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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 216

1910 - Nürnberg : Korn
216 / Familie auf die Heimkehr des ältesten Mädchens, der Lili oder Waldlilie, wie die Eltern kosend das milde, weiße Töchterchen nennen. Sie war hinüber gegangen zu einem benachbarten Klausner Milch zu erbetteln; denn die Ziegen im Hause sind geschlachtet und verzehrt. Aber es wird dunkel und die Lili kehrt nicht zurück. Der Schneefall wird dichter und schwerer; die Nacht bricht herein und Lili kommt nicht. Die Kinder schreien schon nach der Milch und die Mutter richtet sich auf in ihrem Bette. „Lili!“ ruft sie, „Kind, wo trottest du herum im stockfinstern Wald? Geh heim!“ — Wie kann die schwache Stimme der Kranken durch den wüsten Schneesturm das Ohr der Irrenden erreichen? Je finsterer und stürmischer die Nacht wird, desto höher steigt die Angst um die Waldlilie in den Herzen der Eltern. Es ist ein schwaches, zwölfjähriges Mädchen; es kennt zwar die Waldsteige und Abgründe, aber die Steige verdeckt der Schnee, den Abgrund die Finsternis. Endlich verläßt der Mann das Haus um sein Kind zu suchen. Stundenlang irrt und ruft er in der sturmbewegten Wildnis; der Wind bläst ihm Augen und Mund voll Schnee; seine ganze Kraft muß er anstrengen um wieder die Hütte erreichen zu können. Und nun vergehen zwei Tage; der Schneefall hält an; die Hütte des Bertold wird fast ver- schneit. Sie trösten sich, die Lili werde wohl bei dem Klausner sein. Diese Hoffnung wird zunichte am dritten Tage, als der Bertold nach stundenlanger Mühe die Klause zu erreichen vermag. Lili sei vor drei Tagen wohl bei dem Klausner gewesen und habe sich dann beizeiten mit dem Milchtopf auf den Heimweg gemacht. „So liegt meine Waldlilie im Schnee begraben,“ sagte der Bertold. Dann geht er zu den anderen Holzern und bittet, wie dieser Mann noch nie gebeten hat, daß man komme und ihm das tote Kind suchen helfe. Am Abend desselben Tages haben sie die Waldlilie gefunden. Abseits in einer Waldschlucht, im finsteren, wild verflochtenen Dickicht junger Fichten, durch das keine Schneeflocke zu dringen vermag, auf den dürren Fichtennadeln des Bodens, inmitten einer Rehfamilie von sechs Köpfen ist die liebliche, blasse Waldlilie gesessen. Das Kind hatte sich auf dem Rückwege in die Wald- schlucht verirrt, und weil es die Schneemassen nicht mehr überwinden konnte, verkroch es sich zur Rast unter das

2. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 17

1910 - Nürnberg : Korn
17 16. Unsere Wohnung. Das Haus muß man gegen Wind und Wetter schützen; aber dabei ist es nicht gleichgültig, wie dies geschieht. Feuchtigkeit im Hause ist unser größter Feind; Licht und Luft sind unsere besten Freunde. Ein gutes Haus muß daher dem Licht und der Luft möglichst viel Eingang gewähren, der Feuchtigkeit aber so wenig wie möglich, und zwar nicht allein dem von oben kommenden Wasser sondern auch dem von unten eindringenden. Wenn nämlich das Haus unmittelbar auf feuchtem Boden steht und nicht unterkellert ist, dann kann das aufsteigende Wasser viel leichter die Mauern und das Holzwerk durchziehen. Doch bei jedem neuen Hause, auch wenn es auf vollkommen trockenen Boden gebaut ist, sind die Mauern eine Zeitlang feucht. Zur Bereitung des Mörtels wird eine große Menge Wasser gebraucht, das allmählich verdunsten muß. Dies geht indes nicht so schnell; ehe eine neue Mauer durch und durch trocken ist, ver- gehen gewöhnlich mehrere Monate; darum sind neue Häuser feucht und ungesund. Unsere Mauern schließen, solange sie trocken sind, die Außen- welt nicht ganz aus, lassen vielmehr frische Luft in die Zimmer durch. Die Zufuhr von frischer Luft durch die Mauern hört aber ganz auf, wenn die Mauern feucht sind, und darum ist ein feuchtes Haus weniger luftig als ein trockenes. Daraus folgt, daß es für jemand, der ein feuchtes Haus bewohnt, nötiger ist gut zu lüften, als für jemand, der in einem vollkommen trockenen Hause wohnt. Je mehr Licht und Luft in ein Haus kommen kann, desto besser ist es. Wer beides ausschließt, schließt damit oft auch die Gesundheit aus. Es gibt Leute, welche sich gewissermaßen vor jedem Sonnenstrahl fürchten, und die, sobald die Sonne auf ihre Fenster scheint, die Vorhänge herablassen oder die Fensterläden schließen, weil sie es zu warm oder das Licht zu grell finden. Nun muß man zwar die Augen gegen allzugrelles Licht schützen; aber im allgemeinen bekommen unsere Häuser eher zu wenig als zu viel Licht. Ein anderes Erfordernis in einem Hause ist die Reinlichkeit, die indes gerade nicht im Scheuern mit Anwendung großer Wasser- mengen besteht; denn eine solche Reinlichkeit schadet oft mehr, als sie nützt, weil sie zu viel Feuchtigkeit ins Haus bringt. Diese dringt dann unter die Steinplatten oder in die Risse und Fugen des hölzernen Fußbodens. Ein nasser Scheuerlappen nimmt den Schmutz, wenn er nicht in dicken Lagen vorhanden ist, ebensogut und leichter weg als eine Sturzflut von Wasser. Lehr- und Lesebuch für Fortbildung;- und Sonntagsschulen.

3. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 19

1910 - Nürnberg : Korn
19 Die Gesundheit unserer Wohnung hängt ferner ab von der darin herrschenden Wärme und von den Mitteln, durch welche wir künstliche Wärme in unsere Häuser bringen. Denn einen großen Teil des Jahres hindurch reichen wir mit der natürlichen Wärme der Außenluft nicht aus, sondern müssen die Luft in unseren Wohnungen durch Heizen erwärmen, was in der Regel durch Öfen geschieht. Bei dem gewöhnlichen Ofen liegt das Feuer auf einem Rost in einem eisernen Behältnis und steht vermittelst des Ofenrohrs mit dem Schornstein in Verbindung. Die Ausstrahlung der Wärme in das Zimmer findet durch die heißen Eisen- und Stein- platten des Ofens statt; außerdem wird die Luft, welche mit den -> heißen Wänden des Ofens in Berührung kommt, erwärmt und steigt dadurch in die Höhe. Sie sammelt sich so unter der Decke des Zimmers und breitet sich nach allen Seiten in dem oberen Raum desselben aus; allein dabei verliert sie allmählich ihre Wärme, die sie an die umgebenden Gegenstände abgibt; sie wird dadurch kühler und sinkt längs der Zimmerwände wieder nach unten. Die warmen Luftströmungen, die in einem durch einen Ofen geheizten Zimmer entstehen, können als das Hauptbeförde- rungsmittel der Wärme angesehen werden; sie führen die Wärme besser und gleichmäßiger durch das Zimmer, als dies durch Aus- strahlung allein geschieht. Es gibt jetzt eine große Anzahl von Osenarten. Einige sind bestimmt, nicht allein das Zimmer zu erwärmen sondern auch frische Luft herbeizuführen. Man hat sie dazu so eingerichtet, daß die Luft, welche rund um den Ofen aufsteigt, unmittelbar von außen kommt. Solche Öfen heißen Ventilationsöfen. Nach Huizinga-Jütting. 17. Die Behandlung der Betten. Die Betten sind nicht nur ein wertvoller sondern auch ein wichtiger Artikel in einer Haushaltung. Gleich nach dem Aufstehen muß man alle Betten aufschlagen oder auf Stühlen ausbreiten und bei geöffnetem Fenster eine Zeitlang auslüften. Es wäre ein großer Fehler, die noch warmen Betten gleich wieder zuzudecken und so die darin befindlichen Ausdünstungen festzuhalten. Je luftiger das Bettzeug behandelt wird, um so zuträglicher ist es für die Gesundheit. Vom Frühjahr bis zum Herbst sind die Federbetten, Matratzen und wollenen Decken bei gutem, sonnigem, jedoch nicht zu heißem Wetter mehrmals im Freien aufzuhängen oder aus trockenen Unterlagen zu lagern, wiederholt zu wenden und dabei

4. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 128

1910 - Nürnberg : Korn
Wehe, wenn sie losgelassen, wachsend ohne Widerstand, durch die volkbelebten Gassen wälzt den ungeheuren Brand! Denn die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand. Aus der Wolke quillt der Segen, strömt der Regen; aus der Wolke, ohne Wahl, zuckt der Strahl. Hört ihr's wimmern hoch vom Turm? Das ist Sturm. Rot wie Blut ist der Himmel; das ist nicht des Tages Glut! Welch Getümmel Straßen auf! Dampf wallt aus! Flackernd steigt die Feuersäule; durch der Straßen lange Zeile wächst es fort mit Windeseile. Kochend wie aus Ofens Rachen glühn die Lüfte; Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Tiere wimmern unter Trümmern. Alles rennet, rettet, flüchtet; taghell ist die Nacht gelichtet. Durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer; hoch im Bogen spritzen Quellen Wasserwogen. Heulend kommt der Sturm geflogen, der die Flamme brausend sucht. Prasselnd in die dürre Frucht fällt sie, in des Speichers Räume, in der Sparren dürre Bäume, und als wollte sie im Wehen mit sich fort der Erde Wucht reißen in gewalt'ger Flucht, wächst sie in des Himmels Höhen riefengroß. Hoffnungslos weicht der Mensch der Götterstärke;

5. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 179

1910 - Nürnberg : Korn
179 Das ganze Algäu ist zum Heuen wie geschaffen, erklärte kurz und bündig derselbe Bauer. Ringsum auf allen Höhen „von zu unterst bis zu höchst oberst" find Senn- und Heuhütten (so- genannte Henschinten). Fast alle Wiesgründe sind drei-, besonders gute sogar viermähdig. Es ist auch merkwürdig, daß selbst an den steilsten Hängen, bei einer Höhe von 1800 bis 2000 m, wo in den altbayerischen Bergen schon längst der nacktgraue Felsboden hervorlugt, im Algäu noch üppige Grasbüschel (lange Grasschöpfe) wuchern. Auf den Bergtriften weiden allerwärts große Viehherden, deren melodisches Geläute man schon von ferne vernimmt. Es ist wohlgepflegtes, graues, schönes Vieh, Algäuer Rasse. Die Milch von diesem Vieh ist sehr gut, fett und dick — fast wie Rahm von der Milch der mageren Mooskühlein. — Der außer- ordentliche Futterreichtum der Algäuer Bergtäler hat feinen Grund in der Tiefe und im Quellenreichtum dieser Täler; der außerordentliche Futterreichtum der Algäuer Berge aber hat seinen Grund vornehmlich in der Beschaffenheit des Bodens. Dieser besteht vorwiegend aus toureichem, leicht verwitterbarem Fleckenmergel (weichem Mergelschiefer). Durch die rasche Verwitterung des Bodens wird den Pflanzen immer neue Nahrung (Nährerde) geboten. Auf dem fetten, tonigen Mergelboden rinnt ferner das Wasser (gleichviel ob Regen- oder Schneewasser) an der Oberfläche leicht ab; es setzt sich nicht zu tief ein, verteilt sich gut und befruchtet aller- wärts. Schon ein alter Spruch sagt: „Es ist kein Wässerlein so klein, es bringt einen Zentner Heu dir ein." Die Wäsferlein benagen und zersägen die Erdrinde und tragen ans diese Weise zur Herbeischaffung neuer Nährerde bei. Es darf endlich nicht vergessen werden, daß die Berghänge im Algäu nicht so schroff und steil sind wie in den bayerischen oder Salzburger Alpen. Der Getreidebau ist im Algäu trotz des guten Bodens nicht von Bedeutung. Die frühen und rauhen Nachtfröste im Herbst, wie es die hohe Lage am Nordrande mit sich bringt, find da hinderlich. Nur Hafer — das Futtergetreide — gedeiht ziemlich gut. Auch der Kartoffelbau erwies sich auf dem fetten Boden nicht ergiebig; Kartoffeln brauchen, damit sie schön mehlig werden, trockenen, durchlässigen Boden (magere Sanderde); der Algäuer Boden ist ihnen zu fett. Nach F. I. Bronner. 120. Besuch einer Käserei zu Sonthofen im Algäu. Es war ein trüber, regnerischer Tag. Wir konnten nicht daran denken einen Berg zu besteigen. Unser Sonthofener Quartierherr meinte darum: Um die Langeweile zu vertreiben, 12*
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