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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 132

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
132 Ii. Außereuropäische Erdteile. einzige Teil des heutigen Asiens mit thätigen Vulkanen) großenteils ins Meer, sodaß sich über dem ehemaligen Land Flachsee-Busen oder seichte Randmeere^ bildeten (vom südchinesischen bis zum Berings- Meer), nur die Höhen überseeisch blieben als Halbinseln und Inseln; dafür zog sich auf der entgegengesetzten Seite das Meer von der uralten Festlandküste des Kueuluu aus Ostturkistan und der Mongolei durch die dsungarische Enge (zwischen Tianschan und Altai) zurück. Nachdem so endlich auch die nordwestsibirische Tiefebene meerfrei ge- worden war, bedeckte von W. her ein anderer Meeresteil Turan noch bis in die Diluvialzeit ^; Reste desselben hinterblieben als Aral- und kaspischer See. Der Spiegel des letzteren, 26 m unter dem Weltmeer- spiegel, wird immer niedriger durch fortwährendes Überwiegen der Ver- dunstung über die Wasserzufuhr der einmündenden Flüsse, und an der sibirischen Küste verraten rasch wachsende Deltas wie das der Lena andauerndes Zurücktreten des Meeres. Weil der Landrest jener Land- Versenkung im So., der malaiische Archipel, sich erst im Verlauf des Tertiäralters vom Festland abgliederte, hat er mit diesem die großen Säugetiere gemein: Sumatra wie Borneo besitzt noch den Elefanten und den Orang Utan, Sumatra und Java den Tiger. Der höchste Teil der ganzen Erdoberfläche ist Hochasien oder Tibet; sein hoher Südrand wurde erst in der Tertiärzeit zu seiner jetzigen Höhe aufgerichtet durch faltenartiges Einporpressen von Rand- massen des tertiären Meeresbodens, wie die Sedimente ^ des Tertiär- meers beweisen, welche die nach Vorderindien gerichteten äußeren Ketten dieses Gebirgsgürtels bis über Montblanc-Höhe zusammensetzen. Das ist der Himalaja, ein breites System gleichgerichteter Gebirgssalten, einen gewaltigen nach No. offenen Bogen bildend; nur hier erreichen auf Erden Dutzende von Gipfeln Höhen über 7 km (der Gaurisankar oder Mount Everest ^maunt ewerest] 8840 m), die mittlere Kamm- höhe überragt die Höhe des anstoßenden tibetanischen Hochlandes (4 bis 5000 m) nicht beträchtlich, das gletscherbedeckte Gebirge offenbart daher seine ganze Großartigkeit nur nach der anderen Seite, nach dem vorder- indischen Tiefland hin. Geradliniger streichen die beiden anderen Rand- gebirge Hochasiens: die mehrfach nebeneinander gereihten Parallelketten des Tangla-Systems (des Grenzgebirges zwischen Tibet und S.-Ehina) gen No., der Kuenluu ^kuinlun^ gen O. bis tief nach China hinein als das größte westöstlich verlaufende Gebirge, in durchschnittlicher Kamm- höhe die Mitte haltend zwischen Himalaja und Karakorum skarakorüm). Der Karakorum ist zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.-Winkel Hoch- asiens zwischen Kuenluu und Himalaja, letzterem gleichlaufend, aber er ist 1 Randmeere nennt man große Meerbusen, deren Grenze gegen das offene Weltmeer durch Inseln bezeichnet wird. 2 Vergl. S. 95. _ 3 Sedimente sind Schlammabsätze, hier also zu Stein erhärtete Schlamm- absätze des Weltmeers aus der Tertiärzeit.

2. Teil 2 - S. 134

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Ii. Außereuropäische Erdteile. Amur spitzwinklig dem Jablonoi-Gebirge sich nähernd, bildet die O.- Grenze, während gen So., also gegen China, die mongolische Hochebene ohne höheren Gebirgsrand abfällt. Die regenreichen, daher auch quellenreichen Außenränder Zentralasiens geben den größten Strömen des Erdteils den Ursprung. Der Ganges entströmt den vordersten Himalaja-Ketten. Indus und Brahmaputra, zwischen den obersten Himalaja-Ketten entspringend und nach entgegengesetzten Richtungen abfließend, haben den Himalaja an seinen beiden Enden zu durchbrechen vermocht, denn es werden sich die (erst später zu ihrer jetzigen Höhe erwachsenen) Himalajafalten lang- sam genug aufgerichtet haben, sodaß die Durchsägung gelang. So brechen auch mehrere der großen hinterindischen Ströme und der Jang-tse-kiang durch die Tangla-Ketten, der Hoang-ho durch den Kuenlun gen N.; der Amur, aus seinen beiden Quellflüssen eben ent- standen, findet aus dem No.-Winkel Jnnerafiens seinen Abfluß, die sibirischenströme durch die Grenzgebirge der Mongolei und Sibiriens: der Sir entspinnt sich in den Längsthälern des Tianschan, der Amu auf dem Pamir-Hochland. Mindestens steppendürr ist der Boden des Inneren von ganz Zentralasien, da ihm die Randhöhen die Feuchtigkeit vorwegnehmen (am wenigsten geschieht das folglich der Mongolei, deren Scha-mo oder Gobi immer noch mehr steppenartige Weidennutzung erlaubt als die Wüste des Tarimbeckens). Überall liegt deshalb im Inneren dieses Raumes die Schneelinie überaus hoch*, Berge so hoch wie der Mont- blanc werden in: Sommer völlig schneefrei. In Hochasien wie auf seiner n. Vorstufe rinnt das spärliche Wasser zu unzähligen Salzseeen zusammen, die außer dem Lob-nor meist ganz klein sind; auch der Bodeu ist hier (wie in Iran) oft salzig oder zeitweise sogar mit schnee- weißer Salzkruste überzogen. * Der gröbere Verwitterungsschutt der Felsen bleibt an den Abhängen der Gebirge liegen, weil die Trieb- kraft des fließenden Wassers fehlt, um ihn zerrieben nach dem Meere zu führen; die feineren Verwitterungsreste führt der Wind hinweg und häuft sie zu Sand- und Löß fläch en^ in den Vertiefungen dieses von Gebirgen sowohl umschlossenen als durchsetzten Landraums auf. So verebnen sich die Zwischenräume zwischen den Gebirgskämmen immer mehr, und zwar gewöhnlich zu ganz flachen Mulden oder Becken (nachaden Rändern etwas ansteigenden Hochflächen), während die^Ge- birge sich erniedrigen (weil sie den Stoff zu der Verebnung liefern), nicht^aber in schluchtige Thäler und Kammzacken zerrissen werden (weil die hierzu uötige Vielzahl kräftig erodierender Gewässer fehlt). Unsere Figur (auf S. 133) lehrt, wie viel weiter bei Himalaja und Tianschan die Gipfelhöhe die mittlere Kammhöhe überragt als bei Karakorum und Kuenlun: jene als Außengebirge Jnnerafiens sind durch die Wasser- 1 Vergl. S. 96 (oben). 2 Vergl. S. 125 (oben). 3 Vergl. S. 82 Anm. 1

3. Teil 2 - S. 94

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Ii. Außereuropäische Erdteile. Wenn man tiefer in den Erdboden eindringt, so erreicht man gewöhnlich uralte Gesteinsmassen, die man archäisches oder Ttr^ gestein nennt, auch wohl altkrystallinisches Gestein, weil es meist aus deutlich erkennbaren Krystallen zusammengesetzt ist. Dahin gehört der Granit (ein körniges Nebeneinander von Feldspat, Quarz und Glimmer), der Gneis (aus denselben Mineralien bestehend wie der Granit, nur daß die Glimmerblättchen parallel initeinander lagern), der Glimmerschiefer (dem Gneis gleich, nur daß der Feldspat fehlt) und versteinerungslose andere altkrystallinische Schiefergesteine. Diese Figur stellt den Längsdurchschnitt durch ein Kettengebirge dar. Hier ist die mittlere Gipfelhöhe: 800 4- 1000 -4- 1100 -f-1200 -{- 1200 -f- 900 800 7000 1aaa -1-!----!-'-■-=-- = 1000 m; 7 7 7 die mittlere Paßhöhe: 600 -4—800 4- 1000 + 1100 -\- 700 -f- 600 4800 Oaa ---!--'---—-— 800 m; 6 6 folglich die mittlere Kammhöhe: 1000 + 800 nn„ -^-= 900 m. Nur stellenweise bildet Urgestein die Erdoberfläche selbst, meistens ist es überlagert von Schichtgestein, entstanden aus Schlammabsätzen von Gewässern (in der Regel ehemaliger Meere), daher von versteinerten Pflanzen- und Tierresten erfüllt. Da das Weltmeer während der unzähligen Jahrtausende der Erdgeschichte sehr verschiedene Ausdehnung hatte, so finden wir die zu Fels erhärteten Meeresabsätze nicht bloß unter dem gegenwärtigen Meeresboden, sondern auch verteilt über die Landfläche, die sogar größtenteils aus solchen Gesteinen besteht. Aus den drei Hauptzeitaltern der Erde unterscheidet man folgende For- mationen (d. h. Schichtengruppen, die nach Ausweis ihrer Versteine- rungseinschlüsse dem nämlichen Zeitalter angehören): I. Paläozoische oder älteste Gruppe 2* lelmk'tion j G«uw°ck°nf°rmati°n 3. Steinkohlenformation 4. Dyas (b. h. Zweiheit) a) Rotliegendes b) Zechstein Ii. Mesozoische oder mittlere Gruppe 1. Trias (d. h. Dreiheit)

4. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 173

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 18 Asien im allgemeinen. 173 jtananariwoj, war der Sitz ihrer zum Christentum übergetretenen Königin und ist auch seit Unterwerfung Madagaskars durch die Franzosen Ver- waltungsmittelpunkt und Hst. geblieben. Im O. Madagaskars liegen die beiden Maskarenen-Inseln; Riunion 8. Mas- jreüniong) ist französisch, Mauritius smaurizius^ englisch. Dies erzeugt Irenen, in manchem Jahr mehr Rohrzucker als Brasilien. Beringstrahe (beim Oftkap) 66/190. Nw.-Vorsprung Kleinassens 40/26. Ural längs 66. Suez 30/32v-. Asien ist mit. 44.Miss, qkin der größte Erdteil und wie seine Größe, meisten und höchsten Gebirge vornehmlich in we st östlicher Richtung aus- gedehnt. Es hat noch in den letzten Zeiträumen der Erdgeschichte große Veränderungen erfahren. Im tertiären Zeitalter sank sein So., deri.boden- einzige Teil des heutigen Asien mit tätigen Vulkanen, größtenteils ins ausban. Meer, so daß sich vom Südchinesischen bis zum Beringmeer über früherem Land Meerbusen oder Rqndmeere bildeten, d. h. große Meerbusen, deren Grenze gegen das offene Weltmeer durch Inseln bezeichnet wird. Nur die Höhen blieben als Halbinseln und Inseln überseeisch; auf der entgegen- gesetzten Seite zog sich das Meer von der uralten Festlandküste des Kuenlun aus Ostturkistan und der Mongolei nordwärts zurück, bis end- lich auch die nordwestsibirische Tiefebene meerfrei geworden war. Immer jedoch bedeckte noch von W. her ein anderer Meeresteil Turan bis in die Diluvialzeit; Reste von ihm hinterblieben als Aral- und Kaspischer See, dessen Spiegel jetzt bereits 26 m unter dem Weltmeerspiegel liegt und immer niedriger wird, weil fortwährend die Verdunstung größer ist als die Wasserzufuhr der einmündenden Flüsse. Auch an der sibirischen Küste verraten wachsende Deltas wie das der Lena ein andauerndes Zurücktreten des Meeres. Weil der Malaiische Archipel, der Landrest jener Boden- senkung im So sich erst im Verlauf des Tertiärglters vom Festland ab- gliederte, hat er mit diesem die großen Säugetiere gemein: Sumatra wie Borneo besitzt noch den Elefanten und den Orang-Utan, Sumatra und Java den Tiger. Der höchste Teil der ganzen Erdoberfläche ist Hochasien oder Tibet; 2. Einzel- sein hoher Südrand wurde ebenfalls erst in der Tertiärzeit zu seiner gegen- wärtigen Höhe aufgerichtet, indem die am Rande des jetzt zurückgetretenen * afieit. 5. Asien. § 18. Asten im allgemeinen.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 177

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ Is. Asien im allgemeinen. 177 hier oft salzig ober zeitweise sogar mit schneeweißer Salzkruste überzogen. Der gröbere Verwitterungsschutt der Felsen bleibt an den Abhängen oder vor dem Fuß der Gebirge liegen, weil die Triebkraft des fließenden Wassers fehlt, um ihu zerrieben nach dem Meere zu führen; die feineren Verwitte- rungsreste trägt der Wind hinweg und häuft sie zu and- und Löß- flächen in den Vertiefungen dieses von Gebirgen sowohl umschlossenen als durchsetzten Landraums auf. So verebnql sich die Zwischenräume zwischen den Gebirgskämmen immer mehr, und zwar gewöhnlich zu ganz flachen Mulden oder Becken, Hochflächen, die nach den Rändern etwas ansteigen. Die Gebirge erniedrigen sich dagegen, weil sie den Stoff zu der Verebnung liefern, werden aber nicht in schluchtige Täler und Kamm- zacken zerrissen; denn dazu fehlt die nötige Vielzahl kräftig die Bergflanken durchfurchender Gewässer. Abbildung 54, (auf S. 174) lehrt, wie viel weiter bei Himalaja und Tianschan die Gipfelhöhe die mittlere Kammhohe überragt als bei Karakorum und Kuenlun: Jene als Außengebirge Jnnerasiens sind durch die Wasserwirkung so kraftvoll geschartet, daß nur zwischen den tiefen Kammeinschnitten Reste des alten Hochkamms in hoch- ragenden Bergen übrig blieben; diese als Jnnengebirge hingegen haben die eintönige Faltenform treuer bewahrt. So sind die Landschaftsformen in den abflußlosen zentralen Gebieten Asiens ganz andere als in den abflußreichen peripherischen. In Gestalt und Größe ist das Iranische Hochland Hochasien ähn- d) Iran, lich, mit dem es auch durch das kurze, aber hohe Hindukusch-Gebirge Armemen, in Verbindung steht. Zwar erreichen seine Innenflächen an Höhe kaum den ^vierten Teil der hochasiatischen, sind aber in ihren flachmuldigen Ver- ebnungen, in ihrer Bedeckung mit salzhaltigen Sand- und Lößflächen den innerasiatischen ganz gleich, gehören auch zu den abflußlosen Landstrichen; nur geben ihre nicht so hohen, außerdem nahe an zwei Meeren hinziehenden Randgebirge keinen großen Flüssen nach außen hin den Ursprung. Erst das Armenische Hochland erzeugt wieder bedeutendere Flüsse. Von hier fließen Euphral und Tigris in den Persischen Meerbusen, die Kura ^ mit dem Aras [ards] (r.) ins Kaspische Meer. * Das Klima Asiens wird ganz beherrscht durch die Gegensätzeilftiitna. sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkaltung des Fest-i Sommer landes. Diese Vorgänge können in keinem Erdteil so groß sein wie in Winten diesem größten, der noch dazu nur im So. tiefer in die gleichmäßig heiße Zone reicht und in seinem Inneren die höchsten und weitesten Hochländer besitzt, deren dünne, meist wolkenfreie Luft den Boden benso rasch sich erhitzen wie erkalten läht. Kirchhofs. Erdkunde Ii. 13. Aufl. 12

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 174

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
174 Ii. Außereuropäische (Erbteile. & &■ ... nr» H Lq Tertiärmeeres vom Festland her einge- schwemmtm Sedimente, d. h. Sand- und Schlammabsätze, zu Stein erhärtet und in Gebirgsfalten bis über Mont- blanc - Höhe aufgerichtet wurden. Sie setzen jetzt die nach Vorderindien gerich- teten äußeren Ketten des Gebirgsgürtels zusammen, der Tibet im S. gegen In- dien begrenzt. So bildet nun der Himalaja mit breitem System gleich- Mrichteter Gebirgsfalten einen gewal- tigen, nach No. offenen Bogen. Nur hier erreichen auf Erden Dutzende von Gipfeln Höhen über 7 km, der Mount © Everest [inaunt eroereft}. 8800 m; die t? Z. mittlere Kammhöhe überragt die Höhe & des anstoßenden tibetanischen Hochlandes ~ (4—5000 m) nicht beträchtlich; das 5 gletscherbedeckte Gebirge offenbart daher seine ganze Großartigkeit nur nach der ^ Seite des vorderindischen Tieflandes hin. J|. Geradliniger streichen die anderen Ge- S birge Hochasiens: Die vielfach neben- op einander gereihten Parallelketten des p; Tanala-Systems gen No., der b, Kuenlun [tiufnfün] gegen O. bis tief ^ nach China hinein als das größte tuest- 1 östlich verlaufende Gebirge der Erde, in K durchschnittlicher Kammhöhe die Mitte haltend zwischen Himalaja und Kara- «3 korum [Tavaforüm]. Der Karakornm ist zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.-Winkel Hochasiens zwischen Kuenlun und Himalaja, diesem gleichlaufend; aber er ist durch seine J7300 m hohe^ Kamm- linie der allerhöchste Gebirgsgrat der Erde und gipfelt auch fast so hoch wie der Himalaja; sogar der Paß, der dem Gebirge den Namen gab, ein Übergang 10 km

7. Alte Geschichte - S. 11

1881 - Halle : Anton
11 Euphrat und Tigris dagegen bot nur ithonige Erde, aber in unerschöpflichem Vorrat und in ausgezeichneter Güte. Aus ihr bereitete man Backsteine, die an der Luft getrocknet oder im Ofen gebrannt mürben. Dieser zerbrechlichen Steine bediente man sich zum Bauen; mit Mörtel aus dem reichlich vorhanbenen Erdharz ( — Asphalt) würden sie zusammengekittet. Je weniger fest das Baumaterial war, um so stärker mußten die Mauern gefugt werben, um haltbar zu sein. Und doch liegen sie lange schon in Trümmern, während Porphyr und Granit der ägyptischen Bauwerke den Jahrtausenden siegreich getrotzt haben. 7. Noch jetzt erinnert uns das Zifferblatt jeder Uhr daran, was wir Babyloniern und Assyrern im Wissen verdanken. Sie berechneten das Jahr zu 365 ^ Tagen und zerlegten es in Monate und Wocken; Tag und Nacht teilten sie in je 12 Stunden, die Stunde in 60 Minuten, die Minute in 60 Sekunden. Die Stunden bemaßen sie mit der Wasseruhr, die in ihrer Einrichtung der ^bekannten Sanduhr glich. Sie waren es, die den K-reis in 360 Grade und jeden Grad in 60 Bruchteile zerlegten. Auch die Kunst des Schreibens war ihnen wohl bekannt. Gewöhnlich schrieb man auf 6 — 8seitige, 1 — 2 Fuß hohe Prismen aus feuchtem Thon, die dann an der Sonne getrocknet oder amheuer gebrannt wurden. Zukleinerenschrist stücken benutzte man Tafeln aus derselben Masse. Diese beschriebenen Tafeln und Prismen bildeten die Bücher der Babylonier und Assyrer (— wie bei den Ägyptern die Papyrusrollen —); sie wurden als Bibliothek in besondern Sälen aufgestellt. — Auf derartigen Tafeln und Prismen ließen stck Zeichnungen schwer anfertigen, darum konnte man eine Bilderschrift, wie die ägyptische, nicht brauchen; am besten Ließen sich in der weichen Masse kurze Striche anbringen, und so bestand die Schrift der Babylonier und Assyrer aus keilförmig zugespitzten, senkrechten, wagrechten oder schrägen Strichen; deshalb nennt m^n sie Keilschrift. 8 Das meiste Wissen besaßen die Priester, man nannte sie Magier. Ans dem hohen Belusturme beobachteten sie während der Nacht die Gestirne. Neben der Astronomie trieben sie aber auch Astrologie (— Sterndeuterei) und Zauberei: aus der Stunde der Geburt weissagten sie das Schicksal des Menschen; aus der Stellung der Gestirne lasen sie den Wechsel der Witterung und den Gang der Ereignisse sowie die paffende Zeit zum Beginn der einzelnen Geschäfte; durch Zauberformeln suchten sie Geister und Krankheiten zu bannen. 9. Als Gründer Babylons wird Nimrod genannt; die heilige Schrift bezeichnet ihn als gewaltigen Jäger vor dem Herrn; er war ein Zeitgenosse Abrahams. Etwa 1 00 Jahre später soll der assyrische König Ni-Nus die Stadt Ninive gegründet und Babylonien unterjocht haben. Von seiner Gemahlin Semiramis erzählt die Sage: Als Säugling wurde sie von der Mutter ausgesetzt; Tauben aber wärmten *

8. Schulgeographie - S. 92

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 V. Asien. Aral- und Kaspischer See, dessen Spiegel jetzt bereits 26 m unter dem Weltmeerspiegel liegt und immer niedriger wird, weil fortwährend die Verdunstung größer ist als die Wasserzufnhr der einmündenden Flüsse. Auch an der sibirischen Küste verraten wachsende Deltas wie das der Lena ein andauerndes Zurücktreten des Meeres. Weil der Malaiische Archipel, der Landrest jener Bodensenkung im So., sich erst im Verlauf des Tertiäralters vom Festland abgliederte, hat er mit diesem die großeil Säugetiere gemein: Sumatra wie Borneo besitzt noch den Elefanten und den Orang Utau, Sumatra und Java den Tiger. Boden- Der höchste Teil der ganzen Erdoberfläche ist Hochasieu oder aufbau. 5^5^. sein hoher Südrand wurde ebenfalls erst in der Tertiärzeit zu seiner gegenwärtigen Höhe aufgerichtet, indem die am Rande des jetzt zurückgetretenen Tertiärmeeres vom Festland her eingeschwemmten Sedi- mente, d. h. Sand- und Schlammabsätze, zu Stein erhärtet und in Gebirgsfalten bis über Montblanc-Höhe aufgerichtet wurden; sie setzen jetzt die nach Vorderindien gerichteten äußeren Ketten des Gebirgsgürtels zusammen, der Tibet im S- gegen Indien begrenzt. /So bildet nun der Himalaja mit breitem System gleichgerichteter Gebirgsfalten einen gewaltigen, uach No. offenen Bogen. Nnr hier erreichen anf Erden Dutzende von Gipfeln Höhen über 7 km, der Monut Evereft [mannt eroerest] 8800 m; die mittlere Kammhöhe überragt die Höhe des anstoßenden tibetanischen Hochlandes <4 — 5000 m) nicht beträchtlich; das gletscherbedeckte Gebirge offenbart daher seine ganze Großartigkeit nur nach der Seite des vorderindischen Tieflandes hin. Geradliniger streichen ^ die anderen Gebirge Hochasiens: Die vielfach nebeneinander gereihten Parallelketten des Tangla-Systems gen No., der Knenlun [fu&üiin] gen O. bis ties nach China hinein als das größte westöstlich verlaufende Gebirge der Erde, in durchschnittlicher Kammhöhe die Mitte haltend zwischen Himalaja und Karakornm ^karakorümj. Der Karakorum ist zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.- Winkel Hochasiens zwischen Kueulun und Himalaja, diesem gleichlaufend, aber er ist durch seine 7300 m hohe Kammlinie der allerhöchste Gebirgsgrat der Erde und gipfelt auch fast so hoch wie der Himalaja; sogar der Paß, der dem Gebirge den Namen gab, ein Übergang vom nordöstlichsten Indus- ius südwestlichste Tarimgebiet, steht den höchsten Gipfeln der Erde kaum nach, mit Aus- nähme der zeutralasiatischen und der höchsten Andengipfel. Im Sw. quellen aber aus Tibet audere Gebirgsketten hervor, die nach S. um- 1 „Streichen" heißt bei Gebirgen so viel wie verlaufen oder sich erstrecken.

9. Schulgeographie - S. 94

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 V. Asien, jenfett der Küste des Ochotskischen Meeres nö. hinausziehend; das Chingan-Gebirge nähert sich am Amur spitzwinklig dem Jablonoi- Gebirge und bildet die O.- Grenze. Gen So., also nach China, füllt die mongolische Hochebene mit einer Steilstufe, doch ohne höheren Gebirgsrand ab. Gewässer. Die regenreichen, daher anch qnellenreichen Außenränder Zentralasiens geben den größten Strömen des Erdteils den Ursprung. Der Ganges entströmt den vordersten Himalaja-Ketten. Indus und Brahmaputra, zwischen den obersten Himalaja-Ketten entspringend und nach entgegengesetzten Richtnngen abfließend, haben den Himalaja an seinen beiden Enden zu durchbrechen vermocht; denn es werden sich die nur ganz allmählich zu ihrer gegenwärtigen Höhe erwachsenen Himalajafalten langsam genug aufgerichtet haben, so daß die Dnrchsägnng gelang. So brechen anch mehrere der großen hinterindischen Ströme und der Jang-tse-kiang ^jangtsekjäng] durch die Tangla-Ketten, derhoang-ho schwang-ho] durch den Kuenlun gen N.; der Amur, aus seinen beiden Quellflüssen eben entstanden, sindet ans dem No.-Winkel Jnnerasiens seinen Abfluß, die sibirischen Ströme dnrch die Grenzgebirge der Mongolei und Sibiriens; der Sir entspinnt sich in den Längstälern des Tianschan^, der Amu auf dem Pamir-Hochland. Mindestens steppendürr dagegen ist der Boden des Inneren von ganz Zentralasien, da ihm die Randhöhen die Feuchtigkeit vorwegnehmen; ain wenigsten geschieht das folglich der Mongolei, deren Scha-mo oder Gobi immer noch steppenartige Weidenutzung erlaubt; Wüste aber erfüllt das Tarimbecken, wo nicht ans den vom Hochgebirgsschnee ge- speisten Tarimzuflüfsen dem Boden Feuchtigkeit zugeführt wird. Überall freilich liegt im Innern dieses Raumes die Schneelinie hoch; Berge so hoch wie der Montblanc werden im Sommer völlig schneefrei. In Hochasien wie auf seiner n. Vorstufe rinnt das spärliche Wasser zu unzähligen Salzseeen zusammen, die außer dem Lop-nor meist ganz klein sind; auch der Boden ist hier oft salzig oder zeitweise sogar mit schneeweißer Salzkruste überzogen. Der gröbere Verwitterungsschutt der Felsen bleibt an den Abhängen oder vor dem Fuß der Gebirge liegen, weil die Triebkraft des fließenden Wassers fehlt, um ihn zerrieben nach dem Meere zu führen; die feineren Verwitterungsreste trägt der Wind hinweg und häuft sie zu Sand- und Lößflächen 2 in den Vertiefungen dieses 1 Chines, — Himmelsgebirge. — 2 Löß [Id'b] ist ein gelblicher, durch solche Windaufschüttung entstandener feiner Lehm, den die auf ihm sich ansiedelnden Gräser festigen.

10. Schulgeographie - S. 95

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 18. Asien im allgemeinen. 95 von Gebirgen sowohl umschlossenen als durchsetzten Landraums auf. So verebnen sich die Zwischenräume zwischeu den Gebirgskämmen immer mehr, und zwar gewöhnlich zu ganz flachen Mulden oder Becken, Hochflächen, die nach den Rändern etwas ansteigen; die Gebirge er- niedrigen sich dagegen, weil sie den Stoff zu der Verebnung liefern, werden aber nicht in schluchtige Täler und Kammzacken zerrissen; denn dazu fehlt die nötige Vielzahl kräftig die Bergflanken durchfurchender Gewässer. Unsere Fignr (auf S. 93) lehrt, wie viel weiter bei Himalaja und Tianfchan die Gipfelhöhe die mittlere Kammhöhe überragt als bei Karakornm und Knenlun: Jene als Außengebirge Jnnerasiens sind durch die Wasserwirkung so kraftvoll geschartet, daß nur zwischen den tiefen Kammeinschnitten Reste des alten Hochkamms in hochragenden Bergen übrig blieben; diese als Jnnengebirge hingegen haben die ein- tönige Faltenform treuer bewahrt. So sind die Landschaftsformen in den abflußlosen zentralen Gebieten Asiens ganz andere als in den ab- flußreichen peripherischen. In Gestalt und Größe ist das Iranische Hochland Hochasien ähnlich, mit dem es auch durch das kurze, aber hohe Hindukusch- Gebirge in Verbindung steht. Zwar erreichen seine Innenflächen an Höhe kaum den vierten Teil der hochasiatischen, sind aber in ihren flachmuldigen Verebnungen, in ihrer Bedeckung mit salzhaltigen Sand- und Lößflächen den innerasiatischen ganz gleich, gehören auch zu den abflußlosen Land- strichen; uur geben ihre nicht so hohen, außerdem nahe au zwei Meeren hin- ziehenden Randgebirge keinen großen Flüssen nach außen hin den Ursprung. Erst das Armenische Hochland erzeugt wieder bedeutendere Flüsse. Von hier fließen Euphrat und Tigris in den Persischen Meerbusen, die Knra mit dem Aras saras^ (r.) ins Kaspische Meer. Das Klima Asiens wird ganz beherrscht durch die Gegensätze Klima, sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkaltung des Fest- landes. Diese Vorgänge können in keinem Erdteil so groß sein wie in diesem größten, der noch dazn nur im So. tiefer in die gleichmäßig heiße Zone reicht und in seinem Inneren die höchsten und weitesten Hochländer besitzt, deren dünne, meist wolkenfreie Luft deu Boden ebenso rasch sich erhitzen wie erkalten läßt. Von Vorderindien bis nach Japan und der mandschurischen Küste weht in jedem Sommerhalbjahr der feuchtwarme Seewind über das Land, dem er die regelmäßigen Monsunregen bringt, vom Indischen Ozean aus Sw., vom Großen aus S. und So. Im Winterhalbjahr weht in entgegengesetzter Richtung der kalte und trockne Landwind
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