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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 26

1877 - Berlin : Herbig
26 Alte Geschichte, Orientalische Völker. vor Chr. 546 (?). Untergang des lydischen Reiches, das mit dem per- sischen vereinigt wird. §. 6. Inder, Baktrer, Meder, Perser. Sie gehören zur indo-europäischen Völkerfamilie (Arier1). Die Inder {Hindu) sind in vorhistorischer Zeit von Nordwesten her zunächst in das Indusland eingewandert, haben sich von da (seit der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr.) erobernd über das Ganges- thal, später auch die Küsten der Halbinsel Dekan entlang bis nach Ceylon ausgebreitet. Begründung zahlreicher, despotisch regierter Königreiche. In den eroberten Gebieten strenge Absonderung der arischen Eroberer von den unterworfenen Ureinwohnern. 4 Hauptkasten: Brahmanen, Kshatrija (Krieger), Vaicja (diese 3 die reinen Arier), Sudra. Zugleich Umbildung des alten Götterglaubcns zu der Brahmareligion {Brahma Schöpfer, Vischnu Erhalter. Sivci Zerstörer und Erneuerer). Geistige Tyrannei der Brahmanen, zugleich mit hoher Ausbildung der Philosophie, Grammatik etc. durch dieselben, im Anschluss an die Erklärung der Vedas (Offenbarungen). Einfügung des gesammten Denkens und Lehens in strenge Satzungen, später (um 600 V v Chr.) zusammengefasst in dem Gesetzbuch des Manu (angeblich göttliche Offenbarung an diesen, den Stammvater des Volks). Komplicirtes System von gottesdienstlichen und Reinheitsvorschriften. Die Schrecken der Lehre von den Wiedergeburten. Grofsartige Denkmäler der indischen Baukunst, besonders Felsen- tempel über und unter der Erde, später auch freistehende Pagoden. Im 6. Jahrh. v. Chr. Auftreten des Reformators Buddha (623 bis 543), eines Königssohns (eigentl. Sarvartasiddha). Der nach ihm benannte Buddhismus, ursprünglich ein philosophisches System ohne Dogmen und Cultus, hatte sittliche Vervollkommnung zum Zweck und tritt durch die Lehre von der Gleichstellung aller Menschen dem Brahmanismus schroff entgegen. Die Fortschritte des Buddhismus veranlassen zugleich mit ge- wissen Veränderungen des alten Systems eine scharfe brahmanistische Reaktion. Der Kampf beider Religionen endet mit der Vertreibung 1 Arja, Der Name soll bedeuten Herren, Gebieter,

2. Das Alterthum - S. 2

1876 - Berlin : Weidmann
2 Einleitung. Er allein erinnert sich des Geschehenen und weiss davon; und seine Begegnisse und Thaten sind vorzugsweise werth, gewusst zu werden. Wäre kein Mensch, so wäre keine Geschichte. Er ist zugleich Subject und Object der Geschichte. § 3. Geschichte der Menschheit. J. v. Müller, 24 Bücher allgein. Gesch. 1799. F. Chr. Schlosser, Weltgesch. f. d. deutsche Volk, Ausg. von lcriegk 19 Bd. 1844. (wo Schlossers Original-Arheiten selbständig neben d. Auszuge stehen, erstere). Karl v. Rotteck, seit 1813. C. Fr. Becker, Weltgesch., 8. Aufl. durch Adolf Schmidt Berlin tsco. Gr. Weber, Allgein. Weltgesch. Leipz. 1857, bis jetzt 10 B. G. Dittmar, Gesch. d. Welt. 5 B. Der Mensch steht nicht als Einzelwesen da, sondern er wird bedingt wie gefördert durch die Gemeinschaft seines Gleichen. Man kann die Geschichte des Einzelnen (Biographie) erzählen, niemals jedoch seine Entwicklung und seine Thaten trennen von der Einwirkung Anderer. Tiefe und Höhe aber der Geschichtsaufgabe wächst mit dem Kreise menschlicher Gemeinschaften. So haben Familien ihre Geschichte, so Städte, so Nationen; so hat endlich die gesammte Menschheit, in ihrem Zusammenwirken gleichsam wie eine moralische Person betrachtet, ihre Geschichte. Was Erzeugnis ihres denkenden Geistes und ihres handelnden Willens ist: Religion, Kunstwissenschaft2), Staatsleben, Sittlichkeit3) — alles dies wird Gegenstand der Darstellung für die Geschichte der Menschheit. § 4. Gott in der Geschichte. G. E. Leasing, Erziehung des Menschengeschlechts, 1780. C. C. Jos. Lunsen, Gott in d. Gesch. 3 Th. 1857 ff. J. H. Kurtz, Gesch. d. alten Bundes. 3 Th. 1848 ff. Dann aber findet es sich, dass in den zerstreut auftretenden und scheinbar zufälligen Thaten und Begegnissen der Einzelnen eine Einheit des Zieles waltet, deren sich diese selber nicht bewusst sind, die also nicht von ihnen herrühren kann. Diese Wahrnehmung höchster Planmässigkeit führt auf eine allweise und allmächtige höchste Leitung, führt auf das Walten Gottes in der Geschichte. Wie Gott der Schöpfer der Welt ist, die ihren Anfang nicht in sich selber trägt, so ist er auch das Leben der Welt, d. li. alle Entwicklung, aller Fortschritt zum Ziele geht aus von ihm. Dieses Ziel aber als Endziel aller menschlichen Entwicklung ist ebenfalls G. Schnaase, Gesch. der bildenden Künste. 5 B. Düsseid. 1843—56. F. Kngler, Handb. d. Kunstgesch. Stuttg. 1859. 2 B. Lübke, Grundriss der Kunstgeschichte, Stuttgart 1871. Moritz Carriere, die Kunst im Zusammenhange mit der Culturentwicklung und die Ideale der Menschheit, Leipzig 1871. 2) J. G. Th. Grässe, Lehrb. d. allgem. Litterärgesch., daraus Handb. der allgem. Litterärgesch. 3) G. Klemm, Allgem. Culturgesch., Leipz. 1853. 10 B.

3. Das Alterthum - S. 4

1876 - Berlin : Weidmann
4 Einleitung. um die Macht; dennoch beginnt mit ihnen erst die Entwicklung auf geistigem und sittlichem Gebiet. — Wie aber diese erkorenen Völker zu jenen namenlosen sich verhalten, so verhalten sich wieder in den Völkern selbst einzelne hochbegabte Geister, deren innere Genesis ein göttliches Geheimnils ist, zu ihren Lands- und Volksgenossen: ihr Genius bringt den Fortschritt, sei es in der Begründung von Religionen oder bürgerlichen Ordnungen, sei es mit der Gabe des Gesanges oder der Dichtung, sei es als Entdecker oder Erfinder, oder sei es auch als die Herrschergeister und Kriegesfürsten. An sie wieder, als die genialen Persönlichkeiten, an die grossen Männer, knüpft sich wesentlich die Geschichte; doch darf man die Volks- und Culturbasis, auf der sie fufsen, nicht übersehen. Der Cultus des Genies, dessen man neuerdings Historiker beschuldigt hat, fehlt theils darin, dass er für diese Genien einen anderen Massstab der Beurtheilung fordert als die allen Menschen von Gott gesetzte sittliche Ordnung; theils darin, dass er sie, die Gott erweckt, selbst zu Göttern macht, nicht bloss zu Werkzeugen seiner Pläne. § 6. Perioden der allgemeinen Geschichte. Man könnte die Geschichte einfach in zwei grosse Perioden, eine vor Christus und eine nach Christus, theilen. Da aber das Christenthum wie ein Senfkorn beginnt und erst langsam die Welt durchdringt: so bildet es bei seinem Eintreten noch keinen sichtbaren Perioden-Einschnitt. Dieser wird für die alte Zeit immer da sein und bleiben, wo die antik-heidnische Welt in ihren letzten Spuren vergeht: nämlich im Untergange des weströmischen Reiches 476 n. Chr. Geburt. Dann beginnt die Zeit der germanischen Staats- und der römischen Kirchenform; beide sich durchdringend, sich bekämpfend, endlich zum Theil sich auflösend; diese grosse Gährungszeit nennen wir das Mittel alt er. Dieses schliesst, nachdem das wiederauflebende Alterthum (die Renaissance) die Individualitäten entfesselt und die Kirchenreformation die bisherige äussere Einheit der Völker in einer, die ganze civilisirte Menschheit umfassenden Hierarchie gebrochen, und gleichzeitig wichtige Entdeckungen über Erde und Himmel neue Anschauungen verbreitet haben, und auch auf politischem Gebiet die Ideen des bisherigen Lehnsstaates wankend zu werden beginnen. Von da an 1492 oder 1517, befinden wir uns in dem Abschnitt der neueren Zeit, der Zeit allseitiger freier geistiger Entwicklung, mit allem Segen wie aller Gefahr, den eine solche bringt: eine Periode, deren einseitiger Lobredner zu sein uns nicht ziemt, ehe alle Wege der Vorsehung uns enthüllt sind.

4. Das Alterthum - S. 6

1876 - Berlin : Weidmann
6 Die orientalischen Völker. 4. Periode: Von Augustus bis zum Untergange des weströmischen Kaiserreiches, 476 n. Chr. Beide letztere Perioden umfassen also, was oben unter Iii. begriffen ist. Im Folgenden wird die erstgenannte Eintheilung zu Grunde gelegt werden. I. Die orientalischen Völker. Heeren, Ideen. B. I, 3. Abth. Schlosser, B. I, 3. Abth. B. Duncker, B. I u. Ti. (Ii enthält die arischen Völker). 4. Aufl. 1875. Stuhr, Beligionssysteme d. heidn. Völker. Berlin 1836. (B. I. enthält die allgem. Gesch. der Beligionsformen d. heidn. Völker). E. Both, die ägypt. u. zoroastrische Glaubenslehre. 1846. Max Müller, Einl. in die vergl. Beligionswiss. 1875. Lenormant, Manuel de l’histoire ancienne de l'orient, 1868, in deutscher Bearbeitung von M. Busch, Leipz. (ohne Jahreszahl:). § 8. Asien als Heimat des Menschengeschlechts. Herder, Ideen zur Gesch. d. Menschheit, des. Buch 6 u. 10. C. Bitter, Erdkunde. 11 Th. in 20 Bänden. Die ältesten Erinnerungen der Menschheit weisen uns auf das Morgenland (den Orient) als die Heimat des Menschengeschlechts, und zwar auf das innere Hochasien, die Länder am Hindukusch (der Paropamisus, Caucasus Indiens der Alten) in zweiter Linie auch auf das Hochland von Armenien und somit auf das vordere Asien. Hier finden sich die, den Menschen begleitenden Hausthiere und die ihm nöthigen Halm- und Baumfrüchte wild und von der Natur gegeben. Hier ist das Clima gesund und milde, gleichweit entfernt, den Menschen verkümmern oder verweichlichen zu lassen; von liier aus weisen grosse Flufs-thäler, Euphrat und Tigris, Amu und Sir, Indus und Ganges, ja Jantzekiang und Hwangho, kräftige, zum Wandern und Erobern bereite Stämme hinaus in Ebenen, die für die Cultur besonders geeignet*sind. Von hier wenigstens sind, fast ausnahmslos, die Cultur Völker (§ 5) ausgegangen, an deren Geschicke sich der Gang der Weltgeschichte anknüpft. § 9. Biblische Ueberlieferung. I. Genesis, cap. I—xi. Commentar von Tuch. Ii. Herder, Ideen etc. B. 10 der Werke. Kurtz, Gesch. d. alten Bundes. Gegen Morgen, so erzählt auch die Bibel, die älteste und heiligste Geschichtsurkunde, die wir haben, pflanzte Gott der Herr, nachdem er die Welt und das erste Menschenpaar erschaffen1), den Garten Eden (das Paradies2). Und als dies durch die in die Welt kommende Sünde3) verloren war, breiteten die Menschen sich aus in vielen Geschlechtern4), bis Schuld und Frevel überhand *) Genesis 1. 2) Gen. 2. 3) Gen. 3. 4) Gen. 4—5.

5. Das Alterthum - S. 3

1876 - Berlin : Weidmann
Einleitung. 3 von ihm gegeben, es lautet: „Ihr sollt vollkommen sein, wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist“. Matth. 5, 48. Zu Gott also, als dem höchsten Urbilde aller Vollkommenheit, strebt die Menschheit empor, und Gottes Geist selber ist es, der sie dahin leitet. Die Geschichte ist also eine natürliche Offenbarung Gottes ebenso und zwar in höherem Grade, als es die uns umgebende, sichtbare Schöpfung ist. Sie ist namentlich ein fortwährend sich vollziehendes Gericht Gottes über Alles, was böse ist oder Böses thut. Je weiter rückwärts abgeschlossen die Vergangenheit vorliegt, um so klarer werden uns die Wege Gottes: je näher der noch unvollendeten Gegenwart, die uns selbst in Mitleidenschaft zieht, um so mehr ist unserem Urtheile Vorsicht geboten. Das aber hält der Glaube fest: dass eine höhere Hand löst, was der Mensch, von Leidenschaften verwirrt oder von Irrthum geblendet, nur unvollkommen unternimmt und ausführt; ja dass sie selbst, was Menschen böse zu thun gedachten, zum Guten führt; endlich, dass der Menschen Geschichte ein ewiger wenngleich oftmals gehemmter und scheinbar zurücklenkender Fortschritt zur Vollendung ist. So offenbart sich Gott in der Geschichte. § 5. Erwählte Völker und Menschen. Den Fortschritt in der Geschichte hat der göttliche Lenker nicht an die Massen der Völker oder der Menschen vertheilen wollen, sondern stets sind einzelne vorausgeschritten, als die Träger des Lichtes und solcher neuer Gedanken, die nachmals Gemeingut wurden. Es giebt erwählte Völker, denen vor andern der Genius innewohnt, und an die deshalb der Gang der Geschichte geknüpft ist. Man bezeichnet sie als die Cultur Völker; auch hat man, im Hinblick auf die stumpfe Menge unhistorischer Völker, sie als die activen von den passiven unterschieden. Wir erkennen letztere meist in den Urbevölkerungen der Länder, in denen sie seit dunklen Zeiten ansessig, gewisse Anfangsstufen des Lebens und der Beschäftigungen (als Jagd und Fischerei) nicht überschritten haben. Auffindungen von menschlichen Knochen und Schädeln in Höhlen Belgiens, Frankreichs, Englands, Deutschlands neben Thieren der Urwelt, Waffenreste von Stein, rohe Geräthe, auch jene merkwürdigen Pfahlbauten, die man in den Seen der Schweiz, Deutschlands und anderer Länder entdeckt hat, lassen auf ein sehr hohes Alter dieser Völker schliessen. Ihr Dasein gehört der Natur und nicht der Geschichte. Die historischen Völker dagegen, höher begabt an Körper und Geist, haben sich, meist von Osten gegen Westen und von den Gebirgen in die Ebnen dringend, zu den gebietenden Herrschern jener gemacht, wo sie dieselben nicht ausgerottet oder in die Wildnits geworfen haben. Selten ist dies geschehen ohne Härte und Sünde, denn die natürliche Geschichte ist Kampf

6. Das Alterthum - S. 27

1876 - Berlin : Weidmann
Die fünf Reiche des Orients. 27 Sprache, Sitte, Religion verwandt; in dem hellen, trockenen Lande ward vor Allem ein Lichtgott, Mitlira (— Indra § 28) verehrt, auf die Todtenbestattung und äusseren Reinigungen ein besonderes Gewicht gelegt. Am frühesten bildete sich die arische Eigenthümlichkeit im Reiche von Baktrien aus, von wo auch die Religion der Völker Eräns ausgegangen zu sein scheint. Ihre religiöse Eigenthümlichkeit nemlich hatten dieselben durch die Lehre Zoro-asters (Zarathustra’s) erhalten, (um 1250?). Er verwandelte den alten Gegensatz von Licht und Finsternifs in den des guten Grundwesens, Ahuramazda oder Ormuzd, und des bösen, Angromainjus oder Ahriman; in seinem religiösen Gesetz, dem Zendavesta stellte er eine sehr reine Moral, viele Ceremonien und Reinigungsgesetze und als einzigen Cultus den Feuerdienst auf, ferner als religiöse Pflichten Wässerung des Landes, das Anpflanzen von Bäumen u. s. w. Die Einführung einer Priesterkaste, der Magier, gehört ursprünglich nicht der Ormuzdreligion an, sondern einer alten Herrschaft der Turanier über das Land. D. Die fünf Reiche des Orients und die persische Weltherrschaft. § 32. Die fünf Reiche. Bawlinson, The fife great Monarchies of the eastern world. Ausserdem die Quellen in § 25. Die bisher erzählte Geschichte der verschiedenen Völker er-giebt gegen das Ende des 7. Jahrh. v. Chr. folgendes Gesammt-bild der Völker und Reiche des Orients: 1. Aegypten und die Nebenländer: Seit die Dode-karchie durch Psametik beseitigt1) war (§ 7), regierte dieser König von 670 bis 617. Ihm folgte Necho 617 bis 601, der die Macht Rhamses des Grossen (§ 12) wiederherzustellen trachtete, der einen Suezcanal, die Umsegelung Afrikas durch Phönikier und andere grosse Werke ausführen liess. Schon durch Psametik waren die Philisterstädte unterworfen, Necho fügte auch Syrien hinzu, nachdem hier die Assyrische Macht wankend geworden (§ 26). Juda, das Israels Fall überdauert, hatte sich in wechselnden Zuständen erhalten, aber meist gegen die Angriffe von Osten auf Aegypten gestüzt. Josia 640 — 608 hatte die Theokratie wiederhergestellt, fiel aber gegen Necho in der Schlacht bei Megiddo 608 2). Im oberen Nilthale war unabhängig von Aegypten der Staat Meroe entstanden (§ 15). 2. Assyrien war noch in Asien das weltbeherrschende Reich, *) Her. Ii, 151 ff. Diod. I, 65. 2) 2 Chron. 35, 20—25.

7. Das Alterthum - S. 39

1876 - Berlin : Weidmann
Die Griechen. 39 Bewusstsein. Schon in Abraham, der seinem höchsten Gott, der Himmel und Erde besitzt (Gen. 14, 19), Altäre baut und bei seinem Namen anruft, erscheint der reine, höchste Gott offenbaret, zu dem er im Glauben ein kindliches Verhältnifs wie das eines „Gottesfreundes“ gewinnt. In Mose, nach dem Auszuge aus Aegypten, tritt das Gesetz, als die Erziehung des Volkes zur Sündenabwehr und Sündenerkenntniss, ein, an dessen Spitze abermals der Grundsatz steht: Ich bin Jehovah, dein Gott; Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. In David und Salomo gewinnt dieser Jehovadienst die schönen Formen des Tempeldienstes, eine hymnische und didaktische Poesie ohne Gleichen, die (neben den Veden) zugleich die früheste Poesie ist, die wir überhaupt haben, und die Ueberzeugung tritt ein, dass die Verehrung Jehova’s siegen wird über alle Religionen der Heiden. Während dann die politische und sittliche Auflösung des Volkes nach der Theilung folgt, erhebt sich die Prophetie, die höchste Blüthe des altorientalischen Geisteslebens: die Offenbarung der Nichtigkeit der Götzen auf der einen, auf der anderen Seite die Herrlichkeit des Gottes, der die Sünde straft und vergiebt, dem ein zerknirschtes Herz, nicht äussere Opfer gefallen, eines Gottes, der sein Volk und mit ihm alle Völker erlösen wird durch einen Gottesgesandten (Messias). Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil ist diese prophetische Entwickelung abgeschlossen und bleibt in der Hülle eines sich gleichsam verbergenden Volksthums, 4 bis 500 Jahre lang, bis, „als die Zeit erfüllet war“, sie in Jesu Christo als universale Religion hervortritt. Ii, Die Griechen. Einleitung. A. H. L. Heeren, Ideen. Iii. 10 —15. B. d. histor. Werke. 1s26 ff. Fr. Chr. Schlosser,, Univ. hist. Uebersicht d. Gesch. d. alten Welt u. ihrer Cultur. Niebuhr, Vorträge über alte Gesch. Band l—iii. L. Schmitz, Gesch. Griechenlands. Leipz. 1859 (aus dem Engl.). Goldsmith 1776. Thirlwall 1845 (englische Arbeiten). Kortüm, Gesch. Griechenlands. B. I—iii. Heidelb. 1854. W. Wachsmuth, Hell. Alterthumskunde. 2 B. Guhl und Konor, Leben d. Griechen u. Römer. G. F. Schömann, griech. Alterthümer. 2 B. Griechenland, geogr. geschichtl. u. culturgeschtl. u. s. w. in Monographien dargestellt. Separatabdruck aus Ersch u. Gruber, Allgem. Encyclopädie (J. H. Krause, G. Fr. Hertzberg (Leipzig 1870). Lob eil, Weltgeach. in Umrissen und Ausführungen. I. Th. Max Duncker, Gesch. d. Alterth. Iii u. Iv. E. Curtius, Gr. Gesch. bis jetzt 3 Bände bis zum Tode Phil, von Maked. G. Weber, Ii. Iii. Roth, gr. Gesch. v. Lykurg bis Alex. d. Gr. George Grote, hist, of Greece. 12 vols. übers, v. Meifsneri). Für Schulen: Herbst und Baumeister, Quellenb. z. alt. Gesch. Leipz. Teubner. 0. Jäger, riech. Gesch. Aufl. 2. Gütersl. 1874. § 46. Europa’s historisch-geographische Verhältnisse. G. A. v. Klöden, Handb. d. Geogr. B. Ii. Europa, 178,000 Dm. gross, zwischen dem 710 und 36° n. Br. und dem 8° und 80° östl. Länge belegen, die selbständig *) In dieser, in Deutschland zugänglichsten, Uehersetzung, citire ich es.

8. Das Alterthum - S. 43

1873 - Coblenz : Baedeker
Cultur der alten Inder. §. 17. 43 §• 17. Cultur der alten Inder. Die indischen Arier (das Sanskritvolk) brachten bei ihrer Einwanderung in Indien schon eine nicht unbedeutende Cultur mit und entwickelten diese in der neuen Heimat zu einer solchen Höhe, dass kein anderes morgenländisches Volk eine reichere Lit- teratur und grossartigere religiöse Baudenkmäler aufzuweisen hat. 1) Religion. a) Das Brahmanische Religionssystem. Das höchste Wesen, Brahma, wurde als Weltseele gedacht und stand nicht über der Natur als ihr Herr (wie der Jehovah der Israeliten), sondern war das eigentliche unsichtbare Leben in der Natur. Später wurde die Lehre von einer über dem ganzen Göttersystem stehenden Dreieinigkeit (trimürti) ausgebildet, welche besteht aus Brahma als Schöpfer, Vishnu als Erhalter und Siva als Zerstörer und Erneuerer. Durch Personification göttlicher Eigenschaften und moralischer Begriffe, durch Vergötterung von Weisen, Religionsstiftern und Helden, so wie durch Verkörperung von Elementarkräften ist dann im Laufe der Zeit eine Menge von Volksgottheiten entstanden. Religiöse Handlungen waren: Gebete, Reinigungen, Opfer ver- schiedener Art (namentlich in alter Zeit ein berauschender Pflanzensaft, später Butter in Feuer, Pferde), Wallfahrten, Fasten, Almosenspenden, strenge Bussübungen und Einsiedlerleben im Alter, häufig mit Züchti- gung des Körpers verbunden. Die Sitte des Selbstverbrennens der Wittwen fand unter sehr grossen Einschränkungen statt. b) Der Buddhismus, Anfangs mehr ein philosophisches System, als eine positive Religion, hat sich durch Begünstigung Seitens der Könige (namentlich Asoka’s im 3. Jahrh.) und durch Missionen nicht nur über Indien, sondern über das ganze mittlere und östliche Asien verbreitet und dadurch eine welthistorische Bedeutung erlangt, dass er unter so vielen Völkern eine Einheit in der Religion bewirkte und sie einander näherte. Dieses System, welches keine Dogmen und keinen Cultus kannte, sondern alles Gewicht auf die sittliche und geistige Vervollkommnung (Streben nach ,,der höchsten Erkenntniss“) legte, daher auch die Be- deutung der Priesterkaste vernichtete, legte durch die Lehre von der Gleichstellung aller Menschen den Grund zur Milderung des Kastenunter- schiedes (s. S. 44) und führte somit auch eine Umgestaltung der socialen Verhältnisse herbei.

9. Das Alterthum - S. 247

1873 - Coblenz : Baedeker
Erster Krieg mit den Samnitem. §.87. 247 er die Normen angab, nach welchen er in solchen Fällen verfahren werde, für welche die gesetzlichen Bestimmungen nicht ausreichten. Von diesen Anordnungen wiederholte der folgende Praetor in seinem edictum nur das, was er selbst billigte. So bildete sich im Laufe der Zeit ein fester Kern stets wiederholter praetorischer Verordnungen, und dieses ediclum perpeluum ward eine Rechtsquelle, so gut, wie die leges und die plebiscita. Die Vermehrung der Praetoren s. §. 105. Die Weigerung der plebejischen Aedilen, zur Feier der Ein- tracht beider Stände Spiele mit vermehrtem Aufwaude zu veran- stalten, führte die Einsetzung einer neuen patricischen Magistratur, der 2 Aediles curules, herbei, doch wurde es bald Sitte, ab- wecliselnd 2 Patricier und 2 Plebejer zu wählen. Sie hatten vor- zugsweise die öffentlichen Spiele zu veranstalten, wobei sie durch aussergewöhnliche Leistungen und Zuschüsse aus eignen Mitteln Gelegenheit fanden, sich zur W7ahl zu höheren Aemtern zu empfeh- len, deren erste Stufe so die Aedilität wurde. Mit der Wahl des L. Sextius, des einen Urhebers der Reform, als ersten plebejischen Consuls (366), hörte die Herrschaft der Aristokratie auf. Doch erst nach 25 J. gelangte die Plebs zum ruhigen Besitze ihrer neuen Rechte, öfter ward die Consulwahl durch Ernennung eines Diktators gestört oder mit Umgehung der lex Licinia zwei patricische Consuln gewählt. Bald aber erhielten die Plebejer ohne weitere Kämpfe auch Zutritt zu den andern patricischen Aemtern, sowohl den bürgerlichen als denjenigen religiösen, welche eine politische Bedeutung hatten, vgl. §. 93. b) Die Zeit der Demokratie, 366—30 v. Chr. ^ aa) Roms Heldenzeit während der Kämpfe um die Herrschaft Italiens bis zu dessen Unterwerfung, 266. Der ei:ste Krieg1 mit den Samnitern, 342—340. Nach der Unterwerfung der Volsker waren die Römer im Süden Nachbarn der Samniter (des mächtigsten der sabellischen Völker) geworden. Diese hatten die Etrusker aus Campanien ver- trieben und auc^i die griechischen Colonien in Campanien bis auf Neapel unterworfen, so dass sie damals vom adriatischen bis zum tyrrhenischen Meere herrschten. An Ausdehnung des Gebietes und Volksmenge waren sie daher den Römern überlegen, aber es

10. Das Alterthum - S. 342

1873 - Coblenz : Baedeker
342 Cultur der Römer. §. 137. Reiche innerhalb 20 J. Die 5 ersten waren ganz abhängig von dem Gothen Ricimer, dem Befehlshaber der fremden Truppen in römischem Dienste, alle konnten ihr Ansehen nur da geltend machen, wo sie sich gerade aufhielten und verliessen den Thron entweder durch gewaltsamen Tod oder durch die Flucht. Zuletzt war nicht einmal mehr Italien unter einer Herrschaft vereinigt, indem zwei Anführer deutscher Truppen, Odoaker und Orestes, jeder über die von seinem Heere besetzten Gegenden regierte. «Kaum hatte Orestes seinen Sohn Romulus Augustu- lus zum Kaiser ernannt, als Odoaker, der Anführer römischer Miethtruppen aus den gotlnschen Stämmen der Heruler, Rugier u. s. w., ihn in Pavia belagerte und nach der Erstürmung der Stadt hinrichten liess, sowie dessen Sohn Romulus absetzte, 476, vgl. Bd. Ii. §.8. §• 137. W Cultur der Römer. fl) Religion1). a) Die Götter. Die Religion der Römer bildete sich, wie der Staat selbst, aus zwei verwandten (s. S. 220), aber doch mehrfach verschiede- nen Elementen, dem latinischen und sabinischen Nationalcultus. Erst eine spätere Sage stellte den aus den Sabinern gewählten König Numa als den Stifter .der römischen Religion dar und führte seine gottesdienstlichen Einrichtungen auf die Eingebungen einer Nymphe Egeria (vgl. S. 221) zurück, um ihnen die Weihe einer höhern Offenbarung zu verleihen. Die ältesten Gottheiten der Römer beziehen sich vorzugs- weise auf Ackerbau und Hirtenleben. 1) Ihrem alten Könige Saturnus schrieben die Latiner die Ein- führung des Ackerbaues und der mit diesem beginnenden Cultur zu (daher das goldene Zeitalter unter ihm) und gaben ihm die Ops, d. h. den Wohlstand, zur Gemahlin, welche, eben so wie die griechische De- meter, ihren Sitz im Erdboden hatte. Das Fest des Saturnus als Pflegers aller Früchte in Gärten und Feldern oder die Saturnalien war ursprüng- lich das allgemeine Erntefest, wobei man vorzugsweise das Gesinde zu belustigen suchte. — 2) Ein Gott der Hirten und Heerden war Fau- *) L. Preller, römische Mythologie, 1858, 2. Aufl.^ herausgegeben von R. Köhler.
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