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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Bd. 2 - S. 494

1886 - Langensalza : Greßler
494 Unsere Verdauungswerkzeuge und Zähne sind anders gestaltet, als die der bloß pflanzenfressenden Tiere; aber wir verdauen, wie schon bemerkt, so gue Fleisch- wie Pflanzenspeise, während der Magensaft des Adlers nicht einmal Brot zu zersetzen imstande ist und die vier Mägen der wiederkäuenden Tiere kein Fleisch aufzulösen vermögen. Wenn man aus unserer nördlichen Halbkugel von Norden nach Süden geht, so findet man im allgemeinen, daß die Völker allmählich stufenweise immer mehr vorzugsweise Pflanzenkost genießen. Nur die Gebirgsgegenden, in denen die hohe Lage über der Meeresfläche selbst zwischen den Wendekreisen ein nordisches Klima hervorbringt, bilden davon eine Ausnahme. Der Russe und Schwede, der Norweger und Däne, der Deutsche und der Niederländer liebt Fleischspeise; der Süd- franzose mehr Brot, der Italiener ist zufrieden mit seinen Makkaroni (Rollnudeln), seiner Polenta (Brei von geröstetem Mehl mit Butter, Ol und Parmesankäse gemischt) und Gemüsen; der Grieche und Türke ist mäßig im Fleischgenuß, ebenso wie der ackerbautreibende Asiate; im südlichen Indien bringen Millionen ihr lebenlang kein Stück Fleisch zum Munde, und leben vorzugsweise von Reis oder Gemüsen und den Früchten der Palmen, Bananen und von Milchspeisen. Auch essen Südländer weniger als Bewohner des Nordens, und die Schiffer nehmen, wenn sie die Meere im hohen Norden befahren, doppelt fo viel Nahrungsmittel an Bord, als wenn ihre Fahrt nach dem Süden geht. In manchen Küstengegenden bilden Fische das Hauptnahrungsmittel. Ihr Genuß macht den Körper nicht so tierisch, animalisiert ihn weniger, als ausschließliches Fleischessen; sie enthalten auch nicht so viel Nahrungsstoff, was der Grund zu sein scheint, daß Fische bei allen Völkern und in den verschiedenen Religionen für Fastenspeisen gelten. Das Hauptnahrungsmittel in allen Erdteilen bilden übrigens die Getreidearten, von denen jeder Menschenrasse oder vielmehr jedem Erdteil eine vorzugsweise von der Natur zugeteilt ist. Der Europäer nährt sich besonders von dem Brote aus Weizen, Roggen, Gerste und (der Bergschotte z. B.) Hafer. Der Bau dieser Getreidearten verlangt Fleiß, Sorgfalt, Ausdauer; er macht sicheres Privateigentum, Grund- besitz und gute Gesetze nötig. In den Ländern, wo er betrieben wird, finden wir die Menschen geistig am meisten entwickelt, und das freieste, regsamste Leben. Der größere Teil der Asiaten lebt von Reis, der riicht in gegorenem Zustande, wie unser Brot, genossen wird. Beinahe in allen Ländern, wo man ihn als einheimisches Produkt baut, finden wir Sklaverei und Despotie. Die reisbanenden Länder scheinen vor- zugsweise für einen stehenden Zustand bestimmt zu sein, z. B. China, Indien, zu beiden Seiten des Ganges, Länder, die zusammen eine Bevölkerung von 350 Millionen Menschen zählen, also mehr als ein Drittel sämtlicher Erdbewohner. Die Hauptgetreideart Afrikas sind Kuskus oder Hirse, die in dem glühheißen Boden gut gedeihen und nur geringe Sorgfalt erfordern.

3. Bd. 2 - S. 495

1886 - Langensalza : Greßler
495 Amerika baut vorzugsweise Welschkorn, Mais, ein schweres Nahrungsmittel, das in jenen: Erdteile gleichfalls nur geringe War- tung und Pflege erheischt. Beiläufig mag hier erwähnt werden, daß die Europäer in diesem Erdteile, als sie ihn entdeckten, nur ein Paar Völker fanden, die in der Gesittung und den Künsten des Friedens so weit vorgeschritten waren, daß sie sich auf Ackerbau verstanden und denselben regelmäßig trieben. Es waren die Mexikaner und Peruaner auf den Hochebenen der Cordilleren. Alle übrigen waren Fischer- oder Jägervölker, sie hatten es nicht einmal bis zum Hirtenwesen gebracht. Die große indische Eilandflur, welche zwischen Südasien, Australien und China sich ausdehnt, und durchaus dem heißen Erdgürtel angehört, hat keine eigentümliche Getreideart, wenn man nicht etwa den Reis dafür gelten lassen will, der aus jenen Inseln, Sumatra, Java u. s. w. gleichfalls gebaut wird. Die weiter östlich liegenden bedürfen keines Getreides, da die Brotfrucht ihnen völlig genügt. Die meisten übrigen besitzen dagegen an dem, was die Sagopalme (Sagus marini ferus) ihnen liefert, ein vollkommen ausreichendes Surrogat für Reis oder Mais, für Brotfrucht, Weizen oder Hirse. Die Sagopalme wird zwar sehr dick, erhebt sich aber selten über 10 Meter. Ihr Staunn enthält eine außerordentlich beträchtliche Masse schwammigen Markes, die ein eßbares Mehl und das sogenannte Sagobrot liefert. Außer diesen Getreidearten und Baumfrüchten bilden bekanntlich die Gemüse und eßbaren Wurzeln in allen Erdteilen Hauptnahrungs- mittel der Menschen. Von welchen ungeheuern Folgen ist z. B. der Anbau der Kartoffel in Europa begleitet gewesen, wie unentbehrlich ist sie geworden, und kaum haben wir sie in unserm Deutschland hundert Jahre! Was neben dxm Brote bei uns die Kartoffel für die ärmeren Leute, ist in allen heißeren Gegenden Südamerikas für die rothäutigen Indianer und Neger die Wurzel des Maniok oder Kassawestrauches, deren Saft zwar süß, aber giftig ist. Aber man raspelt die Wurzel, preßt den giftigen Saft ans und gewinnt auf diese Weise Mehl, das ein sehr gesundes Brot liefert. Die Menschen jener Gegenden, welche unsere Getreidearten bauen, sind übrigens im allgemeinen körperlich größer und stärker, als jene, die vom Reis leben, und diese stehen wiederum auf einer höhern Bildungsstufe, als bei denen, wo man vorzugsweise Mais und Hirse- arten als Hauptgetreideart findet. Es ist schon gesagt worden, daß die Menschen im allgemeinen weniger stark essen, je mehr sie dem Äquator oder überhaupt der heißen Zone näher wohnen. Der Grönländer überfüllt sich mit fetten Speisen, der Bewohner der Levante ist mit etwas Gerste oder Reisbrei, der Maure cm nordwestlichen Afrika mit einigen Datteln, Feigen oder etwas Gummi vollkoncmen zufrieden. Der Südländer hält weniger aus den Magen als auf die Haut, die er mit Öl sättigt. Im hohen Norden

4. Bd. 2 - S. 58

1886 - Langensalza : Greßler
58 16—20 Meter erreicht, gedeihen in Menge. Außerdem besitzt Siam viele kostbare Farbehölzer, auch ist das Gutta-Percha dort heimisch. Eine Bananenart liefert den köstlichen Firnis, welchen wir am chinesischen Hausgerät bewundern. In der Lust trocknet der Saft dieses Baumes zu einer festen Masse ein, die glänzend schwarz wird. Die Vergoldungen mit Anwendung dieses Firnisses sind außer- ordentlich haltbar und widerstehen Regen und der größten Hitze. Nicht minder mannigfaltig ist die Tierwelt Siams. Dein weißen Elefanten wird hier große Ehre erwiesen. Sobald ein solcher ein- gefangen wird, bringt man ihn nach der Hauptstadt, woselbst ihn die höchsten Staatsbeamten empfangen. Hierauf verleiht ihm der König den Rang eines Mandarinen erster Klasse. In großem Pomp wird er nach dem Stall geführt und erhält einen Hofstaat von hohen Be- amten und Sklaven, welche ihm in goldnen und silbernen Gefäßen mit Kuchen, Zuckerrohr, Bananen und andern leckern Früchten aufwarten. Wird er krank, so verordnet man ihm einen Hofleibarzt. Stirbt er, so wird das ganze Land in Trauer versetzt. Das Rhinoceros wird in Siam gejagt und seine Haut als Leckerbissen verspeist. An Tigern fehlt es auch nicht. Assen, Zibethkatzen, Hasen sind häufig vorhanden. Der Rabe ist so häufig, daß er den Siamesen zur Last wird; er ist so dreist, daß er in die Häuser eindringt, Kindern und alten Frauen den Kuchen aus der Hand nimmt und die Kochtöpfe ausräumt. — Mit Krokodilen, Schlangen, Fröschen und Kröten ist Siam auch reichlich ge- segnet. Die weißen Ameisen richten große Verheerungen an. Die Porzellanmuschel gilt als Scheidemünze. Die Siamesen bekennen sich zum Buddhismus. Nach ihren Begriffen von der Seelenwanderung müssen die Buddhas sich bald in weiße Affen, weiße Spatzen oder weiße Elefanten verwandeln. — Alle Siamesen gehören zur mongolischen Rasse. Die pechschwarzen und harten Haare werden in einem Büschel auf der Höhe des Schädels getragen, die übrigen geschoren. Reiche Leute lassen sich die Nägel wachsen; junge Damen und Stutzer färben sie rot. Jeder „Gebildete" hält aus schwarze Zähne, die mit einem chinesischen Pulver gefärbt werden und zu deren „Schönheit" das Betel- und Tahakkanen nicht wenig beiträgt. Kopf und Füße der Siamesen sind nicht bedeckt; nur die Reichen tragen Sonnenschirme. Vom Oktober bis Februar trägt man ein blusenartiges Obergewand; in den übrigen Monaten schlingen sie nur ein Stück indisches Zeug um ihren Körper. Geschmeide wird sehr geliebt und mit Ausnahme der Sklaven von allen reichlich getragen. Von Charakter sind die Siamesen sanft, leicht, sorglos, schüch- tern und lustig; sie kennen weder Zorn, noch Ungeduld, noch Zank. Ihrem Könige beweisen sie einen blinden Gehorsam, weshalb auch in Bangkok, trotz einer Bevölkerung von 500 000 Einwohnern, Unruhen

5. Bd. 2 - S. 72

1886 - Langensalza : Greßler
72 Die Straße von Kalikut nach Ellapur führt an prächtigen Land- häusern mit ringsumlaufenden Veranden, und an einein großen, freien Platze vorüber, den die Eingebornen das „Herz" nennen. Nicht mit Unrecht, denn dort ist der gewaltige Teich, der die Stadt mit dem besten Trinkwafser versorgt. Eine Wache steht vor dieser großen Puls- ader von Kalikut, die niemand verunreinigen darf, indem hieraus auch die Herren Europäer ihren Durst löschen. In den Gärten erfreuen den Fremden besonders die Citronenbäume mit Früchten von der Größe einer Melone und die Ananas-Hecken. Kalkutta liegt in grüner Nacht wie begraben. Hier sieht man die schönsten Kokos mit oft mehr als 100 kopfgroßen Nüssen, und die Banane hat so saftige Blätter und so schmackhafte Früchte wie nirgends. Auch die schlanke Betelpalme thut sich hier hervor und allenthalben sieht man die Ranken der Pfefserrebe. Es ist der herrliche Vorzug von Indien, daß es die Erwartungen des Reisenden, und seien sie durch prunkende Beschreibungen noch so hoch gespannt, nicht täuscht, und Schritt vor Schritt neu, originell und einzig in seiner Art ist. Zu den Glanzpunkten der prächtigen Stadt und Umgegend ge- hören die hübschen Moscheeen mit ihren vergoldeten Kuppeln, zum Teil geschichtlich merkwürdige Gebäude. Eine der schönsten Moscheeen ist die Musjid von Barronpora. Auch in den Hindustädten gehören sie zu den hervorragenden Gebäuden und werden durch ihre reineren Formen dem Auge gefällig. Der Kontrast zwischen den ge- schmackvollen Denkmalen der Mohammedaner und den plumpen Heilig- tümern der Bramanen verfehlt auch hier seinen Eindruck nicht. Der Islam ist dichterisch und schwärmerisch, der Bramanismus dagegen plump, grob, sinnlich, und die Tempel beider Religionen entsprechen diesen Grundzügen vollkommen. Das Innere ist, wie immer, völlig einfach, nur die Stufen für das Auslegen des Korans und die Kibla, d. i. die nach Mekka gerichtete Nische, sind mit Verzierungen versehen. Der Handel Kalkuttas ist von der größten Bedeutung. Ausgeführt werden vorzüglich Zucker, Indigo, Salpeter, Baumwolle, rohe Seide, Kattune und Seidenwaren, Opium, Lackfarbe, Schellack, Getreide, Färberröte u. s. w.; eingeführt baumwollene Garne, Eisen, Kupfer, Zink, Steingut, Wein, Pfeffer, Bauholz, Gold und Silber in Barren u. s. w. Es giebt drei große Banken in Kalkutta, die von Bengalen, die von Hindostan und die Handelsbank, welche in außerordentlichem Kredite stehen. Die britischen Kaufleute sind die zahlreichsten, viele haben großes Vermögen erworben und umgeben sich mit außerordentlicher Pracht; auch giebt es sehr reiche persische Kaufleute. Die Hindus bleiben, auch wenn sie reich sind, bei ihren beschränkten Begriffen und in ihrer gewohnten Sparsamkeck. Ihre Häuser und Läden sind schlecht und unfreundlich; nur bei Hochzeiten und religiösen

6. Die Neuzeit - S. 18

1884 - Mainz : Kirchheim
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas. miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben. Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben. 8. Bartholomäus de las Casus. Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick

7. Realienbuch - S. 105

1914 - Langensalza : Beyer
Ii Asien. — D. Allgemeine Übersicht über Asien. s05 percha, Muskatnüsse und Reis aus. stm Tabakhandel ist Deutschland sehr beteiligt. Der Kaffeebau ist auf Java, Sumatra und Celebes erwähnenswert. Java liefert der ganzen Welt das beste Heilmittel gegen Lieber, das Chinin. 3. Hinterindien wird von Gebirgszügen durchzogen, die südöstliche Fortsetzungen der Kettengebirge Zentralasiens sind. Zwischen ihnen stießen gewaltige Ströme. Die weiten Ebenen, die in ihrem Unterlauf liegen, leiden zeitweise durch Überschwenunungen, zeichnen sich aber sonst durch große Fruchtbarkeit aus. Besonders Reis wird angebaut. So iu der frauzösischen Kolonie Franzöfisch-I ndo-China. Don hier geht viel Reis nach China, Frankreich, Zapan, England und Deutschland. Die französische Regierung tut viel, um diese Kolonie immer mehr zu heben. Sie hat Kanäle angelegt, die Sümpfe entwässern sollen; andere sollen das Reisland bewässern. Durch Anlage von wegen, Eisenbahnen und Hafenbauten will sie den Verkehr fördern. — Das Königreich Siam baut ebenfalls Reis an, der Volksnahrung und der wichtigste Gegenstand der Ausfuhr ist. Dazu kommen Nutz- und Bauholz, Pfeffer, Gold, Edelsteine, Rinder, Häute und Fische. Deutschlands Handelsverkehr mit Siam ist nicht bedeutend, wir holen jährlich waren im werte von 6 Millionen Mark, besonders Reis, Nutz- und Bauholz. Dafür kauft Siam von uns Eisenbahnfahr- und Eisenbahnbaumaterial, Tuche und Wollwaren, Bier, Kupfer- und Messingwaren. (2 Millionen Mark wert!) Vorderindien steht unter englischer Herrschaft. Die Halbinsel hat die Gestalt eines Dreiecks. Daran schließt sich ini Norden das ebenfalls dreieckige Gebiet des Ganges und des Indus an. Es reicht bis zum Himalaja. So bekommt das ganze Vorderindien die Ge- stalt eines unregelmäßigen Vierecks. Es ist etwa ?mal so groß wie das Deutsche Reich. Das nördliche Dreieck, Hindostan, ist im wesentlichen Tiefland, das südliche, Dekan, ein Tafelland, das im Innern zum Teil steppenartig ist. Im Westen fällt es steil zum Meere ab, im Osten geht es allmählich zu einer fruchtbaren Ebene über. In: Osten, der Süd- spitze gegenüber, liegt die Insel Ceylon. Vorderindien ist durch seine reichen und mannigfaltigen Erzeugnisse von alters her das Wunderland gewesen. England hat es auszunutzen verstanden. Die wichtigste Erwerbsquelle ist der Ackerbau, wo Boden und Klima es zulassen, baut man Weizen, so im pandschäb (Fünfstrom- land), Gerste, Baumwolle, Kaffee, Reis wird überall geerntet. Reis und Weizen spielen in der Ausfuhr eine große Rolle. Der Teebau, der in neuerer Zeit eingeführt wurde, lohnt reichlich. Die Wälder liefern vor- treffliche Hölzer, vor allem das Teakholz, das im Schiffsbau verwertet wird. Büffel und Buckelrinder ziehen den Pflug, letztere auch Karren. Elefant und Kamel sind Lasttiere. Das Innere der Erde birgt ungeheuere Schätze; darunter Steinkohlen und Petroleum. Berühmt sind Indiens Teppiche,

8. Realienbuch - S. 120

1914 - Langensalza : Beyer
\20 Erdkunde. — Deutschland und die fremden Erdteile. H Die Schiffe des Norddeutschen Ziloyd in Bremen, die der Hamburg. klmerika-Linie und der Deutschen Dampfschiffahrts-Gesellschaft „Kosmos" in Hamburg besuchen nicht nur die Ost-, sondern auch die Westküste und bringen Aorzellanwaren, Tücher und Strumpfwaren, Farbstoffe, Bilder und Spielzeug, bläute, Felle und Handschuhe, Eisenwaren und Eisenbahn, schienen, Bücher, Karten und Musikalien nach Amerika, um Rohbaum- wolle, Weizen, Roggen, Mais, Ölkuchen, getrocknetes Obst, Fleisch, Talg, Blasen und Därme, Schweineschmalz, Maschinen und Maschinenteile, Kupfer und Petroleum zu erhalten und nach Deutschland zu bringen. 5. Deutsche Auswanderung nach Anrerrka. Ls ist zu ver- stehen, daß unsere deutschen Mitbürger, die auswanderten, gerade auf Nordarnerika, auf die Vereinigten Staaten, ihren Sinn richteten und dorthin zogen. Der Deutsche sehnt sich nach einem Stück «land, wo er sein Häuschen aufbauen und das Feld bestellen kann. Die Vereinigten Staaten boten solch «land in Hülle und Fülle. Von den 20—30 000 Einwanderern, die jährlich aus Deutschland kamen, haben sich sehr viele in den östlichen Gebieten angesiedelt, Farmen gegründet und den Boden bebaut. Natürlich haben auch sehr viele in Großstädten ihren «lebens- unterhalt gesucht, wo der Deutsche aber auch ist, überall wird er in Amerika geschätzt und geachtet. Schade ist nur, daß der Deutsche in der Fremde sein Deutschtum nicht aufrecht erhält. Du Amerika hat er überall nationales amerikanisches Wesen angenommen. b) Deutschlands Bändel mit Südamerika. Südamerika ist erst in neuerer Zeit in den Kreis der Erdteile getreten, die mit den tatkräftigeren Völkern Europas, also auch mit Deutschland, Handel treiben. Das hat feine Gründe. Nach seiner Entdeckung wurde es von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Sie wollten das Lland allein ausbeuten und haben es verstanden, die anderen europäischen Völker jahrhundertelang über den wert Südamerikas zu täuschen. Dabei taten aber die Spanier und Portugiesen nichts für die wirtschaftliche Hebung Südamerikas, sondern beuteten das Cand nur aus. Da auch die südamerikanische Bevölkerung zum großen Teil wirtschaftlich untüchtig ist, konnte sich das öland nicht entwickeln. Heute kommen nun die anderen europäischen Völker, auch Deutsche, her. Shnen bietet sich ein reiches Arbeitsfeld. Nun heißt es den Boden ordentlich bewirtschaften, der sehr fruchtbar ist und eine Menge Produkte liefert, die uns fehlen. Die Tropen geben Kautschuk, den jl)anama-Flechtstoff (s)anamahüte!), Elfen- bein der Halmen (vergl. S. 9^), Kokosnüsse zur Olbereitung, Baum- und Tabakpflanzen, Vanille, spanischen Pfeffer, Mais, Mahagoniholz. Kaffee, die Hälfte der ganzen welternte, kommt aus Brasilien. Sn den gemäßigten Gebieten hat man Weizen und Roggen und unsere Futterkräuter angebaut, und alles gedeiht prächtig und liefert gute Ernten.

9. Realienbuch - S. 122

1914 - Langensalza : Beyer
{22 Erdkunde. — Deutschland und die fremden Erdteile. Ii Buenos Nires monatlich 6mal. Nach den Laplatahäfen fährt auch der Norddeutsche Lloyd und die Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaf: „Hansa" in Bremen. Die Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Kosmos" in Hamburg fährt nach der Westküste und landet in Valparaiso und Callao und holt aus Chile Chilesalpeter, Gold und Sohlleder, aus f)eru Guano, d. i. Vogeldünger, Silbererze, Kautschuk und Guttapercha. Deutsch- land liefert dafür im wesentlichen nach allen Teilen Südamerikas Tuch- Utid Wollwaren, Eisenwaren und Maschinen, Waffen und Gewehre für Kriegszwecke. Überall find lebhafte Handelsverbindungen angeknüpft, und überall sieht man den deutschen Kaufmann gern und kauft seine waren. Das deutsche Nnsehen wächst in Südamerika beständig, wir verdanken es dein deutschen Ansiedler, dem deutschen Kaufmaiine, den von ihnen ge- gründeten deutschen Schulen, die auch der Südamerikaner gern besucht, und nicht zum wenigsten den großen deutsche,: Schiffahrtsgesellschaften. B. Allgemeines über Amerika. {. Über Lage, Grenze und Grosze vergl. S. sf8. 2. Bodengestalt, Küstengliederung. Nord- und Südamerika haben ähnliche Gestalt. Dm Norden sind sie breit, nach Süden laufen sie spitz zu. So bekommen sie die Form rechtwinkliger Dreiecke. Nord- amerikas Küsten aber sind reich gegliedert, zeigen viele Meereseinschnitte, Halbinseln und Inseln. Südamerika ist wenig gegliedert. Die vier großen Halbinseln Nordamerikas sind: Labrador, Neuschottland, Florida und Hukatan an der Ostküste, die Halbinsel Kalifornien an der Westküste. 3. Gebirge. Den Westen ganz Amerikas durchzieht ein gewaltiges Gebirge, in Nordamerika heißt es Felsen geb irge, in Südamerika Anden. Buch der Westen zeigt einzelne Gebirge, die zum größten Teil niedere Berg- landschaften sind. Zwischen den Gebirgen im Westen und Osten breiten sich weite Tiefländer aus. So bekommt Amerika eine muldenförmige Ge- stalt. Die mittleren Teile sind ungeheuere Ebenen. Nur schwache Boden- schwellen trennen sie. Man kann ganz Nordamerika vom Nördlichen Eismeer bis zum Golf von Mexiko und ganz Südamerika vom Norden bis zum Süden durchwandern, ohne ein Gebirge überschreiten zu müssen. H. Bewässerung, weil die Tiefländer eine so gewaltige Nus- dehnung haben, konnten sich in ihnen Niesenströme entwickeln: der Amazonenstrom und der Rio de la j)lata in Südamerika, der Mississippi in Nordamerika. Sie sind schiffbar und dienen dem Ver- kehr von der Küste des Meeres bis tief in das Innere des Landes. 5. Klima. Amerika erstreckt sich durch die nördliche kalte, die nördliche gemäßigte, die heiße, die südliche gemäßigte Zone. Infolge- dessen zeigt es große klimatische Gegensätze. Eine Kliinazone geht aber allmählich in die andere über. Es fehlen die scheidenden Gebirge west- östlicher Richtung. Darum können auch die kalten winde vom Norden

10. Realienbuch - S. 142

1914 - Langensalza : Beyer
Erdkunde. — Deutschlands lveltstellung. Ii 2. post- und Telegraphenwesen. Dem Handel und dem Verkehr dient auch unser Post- und Telegraphenwesen. Die post vermittelt den Personen-, Paket- und Briefverkehr. Und das für billiges Geld! Das war nicht immer so. Dur früheren Deutschen Bunde wurde das Postwesen von fast 20 verschiedenen Behörden verwaltet. Die Portosätze waren recht hoch. Tin Brief, der durch ganz Deutschland ging, kostete 3 M. Dazu kam die langsame Beförderung. Tin Brief, der heute nur 36 Stunden braucht, lief früher tagelang. Lrst als die Eisenbahnen aufkamen, ging es rascher. Nun wollte man aber auch ein einheitliches postgebiet haben. Nlle Staaten sollten sich ihm an- schließen. Da kam f850 der Postverein zustande. Ts wurde ein ein- heitlicher Portosatz für Briefe, Drucksachen und Pakete sowie für die Fahrpost vereinbart. Nlle Gebühren für die Sendungen wurden nach Entfernung und Gewicht bemessen. Sie wurden fetzt schon billiger. Ts hatten sich aber nicht alle Staaten angeschlossen. i(867 wurde das Post- wesen dann im ganzen Norddeutschen Bunde und in Hessen einheitlich gestaltet. f87s trat dann auch Baden dem Neichspostverein bei. Nur Bayern und Württemberg haben bis heute ihre eigene Postverwaltung beibehalten, welche Vorzüge aber ergeben sich heute für unsern Handel und für den Verkehr, weil die Post alles so schnell und billig befördert. Und nun gar durch das Telephon- und Telegraphenwesen, durch das wir uns schnell mit jedem Ort Deutschlands verbinden können. 3. Schiffahrt. Buch Deutschlands Handelsverkehr nach außen ist begünstigt. Alljährlich werden waren im werte von durchschnittlich 7h/z Milliarde Mark vom Nuslande nach Deutschland gebracht. Für fast 6 Milliarden Mark werden von Deutschland an das Nusland geliefert. Die waren aus dem Nuslande müssen wir haben, weil Deutschland allein seine Bevölkerung nicht ernähren kann. Ts werden nicht nur Er- zeugnisse für den Lebensunterhalt (Getreide, Schlachtvieh, Kolonialwaren), sondern auch Rohstoffe zu industrieller Verarbeitung (Tabak, häute, Hölzer, Petroleum usw.) eingeführt. Bis in die kleinste deutsche Nrbeiterhütte erstreckt sich der Weltverkehr, wir finden Brot aus russischem, rumäni- schem, nordamerikanischem, argentinischem oder indischem Korn, Tier aus Italien oder Rußland, Fische von der norwegischen oder schottischen Küste, Fleisch, Speck und Schmalz aus den vereinigten Staaten, Käse aus Holland oder der Schweiz, Südfrüchte aus Spanien, Italien oder der Türkei, Ml aus Frankreich oder Italien, Reis aus Ostindien, Kaffee aus Zentral- oder Südamerika, Kakao aus Nfrika oder Süd- amerika, Gewürze aus allen tropischen Gegenden, Kleidungsstoffe aus amerikanischer, ägyptischer oder indischer Baumwolle, aus südafrikanischer oder australischer wolle, aus russischem Flachs, Steinkohlen aus England, Braunkohlen aus Österreich, Petroleum aus Nordamerika, Tabak aus Indien und Nmerika usw. Nber auch die waren, die in Deutschland
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TM Hauptwörter (200)200

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