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1. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. X

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
X natürlichen Lage nach mit ihren Hauptstädten eben so auf einander folgen, und es ist eine sehr zweckmäßige Uebung für die folgenden höhern Classen, auf ähnliche Art einmal alle Getreideländer, dann alle Weinländer rc., alle See- städte, alle innern Handelsstädte re. zusammenzustellen. 2m vierten Abschnitt endlich lernen wir zuerst den Menschen nach seiner verschiedenen Körper- und Gei- stesbildung, nach seiner Sprach- und Religionsverschie- denheit, seinem Leben in der Wildheit, wie in zweckmäßig eingerichteten Staaten, genauer kennen; dann wird das Fachwerk unseres Gebäudes ausgefüllt mit Ländern und Staaten, lebende und leblose Wesen, die Naturprodukte, werden hineingebracht, und — der Bau steht vollendet da. Die natürliche Lage der Länder und Staaten wird hier auf die reine oder stehende Geographie gegründet, und die Angabe dieser natürlichen Lage, daß z. B. ein Land auf beiden Seiten dieses oder jenes Flusses, an diesem oder jenem Gebirge, Meere, See rc. liegt, ist zur Auffindung desselben weit wichtiger, als seine politi- sche Begrenzung, welche überdies die Karte zeigt. Nach der natürlichen Lage eines Landes find jedesmal die Brei- tengrade angegeben, zwischen welchen es liegt, weil diese hauptsächlich das Klima und die Produktionskraft für Thiere und Gewächse bestimmen; dann folgt die Angabe der Größe des Landes in Quadrat-Meilen und der Ein- wohnerzahl desselben rund (das angefangene Tausend jedes- mal voll) ; hierauf folgt Einiges über Fruchtbarkeit des Bodens und über die Produkte desselben; dann die Angabe der Volksstämme, welche darin hausen, so wie ihrer Be- schäftigung in Hinsicht auf Fabrikwesen und Handel, die Angabe ihrer Religion, der Standeshcrren und zuletzt der Eintheilnng des Landes, wobei jedoch die einzelnen Kreise, Amtsbezirke rc. nicht namhaft gemacht find, wel- ches dem Lehrer, da wo es ihm nöthig scheint, selbst überlassen bleibt. Die Namen der Gebirge und Flüsse

2. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 248

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
248 Australien. Ii. Neu-Süd-Wallis. Die Ofthälfte, wo Carpentaria und die Colonie Port Jackson benannt sind. Hier einige schiffbare Flüsse, als: Hawkesbury und Georgsstuß; Europäische Getreide- und Thier- arten. An 40,000 Coloniften, zum Theil hierher verbannte Verbrecher, beschäftigt mit Landbau, Jagd, Fischerei u. bür- gerl. Gewerben. Ein Generalhauptmann führt für England die Verwaltung. Sidncp, der Küfte nahe, Hauptort und Sitz des General- capitains, 7000 E. Iii. Vandiemens-Jnsel. Durch die Bass-Str. vom Festlande getrennt, 1150%, nach andern 3436 Qm., mit 16,000 E. Küsten felsig, aus- gewaschen, Nordküste stach u. sandig, mit dem Derwenthafen an der Mündung des Derwent. Im Innern Granitgcbirge. Boden fruchtbar mit schönen Weiden und Waldungen. Eisen, Alaun, Asbest re.; zahme Thiere, Wasser- u. Sumpfvögel.— istcgcr unter patriarchalischer Verfassung, in Känguruhfelle gekleidet, in Hütten von Flechtwerk wohnend, von Jagdthie- ren, Hummern und Austern sich nährend; dann Coloniften, unter einem Engl. Gouverneur, beschäftigt mit Landbau, bür- gerlichen Gewerben und Handel. Hobartstown, Hptst., Sitz des Gouv., 3000 E. Australische Inseln, a. Australncger- ob. Neu-Guinea - Inseln. 1. Neu ' Guinea, im N. des Festlandes, 10—i3,ooo Qm., mit etwa '/* Mist. E. Das Innere ganz unbe- kannt, von Gebirgen durchzogen. Gewürze, Kokos, Ana- nas, Brodfrucht, Betel :c. Schweine und Hunde, die schönsten Vögel. Papuas, dunkelschwarz, in Hütten auf Pfählen, roh, mit Jagd u. Fischerei, auch wohl ei-

3. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 37

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Physische Geogr. 37 niffc der Erde, und die Gewerbe, welche sich mit Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen, Grundgewerbe oder Grurdbeschaftigungen. Landbau, Viehzucht, Forst- und Bergbau, auch Jagd und Fische- rei sind also Grundgewerbe. §. 138. Hat die Hand des Menschen die natürlichen Produkte, rohen Stoffe, zu zweckmäßigerm und beque- merm Gebrauch verändert und umgearbeitet, so werden sie Runstprodukte, Aunflerzeugnisie genannt. Dieses Verarbeiten der rohen Stoffe geschieht durch Handwerker, durch Manufakturen und Fabriken, und die Kunfterzengnisse werden im letzten Falle auch Fabrikate genannt. §. 139. Fabrikate und Naturerzeugmffe, die ein Land im Ueberslusse erzeugt, werden ins Ausland verkauft, oder gegen andere, ihm fehlende Güter vertauscht, es wird Handel getrieben, der Handel ist Activhandel, wenn die Bewohner eines Landes ihre Güter selbst ins Ausland bringen, und andere hereinholen; paflivhandel, wenn die Bewohner eines Landes Käufer und Verkäufer zu Hause erwarten; Gpcdltions- oder Transltohandel, wenn die Güter an- derer Länder blos durch ein Land gehen, ohne daß seine Bewohner mehr dabei zu thun haben, als das Weiter- schaffen dieser Güter zu besorgen. Derjenige, welcher cs dabei übernimmt, die Waaren weiter zu senden, wird Spediteur genannt. §. 140. Diejenigen Produkte, aufweiche sich vorzugs- weise die Thätigkeit des Menschen wendet, sind a. aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzelgewächse, Südfrüchte: Dattel, Brodfrucht, Cocosnuß, Ananas. Pi- sang, Bananen, Maniok:c. dann Kaffee, Zucker, Cacao,

4. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 174

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
174 England. genbett und ist, zur Beförderung des Handels, von vielen Canälen durchschnitten, von denen die wichtigsten sind: der Trent- Mersev-Cancrl, welcher Len Hnryber mit der Mer- sey verbindet, so daß man ununterbrochen von Hüll an der Humbermüud. nach Liverpool an der Merseymünd. und der Irischen See fahren kann, geht 4mal unterirdisch; der Lcedo- Liverpool - Canal, welcher Leeds mit Liverpool verbindet, und imal unterirdisch geht; der Bridgewater - Tanal (Bridschwater) bei Manchester, welcher den Fluß Jrwell 38 Fuß hoch mittelst einer prächtigen Wasserleitung überschreitet u. mit dem vor. in Verbindung steht; der Canal von Liver- pool zur Severne; der Severne-Themse-Canal, verei- nigt die Severne mit der Themse, und geht einmal 2 engl. Meil. unter der Erde hin; der (Dpforder Canal, von der Themse beh,Orford, nordw. zum Großen Verbindungs- Canal, der von der Themse, in der Gegend von London nordwestw. nach Liverpool geht. — Getreide nicht ausreichend, Rindvieh, Schafe, Pferde, Fische, Zinn, Kupfer, Salz, Steinkohlen rc. Eiuw. gemischter Abkunft, res. Kirche. Fabr. aller Art von ungeheurem Umfange, allgemein auf Maschi- nenwesen gegründet; Handel sehr ausgebreitet, hat bei keiner andern Nation seinesgleichen, beschäftigt im ganzen Reiche mehr als 28,000 Schiffe, und führt sehr viele Fabrikate aus, aber auch viele Erzeugnisse ein. Eintheil.: England in 40 Shires (Schir's), Wales (Huäi's) in 12 Shires. /London, an der Themse^ Hptst. des Staates u. Res., erste Hdlst., 3 Stunden lang und i '/* breit, 1,350,000 E.; viele öffentliche Plätze und ansehnliche Gebäude, 6 Brü- cken , ein Gewölbe unter der Themse hin, das statt einer Brücke dienen soll (Tunnel), ist noch nicht vollendet. Große Fabr. aller Art, Schiffbau und Handel nach allen Erdtheilen. Greenwich, (Grinwitsch) an der Themse, 20,000 E. Be- rühmte Sternwarte.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 27

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 27 — Erwerbsquellen. § 19. Ackerbau und Viehzucht nehmen unter den Nahrungsquellen der Landschaft die erste Stelle ein, ersterer besonders in der hessischen Senke, letztere im Gebiet des Vogelsberges und der Rhön. An Bodenschätzen besitzt die Landschaft nur wenig Braunkohle und im Hügelland der Weser Mineral- quellen (Pyrmont, Driburg, Lippspringe). Die Armut des Bodens zwingt die Bewohner mancher Gegenden, zur Hausindustrie, besonders der Leinweberei, zu greifen. Auch der Handel spielt nur eine geringe Rolle unter den Er- werbsquelleu, obwohl die Landschaft infolge ihrer leichten Durchgängigkeit von jeher einen Hauptverkehrsweg zwischen Nord- und Süddeutschland gebildet hat und von bedeutenden Bahnlinien durchkreuzt wird. Mewohner, Stcrcrten und Städte. § 20. Das hessische und Weserbergland gehört zu den am schwächsten bevölkerten Strichen des deutschen Reiches und birgt nur eine einzige Groß- stadt. Die Bewohner sind im 8. hessischen und im N. uiedersächsischeu Stammes und meistens Protestanten. Politisch haben folgende Staaten Anteil an der Landschaft: das Königreich Preußen (Teile der Provinzen Hessen-Nassan, Westfalen und Hannover), das Großherzogtum Hessen (teilweise), das Herzogtum Braunschweig (teilweise), die Fürstentümer Waldeck und Lippe. Universitär- und Residenzstädte in der hessischen Senke: 60. Gießen an der Lahn, Univ. 61. Marburg au der Lahn, schöne got. Kirche der h. Elisab., Univ. 62. Arolsen^), Residenz von Waldeck. Städte im hessischen Waldgebirge: 63. Fulda an der Fulda, Abtsitz mit berühmtem Dom, der Grabstätte des Bonifatius. 64. Kassel an der Fulda, ehemal. Residenz, Hauptst. der Provinz Hessen, wichtiger Eisenbahnknoten mit bedeutender Eisen-, Edelmetall- und Textil- Warenindustrie und lebhaftem Handel. 65. Göttingen an der Leine, Univ.- Industrie- und Residenzstädte im Weserberglande: 66. Pyrmont, besuchtes Bad mit eisenhaltigen und Kochsalzqnellen. 67. Detmold^), Residenz von Lippe, in prächtiger Umgebung; Groteuburg. *) Geburtsort der berühmten Künstler Rauch und Kaulbach. **) Geburtsort der Dichter Grabbe und Freiligrath.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 36

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 36 — bindungsglied des Riesengebirges mit den Glatzer Gebirgen betrachtet werden. — Im 80. vereinigen sich der Reichensteiner Kamm und das Schneegebirge zu einem einheitlichen Gebirgszuge, der bis zum mährischen Gesenke reicht. Im Glatzer Gebirgskessel sammeln die Weistritz oder das Schweidnitzer Wasser (Quelle auf dem steilen Heidelberg des Waldenburger Berglandes) und die Glatzer Neiße (ans dem Glatzer Schneegebirge entspringend) ihre zahlreichen, dem Odergebiete zuströmenden Gewässer. Die Neiße durchfließt zwischen Euleugebirge und Reichensteiner Kamm den Paß von Wartha; diesem entspricht im 8. der Paß von Reinerz, welcher den Henscheuerzug vom Habelschwerdter Gebirge scheidet. 3. Der östliche Abschnitt der Sudeten, das mährische Gesenke (eigentlich Jessenik, d. h. Eschengebirge), liegt größtenteils auf österreichischem Gebiet. Er bildet ein weit ausgebreitetes, durchschnittlich 600 in hohes Platean, dem haubeusörmige Kuppen, darunter der Altvater (1500 in), aufgesetzt sind. Nach 80. dacht er sich allmählich ab. Dieser Abdachung entquillt die Oder (— Fluß), welche die mährische Pforte (zwischen Sudeten und Karpaten) durchströmt und in die Ostsee mündet. — Die nördliche Umwallnng Böhmens ist kalt und regnerisch: deshalb schwellen die Flüsse nicht nur zur Zeit der Schneeschmelze, sondern auch in der warmen Jahreszeit bei jedem namhaften Gewitterregen gewaltig, richten durch Überschwemmungen großen Schaden an und ziehen selbst die Elb- und Odernser in Mitleidenschast. Krrverbsquellen. § 25. Für die Ernährung der besonders im Westflügel übervölkerten Landschaft reicht der Ackerbau nicht im entferntesten aus, obwohl er in keinem deutschen Gebirge so hoch hinauf betrieben wird wie im Erzgebirge. In einigen Gegenden blüht der Obst- und Weinbau. Die im sächsischen Berglande einst durch ihre Meriuoschase hochberühmte Viehzucht ist im Niedergange begriffen. Von hoher Bedeutung ist dagegen der seit 700 Jahren blühende Bergbau der Umwallung. Um Zwickau, im Plauenschen Grunde und im Waldenburger Revier werden Kohlen gefördert; Silbererze finden sich im sächsischen Berglande (Freiberg, Annaberg) und im Eulengebirge (Silberberg), Knpser-, Eisen- und Manganerze im Glatzer Becken. Weit begehrtes Baumaterial liefern der Quadersandstein der sächsischen Schweiz und die Granitbrüche des Lansitzer Gebirges. Die Haupterwerbsquelle der Umwallung ist jedoch die Industrie, die besonders im sächsischen Erzgebirge und Berglande in allen Zweigen blüht und stellenweise das Vier- bis Fünffache der Durchschnittsbevölkerung des Reiches ernährt. Alle Zweige der Textilindustrie, der Metallwaren- und Maschinenfabrikation, der Porzellan-, Thon- und Holzwareuiudustrie werdeu

8. Lehrbuch der Geographie - S. 42

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — kolonien, deren bedeutendste das seit de.m 30jährigen Kriege zur Stadt erblühte Papenburg am rechten Emsufer ist). Buchweizen, Hafer und Kartoffeln sind die wichtigsten Kulturpflanzen der sandigen Geest, in der als Haustiere das genügsame Schaf (Heidfchuucken der Lüneburger Heide) und die fleißige Biene (Heidehonig) die Hauptrolle fpieleu. — Sehr arm ist die Landschaft an Bodenschätzen. Bei Lüneburg tritt das unter dem Heidelande liegende Kalksteingebirge zu Tage, und hier wie im Vorlande des Harzes giebt es Salzquellen. Der Nordseestrand liefert Bernstein. — Nennenswerte Industrien haben sich nur da entwickelt, wo die Nähe der mitteldeutschen Gebirgsschwelle die leichte Zufuhr von Eisen und Kohle ermöglichte, oder wo das Meer die Verarbeitung von Kolonialprodukten und den Schiffsbau begünstigte. — Be- deutend ist der Handel der Landschaft (Einfuhr- und Transithandel); er hat am Rande der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und an der See schon vor Jahrhunderten zwei Reihen blühender Mittelpunkte des Großhandels (Hanse- städte) hervorgerufen. Weivobner, St<a6ten und Städte. § 30. Die Bewohner des nordwestdeutschen Flachlandes sind nieder- deutscheu Stammes, Sachsen (Westfalen) und Friesen, mit Ausnahme der Franken in der Kölner Bucht. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist besonders im Geest- und Moorgebiet eine sehr schwache und bleibt, ausgenommen in der Bucht von Köln, fast überall hinter der Volksdichte des Reiches weit zurück. Der Konfession nach sind die Flachlandsbnchten und die Moorgebiete der Ems überwiegend katholisch, die übrigen Landesteile evangelisch. Politisch verteilt die Landschaft sich unter folgende Staaten: das Königreich Prenßen (fast die gauze Provinz Hannover und Teile der Provinzen Sachsen Mtmark^, Westfalen und Rheinland), das Großherzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig (teilweise), das Fürstentum Schaumburg-Lippe und die freien Städte Hamburg und Bremen. Industriestädte der Kölner Bucht: 115. Köln am Rhein, eine der ältesten deutschen Städte, Sitz eines Erz- bischofs, mit berühmtem Dom (Abb. 6), die Hauptstadt der niederrheinischen Lande; Hauptsitz der Rheinschiffahrt, Handels- und Industriestadt (kölnisches Wasser); in Verbindung mit dem gegenüberliegenden Deutz Festung ersten Ranges. 116. Düsseldorf, Industriestadt (Eisengießereien, Walzwerk, Maschinen- und Waggonfabriken); berühmte Malerakademie.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 50

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 50 - Politisch verteilt sich das nordostdeutsche Flachland unter folgende Staaten: die Königreiche Sachsen (Leipziger Bucht) und Preußen (Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Brandenburg und Schleswig- Holstein ganz, Schlesien und Sachsen teilweise), die Großherzogtumer Mecklenbnrg-Schwerin und Mecklenbnrg-Strelitz, das Herzogtum Anhalt (teilweise), die freie Stadt Lübeck Städte der schleichen Bucht: 135. Ratibor an der Oder, die von hier ab schiffbar ist. Industrie- und Handelsort an der Südostgrenze des Reiches. 136. Oppeln, Fabrikstadt für Leinwand und Leder. 137. Breslau"), am Nordrande der schles. Bucht, Residenz- und Univer- sitätsstadt, fünftgrößte Stadt des Reiches und zweitgrößte Preußens, Mittel- Punkt der fchlesifchen Industrie (Maschinen, Metallwaren, Mühlenprodukte), Haupthandelsplatz für die Landesprodukte des ackerbautreibenden Ostens (große Wollmärkte, Vieh, Getreide, Spiritus); bedeutender Eisenbahnknoten.— Zwischen Oppeln und Breslau au der Oder Brreg**). Städte in und vor der sächsisch-thüringischen Bucht: 138. Leipzigs) an der Mündung der Pleiße in die weiße Elster, dritt- größte Stadt des Reiches, Universität, Kunstakademie; nächst Hamburg die be- deuteudste Handelsstadt mit drei seit 600 Jahren bestehenden Weltmessen; neben London und Paris Mittelpunkt des Buchhandels, Hauptmarkt der Welt für Rauchwaren (Pelzwerk), reich an Industrien, namentlich Buchdruck und Buch- binderei, chemisch-technischen Fabriken. Sitz des Reichsgerichts. Eisenbahnknoteu. 139. Torgauf) an der Elbe, Festung. 140. Wittenbergff) an der Elbe, Wiege der Reformation, Wirkungs- und Begräbnisstätte Luthers und Melanchthons. 141. Dessau an der Mulde, gewerbreiche Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Anhalt. 142. Z erb st, unweit der Elbe, bekannt durch Landesprodukte, Bier- brauerei und Pferdemärkte. *) Westl. davon Zeuthen (5.12.1757). Ged.: Der Choral von Leuthen, v. Besser. **) Westl. davon Mollwitz (Schlacht am 10. 4. 1741). ***) Bei Leipzig eine Reihe von Schlachtorten: Völkerschlacht bei Möckern, Lindenau, Liebertwolkwitz und Wachau (am 16.—18. 10. 1813); Breitenfeld (1631); Groß- görschen (2. 5. 1813); Lützen (16. 11. 1632 u. 2. 5. 1813); Roßbach (5. 11. 1757). f) Schlacht bei Torgau am 3.11.1760. — In der Nähe Graditz mit dem bedeutend- sten deutschen Vollblutgestüt. ff) Nicht zu verwechseln mit dem stromabwärts an der Elbe in Brandenburg gelegenen Eisenbahnknoten Wittenberge.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 54

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 54 — Infolge dieser Einrichtungen bleibt die Sterblichkeitsziffer Berlins hinter der- jenigen vieler anderen Großstädte bedeutend zurück. Die Grundlage der geistigen Wohlfahrt der Bewohner wird durch 30—40 höhere Lehranstalten und mehr als 200 Gemeindeschulen mit etwa 200000 Kindern gelegt. Berlin ist vor allem Industriestadt; über 60°/0 seiner Bewohner sind industriell beschäftigt. Durch Erzeugnisse ihres Maschinenbaues, von der Loko- motive (Borsigs Maschinenfabrik) bis zum feinsten physikalischen Meßapparat und Mikroskop, versorgt die Hauptstadt ganz Deutschland. An zweiter Stelle steht die Möbeltischlerei. Wäsche und Kleidung (Konfektionsbranche) werden für die Ausfuhr gearbeitet. Zu diesen Industriezweigen gesellen sich alle Arten der Kurzwarenfabrikation, der Luxus- und Kunstindustrie. Die In- dnstrie der Nahruugs- und Genußmittel ist besonders durch Bierbrauerei und Tabaksverarbeitung vertreten. Berlin beherrscht den Handel Norddeutschlauds. Im Mittelpunkt der drei Thalzüge mit ihren zahlreichen Fluß- und Kanalverbindungen gelegen, betreibt es einen ausgedehnten Handel, besitzt vier Flußhäfen und hat die größte Binnenschiffahrt*) des Reiches. Eingeführt werden außer Bau- und Brennstoffen vor allem Nutzholz, Eisen, Wolle, Seide und Nahrungsmittel- Ausfuhrartikel sind die augeführten Jndnstrieerzengnisse, Getreide, Vieh und Spiritus, für welche Berlin Weltmarkt ist. Die Umgebung Berlins ist sehr stark besiedelt. Die bedeutendsten Vororte sind: im 0. Lichtenberg, Friedrichsfelde, Stralau-Rummelsburg, Treptow, im 3. Rixdors, Britz, Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde (diese drei nebst Rixdors ehemalige Johanniterdörser), Schöneberg, Steglitz, Lichterfelde (Kadetten- anstatt), im W. Charlottenburg (105000 Einwohner), imn. Tegel**), Dalldorf (städtische Irrenanstalt), Reinickendorf, Pankow und Niederschönhausen, Weißensee. 160. Charlottenbnrg an der Spree, durch den Tiergarten von Berlin getrennt, mit der technischen Hochschule und der physikalisch-technischen Reichs- anstatt; königl. Schloß mit Mausoleum, Begräbnisstätte Friedr. Wilhelms Iii. und der Königin Luise, Wilhelms I. und der Kaiserin Angusta. 161. Spandau an der Havel, starke Festung, königl. Gewehrfabriken und Geschützgießereien; im Juliusturm der Reichskriegsschatz. 162. Potsdam inmitten der Havelseen, Residenz- und Palaststadt der preußischen Herrscher (Stadtschloß — der große Kurfürst; Sanssouci und *) Über 30000 beladene Schiffe kommen alljährlich in Berlin an; die von ihnen an- gefahrenen Güter (an erster Stelle Mauersteine, Dachziegel und Thonröhren, ferner Erde, Lehm, Kies, Holz, Steine und Steinwaren, Steinkohlen, Cement und Kalk, Roggen) würden über 400000 Eisenbahnwaggons zu ihrem Transport erfordern. **) Schloß und Grabstätte der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt.
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