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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 3

1835 - Stendal : Franzen und Große
3 11. Sokrates aus Athen, der Freund der Wahrheit, 400 vor Chr. Er leitete in Unterredungen mit seinen Mitbürgern, be- sonders Jünglingen, deren Nachdenken auf würdige und ge- meinnützige Gegenstände, ermunterte sie überall selbst die Wahrheit zu suchen, nicht fremden Meinungen blindlings zu folgen, beschämte den Dünkel der Afterwciscn seiner Zeit, und gewann durch Lehre und dieser entsprechendes Beispiel an den edelsten seiner Zeitgenossen zahlreiche Schüler und Verehrer, wurde aber dennoch von seinen Feinden angcklagt und zum Tode vcrurthcilt. 12. Der Römer Ca millus um 390 vor Chr. Erlangt Feldherrnruhm durch die Eroberung von Veji (395). Sein Triumph; grosses Ansehen, bei Wiederherstel- lung der von den Galliern eroberten und niedcrgebrannten (389) Stadt und zur Beilegung innerer Unruhen wirksam. 13. Dionysius der Ältere, Tyrann von Syrakus, 380 vor Chr. Wie er sich der Herrschaft bemächtigte, wodurch er sich be- hauptete. Sinnesart. 14. Alexander der Große, König von Maccdonien, 333 vor Chr. Jugendjahrc, Anlagen und Bildung durch Aristoteles — Ruhmbegierde, Muth, natürliche Heftigkeit, früher mehr beherrscht, als in rcifern Jahren, wo das Glück ihn ver- darb. Siege über die Perser bei Jssus (333) und bei Arbcla (331). Alexandria. Bessus. Zug nach Indien und Rück- zug. Tod zu Babylon (323). 15. Der Römer Fa briciuö, 280 vor Chr. Seine Redlichkeit, Unerschrockenheit und Festigkeit im Kriege mit Pyrrhus, Könige von Epirus. 16. Der Römer Regulus 260 vor Chr. Seine Siege über die Karthager im ersten punischen Kriege. Er wird aber nachher geschlagen, gefangen und ver- gebens nach Rom gesandt, um Frieden zu vermitteln.

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 54

1835 - Stendal : Franzen und Große
54 Auödauer. Verdienste des Fabius Cunctator, Marcellus, der Scipionen in Spanien und des Scipio Africanus. Hannibal, von seinen Lands- leuten ohne Unterstützung gelassen, erscheint in der Ver- theidigung nicht weniger groß als im Angriff. Nach Asd rubals Niederlage bei Sena 207 war jene sehr schwer, die Unterstützung Philipps Iii. von Macedonien zögernd und unkräftig; und dennoch entfernte er sich ungern, um dem bedrängten Vaterlande zu helfen. Die Römer endigten auch den zweiten Krieg siegend. Schlacht bei Zama 202. 63. Siege der Römer über Macedonier und Griechen. Während Karthago sich von der äußersten Schwäche nur wenig erholte, und Hannibal, von den Römern überall verfolgt, überall gegen sie Feinde warb, wurden diese nach der Reihe und einzeln ohne Verbindung von den Römern bezwungen: zuerst Philippus Iii. bei Ky- noskephalä 197 durch O.uinctius Flamininus, dann Antiochus der Große bei Magnesia 190, dann Perseus von Macedonien durch Paulus Ämilius bei Pydna 168. Der Unterjochung Macedoniens folgte bald die gänzliche Unterwerfung der Griechen, die in dem achäischen und ätolischen Bunde seit 281 neben Macedonien eine gewisse Unabhängigkeit behaup- tet hatten, deren Urheber und Erhalter bei den Achäern Aratus, Philopömen und Lykortas waren. Von dem Bündniß mit Macedonien gingen die Achäer zu dem mit den Römern über seit 197, empfanden aber bald die römische Übermacht, und unterlagen derselben, als Mumm ins Korinth eroberte 146. Dieätoler waren bereits 190 für den dem Antiochus geleisteten Beistand bestraft.

4. Theil 4 - S. 482

1880 - Stuttgart : Heitz
482 Zeittafel. 444 Macht und Blüthe Athens durch Perikles. Phidias, der Bildhauer. Herodot, der Geschichtschreiber. Die Dichter Aeschylus, Sophokles und Euripides. 431—404 Peloponnesischer Krieg. 420 Der Feldherr Alcibiades und der Philosoph Sokrates. 406 Dionysius der Aeltere in Syrakus. 390 Rom wird von den Galliern verbrannt. Camillns. 379 Pelopidas und Epaminondas in Theben. 371 Epaminondas siegt bei Leuktra. 367 Die licinischen Gesetze. — Dionysius der Jüngere. Plato. 363 Epaminondas fällt bei Mantinea. 350 Der Redner Demosthenes. Diogenes, der Cyniker. 338 Philipp von Macedonien siegt bei Chäronea über die Griechen. Dritte Periode. 336—323 Alexander der Große zerstört das persische Reich und stiftet das macedonische. 280 Pyrrhns und Fabricius. 264—241 Der erste pnnische Krieg. Duilius. Regulus. 218—202 Der zweite pnnische Krieg. Hannibals Zug über die Alpen. 216 Schlacht bei Cannä. 202 Hannibal und Scipio bei Zama. 149—146 Der dritte punische Krieg. Scipio der Jüngere. 146 Die Römer zerstören Karthago und Korinth. — Beginnender Verfall der römischen Sitten. 133 Tiberius Gracchus. 123 Cajus Gracchus. 113 Die Cimbern und Teutonen. — 106 Jugurtha von Numidien. 102 und 101 Marius siegt bei Aix und Vercelli. 88 Bürgerkrieg zwischen Marius und Sylla. 86 Tod des Marius. 78 Tod des Syllfl. 63 Catilina. Der Redner Cicero. 60 Triumvirat des Pompejus, Cäsar und Crassus. 48 Cäsar siegt bei Pharsalos. 44 Cäsar wird ermordet. — Triumvirat des Octavius, Antonius und Lepidus. 31 Schlacht bei Actium. Octaviau besiegt Antonius und macht sich zum Kaiser von Rom. Vierte Periode. 1 Jesus Christus Geburt. 9 Armin befreit die Deutschen von der Herrschaft der Römer. 14 Tod des Kaisers Angustus. 14—68 Tiberius. Caligula. Claudius. Nero. 68 Das Haus des Augustus erlischt. 70 Zerstörung von Jerusalem durch Titus. 79 Untergang von Herculauum und Pompeji. 98—180 Trajan. Hadrian. Die beiden Antonine. 270 Zenobia, Königin von Palmyra.

5. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.

6. Theil 2 - S. 110

1880 - Stuttgart : Heitz
110 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. nichtsnutzigen Gesindels; denn dieses Volk halte keine großen Vorbereitungen zu machen gehabt und nur auf die ersten Strahlen der Frühlmgssonne gewartet, um fortzuziehen. Der edle Gottfried erschrak, als er den ungeschlachten Haufen sah. Mit solchen Leuten mochte er nicht ziehen. „Geht nur voran!" rief er ihnen zu, „ich bin noch nicht bereit. Bald komme ich nach. Vor den Thoren von Constantinopel treffen wir wieder zusammen!" — Peter ließ es sich gefallen; jubelnd zog die Schaar ab. Aber sie war so groß, daß Peter sie theilte. Zwanzigtausend der Ungeduldigsten zogen voran unter Anführung eines Ritters aus Burgund, den man seiner Armuth wegen Walther Habenichts nannte. Um nach Constantinopel zu gelangen, mußten die Kreuzfahrer durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien ziehen. Die Ungern, ein zwar nun schon christliches, aber doch noch sehr rohes Volk, ließen den Walther mit seiner Horde zwar ein, und ihr König Kolomann versprach auch, die nöthigen Lebensmittel gegen Bezahlung zu liefern. Aber um Ordnung zu halten, war das Gesindel nicht ausgezogen. Sie zerstreuten sich im Lande, plünderten — und wurden zum Theil todtgeschlagen. Noch schlimmer ging es ihnen im Lande der Bulgaren, so daß nur ein kleines Häufchen bei Constantinopel ankam, welches froh war, daß der griechische Kaiser Alexius Comueuus ihm die Erlaubniß gab, bis zur Ankunft Peters ein Lager vor den Thoren aufschlagen zu können. Nun kam Peter mit 40,000 nach, die nicht viel besser als des Walthers Leute waren. Doch ging anfangs alles gut. Die Ungern hielten Friede, weil Peter Ordnung hielt. Schon war dieser säst an die letzte Grenze gekommen, da hörte er, daß in einer vor ihm liegenden Stadt (Semlin) 16 Kreuzfahrer von Walthers Haufen, weil sie geplündert hatten, von den entrüsteten Einwohnern erschlagen worden wären. Dies hören und die Stadt stürmen lassen, war eins. Die armen Einwohner, die meist an jener That ganz unschuldig waren, wurden fast alle ermordet, die Stadt fünf Tage lang geplündert und ein entsetzliches Blutbad angerichtet. Das that der heilige Peter. Freilich mußte er nun eilen, daß er über die ungarische Grenze kam; denn schon war der König im Anzuge, die Greuelthat zu rächen. Auch in Bulgarien benahm sich Peter so unklug, daß er sich mit den Einwohnern ganz überwarf. Er erlitt eine ungeheuere Niederlage; der vierte Eheil seiner Leute lag blutend auf dem Wahlplatze, und sein ganzes Gepäck und eine Menge mitgezogener Weiber, Kinder, selbst Nonnen, fielen in die

7. Theil 2 - S. 167

1880 - Stuttgart : Heitz
Friedrich Ii. Gregor Ix. 167 zurück nach ihren Steppen. Auf der Stelle, wo Heinrich gefallen war, wurde Kloster Wahlstatt erbaut, noch heute ein weit zu sehendes Wahrzeichen für die Bewohner jener weiten Fläche. Zu dieser Zeit nun regierte in Deutschland, wie schon erwähnt, Kaiser Friedrich Ii. von 1212—50. Friedrich Ii. war ein schöner Jüugling, von mehr zartem als kräftigem Körperbau. Sein schönes, blondes Haar, das ihm in Locken die Schultern umwallte, erinnerte an seinen Großvater Friedrich den Rothbart, und das Feuer, das ihm aus den blauen Augen strahlte, an seine italienische Mutter. Er besaß außer der deutschen Kaiserkrone auch noch Neapel und Sicilien, ein paar herrliche Länder, die er vorzugsweise liebte, und in der That sind auch beide seit dieses Friedrichs Tode nie wieder so blühend gewesen und so gut regiert worden. Aber er hatte das Unglück, sich mit dem Papste zu veruneinigen, der ihn in den Bann that, und wir wissen schon aus der Geschichte Heinrichs Iv., wie übel es war, wenn man den Papst zum Fem^ß hatte. Zwar war Friedrich kein Heinrich, aber trotz aller Anstrengungen während der 38 Jahre, die er regierte, hat er endlich unterliegen müssen. Zuerst veruneinigte er sich mit dem Papste wegen eines Kreuzzuges. Friedrich hatte versprochen nach Palästina zu ziehen, schob aber die Sache von einem Jahre zum andern auf, weil er Wichtigeres zu thun habe.- Das nahm aber der Papst sehr übel; denn das heilige Grab war immer noch in den Händen der Ungläubigen, weil die bisher dahin geführten Haufen nicht geeignet waren, es mit den tapfern Muhamedanern aufzunehmen. Es waren ja sogar knrz vorher, angeregt durch die Reden eines französischen Hirtenknaben, welcher vorgab, himmlische Erscheinungen zu haben, 7000 Knaben nach dem Morgenlande aufgebrochen und bald darauf gar 30,000 Knaben und Mädchen eben deßhalb zu Schiffe gegangen; aber jene hatten sich schon in Italien zerstreut und diese waren durch einen Sturm nach der afrikanischen Küste geworfen worden, wo die Sarazenen sie theils niederhieben, theils zu Sklaven machten. Wenige kehrten in ihre Heimath zurück. Da nun der Papst Gregor Ix., ein mehr als achtzigjähriger, aber schöner, kräftiger Greis von unbezwingbarer Hartnäckigkeit, immer aufs neue auf den Kreuzzug drang, so ging der Kaiser endlich zu Schiffe; doch schon nach drei Tagen stieg er bei Otranto wieder ans Land, weil eine" Seuche auf der Flotte eingerissen war. Der Papst war darüber sehr entrüstet, schrie, das sei ein bloßer Vorwand, und that den Kaiser in den Bann. Dieser, um dem Gregor seinen guten

8. Theil 2 - S. 113

1880 - Stuttgart : Heitz
Erster Kreuzzug. Gottfried von Bouillon. Hz Unter diesem herrlichen Manne, der allein ein ganzes Heer werth war, brach nun das Kreuzheer auf. Das war ein anderer Haufe als die frühern! An schlechten Leuten fehlte es zwar auch nicht; wo wären auch diese nicht zu finden? Aber man sah hier die Blüthe des französischen und deutschen Adels, eine Menge der tapfersten Ritter, die vor Begierde brannten, große Thaten zu verrichten, und allein an 10,000 berittene Knechte (Reisige). Daß dies ganz andere Leute waren als die vorher geschilderten, sah man schon auf ihrem Marsche. Ueberall hielten sie die beste Mannszucht, und wurden daher auch von den Ungern sowohl als von den Bulgaren mit Lebensmitteln reichlich versehen. Aber in Griechenland ging es ihnen so gut nicht. Der Kaiser Alexius hatte Zwar die abendländischen Fürsten um Hülfe gebeten, aber er hatte Heere gewünscht, die seinen Befehlen willig folgen würden. Nun hörte er, daß die ausgesuchtesten Ritter und Fürsten des Abendlandes unterwegs wären und alle bei Constantinopel zusammentreffen würden. Mißtrauisch, wie er war, fing er an zu fürchten, die Eroberung des heiligen Grabes möchte nur ein Vorwand und es eigentlich auf sein Reich abgesehen sein. Sogleich gab er Befehl, den Kreuzfahrern alle Lebensmittel zu entziehen. Aber Gottfried ließ seine Leute wacker zugreifen und nach einigen Tagen schon erschienen Gesandte des Kaisers, die ums Himmels willen baten, aufzuhören: er wolle ja gern Lebensmittel im Ueberstuß herbeischaffen. Das that er denn auch und so kam der Zug, reichlich genährt, nach Constantinopel, wo auch nach und nach andere Große mit ihren Heerhaufen eintrafen, unter denen der alte Gras Raimond von Toulouse, Hugo von Vermandois (des Königs Philipp von Frankreich Bruder) und Bohemund, Fürst von Apulien (Sohn Robert Guiscards), mit seinem ritterlichen Neffen Tancred besonders hervorleuchteten. Die Meisten derselben waren über Italien und das adriatische Meer nach Constantinopel gekommen. Hier ruhten sie eine Weile und hatten indessen wieder manche Probe von der Tücke des Kaisers auszuhalten, der durchaus haben wollte, daß alle Fürsten der Kreuzheere ihm versprächen, ihn als ihren Herrn zu erkennen und alle Länder, die sie erobern würden, als seine Vasallen zu regieren. Anfangs empörte dieser Gedanke die hochherzigen Fürsten; endlich überlegten sie sich, daß es ja weiter nichts als eine Ceremonie sei und daß sie doch thun und lassen könnten, was sie wollten. Daher gaben sie lachend der Eitelkeit des Kaisers nach, dessen Charakter überhaupt ein Ge- Weltgeschichte für Töchter, ü. 16. Stuft. 8

9. Theil 1 - S. 240

1880 - Stuttgart : Heitz
240 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. Dennoch wandten sich die beiden Schwärme nicht nach Italien, sondern sieten in Gallien Frankreich) ein, hausten hier aus eine barbarische Weise, und so oft die Römer auch Heere hin-sandten, so wurden diese doch jederzeit geschlagen. So blieb es acht Jahre hindurch; da gelangte eine Schreckensnachricht nach Rom, die Allen das Blut starren machte. Ein großes römisches Heer war an der Rhone von den Cimbern überfallen und ganz vernichtet worden. 80,000 römische Soldaten, unter ihnen der Consnl, und 40,000 vom Troß waren erschlagen, nur 10,000 Mann über die Rhone entkommen. Solche Niederlage hatten die Römer noch nie erlitten; alle Familien hatten einen oder mehrere unter den Gefallenen zu bejammern, und zu dem Familienunglück kam noch die Angst vor dem baldigen Erscheinen der Unmenschen; man sah im Geiste schon die Zeiten des Brennus wiederkehren und mancher Römer sah sich schon nach einem Zufluchtsort um. In diesen Tagen der Angst wurden den Göttern große Gelübde gethan, wenn sie die wilden Männer abwehren würden. Zum Glück hatte Rom damals einen Mann, der solchen Zeiten gerade gewachsen war. Marius, von niederer Geburt, vom gemeinen Soldaten, durch Verdienste allein, bis zum Consnl emporgestiegen, von rohen Sitten, harter Gemüthart, unmäßigem Ehrgeiz, aber unbeugsamem Muthe und großer Kriegskenntniß, wurde eilends mit einem neuen Heere ihnen entgegengeschickt. Als er nach der heutigen Provence kam, fand er sie nicht mehr. Sie waren nach Spanien gezogen. Marius zog ihnen nicht nach, sondern errichtete ein festes Lager mit Wällen und Gräben. Nach zwei Jahren kamen sie zurück. Jetzt verlangten die Soldaten gleich gegen sie geführt zu werden, um die erlittene Schmach ihrer Brüder zu rächen. Aber der umsichtige Marius verweigerte es. Die Soldaten schalten ihn feige, er ließ sie reden; er wußte, was er that, und durfte Roms Erhaltung nicht aufs Spiel setzen. Ost kamen die Feinde in sein Lager, forderten ihn zum Kampfe heraus, zeigten den Römern ihre Waffen und suchten sie durch Schmähworte zu reizen. Wollten dann die Römer ausbrechen, so hielt er sie zurück und gewöhnte sie erst an den Anblick der herkulischen Gestalten. Dann und wann machte er auch wohl einen Ausfall auf kleine Parteien und lehrte sie so im Kleinen siegen. Endlich waren die Feinde des Wartens müde; die Cimbern zogen zuerst ab,^weil sie um Helvetien herum durch das südliche Deutschland und Tirol nach Italien ziehen wollten, später die Teutonen, die den nächsten

10. Theil 1 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Sylla und Cinna. 245 Der Senat unterhandelte mit Cinna und erkannte ihn als Consnl wieder an. Während dieser, auf seinem Amtsstuhle sitzend, die Abgesandten empfing, stand Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm. Vor dem Einzuge in Rom beschlossen Beide, alle ihre Gegner ermorden zu lassen. Marius gab einer Schaar von 4000 Illyriern den Befehl, Jeden niederzuhauen, dessen Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald er und Cinna mit den Soldaten eingezogen waren, ließ er die Thore schließen, und nun begann das Gemetzel, das fünf Tage und Nächte fortwährte. Jene Illyrier waren so mordgierig, daß sie des Marius Befehl, nun aufzuhören, nicht beachteten und zu morden fortfuhren, bis er sie in der Nacht in ihren Zelten überfallen und sämmtlich niederhauen ließ. Marius, noch unersättlicher in seiner Rache und Mordgier als Cinna — er ließ u. a. den Kopf des Redners Antonius bei einem Gastmahl und nachher auf der Rednerbühne öffentlich ausstellen — überlebte diese Mordscenen nicht lange. Von Gewissensbissen gepeinigt, suchte er sich durch Schwelgerei und Trunk zu zerstreuen und starb an den Folgen dieser Unordnungen schon 86 v. Chr. Sylla hatte indessen in Griechenland gegen seine Gegner furchtbar gewüthet, die Tempel von Delphi und Olympia ausgeplündert und in Athen, das er erstürmte, die meisten Einwohner niedermetzeln lassen. Nachdem er das Heer des Mithridat in einer großen Feldschlacht in Griechenland geschlagen, setzte er nach Klein-Asien über, zwang den König zu einem Frieden und legte den Asiaten eine so ungeheure Kriegssteuer auf, daß sich das arme Land nie wieder davon hat erholen können. Jetzt kehrte er nach Griechenland zurück. Als er hier einst am Meeresufer spazierte, brachten ihm einige Fischer ausgezeichnet schöne Fische. „Woher seid ihr?" schrie er sie an. „Aus Alaia, Herr!" war die Antwort. — „Wie?" rief er mit funkelndem Blicke, „lebt denn noch Jemand der Alaier!" Er hatte nämlich auf dem frühern Zuge nach Griechenland Alaia nebst andern Städten ganz zerstören imd, wie er glaubte, alle Einwohner niedermetzeln lassen. Als nun die armen Fischer ihn bleich vor Schrecken ansahen, sprach er lächelnd: „ Nun beruhigt euch nur; ihr habt mit so guten Fürsprechern nichts zu fürchten." Als Cinna hörte, daß Sylla auf der Rückkehr sei, wollte er ihm ein Heer entgegenführen und nach Griechenland übersetzen. Aber die Soldaten erklärten, da er sie in Brundnsium einschiffen
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