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1. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 41

1872 - Leipzig : Fleischer
Uebersicht der bedeutendsten Höhen und Tiefen. 41 3. Sicilien wird auf der Nordseite von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, die steil zur Küste abfällt. Südlich von diesem Gebirgszuge breitet sich eine wellenförmige, 1000 bis 1200' hohe Hochebene aus, die fast die ganze Insel erfüllt und nur nach den Küsten hin in geringe Tiefebenen aus- läuft. In einer dieser Küstenebenen steigt ganz isolirt der riesen- hafte Kegel des Aetna 10,700' hoch empor. 4. Sardinien hat auf der Oftseite einen flachen, läng- lichen Gebirgszug, dessen höchster Gipfel, der Genargen tu (spr. Dschenardschentu), 4900' hoch ist. Corsika ist von vielen wilden, dicht bewaldeten Gebirgsketten durchzogen, von denen eine sich im Monte Rotondo 8500' erhebt. §. 5. Datz Tiefland. 1. Die farmatifche oder osteuropäischetiefebene, fast 100,000 lum. groß, wird östlich vom Ural begrenzt, reicht nördlich bis zum Eismeer, wcstl. bis zur Ostsee, wo sie mit der skandinavischen Küstenebene zusammenhängt, südlich bis zu beit Karpathen, dem schwarzen und kaspischen Meere Es ist eine wellige, wenige hundert Fuß über dem Meeresspiegel liegende Ebene, mit breiten, höchstens 1000' hohen Bodenanschwellungen, vielen Steppen, Haiden und Morästen, theilweise jedoch auch mit sehr fruchtbarem Boden. 2. Die germanische oder norddeutsche Tiefebene liegt zwischen der deutschen Gruppe des Mittelgebirgsbogens und der Nord- und Ostsee, und hängt im Osten mit der vorigen zusammen. An einigen Punkten, wie in Holland, sinkt sie unter den Meeresspiegel herab, und muß durch Dämme gegen das Eindringen des Meeres geschützt werden. 3. Die französischetiefebene schließt sich südwest- lich an die gerntanische an, zieht sich um das französische Hoch- land herum bis zu den Pyrenäen, erhebt sich nur bis 500' und bildet in ihrem südwestlichsten Theile Haide- und Sumpfland. 4. Die lombardische Tiefebene liegt zwischen den Alpen und Apenninen, zu beiden Seiten des Po, erhebt sich in einzelnen Punkten bis zu 1600', senkt sich sanft zur flachen Küste am adriatischen Meere und bildet hier Sumpfland. 5. Die Donau bildet an ihrem unteren und mittleren Theile die ungarischen und österreichischen Tiefländer. 6. Die böhmische Ebene erhebt sich auf 2000'.

2. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 57

1872 - Leipzig : Fleischer
Uebersicht der bedeutendsten Landgewässer. 57 5. Der Rio Grande, welcher in den Rocky-Mountains (spr. Mauntäns) entspringt und die Grenze von Mexiko bildet. 6. Der M a g d a l e n e n f l u ß , 207 M. lang, kommt von den Anden und mündet in das karaibische Meer. 7. Der Orinoko entspringt auf dem Hochlande von Guayana, ist 300 M. lang. 8. Der A m a z o n e n st r o m (Aniassonasstrom) oder Ma - ran n o n (spr.maranjon) ist 770 M. lang und hat ein Stromgebiet von 130,000 lum., ist daher der größte Strom der Erde, ent- springt aus den (Kordilleren von Peru, über 12,000' hoch. Seine 60 Nebenflüsse gehören zum Theil zu den größten Flüs- sen der Erde, da der kleinste derselben noch größer ist als der Rhein. Die bedeutendsten derselben sind: rechts der Madeira und Tocan ti ns, links der Rio Negro. 9. Der San Franzisko fließt durch das östliche Bra- silien, ist 350 M. lang. 10. Der La Plata oder Silberstrom. So heißt die breite Mündung des Paraná und Paraguay. Iv. Kanalverbindungen. Die bedeutendsten Kanäle sind: 1. Der Erie-Kanal, 78 M. lang, verbindet den Erie-See mit dem Hudsonsfluß. 2. Der Ohio-Kanal verbindet den Erie-See mit dem Ohio, Nebenfluß des Mississippi. 3. Der Pennsylvania-Kanal, 70 M. lang, verbindet den Ohio mit dem Potomak. §. 3. Charakter der amerikanischen Ströme. 1. Amerika ist der wasserreichste Erdtheil. Seine Strom- systeme sind nicht zahlreich, aber ausgezeichnet durch ihre Größe und ihre Verzweigung. Die 16 Hauptstromgebiete nehmeu einen Flächenraum von 384,000 Qm. ein, also mehr als die Hälfte von ganz Amerika. 2. Der größte Theil der amerikauischen Gewässer gehört zu den oceanischen. Von diesen ergießt nur einer sein Wasser in das nördliche Eismeer, zwei, der Colorado und Columbia, senden es dem großen Ocean zu, die übrigen fließen dem atlan- tischen Ocean entgegen. 3. Die Ausbildung der amerikanischen Gewässer zeigt große Verschiedenheiten. In den arktischen Flüchen Nordamerika's haben die Flüsse sehr geringes Gefälle, und die Quellen ent- gegengesetzt fließender Gewässer liegen oft so nahe bei einander, daß man die Fahrzeuge über die Wasserscheiden zu tragen ver- mag. Die Gewässer, welche dem großen Ocean zugehen, sind ebenfalls meist unentwickelt, namentlich in Südamerika, wo das Hochgebirge unmittelbar an eine schmale Küstenebene grenzt.

3. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 46

1872 - Leipzig : Fleischer
46 Zweier Kursus. Während mit Schnee bedeckt. Die Hochebenen sind gut bewaldet, und bieten die ausgezeichnetsten Weideplätze dar. Man unter- scheidet folgende Gebirgsgruppen: 1. das Berg land von West- Victoria, von den öden Stranddünen der Encounter-Bai (En- kaunter-Beh) bis Melbourne (Mellbörn) reichend; 2. ba§ G e- birgs- und Alpenland von Ost-Victoria, in dem der M. Wellington 6100' erreicht und den Schlußstein der Hochkette bildet; 3. das P l a t e a u d e r M o n e r u - E b e n e (2000—25)00' hoch) und das Hochland von Argy le (Ahrdjeil), zwischen den Quellgebieten des Murrumbidgee, des Schneeflusses (Snowy) und nördlichen Qnellarmes des Lachlan; 4. die blauen Berge, von der vorigen Gruppe bis zum Hunterfluß reichend, westlich in das fruchtbare und goldreiche Plateau von Bathurst übergehend; 5. die Liverpool-Kette, bis über du Quellen des Mac Leay (Mäcklih); 6. das Plateau von Neu-Eng- lan d, bis zu den Barwan-Quellen; 7. die Dividing-Kette (Dieweiding-), in nordwestlicher Erstreckung bis zum südlichsten Punkte der Hervey-Bai (Herwah-Beh). Im Nordwesten von der Absenkung der Dividing- Kette, 50 Meilen von der Küste entfernt, erhebt sich eine Berglandschaft, deren Fortsetzung bis zunr Carpentaria-Gols hin wahrscheinlich ein ähnliches Gebirgssystem darstellt, wie das südöstliche. Die Gebirge im Norden und Nordwesten Australiens sind noch unbekannt. Auf der Südwestseite tritt die Darling-Kette als Rand eines nach dem Innern sich verflachenden Tafellandes ans. Aus der Südküste Australiens hat rnan bis jetzt nur einige Andeutungen eines Gebirgslandes angetroffen. Von; Cap Katastrophe erhebt sich ein dicht bebuschtes Tafelland 600 bis 1000' hoch, steigt allmählich immer höher an, und scheint durch die Galwer-Kette abgeschlossen zu sein. Ebenso steigt vom Cap Jervis (Dsherwäß) eine Bergkette empor, welche als Südschlnß der nördlich über Adetaide hmausstreichenden, sehr erzreichen Bergketten angesehen werden muß. 2. Das Innere Neuhollands ist, soweit es bekannt, eine dürre Einöde ohne Wälder und Gebirgszüge. Wahrscheinlich hat der ganze Continent in früheren Zeiten eine ungeheuere Inselgruppe gebildet, denn außer einem 200 engl. M. lärmen Salzsee, Torrens genannt, giebt es auch jetzt sicher noch andere, die einst den; zurückgewichenen Ocean zum Bette dienten. Ein Binnenmeer ist aber sicher nicht mehr vorhanden, wie schon aus den heißen Nordwinden hervorgeht.

4. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 64

1872 - Leipzig : Fleischer
64 Zweiter Kursus. 3. Der Pflanzenwuchs nimmt vom Aequator nach den Polen hin an Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit ab, daher fin- den sich in der heißen Zone die meisten und höchsten, in den kalten Zonen dagegen die niedrigsten Pflanzen. In ähnlicher Weise nimmt bei Gebirgen der Pflanzenwuchs an Reichthum ab mit der Erhebung derselben über den Meeresspiegel. Die Schneegrenze ist überall auch die Grenze des Pflanzenlebens. 4. Die Gebirgsgegenden sind reicher an Pflanzenarten, als das ebene Land, weil sie mehr als eine Region darbieten. 5. In der heißen Zone und in der Nähe derselben bleiben die Holzgewächse das ganze Jahr hindurch grün, in den gemüßigten und kalten Zonen dagegen tritt mit dem Winter der Laubfall ein. §. 2. Die Pflanzen Ver verschiedenen Zonen. 1. In der he ißen Zone wachsen die Palmen, Bambus, der Brotfruchtbaum, der Affenbrotbaum, feine Holzarten, die Bananen, Cactusarten, Ananas, Pamswurzel, Bataten, Ma- niok, Reis, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Thee, die schönsten Gewürze, die köstlichsten Balsame und Gummiarten, die duftendsten Blumen. 2. Die g emäß igle Zone hat schattige Bäume und gras- reiche Fluren; im südlichen Theile derselben wachsen die edle Kastanie, Orangen, Feigen, Myrten, Oelbäume, Obst, Wein, Tabak, in ihrem nördlichen Theile vorzüglich Nadelhölzer und Birken, ferner sind ihr eigenthümlich die Getreidearten, Kar- toffel, Flachs, Hanf. 3. Die kalte Zone ist arm an Pflanzen, sie hat nur verkrüppeltes Weiden- und Birkengesträuch, Moose, Flechten und einige Kräuter. Achter Abschnitt. Verbreitung der Thiere. 8- 1- Allgemeine Sätze. 1. Die Thiere hängen ebenfalls vorn Klima ab, sind jedoch nicht so bestimmt daran gebunden, wie die Pflanzen. 2. Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit der Vegetationen, reich- liche Bewässerung und Mangel an Kultur sind günstige Be- dingungen für das thierische Leben einer Gegend. 3. Die Größe, Schönheit und Mannigfaltigkeit der Landthiere nimmt vom Aequator nach beiden Polen hin ab; bei den Seethieren ist es dagegen umgekehrt, indem gerade die kalte Zone die größten Arten beherbergt. ^ 4. Die neue Welt hat jetzt weder so große, noch so starke

5. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 94

1872 - Leipzig : Fleischer
94 Dritter Kursus. Fünfter Abschnitt. Das Pflanzenreich. 8. 1. Daö Alpenland. Man unterscheidet in den Alpen 4 Pflanzenregionen: die Region (Gegend) des Weinstocks, die Waldregion, die untere und die obere Alpenregion. 1. Die Region des Weinstocks beschränkt sich aus einige Thäler des Rheins, auf die Vorhügel Tyrols, Oester- reichs und Steiermarks. Am Südabhange gedeiht er bis 2400', an einigen Stellen noch höher. 2. Die Waldregion geht in der Schweiz bis 5500', in Tyrol bis etwa 5000', in Oesterreich bis 5300'. Sie zer- fällt in folgende Abstufungen: a. Die untere Bergregion geht bis 2500' und wird durch den Wallnußbaum bezeichnet. b. Die obere Bergregion oder die Region der Buche geht von 2500' bis 4000'. Sie enthält den vorzüg- lichsten Holzwuchs, der vorherrschend aus Buchen besteht. Etwa in der Mitte dieser Region fangen die Eichen, Ulmen, Linden und Haselnüsse an zurückzubleiben und mit ihnen auch die Obst- bäume. Der Kornbau reicht in der Schweiz bis 3500', in Tyrol nur bis 2700', in Oesterreich bis 3120'. An diesen schließt sich der Wiesenbau, der durch die vermehrte Nässe sehr begünstigt wird und daher ausgezeichnet ist. o. Die Region der Nadelhölzer geht in der Schweiz von 4000' bis 5500', in Oesterreich bis 4080'. Gegen die obere Grenze hin werden diese Bäume allmählich zum Gestrüpp, und die Alpenmatten mit kräftigen Arzneipflanzen und herrlichen Alpenblumen treten auf. 3. Die untere Alpenregion reicht von der Baum- grenze bis zu der Höhe, in welcher einzelne Schneeflecke vor- kommen, in der Schweiz bis 7000', in Tyrol bis 0000', in Oesterreich bis 5300'. Sie ist besonders durch die Sträucher und namentlich durch die Alpenrosen (Rhododendron) ausge- zeichnet. In dieser Gegend liegen die Hochalpen mit kräftigen Weiden. 4. Die obere Alpenregion geht bis 8200'. Sie ent- hält nur niedrige Alpensträucher. In allen diesen Regionen liegt der Südabhang 1000 bis 1200' höher.

6. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 102

1872 - Leipzig : Fleischer
102 Dritter Kursus. E. Die freien Städte: 19. Hamburg. 20. Lübeck. 21. Bremen. U. Die süvwestdeutschen Staaten. A. Die Königreiche: 1. Baiern. 2. Württemberg. B. Die Großherzogthümer: 3. Baden. 4. Hessen. C. Das deutsche Reichsland: 5. Elsaß-Lothringen. Neunter Abschnitt. Die deutschen Staaten. A. Die norddeutschen Staaten. §. 1. Das Königreich Preußen. Preußen nimmt seit 1866 den größten Theil von Nord- deutschland ein und ist der größte deutsche Staat. Er umfaßt 6396 l/z H?M. mit 24,050,000 E., die der Mehrzahl nach (20,800,000) Deutsche sind; nur etwa 2 Millionen gehören dem slavischen Stamme an; der Rest besteht aus Dänen. Für Volks- bildung wird vorzüglich gesorgt. Die Gewerbthätigkeit ist sehr bedeutend, und der Handel wird durch die Ostsee, viele schiff- bare Flüsse und Kanäle, gute Kunststraßen und Eisenbahnen sehr begünstigt. Ackerbau und Viehzucht werden in allen Pro- vinzen betrieben, Weinbau in den Rheinprovinzen und Nassau. Bergbau in Sachsen, Schlesien, Westfalen und den Rheinpro- vinzen. Die Verfassung ist (seit 1848) constitutionell-monarchisch. Der König hat die vollziehende Gewalt, die gesetzgebende übt er gemeinschaftlich mit dem allgemeinen Landtage, welcher in das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten zerfällt. Das Land zerfiel bis 1866 in die 8 Provinzen: Preußen, Posen, Schlesien, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Westfalen und die Rhein- lande, zu denen hinzugekommen sind: die Provinzen Hessen- Nassau, Schleswig-Holstein und Hannover. Jeder Provinz steht ein Ober-Präsident vor, jedem Regierungsbezirk ein Präsident. An der Spitze der Kreise stehen Landräthe. — Preußen hat jetzt zehn Städte mit mehr als 100,000 Einwohnern. Sein Eisen- bahnnetz umfaßt 1267 Meilen. 1. Provinz Westfalen, 367 slm., 1,708,300 Einw. Mehr Wald- als Ackerboden. Man baut Getreide, Flachs und Hanf und gewinnt (im Ruhrthale) viel Eisen und Stein- kohlen. Die größte Gewerbthätigkeit herrscht im Süden. Drei Regierungsbezirke. a. Münster, 28,000 E., katholische Universität, westfälischer Friede

7. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 101

1872 - Leipzig : Fleischer
Deutschland. 101 zu Anfang des Jahres 1867 ein aus directen Wahlen hervor- gegangener Reichstag nach Berlin berufen worden, um das Einigungswerk zu vollenden. Diese Einigung ist am 17. April 1867 erfolgt. Die südwestdeutschen Länder, nämlich Vaiern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, schlossen im Sommer 1866 mit Preußen ein Bündniß ab, nach welchem sie sich verpflichteten, bei ausbrechendem Kriege ihre Militärmacht unter den Ober- befehl des Königs von Preußen zu stellen. Dieser Verpflichtung sind sie in aller Treue nachgekommen, als Napoleon Iii. im Juli (19.) 1870 unter nichtssagendem Vorwände Preußen in frevelhafter Weise den Krieg erklärte. Noch während dieses für Deutschland überaus ruhmreichen Krieges tratet: die südwest- deutschen Staaten mit dem norddeutschen Bunde zu einem Gesammtbunde zusammen, der den Namen „ D e u t s ch e s N e i ch " erhalten hat. Das Präsidium des Bundes steht dem Könige von Preußen zu, welcher den Namen deutscher Kaiser führt. Der Kaiser hat das Reich völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reiches Krieg zu erklären, Frieden zu schließen, Bündnisse und andere Verträge mit fremden Staaten einzu- gehen, Gesandte zu beglaubigen und zu empfangen. Der deutsche Reichstag geht aus directen Wahlen hervor. Beim Friedensschluß (10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M.) bat Frankreich Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz, die einst Deutschland mit Gewalt und List entrissen worden waren, zurückgeben und fünf Milliarden Francs ( = 1,333,333,333 Thlr. ) Kriegskostenentschädigung zahlen müssen. Uebersicht der deutschen Staaten. I. Die norddeutschen Staaten. A. Die Königreiche: 1. Preußen. 2. Sachsen. 8. Die Großherzogthiimer: 3. Mecklenburg - Schwerin. 4. Mecklenburg - Strelitz. 5. Oldenburg. 6. Sachsen-Weimar. 0. Die Herzogthümer: 7. Braunschweig. 8. Anhalt. 9. Sachsen-Meiningen. 10. Sachsen-Coburg-Gotha. 11. Sachsen-Altenburg. D. Die Fürstenthümer: 12. Lippe-Detmold. 13. Waldeck. 14. Schwarzburg- Rudolstadt. 15. Schwarzburg - Sondershausen. 16. Reuß jüngere Linie. 17. Reuß ältere Linie. 18. Schaumburg-Lippe.

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 139

1872 - Leipzig : Fleischer
Die Balkan - Halbinsel. 139 Korinth mit der griechischen Halbinsel verbunden, stellt ein von höhern Randgebirgen eingeschlossenes Plateau dar, dessen Schei- telfläche Arkadien heißt. Die meisten Gebirge der griechischen Halbinsel sind mit ungeheuren Wäldern von Nadelhölzern, Eichen und Kastanien bedeckt, zwischen denen schöne Viehweiden liegen. Das Tiefland der griechisch-türkischen Halbinsel ist von geringem Umfange, und findet sich hauptsächlich an der Süd- seite um das ägäische Meer und in den Thalweitungen der größeren Flüsse. Die zur Halbinsel gehörigen Inseln sind sämmtlich ge- birgig, die Cykladen wohl alle vulkanisch. Der Boden ist überall fruchtbar, aber schlecht angebaut, liefert jedoch noch immer mehr Erzeugnisse, als im Lande gebraucht werden, namentlich Oliven, Wein, Seide und Baumwolle. Der bedeutendste Strom des Landes ist die Donau, die übrigen Gewässer sind nur Küstenflüsse,unter denen die Ma ritz a der bedeutendste ist. 2. Das Klima ist vortrefflich; nur im N. giebt es einen eigentlichen Winter, der meist plötzlich auf heftige Sommerhitze folgt; in den südlichen Gegenden ist jene Jahreszeit nur durch Stürme und Regengüsse bezeichnet. 3. Seit 1827 besteht die Halbinsel aus zwei Reichen. 1. Das türkische oder osmanische Reich. 1. Es enthält 6626 sjm., mit 13 Mill E. Die Be- wohner sind tartarischer Abkunft und haben ihren orientalischen Charakter noch immer treu bewahrt. Sie sind sinnlich, unthätig, abergläubisch und fast ohne wissenschaftliche Bildung. Ihre Sprache ist der arabischen verwandt. Herrschende Religion ist der Islam. Der Ackerbau wird nur stellenweise fleißig be- trieben; die Viehzucht ist dagegen sehr verbreitet; gewerbliche Betriebsamkeit findet sich wenig; der Handel ist in den Händen der Ausländer, namentlich der Griechen, Armenier und Juden. 2. Das Land wird vom Groß-Sultan beherrscht, der die unumschränkteste Macht in Händen hat- Es besteht aus un- mittelharen Ländern und aus solchen, die nur unter türkischer Oberhoheit stehen, aber von eigenen Fürsten regiert werden. Der Hof des Großsultans heißt die hohe Pforte, der Staats- rath Divan, die Statthalter der Provinzen und Befehlshaber der Festungen führen den Namen Pascha.

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 172

1872 - Leipzig : Fleischer
172 Dritter Kursus. 3. Die oceanischen Seiten des Atlas sind mit dichten Waldungen bedeckt, die Südabhänge dagegen waldleer. Tie Wälder bestehen hauptsächlich aus immergrünen Bäumen (Kork- und Steineichen, Tannen, Wachholder, Lebeusbäumen u. a.). Im Biled-ul-Gerid bildet die Dattel-Palme gioße Wälder. Angebaut wird hauptsächlich Reis, Mais, Bauniwolle, Zucker- rohr und Indigo. Die Gebirge sind reich an Eisen, Kupfer, Zinn, Antimon, Silber, Edelsteinen, Salz und Natron. 4. Die Staaten der Berberei sind: Marokko, Al- gerien, Tunis, Tripolis und Fessán (Fezzan). а. Das Kaiserreich (Saltuuat) Marokko bilkt de» nordwestl. Theil der Berberei, ist l2,210 Dl. groß und bat 8v2 Mili. E, die aus Maure» (3 Mill), Berber» (2,3oo,Ooo), Schclluchen. Araber», Juden und Sklave» bestehen. Herrschende Sprache ist die arabische, herrschende Religion der Islam. Der Ackerbau ist sehr veriiachlässigt, die Bich- und Bienenzucht aber wird stark betrieben. Die Gewerbe liefern vorzügliches Leder und schöne Teppiche. Der Handel mit Europa, der asiaibchen Türkei und Binnenafrika ist bedeutend. Die geistige Kultur sicht aus ter üessien Stufe. Der Regent heißt Sultan ; er herrscht muimfdnä; kt. Die bedeutendsten Städte sind: F ez, 88,000 E. M arokko, 90,000 E. Meknes, 55,000 (S. T etuan (Titwan), 16,000 @. Tafilet, *0,000 Cs. I). Algerien (aldscherreni liegt östl. von Diaiokko, ist etwa 5ooo lüm. groß und gehört jetzt zu Frankreich. Es zerfällt in drei Provinzen: Oran, mit der Hauvlst. Oran, 34,000 E. (letztere 1871 durch ein Erd- beben fast ganz zerstört). Algier (aldschihr), mit der Hauplst. Alaier, 53,000 E., und Constantine, mit der Hanptst. Conftanrine, 35,0> 0 E. Die seßhafte Bevölkerung in Algerien beläuft sich ans 4^6 300 @.; zu rjestn kommen aber noch 2,435,000 nomadisirende Eingeboiene, so Laß also die ganze Bevölkerung (ohne Militär) 2,903,300 beträgt. e. Tunis liegt östl. von Algier, ist eine türliiche Provinz, die von einem Bey regiert wird, der unter dem Pascha steht. Die Hauplst. ist Tunis, mit 150,000 E. <1. Tripolis reicht von Tunis bis Aegypten, ist ebensalls eine tür- kische Provinz, die von einem Bey regiert wird. Die Hanptst. Trivolis hat 25,000 E., ist der Hauptstapelplatz für europäische, nach üm innern Afrika bestimmte Waaren. б. Fessln (Fezzan), eine Oaie, liegt südl. von Tripolis und bäuat von dem Bey desselben ab. Die Hauplst. Mursuk bat 25< 0 freie Ein- wobner und etwa 600 Sklaven. Ebensalls von Tripolis abhängig ist die Oase Andschila (Angila) in der Wüste Barka. Ii. Die Sahara. (Vergl. S. 44.) Zahlreiche Conchylien-Reste, welche sich in der Sahara (d. h. Wüste) finden, lassen mit Sicherheit schließen, daß dieselbe in früher Zeil Meeresboden gewesen ist, und daß dieser ganze große Landstrich zum Mittelmeere gehörte. Die Sabara ist überall, wo Master quillt und sich eine Oase findet, von Menschen bewohnt.

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 141

1872 - Leipzig : Fleischer
Rußland. 141 Dritte Abtheilung. Osteuropa. Kaiserthum Rußland. Es besitzt in Europa 97,236 lum. mit 68,500,000 @. Asien 270,780 Um. „ 8,800,000 E. 368,016 lum. mit 77,300,000 E. ' 1. Das europäische Rußland, Polen mit einbegriffen, wird durch die große sarmatische Tiefebene (vergl. S. 41) gebildet, bietet daher nur wenig Abwechselung dar. Die Küsten des nördlichen Eismeeres sind mit einem Gürtel trauriger Tundra- steppen umgeben. Vom 60. Breitengrade an beginnen Kiefern- wälder mit ungeheurer Ausdehnung, zwischen denen hier und da Ackerbau möglich wird. Ihnen folgen ausgedehnte Birkenwal- dungen, weiter südlich auch Eichen und Buchen. In der Zone zwischen dem 60.° und 50.° werden Ackerbau und Viehzucht in größter Ausdehnung und mit bestem Erfolge betrieben. In der Breite von Moskau fangen die Wälder an seltener zu werden, und vom 50.° beginnt der äußerst einförmige, oft wasserlose Steppengürtel des schwarzen Meeres und kaspischen Sees. Ueber die Gewässer Rußlands und Polens vergleiche S. 48—52. Das Klima ist durchaus continental. In den nördlichen und mittleren Gegenden fallen im October und November große Schneemassen, die das Gute haben, daß sie den Verkehr im Winter erleichtern. Der Süden hat einen kurzen, angenehmen, die Steppen mit lebhaftem Grün bekleidenden Frühling, aber einen heißen, wölken- und regenlosen, Alles ausdörrenden Som- mer, einen nebelreichen Herbst und einen langen und strengen Winter mit furchtbaren Schneestürmen. 2. Die wichtigsten Produkte sind Holz, Pech, Theer, Ge- treide, Flachs, Hanf, im S. Obst und Wein; Gold, Platina, Eisen, Kupfer im Ural; Rindvieh, Pferde, Pelzwerk (Zobel, Hermeline, Füchse), Fische (Stör, Lachs). 3. Die Bewohner gehören gegen hundert verschiedenen Völkern an und sind deshalb in Lebensart und Kultur sehr ver- schieden; der slavische Stamm ist jedoch der Hauptstamm, da er mehr als 45 Mill. umfaßt. Im Allgemeinen stehen die Russen noch auf einer niedrigen Bildungsstufe, sind unwissend, aber-
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