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Die Phiditien. Die spartanischen Männer speisten in gemeinsamen Mahlzeiten, Phiditien (= (pdkiov, Freundesmahl?) oder Syssitien genannt, bei denen gewöhnlich 15 Personen zusammen zu Tische sassen. Diese Syssitien hatten einen Zusammenhang mit der militärischen Eintheilung des Heeres, indem die Tischgenossen im Kriege auch Zeitgenossen waren. Das Mahl war einfach, aber nicht kärglich. Einen gewöhnlichen Bestandtheil desselben bildete die schwarze Suppe, eine Brühe mit Schweinefleisch (£co[i6g, al/xan'a); Wildprett, Brod, Käse, Feigen, Oliven, Wein fehlten nicht auf dem Tische.
Die Kleidung des Spartaners war ein chitonartiges Untergewand und ein Mantel (rgißcov); nur bei Festen und in der Schlacht trugen sie purpurrothe Kleider. Das Haupthaar und der Bart wurden von den Männern meistens nicht verschnitten. Ebenso schmucklos war die Wohnung; nach einer dem Lycurg zugeschriebenen Rhetra durften die Thüren nur mit der Säge, die Decken nur mit dem Beile bearbeitet sein.
Das Eisengeld. Um die Bürger von jedem Handel und Verkehr abzuhalten und allein auf die kriegerische Ausbildung zu beschränken, soll Lycurg ihnen den Gebrauch des eisernen Geldes befohlen haben. Bis zum 7. Jahrhundert war geprägtes Geld in Griechenland überhaupt unbekannt.
Im Peloponnes bediente man sich bis dahin eiserner Stäbe, welche mit einer Marke versehen waren, statt des Geldes. Sechs solcher Stäbe (oßehog, Spiess; daher später der oßohog = lggr.), die man mit einer Hand fassen konnte, machten eine Drachme (d^axiurj von dqccogw, fassen). Auf eine Mine (fivä!) rechnete man später in Griechenland 100 Drachmen und auf ein Talent 60 Minen = 1375 Thaler.
Mag sich auch das eiserne Geld in Sparta länger als anderswo behauptet haben, so finden wir doch auch hier in der späteren Zeit wenigstens im Besitze der Könige, in den Händen der Heerführer und in der Staatskasse Silbergeld.
Zu Reisen ins Ausland musste jeder Spartaner, welcher noch im kriegspflichtigen Alter stand, die Erlaubniss der Ephoren einholen. Dadurch wurde die Berührung mit dem Auslande möglichst vermieden und das Bürgerheer immer
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Unterhandlung. Die Mailänder weigerten sich nämlich, die neuen kaiserlichen Consuln anzunehmen, weil ihnen nach den bei der Übergabe der Stadt getroffenen Bestimmungen die Ernennung der Consuln selbst zustehe und der Kaiser nur das Bestätigungsrecht habe. Dieser aber wollte die Beschlüsse des roncalischen Reichstags auch auf die Mailänder ausdehnen und sprach daher über die widerspenstige Stadt die Acht aus. Da die Belagerung Mailands zu schwierig schien, ehe das ganze deutsche Heer versammelt war, so belagerte er erst das mit Mailand verbündete Crema und eroberte es nach einer siebenmonatlichen Belagerung, bei der auf beiden Seiten mit der grässlichsten Erbitterung gekämpft wurde. Dann wandte er sich gegen Mailand, schnitt der Stadt alle Zufuhr ab und liess jedem, der den Belagerten Lebensrnittel zuführte, die Hände abhauen. Schon stieg die Not in der Stadt so hoch, dass die Belagerten sich erboten, alle Befestigungen niederzureiten und die Ernennung ihrer Obrigkeit dem Kaiser zu überlassen. Aber dieser forderte, besonders auf den Rat seines Kanzlers Rainald von Dassel,1) den er zum Erzbischof von Köln erhoben hatte, unbedingte Unterwerfung. Nach zweijähriger Belagerung ergab sich endlich die Stadt auf Gnade und Ungnade, 1162.
Am 1. März 1162 erschienen die Bürgermeister und leisteten unbedingte Unterwerfung. Drei Tage später übergaben 300 auserlesene Bürger die Schlüssel und Fahnen der Stadt. Nach abermals drei Tagen erschien das ganze Volk in hundert Scharen abgeteilt mit Stricken um den Hals, Asche auf dem Haupte und Kreuzen in den Händen, in ihrer Mitte das Carrocio, der Fahnen wagen, mit einem hohen Maste, dessen Spitze mit einem Kreuze und dem Bilde des h. Ambrosius, des Schutzheiligen von Mailand, geziert war. Als der Kaiser erschien, schwenkte man die Fahnen und stiefs in die Posaunen. Dann wurden die Fahnen zu den Füssen des Siegers niedergelegt, und der Mast des Carrocio senkte sich zur Erde. Da fielen alle Bürger, wie auf Befehl, in die Kniee nieder, und lautes Klagen erscholl über den Fall der blühenden Stadt. Auf einer Fürstenversammlung zu Pavia liess der Kaiser über das Schicksal der Besiegten dahin entscheiden, dass die Einwohner die Stadt binnen acht Tagen verlassen und sich in vier getrennten Flecken niederlassen sollten. Darauf hielt der Sieger seinen Einzug nicht durch die Thore, sondern durch eine eingerissene Mauerlücke. Ein grosser Teil der Ringmauer wurde zerstört, und besonders zeigten die Burger von Lodi, Como, Cremona und Pavia ihren Hass gegen die Mailänder
') J- Ficker, Rainald von Dassel. 1850.
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Extrahierte Personennamen: Rainald_von_Dassel,1 März Como Rainald_von_Dassel
74
Flte aufzuraffen) in Kopien erhalten. Von Polykleitos. dem Athleten-bildner. der als der beste Kenner der Formen und der Verhltnisse des menschlichen Krpers galt, kennen wir den Speertrger (..Kanon"), den Jngling mit der Siegerbinde (Diadmenos). die verwundete Amazone. Pheidias. der Zeitgenosse und Freund des Perikles. war der grte der Drei, ein Universalgenie wie Michelangelo. Als Maler, Erzgieer. Bildhauer und als knstlerischer Beirat des Perikles bei den Bauten aus der Akropolis hat er Hervorragendes geleistet. Die aus seiner Werkstatt hervorgegangenen Parthenonskulpturen sind die bedeutendsten Kunstwerke der Antike und insbesondere ist der Fries, der in einer Lnge von 160 m um die Zella des Parthenon herumlies und den Festzng der Panathenen darstellte, mit Recht als das herrlichste Denkmal bezeichnet worden, das Hellas von sich selbst uns hinterlie. Von seinen das ganze Altertum hindurch berhmten goldelfenbeinernen Gtterbildern ist uus die Athena im Parthenon nur in kmmerlichen Nachbildungen bekannt, und von dem gefeiertsten, der 13m hohen Zeus statu c ^ im Tempel zu Olympia, knnen uns Mnzbilder aus Elis nur eine schwache Vorstellung geben. Auch von dem Wahrzeichen Athens, der bronzenen
i) Pausanias beschreibt das Bild folgendermaen: Der Gott . .. sitzt auf einem Throne; ein Kranz von Olivenzweigen umgibt sein Haupt. In der rechten Hand hlt er eine Nike, ebenfalls Goldelfenbein, mit der Siegesbinde in der Hand und einem Kranke um das Haupt, in der linken ein mit den verschiedenartigsten Metallen kunstvoll ausgelegtes Zepter, auf dem der Adler sitzt. Auch die Sandalen und der Mantel des Gottes sind von Gold; auf ihm sind Figuren von Blumen, namentlich Lilien, eingelegt. Der Thron strahlt in buntem Wechsel von Gold und Edelsteinen, von Ebenholz und Elfenbein; auch find an ihm bildliche Darstellungen gemalt und plastische Figuren ange-bracht; so ist jeder Fu von vier tanzenden Niken umgeben. An den beiden vorderen Fen sieht man thebanische Knaben, die von Sphinxen geraubt werden, und unterhalb dieser Apollon und Artemis, wie sie die Kinder der Niobe mit Pfeilschssen tten. Die Fe des Thrones sind durch gerade Stbe verbunden.
Den Thron tragen noch ebensoviele Sulen, die zwischen den Fen stehen. Unter den Thron hineinzukommen, wie man es in Amykl kann, ist in Olympia nicht mglich, da hier eine wandartige Umfassung den Zugang absperrt. Die Einfassungswand der Tr gegenber ist nur blau angestrichen, die andern aber sind mit Gemlden von Panainos geziert. Sie stellen den Atla dar, wie er Himmel und Erde trgt, aber schon hat sich Herakles neben ihn gestellt, um ihm die Last abzunehmen; den Kampf des Herakles mit dem nemeischen Lwen; Prometheus, wie er noch in den Fesseln liegt, nebst Herakles, der sich nach ihm hinwendet; den Schlu bildet Penthesileia. wie sie im Arme des Achilleus den Geist aufgibt, und zwei Hesperideu mit den pfeln in der Hand, die nach der Sage ihrer Obhut anvertraut worden sind. Dieser Panainos war ein Bruder des Pheidias. und von ihm ist auch die marathonische Schlacht
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129
Gewahrsam und gab ihn erst gegen ein hohes Lsegeld (150000 Mark Silber = 1,350000 Mark) wieder frei, nachdem er ihn sogar ge-zwungen, die Krone Englands als Lehen des Kaisers anzuerkennen.
74. Der deutsche Orden entstand aus der zur Pflege er-krankter deutscher Pilger zu Jerusalem gegrndeten Bruderschaft des Hospitals ad S. Mariam. Als beim 3. Kreuzzuge die deutschen Pilger durch Seuchen viel zu leiden hatten, errichteten Kaufleute aus Lbeck, weil die Johanniter meistens nur fr italienische, die Templer nur fr franzsische Pilger sorgten, zu Akkon ein Zelt fr die deutschen Kranken und bertrugen die Pflege derselben der Marianischen Bruderschaft. Zur Belohnung ihres Eifers gab Herzog Friedrich von Schwaben, der Fhrer des deutschen Kreuzheeres, ihnen 1190 die Einrichtung eines geistlichen Ritterordens und wirkte fr denselben die kaiserliche und ppstliche Besttigung aus. Die Ordensglieder, welche smtlich deutscher Abkunft sein muten, teilten sich in streitende oder Ritter, in Geistliche und dienende Brder, standen unter einem Hochmeister und trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Der Orden gewann eine erhhte Bedeutung, als der von den heidnischen Preußen bedrngte Herzog Konrad von Masovien ihm das Kulmer Land abtrat unter der Bedingung, da er einen Teil seiner Ritter zur Bekriegung der Preußen entsendete. Der Hochmeister Hermann von Salza ging auf dieses Anerbieten ein und sandte ein kleines Heer unter Hermann Balk nach Preußen (1228). Hier begannen die Ritter einen planmigen Eroberungskrieg lind unterwarfen in einem Zeitrume von 55 Jahren (12281283) das ganze preuische Land, so da dieses jetzt das Hauptbesitztum des Ordens wurde. Daher wurde denn auch nach dem Falle Akkons (1291), nachdem auf kurze Zeit Venedig die Residenz des Hochmeisters gewesen war. der Sitz des Ordens vom Hoch-meister Siegfried von Feuchtwangen nach Marienburg verlegt (1309). Die weitere Geschichte des Ordens s. im 3. Bande.
3 Heinrich Vi., 11901197.
75. Klug und gewandt, von hoher staatsmnnischer Tchtigkeit, aber von harter Gemtsart, verfolgte Heinrich Vi. hochfliegende Plne, ohne die groartige Kraft seines Vaters zu besitzen.
1. Heinrichs des Lwen Ende und erster Zug Heinrichs Vi. nach Italien. Heinrich der Lwe, welcher gem einer Verabredung
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 9
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich Konrad_von_Masovien Konrad Hermann_von_Salza Hermann_Balk Siegfried Siegfried Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrich
Autor: Stein, Heinrich Konrad, Kolligs, Hans, Stein, Richard
Auflagennummer (WdK): 10
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
11
anfangs dem Minister Lord Clarendon (spr. Klarendon), dem Schwiegervater seines Bruders Jakob. Um seiner bestndigen Geldnot abzuhelfen, verkaufte Karl das durch Cromwell von Spanien eroberte Dnkirchen an Frankreich. Der Unwille des Volkes der diese Preisgebung nationaler Ehre wuchs infolge der lssigen Art, mit der ein Seekrieg gegen Holland (1665 bis 1667) gefhrt wurde. Eine hollndische Flotte lief sogar in die Themsemndung ein und verbrannte im Angesichte der Haupt-stadt englische Schiffe. Nach Clarendons Entlassung schlug der König eine populre Politik ein, indem er sich mit Holland und Schweden (Tripel-Allianz) gegen die Vergrerungsplne Lud-wigs Xiv. verband (1668). Aber bald schlo er unter dem Cabalministerium (so von den Anfangsbuchstaben der Mi-nister genannt) einen Bund mit Frankreich gegen Holland, durch den er sich gegen ein hohes Jahrgeld, dessen er zur Bestrei-tung seines kostspieligen Hofhaltes bentigte, zur Teilnahme am Kriege gegen Holland verpflichtete (1670). Auch nach dem Aus-tritt aus diesem Kriege (1674) blieb der König im sranz-fischen Sold.
c) Streit mit dem Parlament. Der König war insgeheim der katholischen Kirche zugeneigt, und sein Bruder Jakob, der Herzog von Aork, der bei der Kinderlosigkeit des Knigs zur Thronfolge berufen war, trat offen zur katholischen Lehre der. Aus seine Veranlassung gab der König ohne Besttigung des Par-laments die Duldungsakte (declaration of indulgence), wonach die Strafgesetze in kirchlichen Dingen gegen die Nichtanglikaner (also auch die Katholiken) auer Kraft gesetzt wurden (1672). Indes das Parlament bestritt dem Könige das Recht, die bestehenden Gesetze aufzuheben. Karl Ii. mute die Duldungsakte fallen lassen und seine Zustimmung zu der (erst 1829 abgeschafften) Prfungsakte (testact) geben, wonach niemand ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der nicht den Suprematseid leistete und das Abendmahl nach dem Gebrauche der englischen Kirche empfing (1673).
d) Die Thronfolge des Herzogs von Aork. Das Parlament suchte den katholischen Bruder des Knigs, der durch die Testakte bereits die Wrde des Groadmirals verloren hatte, von der Thron-folge auszuschlieen. Zwei Parteien standen sich gegenber; die eine mit dem Parteinamen der Tories erkannte das gttliche, unantastbare Recht der Könige an, die andere, Whigs (spr. Uigs) genannt, betrachtete das Knigtum als eine aus einem Vertrage
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Holland Holland Schweden Frankreich Holland Holland
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Gewahrsam und gab ihn erst gegen ein hohes Lsegeld (150000 Mark Silber ----- 1,350000 Mark) wieder frei, nachdem er ihn sogar ge-zwungen, die Krone Englands als Lehen des Kaisers anzuerkennen.
74. Der deutsche Orden entstand aus der zur Pflege er-krankter deutscher Pilger zu Jerusalem gegrndeten Bruderschaft des Hospitals ad S. Mariam. Als beim 3. Kreuzzuge die deutschen Pilger durch Seuchen viel zu leiden hatten, errichteten Kaufleute aus Lbeck, weil die Johanniter meistens nur fr italienische, die Templer nur fr franzsische Pilger sorgten, zu Akkou ein Zelt fr die deutschen Kranken und bertrugen die Pflege derselben der Marianischen Bruderschaft. Zur Belohnung ihres Eisers gab Herzog Friedrich oon Schwaben, der Fhrer des deutschen Kreuzheeres, ihnen 1190 die Einrichtung eines geistlichen Ritterordens und wirkte fr denselben die kaiserliche und ppstliche Besttigung aus. Die Ordensglieder, welche smtlich deutscher Abkunft sein muten, teilten sich in streitende oder Ritter, in Geistliche und dienende Brder, standen unter einem Hochmeister und trugen als Ordenskleid einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze. Der Orden gewann eine erhhte Bedeutung, als der von den heidnischen Preußen bedrngte Herzog Konrad von Masovien ihm das Kulmer Land abtrat unter der Bedingung. da er einen Teil seiner Ritter zur Bekriegung der Preußen entsendete. Der Hochmeister Hermann von Salza ging auf dieses Anerbieten ein und sandte ein kleines Heer unter Hermann Balk nach Preußen (1228). Hier begannen die Ritter einen planmigen Eroberungskrieg und unterwarfen in einem Zeitrume von 55 Jahren (12281283) das ganze preuische Land, so da dieses jetzt das Hauptbesitztum des Ordens wurde. Daher wurde denn auch nach dem Falle Akkons (1291), nachdem auf kurze Zeit Venedig die Residenz des Hochmeisters gewesen war. der Sitz des Ordens vom Hoch-meister Siegfried von Feuchtwangen nach Marienburg verlegt (1309). Die weitere Geschichte des Ordens s. im 3. Bande.
3. Heinrich Vi., 11901197.
75. Klug und gewandt, von hoher staatsmnnischer Tchtigkeit, aber von harter Gemtsart, verfolgte Heinrich Vi. hochfliegende Plne, ohne die groartige Kraft seines Vaters zu besitzen.
1. Heinrichs des Lwen Ende und erster Zug Heinrichs Vi. nach Italien. Heinrich der Lwe, welcher gem einer Verabredung
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bewilligten Tributs eingestellt. Diese fielen denn auch bald von neuem in die Grenzlnder ein. Aber in der Nhe von Merseburg, nach andern bei Riade wurden sie 933 vollstndig geschlagen.
Nach diesem Siege wandte sich Heinrich gegen den dnischen König Gorm den Alten, welcher die christlichen Glaubensboten aus seinem Lande vertrieben hatte. Er stellte die karolingische Mark zwischen Eider, Schlei und Trave (Mark Schleswig) wieder her. Auch einen Zug nach Rom wollte Heinrich unternehmen, aber der Tod berraschte ihn vor der Ausfhrung dieses Planes.
3. Otto 1. der Grofze, 936973.
52. Otto I. fhrte den Plan seines Vaters, ein einheitliches Reich und eine starke Knigsmacht zu schaffen, weiter aus. Die Krnung, welche Heinrich I. noch abgelehnt hatte, fand bei Otto unter feierlichen
Ceremonien statt.
Otto war ein frommer Mann, freigebig und, wenn er nicht die Strenge des Knigs zeigen mute, stets heiter. Er besa einen klaren Verstand, und obwohl er keine Schulbildung genossen hatte, so lernte er doch noch im Mannesalter selbst gelehrte Werke lesen und verstehen. Er sprach Lateinisch und Slamich, bediente sich aber gewhnlich der Mutter-iprache. Seine Kleidung war stets die vaterlndische. Leidenschaftlich gegen seine Feinde, bewies er Gromut gegen den Reuigen und Unterwrfigen. Sein ganzes Wesen erinnert an Karl d. Gr., den er sich zum Vorbilde genommen.
Seine Krnung vollzog der Erzbischof von Mainz zu Aachen. Der Krnungsschmuck bestand in frnkischer Kleidung, einem Mantel, Schwert. Scepter und Diadem. Beim Krnungsmahle in der Pfalz zu Aachen versahen die Herzge zum ersten Male die spter mit dem Namen Erzrnter bezeichneten Dienste.
I. Emprungen im Innern. War Otto auch von allen deutschen Stmmen anerkannt, so hatte er doch noch viele Emprungen zu unterdrcken, ehe er sich des Vollbesitzes der kniglichen Rechte er-freuen konnte.
a) Der Aufstand der Brder Ottos. Ottos Halbbruder Thank-mar, darber emprt, da Otto ihm fein mtterliches Erbe vorenthielt, verband sich mit dem Herzoge Eberhard von Franken, welcher wegen Bedrckung eines Lehnsmannes vom Könige hart gestraft war. Nachdem Thankmar in der Eresburg, wohin sich die Verschworenen zurckgezogen hatten, gettet war (939), verband sich Eberhard mit Herzog Giesel-brecht von Lothringen und Ottos jngerem Bruder Heinrich, welcher gerechtere Ansprche aus den Thron zu haben glaubte. Aber durch ein siegreiches Gefecht bei Andernach unterdrckte Otto die Verschwrung;
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Deutschlands Fahnenlied.
Es zieht eine Fahne vor uns her,
Herrliche Fahne.
Es geht ein Glanz von Gewehr zu Gewehr,
Glanz um die Fahne.
Es schwebt ein Adler auf ihr voll Ruh',
Der rauschte schon unsern Vätern zu:
Hütet die Fahne!
Der Adler, der ist unsre Zuversicht;
Fliege, du Fahne!
Er trägt eine Krone von Herrgottslicht;
Siege, du Fahne!
Lieb Vaterland, Mutterland, Rint)erlaub,
Wir schworen's dem Kaiser in die Hand:
Hoch, hoch die Fahne!
Des Kaisers Hand hält den Ehrenschild Blank ob der Fahne,
Seine Kraft ist deiner Kraft Ebenbild,
Volk um die Fahne.
Ihr Müller, Schmidt, Maier, du ganzes Heer,
Jetzt sind wir allzumal Helden wie er,
Dank unsrer Fahne!
O hört, sie rauscht: lieber Tod als Schmach,
Hütet die Fahne!
Unsre Frauen und Mädchen winken uns nach,
Herrliche Fahne!
Sie winken, die Augen voll Adlerglanz,
Ihr Herz kämpft mit um den blutigen Kranz:
Hoch, hoch die Fahne,
Ewig hoch! Richard Dehmel.
Österreich ait Deutschland.
Aber Berge, Strom und Hügel Eine Lust ist es zu leben,
Rauscht auf tausendfachem Flügel Wenn sich treu die Hände geben
Österreichs Grutz dem Deutschenreich. Brüder ohne Groll und Neid.
Aus Millionen tapfern Herzen Was sich nie im Ernst gemieden,
Ringt sich 's los in Lust und Schmerz en: Soll nun fest zusammenschmieden
Heil dir, Deutschland, ruhmesreich! Ein gerechter, heil'ger Streit.
Alte Nibelungenlieder, Ja, ein Streit mit jenen Mächten,
Sie vereinigen nun wieder Die das Recht des Mords verfechten,
Rhein und Donau, Donau, Rhein. Die bekämpfen gutes Recht,
Tausendjähr'ge Heldentreue, Die die Treue und den Glauben
Sie bewähret sich aufs neue Nur zum Fälschen und zum Rauben
In des Rechtes Glorienschein. Frech benützen schlau und schlecht.
Peil, Der Weltkrieg in der Volksschule. ß
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Extrahierte Personennamen: Schmidt Maier Richard Dehmel Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Deutschenreich Deutschland Rhein Donau Donau Rhein
— 86 —
Blutschuld.
9toch schlug der Kaiser von Rußland Noch schlug der König von England
Das Deutsche Reich nicht tot, Die Deutschen zur See nicht tot,
Und doch, wie sind seine Hände Und doch, wie sind seine Hände
Von Blut so rot! ... Von Blut so ror! ...
Wie schlug der Kaiser von Deutschland Mit seinem Schwerte drein,
Und doch, wie sind seine Hände Von Blut so — rein! . . .
Mar Beroer.
Rotes Kreuz.
Rotes Kreuz in weißem Grunde,
Kreuz des Trosts in schwerer Stunde,
Kreuz wie Blut und Rosen rot!
Kreuz des Heils in schwerer Not!
Millionen Helfer kamen
Mit „Gott roill's!“, „In Gottes Namen!",
Dir zu folgen wie im Flug,
Kreuzzug! Roten Kreuzes Zug! —
Wo gemüht die Eichen liegen,
Rotes Kreuz, wie wirst du siegen,
Helfen, leuchten, herzblutrot, —
Liebe, stärker als der Tod!
Frieda Schanz.
Das Eiserne Kreuz.
Du Eisern Kreuz mit dem Silberrand,
Mit Ehrfurcht betracht' ich dein schwarz-weiß Band.
Du redest von großen, von herrlichen Tagen. —
Heil ihnen, die es trugen und tragen!
Du Eisern Kreuz mit dem Silberrand,
Mit Ehrfurcht grüß' ich dein schwarz-weiß Band.
Es knistert und spricht von den heiligen Zeiten,
Da vom korsischen Joch sich die Väter befreiten.
Du Eisern Kreuz mit dem Silberrand,
Ehrfürchtig berühr' ich dein schwarz-weiß Band,
Es sagt mir von den zwei siebziger Jahren,
Da im Kamps sich geeint Alldeutschlands Scharen.
Du Eisern Kreuz mit dem Silberrand,
Inbrünstig küss' ich dein schwarz-weiß Band.
Der Kaiser hob dich ans Licht, aufs neue,
Zu schmücken die Kämpfer für Deutschlands Treue.
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Extrahierte Personennamen: Frieda_Schanz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gottes Deutschlands
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Du Eisern Kreuz mit dem Silberrand,
Gesegnet sei mir dein schwarz-weiß Band! —
Den kommenden Zeiten solvs singen und sagen Von denen, die es trugen und tragen.
G. P. S. Labanis.
Zwei Ehrenkreuze.
Wir haben sie! 'rein in die Batterie!
Hand auf die Geschütze! Drückt die Kerls in die Knie!
Schlagt zu! Schlagt zusammen, die sich nicht drucken!
Was sich nicht gibt, laßt Eisen schlucken!
Kaiser — hurra! — — Batterie — genommen.
Herr Hauptmann! — Schon gut . . . eine Kugel bekommen.
Rock, Brust mir zerfetzt Stürmt zu, stürmt zu!
Ein eisernes Kreuz-----------deckt den Lappen zu.
Feldschlacht, Feldschlacht, du brüllendes Tier!
Eine Salve rast. Deckt euch! He Füsilier!
Der sieht nicht und hört nicht Hieb, Feuer und Fluch,
Der sieht nur ein feindliches Fahnentuch-------------
Ein Sprung an die Gurgel dem Fahnenathleten —
Den Fetzen heraus! Was, willst du noch beten?
Die Fahne! Er schleppt sie, den Ärmel voll Blut,
Ein eisernes Kreuz drauf — — und alles ist gut ...
Hin tobt die Schlacht, und die Sonne versiegt,
Wer fragt, was an Tapfern am Boden liegt?
Der letzte Hauch von Rotz und Mann,
Das letzte Leben zum Sieg heran!
Stumm liegen die Blassen, die Fieber kreisen,
Sie sehen ein Kreuz und das Kreuz ist von Eisen,
Es schwindet — — sie bleiben, in Nacht und Not,
Da — — da das Kreuz! Und das Kreuz ist rot.
Wo das Röcheln lallt und der Blutdurst weht,
Eine neue Schar zum Angriff geht.
Ihr Schritt ist leicht, ihre Hand ist weich,
Und dennoch, dennoch die Beute reich.
Ein rotes Kreuz auf weißem Grund —• —
Die Blassen sehen's, still lächelt ihr Mund,
Sie betten das Haupt in den helfenden Arm —
O du rotes Kreuz, wie machst du so warm.
O du rotes Kreuz und ihr, die es tragt,
Aus blutendem Mund wird der Dank euch gesagt,
Aus bebendem Herzen von Müttern und Kindern Euch, Findern und Todesüberwindern.
Wo bliebe der Wunden, der Tapferen Ruhm,
Wärst du nicht, Samaritertum?
Stürm, Vaterland, zu! Und donnert's und dräut's,
Dem Eisernen Kreuz hilft das Rote Kreuz.
Rudolf Herzog.
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Extrahierte Personennamen: G._P._S._Labanis Rudolf_Herzog Rudolf