will ich auf euch beide legen, und das Schloff segnen, das du erbauest. Es wachse daraus ein blühend Geschlecht von Helden und edlen fräulein, und dieses Geschlecht diene allezeit dem deutschen Kaiser in Treue und sei bis in ewige Zeiten ein Vollwerk dem Reiche, dem feinde zum Trut}!“
(Tt). Scbroarz, 25 Sagen aus Baden.)
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einer Anhöhe herab leitete. So gütig und mild mag er gelächelt
haben, als er nach dem Frieden, der am 10. Mai 1871 im Hotel
Schwan in nnsrer Stadt geschlossen wurde, bei uns einzog.
Kais er - Wilhelm - Denkmal.
3. Das Bild an der Seite zeigt uns, wie ihn die Frankfurter
Bevölkerung empfing. Es war nicht weit von dem Taunustor.
Der damalige Oberbürgermeister, begleitet von andren hervor-
ragenden Frankfurter Männern, neigt sich ehrfurchtsvoll vor ihm
und ruft ihm den Willkommgruß zu. Der Kaiser, der gerade aus
dem Wagen gestiegen ist, reicht ihm freundlich die Hand. Das
92
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Nr. 1(8. Leben und Treiben im Schwarzwald-
Haus und 8chwarzwalddors.
Wie ein Fürst lebt der Schwarzwälder auf seinem Hofgute,
das sich oftmals vom Vater auf den Sohn, bald auf den älteren,
bald auf den jüngsten („Hosengel") vererbt. Damit er sein
weites Gut und die großen Wälder bewirtschaften kann, muß der
Bauer viele Knechte und Mägde dingen, mit denen er tüchtig arbeitet.
Am frühen Morgen weckt er seine Dienstboten mit dem Rufe
„Runs Völker, s'tagert scho." Während die Bäuerin die braune
Mehlsuppe bereitet, besorgen Knechte und Mägde das viele Vieh.
Nach dem Essen geht's an die Arbeit, wie sie die Jahreszeit verlangt.
Um neun Uhr bekommen die Dienstboten („Völker") das so-
genannte Unterbrot, das aus Brot, Speck und Schnaps oder Wein
Spinnstube.
(Photogr. von C. Ruf, Hofphotograph in Fretburg)
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Daher singt Hebel mit Recht:
,,Z' Friburg in der Stadt
Suser isch'6 und glatt."
Die großen Zierden der Stadt sind das Münster, das Kauf-
haus, das Rathaus, das Siegcsdenkmal, das Denkmal von Berthold
Schwarz (Erfinder des Schießpulvers), das Universitätsgebäude
und der Palast des Erzbischofs.
Freiburger Münster.
(Phot. von Gg. Röbcke in Freiburg.)
Iii. Frage: Wem verdankt Freiburg seine Entstehung?
Freiburg ist aus einem Dorfe am Fuße des Schloßberges
hervorgegangen.
Herzog'bertold Jij. ließ diesen Ort mit Mauern umgeben
und erhob ihn zur Stadt. Sie sollte eine Freistätte für gewerbe-
und handeltreibende Bürger sein, daher gab er ihr den Namen
Freiburg, d. h. Burg der Freien. Als Gründungsjahr wird das
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Haaren. Sie wohnten nicht in größeren Ortschaften, sondern in zerstreut liegenden Gehöften. Die Felder des von ihnen in Besitz genommenen Bezirkes, der Mark, wurden unter die einzelnen Genossen geteilt. Wald und Weide wurden von allen gemeinsam benutzt. Ihre Kleidung bildeten lederne Hosen und ein weiter Mantel, der bei den Vornehmen mit Silber verziert war. Die Arme blieben nackt; der Kops war unbedeckt, nur wenige trugen im Kampse einen Helm. Ihre Nahrung war einfach und bestand in Kräutern und Wurzeln, Fischen und Fleisch. Ihr liebstes Getränk war Bier, welches sie aus Gerste zubereiteten.
Das ganze Volk zerfiel in Freie und Leibeigene. Die Leibeigenen hatten keine Rechte; wurden sie verletzt, so mußten ihre Herren für sie eintreten. Während ein Teil von ihnen als Knechte arbeitete, erhielten andere ein Stück Land von ihren Herren, welches sie auf eigene Rechnung gegen Abgaben und Dienste bewirtschafteten. Den Kern des Volkes bildeten die Freien. Der Hausvater war der Herr und Richter in der Familie; ihm mußte unbedingt gehorcht werden. Die Frau, welche eine geachtete Stellung einnahm, war die getreue Gefährtin des Mannes in Krieg und Frieden; sie leitete das Hauswesen und die Erziehung der Kinder. Die Lieblingsbeschäftigung des Mannes war Jagd und Krieg. Schon früh zog der Jüngling aus die Jagd, um sich hierbei für den Kriegsdienst zu stählen. Ackerbau und Viehzucht wurden den Leibeigenen überlassen.
Das ganze Volk zerfiel in Völkerschaften, deren Gebiet, der Gau, durch natürliche Grenzen bestimmt wurde. Jede Völkerschaft teilte sich in mehrere Hundertschaften, zu denen ursprünglich immer hundert Grundbesitzer gehörten. Eine Hundertschaft zerfiel in mehrere kleine Gemeinden. An der Spitze der Völkerschaft stand der vom Volke gewählte Gau fürst, der Graf. Nur in der Volksversammlung, wo über die wichtigsten Angelegenheiten des Landes, über Krieg und Frieden beschlossen wurde, und im Kriege trat an die Spitze aller Völkerschaften ein Heerführer, H erzog. Waffen waren: das Schwert um die Leuden, der Schild in der Linken, in der Rechten die zweischneidige Streitaxt oder der Speer, der im Kampse weithin geschlendert wurde.
Zur Pflege des Rechts versammelten sich die freien Männer. Unter freiem Himmel wurde Gericht gehalten, das Verfahren war öffentlich und mündlich; die Volksversammlung sprach das
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— 30 —
Basel einen Vertrag. In diesem verpflichtete sich Albrecht auf sein königliches Wort, die andern durch einen Eid, während vier Jahren Frieden zu halten. Dieser Vertrag wurde erneuert 1310 unter Heinrich Vii., dem Nachfolger Albrechts. Als Heinrich 1313 starb, stellte die eine Partei Ludwig den Bayer, die andere Friedrich den Schönen von Österreich als Kaiser auf. Friedrich wurde besonders von seinem Bruder Leopold, dem Landgrafen von Elsaß, unterstützt. Bei Mühldorf kam es zwischen den beiden Gegnern zum Entscheidungskampfe. Friedrich wurde besiegt und gefangen genommen. Seine Freiheit mußte er mit dem Verzicht auf die Krone erkaufen. — Während der folgenden Jahre wurde das Elsaß zwar von keinen Kriegsunruhen aufgeregt, aber Pest und Hungersnot wüteten im Lande und rafften Tausende dahin. In dieser Zeit gingen auch in dem Städtewesen bedeutende Bewegungen vor sich, was wir am besten in Straßburg beobachten können.
Die Zorn und Mülnheim.
(1332.)
In den Städten hatte sich immer mehr ein Stand herausgebildet, der bisher nur von untergeordneter Bedeutung gewesen war — der Stand der Handwerker.
Sie waren durch Fleiß und Sparsamkeit zu einer gewissen Wohlhabenheit gelangt, und beanspruchten demnach auch Vertretung in dem Rate der Stadt.
Die einzelnen Gewerbe bildeten Verbindungen, die man Zünfte nannte. Deren gab es in Straßburg 25. Wenn auch Straßburg seine Verwaltung frei und unabhängig führte, so fiel doch die Leitung nur hervorragenden Familien, die den Adel der Stadt ausmachten, zu. Es war dabei natürlich, daß sich unter denselben bald Parteien bildeten. Dies waren die Geschlechter der Zorn und der Mülnheim mit ihren Anhängern. Sie versammelten sich des Abends in ihren Trinkstuben und besprachen die Angelegenheiten der Stadt. Oft aber kam es zwischen den beiden Parteien zu Streitigkeiten, die fast immer in Schlägereien ausarteten. Mußte ja doch 1321 ein neues Rathaus erbaut werden, weil das alte der Trinkstube der Mülnheimer näher lag als der der Zorn; denn die letzteren hatten, wenn es in der Ratssitzung zum
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Albrechts Albrechts Heinrich_1313 Heinrich Ludwig_den_Bayer Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Friedrich
— 43 -
Zusammenkünften am Untersberg eintrafen. Ihr Hauptsührer war Hans Ullmann, der Bürgermeister von Schlettstadt. Auf ihrer Fahne hatten sie den Bundschuh gemalt, welchen in damaliger Zeit die Bauern trugen. Mit den heiligsten Schwüren mußte jeder Stillschweigen über die Vorgänge im Bunde angeloben; schreckliche Strafe sollte den treffen, der etwas von den Plänen verraten würde. Zuerst wollte man sich der Stadt Schlettstadt bemächtigen, von hier die gesamte Banewschaft des Elsasses auf-rnfen und sich sogar mit deu Schweizern verbinden. Die Absichten des Bundes sollten dann offen dargelegt werden. Der Bauer sollte frei sein von den drückenden Lasten und Frohnden, der Bürger keine Zölle und Steuern mehr zahlen. Die Geistlichen sollten nicht mehr als eine Pfründe besitzen; ja man sprach auch von Vertreibung der Juden und Teilung in ihre Schätze — und von Abschaffung der Messe. Die Verschwörung gewann immer weitere Verbreitung, aber eben dadurch wurden ihre Pläne bekannt. Rechtzeitig noch wurde der Bundschuh unterdrückt. In Schlettstadt hatte man alle Vorbereitungen getroffen, um dem drohenden Sturme vorzubeugen. Anfangs hielt man es für unglaublich, daß Ullmann auch daran beteiligt sein könne, aber seine Flucht bewies die Schuld. In Basel wurde er ergriffen und zum Tode verurteilt. Viele seiner Genossen fielen ebenfalls dem Beile des Henkers anheim. — Wohl war für diesmal der Aufstand noch gehemmt, aber jeder wußte, daß er sich wiederholen würde. Ja, Kaiser Maximilian, der in demselben Jahre zur Herrschaft gekommen war, schloß mit Fürsten und Städten ein Bündnis zu gegenseitiger Unterstützung, wenn der böse Geist wieder erwachen sollte. Und er erwachte, als die große kirchliche Bewegung eintrat. — Doch vorher müssen wir noch drei Männer kennen lernen, die um diese Zeit von größter Bedeutung waren.
Geiler von Kahsersberg, Sebastian Brant und Jakob Wimpheling.
Dr. Johann Geiler von Kaysersberg wurde 1445 zu Schaffhausen geboren, wurde aber schon von Kindheit an bei seinem Großvater in Kaysersberg erzogen. — In Straßburg lagen schon seit Jahren Ordensgeistliche und Weltpriester fortwährend im Streite und ergingen sich von der Kanzel herab in den gröbsten
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Extrahierte Personennamen: Hans_Ullmann Maximilian Maximilian Sebastian_Brant Jakob_Wimpheling Johann_Geiler_von_Kaysersberg Johann
— 42 —
Unschuldiger kühlte. Aber Hagenbachs Maß war voll. Die Breisacher wasfuetensich, nahmen den Landvogt gefangen und vertrieben seine Leute aus der Stadt. Der Stadtrat erhob gegen ihn die schwere Anklage auf Leib und Leben. Durch die Folter wurde er seiner verübten Schandthaten überführt und durch ein Gericht von 27 Richtern aus verschiedenen Städten zuerst aus dem Adelstand gestoßen und dann zum Tode verurteilt. Acht Henker stritten sich um den Vorrang, ihm den Kopf abzuschlagen. Sein Schädel wurde noch lange in Colmar aufbewahrt zum Schrecken und Grauen der Elsässer und späterer Jahrhunderte. Die Kinder aber sangen das Osterlied:
Christ ist erstanden,
Der Landvogt gefangen,
Des sollen wir froh sein,
Sigmund unser Trost sein.
Vergebens versuchte Karl von Burgund seine Herrschaft im Elsasse und in der Schweiz aufrecht zu erhalten. Die Schlachten bei Granson und Murten zwangen ihn zum Rückzüge. Jmj. 1477 endete er sein Leben in der Schlacht von Nancy, und Elsaß kam wieder an Sigismund.
Der Bundschuh.
(1493.)
- Durch das ganze Mittelalter hindurch war der Bauersmann oft unerhörten Bedrückungen ausgesetzt. Bisweilen jedoch empörte sich sein geduldiges Gemüt gegen das Unrecht, das ihm angethan wurde und dann entstanden die blutigsten Kämpfe. Im 14. Jahrhundert hatten sich die Schweizer frei gemacht, und das Beispiel, das sie gaben, wirkte mächtig aus ihre Nachbarn in Schwaben und Elsaß. Immer vernehmbarer machte sich das Verlangen der elsässischen Bauern, die in schwerem Frohndienste arbeiten mußten, nach persönlicher Freiheit, und es wurde desto drohender gestellt, je weniger man es beachtete. Es bildeten sich heimliche Verschwörungen, in denen finstere Rachepläne gebrütet wurden. Daran beteiligten sich aber auch Städter, welche mit ihrer Lage unzufrieden waren oder Mitleid mit den traurigen Verhältnissen der Bauern hatten. So bildete sich um Schlettstadt eine geheime Gesellschaft von Bauern und Städtern. Es waren Männer aus Sulz, Dam-bach, Scherweiler und vielen andern Orten, die zu den nächtlichen
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Burgund Karl Nancy Sigismund
Länderkunde.
Reich das größte Reich der Erde ist, also „selbst das Gesaint-
gebiet des russischen Reichs an Größe übertrifft. Über V« des Land-
gebietes der ganzen Erde mit über 'z der Bevölkerung der ganzen Erde
gehört dazu.
Die Lage Englands macht es zum natürlichen Centrum des Welt-
Handels. Es liegt einerseits dem am stärksten bevölkerten mittleren Teil
des europäischen Festlandes, andererseits dem erzeugungsreichsten Teil
Amerikas gegenüber- Dazu kommt, daß an Unternehmungsgeist und zäher
Ausdauer das engliche Volk wohl von keinem andern übertroffen wird.
England ist ferner das erste Industrieland der Erde.
Tie in großartigen Massen aufgehäuften Steinkohlenschätze des Bodens,
verbunden mit massenhaftem Eisenerz wurden seit Erfindung der Dampf-
Maschine der Hauptträger der englischen Großindustrie, die namentlich in
Metall- und Webewaren Erstaunliches leistet. Obwohl der englische
Acker b a u im Tieslande hoch entwickelt ist, inbezug auf Vieh- und
Pferdezucht ganz Vorzügliches geleistet wird (englische Vollblutpferde),
so deckt der Ertrag der Landwirtschaft doch lange nicht den einheimischen
Bedarf. Gering entwickelt ist die Landwirtschaft in Irland, wo das
englische Pächterwesen einen eignen irischen Bauernstand nicht aufkommen
läßt. Hier herrscht unter der armen Landbevölkerung viel Not und Elend,
und viele Iren suchen jenseits des Weltmeers eine neue Heimat.
3, Ortskunde. a) In England: London, (472 Mill. E-,
Polizeibezirk 5'/, Mill.) Hst. des Reiches in günstiger Lage an der Themse,
erster Handelsplatz und größte Stadt der ganzen Erde. —
Green w i ch (grinnitsch) unterhalb London gelegen, große Sternwarte,
über welche der Nullmeridian führt. — Ports in o n t h, (pörtsmöß),
erster Kriegshafen Englands, an der L.-Küste gelegen — Bristol (bristl),
große Hafenstadt an der L-'^.-Küfte. — B i r m i n g h a m (börminahämm)
(455 Tsd. E-) und Sheffield (fcheffield), Mittelpunkte des großen In-
dustriebezirkes für Eisen- und Stahlwaren. - Man ch e st er, (männtschest'r)
Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirks für Bauwollenwaren (379 Tsd. E-)
— Liverpool (liw'rpul), zweiter Seehafen und zweitgrößte Stadt des
Reichs (613 Tsd. E.), sowie Ein- und Ausfuhrhafen des vorhingenannten
Industriegebietes. — Leeds (llds) (357 Tsd. E-), Mittelpunkt eines großen
Jndustriebezirks für Leinen- und Wollfabrikation-
d) In Schottland: Ed in bürg (342 Tsd. (£.), Hst. in herrlicher
Lage auf drei Höhen, mit dem Schlöffe der alten schottischen Könige- —
Glasgow (gläsgo) erste Fabrikstadt Schottlands, drittgrößte Stadt
(540 Tsd. E.) des Reiches.
c) In Irland: Dublin (döblin) (3g3 Tsd. E.), Hst. von Irland,
Sitz des Vizekönigs. — Belfast, bedeutendste Handels- und Fabrikstadt
der Insel. Da die Insel wenig Kohlenausbeute hat, ist ihre Industrie
gering entwickelt.
cl) In Europa gehört den Engländern noch der Felsen von Gibraltar
und die Maltagruppe.
Iv. Tie fremden Erdteile.
A. Ästen.
(45 Mill. qkm, 832 Mill. E., 19 auf 1 qkm).
1. Überblick.
1. Lage und Umgrenzung. Asien liegt aus der n. H a l b k u g e l;
nur einige feiner f.-ö. Inseln reichen aus die s. Halbkugel. Es erstreckt
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Englands Amerikas England Irland England London Englands Bristol Liverpool Leeds Schottland Glasgow Schottlands Irland Dublin Irland Belfast Europa
— 63 —
Nun hatte das Dorf wohl wieder eine Kirche aber noch kein Glöcklein,
das die Leute zum Gottesdienste rufen konnte. Da traf es sich ganz
glücklich, daß man eines Tages bei den Trümmern der alten „Liekirche"
ein früher auf dieser befindliches Glöcklein fand. Wildschweine, deren es
damals noch viele in den vogtländischen Wäldern gab, hatten es aus dem
Schutte ausgewühlt. Dieses Glöcklein wurde mit Freuden in die neuerbaute
Dorfkirche gebracht und hängt noch heute auf dem Kirchturme zu Syrau.
Es trägt in altertümlichen Buchstaben nur die Umschrift:
„hilf her got uns aus not." —
Viele Jahre laug ward es bei Freud und bei Leid, wie es eben wechselnd
über die Bcwohuer kam, geläutet. Während des 30 jährigen Krieges ward
nach einem Brande die Dorfkirche wieder neu aufgebaut. Da ließ im Jahre
1638 eine fromme Witwe, Frau Agnisa von Watzdorf, mit Beihilfe der
Gemeinde eine neue große Glocke gießen; ihre vier Söhne stifteten eine etwas
kleinere, und auch ihre Tochter schenkte zusammen mit der Tochter des Pfarrers
von Syrau ein Glöcklein. Seitdem ist das Liekirchenglöcklein fast gänzlich ver-
stummt und läßt nur uoch an hohen Festtagen seine Stimme mit den Stimmen
seiner drei größeren Schwestern zusammen erklingen.
25. Per Ktappermann von Thierbach.
(Eine Sage aus der Zeit des 30 jährigen Krieges.)
Als der dreißigjährige Krieg vorüber war, lagen viele Städte und
Dörfer iu Schutt und Trümmern; weite Gegenden waren zu Wüsteneien
geworden. Für Jahrzehnte hinaus sahen sich Familien herunter gebracht, die
sonst im Wohlstande gewesen waren.
Zn den Verarmten, welche sich ehemals großer Wohlhabenheit erfreuten,
zählten auch die Treukuers, eiue Familie, die seit Jahrhunderten schon in
Thierbach ansässig und wegen ihres rechtschaffenen Charakters allgemein
beliebt war. Der unselige Krieg hatte ihnen alles genommen, und als sie
später die Gebäude ihres Gutes wieder aufgebaut hatten, vernichtete eine
Feuersbrunst diese mit Kummer und Sorge in den Stand gesetzten Bauten.
Treukuers waren nun völlig zu Grunde gerichtet. An ein Emporkonimen
ans dieser tiefen Armut war nicht mehr zu denken.
Nicht weit vou Treukuers wohnte der Baner Gotthelf Klausberger.
Das war wohl der einzige in Thierbach, der nicht über schlechte Zeiten
klagte. Von ihm erzählte man sich, er habe im Walde eine reichgefüllte
Kriegskafse aufgefunden, welche von einem fliehenden Regiments dort ver-
graben worden fein sollte. „Es muß doch etwas daran sein," meinten die
meisten Thierbacher, „denn woher hätte sonst der Klausberger so viel Geld
gehabt, sein Gut aufs Allerbeste wieder aufzubauen und außerdem noch
eine Anzahl Felder anzukaufen?" Drei Jahre nach dem Kriege gab es im
meilenweiten Umkreis keinen reicheren Bauer als ihu, und wenn man von
Gotthelf Klausberger redete, sagte man immer: „Dem hat's was eingebracht.
Ja, wer solches Glück hat wie der, kann schon bauen nud kaufen. Andere
Leute müssen's bleiben lassen."
Der reiche Klausberger hätte nun gar zu gern für seinen einzigen
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