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1. Umrisse der topischen Geographie - S. V

1855 - Emmerich : Romen
Vorwort zur ersten Auflage. l%Jit Herausgabe« dieses Leitfadens glaubt der Verfasser nicht besser rechtfertigen zu können, als indem er seine Ansichten über die Methode des geographischen Unterrichtes und die Reihenfolge, in welcher der geographische Lehrstoff auf Gym- nasien und höhern Bürgerschulen mitgetheilt werden müsse, entwickelt. Hiezu bedarf es aber zunächst einer Verständigung über die verschiedenen Seiten, die wir an dem, was gewöhnlich unter dem Ausdruck Geographie zusammengefaßt wird, unterscheiden. Die herkömmliche Eintheilung der Geographie ist bekanntlich die in mathema- tische, physikalische, ethnographische (die jedoch nicht immer als ein besonderer Zweig ausgeschieden wird) und politische Geographie. Man hat die Erdbeschrei- bung , insofern sie die Erde als Himmelskörper betrachtet, mathematische genannt. Bezeichnender und unterscheidender wäre dafür die Benennung astrono- mische Geographie, da die Mathematik auch in den übrigen Zweigen der Erd- beschreibung keine unbedeutende Rolle spielt und fortwährend in dem Maße an Wichtigkeit gewinnen wird, als sich diese Zweige weiter entwickeln werden. — Physikalische Geographie hat man den Theil der Erdbeschreibung genannt, der die natürliche Beschaffenheit der Erdoberfläche beschreibt, mit Einschluß der Lehre vom Klima und von den Produkten. Die Ethnographie oder Völker- kunde aber hat man als einen dritten Hauptzweig der Geographie aufgeführt. Hier finden wir nun einerseits in dem Begriff der physikalischen Geographie zwei wesent- lich verschiedene Seiten der Erdkunde mit einander vermengt, andrerseits aber einen unter jenen Begriff, wenn er richtig gefaßt wird, gehörenden Rebenzweig davon gesondert. Mit welchem Recht Beides geschehen fey, wird folgende Betrachtung deutlich machen.

2. Umrisse der topischen Geographie - S. VII

1855 - Emmerich : Romen
Vii erlauben mir nur, meine Ansichten über diese Frage mit Angabe der nächsten Motive darzulegen; die vollständige Entwicklung der Gründe und die Bestreitung abweichender Meinungen müssen einer andern Stelle Vorbehalten bleiben. Es scheint mir ganz unzweckmäßig, mit der astronomischen Geographie den Anfang zu machen. Zu einer klaren Auffassung der Lehren über die Stellung der Erde im Weltgebäude, ihre niannichfaltigen Bewegungen und die daraus entstehenden Erscheinungen wird schon eine Gewandheit, Stärke und Ausdauer der Einbildungs- kraft erfordert, wie wir sie bei Kindern von dem Alter unserer Sertaner nicht voraussetzen dürfen. — Mit der physischen Geographie kann noch weniger be- gonnen merden, indem einige Theile derselben, z. B. die Klimatologie, erst aus die astronomische Geographie gebaut werden können, alle Lehren derselben aber einer festen Grundlage entbehren und gleichsam in der Luft schweben würden, wenn nicht zuvor die Erde topisch betrachtet worden. Auch setzt die naturhistorische Geographie wenigstens einen übersichtlichen Cursus in der Naturgeschichte voraus. — Daß die politische Geographie eben so wenig den Anfang machen könne, leuchtet von selbst ein. Wir werden demnach auf die topische Geographie, als die Basis des ganzen geographischen Unterrichtes, hiugewiesen. Bei näherer Betrachtung finden wir auch, daß diese für die Stufe der Geistesentwicklung, worauf Sertaner ge- wöhnlich stehen, in hohem Grade geeignet ist. Es wird dem Schüler zwar die Einübung einer großen Menge unbekannter Namen zugemuthet; aber welches Alter gäbe sich dazu Wohl lieber her, als das Knabenalter? und welchen! würde es wohl leichter, als gerade ihm? Die Auffassung der räumlichen Verhältnisse der Erde wird dem Knaben durch Bild und Zeichnung erleichtert, die sich seinem frischen und empfänglichen Sinne mühelos und tief einprägen. Ununterbrochene Verstandesopera- tion, die durch lange Gedankenreihen auf ein entferntes Ziel hinstrebt, wird hiebei nicht von ihn! gefordert, nur Auffassung von Analogien, durch die äußere Anschauung unterstützt. Steht es nun fest, daß die topische Geographie die Grundlage des geographi- schen Studiums bilden müsse, so entsteht weiter die Frage, wie dieser erste Cursus zweckmäßig anzuordneu und den Schülern interessant zu machen sey. Leicht könnte man auf den Gedanken kommen, es sei rathsam, die Dürre dieses Zweiges der Geo» graphie durch das Schmuckwerk angehängter physikalischer, ethnographischer und po- litischer Notizen zu mildern. Ich habe nichts dagegen, wenn der Lehrer bisweilen und mit Maß seinen Unterricht durch dieses Mittel belebt; aber es ist lediglich als eine Zugabe zu betrachten und nicht mit in Rechnung zu bringen. Die Hauptmittel, diesen Cursus anregend, geistweckend und geistübend zu machen, müssen dem ihm angehörigen Lehrstoffe selbst abgewonnen werden. Daß dieses möglich sey, wird nicht leicht Jeniand bezweifeln, der von R i t t e r's und seiner Anhänger Bemühungen um die topische Geographie gründlich Kenntniß genommen. Eö kann nicht fehlen,.

3. Umrisse der topischen Geographie - S. IX

1855 - Emmerich : Romen
Ix Herkömmlichen so sehr abweicht und selbst der Mehrzahl der Lehrer noch frenid ist, muß sich vor Allem durch eine klare, bequeme Anordnung des Lehrstoffes, durch eine strenge Sonderung des Eursus, durch eine sich selbst erläuternde Methode den Leh- rern empfehlen. Diese Betrachtungen und die Ueberzeugung, daß jede Bemühung, der Ritterschen Bchandlungsweise den Eingang in die Schule zu erleichtern, verdienstlich sey, bewo- gen mich zu dem Versuche, zunächst für die Serta eines Gymnasiums und die un- terste Klaffe höherer Bürgerschulen einen Leitfaden zu entwerfen, welcher auch den mit den neuern Ansichten von der Behandlung der Erd- kunde völlig unbekannten Lehrer sogleich in Stand setzte, den Unter- richt nach dieser Methode ohne vorbereitende Studien zu beginnen, den Schüler aber durch seine Form zwänge, den Lehrstoff selbstständig auf eine geistübende Weise zu verbinden, also, daß er durch die Form des Leitfadens selbst genöthigt würde, allenthalben nach dem Zusammenhänge, nach Analogien und Gegensätzen zu fragen, die Einzelheiten unter vielfachen Beziehungen zu betrachten, für zerstreute Erscheinungen umfassende und vereinigende Gesichtspunkte zu gewinnen, aus den mitgctheilten Datis eine Menge Eorvllarkenntnisse selbstthätig Herzuleiken, und so die todte Masse mit Sinn und Geist aufs mannichfachste zu durchdringen. Diesen Zweck glaube ich dadurch erreicht zu haben, daß ich jedenr einzelnen Paragraphen der topischen Geographie eine Reihe Aufgaben und Fragen ohne Beantwortung folgen lasse, welche die verbinden- den und belebenden Elemente enthalten. Zur Lösung und Beantwortung dieser Aufgaben und Fragen liegen die nothwendigen Materialien immer entweder in btin nächst vorhergehenden oder in frühern Paragraphen. Schwierigkeiten bei der Lösung wird nicht einmal der mittelmäßige Schüler finden, wenn er nur einigermaßen sorgfältig memorirt. Der lehrende Text enthält also das eigentliche Material des Wissens, die Fragen werden den Schüler zwingen, diesen Stoff in eine fruchtbare und bildende Form zu bringen. — Zugleich suchte ich durch diese Fragen noch einen andern didaktisch wichtigen Zweck zu erreichen, den Schüler nämlich zu einer fortwährenden Repetition des früher Durch ge- gangenen zu veranlassen. Eine Menge jener Aufgaben lassen sich ohne stets erneuerte Vergegenwärtigung des Vorhergegangenen gar nicht lösen. Je mehr die Masse des Gelernten anwächst, desto häufiger werden auch die Aufgaben und Fragen, die zu Rückblicken auf das Frühere nöthigen. Ueberhaupt nehmen mit jedem Kapitel auch die Fragen an Interesse und Reichthum zu; die Anhänge zu den Paragraphen der Hydrographie sind am besten ausgestattet, um den Schüler auf dem schon durchwanderten, bereits ziemlich umfassenden Gebiet, durch Ueber- blickung ganzer Distrikte von weiten Gesichtspunkten aus, recht heimisch zu machen. Dieser erste Cursuö beschäftigt sich lediglich mit topischer Geographie; alle

4. Umrisse der topischen Geographie - S. 5

1855 - Emmerich : Romen
5 mes heißt Erleuchtungskreis. Er ist bei der Erde ein größter Kreis. Wenn eine rotirende, d. h. eine sich um eine Achse drehende Kugel von einem sehr entfernten Punkte (also zur Halste) erleuchtet wird, so hat man folgende zwei Fälle zu unterscheiden: a. Wenn die Achse P p (Fig. Iv.) auf den vom leuchtenden Punkt nach dem Kugel-Mittelpunkt gehenden Strahl So senkrecht steht, so ist der Erleuchtungskreis eine durch die Achse gelegte Ebene; es werden bei der Umdrehung der Kugel nach und nach alle Punkte der Oberfläche erleuchtet; und ist die Bewegung^ gleichförmig, so bleiben alle Punkte eben so lange im Lichte, wie im Dunkel. — b. Bildet aber die Achse P p mit dem Strahle 8 o einen spitzen Winkel (P ös) wie in Figur V., so gibt es einen Raum der Kugeloberfläche, der bei der Rotation fortwährend im Licht bleibt, und einen gleich großen, der gar kein Licht erhält. Was nämlich innerhalb des Kreises (a b) liegt, den der Punkt b bei der Ro- tation beschreibt, wird fortdauernd erleuchtet; und was innerhalb des Kreises (o d) liegt, den c bei der Rotation beschreibt, bleibt im Dunkel. Ueberdieß zeigt die Betrachtung der Figur V., daß, wenn die Rotationsbewegung gleichförmig ist, alle Punkte der Erdoberfläche oberhalb des größten Kreises m n (ans dessen Ebene die Achse senkrecht steht) länger im Licht als im Dunkel bleiben, und zwar um so länger erhellten Raum durchlaufen, je weiter sie sich von jenem Kreise entfernen. Umgekehrt verhält es sich mit den unter- halb m n gelegenen Punkte. Alle Punkte des Kreises m n bleiben aber gleich lang im Licht, wie im Dunkel. Die Entfernung des Punktes b von P ist so groß, wie die des Punktes « von m (b e sowohl als P m ist ein Viertel eines größten Kreises; läßt man von beiden ep weg, so bleibt bp = e m). Wie groß der den Punkt P umgebende, fortwährend erhellte Raum ist, hängt von der Größe des Winkels Pos ab. Wenn dieser Winkel wächst, so nimmt die Größe jenes Raumes ab. §. 8. Schiefe der Ekliptik. Um über die Lichtverbreitung ans der Oberfläche der Erde urtheilen zu können, die aus ihrer täglichen und ihrer jährlichen Bewegung hervorgeht, muß man, wie ans dem vorigen Paragra- phen erhellt, vor Allem wissen, welches dabei die Lage der Erdachse znm Sonnenstrahl ist, desseu Richtung durch den Mittelpunkt der Erde geht. Der Einfachheit der Betrachtung wegen nehmen wir die Sonne als einen leuchtenden Punkt an. Denken wir uns durch die Erd- bahn und durch die Sonne eine Ebene gelegt, so bildet der nach dem Mittelpunkte der Erde gerichtete Strahl eine Linie in dieser Ebene. Stände nun die Erdachse auf der Ebene der Ekliptik

5. Umrisse der topischen Geographie - S. 6

1855 - Emmerich : Romen
Ü senkrecht, so würde sie auch mit jenem Strahl einen rechten Winket bilden (indem eine Linie, die auf einer Ebene senkrecht steht, mit allen durch ihren Fußpunkt in der Ebene gezogenen Linien rechte Winkel bildet); folglich würden nach §. 7 alle Punkte der Erdober- fläche nacheinander erleuchtet werden; und, da die Rotation eine gleichförmige Bewegung ist, so würden alle Punkte gleich lange Licht und Dunkel durchlaufen, oder, mit andern Worten, auf der ganzen Erde würde Tag- und Nachtgleiche herrschen. Die Stellung der Erdachse zur Ebene der Eklip- tik ist unveränderlich.*) Folglich würde, falls die Erdachse senkrecht auf der Ebene der Ekliptik stände, fortwährend Tag und Nacht ans der Erde gleich sein. So verhält es sich aber in der Wirklichkeit nicht. Die Erd- achse bildet mit einer auf der Ebene der Ekliptik senk- recht stehenden Linie einen Winkel von 23*/2 °, also mit der Ebene selbst einen Winkel von (90° — 23v* —) 66 'A°. Der Winkel, den die Ebene der Ekliptik mit der Ebene des Aequators macht, ist gleich dem Winkel, den die auf der Ebene der Ekliptik senkrecht stehende Linie mit der Erdachse (die auf der Ebene des Aequators senkrecht steht) bildet (vergl. Fig. V., wo die nach §. 7 gleichen Bogen P b und e m das Maaß der Winkel Pob und eom sind); also — 23'/2 O. Dieser Winkel heißt die Schiefe der Ekliptik. §. 9. Lichtvertheilung auf der Erdoberfläche bei der Sommersonnenwende. Ueüersicht der größten Tageslänge. Steht die Erde im Sommersolftitialpnnkt (Fig. Vi, A), so liegen der obenbezeichnete Sonnenstrahl So, die Erdachse P 0 und die Senkrechte auf die Ekliptik - Ebene b 0 alle drei in einer Ebene. Winkel Pob ist nun — 23 '/* 0, W. P 0 8 — 66 'A°. Die Linie m n ist ein Durchmesser des Aequators. Denken wir uns nun die Erde in Rotation, so beschreibt der Punkt e (der erste Durchschnitt des Sonnenstrahls mit der Erdoberfläche) einen Kreis von 23 '/i0 n. Br., also den n. Wendekreis. Der Punkt g (der zweite Durchschnitt des Sonnenstrahls mit der Erdoberfläche) be- schreibt den südlichen Wendekreis. Der Punkt b (der nördliche Durchschnitt der auf der Ekliptik senkrecht stehenden Linie mit der Erdoberfläche) beschreibt den nördlichen, der Punkt c den südlichen Polarkreis. Hier ergibt sich auch der Grund, warum die Wende- kreise ebenso weit vom Aequator, als die Polarkreise vom Pole abstehen (indem nämlich die Bogen b p und e m als Maaße glei- cher Winkel gleich sein müssen). *) Die Veränderung der Schiefe der Ekliptik, die erst in langen Zeiträumen bemerkbar wird, wird stier außer Acht gelassen.

6. Umrisse der topischen Geographie - S. XII

1855 - Emmerich : Romen
Xii Nachschrift. So Weit lag das Vorwort, so wie das Manuskript des ganzen vorliegenden Bändchens für den durch zufällige Unistände verzögerten Druck bereit, als mir der von A. v. Roon selbst veranstaltete Auszug aus seinen! großen, Werke zu Gesicht kam. Durch diesen Auszug sah ich nun freilich das Bedürfniß eines für den Ge- brauch der Schüler geeigneten, in dem Sinne des Ritter'schen Systems bearbeiteten Leitfadens im Allgemeinen befriedigt. Eine nähere Vergleichung desselben mit dein von nur versuchten Leitfaden begründete jedoch in mir die Ueberzeugung, daß beide in zu wesentlichen Punkten verschieden sind, als daß sie einander überflüssig machen konnten. Meiner Erfahrung zufolge dürste der Umfang der Noon'schen Ansangs- gründe noch zu groß seyn, als daß sie, bei zwei geographischen Lehrstunden wöchent- lich , in den beiden untern Gymnasial - Klaffen erschöpfend durchgegangen werden könnten. Den von ihm in drei Lehrstufen vertheilten Unterrichtsstoff habe ich in zwei, den beiden untern Klassen entsprechende Cursus zusammengedrängt, deren Ge- sammtumfang nur zwei Drittel des Volumens der Roon'schen Anfangsgründe be- trägt. Daß ich ferner die eingestreuten Ausgaben für keine unwesentliche Zugabe halte, habe ich schon oben ausgesprochen. Endlich ist in meinem Leitfaden Manches anders geordnet, dessen Rechtfertigung im Einzelnen mich weit über die Gränzen eines Vorwortes hinausführen würde. Der Gebrauch des Büchleins wird die Ueber- zeugung gewähren, daß ich bei dieser Anordnung und Vertheilung des Lehrstoffes von methodischen Rücksichten geleitet ward. In wie fern aber die Anlage des Gan- zen den Anforderungen einer guten Methode entspricht, kann erst vollständig ermessen werden, wenn auch das folgende, hoffentlich binnen Kurzen! erscheinende Bändchen zur Beurtheilung vorliegt, worin die mathematische und physikalische Geograhie und die allgemeinsten Umrisse der politischen behandelt find. — Und so übergebe ich denn dem Publikum diesen anspruchlosen Versuch mit dem Wunsche, daß er etwas dazu beitragen möge, einer sruchtreicheu Behandlung der Geographie int Sinne des großen Ritter den Weg zu bahnen. Emnierich am Sylvestertagc 1834. H. Viehotf.

7. Umrisse der topischen Geographie - S. XIII

1855 - Emmerich : Romen
Xiii Vorwort z ri r zweiten Auflage. niehrcre Stimmen von Gewicht, namentlich in der jüngsten Zeit, sich über die im vorliegenden Leitfaden befolgte Methode beifällig ausgesprochen, so habe ich an der ganzen Anlage nichts zu ändern gewagt, sondern nur die einzelnen Data einer sorgfältigen Durchsicht und Verbesserung unterworfen. Nur wenige kleine Ab« schnitte schienen einer Umarbeitung dringend bedürftig, und hier und da war ein kurzer Zusatz nöthig geworden. Hierdurch hat sich aber das Quantum des Ganzen so wenig geändert, daß es möglich war, die neue Austage mit der frühern fast durchgängig sogar in der Paginirung übereinstimmend zu erhalten, wodurch für den Gebrauch beider nebeneinander in Schulen das Haupthinderniß vermieden ist. Düsseldorf am Sylvestertage 1841. K Di eh okf. Vorwort zur dritten Auflage. ^O ür die in wiederholten Auflagen sich kundgebende Theilnahme der Schulwelt an meiner Arbeit werde ich meine Erkenntlichkeit durch eine sorgfältige Uniarbeitung der beiden folgenden Bändchen zu beweisen suchen. Die zweite Auflage derselben mußte ich, durch andere Arbeiten bedrängt, von einer fremden Hand besorgen lassen. Es haben sich daher, obwohl ein tüchtiger Fachgelehrter das Geschäft übernommen hatte, einige Inkongruenzen eingeschlichen, die jedenfalls beseitigt werden sollen. Düsseldorf den 18. Oktober 1848. K. Viehotk. Vorwort zur vierten Auflage. '^uch bei dieser vierten Auflage glaubte ich das vorliegende Bändchen, welches die topische Geographie behandelt, mit Ausnahme weniger Stellen im Ganzen und Einzelnen unverändert lassen zu müssen, wogegen die beiden folgenden Bändchen stellenweise einer durchgreifenden Umarbeitung bedürftig erscheinen. Möge das Merkchen auch bei diesem neuen Erscheinen sich der alten Gunst erfreuen! Trier den 20. März 1855. K Vi - h 0 kf.

8. Umrisse der topischen Geographie - S. 9

1855 - Emmerich : Romen
9 stitialpunkt angelangt, so hat sich der Winkel 8op bis zu 66'^° verkleinert, und es treten nun auf der s. Halbkugel dieselben Er- scheinungen ein, die wir in §. 9 von der n. Halbkugel erörtert haben. Der Winkel Sop hat im Wintersolstitialpunkt seine äußerste Größe erreicht. Beim weitern Vorrücken der Erde in ihrer Bahn nimmt er nun wieder ab, und wird, wenn die Erde im Früh- lingsäquinoctialpunkte ankommt, abermals gleich einem Rechten. Es tritt also auch wieder Tag- und Nachtgleiche auf der ganzen Erde ein; für den Nordpol beginnt der halbjährige Tag, für den Südpol die halbjährige Nacht. §. 12. Zusammenfassung der Hauptresultate aus dem Vorigen. Ans dem bisher Erörterten folgt: 1. ) Die beiden Pole (nicht die von den Polarkreisen be- gränzten Gegenden der Erde) haben abwechselnd ein halbes Jahr- Tag und ein halbes Jahr Nacht. 2. ) Die Gegenden innerhalb jedes Polarkreises haben nur in einem Theile des Jahres einen täglichen Wechsel von Licht und Dunkel. 3. ) Die Gegenden zwischen den beiden Polarkreisen haben einen ununterbrochenen Tag - und Nachtwechsel. 4. ) Unter dem Aequator herrscht das ganze Jahr hindurch Tag- und Nachtgleiche. Der Unterschied der Nacht- und Tages- länge wächst mit der Entfernung vom Aequator. 5. ) Um die Zeit der Aequinoctien herrscht Tag - und Nacht- gleiche auf der ganzen Erde, um die Zeit der Solstitien der größte Unterschied der Nacht- und Tageslänge. 6. ) Kein Punkt nördlich vom n. Wendekreise und südlich vom südlichen hat je die Sonne senkrecht über sich; auf jeden Punkt zwischen den beiden Wendekreisen fällt sie zweimal, auf die Punkte unter den Wendekreisen einmal in jedem Jahre senkrecht auf. §. 13. Mittag, Mitternacht. Tagcseintheilung. Gleiche, entgegengesetzte Tageszeiten. Tageszeitendifferenz. Man denke sich durch den Meridian eines Punktes der Erd- oberfläche eine Ebene gelegt, und diese allseitig bis zum schein- baren Himmelsgewölbe verlängert. Diese Ebene muß natürlich mit der rotirenden Erdkugel zugleich rotirend gedacht werden. Erreicht nun, zufolge dieser Rotation, der vom gegebenen Punkte aus aufwärts gelegene Theil der Meridian - Ebene den Sonnen - Mittelpunkt, so hat der gegebene Punkt Mittag. Ge- langt die Meridian-Ebene, mit fortschreitender Rotation, zum zweitenmal zum Sonnen - Centrum, so hat jener Punkt M itt er-

9. Umrisse der topischen Geographie - S. 11

1855 - Emmerich : Romen
il tí Uhr ist? — 9.) Welche isolirte Insel des all. Oceans hat enr- gegengesetzte Tageszeiten mit den Gegenden an der Jndigirska- Mnndung (167" O.) ? — 10.) Wie viel Uhr ist es an der Po- Mündung, wenn es ans Ferro Mittag ist? — 11.) Wenn an der Tigris-Mündung 4 Uhr Nachmittags ist, wie viel ist's a. an der östlichen Nil-Mündung (50" O.)? b. an der Aluta-Mün- dung (42'A°©.)? c. an der Marne-Mündung (20" O.) — 12.) Wenn es an der Oranje-Mündung (34" O.) Mittag ist, ans welchem'landsee Asiens ist es dann 4 Uhr Nachmittags? — 13.) Wenn es auf der südlichsten Salomons-Insel (180" O.) Mittag ist, an welchen Flußmündungen Europas ist es dann halb zwei Uhr Nachts? §. 14. Morgen. Abend. Tagesepochen. Gleiche, entge- gengesetzte Tagesepochcn. Denkt man sich durch die Kreislinie des Horizontes eine Ebene gelegt, nach allen Seiten gehörig verlängert und mit der Erde rotirend: so muß auch diese Ebene jeden Tag zweimal die Sonne durchlaufen. Der Zeitpunkt, in welchem, zufolge der Ro- tation, der ostwärts gelegene Theil dieser Ebene das Sonnen- Centrum erreicht, nennt man Morgen; der Moment des Durch- gangs des westwärts gelegenen Theils durch den Mittelpunkt der Sonne heißt Abend. Die vier Zeitpunkte: Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht nennen wir Tagesepochen. Morgen und Abend — Mittag und Mitternacht sind einander entgegengesetzte Tagesepochen. Daß sowohl Mittag als Mitternacht zu jeder Jahreszeit für alle Punkte unter demselben Meridian in demselben Augenblicke eintrifft, wurde schon im vorigen Paragraphen gelehrt. Für Mor- gen unv Abend muß diese Behauptung auf die Zeit der Aequinoctien beschränkt werden, wie die Betrachtung der Figur Vi. A. zeigt. Je näher die Zeit der Solstitien und je größer die Breitendifferenz zweier Punkte desselben Meridians ist, desto verschiedener ist die Zeit des Eintritts gleicher Tagesepocheu für diese Punkte. §. 15. Jahresepochen. Entgegengesetzte Jahresepocheu. Die vier Jahresepochen: das Sommersolstitium, das Herbstäquinoctium, das Wiutersolstitium und das Frühlingsäquinoctium werden durch den Stand der Erde in den Solstitial- und Aequinoctialpunkten bestimmt. Mir dem Sommersolstitium beginnt für. die n. Halbkugel der Som- mer, mit dem Herbstäquinoctium der Herbst, mit dem Wintersol- stitium der Winter, mit dem Frühlingsäquinoctium der Frühling. Sommer, Herbst, Frühling und Winter heißen die vier Jahres

10. Umrisse der topischen Geographie - S. 1

1855 - Emmerich : Romen
Astronomische Geographie. §. 1. Gegenstand der astronomischen Geographie. ^ie im ersten Bändchen dieses Leitfadens abgehandelte to- pische Geographie beschäftigt sich mit den räumlichen Verhältnissen der Th eile der Erdoberfläche (Erstreckung der Land- und Meeres- ränme durch Längen- und Breitengrade, Länge und Richtung der Stromläufe, wagerechten und senkrechten Dimensionen der Gebirge). — Die nun folgende astronomische (mathematische) Geographie betrachtet den Erdkörper als ein Ganzes und handelt von seiner Stellung im Weltraum, seiner Gestalt und Größe, seinen Bewegun- gen und den daraus hervorgehenden Erscheinungen in der Verbrei- tung des Sonnenlichts. §. 2. Einteilung der Weltkörper. In dem gränzenlos'en Weltraum schweben unzählige Welt- oder Himmelskörper, die wir in vier Elasten theilen: a. Fix- sterne, d. h. feste Sterne, so genannt, weil sie ihre Stellung zu uns nur unmerklich ändern; b. Planeten oder Wandelsterne, die sich um Fixsterne bewegen; e. Trabanten oder Nebenplaneten, welche um Hauptplaneten laufen; ü. Kometen oder Schweifsterne, eine Art von Planeten, mit einem leuchtenden Schweife. — Die Fix- sterne leuchten mit eigenem Lichte, die übrigen Himmelskörper (auch die Kometen, zum Theil wenigstens) werden von den Fixsternen er- leuchtet. Die Sonne ist ein Fixstern, die Erde ein Planet der Sonne, der Mond ein Trabant der Erde. Bewegen sich die Trabanten auch um einen Fixstern? — Wenn wir die beweglichen Himmelskörper im Allgemeinen Planeten nennen, welche von den genannten Arten der Weltkörper gehören dann zu den Planeten? Viehoff's astronom. u. physische Geogr. Iii. Ausi. 1
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