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1. Schulj. 4 - S. 4

1912 - Braunschweig : Hafferburg
Bestand. Die Franken gewannen auch das Land zwischen Rhein, Main und Neckar. Der Frankenkönig Karl, 768—814, wollte alle deutschen Stämme unterwerfen und zum Christentume bekehren und bekriegte deshalb die freien heidnischen Sachsen. Diese bewohnten ganz Norddeutschland von der Ems bis über die Elbe, von der Nordsee bis zum Harze (auch die Braunschweiger sind Niedersachsen). Ihre Gehöfte lagen vereinzelt; sie regierten sich selbst und wählten sich nur für den Krieg einen Herzog. Karl bezwang sie erst nach langwierigen Kämpfen (Vordringen bis zur Oker, Strafgericht zu Verden an der Aller, Herzog Wittekind und das treue Sachsenroß). Der Herzog und mit ihm sein Volk ließen sich taufen. 3. Karl sorgt für das Christentum und für sein Land. Zur Förderung und Befestigung des Christentums stellte er Bischöfe an und gründete Klöster (im Herzogtum Braunschweig entstanden um jene Zeit Klöster in Helmstedt, Schöningen, Königslutter, Mariental, Walkenried, Riddagshausen), errichtete neben den Kirchen und Klöstern Schulen (D. I. 3, Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt) und Musterwirtschaften und legte Handelsstraßen an: an der Donau, am Rhein, vom Rhein zur Weser weiter über Gandersheim, über die Furt an der Oker an der Stelle der jetzigen Stadt Braunschweig in das östliche Wendenland, oder nach Norden. An eigentlichen Handwerkern gab es nur Gold- und Waffenschmiede und Wollenweber. 4. Die Kaiserkrönung Karls. Im Jahre 800 suchte der Papst bei dem mächtigen Herrscher Schutz gegen die römischen Adligen. Da auch diese den Papst bei Karl verklagten, kam letzterer nach Rom, um den Streit zu entscheiden. Bei dem feierlichen Gottesdienste in der Peterskirche am Weihnachtsfefte setzte der Papst dem im wallenden Purpurmantel knieenden Frankenkönig die römische Kaiserkrone auf und weihte ihn damit zum höchsten Herren der Christenheit. Der Papst selbst warf sich ihm zu Füßen und huldigte ihm. 5. Karls Persönlichkeit. Karl war sehr groß und stark gebaut. Er hatte ein freundliches Gesicht und große feurige Augen; seinen Zornesblick konnte niemand ertragen. Auffallend war bei seinem riesigen Körper eine sehr helle Stimme. Er ritt und jagte gern. (D. I. 4, Karl der Große auf der Jagd.) Sein Hofstaat kostete wenig, denn die Frau und die Töchter des Königs spannen, webten und schneiderten selbst, und der König lebte sehr einfach. In der Haushaltung wurde außer Gewürzen fast nichts gekauft. Freilich hatte der Kaiser, wenn er fremde Gäste empfing, auch seinen Purpurmantel um und trug kostbare, seidene Gewänder; für gewöhnlich kleidete er sich aber in einheimische Friesstosse. Da er nach damaliger Sitte in der Jugend nicht schreiben gelernt hatte, so lernte er es noch in späteren Jahren. (D. I. 3, Wie Kaiser Karl schreiben lernte.) Auch verbesserte er den Kirchengesangr

2. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 86

1907 - Dresden : Huhle
— 86 - Was ist das Gegenteil von einer hügeligen Fläche? Malt einen Hügel an die Tafel! Wozu eignen sich diese Hügel? (Gebüsche.) Wenn eine Reihe Hügel unter sich im Zusammenhange stehen, so redet man von einer Hügelkette — wie ist man auf diesen Ausdruck gekommen? Faßt zusammen, welches die Kennzeichen eines Hügels sind! Der Hügel ist eine Bodenerhebung von geringer Höhe und wenig Umfang. Noch an einer dritten Bodenerhebung sind wir vorübergegangen — welche meine ich wohl? Wo waren solche Halden? Wie sind die Halden dahin gekommen? Wie nennt der Bergmann die Masse, die er dahin schüttet? Welche Farbe hat dieses tote Gestein? Welche Ver- änderuug war an dem Gestein zu beobachten da, wo die Schächte nicht mehr standen? Welches wird wohl die Ursache sein von dem Zerbröckeln der Steine? Man nennt diese Veränderung „verwittern". Welcher Baum wächst auf dem verwitterten Gestein besonders gut? Wenn wir eine Halde sehen, worauf können wir da stets schließen? Welches Bild gewährt die Halde, wenn der Schacht eingegangen ist? Wo sind aber die Halden noch kahl? Mit welchen Bodenerhebungen können wir die Halden vergleichen? Worin besteht die Ähnlichkeit? Was sind also die Halden? Halden sind Schutthaufen von totem Gestein, das die Bergleute mit aus der Grube bringen. Zum Schlüsse malen wir den Mockritzer Höhenzug in seiner Längen- ausdehuuug an die Wandtafel. Wir haben früher gesehen, daß sich die Höhenlage am besten nach den Gewässern bestimmen läßt; darum nehmen wir den Spiegel des Kaitzbaches als 0 m an. Nach welcher Himmels- gegend sind wir auf dem Heimwege gewandert? Woran habt ihr das recht deutlich gemerkt? (wir hatten die Abendsonne immer vor uns.) Auf welcher Seite der Tafel muß also die Zeichnung beginnen? (der blaue Strich bedeutet den Spiegel des Baches.) Mit welcher Kreide soll ich malen? Welchen Ort geben wir auf der ganz langsam steigenden Linie zuerst an? welcher kommt dann? Bei Gittersee, am Abhänge, wollen wir erst einmal das Senkblei anlegen: wir sind schon über 100 m gestiegen. Wir setzen die Linie fort bis zum Hoffnungsschachte. Bis da- hin sind es 200 m Steigung — und nun geht es steil hinab ins Poisental. B. Welches waren die unbedeutendsten Erhebungen? Mit welchem Worte ist Hügel jedenfalls verwandt? Hügel heißt so viel wie kleine Höhe. Was für Hügel haben wir kennen gelernt? Maulwurfs- Hügel, Grabhügel, Sandhügel, Lehmhügel, Erdhügel. Welches sind die Kennzeichen der Hügel? Was für eine Bodenerhebung ist also der Hügel? Der Hügel ist eine Bodenerhebung, die nur geringe Höhe hat. Setzt jetzt „Bodenerhebung" zuerst! Wie unterscheidet sich der Hügel von dem Höhenzuge? Fügt nun hinzu, daß der Hügel auch nur geringen Umfang hat! Als was für eine Gegend bezeichnen wir unsre Umgebung, da wir bald auf-, bald abwärts gehen müssen? Was

3. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 93

1907 - Dresden : Huhle
- 93 — Die Fahrt hat nur drei Minuten gedauert, und doch sind die Berg- lente jetzt 500 m tief in der Erde. Wo ist aber jetzt der Bergmann? (da wo die Kohle liegt.) Wie könnte man darum diesen Ort nennen? Der Bergmann hat aber für Lagerstätte einen andern Ausdruck: Flöz. Welche Richtung hat das Kohlenflöz? Wie hoch ist dieses Flöz? Das könnt ihr angeben, wenn ihr es mit der Größe des Bergmanns vergleicht. Vergleicht das Flöz noch mit der Schulstube in bezug auf Höhe! (4—6 m) Was macht nun dieser Bergmann? Was macht er, wenn er die Kohle nicht mit der Hacke loshauen kann? Wie werden solche Bergleute genannt, die die Kohle loshauen? (Hauer — Häuer.) Was machen nun andre Bergleute? Wohin tragen sie die mit Kohlen gefüllten Körbe? Wie nennt der Bergmann diese eisernen Wagen? Beschreibt einen solchen Hund! Wohin befördern die Bergleute nun diese Hunde? Was haben also diese Bergleute nur zu machen? Wie werden sie darum heißen? Sind genug beladene Hunde aneinander gehängt, so wird ein Pferd vorgespannt, und der so entstandene Zug wird nun auf Schienen dahin gefahren, wo die Bergleute herein- gekommen sind (jetzt wird dieser Kohlenzug elektrisch in Bewegung gesetzt). Zwei Hunde werden dann auf das Fördergerüst gestellt und von der Dampfmaschine emporgezogen. Nun sehen wir noch eine dritte Art von Bergleuten; diese bringen Holzpfosten und bauen sie dahin, wo eben Kohle losgesprengt worden ist — wozu werden diese so fest eingekeilt? Die obere Kohle (wie heißt sie?) Dachkohle (grau und hart) soll gehalten werden, bis — nach und nach — der Berg- mann sie hereingeholt hat — (woher denn?) vom hangenden Gebirge; daran hing sie. Dieses Gebirge ist fest ans Sand und Ton zusammen- gefügt. Darum hält es fest, wenigstens eine längere Zeit. Wie werden diese Bergleute heißen? Was haben die Zimmerlinge dann noch zu tun? Wie weit reicht dieses Kohlenlager? Das könnt ihr daraus schließen, wo Kohlen verkauft werden — nennt diese Orte! Was liegt nun über und unter der Kohle? Wo habt ihr solche Steine gesehen? Auf diesem Bilde seht ihr drei solche Flöze übereinander; aber nur aus dem einen Kohlenlager holt der Bergmann die Kohlen; die beiden andern sind so schwach, daß der Bergmann sagt, sie sind nicht abbau- würdig. Wie mächtig ist ein solches Flöz? Wir merken uns: Die in der Erde befindlichen Kohlenlager nennt der Bergmann Flöze. Was haben die Bergleute erst machen müssen, ehe sie Kohlen aus der Erde bringen konnten? Welche Richtung hat diese Vertiefung? Bei dem „Mariaschachte" ist dieses Loch ausgemauert, weil viel Wasser hereindrang. Erst nachdem diese senkrechte Öffnung bis auf das Kohlen- flöz reichte, konnte der Abbau der Kohlen beginnen. Auch für diese Öffnung hat der Bergmann einen besondern Namen: er nennt sie den Schacht (schieben — schaufeln — Schacht.) Weil er auf einen Fahrstuhl hinein- und herausfährt, vorwärts kommt nach der Höhe und der Tiefe — befördert wird — wie wird er ihn da nennen? Was wird dort auch zutage gefördert? Vor 20 Jahren konnten in Burgk,

4. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 134

1907 - Dresden : Huhle
— 134 — Zweiter Anhang. Viii. Schuljahr: Geologischer Aufbau der Heimat. I. Was erzählt uns die Steinkohle aus der Kindheit unsrer Heimat? 1. Ich habe meine Abstammung im Pflanzenreiche; denn ich gcbe euch beim Verbrennen, wie das Holz, Licht und Wärme, entwickle Rauch und lasse Asche zurück; mitunter zeige ich noch deutlich das Holzgefüge und den zelligen Bau der Pflanze; bei chemischer Untersuchung gebe ich dieselben Bestandteile wie das Holz; meine Unterlage gleicht dem von Wurzeln durchzogenen Erdboden, und in dem auf mir ruhenden Gesteine sind oft noch Abdrücke von Blättern zu sehen; ja sogar ganze Baumstämme hat man in meinem Lager gefunden. 2. Die Pflanzen, denen ich meinen Ursprung verdanke, waren riesige Farnkräuter und Schachtelhalme, Schuppen- und Siegelbäume, Bäume, die heutzutage nicht mehr auf der Erde wachsen. Die Üppigkeit dieses Urwaldsdickichts war bedingt durch viel größere Wärme, größere Feuchtigkeit und Kohlensäuregehalt der Luft. 3. Das Meer hat diese mächtigen Waldungen begraben, und der Druck von oben und die Wärme von unten hat sie in Kohle verwandelt. Einen ähnlichen Vorgang, wenn auch in viel kleinerem Maßstabe, beobachtet ihr bei Herstellung der Holz- kohle. 4. Ich bin derjenige Brennstoff, der die meiste Heizkraft besitzt, weil ich die meisten Sonnenstrahlen in mich aufgenommen habe. Torf und Braunkohle können sich in dieser Beziehung nicht mit mir vergleichen. 6. Vor tausend und aber tausend Jahren, ehe noch ein menschlicher Fuß auf der Oberfläche der Erde wandelte, hat mich der gütige Schöpfer bereits in die Tiefe eurer Heimat versenkt. 7. Alle Mineralien, die wie ich vom Feuer verzehrt werden können, sind meine Verwandten. Mit unsrem Familiennamen nennen wir uns brenn- bare Mineralien oder Brenze. Was einst im Strahl der Sonn' erwuchs zu grüner Pracht und verschüttet ward ins starre Grab der Erde, wird heraufgeholt aus taufendjähr'ger Nacht, daß es wieder uns zu Licht und Wärme werde! Ii. Der Sandstein setzt die Erzählnn g aus der Kindheit unsrer Heimat fort. 1. Die Oberfläche der Erde wird beständig durch Sturm und Regen, Frost und Hitze, Schnee und Eis zerstört. Solche Gesteinstrümmer, die von der Erde abgelöst und im bewegten Wasser gerundet und zermahlen worden sind, heißen Kies, Sand und Schlamm. 2. Der Sandstein sagt: Ich bin, wie Ton- schiefer und Konglomerat, aus Gesteinstrümmern entstanden, die durch Druck und Einsickerung des Wassers zu Stein verhärtet wurden. 3. Davon, daß ich ein Ablagerungsgestein bin, könnt ihr euch auch noch dadurch überzeugen, daß in mir Tiere und Pflanzen eingebettet sind, welche einst im und am Meere gelebt haben. 4. Der Trümmerschutt der Gebirge und die Niederschlagsgesteine aus Wasserfluten der Vorzeit, vermengt mit den Resten untergegangener tierischer Gebilde, zeigen, daß das Meer viele Jahrtausende in eurer Heimat geherrscht hat. Iii. Was, uns weiter der Kalkstein erzählen kann. 1. Ich bin wie die Kreide aus Überbleibseln von einst hier lebenden Tieren entstanden. 2. Wie die Pflanzen, so bilden auch Tiere oft dicke und ausgedehnte Ablagerungen auf der Erdobcr- fläche. 3. Wie der Sandstein mit seinen Verwandten, so erinnere auch ich euch mit meinem großen Verwandtenkreise daran, daß ihr in eurer Heimat oft auf Meeresboden wandelt. Iv. Wie die Syenitsteinbrüche des Plauenschen Grundes diese Erzähluug fortsetzen. 1. Wir verdanken unser Dasein den Wirkungen der Hitze im

5. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 135

1907 - Dresden : Huhle
135 Innern der Erde, 2. Die unterirdischen Kräfte müssen sich mehreremal in eurer Heimat geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen. V. Wie Feuer und Wasser abwechselnd die seste Erdrinde nnsrer Heimat gebildet haben. 1. Die ursprünglichste Erstarrungsform des Erd- kerns sind Gneis und Tonschiefer. 2. Dreimal ist dann die Steinkohleninsel aus dem Meere aufgestiegen und hat eine üppige Pflanzenwelt hervorgebracht, die dann in das nasse Grab versinken mußte. 3. Abgesehen davon, daß die Erdkruste mehreremal gehoben worden sein muß, so daß sie über den Spiegel des Meeres emporstieg, sind die Gesteinsschichten durch Ausbrüche des feuer- flüssigen Erdinnern verschoben und zerbrochen worden. 4. Noch später haben sich die kolossalen Massen im Bereiche des Meeres abgelagert, die wir das Rot- liegende und den Pläner nennen. 5. So haben also Feuer und Wasser mit ihrer gesteinsbildenden Tätigkeit wiederholt an meinem Aufbau gearbeitet. 6. Die geologische Karte stellt unsre Heimat so dar, als wäre die Oberfläche weggenommen und die feste Erdkruste im Querschnitte sichtbar. Vi. Zum Schlüsse lassen wir uns erzählen, wie die feste Erdrinde einen erdigen Überzug bekommen hat. 1. Durch die Aufnahme von Sauerstoff, Kohlensäure und Wasser, erzählen die Steine, verlieren wir unsre Festigkeit und werden in erdige Bestandteile zersetzt: wir sind also der Ver- Witterung unterworfen. Kein Gestein vermag auf die Dauer der Verwitterung zu widerstehen. 2. Darum schließt der erdige Überzug die Erzählung mit den Worten: Ich das jüngste Glied der festen Erdrinde bin entstanden durch die Tätigkeit des Wassers und Verwitterung. Die Arbeit des Landmanns und des Regenwurms hat mich in fruchtbare Ackererde umgewandelt. Nb. Das sind die Ergebnissätze der im vorigen Jahre erschienenen Heimatkunde für das 8. Schuljahr. (Preis: 90 Pf.) Stundenplan für das Hl Schuljahr. (Wöchentlich 18 Stunden.) Montag: Dienstag: Mittwoch: 1. Heimatkunde. Bibl. Geschichte. Naturgeschichte. 2. Deutsch. Deutsch. Deutsch. 3. Schönschreiben. Rechnen. Singen. Donnerstag: Freitag: 1. Bibl. Geschichte. Deutsch. 2. Deutsch. Schönschreiben. 3. Rechnen. Heimatkunde. Bibl. Geschichte. Deutsch. Rechnen. Sonnabend:

6. Bd. 2 - S. 448

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 448 — Sande) Schichten von Ton, oft von großer Stärke. Wo haben wir das gesehen? Ziegelei, Tongrube. Wenn es nun regnet, so saugt die Erde das Wasser auf. Welche Bodenart durchsickert es leicht? Sand, Kies. Wohin gelangt es schließlich? Auf den Ton. Hier kann es nicht weiter, bleibt stehen und sammelt sich. Das sich auf wasserundurchlässigen Schichten (massivem Gestein, Ton) ansammelnde Regen- oder Schneewasser nennt man Grundwasser. Ist die Ton- schicht vollständig wagerecht, so steht das Grundwasser ganz ruhig unter der Erde (wie ein See). Was tut das Grundwasser aber, wenn die Tonschicht eine schräge Lage hat? Bewegt sich fort. Natür- lich sehr, sehr langsam, immer der tiefesten Stelle zu. Unsere Stadt Braunschweig liegt nun ziemlich tief. Wohin wird sich deshalb das Grundwasser aus unserer Nachbarschaft bewegen? — Es kommt sogar aus großer Entfernung ,zu uns, selbst vom Elme her. Was tun nun die Menschen, die das Wasser nötig haben zum Waschen oder Trinken? Graben oder bohren ein Loch, einen Brunnen in die Erde. Bis wohin muß der Brunnen gebohrt werden? — Was würde geschehen, wenn man ihn durch die Tonschicht hindurchbohrte? In der Nähe unseres Wasserwertes, links und rechts vom Wege, mitten im Ackerfelde, hat man viele solcher Brunnen (93 Stück) gebohrt. Die Brunnen sind 18—25 Meter tief und etwa 15 Zentimeter weit. Wer hat die Brunnen schon gesehen? — Wie weit liegen sie ausein- ander? 12 Meter. In diesen Brunnen steigt nun das Grundwasser in die Höhe und fließt dann in weite, eiserne Röhren hinein, die neben den Brunnen liegen. Die eisernen Röhren führen das Wasser nach dem Wasserwerke. Hier wird das Wasser sämtlicher Brunnen in einem großen Brunnen gesammelt, der daher den Namen Sam- melbrunnen führt. Der Sammelbrunnen liegt dicht neben dem Ma- schinenhause und ist 14 Meter tief und 3 Meter weit. Ihr könnt ihn von der Straße aus sehen. Wie Hoch ragt er aus der Erde hervor? •— Welche Form hat das Dach desselben? — Anzeichnen! Iii. Wie unser Leitungswasser gereinigt wird. Das Wasser im Sammelbrunnen ist aber noch nicht vollständig rein. Es hat noch ge- sundheitsschädliche Beimischungen. Von der Erde, die es durchsickerte, hat es eine gelbliche Farbe (Eisen) bekommen. Was muß mit dem Wasser geschehen? Gereinigt werden. Das geschieht in dem langen, schmalen Gebäude, welches hinter dem Maschinenhause liegt. Es enthäll in seinem oberen Teile eine 2,5 Meter hohe Koksschicht, die den ganzen inneren Raum durchzieht. (Koks kennt ihr alle. Wozu benutzt man ihn?) Über dieser Koksschicht liegen dicht nebeneinander viele Rinnen, die im Boden kleine Löcher haben. In diese Rinnen wird nun das Wasser aus dem Sammelbrunnen geleitet. Wie kommt es aber aus dem Sammelbrunnen oben in das Gebäude? — Wie ich mit der kleinen Spritze, die ich euch zeigte, das Wasser aufsaugen konnte, so saugen große Pumpen, die im Maschinenhause stehen, das Wasser aus dem Sammelbrunnen und drücken es mit Gewalt durch Röhren hoch oben in die Rinnen, die über der Koksschicht

7. Bd. 2 - S. 495

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 495 — Wo ist der Fuß des Berges? — Wie heißt der oberste Teil eines Berges? — Welcher Teil eines Berges verbindet den Fuß mit dem Gipfel? — Wie kann der Abhang eines Berges beschaffen sein? Wo ist der Berg am breitesten? — Welcher Teil hat die geringste Aus- dehnung? usw. 3. Arten. Wer hat schon Weintrauben gegessen? Woran wachsen die Weintrauben? Weinstock. Wo steht der Weinstock bei uns ge- wohnlich? Am Hause, an der Mauer. In manchen Gegenden unseres Vaterlandes, z. B. am Rhein, bepflanzt man ganze Berge mit Wein- stocken. Wie nennt man solche Berge? — Was für Berge gibt es also? Weinberge. Wer hat schon einen Weinberg gesehen? Erzähle! Wie heißt der höchste Berg unserer Heimat? — Es gibt aber Berge, die viel, viel höher sind, die bis in die Wolken ragen, ja manche steigen sogar bis über die Wolken hinaus. Dort oben ist es im heißesten Sommer so kalt wie hier unten mitten im Winter. Was geschieht deshalb dort oben mit dem Schnee auch im Sommer nicht? Schmilzt nicht. Daher sind so hohe Berge das ganze Jahr hin- durch mit ewigem") Schnee und Eis bedeckt. Wie nennt man solche Berge? Schneeberge. Weshalb nennt man sie Schneeberge? Im Winter sind die Schneeberge vom Fuße bis zum Gipfel mit Schnee bedeckt. Wie sehen deshalb die Schneeberge im Winter aus? — Im Frühlinge schmilzt der Schnee. Wo aber nur? — Wo nicht? Wie sehen die Schneeberge im Sommer aus? — Da also nur der oberste Teil der Schneeberge das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt bleibt, so muß es eine Linie oder Grenze geben, unter welcher der Schnee in der warmen Jahreszeit schmilzt, über welcher er aber auch im Sommer liegen bleibt. Diese Linie oder Grenze heißt: Grenze des ewigen Schnees, Schneegrenze oder Schneelinie. Manche Berge enthalten in ihrem Inneren auch Feuer. Zu manchen Zeiten werfen oder speien sie das Feuer aus. Wie nennt man Berge, die Feuer ausspeien? Feuerspeiende Berge. Mit einem fremden Worte nennt man die feuerspeienden Berge auch noch Vul- kane. Erfragen! Sprecht: Feuerspeiende Berge nennt man auch noch Vulkane. Ein Berg in Italien hat einst so viel Feuer, Asche und Steine ausgeworfen, daß drei Städte, die um den Berg lagen, ver- schüttet wurden. Aber das ist schon lange her. (Die glühende Flüssig- fett, welche ein Vulkan ^auswirft, nennt man Lava.) Zusammenfassung: Es gibt Weinberge, Schneeberge und feuer- speiende Berge oder Vulkane. _ 4. Höhe. Ich will mit diesem Meterstabe die Höhe unserer Schulstube messen. Seht zu, ob ich's richtig mache! (Der Lehrer mißt von links unten nach rechts oben.) Nun, was meint ihr? — Wie muß ich denn messen? Wenn ich von einem Gegenstande die Höhe messe, dann darf dies nur in senkrechter Richtung geschehen. Ich messe jetzt in senkrechter Richtung. Wie hoch ist unsere Schul- stube? — Wir wollen jetzt die Höhe dieses Berges (Modelles) messen. In welcher Richtung muß dies ebenfalls geschehen? — Und

8. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 468

1903 - Braunschweig : Appelhans
— 468 — auch im Sommer liegen bleibt. Diese Linie oder Grenze heißt: Grenze des ewigen Schnees, Schneegrenze oder Schneelinie. Manche Berge enthalten in ihrem Inneren auch Feuer. Zu manchen Zeiten werfen oder speien sie das Feuer aus. Wie nennt man Berge,, die Fener ausspeien? Feuerspeiende Berge. Mit einem fremden Worte nennt man die feuerspeienden Berge auch noch Vulkane. Er- fragen! Sprecht: Feuerspeiende Berge nennt man auch noch Vulkane. Ein Berg in Italien hat einst soviel Feuer, Asche und Steine ausgeworfen, daß drei Städte, die um den Berg lagen, ver- schüttet wurden. Aber das ist schon lange her. <Die glühende Flüssig- feit, welche ein Bnlkan auswirft, nennt man Lava.) Zusammenfassung: Es gibt Weinberge, Schneeberge und feuerspeiende Berge oder Vulkane. 4. Höhe. Ich will mit diesem Meterstabe die Höhe unserer Schul- stube messen. Seht zu, ob ich's richtig mache! (Der Lehrer mißt von links unten nach rechts oben.) Nun, was meint ihr? — Wie muß ich denn messen? Wenn ich von einem Gegenstande die Höhe messe, dann darf dies nur in senkrechter Richtung geschehen. Ich messe setzt in senk- rechter Richtung. Wie hoch ist unsere Schulstube? — Wir wollen jetzt die Höhe dieses Berges (Modelles) messen. In welcher Richtung muß dies ebenfalls geschehen? — Und zwar vom Gipfel bis zum Fuße. Wie fangen wir es aber an, daß wir vom Fuße bis zum Gipfel in senkrechter Richtung messen können? Ich stecke einen Stab in das Sand- modell bis auf den Grund und messe dann den Stab. Oder? Ich lege ein Lineal wagerecht über deu Gipfel und messe dann den Abstand zwischen Lineal und Reißbrett. So wollen wir's jetzt einmal machen. A. soll das Lineal wagerecht über den Gipfel legen und B. soll die Höhe aus- messen! Wie hoch ist dieser Berg?—Wie ermittelt man also die Höhe eines Berges? — (Die Höhe eines Berges von seinem Fuße ausgemessen heißt relative Höhe.) Wie hoch ist der Windmühlenberg? — Wie hat man diese Hohe ermittelt? Vom Fuße bis zum Gipfel in senkrechter Richtung gemessen. Ter Fuß des Windmühlenberges ist aber nicht der tiefste Punkt in jener Gegend. Auf der Ostseite des Windmühlenberges befindet sich eine viel tiefer gelegene Stelle. Welche meine ich? Die Oker. Wie nennen wir die Oberfläche eines Gewässers, weil sie einem Spiegel gleicht? Wasserspiegel. Was können wir also als tiefste Stelle in der Nähe des Windmühlenberges bezeichnen? Den Wasserspiegel der Oker. Wir wollen jetzt die Höhe des Windmühlenberges nach dem Wasserspiegel der Oker bestimmen. Wie muß ich dann messen? Pom Gipfel bis zum Wasserspiegel. Diese Entfernung beträgt 25 Meter. Was kann ich also vom Gipfel des Windmühlenberges sagen? — Sprecht: Der Gipfel des Windmühlenberges liegt 25 Meter über dem Wasserspiegel der Oker. Ans der Erdoberfläche gibt es aber Stellen, welche noch tiefer liegen als der Wasserspiegel der Oker. Wir begleiten die Oker bis zu ihrer Mündung. Sie mündet in die Aller. Was folgt daraus für den Wasserspiegel der Aller? Liegt tiefer. Weshalb muß der Wasserspiegel
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