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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 357

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 357 — ß. Süddentschland. Die Börner herrschten bis zur Völkerwanderung von Gallien her bis zum Rhein in Obergermanien und bis zur Donau in Vindelizien; zwischen Rhein und Donau war das Dekumatenland (= Zehntland, von dem die Römer Abgaben, Zehnten erhoben); großartige, ausgedehnte Grenz- befestigungen, der „Limes" (= Grenze) genannt, zogen sich von Regensburg an der Altmühl aufwärts über Trencht- lingen und Günzenhausen nach der Gegend von Osterburken zum unteren Main (Attenberg) und über den Taunus (Homburg) nach der unteren Ems und dem Rhein hin, um diesen Sw. gegen die Germanen im Ro.' zu schützen. Wein- und Obstbau drang in Oberdentschland ein, viele Städte gingen aus Lageranlagen der Römer hervor (wie Regensburg, Augsburg u. v. a.) In der Völkerwanderung drangen jedoch die Ger- manen in diese romanisierten Teile und in die Wohnsitze der süddeutschen Kelten ein und bildeten hier die Stammesher- zogtümer Franken, Schwaben und Bayern. Letzteres kolonisierte den Osten (Österreich), der sich jedoch später vom Stammland loslöste. Seit 1180 von dem Hause Wittels- bach beherrscht, erhielt sich Bayern bis jetzt und vergrößerte mehrfach sein Gebiet. In Schwaben und Franken ent- standen im späteren Mittelalter sehr viele kleinere geistliche und weltliche Territorien, besonders zahlreiche Freie Reichs- städte. Unter ihnen war auch die Grafschaft Württem- berg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Katzen- ellenbogen, aus denen die heutigen Staaten Württem- berg, Baden, Hessen-Darmstadt hervorgingen, nach- dem ihre Gebiete aus den anderen, 1803 „säkularisierten" Ländern vergrößert worden waren. Es wurde damals ein wenig rühmlicher Länderschacher getrieben, bis Napoleon I. den Rheinbund ins Leben ries, die Gebiete seiner deut- schen Bundesgenossen vergrößerte, und 2 derselben, Bayern und Württemberg, zu Königreichen, 2 andere, Baden und Hessen-Darm st adt, zu Großherzogtümern erhob. Der Wiener Kongreß hat sodann diese tiefgreifenden, aber

2. 1 - S. 71

1912 - Grünstadt : Riedel
71 neues Bayern, aber auch die Herrschaft der kleineren pfälzischen Fürsten erlag dem gewaltigen Ansturm der Revolutionsmänner. Die Franzosen waren seit 1796 die Herren der Pfalz. Was ihre Bewohner von nun an all die langen Kriegsjahre hindurch an Lasten und Abgaben, Einquartierungen und Exekutionen zu tragen hatten, liegt in Bergen von Kriegsrechnungen, Kriegs-- schuldenverzeichnissen, Briefen und anderen Schriftstücken in den Gemeindearchiven vergraben. Und nicht genug damit, daß unsere Bauern die schwersten materiellen Opfer brachten, ihre Söhne wurden noch dazu in die französischen Regimenter gesteckt um auf fremden Schlachtfeldern zu verbluten. Krankheit und Mißwachs vergrößerten noch den allgemeinen Jammer. Aber auch die Reichstruppen im Vereine mit den russischen Kosaken und Kalmüken hausten 1814/15, als ob sie in Feindesland ständen. Das Jahr 1816 stellte unsere Pfalz wieder unter bayrische Herrschaft. Ein denkwürdiges und freudiges Ereignis! Aber der Wiener Kongreß hatte die einst so herrliche Pfalzgrafschaft zerrissen und zerstückelt. Baden, Hessen und Preußen teilten sich in die ge- segnetsten Strecken pfälzischer Erde. Rur ein Teil des linken Rheinufers kam an das Haus Wittelsbach zurück, abgetrennt vom Mutterlande, den mächtigen französischen Nachbarn so nahe gerückt, daß deren Begehrlichkeit immer wieder erwachen mußte, wie dies in den folgenden Jahrzehnten auch stets wieder geschah. Aber der Genius des deutschen Volkes, der damals in trauern- der Knechtsgestalt an unseren heimatlichen Hütten vorbeiging, er rauschte einige Jahrzehnte später mit stolzem Flügelschlage nach Westen. Wir sahen ihn, wir spürten seiner Flügel Wehen; auch die Söhne unserer Heimat folgten seinem Siegessluge, und sie setzten Gut und Blut ein für das neue große, geeinte Vaterland, das nun auch die vielgeprüfte Pfalz am Rhein umfängt mit seinem mächtigen Schutz. Möge unserer schönen Heimat nie mehr die Sonne des Friedens untergehen und Gedeihen walten über ihren blühenden Fluren! Die Geschichte ist eine gute, sie ist die beste Lehrmeisterin. Möge sie uns lehren die Heimat zu lieben. Denn wir halten es mit Fontanes Ueberzeugung, der seinen „König Jakob" zu „Dou- glas" sprechen läßt: „Der ist in tiefster Seele treu, Der die Heimat liebt wie Du."

3. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 325

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
und unter der Erde, ein Handel und Wandel zu Wasser und zu Lande entwickelt, daß ein Greis sein Heimatland am Niederrhein heute wohl nicht leicht wieder erkennen würde, wenn er es seit seiner frühesten Jugend nicht mehr gesehen. Das wunderschöne Bergische Land, das mit seinen Bergen und Burgen, Wässerchen und Wäldern an unsere herrliche Pfalz erinnert, gleicht heute einer großen Industriestadt, die mit ihren reichen Waldungen nicht der Lungen entbehrt, die für solche Gebiete ein Gottessegen sind. Sollen dieses Ländchens Naturschönheiten nicht vielleicht mit Ursache gewesen sein, daß Philipp Ludwig, der Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken, im Klevischen Erbfolgestreit so heiß darum stritt? Heute, wo diese Grafschaft Berg zu einem riesigen Jndustrieparke geworden ist, würde sie noch heißer umkämpft. Die Hauptwasserader dieses Ländchens, das noch vor einem halben Jahrhundert ein entlegener Erdenwinkel ohne Fabriken und Handel und Heerstraßen war, ist die Wupper, ein kleines, aber bedeutsames Nebenflüßchen des Rheines. Seiner Munterkeit und Geschäftigkeit verdankt es wohl seinen Namen. Selbst nur ungefähr so stark wie unsere Blies, treibt es, unterstützt von etwa vierzig Seitenbächen, zahllose Hammerwerke, Mühlen, Schleis- und Feilenkotten. Das rauscht und pocht und klappert und hämmert und klingt und tippt in tiefster Talschlucht und wohligem Bergwald, wo man bei uns nur ruhesame Stille finden würde. Wir sind eben im Lande der Industrie, der Ge- werbearbeit, in der Nähe von Remscheid und Solingen, Barmen und Elberfeld. Die beiden letztgenannten Städte verdanken ihre Größe der glück- lichen Lage an jener bekannten Strecke des Mittellaufes der Wupper, wo sich ihr Tal bedeutend erweitert. Als die Wupper noch das freie Kind des Ebbegebirges war, noch klar und jugendfrisch, nicht geknechtet von der Industrie, die alle und jegliche Kraft ausnützt, da begann man in jenen Dörfern, die jetzt zu Barmen und Elberfeld geworden sind, mit dem Bleichen des Leinengarns. Bald trat das Spinnen und Weben hinzu. Der Weberei folgte die Färberei der hergestellten Schnüre, Litzen, Borten und Bänder. Allmählich dehnte sich die Verarbeitung auch auf die eingeführte Baumwolle und Seide aus. Also Spinnen, Weben und Färben von Leinen, Baumwolle und Seide sind die Jndustriegrundlagen der Wupperdoppelstadt. Dicht, wie die Schäfte eines Tannenwaldes, ragen heute die Schlotmasten über das Häusermeer empor. Bunt und zahllos wie auf einem Jahrmarkt wogen die Menschen in den Straßen, — doch nicht zum Vergnügen, denn dazu ist hier keine Zeit, — Arbeit ist die alle und alles treibende Kraft. Jeder freie Raum, sogar die Luft, ist mit Schienenleisten durchzogen. Ununterbrochen gleiten die dichtbesetz- ten Wagen der Schwebebahn etwa zehn Meter über dem Wasserspiegel der Wupper dahin auf einer zwei Stunden langen Strecke. Das Geschäft nützt hier jeden Raum aus. Geradezu gefährlich wird der Verkehr in
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