31
Acker fertig. Der Säemann füllt Saatkorn in das weite Laken,
schreitet auf und ab und streut die Köruer gleichmäßig aus.
Gleich darauf fährt die Egge wieder darüber hin und bringt
die Saat unter die lockere Erde. Blieben die Körner an der
Oberfläche liegen, so würden sie von den Vögeln aufgepickt
werden; auch würde der Same verdorren. Hat der Lanomann
alle diese Arbeiten verrichtet, so sagt er: der Acker ist bestellt.
Nun kann er wenig und nichts mehr zum Gedeihen der Saat
beitragen. Gott mllß Regen und Sonnenschein geben und die
Saat gedeihen lassen. Darauf bringt die Erde hervor zuerst
das Gras, dann die Aehren, dann die Körner in den Aehren.
Wenn aber die Frucht reif ist, so schickt der Landmann die Sense
auf das Feld, denn die Ernte ist da. Bald ertönt der Drescher-
schlag auf der Tenne. Noch ist die Ernte nicht ganz beendet,
so bringt der Müller schon schönes, weißes Mehl ins Haus.
Das wird (jei'netct, gesäuert; und den andern Tag, wenn das
Kind hungrig aus der Schule kommt, erhält es ein großes Stück
vom neuen Brote.
2. Ziehen wir zur Blüthezeit eine Noggenpflanze mit der Wurzel
aus der Erde, so bemerken wir deutlich folgende Theile:
1. die Wurzel. Sie besteht aus einer Menge dünner Fasern, die
einen Büschel bilden;
2. den Stengel. Er ist rund, dünn, inwendig yohl und in regel-
mäßigen Absätzen mit Knoten versehen. Man pflegt ihn einen Halm
zu nennen;
3. die Blätter. Sie sind lang, schmal, am Rande scharf. Sie
gehen aus vom obern Rande eines Knotens und schließen eine große
Strecke den Halm ein; dann erst tritt das eigentliche Blatt vom Stengel ab;
4. die Blüthen. Sie sitzen dichtgedrängt über einander, sind
von grüner Farbe und bilden eine Aehre. Nach dem Verblühen ent-
stehen die Körner. Anfangs sind sie noch weich und dem Auge ver-
borgen. Nach und nach werden sie hart, und dann gucken sie zwischen
den Blüthcnblättchcn hervor. Die reifen Körner sind bräunlich-grau.
Sie bestehen aus einer äußeren, faserigen Hülse und dem innern Mehl-
kerne. Die Hülsen geben beim Mahlen die Kleie; dieselbe dient zum
Futter für das Vieh. Aus dem Mehl wird das kräftige Roggenbrot
gebacken.
3. Zur Zeit der Ernte wird es in dem Dorfe recht still und leer.
Die meisten Menschen gehen auf das Feld. Nur alte Frauen bleiben
zu Hause, warten die kleinen Kinder und kochen Speise für die Arbeiter
auf der Flur.
Die Erntezeit ist die fröhlichste, zugleich aber auch die schwerste Zeit
für den Landmann. Er sammelt den Segen Gottes und bringt ihn in
die Scheunen. Diese Arbeit erfordert viel Fleiß, Hast und Schweiß.
Knechte und Mägde, Herren und Tagelöhner arbeiten unverdrossen und
achten nicht der großen Anstrengung und Hitze. Die bleichen Halme
fallen unter der scharfen Sense oder Sichel. Aus der starken Schwade
wird Garbe auf Garbe gebunden, und Mandel reiht sich an Mandel.
Dann rollt der große Erntewagen herbei, rasch wird er voll geladen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
37
gewürzig. Jedes Blatt besteht aus vielen Blättern, die immer
paarweise an einem großen Stiele stehen. Ein solches Blatt
beißt gefiedert. An der Spitze steht ein einzelnes Blatt. Die
Früchte sind kugelig, grün, zuletzt schwarz. Unter der grünen,
fleischigen Schale, die man von außen sieht, liegt noch eine
steinharte, braune Schale. Diese umschließt den weißen, süßen,
ölreichen Kern. Die Sache ist also ganz so, wie bei einer
Pflaume; aber die äußere Schale der Wallnuß kann man nicht
essen, wie die der Pflaume. Sind die Nüsse reif, so löst sich
die grüne Schale leicht ab, nur daß man sich dabei die Hände
braun färbt.
Der Nußbaum ist sehr nützlich. Die Wallnüffe werden
gern gegessen und zieren schön vergoldet oder versilbert den
Christbaum. Auch preßt man ein gutes Speiseöl aus dem Kerne.
Die Blätter benutzt man in Skrofelkrankhciten zu einem sehr
heilsamen Thee, und das schöne Holz verarbeitet der Tischler
und Drechsler gar gern zu mancherlei Gegenständen.
84. Der Apfelbaum.
Herr Apfelbaum, dich lieb' ich recht, du bist ein alter, treuer
Knecht; zu btr komm' ich manch' Jayr schon her, und nie sind
deine Taschen leer. Drum sag' ich's frei, dich lieb' ich recht,
du bist ein alter, treuer Knecht.
Mehr trägst du, als der stärkste Mann, die Schultern voll
bis oben an, und jede Hand noch schwer bepackt, so daß dir
Arm und Rücken knackt. Drum sag' ich's frei, dich lieb' ich
recht, du bist ein alter, treuer Knecht.
Es konunt dein Herr, von Ast zu Ast ninunt er dir ab die
schwere Last. Er trägt sie heim nach Fach und Schrank und
sagt dir nicht ein Wörtchen Dank. Du aber meinst: Wer nutzt
und nährt, nicht erst in Worten Dank begehrt.
85. Das entblätterte Bäumchen.
Armes Bäumchen, dauerst mich. Wie so bald bist du all!
Deine Blätter senken sich, sind so bleich, fallen gleich von des
kalten Windes Wehn, und so bloß dam: mußt du stehn.
Bäumchen, nicht so traurig sei! Kurze Zeit währt dein
Leid; geht ein Jahr gar schnell vorbei. Bist nicht todt; grün und
roth schmückt dich wieder über's Jahr Gottes Fmger wunderbar.
86. Die Kartoffel.
Es giebt wohl kein nützlicheres Gewächs, als die Kartoffel.
Sie ist nicht hoch, wie die Eiche, nicht schön, wie die Rose, nicht
wohlriechend, wie der Rosmarin, ihre Frucht prangt nicht, wie
der Apfel, und dennoch hält sic Jedermann hoch. Wie kommt
das? Das kommt daher, weil die Kartoffel die wohlfeilste Speise
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
8
Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen! Amsel,
Drossel, Fink und Staat und die ganze Vogelschaar wünschet
dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkündet nun, nehmen wir zu Herzen: Wir
auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort,
Feld aus, Feld ein, singen, springen, scherzen.
20. Der Garten.
In unserm Garten ziehen wir Obst, Blumen und Gemüse. Die
Obstbäume bringen Kirschen, Birnen, Aepfel und Pflaumen. Die
Sträucher tragen Stachelbeere», Johannisbeeren und Himbeeren. In
manchen Gärten findet man auch Aprikosen- und Pfirsichbäume. An
Lauben, oder an der Sonueuseite des Hauses zieht man Weinreben.
Ihre Zweige werden so gebogen, daß sie ein ganzes Geländer bedecken.
Äon den Gewächsen, welche in der Küche gebraucht werden, finden
wir inl Garten Weißkohl, Nothkohl, Wirsing, Braunkohl, Spinat, Salat,
Mohrrüben, Gurken, Petersilie, Sellerie, Meerrettig, Zwiebeln, Knob-
lauch, Schnittlauch, Fenchel, Kümmel, Meyran, Salbei.
Blumen haben wir vom Frühjahr bis zum Herbste sehr verschiedene.
Wenn die eine Art verblüht ist, so tritt eine andere in Blüthe. _ So
kommen nach und nach das Schneeglöckchen, der Krokus, die Primel,
die Aurikel, die Narcisse, die Hyazinthe, die Kaiserkrone, die Tulpe, die
Lilie, die Nose, die Nelke, das Stiefmütterchen, die Reseda, die Malve,
die Georgine, die Aster. Von den Ziersträuchern liebt man den spa-
nischen Flieder, den Jasmin, den Schneeball und den Goldregen.
Ein Garten, in dem nur Blumen gezogen werden, heißt ein Blu-
mengarten. Was meint man aber, wenn man von einem Gemüse- oder
Küchengarten, von einem Obstgarten redet?
Der Garten wird durch einen Zaun oder durch eine Hecke einge-
schlossen und geschützt. Breite Wege, die sich durchkreuzen, theilen ihn
in Felder. Jedes Feld besteht aus mehreren Beeten, welche durch schma-
lere Wege, durch Steige, von einander geschieden sind. Die meisten
Beete sind lang und viereckig, manche aber haben auch eine runde Form.
Wer einen Garten besitzt, findet viel Arbeit in demselben, namentlich
im Frühlinge. Da sind zuerst die Beete mit dem Spaten umzugraben
und mit der Harke zu ebnen. Dann säet und pflanzt man. Die jungen
Bäume bekommen Pfähle und werden beschnitten. Von den alten Ban-
men nimmt man mit einer Baumsäge die dürren Acste ab und reinigt
die Stämme vom Moose. Ueberall sind die Ranpennester zu zerstören.
Zuletzt werden die Wege in den Stand gesetzt und schön gesäubert.
So kostet der Garten viel Arbeit und Mühe. Aber er bringt auch
reichen Gewinn. Und wie schön ists im Garten! Wie freut man sich,
wenn Alles wächst und blüht, wenn im Frühjahr die Obstbäume in
ihrem Blüthenschnee prangen, oder wenn im Herbste die reifen Früchte
winken. Da kann dann Alt und Jung schmausen.
Am Haus ist ein Garten, da bin ich so gern!
Da hüpf ich und spring’ ich um Baum und um Beet,
Da ruf’ ich und sing’ ich, so laut es nur geht.
Im Garten, im Garten da hin ich so gern!
75
Schüsseln, Töpfe, Krüge, Kannen und Tassen auf der bloßen
Erde aufgestellt.
Mit den: Krammarkt ist meist ein Viehmarkt verbunden.
Auf dein Viehmarkte werden Pferde und Kühe verkauft und
gekauft.
Für die Landleute ist der Jahrmarkt ein Fest. Da kommen
sie aus aller: umliegenden Dörfern in die Stadt, und Bekannte
suchen sich auf. Die Kinder wollen imrner gern rnit in die Stadt
zum Jahrmärkte. Sie sehen da gar Manches, was sie noch nie
gesehen haben, erhalten auch wohl neue Sachen, z. B. ein Paar
Stiefel oder Spielzeug. In der Regel sind auf den: Jahrmärkte
auch fternde Thiere und andere Merkwürdigketten für Geld zu
sehen.
Hi.
Woher kommen aber alle die Waaren, welche auf dem Jahr-
märkte und in den verschiedenen Karrfläden zu saufen sind?
Der liebe Gott reicht uns irr der: Erzeugnissen der Natur
alle Stoffe dar, die wir brauchen zu des Lebens Nothdurft und
Nahrung. Viele vor: diesen Naturerzeugnissen oder Rohstoffen
werden von dem Menscher: verarbeitet und umgebildet. Damit
beschäftigen sich die Fabrikanten und Handwerker.
Ein wichnger Rohstoff ist das Holz des Waldes — Tischler
und Drechsler, "Bötticher urrd Stellrnacher, Wagner und Zimmer-
inann verarbeiten das Holz. Auf dem Gebirge leben ganze Dörfer
davon, daß sie Kister: urrd Schachteln nmchen und die niedlicher:
Spielsachen für die Kirrder schnitzen.
Aus dern Getreide macht n:an Mehl, Gries, Grütze ur:d
Graupen. Aus dern Sarrren der Oelpflanzer: wird das Oel ge-
preßt. Besonders wichtig ist die Verarbeitung des Flachses und
des Hanfes. Diese Pflanzen heißen Gespinnstpflanzen, weil aus
ihrren Garr: gesporurer: wird; daraus macht man Zwirn und
leinene Zeuge. — Die Landleute der ivärrnerer: Lärrder senden
ihre Erzeugnisse drrrch der: Seeharrdel zu uns, z. B. Reis, Baum-
wolle, Kaffee, Zucker, Tabak. Auch unsere Larrdleute liefern
Runkelrüben in die Zuckerfabriken, urrd in einigen Gegenden baut
mar: auch Tabak und Cichorien.
Aus dem Thierreiche erhalter: wir ebenso wichtige Rohstoffe
ftir die weitere Verarbeitung. Die Wolle des Schafes wandert
in die Spinnereien, aus den Fellen vieler Thiere bereitet der
Gerber das Leder, Krwcher: ur:d Horn nimmt der Drechsler, die
Knorpel geber: Leirr:, das Fett wird zrrr Bereitung der Seife ver-
wertet, die Haare bienen zum Polstern. Manche wilde Thiere
aeben ur:s Pelzwerk. Die Seider:rarrpe liefert in ihrerr: feinen
Gespinnst den Rohstoff zu der: werthvollsten Seidenzeugen. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
für die Armen und nächst dem Brote für uns Alle die gewöhn-
lichste Nahrung ist. Sie wächst überall, lohnt reichlich und be-
darf keiner großen Pflege. Es müßten Wohl viele Menschen
verhungern, wenn ein Jahr einmal keine Kartoffelernte brächte.
Die Kartoffelstaude wächst aus einer Setzkartoffel, auch wohl
ans einer Hälfte derselben oder gar aus einem bloßen Auge.
Das Setzen der Kartoffeln geschieht entweder gleich hinter dem
Pfluge her, oder indem man reihenweise Löcher in die Erde
hackt. Hierauf läßt man sie wachsen, bis das Kraut etwa Hand
lang ist, dann müssen sie gehackt und gehäufelt werden. Wem
das Bücken zu beschwerlich wird, und wer die Hacke nicht ge-
braucht, der wird nicht viel Kartoffeln erhalten. — Die Blüthe
ist bald weiß, bald roth, bald blau, wie ja auch die Kartoffeln
selbst verschiedene Farben haben. In dem Monat August werden
die Frühkartoffeln reif; aber man muß sich sehr hüten, sie all-
zufrüh zu genießen; denn unreife Kartoffeln sind giftig. Gegen
den Michaelistag fängt man an, alle Sorten Kartoffeln auszu-
machen. Das Kraut ist dann größtentheils abgestorben, und die
Blätter sehen bisweilen schon schwarz aus. Alt und Jung zieht
auf den Kartoffelacker, um die Knollen einzusammeln. Von dem
Kartoffelkraut machen die Kinder Feuer an; denn es ist um diese
Zeit schon kalt. Auch brät man sich einige Kartoffeln in der
heißen Asche. Am Anende kommt ein Wagen, um die gefüllten
Kartoffelsäcke abzuholen. Zu Hause werden sie oft noch in:
Dunkeln in den Keller geschüttet. Denn die Kartoffel kann den
~ ' ' n; gefrorne Kartoffeln schmecken widerlich
Nun ist für den Winter gesorgt. Die Kartoffeln werden
mit der Schale gekocht, oder inan schält sie roh und macht Ge-
müse, Brei und Suppe daraus. Schön schinecken sie gebraten,
als Salat, in Kartoffelklößen und Kartoffelknchcn. Auch unter
das Brot werden sie gebacken.
Dazu kommt, daß die Kartoffeln auch zinn Futter für das
meiste Vieh dienen. Es ist also ein großer Segen, daß uns
Gott die Kartoffeln so reichlich wachsen läßt.
Aber der Branntwein aus Kartoffeln gehört nicht zum
Segen. Er ist ein Gift. Wer dasselbe in Menge genießt, wird
berauscht oder betrunfen. Ein betrunkener Mensch weiß nicht,
was er redet und thut. Er ist oft wie ein unvernünftiges Thier.
Wer sich täglich betrinkt, wird zuletzt dumm und träge, er ver-
fällt in mancherlei Krankheiten, und das Ende ist Verachtung
und ein frühzeitiger Tod. Ordentliche Kinder gehen einem Be-
trunkenen aus dem Wege. Sie laufen ihm nicht nach und
Lotten seiner nicht, sondern sic betrüben sich über den unglück-
lichen Menschen und gehen still ihres Weges.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
27
10.
Der Himmel ist blau. Das Kraut ist grün. Die
Kreide ist weiß. Die Tinte ist schwarz. Das Glas
ist platt. Das Blei ist schwer. Der Schwamm ist
leicht. Das Pferd ist stark. Der Ochs ist plump.
Der Hund ist treu. Der Weg ist breit. Der Pfad
ist schmal. Die Flur wird grün. Die Frucht wird
reif. Das Blatt wird welk.
11.
Das Kind soll brav fein. Der Freund soll treu sein.
Der Knecht soll flink sein. Die Frucht soll reif sein.
Das Fleisch soll frisch sein. Der Knabe soll nicht
trag sein. Das Brod soll nicht fest sein.
12.
Das Pferd geht rasch. Der Ochs geht trag. Der
Lachs schwimmt schnell. Der Mops bellt schwach.
Der Fluß rauscht laut. Der Knall schallt weit.
Der Mond scheint blaß. Der Blitz fährt schnell.
Der Reps blüht gelb. Die Pfirsich schmeckt gut.
13.
Ich bin krank. Ich bin traurig. Du bist frisch.
Du bist fröhlich. Franz folgt. Er ist brav. Die
Schwester näht. Sie ist fleißig. Das Kind spielt.
Es ist froh. Wir sind gesund. Wir sind glück-
lich. Ihr seid auch froh. Die Knaben lernen. Sie
sind fleißig.
14.
Das Brod wird gebacken. Das Bier wird gebraut.
Die Speise wird gekocht. Das Fleisch wird ge-
gessen. Das Wasser wird getrunken. Das Kleid
wird gemacht. Der Baum wird veredelt.
3*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
36
bereitet dem Kranken die Arznei. Die Arznei lindert
dem Kranken die Schmerzen.
13.
3) Die Frucht des Wemstockes ist süß. Der Saft
der Zitrone ist säuerlich. Die Blätter des Baumes
sind grün. Die Farbe des Schnees ist weiß. Die
Farbe des Himmels ist blau.
b) Die Frucht vom Weinstocke ist süß. Der Saft
von der Zitrone ist säuerlich. Ein Garten neben dem
Hause ist angenebm. Ein Weg durch den Wald ist
kühl. Die Rübe nach der Arbeit ist erquickend. Der
Gedanke an Gott ist tröstlich.
c) Der Kopf ist ein Theil des Körpers. Die Stirn
ist ein Theil des Kopfes. Der Mund ist ein Theil
des Gesichtes. Die Lippen sind Theile des Mundes.
Die Glieder sind Theile des Leibes. — Das Spinnen
ist eine Arbeit für Mädchen.
14.
Der Gehorsam des Kindes ist eine Lust der Ältern.
Der Fleiß der Schüler macht dem Lehrer Freude. Der
Glanz der Sonne blendet die Augen des Menschen.
Der Hund des Schäfers webrt den Schafen den
Wolf ab.
15.
er e es
jung — junger, junge, junges; junger Mann, junge
Frau, junges Kind.
groß — großer Thurm, große Kirche, großes Haus.
Der Bach ist klein — der kleine Bach. Die Quelle
ist klar — die klare Quelle. Das Wasser ist hell —
das helle Wasser. Die Hunoe sind treu — die treuen
Hunde. Die Katzen sind falsch - die falschen Katzen.
37
Fortgesetzte Uebung im Satzlesen.
16.
Reifes Obst ist gesund. Reines Wasser ist hell. Wach-
same Hunde bellen. Wilde Pferde schlagen. Ein heller
Tag ist angenehm. Eine finstere Nacht ist schauerig.
Ein heftiges Gewitter ist furchtbar. Der starke Ochs
zieht. Die falsche Katze krellt. Das wilde Pferd schlagt,
k) Die Eiche ist ein hoher Baum. Die Rose ist eine
schöne Blume. Die Kirschen sind süße Früchte,
c) Das reife Obst ist eine gesunde Speise. Die bun-
ten Tulpen find schöne Blumen. Der wachsame Hund
ist ein treues Thier. Die saftigen Kirschen find süße
Früchte.
e) Das Pferd zieht schwere Lasten. Die Buche hat ein
hartes Holz. Die reifen Birnen haben schwarze Kerne,
e) Das sanfte Schaf verschafft uns die wärmende
Wolle. Die fleißigen Bienen liefern uns den süßen
Honig. Der kleine Seidenwurm gibt uns die köstliche
Seide. Die strahlende Sonne erleuchtet die dunkle
Erde. Der glänzende Mond erhellet die finstere Nacht.
Der große Fleiß der braven Schüler erfreuet den guten
Lehrer. Die guten Fortschritte der fleißigen Kinder
machen den besorgten Ältern große Freude.
17.
er er-er er-e er-es
jung, jüng-er, jünger-er, jünger-e, jünger-es — jun-
ger Hund, jüngere Katze, jüngeres Lamm.
alt — ein alter Mann, ein älterer Mann, eine ältere
Frau, ein älteres Kind.
Der große Bach, der größere Fluß, die größeren
Ströme. Der Vater gab seinem kleineren Sohn ein
69
Das Gute, was der Mensch will und thut (es ist des-
sen immer nur wenig) ist der einzige Schatz, den er
für das künftige Leben spart. Fleißige Schüler bestre-
den sich, auch in der Orthographie (Rechtschreiblehre)
gute Fortschritte zu machen.
2.
Es gibt Obst-, Gemüse-, Blumen-und Grasgärten.
In den Gärten sind Kirsch-, Weichsel-, Birn-, Äpfel-,
Zwetschgen-, Aprikosen-, Pfirsich - und Nußbäume.
3.
Mit Gott fang' an, mit Gott hör' auj! dieß ist der
schönste Lebenslauf. Gott hört's, Gott sieht's, ich
darf nichts Böses treiben; sonst könnt' ich ja sein lie-
des Kind nicht bleiben. Ich will mich ganz dem Guten
weih'n und meiner Ältern Freude sein.
4.
Wir Menschen sind nach dem Ebenbilde Gottes geschaf-
fen; d. h. Gott hat in unsere Seele solche Eigenschaf-
ten gelegt, wodurch wir ihm ähnlich werden können.
Die Seele des Menschen hat Vernunft, d. i. sie kann
das Wahre vom Falschen und das Gute vom Bösen
unterscheiden. In der Schule lernen wir viele nützliche
Dinge z. B. Lesen, Schreiben, Rechnen, u. dgl.
Wenn man zählt, so nennt inan die Zahlen, wie sie
der Reihe nach auf einander folgen, nämlich: eins,
zwei, drei, vier, u. s. w. Viele Thiere, z. B. der
Fuchs, der Wolf, der Luchs, der Rabe u. m. a. leben
vom Raube anderer Thiere.
Iv. Mehrfach zusammengesetzte Sätze mit verschiedenen
Satz - und anderen Schriftzeichen.
1.
Was recht oder unrecht sei, sagt dem Menschen die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
79
ich möchte nur einmal Feigen essen. Er dachte daran,
schnell in den Garten zu gehen, Feigen zu pflücken und
damit fortzulaufen. Der Mund wässerte ihm nach der
süßen Frucht und sein Herz begehrte darnach. Schon
wollte er hineingehen; aber plötzlich dachte er: Nein,
stehlen ist bös und sündhaft; fort! ich will keine Feigen
nehmen, und ging weiter.
10. Fortsetzung.
Als er wieder eine Strecke gegangen war, sah er
einen Knaben unter einem Baume liegen und schlafen.
Dieser Knabe hatte den Anton vor einigen Tagen ge-
schimpft, gestoßen und geschlagen. Ei, dachte Anton,
jetzt ist's gerade recht, jetzt will ich den bösen Buben
auch schlagen und stoßen und seinen Korb in den Bach
hinab werfen; er hat mir ja auch so viel Leides ge-
than. — Schon nahte er sich dem Schlafenden, um sich
zu rächen; doch plötzlich hielt er inne und dachte: Nein,
es ist nicht gut, andern Menschen Leides zuzufügen; er-
ging fort und rächte sich nicht.
11. Fortsetzung.
Wie nun Anton so des Weges hinging, sah er
etwas Glänzendes auf dem Boden. Er fand ein sehr
schönes Federmesser. Das freute ihn ungemein; denn er
hätte schon lange gern ein Federmesser gehabt. Er steckte
es in die Tasche und dachte: Nun, wenn es Niemand
verlangt, so kann ich's behalten, und es gehört mir.
So ging er fort. Da begegnete ihm der reiche Mann,
dem jener Garten mit den Feigen gehörte, und suchte
auf dem Boden herum. Da dachte Anton: Der hat
vielleicht das Federmesser verloren; aber er hat ja Geld
genug, er kann ein anderes kaufen. — Nun stand der
reiche Mann vor Anton und fragte: Hast du nicht ein
Federmesser gefunden? Anton schwieg einige Augenblicke
und hätte beinahe: „Nein" gesagt. Doch besann er
sich, daß es böse fei, das Gefundene zurückzuhalten und
sprach: Ja, ich habe ein Federmesser gefunden, und da
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Anton Anton Anton Anton Anton Anton