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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 18

1861 - Stuttgart : Hallberger
18 wandten Fürsten von Ilolienzoiiern-Iiechingen und Sigmaringen sich entschlossen , zu Gunsten der Krone Preussens ihren Souveraine- tätsrechten zu entsagen, wodurch beide Fürstenthümer, die Stammlande des preussischen Regentengeschlechtes, ebenfalls an Preussen kamen, das gegenwärtig auf 5100 Q.m. über 17 Millionen Einwohner zahlt. König Wilhelm I. In seinen letzten Lebensjahren hatte König Friedrich Wilhelm durch eine schwere Krankheit Vieles zu leiden. Sein Todestag, der 2. Januar des Jahres 1861, verbreitete eine tiefe Trauer über das Land, und diese war der schönste und vollgültigste Beweis der Liebe und Verehrung, die dem guten Könige von seinem Volke allgemein gezollt wurde. Mit ebfcn so grossem Vertrauen blickt aber auch das preus- sische Volk auf seinen neuen Herrscher, den König Wilhelm I, der, als Bruder des ohne Kinder verstorbenen Königs, demselben in der Regierung nachfolgte und diese schon während der Krankheit des Königs geführt hatte. Die Gerechtigkeitsliebe und Regentenweisheit, sowie die Thatkraft und Entschiedenheit, die das Volk an seinem er- habenen Herrscher bereits kennen gelernt hatte, erfüllte dasselbe mit hoher Zuversicht, und — geleitet von einem weisen Regenten, beschützt durch ein überaus zahlreiches und mächtiges Kriegsheer, blickt es muthig und ohne Zagen jeder Gefahr entgegen, währenddem neben einem musterhaften Staatshaushalte Künste und "Wissenschaften, Gewerbe, Handel und Landwirthschaft, gepflegt durch die höchste Sorgfalt der Regierung, einen stets erfreulicheren Aufschwung nehmen. Stark im Innern und gegen Aussen behauptet Preussen eine achtunggebietende und einflussreiche Stellung unter den fünf Grossmächten Europa’s, und die Ueberzeugung, dass der preussische Staat diese Macht und Grösse nur der Weisheit und Thatkraft seiner Regenten verdanke, knüpft die Bande der Liebe, Treue und Anhänglichkeit immer fester, welche Fürst und Volk umschlingen. Besonders erhebend wirkten die Worte, die König Wilhelm I. bei seiner Thronbesteigung an sein Volk richtete und fanden in Aller Herzen einen freudigen Nachhall: „Meine Hand soll das Wohl und das Recht Aller in allen Schich- ten der Bevölkerung hüten ; sie soll schützend und fördernd über ihrem reichen Leben walten!“ „Es ist nicht Preussens Bestimmung, dem Genuss der erworbenen Güter zu leben. In der Anspannung seiner geistigen und sittlichen Kräfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit seiner religiösen Gesin- nung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Stärkung seiner Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht; nur so vermag es seinen Rang unter den Staaten Europa’s zu behaupten.“ ,,Ich halte fest an den Traditionen Meines Hauses, wenn Ich den vaterländischen Geist Meines Volkes zu heben und zu stärken Mir vorsetze. Ich will das Recht des Staates nach seiner geschichtlichen Bedeutung befestigen, und ausbauen und die Institutionen, welche König

2. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. IV

1887 - Aachen : Barth
— Iv — Darlegungen sozialer Schwärmer zu begegnen, da die Geschichte so rä re? 3 ot0jr f benr Menschen zu keiner Zeit geluuaeu ist, Elend aus, der Welt zu schaffen und die vielgepriesene Gleichheit und Glückseligkeit auch nur aus kurze Zeit herzustellen. H. Zur Erreichung des vorhin angegebenen Zweckes im Geschichtsunterrichte ist diestoffauswahl von größter Bedeutung. Dieselbe hat nach drei Rücksichten zu erfolgen: 1. mit Rücksicht auf den Stoff an sich und zwar a) nach fernem Umfange und b) nach seinem Inhalte: 2> nnt Rücklicht auf dre Fassungskraft der Schüler und 3) mit Rücksicht ans die _ Unterrichtszeit, die dem Gegenstände gewidmet werden kann, resp. gesetzlich dafür bestimmt ist. . 1) Die Auswahl hat in Rücksicht auf den Stoff zu erfolgen a)nnch semem Umfange. Es ist weder möglich noch notwendig, in der Schule,, fei es nun tue höhere oder niedere, den ganzen Geschichtsstoff, also tue Universalgeschichte zu lehren. Möglich ist es nicht, weil die ungeheuere Stoffmasse sich einer auch nur oberflächlichen Behandlung entzieht. Notwendig ist es nicht, weil manche Geschichtsstoffe weder eine besondere Bildungskraft in sich schließen, noch ein Interesse der Schüler erwecken. Zur Erreichung der im Geschichtsunterrichte zu stellenden Zwecke genügt es, wenn die Geschichtsdarstellung sich ans die wichtigsten Kulturvölker und die bedeutendsten Bildungsepochen beschränkt. Der Hauptgegenstand des Geschichtsunterrichtes wird immer, in der Volksschule mcht minder me in der höh ent Schule, die Geschichte des eigenen Volkes, also bei uns des deutschen bleiben, einmal, um der gefährlichen Sondertümelei entgegenzuarbeiten, die wiederholt Deutschlands Schwache und Erniedrigung herbeigeführt hat, und zum andern, um dem ungesunden Weltbürgertum zu begegnen, das wohl die Selbstsucht, aber niemals den Gemetttsinn, das Gemeinwohl befördert. Der Unterricht in der deutschen Geschichte schließt indes die Berücksichtigung der Geschichte des engern Vaterlandes nicht aus, wohl aber gibt er ihr die rechte Stellung; er erklärt und erhellt dieselbe. Zu der passenden Einführung und tiefern Begründung der Geschichte unseres Volkes ist schließlich erforderlich, daß die alte Geschichte, also in der Volksschule die biblische Geschichte zum Ausgangspunkte genommen wird. Denn auf der Bildung der klassischen Völker beruht noch zum großen Teil unsere geistige Entwickelung, und diese ist vielfach nur durch Hinweis auf jene verständlich; zudem zeigt auch die biblische Geschichte so recht das Walten der göttlichen Vorsehung in der Weltregierung. b) Was die Auswahl des Stoffes nach seinem Inhalte angeht, so tst zunächst zu berücksichtigen, daß Thaten jtnd Ereignisse den jugendlichen Geist in weitaus höherm Maße fesseln als Einrichtungen und Zustünde., Doch ist nicht zu vergessen, daß Namen und Zahlen wohl zur Geschichte gehören, aber sie nicht ausmachen. Ferner ist die Kulturgeschichte zu Pflegen, und zwar nicht blos die Geschichte der materiellen, sondern auch die der geiltigert Kultur. Wohl hat Baco von Vernlam recht, wenn er sagt: „Wenn die Geschichte der Welt — und fügen wtr htnzu, auch die eines Volkes — in diesem Teile vernachlässigt wird, so gleicht sie einer Bildsäule des Polyphcm mit ausgerissenem Auge/ Und doch beschränkt sich heute trotz dieser Erkenntnis der Unterricht in der Kulturgeschichte meist nur aus Notizenkram. Dann ist an dritter Stelle Berücksichtigung der bedeutenden geschichtlichen

3. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 3

1892 - Düren : Solinus
Vorwort ;ur 3. Auflage. Mit erhöhten Anforderungen tritt die heutige Zeit an die Volksschule heran. Groß und stark ist unser geeintes Vaterland, geachtet und gefürchtet. Aber im Innern des Vaterlandes nagt der Wurm der Unzufriedenheit. Tausende sind in Gefahr, zu verlieren die Religion als die Grundfeste alles zeitlichen und einigen Glückes, zu verlieren die heiligen Güter der christlichen Familie, zu verlieren auch die Liebe zum angestammten Herrscherhanse. Den Ernst der Zeit erkennend, wenden wir den Blick nach oben zum Lenker der Geschicke. Voll Vertrauen blicken wir aber auch ans unsern erhabenen Landes-vater, dessen ganzes Streben dem Wohle des Vaterlandes gilt. Mit demselben Vertrauen, welches wir ihm entgegenbringen, tuendet er sich auch an seilt Volk, daß es mit ihm vereint den Gefahren der Zeit entgegenarbeite. In bevorzugter Weise wendet er sich an die Schule. Die Schule ist berufen, durch Pflege der Gottesfurcht und der Liebe zum Vaterlaude die Grundlage für eine gesunde Auffassung der staatlichen uttd gesellschaftlichen Verhältuisse zu legen. Sie soll schon die Jugend zu der Überzeugung bringen, daß die neuen Lehren von Freiheit und Gleichheit den göttlichen Geboten und der christlichen Sittenlehre widersprechen, daß sie in Wirklichkeit unausführbar und dem Einzelnen wie dem Ganzen gleich verderblich find, daß ein wahres Glück für den Einzelnen und für die Familie nur in einem geordneten Staatswesen zu finden ist. Ihr Ziel zu erreichen stehen der Schule i

4. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 23

1892 - Düren : Solinus
— 23 - 20. Wilhelm 1. (1861—1888.) Ta Friedrich Wilhelm Iv. kinderlos war, so folgte ihm auf dem Throne sein Bruder Wilhelm I. In seiner Jugend hatte er die Trauer seiner königlichen Eltern und das tiefe Elend unseres Vaterlandes gesehen. Darum war er stets darauf bedacht, dem Vaterlande seine ganze Kraft zu widmen. Schon in den Befreiungskriegen zeigte er sich als deutschen Helden und erhielt wegen seines unerschrockenen Mutes das eiserne Kreuz. Nachdem er (am 2. Januar 1861) zur Regierung gelaugt, sorgte er für die Vermehrung und Ausbildung des .Heeres, und seinem rastlosen Streben danken wir die Großthaten in den Kriegen gegen Dänemark, Österreich und ganz besonders gegen Frankreich. Nach dem glorreichen Siege über die Franzosen wurde er (am 18. Januar 1871) zum Kaiser gekrönt, und seit dieser Zeit führt der König von Preußen den Titel: „Kaiser des deutschen Reiches." Wilhelm 1. stand nun sieggekrönt au der Spitze des mächtigen Deutschlands. Er hat die deutsche Einigkeit wieder hergestellt, Deutschlands Macht und Größe begründet. Sein Feldherrntalent und seine Regeutentugenden wurden von ganz Europa bewundert. Gestützt auf ein großes, wohlgeschultes Heer war er ein sicherer Hort des Friedens. Seinen Unterthanen war er ein gerechter, liebevoller Vater; ihr Wohl war feine Sorge bis zu seinem Tode. Wie Wilhelm 1. hat aber auch kein Hohenzollernfürst vor ihm die Liebe seiner Unterthanen genossen. Sein Andenken wird fortleben bis in die spätesten Zeiten. 21. Wilhelms I. Sorge fiiv die arbeitenden Klassen. Schon seit langer Zeit gab es in den europäischen Staaten Unzufriedene, denen Monarchie, Religion und Vaterlandsliebe ein Greuel sind, die durch ihre Lehre von der falschen Freiheit und Gleichheit den Thron zu untergraben und den Verfall des Staates vorzubereiten suchen. Als daun zu Anfang der siebziger Jahre eine große Geschäfts-stocknng eintrat, da wuchs deren Zahl in besorgniserregender Weise, und sie traten mit ihrer verderblichen Lehre kühn tu die Öffentlichkeit. Kaiser Wilhelm 1. erkannte die große Gefahr, welche seinem Volke

5. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 19

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
19 meisten von ihnen schon unterwegs zu Grunde. Das Haupt-Heer, 600000 'Mann stark, brach erst im Herbste des Jahres 1096 unter der Anfhrung vieler mchtigen Fürsten aus. An der Spitze stand ein deutscher Fürst, der fromme und tapfere Herzog von Niederlothringen, Gottfried von Bouillon mit Namen. Nach vielen Mhseligkeiten gelangte das Heer nach Klein-asien und von dort nach Palstina. Die wichtigsten Städte, z. B. Edessa und Antiochien, wurden unter groen Anstrengungen erobert. Endlich trafen die Kreuzfahrer, nur noch 20000 an der Zahl, vor Jerusalem ein. Aber die Trken verteidigten die Stadt aufs tapferste. Erst nach einer Belagerung von fnf Wochen, am 15. Juli 1099, gelang es den Christen, dieselbe zu erstrmen. Gottfried von Bouillon war der erste, der die Stadt-mauer berstieg. Alle Unglubigen wurden niedergemacht, Männer, Frauen und Kinder. Tage lang dauerte das Morden. Dann aber thaten die Kreuzfahrer Bue fr die verbten Greuel. Nun waren die hl. Orte im Besitze der Christen, und Gottfried von Bouillon wurde zum Könige von Jerusalem erwhlt. Er aber sprach demtig: Es sei ferne von mir. da eine goldene Krone tragen zu wollen, wo mein Erlser eine Dornenkrone getragen hat." Er nahm den Knigstitel nicht an, sondern nannte sich nur Beschtzer des hl. Grabes. Doch starb er schon ein Jahr darnach, und sein Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem. Die Christen waren auf die Dauer nicht imstande, die erober-ten Gebiete zu behaupten. Es wurden darum im Laufe der nchsten 200 Jahre noch sechs Kreuzzge unternommen, um das hl. Land vor der Herrschaft der Trken zu bewahren. Drei davon sind von deutschen Knigen ausgefhrt worden. Aber alle Anstrengungen waren vergebens, und im Jahre 1291 muten die letzten christlichen Ritter das hl. Land verlassen, welches nun wieder in die Hnde der Trken fiel. Folgen der Kreuzzge. Wenn die Kreuzzge auch ihren eigentlichen Zweck nicht erreicht haben, so sind sie doch in ihren Folgen fr alle europischen Völker von der grten Bedeutung gewesen. Das Ansehen der Kirche, auf deren Anregung die Zge unternommen wurden, wie auch die Macht der Fürsten, denen viele Ritter Hab' und Gut verkaufen muten, um die Kosten fr den Zug ins heilige Land aufzubringen, wuchs auerordentlich. Das Ritterwesen wurde veredelt, die Beolke-rrmg der Städte nahm zu. Handel und Gewerbflei entwickelten und mehr, Knste und Wissenschaften gediehen zu hoher Blte. Uns aber geben die Kreuzzge ein herrliches Zeug-ms fr den Opfermut der damaligen Zeit.

6. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 60

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
abgeschlossen. Preußen verlor alles Land zwischen Rhein und Elbe, mehr als die Halste seines Gebietes. Es mute versprechen nicht der 42000 Soldaten zu halten und 210 Mill, Mark Kriegskosten zu zahlen, bis zu deren Tilgung die Franzosen die Festungen Glogau, Kstrin und Stettin besetzt halten sollten. Unser Vaterland war tief gesunken und sehr unglcklich geworden; aber es sollten auch wieder bessere Zeiten kommen. Preuens Wiedergeburt. Das schwere Unglck, das Preußen widerfahren war, brachte den König zu dem Entschlsse, alle Verhltnisse des Staates umzugestalten und zu verbessern. Die tchtigsten und edelsten Männer standen ihm in seinen Be-strebungen hilfreich zur Seite, und ihre gemeinsamen Anstren-gungen machten es mglich, da das Volk nach Verlauf einiger Jahre die Herrschaft der Franzosen abschtteln konnte. Die hervorragendsten dieser Männer sind der Minister Freiherr von Stein und der General von Scharnhorst. Stein. Die erste Sorge Steins war, die groe Kriegsschuld zu bezahlen und die preuischen Festungen von den franzsischen Truppen zu befreien. Zu dem Zwecke muten die Abgaben be-deutend erhht werden; aber das Volk gab gerne, weil es die Not es Landes sah. Der König selbst ging mit seiner Familie allen in Sparsamkeit und Opferwilligkeit mit dem besten Bei-spiele voran. Er verkaufte die kniglichen Gter, sogar das goldene und silberne Tafelgeschirr, und schenkte den Erls dem Lande, die Knigin opferte ihre kostbaren Schmucksachen, und so gelang es, in der kurzen Zeit bis zum Herbste 1808 die Schuld zu Zahlen, woraus die Franzosen auer den besetzten Festungen auch Berlin rumten und preuische Truppen wieder in die Hauptstadt einrckten. Beseitigung der Erbunterthnigkeit. Eine weitere Sorge Steins war die Schaffung eines freien und selbstndigen Bauernstandes. Zwar hatten schon Friedrich Wilhelm I. und Friedrich d. Gr. versucht, die Leibeigenschaft der Bauern zu be-seitigen; aber nur auf den kniglichen Gtern war es ihnen gelungen. Auch war durch das preuische Landrecht" bereits seit 1794 die Leibeigenschaft fr aufgehoben erklrt; trotzdem bestand sie aus den adeligen Gtern noch immer unter dem Namen Guts- oder Erbunterthnigkeit fort Nun erlie der König auf Steins Rat 1807 ein Gesetz, wonach vom Martinitage 1810 ab jede Erbunterthnigkeit aufhren und der Bauernstand vllig frei sein solle. Desgleichen wurde von dieser Zeit an gestattet' da Brgerliche Grundbesitz erwerben konnten, was bis dahin nur dem Adel gestattet war, während der Adel das Recht erhielt, brgerliche Gewerbe zu treiben. Stdteordnung. Auch dem Brgerstande der Städte wurden grere Freiheiten zu teil. Durch die von Stein veran-late Stdteordnung erhielten die Brger das Recht, aus ihrer

7. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 9

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
9 fiel, und Bonifatius war unverletzt. Da sahen die Heiden, da die Götter keine Macht besaen, und sie lieen sich taufen. Aus dem Holze der Eiche aber baute Bonifatius eine Kapelle zu Ehren des heiligen Apostels Petrus. Als er nochmals nach Rom reiste, erhob ihn der Papst zum Bischfe im Germanenlande und befahl ihm, Bistmer zu grnden. Er befolgte den Befehl und vereinigte die einzelnen christlichen Gemeinden zu Bistmern, deren Bischfe mit dem Papste in Verbindung standen. So hat er die kirchlichen Ver-Hltnisse unseres Vaterlandes geordnet und darum den Ehren-Immert Apostel der Deutschen" erhalten. Spter nahm er seinen Sitz in Mainz und war der erste Erzbischof dieser Stadt. In seinem hohen Alter zog er noch einmal zu den Friesen, die noch immer Heiden waren, um sie zu bekehren. Schon hatten viele von ihnen sich tausen lassen. Eines Tages wollte er einer groen Anzahl das Sakrament der Firmung spenden, als er am Altare während der heiligen Messe von einer Rotte erzrnter Heiden berfallen und ermordet wurde. Das geschah im Jahre 755. So ist er als Mrtyrer gestorben und wird von der Kirche als Schutzpatron Deutschlands verehrt. In Fulda, wo er ein Kloster und eine berhmte Schule gegrndet hatte, liegt er begraben. 5. Chlodwig. 481 511. Die Franken verlieen während der Vlkerwanderung ihre Heimat nicht. Ein Teil von ihnen wohnte an den Ufern des Niederrheins und der Mosel. Sie hieen deshalb die Userfranken,-ihre Hauptstadt war Kln. Ein anderer Teil wohnte in dem heutigen Belgien und Holland. Nach dem Flusse Assel oder Jssla, der ihr Gebiet durchstrmte, nannten sie sich issalische oder salische Franken. Ein Enkel des Knigs Merovus, der in der groen Hunnen-schlacht gegen Attila mitgekmpft hatte, wurde im Jahre 481 König der salischen Franken. Chlodwig war sein Name. Er und seine Nachkommen werden nach ihrem Stammvater die Mero-ving er genannt Chlodwig hat durch seine Kriegsthaten das Frankenreich groß und mchtig gemacht. Zuerst eroberte er den im Norden Frankreichs (zwischen den Flssen Seine und Somme) gelegenen Rest des frheren rmischen Reiches. Seine Gemahlin Chlotilde, eine christliche Prinzessin aus Burgund im sdlichen Frankreich, hatte schon oft vergeblich versucht, ihren Gemahl zu bekehren. Erst bei Gelegenheit eines weiteren Krieges wurde ihr Wunsch erfllt. Chlodwig zog gegen die Alamannen zu Felde, die einen ruberischen Einfall in das Frankenreich gemacht hatten. Dieselben waren ein germanisches Volk, das am Ober-

8. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 20

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
20 12. Friedrich I., Barbarossa. 11521190. Herkunst und Persnlichkeit. In Schwaben, dem heutigen Knigreiche Wrtemberg, erhob sich in alter Zeit ans dem hohen Stausen ein herrliches Frstenschlo.^von dem jetzt kaum noch einige Trmmer vorhanden sind. Hier mar die Heimat einer glnzenden Reihe von Knigen, die man nach ihrem Stammschlosse die Hohenstaufen oder die Staufer nennt. Der berhmteste unter ihnen ist Friedrich I. Seine Gestalt war mittelgro, aber stattlich^.und)schn, sein Antlitz heiter, sein Auge seurig. Wegen seines roten Bartes nannten die Italiener ihn Barbarossa, d. h. Rotbart. Im Kriege tapfer, strenge gegen die belthter, gerecht gegen jedermann, war er berall geachtet und gefrchtet. Seine Wirksamkeit in Deutschland. Friedrich wollte die Macht des Kaisertums wieder ausrichten, wie sie unter Karl d. G. gewesen war. Er stellte sich zunchst die Ausgabe, dem Reiche den innern Frieden wiederzugeben. Mit unnachsichtlicher Strenge ging er gegen die Raubritter vor, deren er am Rheine 60 hinrichten lie, während er ihre Burgen zerstrte. Zwischen seiner Familie und der frstlichen Familie der Welsen bestand seit vielen Jahren ein Streit, da-,dem Reiche schon viel geschadet hatte. Er shnte sich mit den Welsen aus, indem er Heinrich dem Lwen das Herzogtum Bayern^zurckgab, das seinem Vater genommen worden war. In Italien. Dann wandte er sich gegen Italien, um daselbst seine Rechte als Kaiser geltend zu machen. Die Städte in Norditalien wollten sich unabhngig vom Kaiser machen und verachteten die kaiserlichen Befehle. Am bermtigsten waren die Bewohner der Stadt Mailand, welche sich alle benachbarten Städte unterwerfen wollten. Friedrich Barbarossa lie ihnen durch einen Gesandten ihr Unrecht vorhalten; dieser aber wurde verhhnt und verspottet. Da beschlo der Kaiser, Rache zu nehmen. Es wurde ihm jedoch nicht leicht, die Emprer zu unterwerfen. Fnfmal mute er mit dem Heere der die Alpen ziehen, bis er das Ziel erreicht hatte. Auf dem ersten Zuge wurde er in Rom vom Papste zum Kaiser gekrnt. Bei dem zweiten eroberte er die Stadt Mailand - und Zerstrte sie vollstndig. Whrend des vierten Zuges geriet er auch noch mit dem Papste Alexander in Streit, und als ber-dies in seinem Heere die Pest ausbrach, mute er sst allein wieder nach Deutschland zurckkehren. Nun zog er zum fnften Male nach Italien. Aber fein Heer war schwach, und der mchtige Heinrich der Lwe verweigerte ihm treulos seine Hilfe. In Folge deffen wurde er in der Nhe von Mailand, bei Legnano, vollstndig geschlagen. Er shnte sich hieraus mit dem Papste

9. Geschichte für katholische Schulen - S. 4

1888 - Breslau : Hirt
Vorbemerkungen. Bei der Auswahl des in den vorliegenden Geschichtsbildern behandelten Stoffes ist vornehmlich Rcksicht darauf genommen worden, neben Personen und Thaten auch Zustnde anschaulich vorzufhren. Der Geschichtsunterricht soll eben ein mglichst vielseitiges Bild des Lebens unseres Volkes in alten und jungen Tagen darbieten; er soll sich weiterhin nicht begngen, Begebenheiten zur Darstellung zu bringen, sondern er soll auch zur Erkenntnis ihrer Ursachen und Wirkungen hinfhren und damit ihre Beurteilung nach Wert und Unwert anbahnen. All diese Erwgungen erfordern die Bercksichtigung der Zustnde, wie sie sich in den mannigfachen Erscheinungen des Volkslebens kennzeichnen. Das Lebensbild Nr. 5 ist mit Rcksicht auf den Geschichtsunterricht an Mdchenschulen aufgenommen worden. Die besondere Aufgabe der Mdchen-schule rechtfertigt es durchaus, da auch hervorragende Fr au engestalten in den Vordergrund geschichtlicher Darstellung treten. Die unter der Gesamtbezeichnung Wort- und Sacherklrung" der Mehr-heit der Geschichtsvortrge beigefgter! Bemerkungen und Aufschlsse sind je nach Bedrfnis in den Vortrag oder in die Reihe der Einbungsfragen einzuschalten; einerseits wird damit ein Ruhepunkt gewonnen, welcher dem Schler das Verstndnis erleichtert, andererseits wird dadurch mit dem Wechsel der Unterrichtsform der Ermdung vorgebeugt werden. Hinsichtlich der Einschal-tung solcher erklrenden Zustze ist indes jedes berma zu vermeiden, sonst verdunkelt sich fr den Schler der Zusammenhang des Vortrages und die Zusammengehrigkeit der vorgefhrten Fragen; sonst verliert sich der Lehrer allzu leicht in Einzelheiten; das damit gebotene Vielerlei hebt die Einheitlichkeit des Geschichtsbildes auf und zersplittert und ttet die Teilnahme des Schlers. Als Einbungsfragen find zumeist nur die wesentlichsten Fragen ausge-nommen worden, d. h. diejenigen, welche auf die Hauptpunkte des Vortrages hinzielen. Es soll nicht jeder Satz des Vortrages durch eine dahin bezgliche Frage wiederholt werden. Die beiderseitige Arbeit wrde sonst fr Lehrer und Schler in gleicher Weise eine uerliche und geistlose werden. Whrend ferner der Vortrag die Teilnahme des Schlers fesselt, während der Vortrag auch durch ausschmckende Nebenumstnde die Anschauung bereichert und die Ein-bildnngskrast anregt, sollen die Einbungsfragen den urteilenden Umstand des Schlers auf die zur Erkenntnis und Wertschtzung des Vorganges notwen-digen Punkte hinweisen und damit die Einprgung derselben erzielen. Die Form der Fragen ist eine mglichst neue und selbstndige, d. h. die Fragen entfernen sich bezglich der Wahl und der Anordnung des Ausdrucks von den Stellen des Vortrages, an welche sie sich anlehnen. Einer blo uerlichen Wiedergabe von seiten des Schlers soll damit vorgebeugt werden. Den Schlern der Mittelstufe freilich wird hierbei noch manche Erleichterung geboten werden mssen. Von dem Hinzufgen der Antworten ist bei den Einbungsfragen aus leicht erkennbaren Grnden abgesehen worden. Bei einzelnen Geschichtsbildern knnte rcksichtlich bestimmter Schulverhltnisse der dargebotene Stoff etwas zu reich erscheinen. Eine durch die Umstnde gebotene Beschrnkung desselben wird sich leicht durchfhren lassen.

10. Geschichte für katholische Schulen - S. 5

1888 - Breslau : Hirt
A. Jr die Wittemufe. Lektion 1. Aus der Jugendzeit Kaiser Wilhelms I. Erste Stund e. I. Bie kaiferbtume. A. Vortrag. Vorbemerkung. Whrend des Vortrages zeigt der Lehrer auf der Wandkarte die geographischen Erscheinungen im Augenblicke ihrer Erwhnung ; bei der Einbung und der Wiederholung zeigen die Schler. Darf der Lehrer mit voller Gewiheit seitens der Schler die deutliche Vorstellung von den geographischen Verhltnissen voraussetzen, so mag es gengen, da die Schler bei der Einbung und der Wiederholung zum Aussuchen und Zeigen derselben auf der Wandkarte veranlat werden. Treffliche Veranschaulichungs-mittel bieten dem Lehrer die bei Ferdinand Hirt erschienenen Hi-storischen Bildertafeln". a. Im Jahre 1806 brach groes Unglck der Preußen herein. Ein groer Krieg war zwischen Preußen und Frankreich entstanden. Der sran-zsische Kaiser Napoleon hatte das preuische Heer in zwei groen Schlachten besiegt. Darauf hatte er die meisten Provinzen des preuischen Staates er-obert; selbst in die Hauptstadt des Landes war er siegreich eingezogen. Der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii., hatte seine Hauptstadt Berlin verlassen mssen. Seine Gemahlin, die Knigin Luise, und die kniglichen Kinder hatten sich mit ihm nach der stlichsten Provinz des Staates, in die Stadt Knigsberg, begeben. Hier glaubten sie sicher zu sein vor der Ver-folgung der Feinde. Allein im nchsten Jahre drangen die Franzosen auch bis in die Nhe von Knigsberg vor. Und wiederum floh die Knigin mit ihren Kindern; diesmal wollte sie nach Memel, der letzten greren Stadt Preuens im Osten, eilen. b. Es war mitten im Sommer. Zu beiden Seiten der Landstrae, auf welcher der knigliche Wagen dahinsuhr, breiteten sich herrliche Saatfelder aus. Pltzlich brach eines der Rder am Wagen, und deshalb mute die Knigin mit ihren Kindern aussteigen. Sie setzten sich nieder an den Rand der Strae. Da klagten die beiden Prinzen Friedrich Wilhelm und Wilhelm der Hunger und baten die Mutter um Brot; aber die Knigin konnte ihren Hunger nicht stillen. Der Aufbruch von Knigsberg war ein sehr eiliger gewesen; da hatte man versumt. Nahrungsmittel mitzunehmen. Auch war weit und breit kein Haus zu sehen. Da verfiel die Knigin auf ein anderes Mittel, ihre Kinder zu trsten. Von den blauen Kornblumen, welche zahllos zwischen den Halmen der Getreidefelder standen, pflckte sie einen mchtigen Strau. Dann setzte sie sich zu den Kindern nieder und sing an, aus diesen Blumen fr jedes derselben einen Kranz zu winden. c. Als sie so dasa, dachte sie wohl nach der das Elend des Krieges, der die Not des Volkes und der die Gefahren, welche sie und ihre Kinder bedrohten. Und da traten ihr die hellen Thrnen in die Augen und rollten
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