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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bürgerkunde - S. 13

1912 - Stuttgart : Holland & Josenhans
B. Allgemeine Staatskunde, 18 gebung, Rechtsprechung, Verwaltung; durch Recht- sprechung und Verwaltung werden die Gesetze zur Anwendung gebracht. Ist nun diese Staatsgewalt ganz oder teilweise im Besitz eines Fürsten, Königs oder Kaisers, so ist der betreffende Staat eine Monarchie; steht die höchste Gewalt dagegen dem Volk zu, so spricht man von einer Republik. Die Monarchie ist absolut (unumschränkt), wenn der Wille des Monarchen allein maßgebend ist, sofort Gesetzeskraft hat. Rußland und die Türkei waren bis vor kurzem absolute Monarchien. Alle euro- päischen Monarchien waren zuerst absolut (auch Württemberg unter Friedrich I.). Teilt der Herrscher dagegen die höchste Staatsgewalt mit dem Volk, so ist die Monarchie koustitutio ; • , nell; die Machtverteilung zwischen Fürst und Volk ist in einem besonderen Gesetz, dem Verfassungsgesetz (Konstitution) ge- regelt. Das Volk übt seinen Anteil an der Staatsgewalt durch gewählte Vertreter, Abgeordnete, aus. In der Regel hat die Volksvertretung nur Anteil an der Gesetzgebung, während die Vollziehung der Gesetze der Regierung zusteht, die hiezu Richter und Beamte anstellt. Der Begriff „Regierung" wird verschieden gebraucht; in Monarchien kann man darunter den Herrscher selbst und seine Minister verstehen. Der Monarch ist für seine Handlungen nicht verantwortlich; der Minister, in dessen Geschäftszweig er eine Handlung vornimmt, trägt dafür die Verantwortung, für Schriftstücke durch die Gegenzeich- nung. Die Verfassungen der einzelnen Monarchien weisen große Verschiedenheiten auf, je nachdem die Rechte des Herrschers mehr oder weniger beschränkt sind. Aber auch die Republiken (Frei- staaten) zeigen beträchtliche Unterschiede. Das Volk übt durch gewählte Vertreter die gesamte Staatsgewalt aus; an der Spitze der Regierung steht ein „Präsident", der nur auf wenige Jahre gewählt ist (Schweiz 1, Union 4, Frankreich 7 Jahre), w x Volksvertretung. Die Volksvertretung beratet meist in zwei getrennten Versammlungen oder „Kammern"; die Regel ist das sog. Zweikammersystem. In Württemberg besteht der Landtag aus zweiter und erster Kammer, in Preußen gibt es ein

2. Bürgerkunde - S. 43

1912 - Stuttgart : Holland & Josenhans
C. Deutsche Gesetze und Einrichtungen. 43 Hd) eit Adel gehört, wer den erblick)en Adelsstand und ein „Rittergut" besitzt, außerdein württembergischer Staatsange- höriger ist. 3. Stellung der Abgeordneten. Die Landtagsabgeord- neten sind für 6 Jahre gewählt: 6jährige Wahlperiode, die in mehrere Sitzungsperioden zerfällt. Sie genießen völlige Rede- und Abstimmungsfreiheit, Schutz vor Verhaftung während der Sitzungsperiode und haben, mit Ausnahme der Kgl. Prinzen, Anspruch auf M 15.— Taggeld, freie Bahnfahrt, Ersatz der Reisekosten. Nicht in Stuttgart wohnende Landboten er- halten außerdem M 5.— für das Übernachten. Die Präsi- denten beider Kammern beziehen einen Gehalt von-^ 10000.— (M 12000.— wenn der Präsident nicht in Stuttgart wohnt). Ein neugewählter Landtag wird vom König mit einer Thron- rede eröffnet; neueingetretene Mitglieder leisten den Stünde- e i d. Die Zweite Kammer wählt dann ihre Präsidenten und Schriftführer, während der Präsident der Ersten Kammer von: König ernannt wird. Die Verhandlungen sind öffentlich und geschehen nad) einer G e s d) äf t s o r d nung, die sid) der Land- tag selbst gegeben hat. Die Regierun gsv er tret er haben zu allen Sitzungen Zutritt und das Recht, ihre Anschauungen vor- zutragen. Die Minister haben ihre Einzeletats zu vertreten, sonst brauchen sie nid)t vor deut Landtag zu erscheinen. Wichtige Fragen werden an sog. A u s s ch ü s s e oder Kommissionen über- wiesen und von diesen mit Regierungsvertretern durchberaten, bevor sie vor den Voll-Landtag (P l e n u m) kommen; solche Aus- schüsse sind der Finanzausschuß, die volkswirtschaftliche Kom- mission u. a. Bedeutung hat vor allem das E t a t r e ch t des Landtags. Der Etat ist zuerst der Zweiten Kammer vorzulegen, weld)e über die einzelnen Posten besd)ließt. Die Erste Kammer nimmt hievon Kenntnis. Faßt sie anderslautende Beschlüsse, so muß die Zweite Kammer nod>mals darüber beraten; ihr zweiter Beschluß gilt dann als Wille der Volksvertretung. Ge- wisse Steuergesetze, z. B. das Gesetz betr. „Umgeld", konnten

3. Bürgerkunde - S. 42

1912 - Stuttgart : Holland & Josenhans
42 C. Deutsche Gesetze und Einrichtungen. geschieht, indem man die Stimmen zählt, die ans die einzelnen Namen entfallen. Bei einem „verbundenen" Vorschlag sind vor- her die Sitze unter die verbundenen Parteien ebenfalls propor- tional zu verteilen. Die Proporzwahl hat den großen Vor- zug, daß auch Minderheiten Sitze gewinnen können, daß die Parteien im Verhältnis ihrer Wähler Vertretung finden. Außer- dem wird niemals eine Nachwahl nötig, da z. B. im Falle des Ablebens eines durch Proporz Gewählten einfach der Nächste in der Stimmenzahl (des betreffenden Wahlvorschlags) an seine Stelle tritt. — Ebenfalls auf dem Weg des Proporzes werden etwas später die 17 „Land es ab geordneten", 9 im Neckar- und Jagstkreis, 8 im Schwarzwald- und Donaukreis, gewählt. Die Wahlvorschläge hiezu mit 9 bezw. 8 Namen sind an eine L a n d e s w a h l k o m m i s s i o n in Stuttgart zu richten. (Seit die neue Gemeindeordnung in Kraft ist, müssen in den größeren Städten Württembergs auch die Gemeinderäte durch Verhält- niswahl gewählt werden.) 2. Erste Llanriner. Diese zählt zurzeit etwa 50 Mitglieder. Es gehören zur Ersten Kammer die Prinzen des Kgl. Hauses, die Häupter der „standesherrlichen" Familien sowie die Grafen v. Rechberg und v. Neipperg, ferner 6 vom König auf Lebenszeit ernannte Mitglieder, 8 Vertreter des ritterschaftlichen Adels, $ Vertreter der Evangelischen Kirche, 2 Vertreter der Katholischen Kirche, 2 Hochschulrektoren, 2 Vertreter der Landwirtschaft, 2 Vertreter von Handel und Industrie, 1 Vertreter des Handwerks. Standesherrliche Familien sind diejenigen, welche bis 1806 Landeshoheit und für ihr Land oder Ländchen Sitz und Stimme im alten Reichstag besaßen, so z. B. die Fürsten v. Hohenlohe, v. Löwenstein, v. Zeil u. a. Zum r i t t e r s ch a f t- i 9 J2
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