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lichen Wasserfällen von den Uelsen 'herabstürzende Bäche treiben
Hüttenwerke und Sägemühlen. In seinem Innern aber birgt
der Oberharz kostbare Erze, die in den Bergwerken zu Tage ge-
fördert und aus denen dann in den Schmelzöfen besonders Silber
und Eisen gewonnen werden. — Im Unterharze ist der Laub-
wald (Buche und Eiche) vorherrschend — Im Sommer wird der
Harz von einer Menge von Reisenden besucht, welche hier Erholung
snchen und sich an den Naturschönheiten erfreuen, die das Gebirge
und der grüne, von gefiederten Sängern, muuteren Eichhörnchen
und zierlichen Rehen belebte Wald in so reichlicher Fülle bergen.
Der Morgen im Malde.
Ein sanfter Morgenwind durchzieht
Des Forstes grüne Hallen,
Hell wirbelt der Vögel munteres Lied,
Die jungen Birken wallen.
Das Eichhorn schwingt sich von Baum zu Baum,
Das Reh durchschlüpft die Büsche,
Viel hundert Käfer im schattigen Raum
Ersren'n sich der Morgenfrische.
Und wie ich so schreit' im lustigen Wald
Und alle Bäum' erklingen,
Um mich her alles singet und schallt,
Wie sollt ich allein nicht singen?
Ich singe mit starkem, freudigem Laut
Dem, der die Wälder säet,
Der droben die luftige Kuppel gebaut
Und Wärm' und Kühlung wehet. Egon Ebert.
Der Nordabhang des Harzes fällt steil gegen die demselben
vorgelagerte weite Tiefebene ab. Der schrägere Südabhang steht
mit seinem Fuße am Nordrande der goldenen Aue. Die Helme
selbst entspringt auf dem Harze. Von dort erhält sie auch mehrere
Zuflüsse. Zuerst die Zorge. An dieser — zugleich am Südfuße
des Harzes und an der nördlichen Grenze des Eichsfeldes — liegt
Nordhausen. Die Stadt hat 27000 Einwohner und ist bekannt
wegen ihrer Branntweinbrennereien und ihrer Schweinemast. An
50 Brennereien sind hier fast in beständigem Betriebe. — Auch
viele Bierbrauereien und zahlreiche Fabriken für Zucker, Tabak,
Cichorien und Leder befinden sich in Nordhausen. Tausende von
Arbeitern aus der Stadt sowohl als auch aus den in der Nähe
liegenden Dörfern finden in ihnen Beschäftigung. — Nordhausen
besitzt ein Landgericht.
Nordhansen ist eine alte Stadt Schon Adelheid, die zweite Gemahlin
Kaiser Ottos des Großen, gründete hier ein Kloster. Bis 1802 war Nord-
Hansen eine freie Reichsstadt. Seitdem gehört es (abgesehen von der Zeit des
westfälischen Königreichs) zu Preußen.
Nördlich von Nordhaufen liegt, rings vom Herzogtum Braunschweig
umgeben, das Gebiet der Harzstadt Benneckenstein.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Einleitung.
Entstehung der Erde und ihrer Oberstäche/)
Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese gehörten einst alle Körper unseres
Sonnensystems einer einzigen kugelförmigen Dunstmasse an, die sich in langsam
rotierender Bewegung befand. Dieser Nebelballen reichte in seinem äußeren Um-
fange mindestens bis zur Bahn des äußersten Planeten. Der äußerste uns bekannte
Planet ist der Neptnn, der 60v Millionen Meilen von der Sonne entfernt ist.
Demnach muß dieser Nebelball einen Durchmesser von mindestens 1200 Millionen
Meilen gehabt haben.
Die Teile der Dunstmasse verdichteten sich, und in gleichem Maße nahm die
Umdrehungsgeschwindigkeit zu, und die Umdrehungszeit wurde verkürzt, denn die
Teile, die früher einen großen Kreis zu durchlaufen hatten, legten jetzt einen klei-
neren Weg zurück. Daraus folgte eine Zunahme der Fliehkraft am Äquator.
Es entstand dort eine Aufbauschung, woraus sich infolge der Schwungkraft mit
der Zeit Teile loslösten, welche Ringe bildeten, wie wir sie heute noch am Saturn
sehen. Dieselben rissen schließlich und ballten sich zu verschieden großen Neben-
kugeln zusammen, die wir Planeten oder Wandelsterne nennen, weil sie durch die
sich entgegenstehenden Wirkungen der Flieh- und Schwerkraft in bestimmten Bahnen
um die Sonne, ihre Mutter, herumwaudelu. So ging aus dem großen Nebel-
ball nach Abtrennung aller Planeten unsere Sonne hervor. In gleicher Weise,
wie die Planeten von der Sonne, lösten sich später die Monde von den Planeten
ab. (Beschreibung des Vorganges, angewendet auf unsere Erde!) Planeten und
Monde, Kinder und Enkel, umkreisen die Souue, ihre gemeinsame Mutter, in
größeren und kleineren Bahnen und setzen auch die Bewegung um ihre eigene Achse
in der Richtung von West nach Ost fort.**)
*) Zu weiterer Orientierung über Entstehung der Erde werden die folgenden, auch bei dieser
Arbeit benutzten Bücher empfohlen:
M. Neumayr, Erdgeschichte; E. Brückner, Die feste Erdrinde und ihre Formen; Penck, Das
Deutsche Reich; A. v. Reichenbach, Kleines Gemälde der Welt; Haas, Sturm- und Drang-
Periode der Erde; Hintze, Die Schöpfung der Erde; Senft, Wanderungen in das Reich der
Steine.
**) „Auf sehr schöne Weise gelang es dem französischen Gelehrten Plateau, den Werdeprozeß
unseres Sonnensystems gleichsam im Wasferglase zu wiederholen. In ein mit Wasser gefülltes
Gleis, dem er vorher durch Zusatz von Alkohol die spezifische Schwere des Olivenöls gegeben hatte,
Stecket, Prov. Sachsen. \
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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— 3
Feldspat, Glimmer und Quarz, welche man in ihrer Verbindung als Granit
bezeichnet. Derselbe ist also das älteste kristallinische Massengestein
der Erde.
Bei der Erstarrung des Magma entstanden infolge der von der Abkühlung
abhängigen Zusammenziehung in der äußeren, erstarrten Kruste Risse und Spal-
ten, aus welchen die tieferliegende, noch weichere und halbslüssige Magma hervordrang
und über die schon fest gewordene sich ergoß, bis auch sie später erstarrte. Daher
unterscheidet man einen älteren und einen jüngeren Granit. *)
Als später bei zunehmender Abkühlung die Wassermasseu zunahmen, mußten
infolge des Wasserdruckes und der stärkeren Strömung die aus dem Magma sich
ausscheidenden Kristalle immer mehr eine horizontale oder parallele Lage annehmen.
Das erste Gestein, was sich so bildete, ist der Gneis, welcher eine schwach schie-
ferige Beschaffenheit zeigt. Er geht nach unten meist unmerklich in wirklichen
Granit über, von welchem er oft durchbrochen und überlagert erscheint. Nach oben
aber nimmt die Deutlichkeit der Schieferstruktur zu, die Kristalle sind noch dent-
lich und oft von ansehnlicher Größe. Dieses Gestein führt den Namen Glimmer-
schiefer. Im weiteren Verlaufe der Gesteinsbildung werden die Kristalle immer
kleiner, ja endlich so fein, daß sie nur noch mit dem Mikroskope zu erkennen sind.
Dieses feinkörnige schiefrige Urgestein heißt Thonschiefer (Phyllit), der nebst
Glimmerschiefer und Gneis jene mächtigen Gebirgsmassen darstellt, welche unter
dem allgemeinen Begriffe der kristallinischen Schiefer bezeichnet werden.
Verbreitung des Urgebirges: Es bildet das Grundgemäuer der Erd-
rinde und verbreitet sich über alle Festländer und Zonen. Es nimmt wohl kaum
weniger als die Hälfte der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche ein; und da
es nach begründeten Vermutungen auch unter den später gebildeten Erdschichten
fortzieht, fo bildet es den eigentlichen Kern unserer Erde.
In Europa treten diese Gesteine als zusammenhängende Masse in ganz Schwe-
den, Norwegen und Finnland auf, größere oder kleinere Inseln in den sie um-
gebenden Sedimentformationen bilden sie in Mittel- und Südeuropa.
Im Harze tritt die seltene Erscheinung auf, daß der Granit ohne Begleitung
des Gneises oder des kristallinischen Schiefers vorkommt. Wir finden hier im
Brocken und seiner Umgebung das mächtigste Granitmassiv des Harzes (im Brocken
selbst den Granitit), eine kleinere Granitfeste im Ockerthale und den zweitgrößten
Granitstock des Harzes vom Ramberge (Viktorshöhe) bis zur Roßtrappe, wo die
Bode ihn durchbricht.
Im Thüringer Walde tritt der Granit in einzelnen fleckförmigen Massen
aus, wo er vom kristallinischen Schiefer begleitet ist.
.*) Der Färbung und dem Gefnge nach sind dem Granit ähnlich:
1.) Der Syenit, welcher aber gewöhnlich keinen Quarz und statt des Glimmers schwarze oder
schwarzgrüne Körner oder Stengel von Hornblende hat;
2.) der Diorit, welcher aus einem schwarz und weiß gefleckten Gemenge von schwarzer Horn-
blende und weißlichem Feldspate besteht und nicht selten auch eisenschwarze Glimmer-
blättchen enthält;
Z.) der Diabas, welcher aus schwarzem Augit, Feldspat und Grünerde besteht.
1*
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wohnlich Roteisenstein, in seinem reinstem Zustande aber Eisenglanz heißt.—
Fand bei Bildung von kohlensaurem Eisenoxydul ein Ausbruch von heißflüssigen
Massen aus dem Erdiunern statt, so wurde die Temperatur des Meerwassers
in der ganzen Umgebung bedeutend gesteigert, wodurch die Kohlensäure gewalt-
sam ausgetrieben wurde. Das Eisenoxydul, so der Kohlensäure beraubt, mußte
sich in reinem Zustande niederschlagen. Unter dem Wasser konnte es nur lang-
sam Sauerstoff aufnehmen, so daß es allmählich in Eisenoxyduloxyd überging,
welches wir jetzt unter dem Namen Magneteisenstein kennen.
Die zunehmende Abkühlung der Erde bewirkte eine Zusammenziehung der
Erdkruste, wodurch Spalten und Risse in derselben entstanden. Durch dieselben
drang das feuerflüssige Erdinnere, bedeckte obere Teile der Erdrinde und füllte
die Spalten aus. Bei weiter zunehmender Abkühlung mußte eilte zweite Kngel-
hülle erkalten. Durch die Zusammenziehung derselben trat eine zweifache Bewegung
in der oberen Kugelhülle ein. Da die Massen beider Kngelhüllen fest zusammen-
hingen, wurden die oberen Schichten notwendig mit fortgezogen, was aber nur
dadurch möglich war, daß die Teile der letzteren sich zusammenschoben, gepreßt,
gebogen und zerbrochen wurden. Mächtige Erdschollen wurden auf diese Weise
aus ihrer ursprünglich wagrechten Lage in mehr oder weniger geneigte Stellungen
gebracht. So entstanden Gebirgsketten, wie wir es deutlich am Thüringer Walde
sehen. Außer der horizontalen Bewegung war auch eiue vertikale die uuausbleib-
liche Folge der sortschreiteudeu Erkaltung der Erdoberfläche. In tieferen Schichten
mußten sich Hohlräume bilden, über welchen die Gewölbe, von den oberen Erd-
schichten gebildet, wegen ihrer Schwere sich langsam senkten oder plötzlich einbrechen
mußten (cf. oberrheinische Tiefebene, nördliches Vorland des Harzes, gegenwärtige
Erdbewegungen in Eisleben, wo die Entstehung der Hohlräume vou audereu Ur-
sacheu abhängig ist, :c.)-
In der Zeit des geologischen Altertums entstanden auf die angedeutete Weise
schroffe Höhen neben tiefen Einschnitten und kesselartigen Abgründen, von denen
wir uns heute keine Vorstellung machen können. Das Wasser hat die gewaltigen
Höhenunterschiede ausgeglichen. In jener Zeit fand infolge der merklich höheren
Temperatur ein reichlicheres Aufsteigen von Wasserdämpfen in die warme At-
mosphäre statt. Ungeheure Regengüsse, wie wir sie heute glücklicherweise nicht
mehr kennen, waren die Folge. Gewaltige Wasserströme trugen das verwitterte
Gestein der Gebirge in die Thäler und Abgründe. In nächster Nähe der Ge-
birge entstanden die Ablagerungen der Gerölle, die mit der Zeit vielfach in festes
Konglomeratgestein übergingen, mehr entfernt vom Gebirge bildeten sich Sand-
flächen und in noch größerer Entfernung setzten sich endlich die Massen von feinem
Thon nieder. (Nachweis dafür am Nordrande des Harzes!)
Gleichzeitig mit der mechanischen Wirkung des fließenden Wassers nahm die
chemische Thätigkeit im ruhigeren Wasser der Seen und Meere ihren Fortgang.
Davon zeugen in erster Linie die mächtigen Niederschläge von Kalk, dessen Aus-
scheidung aus dem Meerwasser von zwei Ursachen abhängig war. Fanden plnto-
nische Ausbrüche statt, so wurde das Meerwasser in solchen Gegenden beträchtlich
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erwärmt, überschüssige Kohlensäure, welche den Kalk in Auflösung hielt, ausgetrieben,
so daß der somit unlöslich gewordene kohlensaure Kalk am Grunde des Meeres sich
absetzen konnte. So entstanden die ältesten reinen Kalksteinschichten, welche noch
gänzlich frei von tierischen Überresten sind und höchstens Lager von Graphit ein-
schließen, die das Dasein von pflanzlichen Organismen auf jenem Meeresboden
beweisen. Als dann die Plutonischen Ausbrüche nachließen, das Wasser eine gleich-
mäßigere Temperatur annahm, entwickelte sich das organische, besonders das tieri-
sche Leben, was die zweite Ursache der Kalkausscheiduug aus dem Meerwasser ist.
Das tierische Leben bedarf Zu seiner Entstehung und Entwickelung einer beträcht-
lichen Menge von kohlensaurem Kalk. Vorzüglich haben kleine Seetiere, meist
Foraminiferen und Korallen, kohlensauren Kalk nötig, um ihre beweglichen Schalen
oder festen Gehäuse aufzubauen. Nach dem Absterben der Foraminiferen sanken
ihre ans Kalkerde erzeugten Schalen auf den Grund des Meeres hinab und bil-
deten nunmehr mächtige Kalklager. Die Korallen dagegen haben gewaltige Bänke
und Felsrisse, ja ausgedehnte Inseln aus dem Kalkgehalte des Meerwassers auf-
gebaut, Denkmale ihrer durch viele Jahrtausende fortgesetzten Thätigkeit.
Von ganz besonderer Wichtigkeit für uns sind die Kohlenbildungen, die aus
einer untergegangenen Pflanzenwelt entstanden sind. Seit Entstehung der Vege-
tationsformen auf der Erde haben wir Kohlenbildungen. Je älter die Kohlen-
tager sind, desto mehr stand ihre Bildung unter dem Einfluß höherer Temperatur
und stärkeren Druckes, um so stärker entwickelte sich der Kohlenstoff. Als das
älteste Glied haben wir den Graphit anzusehen, welcher reiueu Kohlenstoff darstellt.
Es folgen Anthracit, Steinkohle, Braunkohle und Torf; die letzten beiden Arten
gehören jedoch jüngeren Zeitaltern an. Die riesigen Vegetationsformen des Alter-
tnms, wie Schuppenbäume, Schachtelhalme, Siegelbäume ic., wurden durch die
Orkane gebrochen und durch die Ströme der Regenmassen in die Landvertiesnngen
geführt. Sand und Schlamm des Meeres bedeckten diese untergegangenen Wäl-
der, und es trat unter Abschluß der Luft bei hohem Druck der Verkohlungsvor-
gang ein, so daß die einst verloren gegangenen Wälder jetzt als Steinkohle wie-
der an das Tageslicht kommen. Großartige Kohlenlager besitzen die Vereinigten
Staaten in Nordamerika, England, Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien
:c. Die größten Kohlenlager Deutschlands sind in den Rheinlanden (Ruhrbecken
und Saarbecken) und in Schlesien (Tarnowitzer Platte); kleinere Kohlenlager be-
sinden sich im Waldenburger Berglande, im Königreich Sachsen (Zwickauer und
Plauensches Revier) und am Nordfuße des hohen Venn (Aachener Becken).
Die jüngste Gesteinsgruppe des Altertums ist das permische System, welches
nach dem Gouvernement Perm in Rußland benannt ist, wo diese Formation in
größter Ausdehnung auftritt. Die beiden Hauptabteilungen sind das Rotliegende
und der Zechstein. *)
*) Thüringer Bergleute nannten diesen Kalkstein nach seiner Festigkeit einen „zachen" oder
„zähen" ^tein, worans der Name Zechstein entstanden. „Zeche" bezeichnet auch die Grübe (den
Schacht), ebenso das Haus bei der Grube.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika England Deutschland Frankreich Belgien Deutschlands Rheinlanden Schlesien Sachsen Gouvernement_Perm
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In dieser Periode trat das meiste Land unserer Erdteile über den Meeres-
spiegel hinaus, wodurch es der Abnagung, der Erosion und Denudation mehr
und mehr ausgesetzt wurde. Die höchsten Partien wurden zerstört,' die tiefsten
mit Schutt ausgefüllt. Letzterer, aus Sandsteinen und Konglomeraten bestehend,
bildete das Rotliegende, sogenannt wegen der eisenschüssigen Farbe und wegen
seiner Lage unter einer erzführenden Schicht. Nach der Festlandsperiode, während
welcher das Rotliegende gebildet wurde, tauchte ein großer Teil des nördlichen
Centralenropas unter den Meeresspiegel hinab, und es kam der Zechstein zur Ab-
lagerung. Das Südufer dieses Zechsteinmeeres ging von Mittelengland nach dem
nordwestlichen Teile des rheinischen Schiefergebirges, dem Odenwalds, an den Nord-
gehangen des Erzgebirges entlang bis nach Kurland. Solche Zechsteinmeere bil-
deten sich auch in anderen Ländern. Über dem Rotliegeudeu bildete sich nun ein.
Kalkniederschlag zu einem festen Kalkstein, den die thüringischen Bergleute Zech-
stein nannten. Das untere Glied des Zechsteins, namentlich in Deutschland, ist
wegen der Kupfererzführung von industrieller Wichtigkeit. Es ist der Kupfer-
schiefer, ein schwarzer, bituminöser Mergelschiefer von höchstens 1 m Mächtigkeit,
der von dem sogenannten Dachflötz überlagert ist; auf letzterem liegt der eigeut-
liche Zechstein. Sonst hinterließ das jedenfalls sehr seichte Zechsteinmeer an an-
deren Orten mächtige Gips- und Steinsalzlager, besonders im Gebiete des Heu-
tigeu Norddeutschlauds.
Hand in Hand mit der mechanischen und chemischen Wirkung des Wassers
im Altertum ging eine großartige Entfaltung vulkanischer Kräfte; es türmten sich
Vulkankegel auf, und enorme Lavaströme, Diabase oder Grünsteine, Porphyre und
Melaphyre, ergossen sich über das Land. Die Diabase bilden Gänge und Decken
namentlich in den älteren Sedimentformationen. Wir finden dieses Gestein im
Harz bei Rübeland, in Sachseu und Nassau, iu größeren Massen in Schottland
und Skandinavien. Der Porphyr, welcher ein festes Gestein ist, bildet vielfach '
groteske Berg- und Felsformen, wie den Giebichenstein bei Halle. Er findet sich
in großer Verbreitung in Sachsen, Thüringen, im Harze, Odeuwalde, Schwarz-
Walde :c. Wegen der Härte wird der Porphyr als Beschotterungsmaterial bei
Straßenbauten, wegen seiner Politnrfähigkeit zu Kunstbauten, Säulen und Ge-
säßen verwendet.
Der Melaphyr dagegen verwittert leicht, liefert aber nach seiner Zersetzung
einen fruchtbaren Lehmboden. Er durchsetzt oder bedeckt das Rotliegeude, so am
Thüringer Walde au vielen Orten, bei Ilfeld am Harz, Waldenburg in Schlesien:c.
Das Mittelalter.
(Mesozoische Periode.)
Seit der Zechsteinepoche wurde das Festland mehr und mehr verkleinert, und
das große Meer setzte uach und nach drei Gesteinsschichten ab, die wir als Buut-
saudstein, Muschelkalk und Keuper bezeichnen. Man nennt diese drei Schichten,
die mehr oder weniger immer zusammen auftreten, die Trias. In Deutschland
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ist die Juraformation auch durch den lithographischen Schiefer, der z. B. bei Soln-
Hofen an der Altmühl gefunden wird.
Während der Kreideperiode hatte das Meer uoch eine gewaltige Ausdehnung über
unserem jetzigen Festlande, aber am Schlüsse derselben taucht eine große zusammen-
hängende Landmasse auf, die etwa den Boden des heutigen Europas bildet. Die
Kreideformation tritt in quaderförmig gebildeten Sandsteinschichten auf, wie im
nordöstlichen Vorharze, in der Sächsischen Schweiz :c., oder als Kreidefelsen, wie
auf der Insel Rügen.
Der Triaszeit gehört auch die Bildung großer Salzlager au. So ist in
dieser Zeit z. B. bei Erfurt eiu gewaltiges Steiusalzlager entstanden. Aber noch
viel reicher an Salzlagern sind die Formationen des Altertums, besonders die Zech-
steiuformation. Ihr gehören z. B. die ausgedehnten Salzlager nördlich und östlich
vom Harze an. Überhaupt finden wir Salzlager in allen Niederschlagsgesteinen
(Sedimentgesteinen). Wie sich in jenen Zeiten die verschiedenen Salzlager gebildet
haben, läßt sich heute an den Küsten der Meere beobachten.
Durch das Wasser sind die zur Salzbildung erforderlichen Stoffe (Chlor und
Natrium) aus der Erdrinde ausgezogen und dem Meere zugeführt; iu ihm sind
sie zu Salz verbunden. So sind in 100 kg Meerwasser ca. 21/2 kg Salz. Überall,
wo man an den Meeresküsten in abgeschlossenen Teilen Meerwasser verdampft,
schlägt sich das feste Salz auf den trockenen Boden nieder. (Beispiele: Indus-
Mündung, Salzsee Eltou in Rußland, totes Meer :c.) Ebenso haben sich in
jenen vorgeschichtlichen Zeiten die Salzlager gebildet. Gewaltige Strecken des sich
hebenden Meeresbodens wurden nach dem Zurücktreten des Wassers mit Salz be-
deckt. Durch Regengüsse wurden die ungeheuren Salzmeugeu nach den Boden-
senknngen geführt, wo das Wasser verdampfte und das feste Salz zurückblieb.
Dieser Vorgang wiederholte sich, und im Laufe der Jahrtausende sammelte sich
das Salz massenhaft an. Weil das Meerwasser anch stets Gips (Kalk, Schwefel-
säure und Wasser) enthält, so schlug derselbe mit nieder und verunreinigte, nament-
lich an den Rändern, die Salzlager.
Mit den Vorgängen der Salzlagerbildnng hängt die Entstehung des Petro-
lenms zusammen. Aus den oben erwähnten Salzbecken stoß, nachdem sie mit
der Salzlauge gefüllt waren, dieselbe ab und dem benachbarten Meeresrande zu.
Alle Lebewesen, wie Fische zc., mußten zu Grunde gehen und absterben. So
sammelten sich in der Nähe der Meeresküste große Lager von Fisch- und anderen
Meertier-Leichnamen an, wurden im Salzthon begraben und erlitten dann jene
äußerst langsame Gärung oder eigentümliche chemische Zersetzung, welche nebst ver-
schiedenen Gasarten als Endergebnis auch Petroleum lieferte. So trifft man heute
überall von den Salzlagern aus laudabwärts aus mehr oder weniger ergiebige
Petroleumquellen. (Beispiele: Peine in Hannover liegt landabwärts von den Salz-
lagern am Nordrande des Harzes; derselbe Nachweis läßt sich führen bei den
Petroleumquellen in Ungarn, Galizien, Baku, Peuusylvauieu :c.)
Auch die Feuerkräfte des Erdinnern waren in dieser, wie in späteren Pe-
rioden thätig und ließen tobeude Vulkane auftauchen. Wie die Lava des Alter-
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Ortsnamen: Soln-
Hofen Europas Sächsischen_Schweiz Erfurt Salzsee_Eltou Petro- Hannover Ungarn Galizien Baku Peuusylvauieu
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tums sich uns im Porphyr zeigt, so tritt uns dieselbe in den späteren Weltaltern
bis zum Beginn der Diluvialperiode im Basalt entgegen. Er ist ein schwarzes
oder schwarzgraues Gestein mit dichtem Gefüge, sehr sest und schwer sprengbar.
Außer anderen Bestandteilen enthält der Basalt Magneteisen. Er kommt in Platten-,
Säulen und Kugelform vor. Weltberühmt unter den säulenförmigen Basaltbilduugeu
ist die Fingalshöhle auf derjusel Stasfa. Überhaupt ist der Basalt über die ganze
Erde verbreitet. In größeren Massen erscheint er in Deutschland in der säch-
sischen Lausitz, in Nordböhmen, an zahlreichen Punkten des Erzgebirges, in der
Rhön, im Vogelsgebirge, im rheinischen Schiefergebirge, besonders in der Eifel,
im isolierten Kaiserstuhl bei Freiburg :c.
Dem Basalt ähnelt der Phonolith oder Kling st ein. Er ist ebenfalls ein
Lavagebilde, welches auch Feldspat enthält. Seine Farbe ist grünlichdnnkelgrau.
In dünnen Platten giebt er beim Anschlagen mit dem Hammer einen hellen
Glockenton. Er findet sich in den Sandsteinbrüchen bei Pirna, im böhmischen
Mittelgebirge, im Vogelsgebirge, im Hohentwiel (cf. Ekkehard, 8. Kapitel: „der
graue Klingstein, der des Berges Kern ist") :c.
Ebenso ist der Trachyt ein vulkanisches, aber meist poröses Lavagebilde von
weißgrauer, grünlicher oder rötlichbrauner Farbe. Er kommt abwechselnd mit
Basalt im rheinischen Siebengebirge vor. Trachytische Gesteine sind auch Bims-
sand und Tuffsteine, welche als Baumaterial beliebt sind.
Die Basaltsäulen finden bei Ufer- und Hafenbauten Verwendung; zu Straßen-
bauten eignet sich dieses Gestein vorzüglich. Auf dem verwitterten Basaltboden
entwickelt sich fast überall eine üppige Fruchtbarkeit. Das Gestern besitzt die Fähig-
keit, Feuchtigkeit stark anzuziehen und das Wasser tief eindringen zu lassen, wo-
durch der Basalt trotz seiner Festigkeit leicht zerstört wird und einen sehr frncht-
baren Boden bildet, der von keinem anderen übertroffen wird. Das beweist der
Rheingau: seinen herrlichen Wein verdankt der Rheinländer dem Basaltboden.
Auch sind alle Basaltkuppen mit der üppigsten Vegetation bedeckt.
Nachwirkungen der vulkanischen Thätigkeit in der Umgebung der Basalt-
gebilde dürften in den zahlreichen Thermen zu erkennen sein, wie wir sie finden
in Badenweiler, Baden, Wiesbaden, Soden, Kronthal, Homburg, Nauheim,
Kissingen (Thermalsolqnellen), Karlsbad :c.
Die Neuheit.
(Känozoische Periode.)
In der ältesten Epoche dieser Zeit beginnt das Meer wieder an Umfang zu
gewinnen. In Europa überflutet es das nordfranzösische, das südostenglische
Becken und dringt in die norddeutsche Tiefebene ein. Bis in die Thäler des Ge-
birges geht das Meer. Es bildet sich ein Boden, den man mit dem Namen
Tertiärgebirge bezeichnet. Dasselbe ist über die ganze Erde verbreitet und bildet
die Unterlage der jüngsten Ablagerungen in den meisten Tiefebenen. Die Pflanzen
fanden durch das Vordringen des Meeres in dieser Zeit ihren Untergang, wurden
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Ekkehard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordböhmen Freiburg Pirna Rheingau Basalt- Badenweiler Baden Wiesbaden Homburg Nauheim Kissingen Karlsbad Europa
— 15 —
welche in Asien ihre Heimat haben. Getreidearten, wie Gerste und Weizen, welche
man nach der Eiszeit anbaute, stammen ebenfalls aus Asien. Alle diese Mo-
mente beweisen uns, daß der nacheiszeitliche Mensch aus Asien stammen mag.*)
Jedenfalls hat derselbe den eiszeitlichen Menschen verdrängt, welcher mit dem
Auftreten der neuen Kultur ausgestorben sein dürfte, wie noch heute Völker nie-
derer Bildungsstufe in Berührung mit höherstehenden erlöschen (es. die Indianer-
Nordamerikas :c.).
Die Zeit, in welcher der aus Asien stammende Mensch seine Geräte aus Stein
verfertigte nennt man die Steinzeit. Die jüngste Stuse derselben fällt schon in
die Alluvialzeit. Sie ist charakterisiert durch merkwürdige Grabstätten und Denk-
male, welche vom nordwestlichen und mittleren Europa nach Nordafrika und östlich
bis Indien in außerordentlicher Verbreitung auftreten. Es waren entweder ein-
zelne aufgestellte Steine, oder Grabkammern und Altäre, aus mehreren zusam-
mengelegten Steinen gebildet. Solche aus Steinen erbauten und mit einem Erd-
Hügel überdeckten Kammern, welche Familiengrabstätten waren, bezeichnen wir heute
als Hünengräber oder Hünenbetten. In denselben findet man häufig neben den
Resten vieler Leichname Thongefäße, Werkzeuge aus Stein und Bein, Bernstein-
schmuck und durchbohrte Tierzähne. Auch die Hügelgräber, welche in Toten-
krügen oder Urnen die Asche verbrannter Leichname enthalten, gehören wahrschein-
lich dieser Zeit an.
Von größter Bedeutung für die Vorgeschichte der Menschheit war die erste
Entdeckung eines Pfahlbaues im Züricher See durch einen Schweizer, den Alter-
tumsforscher Dr. Ferdinand Keller, im Jahre 1854. Die Funde aus diesem
Pfahlbau, wie aus vielen anderen, die später entdeckt wurden, gaben Aufschluß
über die Kulturverhältnisse der vorgeschichtlichen Menschen, über Tiere, Pflanzen
und Geräte. Sie zeigten, daß sich diese Menschen mit Ackerbau beschäftigt haben
und sich ihre Geräte und Waffen aus Stein und Bein, später aber aus Metall
augefertigt habeu.
Mit der Einführung des Gebrauchs der Metalle beginnt die sogenannte
Metallzeit. Mit der Verarbeitung von Kupfer, Gold, Bronze und Eisen war
die höchste Stufe der Vorgeschichte erreicht. Im nördlichen Europa kann die
Metallzeit noch in eine Bronze- und Eisenzeit geteilt werden, während in Mittel-
und Südeuropa Bronze und Eisen zusammen austreten. Über die Metallzeit ge-
beu uns die Pfahlbauten der Kelten, Gallier, Germanen und Slawen Aufschluß,
weshalb mau diese Zeit auch die kelto-germanische Periode nennt. Auf diese Zeit
folgt die römisch-germanische Periode und mit dieser beginnt die eigentliche Ge-
schichte des Menschen in Europa, die nun nicht mehr aus stummen zurückgelasse-
nen Resten, sondern in Schriftzeichen und Wortlauten zu uns redet.
*) Aus diesem Grunde nennt man auch die Menschenrasse, welche aus Asien stammt und
sich heute über ganz Europa, über den Süden und Südwesten von Asien wie über den Norden
von Afrika ausgebreitet, auch in Amerika die vorherrschende geworden ist, die kaukasische Rasse
<uach dem Caucasus indicus oder Hindukhu).
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Keller Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Asien Nordamerikas Asien Europa Nordafrika Indien Europa Südeuropa Europa Asien Europa Asien Afrika Amerika
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am südöstlichen Ende der „Große Beerberg" (984 in), der nordöstlich benachbarte
„Schneekopf" (976 m) und in der Nähe des Nordwestendes der bekannteste und
besuchteste der Gipfel, der imposante „Jnselsberg" (915 m).
1). Geologische Beschaffenheit.
Im Fraukenwald tritt uns eiu Grauwacke-Thouschiesermassiv entgegen, welches
wegen der Gleichheit seines Materials eine ziemlich gleichmäßige Oberfläche
bildet. Die Formen des Harzes und rheinischen Schiefergebirges werden hier
wiederholt. Auf der Höhe des Frankenwaldes lagert noch eine kleine Partie von
Buntsandstein. An einzelneu Stellen ist die Fläche durch Urgebirge (Diabas)
unterbrochen, und dort erheben sich einzelne Berge aus der Hochfläche heraus.
Der Horst des Thüringer Waldes ist ein Schollengebirge, dessen Kamm
durch einen Schollenbruch entstanden ist. In altzeitlichen Perioden sind hier die
Glutmassen aus dem Erdinueru hervorgedrungen, so daß dieses Gebirge wegen
seiner eigentümlichen Formation und der großen Mannigfaltigkeit der Gesteins-
arten zu den interessantesten und lehrreichsten Gebieten Deutschlands gehört.
Hieraus erklärt es sich, daß die namhaftesten Geognosten, wie Heim, Freies-
leben, Cotta :c. diesem Gebirge ihre besondere Aufmerksamkeit zugewendet haben.
I. Aus der permischen Gesteinsgruppe sind vertreten:
1. der Zechstein, der mit geringen Unterbrechungen einen regelmäßigen Saum um den
Thüringer Wald legt und die geognostische Grenze zwischen dem Bezirk der Eruptivgesteine
und dem anstoßenden Hügellande bildet;
2. finden wir gewaltige Massen des Rotliegenden am nordwestlichen, schmal auslaufen-
den Ende des Gebirges, welches vom Tnnnel der Werrabahn bei Eisenach durch-
krochen wird.
Ii. Das eruptive Gestein des Thüringer Waldes.
Innerhalb dieses angedeuteten Saumes ist eiue große Zahl der verschiedenartigsten
eruptiven Gebilde, zwischen denen kleinere und größere Schollen des Steinkohlengebirges
und des Rotliegenden, vielfach zerrissen und zerstückelt, zum Kamme des Gebirges empor-
gehoben wurden.
Auf der Strecke von Ruhla bis uach Tambach finden wir aus dem kristallinischen
Schiefergebirge den Glimmerschiefer; von den eruptiven Plutonischen Gebilden sind hier
vertreten: der Granit, der Grünstein, der Porphyr (Jnselsberg), der Melaphyr k., welche
bald in stockförmigen Massen, bald in gangartigen Zügen bunt und wirr durch einander
lagern.
Von Tambach weiter nach S.-O. dominiert der Porphyr, der als Feldsteinporphyr
und Grünstein die ausgedehntesten Strecken des Gebirges einnimmt und die höchsten
Berge bildet, z. B. den Beerberg, den erhabensten Punkt des Thüringer Waldes.
So läßt sich der ganze Thüringer Wald in drei Gebirgsstöcke gliedern:
1. den nordwestlichen oder den Stock des Rotliegenden,
2. den mittleren oder den Glimmerschieser-Granit-Stock,
3. den südöstlichen oder Porphyr-Stock.
c. Verkehrswege.
Die Übergangspässe bilden nur geringe Einsattelungen, so daß der Gebirgs-
kämm in der Längenrichtung der Passage wenige Schwierigkeiten entgegenstellt.
Seit uralter Zeit (nachweisbar seit den Tagen des Bonifatius) läuft ein
gebahnter Weg, — der sogenannte Rennsteig oder Rainstieg (d. i. Grenzweg)
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