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1. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 214

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 214 — B. Hauptzusammenfassung. a. Übersicht: 1) Wie alle Dinge ihren Ansang nahmen. a. Wie Götter und Riesen entstanden. b. Wie die Erde, Zwerge und Menschen entstanden. o. Wie die Wohnung der Götter eingerichtet ward. 2) Von Göttern und Göttinnen. Götter: a. Wodan. b. Donar. c. Ziu. Göttinnen: a. Freia (Walküren). b. Ostara. c. Hella. 3) Von guten und bösen Geistern. a. Elsen. b. Zwerge, Wichtelmänner, Kobolde. c. Nixen. d. Riesen oder Hünen. 4) Vorn Untergang der Welt und der Götter. b. Hauptüberschrift: Die Göttergeschichten unsrer Vorfahren. c. Sachliche Zusammenfassung. Unsere Vorfahren waren Heiden. Sie verehrten Allvater. Er hatte Götter und Riesen, Erde, Zwerge und Menschen ins Leben gerufen. Für Götter, Menschen und Riesen hatte er die Wohnungen eingerichtet. Vom Allvater stammen die andern Götter. Der erste war Wodan. Ihn dachten sich unsere Vorfahren als einen großen, schönen Mann mit wallendem Barte. Er thronte über den Wolken in Walhalla, auf goldenem Hochsitz. Um seine Schultern trug er einen weiten, blauen Mantel mit goldenen Sternen; auf den Schultern saßen zwei Raben, die ihm alle Geheimnisse, die sie beobachtet, ins Ohr raunten. Auf Sturmesflügeln trug ihn sein windschnelles, Weißes Roß durch die Luft dahin. Er verlieh den tapfersten Helden Sieg und ließ sie, wenn sie in der Schlacht gefallen, durch seine Töchter, die Walküren, nach Walhalla bringen. Dort wurden die Helden mit Lied und Gesang empfangen. Mit Wodan durchzogen sie die Jagdgründe des Himmels, mit ihm setzten sie sich zu Tische, schmausten von dem Eber, der stets wieder heil und ganz ward, und tranken Met aus großen Hörnern. Dem Wodan war der Mittwoch geweiht, der früher Wodanstag hieß. Zur Zeit der Wintersonnenwende hielt Wodan seinen Umzug mit dem wutenden Heere; dann war das große Julsest,

2. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 223

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 223 — Iii. Üben. 1. Denke dir eine Opferfeier auf der Opserstätte unsers Gaus und beschreibe ihren Verlauf! 2. Was bedeutet: Rune, Hexe, Hünengrab? 3. Finden sich in unsrer Gegend Hünengräber? Beschreibe sie! 4. Inwiefern erinnern die jetzigen christlichen Feste an die Hauptfestzeiteu unsrer Vorfahren? 5. Was erzählt man sich in unsrer Gegend von Hexen? Kennst du abergläubische Gebräuche, in denen der alte Hexenglaube noch zu erkennen ist? 6. Warum opferten unsre Vorfahren den Göttern? 7. Was heißt „des Gottes Minne trinken" ? Inwiefern hängt „meinen" mit Minne zusammen? 8. Inwiefern erinnert dich das Wort „raunen" an Rune? 9. Man sagt: Jemand könne die Vogelsprache verstehen. Kannst du das aus den Gebräuchen beim Weissagen deuten? 10. Wie kamen unsre Vorfahren darauf, aus dem Wiehern des Pferdes zu weissagen? 11. In manchen Dörfern unser Heimat ist es Sitte, vom Osterfeuer einen brennenden Scheit mit nach Hause zu nehmen. Erkläre das! 12. In vielen Gegenden werden vor Pfingsten von den Schlachtern die Ochsen, welche zum Feste geschlachtet werden sollen, bekränzt durch die Straßen geführt. Woran erinnert das? 13. Wo siehst du die Mistel wachsen? Wie mag es wohl zusammenhängen, daß man die Mistel als eine heilige Pflanze ansah? 14. Inwiefern ist das Losen ein Gottesurteil? Aufsatz: Wie unsere Vorfahren ihren Göttern opferten. Völkerschaft. Keeröann. Kesolge. Ziel: Wie unsere Vorfahren ihr Land gegen die Feinde schützten. I. Mnschsuen. A. Vorbereitung. 1. Gegen Wind und Wetter, gegen die wilden Tiere, gegen Frevler und Bösewichter hatten sich die Ansiedler an der Grone nach Möglichkeit geschützt. Wodurch gegen die Witterung, gegen Nässe und Kälte? Kleidung, Wohnung. Wodurch gegen die wilden Tiere? Durch gemeinsame Jagd, gemeinsames Vertreiben, durch Hecken und Zäune, welche die Markgenossen anlegten. Und gegen Frevler und Bösewichter? Durch Gerichte aus Tie und Mahlstatt. Wogegen waren aber unsere Vorfahren in Mark und Gau fast garnicht geschützt? Gegen böse Nachbarvölker, gegen Feinde, wenn diese in größerer Zahl herbeikamen. Ob unsere Vorfahren nicht versuchten, sich auch gegen den Angriff der Feinde zu schützen? Sicher. Wie sie das gemacht haben, möchten wir auch gern wissen.

3. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 201

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
in dem wir schon einmal zu Besuch waren. Dort haben sich die Hausgenossen am Herdseuer versammelt, auch die Kinder. Die alte weißhaarige Großmutter sitzt auch dort und erzählt von den Göttern. Wir setzen uns mit an das Herbfeuer und hören ihrer Erzählung zu. Die Großmutter erzählt also: B. Darbietung. (Erzählung.) 1. Wie alle Dinge ihren Anfang nahmen. a. Es gab einst eine Zeit, da noch nichts war, nicht Erde, noch Himmel, nicht Sand noch See; nichts war da als ein unendlicher Abgrund. Darin wogte und wallete ein ungeheurer Nebel; und in dem unendlichen Nichts waltete Allvater, der Geist von Ewigkeit. Und was er sann, das ward. Und verborgen lagen in dem unendlichen Abgrund die Keime der Welt. Da wars Allvater einen Blies in das Nichts, und siehe, es spaltete sich, und es ward im Norden Nebelheim, eine Welt voll Finsternis und Eiseskälte; im Süden aber ward Muspel-heim, die Feuerwelt; sie sprühte Lichtglanz und Glut. In Nebelheim brodelte ein mächtiger Brunnen; aber seine eiskalten Wogen erstarrten in der grimmigen Kälte zu Eis und türmten sich zu gewaltigen Schollen. Da ließ Allvater ans Mnspelheim immerfort feurige Funken hinüberfliegen, die fielen auf das Eis, und es fing an zu schmelzen, und es gärte und brauste und zischte, und aus diesem Kampfe zwischen Frost und Hitze gingen zwei lebendige Wesen hervor: der ungeheure Urriese |)mir und eine große Kuh, von deren Milch nährte sich der Riese. Aber noch wuchs nicht Gras und Kraut für die Kuh; daher leckte sie an den salzigen Eisblöcken. Siehe! da wuchs aus dem Eisfelsen ein Mann hervor, schön, groß und stark. Das war der mächtige Buri, von ihm stammen alle Götter ab. Der Riese 9)mir aber ward der Stammvater der Riesen. b. Götter und Riesen lebten beständig in Feindschaft miteinander. Endlich gelang es dem gewaltigen Gotte Wodan und zweien seiner Brüder, den Riesen Amir zu besiegen. Sie erschlugen ihn, wälzten ihn in den gähnenden Abgrund und machten aus dem ungeheuern Körper des Riesen die Welt: aus dem Blute des Riesen ward alles Gewässer, aus dem Fleische die Erde, aus den Knochen die Berge, aus den Haaren Bäume und Gras und ans den Zähnen Fels und Gestein; aus dem ungeheuern Schädel wölbten die Götter den Himmel und setzten die Feuerfunken aus Muspelheim als Gestirne daran, und die Augenbrauen Dmirs legten sie gleich einem Gürtel rings um das Erdenrund. Die Maden aber und Würmer, die in dem Riesenleibe lebten, verwandelten die Götter in kleine Zwerge und Kobolde, gaben ihnen menschlichen Verstand und Gestalt und wiesen ihnen die

4. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 258

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 258 — Seid bedanket zuvor, Ihr, Wodan und Thor, ihr fochtet für eure Söhne; im Eichengebraus, im Sturmesgesaus wir erkannten die göttlichen Töne. In der Wolken Gebild mit Speer und mit Schild die Walküren sahen wir jagen: Wie der Schnitter das Korn hat der himmlische Zorn die Fremdlinge niedergeschlagen. Die das Recht uns gekränkt, ihr Blut hat getränkt die entsühnte heimische Erde: Wie Schnee, der zerschmolz, liegt der römische Stolz unterm Hufschlag unserer Pferde. Die mit Ruten und Beil bedroht unser Heil, sind die Knechte nun unserer Knechte. Die List, den Verrat mit männlicher Tat durchhieb die cheruskische Rechte. Nicht Lager und Wall, nicht die Kriegskunst all', nicht sollten den Fremden sie frommen. Ha, die Pforten erzwängt, die Cohorten zersprengt, und die Adler, die Adler genommen! Aus der Götter Altar bringt die Fahnen dar, deren Rauschen die Wälder entehrte! Die Legionen sind tot, und vom Herzblut rot liegt Varus im eigenen Schwerte. Den brausenden Strom wollt' der Kaiser zu Rom mit dem ehernen Joche bedrücken; Doch aufrauschend alsbald brach die freie Gewalt den Bau zu Trümmern und Stücken. Heil dem Helden Armin! Auf den Schild hebet ihn, zeigt ihn den unsterblichen Ahnen: Solche Führer, wie er, gib uns, Wodan mehr, — und die Welt, sie gehört den Germanen! 5eti$ 9. Armins Dank an die Götter. Im Jahre 1868 fand man am Galgenberge bei Hildesheim einen großen römischen Silberschatz, namentlich schwere silberne Tafelgeräte, die alle aus der Zeit des Kaisers Augustus stammen; sie befinden sich jetzt im Nationalmuseum in Berlin. Was läßt sich aus diesem Funde schließen? Es läßt sich annehmen, er sei in der Teutoburger Schlacht von Armin erbeutet. Wie kommt er an den Galgenberg? Dort war ein heiliger Hain, darin Priester des Wodan walteten. In der Nähe war vielleicht Armins Edelhof. Der Held wußte, daß ihm Wodan den Sieg gegeben; ihm wollte er danken. Darum ritt er mit seinen Getreuen zum Galgenberge (beim heutigen Hildesheim) und über-

5. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 210

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 210 — Hoch flog ich zu Häupten — du kanntest mich kaum — Durch die Wipfel der Wälder, dein Trost und dein Traum Ich brach vor dem Bugspriet durch die Brandung dir Bahn, Vor dem Schiffe dir schwamm ich, weiß-schwingig, ein Schwan. Ich zog dir zum Ziele den zischenden Pfeil, Aufriß ich das Roß dir, das gestrauchelt am Steil. Oft sing ich des Feindes geschwungenes Schwert, Lang hab' ich die Lanzen vom Leib dir gewehrt. Und nun, da die Norne den Tod dir verhängt, Hab' ich dir den schnellsten, den schönsten geschenkt. „Sieg!" riefest du selig, „Sieg, Sieg allerwärts!" Da lenkt ich die Lanze dir ins herrliche Herz. Dn lächeltest lieblich — ich umsing dich im Fall — Ich küsse die Wunde — und nun auf: — nach „Walhall!" F. Dahn. Halle, in ursprünglicher Bedeutung die Wohnung des Königs (im Gegensatz zu „Diele"). Walhall also die königliche Wohnung für die im Kampfe Gefallenen. In Walhall führen sie den Namen Einherier. Mit Wodan essen sie vom Eber, der stets wieder heil wird. Spuren dieses Glaubens finden sich noch in dem Märchen von Schlaraffenland. (Es gehört in das 3. Schuljahr und kann hier zur Bestätigung herangezogen werden.) Bei Wodan und Walhall dachten sich unsre Vorfahren alle die Wonnen und Freuden ihres Lebens in ungetrübter Dauer; daher Jagen, Trinken und Essen, selige Ruhe und ewige Jugend als die höchste Hoffnung. Sie glaubten von Wodan, was der folgende Vers sagt: Wodan!) streut Segen Tag und Nacht Von seinem Throne nieder Und lehrt den Krieg und lehrt die Jagd Und spendet hohe Lieder Und ist uns nah in Leid und Lust, Durchströmt mit Mut der Krieger Brust Und nimmt nach ruhmvollem Ende Die Helden in feine Hände. Freia, Hulda, Frau Holle. Nur am Freitage werden in manchen Gegenden die Hochzeiten gehalten. Die Erinnerung an Freia lebt in dem Volksmärchen von Frau Holle. Dort tritt die Strafe für die faulen, der Lohn für die fleißigen Spinnerinnen in packender Weise hervor; nur daß die herrliche Freia im Märchen zu einem alten Mütterchen zusammengeschrumpft ist. Das Wort freien — heiraten erinnert auch an Freia als an die Stifterin und Beschützerin der Ehe; desgl. das Wort Frau. !) Wotan von Hans Thoma. Zeitgenössische Kunstblätter. Volkstümliche Ausgabe moderner Werke der deutschen Griffelkunst. Nr. 51. 2 ji.

6. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 212

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 212 — Arbeit. Erloschene Brände vom Osterfeuer sollen das Haus vor Gewitterschaden schützen. Donars Zeichen: der Hammer. Mit dem Hammerwurf bezeichnete man die Grenze. Mit dem Hammer segnete Wodan die Ehe. Daher finden in manchen Gegenden die Hochzeiten nur am Donnerstag statt. Namengebung, Eigentum, Wege, Brücken, stehen unter seinem Schutz, jede neue Ansiedlung wird ihm vertraut. Beim festlichen Mahle wird ihm der erste Gedächtnistrunk, die Minne, gebracht. So greift Donar überall in das Leben der Irdischen. Sein Fest zur Pfingstzeit. Bekränzte Ochsen, Pfingstochsen, führt man an manchen Orten noch um. Ostara, Göttin des Frühlings, des wiedererwachten Lebens in der Natur; ihr Fest fiel in den Anfang des Frühlings; unser Osterfest hat davon den Namen. Osterfeuer auf allen Dörfern unserer Gegend erinnern uns, daß der alte Brauch noch nicht ausgestorben. — Auch der Name Osten erinnert an Ostara. In dieser Hinsicht ist sie die Göttin des Ausgangs. Wie unsere Vorfahren sie als solche verehrten, zeigt uns folgendes Gedicht, das uns gleichzeitig sagt, wie die aus Osten gekommenen Wanderer an der alten Heimat im fernen Asien hingen: Ostara. Gute Göttin, du vorn Aufgang, Gabenreiche, du bist da! Und wir grüßen dich mit Andacht, gute Göttin Ostara! Aus dem fernen Sonnenlande, draus der Väter Wandrung brach, Ziehst du jährlich ihren Enkeln in des Nordens Wälder nach. Längst begraben ist der Letzte, der dort deine Säulen sah, Doch wir wissen's noch: vom Aufgang sind auch wir, wie Ostara. Rüttelt hier die Eichenwälder mondenlang der Sturm und Frost, Klingen an dem Herd uns wieder Märchen alt aus goldnem Ost. Und wir haben's nicht vergessen, und in Sagen tönt es nach, Wie der Ahn an blauen Strömen wunderschöne Blumen brach. F. Dahn. cl. Ztu, auch Saxnot, d. i. Schwertgenosse. Dienstag, d. i. Zins Tag; in Süddeutschland noch heute Ziestag. Ihm galten die Schwerttänze der Jünglinge. Was weißt du von den Schwerttänzen? 6. Hel, die Göttin der Unterwelt. An ihren Namen erinnert noch unser Wort Hölle. Wie dachten sich unsre Vorfahren das Reich der Hella, wie denken wir uns die Hölle? Vergl. das Gleichnis „Vom reichen Mann und armen Lazarus". 3. Von guten und bösen Geistern. a. Elfen, Alfen oder Alben. Daran erinnern noch manche Namen: Alberich = Elfenkönig, Zwergkönig, Alfred — Albert-rat; Albdruck, der beängstigende Druck, der uns oft beim Schlaf überkommt und aufregende Träume verursacht — Druck, von den

7. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 215

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 215 — das zwölf Nächte dauerte. — Wodans gewaltigster Sohn hieß Donar. Von ihm hat der Donnerstag seinen Namen. Donars Bart war feuerrot, seine Waffe ein gewaltiger Hammer, den kunst-qeübte Zwerge geschmiedet hatten. Blies er in den Bart, so sprühten Blitze heraus, schlug er mit den Hammer gegen den Schild der ungefügen Riesen, so grollte Donner durch die 2uft, Reaen rauschte hernieder und machte das Land fruchtbar. Daher war Donar der Liebling der Bauern. Ihm zu Ehren loderten in der Sommerzeit auf den Bergen Holzstöße von Eichen, Erlen und Bocksdorn. — Ziu wurde als Kriegsgott verehrt. Sein Xag war der Dienstag oder Ziustag. 3hm ^ zu Ehren stimmten die Krieger Kriegsgesänge an, und ihm galten die Schwertlanze der Jünglinge. — Die lieblichste Göttin war Ostara, Donars Schwester; sie war die Frühlingsgöttin. Ihr Fest fiel in dieselbe Zeit, in der wir das Osterfest feiern. Der Name des Osterfestes und' die Osterfeuer erinnern noch jetzt an diese Göttin. Neben Ostara wurde besonders Freia als Göttin verehrt. Von ihr hat der Freitag seinen Namen. Wo Freia hinkam, verbreitete sie Frieden und Fruchtbarkeit. Die Erde schmückte sie mit frischem Grün, und Halme entsprossen dem Acker. Weil sie hold und freundlich war, nannten die Menschen sie auch Frau Hulda oder Holle. Aus einem mit Katzen bespannten Wagen fuhr sie einher; und wollten die Bräute zur Hochzeit gutes Wetter haben, so versäumten sie nicht, die Lieblinge der Göttin, die Katzen, gut zu füttern. Schrecklich aber war Hel oder Hella, die Göttin der Unterwelt und des Todes. Ihr Reich war die Hölle. Außerdem verehrten sie geisterhafte Wesen, die zwischen Menschen und Göttern standen. Das waren die Elfen und Nixen, Wichtelmänner, Zwerge und Kobolde, Riesen und Hünen. Von ihnen wissen unsere Märchen und Sagen noch viel zu erzählen. Iii. Äben. 1. Wie kam es wohl, daß unsere Vorfahren sich Nebelheim im Norden, Muspelheim im Süden dachten? 2. Welche Wesen sind nach dem Glauben unserer Vorfahren vor den Menschen entstanden? 3. Inwiefern erinnern dich die Namen unserer vier timmelsgegenden an die Zwerge? 4. Warum nannten unsere erfahren die Erde Midgard? 5. Welche vier Welten unterschieden sie? 6. Woran erinnert dich die Sage vom wilden Jäger? 7. Welche Sagen in deiner Heimat erzählen von Wodan? Erzähle sie! 8. Welche Gebräuche erinnern daran? 9. Was weiß uns das Gedicht „Der getreue Eckart" von dem wilden Heer Wodans zu erzählen? 10. Mit welchem Worte ist der Name Wuotan oder Wodan verwandt? 11. Das Pferd war Wodans heiliges Tier; fein Fleisch wurde beim Opfermahl gern

8. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 204

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 204 — fruchtbar mache. Jede neue Ansiedlung wird ihm geweiht; und chr wißt, als wir diese Siedlung gründeten, haben wir die Grenze durch einen Hammerwurf bestimmt. Ehre und Namen, Eigentum Wege und Stege, alles verdanken wir ihm, der unsere Arbeit im Feld und Wald segnet. Donar hat einen Lieblingsbaum, das ist die Elche. Unter ihren Zweigen zünden wir daher zur Sommerzeit das Feuer für Donar an, werfen Erlen, rothaarige Eichhörnchen und Bocksdorn hinein, führen bekränzte Böcke und Ochsen durch die Fluren nach dem Opferftein, schlachten sie dort und verzehren ihr Fleisch beim Opfermahl. Der Donnerstag hat von dem gewaltigen Gotte seinen Namen. Donar hat auch eine gar liebliche Schwester, das ist Oftara, die Göttin des Aufgangs und des Frühlings. Ihr Fest feiern wir zur Frühlingszeit, wenn die oonne Laub und Gras und Blumen hervorlockt. Dann tragen die Leute Holz auf den Bergen zusammen und zünden das Osterfeuer an und grüßen die liebliche öftere. Und auf dem Anger spielen Jünglinge und Mädchen und Kinder, und die Alten schauen fröhlich zu und freuen sich der Wunder, die Ostara tut. d. Wodan hat noch einen Sohn; das ist Ziu. Einst war er der höchste und herrlichste unserer Götter; jetzt gilt er nur als Kriegs- oder Schlachtengott. Sein Tag, der Dienstag kommt noch heute gleich nach Sonntag und Montag, also vor dem Tage Wodans. Er war einst unsern Vätern der glänzende Gott des Tages und des Himmels. Nachdem aber Kamps und Kriegsfahrt überhand genommen, ist er zum fchwerttragenden Kriegsgott geworden. Kein anderer Gott bekommt Opfer au Menschen, nur er; und fangen wir im Kriege einen Feind, so opfern wir ihn auf Zins Altar. Das Schwert ist Zius heilige Waffe und das Noß sein geweihtes Tier. Ziu zu Ehren tanzen die Jünglinge nackend die kunstvollen Tänze zwischen Schwertspitzen. In der Schlacht brückt er den Kriegern das Schwert in die Hand und verleiht ihnen Mut und Begeisterung, ^hm zu Ehren stimmen sie Kriegslieder an, und nach jeder gewonnenen Schlacht bringen die Krieger dem Ziu Dank und Opfer. 6. Gut sinb alle Göttinnen, gut ist Oftara und gut ist Freia; aber schrecklich ist Hella, die in der Unterwelt haust, die uner-bitterliche Göttin der Toten. Der Weg zu ihr geht durch schaurig tiefe und bunkle Täler. Ein rauschender Fluß trennt die Welt des Todes von der Welt der Lebendigen. In einer Felsenhöhle bewacht der Höllenhund den Eingang. Zu Hella fahren alle hinab, die nicht auf dem Schlachtfelde, sondern die ohne Wunden den „Strohtod" gestorben sind. Hella ist eine Tochter des bösen Gottes Loki; ihr Saal heißt Elend, ihre Schwelle Einsturz, ihr Bett drohendes Unheil; ihr Knecht heißt Träge, ihre Magd Langsam, ihre Schüssel Hunger und ihr Messer unersättliche Gier.
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