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1. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 109

1910 - Berlin : Parey
Kaiser Wilhelms Friedenswerke 109 geregelt, nur Bayern und Württemberg behielten noch ihre eigene Postverwaltung. An die Spitze der deutschen Reichs post wurde das Generalpostamt in Berlin gestellt, und der erste General-postmeister war Stephan. Durch die Einführung eines Einheitsportos von 10 Pfennigen für Briefe und 5 Pfennigen für Postkarten innerhalb Deutschlands hat sich die Zahl der Postsendungen ungeheuer vergrößert. Das größte Verdienst erwarb sich der General-postmeister Stephan durch die Gründung des Weltpostvereins, der 1874 ins Leben trat und heute die meisten Staaten der Erde umfaßt. Alle Briefe unter 15 g kosten innerhalb des Weltpostvereins von einem Lande zum andern nur 20 Pfennige, Welt-Post-farten nur 10 Pfennige, wahrend man früher je nach der (Entfernung v2—4 Mark für einen Brief zahlen mußte. Der Einheitlichkeit im Verkehrswesen dient auch die Einheit in Münzen, Maßen und Gewichten. Früher hatte jedes deutsche Ländchen sein eigenes Münz-, Maß- und Gewichtssystem. Heute sind sie in allen deutschen Staaten einheitlich geregelt und erleichtern dadurch Handel und Verkehr. Das Eisenbahnwesen nahm unter der Regierung Kaiser Wilhelms einen ungeheuren Aufschwung. Die ersten Eisenbahnen wurden von Privatgesellschaften gebaut, die mehr auf eine gute Verzinsung ihres Geldes als auf das allgemeine Wohl bedacht waren. Bald fingen auch die einzelnen Regierungen an, selbst Bahnen anzulegen. Die Übernahme der deutschen Eisenbahnen auf das Reich ließ sich zwar nicht durchführen; aber in Preußen wurden allmählich die meisten Eisenbahnen vom Staat erworben und 1879 dafür ein besonderes Ministerium eingerichtet. Durch diese Verstaatlichungen der Eisenbahnen sind große Ersparnisse gemacht worden, so daß die Preise für die Beförderung von Personen und Gütern ermäßigt und für alle Bahnen gleichmäßig festgesetzt werden konnten. Auch die Rechtspflege sollte auf einheitlicher Grundlage geregelt werden. Seit dem 1. Januar 1872 gilt für das ganze Reich das deutsche Strafgesetzbuch und seit 1879 eine gleiche Gerichtsverfassung. Auch das bürgerliche Recht sollte im Reiche einheitlich gestaltet werden; das geschah durch das „Bürgerliche Gesetzbuch", das aber erst 1900 zur Einführung gelangt ist. c) Erwerbung der ersten deutschen Kolonien. Um dem aufblühenden deutschen Handel und dem Gewerbe neue Absatzgebiete zu erschließen, richtete der Fürst Bismarck sein Augenmerk auf die Erwerbung überseeischer Besitzungen. 1884 wurde ein Landstrich an der Westküste Afrikas, Lüderitzland, unter deutschen

2. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 51

1910 - Berlin : Parey
Persönlichkeit Friedrichs des Großen. 51 seinem Arbeitstisch und sah die eingegangenen Briefe und Bittschriften durch, um 9 Uhr kamen die Generäle, und von 10—12 Uhr erteilte er Audienzen. Ein Spazierritt, die musikalischen Abendunterhaltungen, bei denen er gewöhnlich selbst die Flöte spielte, und Gespräche mit geistreichen Leuten bildeten seine einzige Erholung. Seine ganze Lebensweise war einfach und sparsam. Er hielt keinen Hofstaat und veranstaltete keine kostspieligen Feste und Jagden. Von den 3 Millionen Talern, die er jährlich für sich verwenden konnte, verbrauchte er kaum den fünften Teil; alles andere floß in den Staatsschatz. Alljährlich im Mai machte der König seine Reisen iu-bas-Land, musterte die Truppen und sah nach, ob die Beamten ihre Schuldigkeit taten. Dabei achtete er auf alles, auf das Gerichtswesen und die Verwaltung, auf Ackerbau und Viehzucht, aus den Raufmann und den Arbeiter. Jeder, der ein Anliegen hatte, durfte ihm auf diesen Reisen seine Bitte oder Klage vortragen, und gegen jedermann zeigte er sich leutselig und freundlich. So lernte er Land und Leute kennen, und die Leute kannten ihn und wußten, was sie an ihrem Könige hatten. Am 17. August 1786 starb der große König auf seinem Schlosse Sanssouci. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte um ihn. Preußen hatte er zu einer Großmacht erhoben, und sein dankbares Volk nannte ihn mit Recht „den ©roßen". 4*

3. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 118

1910 - Berlin : Parey
118 Wirtschaftliche u. gesellschaftliche Verhältnisse des 19. Jahrhunderts. kommen, um den gewaltigen Verkehr auf allen Weltmeeren zu besorgen. Den ersten Dampfwagen, die Lokomotive, erbaute der Engländer Stephenson 1829. Nun vermochte man ungeheure Lasten mit großer Schnelligkeit von Ort zu Ort auf einem Schienenwege fortzubewegen. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn mit Dampfbetrieb 1835 zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet; ihr folgte drei Jahre später die Strecke Berlin-Potsdam. Wenige Jahre darauf waren die meisten großen Städte durch Eisenbahnen verbunden, und heute überzieht ein dichtes Netz von Schienenwegen das ganze Deutsche Reich. Neben der Verwendung des Dampfes kam auch die Elektrizität als Licht- und Kraftquelle in Aufnahme, und als wichtiges Verkehrsmittel erwies sich der elektrische Telegraph. Seine Erfinder waren die beiden Göttinger Professoren Gauß und Weber (1833). In Preußen arbeitet der erste Telegraph seit dem Neujahrstage 1849, und der Fernsprecher, 1860 von dem Lehrer Reiß erfunden, wird erst seit 1877 als öffentliches Verkehrsmittel gebraucht. 2. Einfluß auf Handel und Gewerbe. Durch die neuen Verkehrsmittel erhielten Handel und Gewerbe einen mächtigen Aufschwung. Der Gewerbetreibende konnte seine Rohstoffe und Gewerbserzeugnisse schnell und billig von einem Ort zum andern befördern. Ohne große Kosten konnten die für die Dampfmaschinen unentbehrlichen Kohlen aus weiter Ferne herbeigeschafft werden, so daß es möglich war, überall da Fabriken anzulegen, wo die Verkehrswege einigermaßen günstig waren. Der schnelle Dampfschiffahrtsverkehr beeinflußte auch in günstiger Weise den überseeischen Handel. Die freie Stadt Bremen hatte den Seehafen Bremerhafen gegründet und richtete 1847 den ersten regelmäßigen Dampferverkehr für Personen und Güter nach Neu-Vork ein. Schon zehn Jahre später trat dort der „Norddeutsche Lloyd" ins Leben, eine Schiffahrtsgesellschaft, die bereits in den 70 er Jahren durch eine Flotte von 29 großen Dampfern den Verkehr mit Amerika vermittelte. Noch bedeutender ist in den letzten Jahrzehnten die Hamburger Schiffahrtsgesellschaft, die ,,Hamburg-Amerikalinie" geworden, die ihre Dampfschiffe in alle Weltgegenden hinaussendet. Der große Aufschwung, den Handel und Gewerbe genommen hatten, war auch die Ursache, daß die Bevölkerung Deutschlands rasch anwuchs. Der „Deutsche Bund" zählte 1850 36 Millionen Einwohner, das „Deutsche Reich" am Ende des Jahrhunderts 56 Millionen. Die Großindustrie brauchte Hunderttausende von

4. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. uncounted

1910 - Berlin : Parey
Verlag von Paul Parey in Berlin Sw., Hedemannstr. 10. ♦ Begründet 1874. Erscheint Mittwochs und Sonnabends. Wöchentlich zwei Handelsbeilagen. Monatlich eine Farbendrucktafel. Durch jedes deutsche Postamt bezogen, Preis vierteljährlich 5 M. Die „Deutsche Landwirtschaftliche Presse“ ist nach Inhalt und Ausstattung eine vornehme Fachzeitung grössten Stils für den gebildeten Landwirt. Ein grosser Mitarbeiterstab ausgezeichneter Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, ein vortrefflich geleiteter Handelsteil machen die Lektüre der „Deutschen Landwirtschaftlichen Presse“ für jeden Landwirt zu einer direkt nutzenbringenden, wogegen der geringe Abonnementspreis nicht in Betracht kommen kann. Wegen der grossen Verbreitung bestes Blatt für alle land w. Anzeigen. Die Einheitszeile oder deren Raum 35 Pf.; auf der ersten und letzten Umschlagseite 50 Pf. Probenummern mit Handelsbeilage umsonst und postfrei. Mentzel und von Lengerke’s Landwirtschaftlicher Hülfs- und Schreib-Kalender 63. Jahrgang. Herausgegeben von Dr. Hllgo Thiel, Wirkl. Geheimer Rat u. Ministerialdirektor im Kgl. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in Berlin. I. Teil (Taschenbuch) gebunden. — Ii. Teil (Jahrbuch) geheftet. Ausg. m. 1/2 Seite weiss Papier pro Tag. In Leinen geb. 2,50m., in Leder geb. 3m. Ausgabe m. 1/1 Seite weiss Papier pro Tag. In Leinen geb. 3m., in Leder geb. 4 M. Der Mentzel und von Lengerke’sche Kalender folgt mit seinem ganzen Inhalt den modernen Bedürfnissen der Landwirtschaft und ist der treueste und zuverlässigste tägliche Begleiter jedes deutschen Landwirts. Er enthält neben einer Fülle des aller wichtigsten Materials als einziger Kalender die neuen Kellnerschen Fütterungstabellen, die von eminenter Wichtigkeit für jeden Landwirt sind, da sie es ihm ermöglichen, nicht nur zweckmässiger, sondern auch billiger zu füttern. Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

5. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 49

1910 - Berlin : Parey
Des Königs landesväterliche Fürsorge auf andern Gebieten. 49 Fuß gefaßt hatte, machte er Em-d^rr zum ersten preußischen Freihafen; die hier einlaufenden Schiffe brauchten von ihren überseeischen Waren keinen Zoll zu entrichten. b) Steuern und Zölle. Die Fürsorge des Königs für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe erforderte große Ausgaben. Diese konnten nicht allein durch direkte Steuern aufgebracht werden. Daher ließ der König die bisherigen Einfuhrzölle auf solche ausländische Waren, die im Lande selbst hergestellt werden konnten, bestehen, ebenso auch die Accise. Den Handel mit Salz, Kaffee und Tabak ließ der König von Staats wegen betreiben (Regie), um dadurch dem Staate neue Einnahmequellen zu verschaffen. Ein Pfund Kaffee kostete z. B. in Hamburg 5 Groschen, mußte aber in Preußen in den staatlichen Niederlagen mit 1 Taler bezahlt werden. Solchen Alleinverkauf des Staates nennt man Monopol. Besondere Beamte überwachten die Einfuhr, 6e06achieterr-btt— Grenzen, damit niemand heimlich solche Waren einführe (schmuggele), und durchsuchten mit großer Strenge die Häuser, ob jemand auch geschmuggelten Kaffee oder Tabak verbrauche. Da der König zur Durchführung der „Accise" und der „Regie" sich zum Teil französischer Zollbeamten bediente, denen Sprache und Sitte des Landes fremd waren, und die oft auch ungerecht und willkürlich verfuhren, so wurde diese Art der Besteuerung im Volke als eine große Last empfunden, und der Unwille über die mit der Regie verbundene Belästigung und über die „Kaffeeriecher" gab sich auf mancherlei Weise kund. c) Verbesserung der Rechtspflege. König Friedrich Ii. war einer der ersten deutschen Fürsten, der das Ungerechte und Unmenschliche bei der bisherigen Rechtsprechung erkannte und nicht länger dulden wollte. Schon drei Tage nach seinem Regierungsantritt hob er die Anwendung der grausamen Folter auf, die man bisher bei der Untersuchung stets angewandt hattet um ein Geständnis des Angeklagten zu erwirken. Für größere Rechtsstreitigkeiten gab es in Berlin schon als höchstes Gericht das Kammergericht; sonst aber waren keine besonderen Richter wie heute angestellt; sondern die Amtleute (Domänenpächter), welche die kleineren Kreise verwalteten, hatten die Gerichtsbarkeit gepachtet. Dabei ging es oft willkürlich zu. Außerdem zogen sich die Prozesse oft sehr in die Länge und verursachten so hohe Gerichtskosten, daß der arme Mann gar nicht wagte, einen Prozeß anzustrengen. Das sollte nun anders werden. Er ließ deshalb eine neue Gerichtsordnung ausarbeiten, die Ana!, Vaterländische Geschichte. 4

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 1

1908 - Berlin : Süsserott
Kleine Wirtschafts-, Handels- und Verkehrsgeographie. Zum Gebrauch in Fortbildungs-, Handels- und Fachschulen bearbeitet von Emil Keuchel und Johannes Oberbach, Lehrern der Städt. Handelslehranstalt zu Frankfurt a.m. Ii. Teil, enthaltend die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet. Dritte verbesserte Auflage. Preis M 1.20, gebunden M 1.50. Berlin 1908. Verlag von Wilhelm Süsserott, Hofbuchhändler Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin.

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 84

1908 - Berlin : Süsserott
— 84 - Teil nach Deutschland zur Ausfuhr gelangt (1906 für 26 Mill. M). Blühend ist auch die Fischerei, deren Erträgnisse sich auf etwa 10 Mill. M beziffern. Ausfuhrhäfen für Fische sind Kopenhagen, Fredericia und Aalborg. Am Limfjord bedeutender Austernfang. 2. Von einem eigentlichen Bergbau kann man der Bodengestaltung wegen nicht reden. Kohlen und Erze fehlen bis auf eine geringfügige Förderung an Braunkohlen auf Bornholm gänzlich. Torf gewinnt man in Jütland; Seeland hat bedeutende Kalksteinbrüche, und Born- holm liefert außer der schon erwähnten Braunkohle Granit zu Bau- und Pflastersteinen sowie vortreffliche Ton- und Porzellanerde. 3. Industrie. Infolge des gänzlichen Mangels an Kohlen und Metallen ist die Gewerbetätigkeit wenig entwickelt. Mittelpunkt derselben ist die Hauptstadt Kopenhagen, das neben Geweben aus Wolle und Baumwolle vorzügliche Handschuhe, Möbel, Klaviere, Eisengußwaren und Maschinen liefert. Die landwirtschaftlichen Industrien (Brauerei, Spiritus-, Rübenzucker- und Margarinefabri- kation) sind überall verbreitet. Berühmtes Porzellan erzeugen Rönne auf Bornholm und Kopenhagen (Königliche Porzellanmanu- faktur). Kalkbrennereien finden sich auf Seeland, Zementfabriken in Aalborg. Hier wie in Kopenhagen und Helsingör blüht auch der Schiffbau. 4. Handel und Verkehr. Im 16. Jahrhundert, als Dänemark noch Schweden und Norwegen beherrschte, hatte sich der Handel mächtig entwickelt, und bis an den Anfang des ig. Jahrhunderts gehörte es zu den bedeutendsten Handelsstaaten Europas. Durch den Anschluß an Napoleon I. verlor es (1807) seine Flotte durch die Engländer und im Wiener Frieden Norwegen; aber immerhin ist sein Anteil am Welthandel, besonders der mit Nordeuropa, noch bedeutend. (Gesamtaußenhandel 1905: 1,3 Milliarden M) Der Schiffsverkehr ist trotz der engen Meeresstraßen und trotz der jütischen Küste (Kap Skagen, ,,der Kirchhof der Schiffe") sehr lebhaft. Haupthafen wie erster Handelsplatz ist Kopenhagen. Es unterhält regelmäßige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kiel, Hamburg, Lübeck, Warnemünde, Stettin und den übrigen Ostsee- plätzen der deutschen, russischen und schwedischen Küste sowie mit England, Frankreich, New York und Westindien. Auch sein Eisenbahnverkehr ist wie der des ganzen Landes recht lebhaft. Wichtig sind die Linien, die ihre Fortsetzung auf

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 85

1908 - Berlin : Süsserott
- 85 — dem Festlande finden, so für den Verkehr mit Deutschland ins- besondere die Linien Kopenhagen—korsör, von wo aus täglich zweimal Postdampfer nach Kiel fahren (6% Std.), und Kopenhagen —Gjedser (Postdampferanschluß nach Warnemünde—berlin). Von Bedeutung ist auch die Verbindung zwischen Helsingör und dem schwedischen Heisingborg, die durch eine Dampffähre vermittelt wird. Nenne die wichtigsten Ausfuhrartikel! Hauptgegenstände der Einfuhr sind Getreide, Steinkohlen, Holz und Holzwaren, Gewebe, Kolonialwaren, Tabak, Zucker, Eisen und Petroleum. Die Einfuhr beherrscht Deutschland zu etwa ein Drittel (1906 für Eisen- und Wollwaren, Weizen, Roggen, Zucker, Baumwollenwaren 197 Mill. M); ihm folgen England, die Union, Rußland, Schweden u. a. In der Ausfuhr hat Großbritannien das Übergewicht. Es übernimmt mehr als die Hälfte der ausgeführten Waren, vor allem Butter, Eier, Fleisch und Pferde. In zweiter Linie steht das Deutsche Reich (1906 für 128 Mill. M: Pferde, Kühe, Fische, Butter, Jungvieh, Fleisch). C. Die dänischen Nebenländer. In Europa zählen zu Dänemark noch: 1. Die Färöer (Schafinseln) zwischen Schottland und Island mit Schafzucht, Fischerei und lohnendem Seevögelfang (Eiderdunen). 2. Island mit ähnlichen Erwerbsverhältnissen wie jene. Ausfuhr- artikel sind Fische, Wolle, Eiderdunen, Seehundsfelle, Talg, Tran und isländisches Moos. Hauptort ist Reykjavik, mit Kopenhagen in regel- mäßigem Schiffahrtsverkehr. In Amerika besitzen die Dänen: 1. Grönland mit nicht unerheblichen Eisen-, Blei- und Zinkerzlagern. Haupterwerbsquelle der dünnen auf die Küstenstreifen beschränkten Bevölkerung (Eskimos) sind der Wal- und Robbenfang. Hauptnieder- lassungen: Julianehaab und Frederikshaab. 2. Däniseh-Westindien. Es umfaßt die bedeutenderen Inseln der Virginia-Inselgruppe (St. Croix, St. Thomas, St. John). Die an Be- deutung größte ist St. Thomas, ein wichtiger Knotenpunkt der Dampf- schiffahrt nach Westindien. Die Erträge der Inseln (Rohrzucker, Baum- wolle, Kakao, Tabak) gehen immer mehr zurück, so daß im dänischen Parlament schon des öftern die Frage des Verkaufs des Kolonialbesitzes erörtert wurde.

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 89

1908 - Berlin : Süsserott
- 89 - Neben den landwirtschaftlichen Industrien (Zuckerfabriken in Stockholm, Göteborg, Heisingborg, Malmö ; Spiritusbrennereien und Brauereien in allen größeren Orten, besonders in Göteborg, Stockholm und Drammen) blühen vor allem die durch den Holzreichtum hervor- gerufenen Erwerbszweige. Gewaltige Sägewerke gibt es in Göteborg, Kristiania und Drammen; Tischlerei und Möbelfabrikation blühen in Stockholm und Göteborg, und schwedische Zündhölzer gehen in alle Welt (Jönköping). Eine Spezialität sind norwegische Holzhäuser, die an Ort und Stelle fertig gestellt, wieder auseinander genommen und versandt werden. Mit dem Holzreichtum hängt auch die großartige Papier-, Pappen- und Zellulosefabrikation zusammen. Haparanda, Gefle, Kalmar und viele andere Plätze haben berühmten Holzschiff- bau. Aber auch die Verarbeitung der vorhandenen tierischen Erzeug- nisse (Wolle, Leder) ist in der Entwicklung begriffen, und die Herstellung von Fischkonserven, Fischguano und Lebertran ist ein bedeutender norwegischer Industriezweig (Lofotentran). Selbst die Baumwoll- spinnerei und -weberei macht Fortschritte, und die gelehrigen Schweden und Norweger, die alljährlich die großen norddeutschen Industriestädte, vor allem Berlin, überschwemmen, verpflanzen auch die Kleider- und Wäschekonfektion nach ihrer Heimat. Groß und bereits seit langem exportfähig ist die schwedische Metallindustrie. Malmö, Stockholm, Lund besitzen großartige Maschinenfabriken und Gießereien, und das kleine Eskilstuna (zwischen Hjelmar- und Mälarsee) wirft große Mengen feinster Stahl waren (Rasiermesser, Tisch- und Ge- brauchsmesser) auf den norddeutschen Markt und macht den Solinger Waren ganz bedeutende Konkurrenz. Eiserne Dampfschiffe werden in allen größeren Hafenplätzen gebaut, und auch die chemische In- dustrie hebt sich von Jahr zu Jahr. (Große Karbidfabrik an den Troll- hättafällen.) Also trotz mancher Schwierigkeiten ein rastloses Vorwärts- streben und der Drang, sich vom Auslande unabhängig zu machen. (Die Zölle auf Möbel sind so hoch, daß es sich für die Berliner Möbel- industrie schon lange nicht mehr verlohnt, nach Skandinavien aus- zuführen.) 4. Handel und Verkehr. Der Natur des Landes und seiner Roh- produktion (Holz und Erze) entsprechend, spielt sich der größte Teil des Verkehrs auf dem Wasser ab. Die norwegische Handelsflotte ist sowohl an Schiffs- wie an Tonnenzahl die viertgrößte der Erde. (1906: 7269 Schiffe, davon 1500 Dampfer, Ladefähigkeit 1,5 Mill, t) Schwedens Flotte ist zwar kaum halb so groß, aber auch sehr leistungs- fähig. Der Binnenhandel ist in Schweden größer als in Norwegen. Der Gesamtaußenhandel stellte sich 1905 in Schweden auf etwa 1,2 Milliarden M, in Norwegen auf 597 Mill. M. Dem Binnenhandel dienen neben der großen südschwedischen Schiffahrtsstraße (welcher?),
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