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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 45

1879 - Berlin : Nicolai
45 Ritterorden. Die Mitglieder legten außer den Mönchsgelübden auch das des Kampfes gegen die Ungläubigen ab. Diese Orden breiteten sich während der Kreuzzüge weit aus und erwarben reiche Güter. Die Italiener bildeten den Orden der Johanniter (schwarzer Mantel mit weißem Kreuz), die Franzosen den der Templer (weißer Mantel mit rothem Kreuze). Ein mildthätiger Deutscher hatte ein deutsches Krankenhaus in Jerusalem gegründet. Als nach dem Falle dieser Stadt die Christen auswanderten, pflegten die Brüder dieses Ordens (Marienbrüder) die Kranken und Verwundeten vor Aecon; hier traten deutsche Ritter dazu, und so wurde der Orden der Deutschherren gegründet. Diese trugen einen Weißen Mantel mit dem schwarzen Kreuze als Abzeichen. Kampf gegen die Ungläubigen, Beschützung der Bedrängten, der Wittwen und Waisen, Pflege der Kranken waren ihre Ausgaben. Sie waren es, welche den Heiden das Land am Pregel und an der Weichsel entrissen und dort das Ordensland Preußen gründeten. ■— Z>ie kehlen Kokenkaufen. Auf Friedrich Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich Vi., ein kluger, aber hartherziger Mann, welcher Neapel und Sieilien, das Erbe feiner Gemahlin, seiner grausamen Herrschaft unterwarf. Nach seinem Tode konnten sich die Parteien der Welfen und Ghibellinen über die Königswahl nicht einigen; jene wählte Otto von Braunfchweig, den Sohn Heinrichs des Löwen, diese Philipp von Schwaben, Heinrichs Bruder, zum Könige. Zwischen beiden brach ein blutiger Bürgerkrieg aus. Nach Philipps Ermordung wurde der junge Friedrich von Hohenstaufen allgemein als König anerkannt. Wie Friedrich Barbarossa, sein Großvater, kämpfte er sein ganzes Leben hindurch für die Macht des deutschen Reiches gegen die lombardischen Städte, den Papst und die diesem ergebene Partei der Welsen heldenmüthig, aber unglücklich. Mit ihm sank der letzte Glanz des Kaisertumes dahin, während das Papstthum sich zu der höchsten Macht erhob. Nach seinem Tode verloren die Hohenstaufen auch Unteritalien. Als Konradin, der letzte Sproß derselben, ausgezogen war, dasselbe wieder zu erobern, wurde er gefangen und von seinem Gegner Karl von Anjou aus dem Markte von Neapel enthauptet. Nach der kurzen Regierung Konrads Iv. war die deutsche Königskrone so im Werthe gesunken, daß keiner der deutschen Fürsten sich um sie bewarb. Um in ihren Gebieten ganz

5. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 54

1879 - Berlin : Nicolai
54 Settern konnten nun Wörter zusammengesetzt werden; war ein Bogen abgedruckt, so sonnte man die Settern aus einander nehmen, um dieselben zum Druck eines andern zu benutzen. Vielfacher Versuche bedurste es aber noch, um die neue Erfindung so zu vervollkommnen, daß große Bücher, wie die Bibel, abgedruckt werden konnten. Dazu waren mit Erfolg thätig Peter Schösser und Johann Faust, indem sie Gutten-bergs Erfindung erheblich verbesserten. Diese Erfindung war aber für die Verbreitung bildender Kenntnisse von der allergrößten Wichtigkeit; denn nun erst wurde es möglich, schriftliche Mittheilungen jedermann Zugänglich zu machen; nun erst konnten Schul- und Sese-Bücher billig hergestellt, konnten die Fortschritte der Wissenschaften auch den Unbemittelten mitgetheilt werden. 12. Entdeckungen zur See. t Gljristof ßolumöus entdeckt einen neuen Krdttzeil. Seit alten Seiten stand Europa in einem lebhaften Handelsverkehr mit Asien, denn viele Produete dieses Erdtheils waren von den Europäern sehr begehrt. Aber ehe die Schiffe der Venetianer und Genueser die Waaren aufnehmen konnten, mußten diese durch weite Sandstrecken transportirt werden. Die Sänge des Weges, die Kostspieligkeit des Transportes, die Unsicherheit der Straßen erschwerten den Handel bedeutend, mithin wurde der Wunsch, mit dem reichen Jrchien zur toee verkehren zu können, allgemein. Damals aber war man noch nicht sicher, daß Afrika umschiffbar sei. Vor der Erfindung des Kompasses durste man sich von dem Sande nicht weit entfernen, um den Weg zur Rückkehr nicht zu verlieren. Da begannen die Portugiesen allmählich an der Westküste Afrikas südwärts vorzudringen. Sie fanden die Insel Porto Santo, die Azoren, die Inseln am grünen Vorgebirge. 1486 fand Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung und stellte somit fest, daß Afrika wirklich eine Halbinsel sei. Erst 10 Jahre später fuhr Vasco de Gama um das Vorgebirge herum und dann über den indischen Ocean nach der Westküste Indiens. Aber schon war eine andere noch wichtigere Entdeckung gemacht, ein bisher unbekannter Erdtheil war aufgefunden worden. Je mehr man zu der Erkenntniß kam, daß die Erde die Gestalt einer Kugel habe, desto begründeter war die Hoffnung, in westlicher Richtung zu Schiffe die Ostseite Asiens zu erreichen. Daß aber außer dem atlantischen

6. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 55

1879 - Berlin : Nicolai
55 Ocean noch ein anderes weit größeres Weltmeer Europa von Asien trenne, daß zwischen beiden Meeren sich ein mächtiges Land von Norden nach Süden erstrecke, davon hatte man freilich keine Kenntniß. Da faßte der Genuese Christof Columbus, welcher sich auf der Universität zu Pavia mathematische und astronomische Kenntnisse erworben hatte, und dann, 14 Jahre alt, zur See gegangen war, den Entschluß, Asien auf dem westlichen Wege auszusuchen. Nachdem er auf einer Seereise bis nach Island gekommen war, ohne zu erfahren, daß das Festland Nordamerikas (Winland) vor langer Zeit bereits von den Normannen gefunden und besiedelt worden war, begab er sich nach Lissabon, um den Portugiesen seine Pläne vorzulegen und seine Dienste anzubieten. Dort abgewiesen, wandte er sich nach Spanien. Hier erhielt er endlich auf Befehl der Königin Jfabella drei Schiffe, mit denen er am 3. August 1492 den Hasen von 1492. Palos verließ und in das weite unbekannte Meer hinaussegelte. Ein beständiger Nordostwind trug die kleinen Fahrzeuge rasch vorwärts, erweckte aber in dem Schiffsvolke die Besorgniß, daß die Rückkehr unmöglich sein werde. Der muthige Mann wußte jedoch die Herzen der Menschen durch sein Vertrauen auf das Gelingen des Unternehmens immer wieder zu erheben und ihren Muth aufrecht zu erhalten. Da kamen auch Anzeichen, daß man einem Lande nahe sei, schwimmende Pflanzen, Landvögel, Baumstämme, ein schimmerndes Licht; endlich erscholl aus dem Mastkorbe der Pinta der Ruf: „Land!" Am Morgen lag ein grünes Eiland vor den Augen der Spanier. Sie fanden auf demselben nackte Menschen mit brauner Gesichtsfarbe, welche ihre Insel Guanahani nannten; Columbus aber hieß sie San Salvador. Columbus entdeckte darauf die Inseln Cuba und Haiti und fand auf dieser auch das von den Spaniern so heiß ersehnte Gold. Nachdem er hier eine Feste angelegt und eine Besatzung zurückgelassen hatte, kehrte er heim, um seiner Königin die Nachricht von seinen Entdeckungen zu bringen. Mit Freuden wurde er empfangen und mit Ehren überhäuft. Ein Jahr darauf trat er mit einem größeren Geschwader seine zweite Entdeckungsreise an. Er gelangte in zwanzig Tagen nach Haiti (San Domingo), fand aber dort feine Colonie zerstört; die Härte der Spanier hatte die Ein-gebornen zur Empörung getrieben. Er entdeckte freilich die Inseln Jamaika und Portoriko, allein die Unzufriedenheit der Spanier sowie

7. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 42

1879 - Berlin : Nicolai
42 aber Jerusalem zu erobern vermochte er nicht; er mußte sich mit einem Vertrage begnügen, nach welchem den Christen ein Strich an der syrischen Küste und freie Pilgerfahrt nach Jerusalem zugesichert ward. Aus der Heimkehr fiel Richard in die Hände seines Feindes Leopold, der ihn an Heinrich Vi., Friedrichs Nachfolger, auslieferte. Gegen ein schweres Lösegeld gab ihm dieser endlich die Freiheit (Sage von Blondel). Nach diesem dritten Kreuzzuge wurden freilich noch mehrere andere unternommen —- sogar eine Kinderschaar machte sich auf den Weg nach dem heiligen Lande — aber Jerusalem blieb bis auf diesen Tag in den Handen der Türken. Iokgen der Kreuzzüge. Dennoch hatten die Kreuzzüge wichtige Folgen. Der Osten Europas und der Westen Asiens war den Abendländern durch sie bekannter geworden; dadurch wurde ihr Geist angeregt und ihr Wissen bereichert. Die Heimkehrenden erzählten von dem sremden Lande und von tapfern Thaten der Kreuzfahrer. Dadurch wurden die Krieger begeistert, gleiche zu verrichten, und die Dichter, dieselben in ihren Liedern zu preisen. Die Ritter, deren ganzes Leben im Kampf verlies, wurden auf fromme Ziele hingelenkt; dadurch wurde ihr ganzer Stand veredelt. Dem Handel, welchen damals besonders die Genueser und Venetianer, aber auch deutsche Städte, wie Regensburg, Augsburg, Wien, nach dem Osten betrieben, wurden neue Absatzstätten bereitet. Dadurch aber ward auch der Gewerbfleiß angeregt; in den Städten betrieb man das Handwerk lebhafter und in größerem Maßstabe (Industrie.) In Folge dessen wurde der Bürgerstand wohlhabender und gebildeter; in den Städten erwachte die Liebe zu Kunst und Wissenschaft. Schulen wurden angelegt. Viele Bauern, welche in den Stand der Unfreiheit herabgesunken waren, gewannen die Freiheit; denn wer aus dem heiligen Kriege heimgekehrt war, durfte ferner nicht mehr als ein Unfreier betrachtet werden. Die Kirche. Die Macht der römisch-katholischen Kirche aber, in deren Namen und Aufträge diese gewaltigen Züge unternommen wurden, stieg durch die Kreuzzüge zu ihrem höchsten Gipset. Die Menschen wurden mit religiösem Sinne erfüllt. Der Papst, welcher nun allgemein als der Stellvertreter Christi auf Erden verehrt wurde, einigte in feiner Person die ganze abendländische Christenheit und gebot unbeschränkt in allen geistlichen Dingen, gewann aber auch

8. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 57

1879 - Berlin : Nicolai
57 Meöergang zur neueren Geschichte. In den fünfzehnhundert Jahren, welche seit den Zeiten Armins vergangen waren, hatten sich große Veränderungen im Leben unseres Volkes vollzogen, besonders aber hatten die großen Erfindungen und Entdeckungen dahin gewirkt, daß die Menschen größere Kenntnisse und klarere Vorstellungen gewannen, daß ihr Leben im Staate wie im Hause sich vielfach veränderte. Durch die Wirkungen, welche das Schießpulver auf die Entscheidung der Schlachten ausübte, war die Macht der Ritter im Staate vernichtet; sie mußten sich dem Willen des Landesherrn unterwerfen, wodurch größere Einheit und Ordnung in die Verwaltung der Staaten kam. Die dadurch geschaffene Sicherheit des Lebens und des Eigenthums beförderte die Werke des Friedens, die Arbeit des Handwerkers wie des Ackerbauers. Die Folge davon war höhere Anspannung der Kräfte des Körpers wie des' Geistes und somit größere Bildung. Die in den Städten gegründeten Schulen, die in Folge der Erfindung des Bücherdruckes leicht erworbenen Bücher beförderten die Bildung. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, die Auffindung Amerikas lenkte die Aufmerksamkeit der Menschen über weite Gebiete der Erde. Im früheren Mittelalter hatten sie weiter nichts gekannt, als ihr Heimatdorf, oder die nächste Stadt. Wie waren durch die Kreuzzüge, die Handelsreisen der Hansa, die großen Entdeckungen zur See ihre Kenntnisse gewachsen! Auch auf das häusliche Leben wirkten die letzteren ein. — Zu den heimischen Pro-ducten, welche zum Haushalte verwandt wurden, kamen andere aus der weiten Ferne und gestalteten die ganze Lebensweise unserer Vor-sahren um. ?svlge der Eroberungen Constantinopels durch die Türken waren griechische Gelehrte nach dem Abendlande geflohen; sie brachten die Schriften der alten Griechen mit und lehrten die Abendländer dieselben lesen und verstehen. Auch in Deutschland, wie in andern Ländern, entstanden Universitäten, auf welchen die Wissenschaften eifrig gelehrt und gelernt wurden. Dadurch wurden neue Gedanken verbreitet; die Menschen sehnten sich aus den Zuständen, in welchen sie lebten, heraus. So wurde eine neue Zeit langsam vorbereitet; herbeigeführt aber wurde sie durch die große Reformation, welche einen Theil der Christenheit von der römisch-katholischen Kirche losriß.

9. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 26

1879 - Berlin : Nicolai
Regierung that jeder nach seinem Belieben. Deutschland zerfiel dann in eine große Zahl kleiner Reiche, deren Gebieter durch die Kriege, die sie gegeneinander oder gar gegen den König führten, die Ruhe des Landes störten und seine Wohlfahrt schädigten. t Heinrich Iv. Seine Zugend. Solche Zustände traten ein, als auf Heinrich Iii. dessen 6jähriger Sohn folgte, für den die Mutter, ein schwaches Weib, die Regierung führen sollte. Da schwand plötzlich die Kraft der Herrschaft dahin, denn die Großen trachteten danach, sich von der königlichen Gewalt zu befreien. Einige aber, an ihrer Spitze der Erzbischof Anno von Köln, suchten den jungen Heinrich in ihre Gewalt zu bringen, um dann für ihn die Regierung zu führen. Dazu wählten sie ein arglistiges Mittel. Als einst die Kaiserin Agnes mit ihrem Sohne in Kaiserswerth weilte, forderte Anno den königlichen Knaben auf, eines seiner Schiffe zu besichtigen. Arglos folgte dieser der Einladung; kaum aber hatte er das Fahrzeug betreten, als die Ruderer plötzlich vom Lande abstießen. Heinrich fürchtete für sein Leben, muthig sprang er über Bord, um nach dem Ufer zu schwimmen. Aber man zog ihn in das Schiff zurück und brachte ihn nach Köln, wo er unter der Aufsicht des Erzbischofs strenge erzogen wurde. Der Knabe mußte sich unter die Gewalt Anno's beugen, aber er that es mit Groll gegen denjenigen, der ihn der Mutter geraubt hatte, und lernte so die Kunst der Verstellung üben. Die Eifersucht der andern Reichsfürsten gönnte Anno die Herrschaft nicht lange; bald mußte er sie mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen theilen. Dieser erwarb sich die Liebe des Knaben dadurch, daß er ihn milder und freundlicher behandelte; da er aber zu nachsichtig gegen die Schwächen und Leidenschaften desselben war, wurde Heinrich leichtsinnig, launenhaft und trotzig. Adalbert lebte in Unfrieden mit den Sachsen; schlimm war es, daß er auch dem Knaben Haß gegen dieses tapfere Volk einflößte, das er vor allen Dingen beugen müßte, wenn er dieselbe königliche Gewalt erlangen wollte, die fein Vater besessen. Als Heinrich nun mündig geworden war, folgte er dem Rathe und beschwerte die Sachsen durch Abgaben und Lasten. Besonders aber erbitterte er das freiheitliebende Volk dadurch, daß er zahlreiche Burgen in ihrem Lande anlegte und diese fränkischen Besatzungen übergab, welche übermüthige Streiche verübten und die alten Rechte und Freiheiten der Sachsen nicht achteten.

10. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 41

1879 - Berlin : Nicolai
41 Schon drohete der Kampf wieder auszubrechen, da drang eine Nachricht nach Europa, welche die Blicke der Christen nach Asien richtete und den alten Hader auf einige Zeit zur Ruhe brachte. Ueber Aegypten herrschte damals der tapfere und edle Sultan Saladin. Derselbe drückte die Christen nicht, hatte auch, tun mit ihnen in friedlichem Verkehr zu leben, mit dem Könige von Jerusalem einen Waffenstillstand abgeschlossen. Aber als ein christlicher Ritter den Frieden störte, indem er eine nach Aegypten ziehende Karavane treulos überfiel, begann der Sultan den Krieg, besiegte die Christen und eroberte Jerusalem. Diese traurige Nachricht bewog Friedrich, einen Kreuzzug zu unternehmen. Nachdem er sorgfältige Vorbereitungen getroffen, zog er, begleitet von feinem Sohne Friedrich, mit einem mächtigen Heere durch Ungarn, zwang den griechischen Kaiser, ihm den Durchzug durch sein Reich zu gestatten, und marschirte durch Kleinasien. Unter unsäglichen Mühseligkeiten, von Hunger und Durst geplagt, unter der heißen Sonne dieser Gegenden oft bis zum Tod ermattet, von den schnellen Reiter)charen der Feinde umschwärmt, gelangte vermöge der umsichtigen Führung des greisen Kaisers das Heer doch endlich in die Nähe von Jkonium, wo ein großes türkisches Heer seiner wartete. Es entbrannte ein wüthender Kampf, aber endlich wurden die Türken durch die Tapferkeit der Deutschen besiegt. Vor allen Rittern glänzte an Muth der junge Friedrich, der Kaiser selbst stürmte den Seinen zum Angriff voraus. Nach diesem Siege waren alle froher Hoffnung, Jerusalem wieder zu gewinnen. Da auf einmal erscholl die Trauerkunde: „Der Kaiser ist todt!" Er war in den Wellen des Flusses Saleph ertrunken. Nach dem Tode Barbarossas verzweifelten viele Kreuzfahrer an dem glücklichen Erfolge und kehrten um; das Haupt-Heer aber gelangte unter der Führung des jungen Friedrich nach Accon. Allein hier raffte eine Seuche auch diesen jungen Helden dahin. Das verwaiste Heer bereinigte sich nun mit den Franzosen und Engländern, welche unter ihren Königen Philipp August und Richard Löwenherz ebenfalls zur Befreiung Jerusalems ausgezogen waren; zu ihnen stieß auch Herzog Leopold von Oestreich mit einem neuen Heere. Accon wurde erobert, aber der llebermuth Richards betrog Leopold und bald auch Philipp August, nach Hause zurückzukehren. Jener verrichtete nun zwar noch glänzende Waffenthaten, X
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