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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 49

1837 - Heidelberg : Winter
Eilltheilllng der Erdoberflache. 49 C. Eintheilung der Erdoberfläche. §. 1. Entdeckungen, Erdthcile, Hauptmeere, Haupt/ abdachungen der Erdoberfläche, Stromgebiete und Strom- becken, Produkte. A. Erdentdecker. — Das mittelländische Meer wurde von den alten untergegangenen Völkern, welche seine Küstenländer bewohnten, als der Mittelpunkt der Erdscheibe betrachtet und erhielt daher seinen Namen. Die Phönicier trieben Schiff- fahrt, erwarben sich Länderkunde, nannten Asien und Europa „Morgen- und Abendland," und von ihnen erhielten die H e b r a e r und später die Grieche n viele Nachrichten. H om e r gab 900 Jahre vor Christus die ältesten Berichte. Gleichzeitig lebten die Carthaginenscr in Afrika, dessen Nord- und West- küsten 600 Jahre vor Christus von Phöniciern und 450 vor Christus von Hanno, von Gades ans, umschifft worden seyn sollen. A n ax im ander ward im Jahre 556 vor Christus der erste Erfinder der Landcharten. Herobot beschreibt um die nämliche Zeit viele Länder. Der Indus wurde unter Dar ins, und das Land bis znm Ganges 527 vor Christus'durch Alexanders d. G. Kriegszug erforscht. Pytheas und Aristoteles gaben ihre Nachrichten etwa 320jahre vor Christus. Die Syrer beschifften um 250 vor Christus das caspische Meer. Erato st henes schrieb sein Werk 225 vor Christus. Die Aeg y p ter eroberten im Jahr 221 Theile von Aethivpien und Arabien, und kamen bis zur In- sel Ceylon und an den Ganges. Die Römer lernten die Lan- der, die sie erobert hatten, genau kennen, ihre Schiffe gingen nach Indien und in die Nordsee vor und nach Christi Geb. Strab o schrieb über die Geographie im Jahre 25 nach Christus. Die Rö- mer Pompon ins Mela 40 Jahre nach Christus und der ältere P li n i u s 60 Jahre nach Christus. P tv l o m ä n s gab ein System der Geographie seiner Zeit heraus ums Jahr 144 nach Christus. Die Araber kamen in Asien bis an den Ganges und vom caspi- schen Meere bis nach China, von 700 nach Christus an. Afrika wurde durch sie näher bekannt. Die Normänner fuhren 900 nach Christus ins meiste Meer, kannten Island, Grönland und etwas von der östlichen Küste von Nordamerika. Die Kreuz- züge brachten manche Länderkunde nach Europa. Durch den Heidenbekehrer Carpini und den Niederländer Rni6brok 1250 wurde die große Tartarei und Mongolei, und durch Marco Polo aus Venedig, bis znm Jahr 1295 Hinterindien/ die Insel Su- matra, China und Japan mehr bekannt. Durch die Erfindung des Com passes wurde das Feld der Entdeckungen mächtig erweitert. Christoph Kolumbus, ein D

2. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 56

1837 - Heidelberg : Winter
56 Allgemeine Einleitung. b. In der nördlicken gemäßigten Zone: Pferde, Esel, Rindvieh, Sch aase und Ziegen; Schweine; Hasen; Hirsche und Rehe; Eleunthiere; Hunde; Rennthiere. Außerdem in gebirgi- gen, waldigen und kältern Gegenden: Bären, Wölfe, Gemsen und Steinböcke; dann aber noch zerstreut: Füchse, Biber, Fisch- ottern; zahmes und wildes Geflügel. Bienen und auch Seiden- würmcr. Fluß- und Seefische, besonders Heringe, Stockfische, Wall fische. c. In der falten Zone giebt es wenige Thiere, außerdem höchstnützlichen Rennthiere, weiße Hasen, Hunde, Wölfe, schwarze und weiße Füchse, Bären, Eisbären, Seehunde, Wallrvste; klei- nere Pelzthiere, z. B. Zobel und Hermeline; Eidergänse, Eisvögel und eine Menge von Fischen. 3.^ Aus dem Pflanzenreiche, welches auf der Erde wächst, und in dem über 60,000 Arten bekannt sind: a. In der heissen Zone: Getraide, Reis, Mais, Brod- fruchtbäume, Cocusnüsse, Südfrüchte (Citronen, Pomeranzen, Apfelsinett, Feigen, Datteln, Granatäpfel, Mandeln-Oliven re.); Wein, Caffee, Thee, Zucker; — Tropische Produkte sind be- sonders: Gewürze (z. B. Nelken, Muskatnüsse und Blumen, Zimmt oder Caneel, Pfeffer); Arzneipflanzen; Ambra, Myrrhen, Aloe, kostbare Holzarten. b. In der gemäßigten nördlichen Zone: Im Süden etwas Zuckerrohr, Lorbeerbäume, Korkholz, eßbare Eicheln, Me- lonen, Safran, Südfrüchte, Baumwolle. Oliven; Reis; Wein, Mais, Kastanien, Wallnüsse, Pfirsiche, Aprikosen; Kirschen, Pflaumen, Aepfel, Birnen, Hirse, Hopfen, Krapp, Taback; Kar- toffeln; Haus und Flachs oder Lein; Korn, Waizen, Gerste und Hafer; Holz zum Brennen und Bauen. e. In der nördlichen falten Föne: Roch dürftig etwas Roggen und Hafer; Weiden und Birken, Wachholder, zuletzt ganz niedrig und verkrüppelt. Außerdem nur Preusselbeeren, Rcnnthiermoos und Farrenkräutcr. Der Mangel an Holz wird hier durch Treibholz ersetzt (s. Produkteucharte tab. Iii. lig. 13.). §. 2. Eintheiln ng der Menschen. 3. Die Menschen werden in der Geographie nach körper- lichen Verschiedenheiten, nach ihrer Lebensart und Kul- tur, als Völker; nach ihrer Abstammung, Sprache, Re- ligion, nach ihren Beschäftigungen und nach der Anzahl mannigfaltig von einander unterschieden. Nach Abweichungen ihrer äußern Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Haaren und der Form ihres Schädels theilt man die Menschen in verschiedene Hauptklassen, die man Menschen- ftamme oder Raeen nennt. Man nimmt deren 2, 4, 5, oder mich 7 au, wovon die gewöhnlichsten 5 Hauptstämme hier an- gegeben werden.

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 178

1837 - Heidelberg : Winter
178 Natürliche Geographie. Innern viele Gebirgszüge bis über 14,000 vielleicht 18,000 Fuß hvch, welche vom nvrdchtncsischen Gebirge ausgehen, z. B. das Schneegebirge Siue-Schan im W., Yün-Linq zwischen den beiden Hauptströmen, Pe-Ling, d. i. Nordkette, und Nan- king, d. i. Südkette (der Berg Sochonda im N. ist 12,800 Fuß hoch). Es fiuden sich auch Vulkane und einige Wüsten. Die Baien von Nan kin, von Ha nt - scheu - sou und von Canton sind die größten. Landseen: Tong-Tiug-hu, 121 Hjmeilen; Poyan, 64lhmeilen; Tay hu, 70 sü Meilen; Hontscheu, 62 ^Meilen groß, und der Kokonnor- oder blaue See, 50 Meilen im Umsaug, sind die bedeutendsten. Die wichtigsten Ströme sind: 1. Ho-ang-ho (der gelbe Fluß), entspringt in dem westlichen Theile von China, südlich vom Kakonor-See am östlichen Ende des Küeu-Lin-Gebirges aus einem See in der Koschvtey am chinesischen Hochgebirge, strömt durch die chinesische Mauer und gebt nach einem Laufe von 5oo Meilen in den großen Ocean. — 2. Pa ng-the-Kyam (der blaue Fluß), entspringt muthmaßlich im Kcntaissegebirge, bildet im Gebirge 56 Wasserfälle, in der Ebene mehrere Seen und geht nach einem Laufe von 570 Meilen durch eine 15 Mei- len breite Mündung in das östliche Weltmeer. Eine Menge trefflicher Kanäle, worunter der kaiserliche Kanal, Pün-Liaug, 250 Meilen laug, meist aus Quaderstei- nen erbaut, von Canton bis Peking führt, befördern die Kom- munikation im Innern des Landes, und werden zur Bewässe- rung der Felder benutzt. China ist außerordentlich bevölkert, und man schätzt seine E i n w oh ner z ah l, innerhalb des Nvrdchinesischen und Chaualiu- gebirgcs, auf 150,000,000 C h i u e se n, 93? autschu - Tat a reu, indische Lolos, Mongolen und Si sauen, wilde Gcbirgs- völker und viele Juden, seit der Zerstörung Jerusalems dort angesiedelt. Ihre Sprache besteht aus einsilbigen Wörtern; und ihre Schrift ist eine eigene Art von Bilderschrift mit 80,000 besondern S ch r i f t z e i ch c n. Sie sind sehr fleißig, treiben Ackerkultur, verfertigen seidene und baumwollene Zeuge, lackirte Waaren und hatten die Erfin- dung des Compasscs, Schießpulvers, der Druckerei und des Porcellans schon lauge vor den Europäern; treiben auch See- und Karawanenhandel. Sie sind aber von sehr mißtraui- scher Gemüthsart und hängen zu sehr am alten Herkommen, wodurch alles Fortschreiten in Kenntnissen bei ihnen gehemmt wird. Ihre Göttertempel heißen Pagoden, die Beamten M a n - darrneu. China hat den trefflichsten Thee, Seide und Baumwolle, den Firniß-, Wachs-, Talg- und Kampferbaum, den Goldfisch, die schönsten Schmetterlinge, die allerfeinste Porcellanerde und viele andere Produkte aus den 3 Reichen der Natur.

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 180

1837 - Heidelberg : Winter
180 Natürliche Geographi e. 2. Men am oder Siam kommt ans Laos und geht nahe bei Schudia nach einem Laufe von etwa 190 Meilen in den Meerbusen von Siam. 3. Lukian, Thaluyan (Pegu-Fluß), aus Seen im Hoch- gebirge entstehend, mündet sich in den Meerbusen von Martaban am indischen Ocean. Sein Lauf ist etwa 180 Meilen lang. 4. Irabaddi, welcher in den Zweigen des Taugragebirges entspringt, geht nach einem Laufe von 270 Meilen östlich vom Cap Negrais durch zwei Mül.düngen, die ein großes Delta bil- den, in das indische Meer. Die Mündungen des Jrabaddi und Lukian sind durch Kanäle verbunden. 5. Arracan geht nach einem Laufe von 80 Meilen west- lich vom vorderindischen Grenzgebirge nahe bei der Stadt Arra- kan in den Meerbusen von Bengalen. Hier giebt es Elephanten, Rhinocerosse, Tiger, Krokodile, Affen, Papageyen, Kokos- und Arekapalmen, Bambusrohr (60 Fuß hoch und 2 Fuß dick), wohlriechende Holzarten, Zimmt, Pfeffer, Ambra, trefft. Perlen, Diamanten, Rubinen, Gold, Silber — auch eßbare indische Vogelnester :c. Die Einwohne r sind hauptsächlich Hindus (Ureinwohner), Birmanen und Malaien, die mehrere Sprachen sprechen, wor- unter die Balisprache von den Gelehrten gebraucht wird; ihre Priester heißen Tata poi neu und Bonzen. Viele eingewan- derte Nationen, auch Europäer, findet man in den verschiedenen Ländern. — Volkszahl: etwa 40.—45 Millionen. Städte: 2xad)ao oder Reschs, nahe an dem Grenzgebirge von China und am Meerbusen von Tunkin, 140,000 Einw. phupuam oder Hue, am Meerbusen von Tunkin, 60,000 Einw. Langione oder Lantschang, am r. U. des Menam-Kom. (sambodja, Leweck, südlicher am r. U. des Menam-Kom. Bank-Csg, am Siam, 50,000 Einw. Gchudia, an der Münd. des Siam auf einer Insel, einst 119,000 E. pegli, am Lukian oder Peguflufse, 7000 Einw., sonst 150,000 E. Martaban, am r. U. des Lukian, 6000 Einw. 2lva, am l. U. des Jrabaddi, 60,000 Einw. Nmmerapura, am r. U. des Jrabaddi, 90,000 Einw. Nanguhn, am östlichen Mündungsarme des Jrabaddi, 50,000 Einw. Prom, am r. u. des Jrabaddi, 40,000 Einw. Arrakan, am Flusse Arrakan, 95,000 Einw. Die -Halbinsel Malacca auch Malaya, südwestlich an der Meerenge von Malacca und im Nordosten am Meerbusen von Tunkin, von Malaien bewohnt, bis zum Cap Romania, nur 17 Meilen vom Aequatvr entfernt, ist voll Berge und un- geheurer Wälder, an den Küsten morastig und ungesund, und hat in den innern Gegenden wilde Einwohner, auch Samangs (Papus oder Neger).

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 183

1837 - Heidelberg : Winter
183 Asien. Indien. Guzurate mit dem Cap Diu, den Meerbusen von Cambaja, die Flußgebiete des Tapti und der Nerbudda, das Strom- gebiet des Indus oder Sind, und das Cap Monze an der westlichen Grenze der Halbinsel. Städte: Goa, auf der Küste Malabar, 19,000 Ei Nw. 3» der Nahe liegt Alt-Goa, 4000 Eiuw. Bombai, nördlich von Goa auf einer Insel, 179,000 Einw. In der Nähe die Inseln Salsctte und Llephanca. Surate, am l. u. der Mündung des Tapliflusses, 450,000 Einw. Broach oder Barotseb, am r. U. der Nerbudda, 53,000 Einw. Cambaja, am Meerbusen gleichen Namens, 30,000 Einw. Latta, auf einer Insel am Indus, 40,000 Eil'w. Hyderabad, nördlich von Tatta am l. U. des Indus, 20,000 Einw. Nördlich von hier zieht sich die Wüste von Mult an nach N. Rascbmir, sonst Sirinagur, in einem großen herrlichen Thale von den Alpen des Hiudukosch und Himalaja umgeben, 200,000 E. Multan, im nämlichen Thale, 30,000 Einw. Cabul, nördlich 6000 Fuß über dem Meere, 80,000 Einw. Lahor oder Lahors, am Nawifluffe östlich von Kaschmir, 100,000 E. C. Die ostindischen Inselgruppen. Zu Asten rechnet man die Inseln, welche südlich vom Festlande im indischen und dem stillen Weltmeere ans beiden Seiten des Aequators liegen, und gar sehr reich an köstlichen Produkten der heissen Zone sind. Sic haben treffliche Diamanten, Perlen, feines Gold, Kup- fer, Zinn, Eisen; Kokus- und Brodfruchtbäume, Palmen, Kaffee, Zucker, Gewürze, Südfrüchte, Baumwolle, indisches Rohr, Pfef- fer, Ingwer, Getraide, Reis, Wein; Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Elephanten, Rhinocerosse, Tiger, Bären, Affen, Hirsch- eber, große Schlangen, Kaimane (Krokodile), Schildkröten, präch- tige Fische rc. Die Inseln unter dem Aequator haben jede Jahrs- zeit zweimal; der Winter hat aber nur etwas weniger Hitze. Hier wehen Monsoons oder regelmäßige Winde. Das Clima ist in einzelnen Gegenden unausstehlich heiß, in andern durch Seewinde und Waldungen gemäßigt. Vielerlei Völkerschaften, auch Europäer bewohnen die Inseln. I. In der Nähe von Vorderindien liegen: Die Insel Ceylon oder Seilan, an der Palksstraße, enthält 600,000 Einwohner und eine große Gebirgskette von S. nach N., worin der 6680 Fuß hohe Adamsberg. Pro- dukte: Der feinste Zimmt, vorzügliche Elephanten (auch weiße), Gold, Edelsteine, Perlen rc. Die Einwohner: Wedas (Wilde), Singalesen und Europäer.

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 550

1837 - Heidelberg : Winter
550 Polilische Geographie. Auch die Ostküsten des Welttheiles sind erst in den lezten Jahrhunderten den Europäern bekannt und einzelne portugiesi- sche Niederlaunngen daselbst begründet worden. d. Gegenwärtiger Zustand. ?lfrika bildet die größte Halbinsel der ganzen Erdvbcrflä- che, weil cs überall ringsum mit Meer umgeben ist und nur durch die Landenge Suez mit Asien zusammenhängt. Sein Flä- cheninhalt beträgt 550,000 □$?. festes Land, ohne die dazu ge- hörigen Inseln. Die Einwohnerzahl wird auf 100—120 Milliv- neu gcschäzt. Denn das Innere des Erdtheils ist wenig bekannt, und auch 'wer die bekannten Küstenländer hat man nur wenig sichere Berechnungen. Die Hautfarbe der Einwohner ist im nördlichen Theile, disieits der großen Wüste, meist weiß, im mittleren Theile schwarz mit vielerlei Abweichungen, und im südlichen Theile größtentheils branngelb. Man kennt etwa 247 Sprachen und Dialekte, worunter im N. die arabische, die Ber- der - und Schcllnhsprache; in der Wüste Sahara und im Innern viele Ncgersprächcn, worunter die Haussa-, Wangarin. und Mandingvsprache; außerdem aber in einzelnen Gegenden die eng- lische, französische und andere europäische Sprachen. Viele Völker, besonders im Innern, sind sehr roh und grau- sam, jedoch im N. und S. verbreitet sich allmählig einige Cul- tur durch Europäer, von den Küstenländern ausgehend. Die mnhamedanische Religion ist im nördlichen Theile ver- breitet; viele heidnische Religionen finden sich im größten Theile. Auch viele Christen, besonders aber in Habessi'nien und Egypten monophysitische oder Jacvbitische Christen mit jüdischen Gebräu- chen, und viele Inden leben in diesem Welttheil. Der inländische Handel wird durch Karawanen betrieben, der auswärtige aber durch Europäer und Nordamerikancr und ans der Ostküste auch durch Araber und Indier. — Ackerbau, Kameel-, Pferde- und Viehzucht wird in mehreren Staaten be- trieben. — Fabriken in Seide, Leder, Baumwolle und Leinwand findet man meist nur in der nördlichen Hälfte. Ausgeführt wer- den hie und da: Getraide, Reis, Mais, Datteln, Sandelholz, Pfeffer, Gummi, Indigo, Palmenöl, Baumwolle, Bauholz, El- fenbein, Goldstanb, Kupfer und Sclaven. Aegypten und mehrere Staaten an den Küsten, sowie das Capland oder die Südspitze, stehen unter der Oberherrschaft eu- ropäischer Regenten oder sind ihnen zinsbar, und in diesen fin- den sich befestigte Städte und Forts mit Besatzungen und guten Häfen; aber auch schon viele europäische Kultur und Produkte. Die einzelnen Staaten und Länder dieses Welttheils sind hier in folgender Ordnung beschrieben: a. Im nördlichen Theile, oder der Nordhälfte: 1. Aegypten. 2. Tripolis. 3. Algier. 4. Fez und Marokko. 5. Bieledulgcnd. 6. Die Wüste Sahara. 7. Nubien. 8. Habessinien. L

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 529

1837 - Heidelberg : Winter
529 Asie n. Vorderindien. Haupt wurde. Unter seinen schlaffen Nachfolgern ging 1759 Delhi durch Schal) Nadir Kuli, und andere Provinzen durch die Mahratten verloren. Die Portugiesen besezten unter Albn. querque 1502 östlich und westlich von Dekan die Küsten und bc- kamen später bedeutende Länder, die ihnen 1697—1740 die Hol- länder fast ganz, bis auf Goa abnahmen. Die Britten, welche seit 1639 Madras, 1664 Bombai und 1696 Calkutta erlangt hatten, kämpften mit den Franzosen, wel- che Chandernagor und seit 1676 Pondicheri besaßen, um den Vorrang in Ostindien. Der Friede von 1763 durch Lord Clive sicherte ihnen die Oberherrschaft. Sie kämpften nun mit Hyder Ali, mit Tippo Saheb und den Mahratten. Das Reich von Mysore wurde 1799 unterworfen, der Großmogul wurde 1783 mit einem Gehalt zur Ruhe gesezt und die Mahratten 1803 und 1818 abhängig gemacht. Ein neuer Kampf der Engländer mit den Birmanen seit 1824, der für sie glücklich geführt ward, verbürgt der englisch - ostindischen Compagnie, die alle diese Länder unter dem Schutze des Königs besizt, die Ausdehnung ihres ungeheuern Gebietes und ihre Herrschaft in Ostindien. b. Gegenwärtiger Zustand. Ostindien (Vorderindien) liegt zwischen dem 89—110° der L. und 8 — 340 1u Br. und enthalt etwa 60,000 Hjmcileu. — Grenzen: im N. Bucharei und Tibet, im S. der bengalische und siudische Meerbusen, im O. Hintcrindien und im W. das ara- bische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Die Einwohnerzahl wird auf 132 Millionen geschäzt, wo. rwn 83 Millionen in den eigenthümlichen Besitzungen der Brit- len leben, während die meisten übrigen unter dem Einstusse von etwa 40,000 im Lande befindlichen Engländern stehen. Unter diesen befinden sich 114 Millionen Hindu's (Urein. wohncr oder eigentliche Indier), welche grvßtenthcils noch ur- alte Gebräuche, Lebensart und Religion haben. Sie machen die feinsten Baumwollen - und Seidengewebe; ihre Hütten be- stehen aus Bambusrohr und Backsteinen; ihre Paläste und Pa- goden sind zierlich gebaut und kostbar ausgeschmückt. Gesang, Musik, Tänze, Schachspiel, Taback und Betelkauen sind ihre Zeitvertreibe. — Sie genießen großentheils nur Reis und Früchte des Pflanzenreichs und enthalten sich des Fleisches, schonen die Thiere und sind in 4 Hauptkasten eingetheilt. 1. Braminen, 2. Tschetries (Rajas und Krieger), 3. Banjanen rc. (Ackers- und Kaufleute), 4. Schuttries (Handwerker rc.). Tief unter diesen stehen die verachteten Pariahs. — Die Braminen stammen von Brahm, dem Sohne des Brama, und sind Priester, Gelehrte, Staatsbeamte rc. Sie lehren Philosophie, Medizin, Sternkunde rc., schreiben Bücher auf Palmblätter. Ihre Religionsbücher (Be- da6, Wedams, Schaster) sind in der uralten Sanskrit - Sprache geschrieben, von welcher eine Menge unserer gebildeten Sprachen abstammen. — Ihre Haupt - Götter heißen Brama, Wisch-

8. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

9. Römische Geschichte - S. 58

1889 - Heidelberg : Winter
58 Rom unter Kaisern (31 vor Chr. — 476 nach Chr.). 2. das des Befehlshabers der Leibwache (praefectus praetorio), welche aus 10 cohortes praetorianae von je 1000 Mann (meist deutschen Söldnern) bestand. Die Provinzen des römischen Reichs (25 an Zahl) teilte Augustus mit dem Senat; diejenigen Grenzprovinzen, welche noch nicht völlig beruhigt waren und daher von stehenden Heeren besetzt gehalten wurden, wie Germanien, Spanien, die beiden Gallien, die Donauländer (Pannonien, Dacien, Mösien), Ägypten, Syrien, waren kaiserliche Provinzen und wurden durch Proprätoren als Legaten des Kaisers verwaltet; der Kasse des Kaisers (fiscus) flössen auch die Einkünfte jener Provinzen zu. Die Einkünfte der übrigen, durch den Senat verwalteten Provinzen erhielt die Staatskasse (aerarium). Die Abgaben bestanden aus der Kopf- und Grundsteuer (tributum und vectigal); sie wurden nicht mehr durch Steuerpächter erhoben, sondern durch die vom Senat ernannten Prokuratoren, welche jene Abgaben unmittelbar an den Fiscus oder das Ärarium abführten. Diejenigen Provinzialstädte, welchen das italische Recht und somit die städtische Selbstverwaltung verliehen war, blieben von der Grundsteuer befreit. Die Hauptstütze des Alleinherrschers bildete die Kriegsmacht zu Wasser und zu Land. Das Land Heer (gegen 300 000 Mann stark) lagerte teils in Rom und anderen Hauptstädten des Reichs, teils in Standlagern an den Reichsgrenzen am Rhein, an der Donau, am Euphrat; die Flotte ankerte in den Kriegshäsen von Miseuum und Ravenna und beschützte Küsten und Meere. Da der mit seltenem Herrschertalent begabte Augustus seine Gewalt mit Milde und Weisheit gebrauchte und in dem durch die wiederholten Bürgerkriege zerrütteten Reiche Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen bemüht war, so erlebte Rom unter ihm die glücklichsten Zeiten. In Italien sowohl wie in den Provinzen, die durch strenge Gesetze gegen die Bedrückungen der Statthalter geschützt waren, herrschte tiefer Friede; Handel und Verkehr hob sich, die öffentliche Wohlfahrt wurde befördert. Daher waren alle Stände, Volk wie Optimalen, mit der neuen Staatsordnung zufrieden, weil man sich nach den beständigen Bürgerkriegen der Ruhe und Ordnung erfreute. Augustus, ein Freund und Kenner griechischer Litteratur, war aber auch bemüht, seine neue Herrschaft durch die Pflege und Förderung der Künste und Wissenschaften zu schmücken. Unterstützt wurde er in diesem Streben durch den kunstsinnigen Mäcenas, Asinius Pollio, Valerius Messala und andere hochgebildete Freunde. Gelehrte und Dichter erstellten sich der Gunst des Herrschers, so daß sich die römische Litteratur-unter ihm zu ihrer höchsten Blüte entfaltete. In dem „goldenen Zeitalter" der römischen Litteratur lebten die Dichter Bergilius, Ovidius, Hvratius, Catnllus, Tibullus, Propertius, die Geschichtschreiber C. Jul. Cäsar (der außer seinem gallischen Krieg auch den Bürgerkrieg beschrieb), C. Sallustius Crispus, welcher die catili-narische Verschwörung und den jugurihinischen Krieg, Titus Livius, welcher die ganze römische Geschichte erzählt hat, der Biograph Cornelius Nepos; unter Augustus lebten auch die griechischen Historiker Diodorus Siculus und Dionysius von Halikarnaß; der erstere schrieb eine um-

10. Die Neuzeit - S. 18

1884 - Mainz : Kirchheim
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas. miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben. Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben. 8. Bartholomäus de las Casus. Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick
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