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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Uebersicht der Weltgeschichte in synchronistischen Tabellen - S. 47

1873 - Breslau : Kern
V. Zeitraum. Römisch-Päpstliches Aebergewichts-Zeitalter 1077—1272. 47 Byzanz. ,Preußen. Nördliche Reiche. Oestliche Reiche. Sultanate. Kreuzzüge. Kulturgeschichte. Gründung des lateinischen Kaiserthums durch die Kreuzfahrer 1204. Kaiserthum setzt sich in Trapezunt fest. 53 Waldemar Ii. von Dänemark, 1202—41, größte Ausdehnung des Reiches; Revision der Gesetzbücher. Des Reiches Umfang durch des Königs Gefangenschast bei dem Grafen v. Schwerin wieder verkleinert; Mecklenburg, Pommern und Holstein frei. Erich Ix. 1210—16, erster gekrönter von Schweden; das Königthum in der Hand der Geistlichkeit und der Vafallen. Andreas Ii. von Ungarn 1206—35. Erobert Galizien. Kreuzzug. Nach feiner Rückkehr zwingt ihn der Adel, eine Magna Charta unter dem Namen „goldne Bulle" zu geben 1222. Mongolen in Russland 1223. Schlacht an der Kalka 1224. Schlacht bei Koloma 1238. Von dieser Zeit an die Mongolenherrschaft in Rußland. Kamel von Aegypten 1218-38. Unterhandlung mit Kaiser Friedrich Ii. Jerusalem abgetreten 1229. Die Sultanate in Persien werden von den Mongolen unterworfen 1223. tt e <5 3 « Cm 36. r-l <9 G 'S's K 8 Dritter Kreu?;ug. Kriedrich Barbarossa, Klichard Löm euher; und Philipp August. Acre erobert 1191. Vertrag mit Saladin. Vierter K r e u \\ u 9 . 1204. Lateinisches Kaiserthum in Constantinopel 1204-61. Kreuzzug von 20000 Kindern 1213. Paris Straßenpflaster 1184. Erste Anwendung der Gabeln beim Essen seit 1195 in Ober-Italien ; in Deutschland erst feit Anfang des 16. Jahrh. Deutscher Ritterorden, 1191 gegr.; Walbot von Bassenheim. Alaunwerke z. Volterra, 1192. Bifchof Eudes de Sully in Paris verpönt d. Unfug der Efelsfeste in den Kirchen. Arabische Zahlzeichen. Anwendung des Spitzbogens in d. kirchl. Architekt. 1200. Die ältest.bohrbrunnen in Frankreich nach Süßwasser, uml200. Bierbrauereien in Brabant um 1200. Die Azteken unterdrück. d.tolteken in Mexiko, um 1200. Abendmahl unter einerlei Gestalt durch Innocenz Iii. Orden der Schwertbrüder, 1202. Amsterdam gegr. 1203. Englands Weinhandel mit Bordeaux. 1 Paris, l. Univ. 1206. Sängerkrieg auf der Wartburg 1207. Franziskaner 1210. Gefetzl. Sanctionirung d.ohrenbeichte 1215. Dominikaner 1216. Entstehung des Jahde-bufens 1218. Verbindung d. Zuyder-fees mit dem Meere beginnt 1219. Sachfenfpiegel 1219. Erzbischof Engelbrecht von Cöln Begründer der Vehme in West-phalert gegen das Faustrecht um 1220, und des rheinischen Städtebundes 1246. i

3. Uebersicht der Weltgeschichte in synchronistischen Tabellen - S. 43

1873 - Breslau : Kern
Johannes 1118—43. Alerius I. 1081—1118, V. Zeitraum. Römisch-Päpstliches Aebergewichts-Ieitalter 1077—1272. 43 Z s I Nördliche Oestliche Reiche. Sultanate. Culturgeschichte. «s- E- d S ,2i tf « C R Erich I. von Dänemark 1095—1103. Kräftigung des Reichs nach Innen und Außen; giebt dem Volke das Recht über Krieg und Frieden. Signrt I. von Norwegen 1106-1131, erhebt das kanonische Recht zum Reichsgesetz; Kreuzzug; nach ihm Thronwirren, welche Papst Alexander Iii. entscheidet 1164. Das Aussterben des Hauses Stenkil in Schweden veranlasst Bürgerkriege 1130. Mladislaw I. von Ungarn 1077—1095. Gesetz und Ordnung wiederhergestellt; Kroatien erobert. Koloman von Ungarn 1095—1114; erobert Dalmatien und wehrt den Kreuzfahrern den Durchzug. Boleslaw Ii. von Polen 1102—37. Sein Bruder Sbignew strebt nach der Krone und findet bei Heinrich V. Unterstützung. Schlacht bei Hund sfeld 1109. Peter Wlast erbaut in Schlesien 77 Kirchen, u. A. die Kapelle aus dem Zobtenberge. Wladimirll. von Russland 1105—25, vereinigt alle Gebiete, theilt aber das Reich wieder. Rum oder Jco-ui um, 1074 gegründet, blüht rasch aus, wird aber durch das neu entstandene griechische Reich Trapezunt einge engt, unterliegt 1242 den Mongolen. Aus ihm ging die Macht der Osmanen hervor. Persien 1092 gegründet , unterliegt 1223 den Mongolen. Chowaresm 1097. Dasgrößte aller Sultanate; 1225 von den Mongolen unterworfen. Syrien 1103, dessen Sultane sind in Kämpfe mit den Kreuzfahr. verwickelt. Der nutha me dä- nische Prophet Hassan bensabah gründet d. Orden der Assassinen, deren Großineist „der Alte vom Palästina von d. Seld-schucken erobert 1078 Kirchenversammluug zu Piacenza und ($lernt o n t. Peter v. Amiens 1095. Walter ohne Habe. rster Kreu^ug 1096. Gottfried von Bonitton. Sieg bei Doryläum gegen d. Seldschucken 1096; erobert Jerusalem 1099, den 15. Juli. Sieg bei Ascalon gegen die Aegypter, den 17. August. Balduin 1100-18, erster König. Die Staatsform wird nach dem abendländischen Feudalsystem eingerichtet. Balduin Ii. 1118— 31. Eroberungen. Größte Ausdehnung des Reichs. Abälard 1079-1142. Bergen in Norwegen angelegt um 1080. Omar Ehejan berechnet das Sonnenjahr bis auf wenige Minuten richtig und die in Samarkand entstandenen astronoin. Tafeln in persischer Sprache sind noch jetzt in Ansehen; 1080. Carihäufer 1086. Seidenbau kommt von Griechenland nach Italien. Cisterzienfer 1098. Auffinden der heiligen Lanze 1099. Heinrichs von England: Magna Charta 1100. Erfindung des Baumwollenpapiers durch d. Araber. Dasselbe war nur aus einer Seite geglättet. Erfindung des reinen Alkohol durch die Araber, um 1100. Hassan den Sabah (der Alte v. Berge) gründ, den Orden d. Assas-sinen, 1105. Städte in Frankreich erhalt.eorporations-rechte. Abt Suger, Bürgerstand, Zunft-einnchtungen, selbst-gewählte Obrigkeiten. Vehmgericht 1111. Bernhardiner 1113. Templer 1118; Johanniter 1120, seit 1522 Malteser. Erste artesisch. Brunnen in Artois, 1129. Das Domino um 1120 unter Kaiser Weisung , das Kartenspiel ums I. 1200 unter Kais. Seun-Ho in China erfunden. Baubrüderschaften (Hütten).

4. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 472

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
472 Mit Karthago dauerte es nun nicht lange mehr. Die Sünden- gräuel nahmen überhand, und das Blut der geopferten Kinder schrie wie Abels Blut gen Himmel. Da ließ es Gott den Römern zu, ih- ren Muth an Karthago zu kühlen und die Stadt schmählich zu Grunde zu richten. — Es ist wahr, die Karthager vertheidigten sich noch zu- letzt außerordentlich tapfer, wie später die Juden in Jerusalem. Die Häuser wurden niedergerissen und aus den Balken Schiffe gebanet. Die Weiber gaben ihre schönen, langen Haare zu Bogensehnen her. Wer stark war, zog in's Feld wider die Römer, und wer nicht konnte, schmiedete zu Hause- Waffen für die Krieger. Es half aber Alles Nichts. Karthago's Stunde hatte geschlagen. Die Römer drangen in die Stadt, erkämpften unter vielem Blutvergießen in sechs Tagen und sechs Nächten eine Straße nach der andern, plünderten die Häuser und steckten sie in Brand. Siebzehn Tage lang brannte die schöne, große Stadt; — da war sie Nichts mehr, als ein dampfender Schutt- haufen, und von ihren 700,000 Einwohnern waren nur noch 40,000 am Leben (146 v. Chr.) 600 Jahre später traf Rom ein ähnliches Schicksal. v Kappe. 123. Marius gegen die Cimbern und Teutonen. (113 v. Chr.) - Hundert und dreizehn Jahre v. Chr. sielen die ersten Deutschen in das römische Reich ein. Ans ihren großen, bretternen Schilden glitten sie zum Schrecken der Römer pfeilschnell die schnee- und eis- bedeckten Alpen hinab. Der Etschftrom war ihnen im Wege. Da wälzten sie große Massen Bäunw und Steine hinein, und gingen darauf hinüber. Die Römer ersckwacken schon genug, wenn sie nur die Riesengestalten mit den knochigen Körpern erblickten. Brüllten ihnen diese aber vollends durch ihre hohlen Schilde entgegen, als wären sie grimmige Löwen, dann stieg ihre Angst auf's Höchste. Ganz Italien zitterte und bebte vor den schrecklichen Cimbern und Teu- tonen — so nannte man diese schlimmen Feinde — und Niemand be- gehrte Heerführer gegen sie zu sein; denn noch jeder hatte sammt sei- nem Kriegsheere vor ihnen fliehen müssen. Da fand sich doch endlich ein alter, berühmter General, Marius mit Namen, aus niederm Stande. Der wagte es, gegen die Gefürchteten zu kämpfen. Er stellte sich so, daß die Augustsonne den Cimbern in's Angesicht brannte und der Sturm ihnen Sand und Staub in die 'Augen wehte. Das hals. Obgleich die vorderste Reihe sich mit einer Kette Mann an Mann festgebunden hatte; obgleich die Weiber hinter den Reihen jeden Flüchtling mit Beilen niederhieben: so wurde doch das deutsche Heer geschlagen und beinah gänzlich vertilgt. Hundert und vierzigtausend sollen auf der Stelle umgekommen sein. Kappe.

5. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 493

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
493 Deßwegen geschahen schon seit den frühesten Zeiten des Christenthums Wallfahrten nach dem Lande, wo Der geboren ward und lehrte, der für das Heil der Welt gestorben ist. Schon Conftantin des Großen Mutter, Helene, erbaute zu Jerusalem die Kirche des heil. Grabes. Als die Araber 637 das Land den Griechen wegnahmen, gestatteten sie, selbst die heilige Stadt ehrend, den christlichen Pilgern freien Zu- tritt. Aber nach der Mitte des eilften Jahrhunderts eroberten die Seldschucken, ein roher Türkenstamm, Syrien und Palästina, quäl- ten die Christen und erschwerten den Besuch der heil. Orte. Solche Noth der Christen sah auch Peter vou Amiens, der Einsiedler. Er eilte mit Aufträgen und Briefen des Patriarchen von Jerusalem au den Papst und brachte, mit Vollmachten Urbans Ii. versehen, durch seine feurige Reden das ganze Abendland in Bewegung, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Auf den feierlichen Kirchenversammlungen zu Piacenza und Cler- mont (1095) hefteten viele Tausende unter dem Rufe, „Gott will es!" ein rothes Kreuz, als Zeichen ihrer gemeinsamen, frommen Unterneh- mung, aus die rechte Schulter. Die allgemeine Begeisterung sammelte bald ungeheure Schaaren aus Frankreich, Italien und Deutschland. Schon im Jahre 1096 eilten Viele unter Peters und Anderer Anfüh- rung voraus, bezeichneten ihren Zug durch blutige Verfolgung der verhaßten Juden, kamen aber selbst größteutheils ums Leben. Das Hauptheer unter Gottfried von Bouillon, und andern Helden kam im Spätjahr 1096 in Constantinopel an. Doch fehlte Einheit und Plan beim ganzen Unternehmen. Darum kamen von dem un- geheuren Heere, wohl gegen 300,000 Mann stark, nach' unsäglichen Mühen und Leiden und unter beständigen Kämpfen mit den Türken in Kleinasien, kaum 30,000 streitbare Männer am 6. Juni 1099 in der Nähe Jerusalems an. Als das Heer die heilige Stadt erblickte, fielen alle auf die Knie, küßte)! den Boden und weinten Thränen des Dankes und der Freude. Nach einer mühevollen Belagerung ward endlich, am 15. Juli 1099 im blutigen Kampfe die heilige Stadt er- stürmt. Der fromme Gottfried, der unter den Ersten die Mauern erstiegen, ward nun zum Könige von Jerusalem gewählt; aber er wollte da keine Königskrone tragen, wo der Erlöser die Dornenkrone trug und nannte sich nur Schutzherr des heiligen Grabes. Erst als Gottfried 1100 starb, nahm sein Bruder und Nachfolger Balduin den Titel eines Königs an. - Aber das neue Reich konnte sich gegen dce wachsende Macht der Türken nur durch fortwährende Unterstützung des Abendlandes erhalten. Daher wurden fast zwei Jahrhunderte hindurch wiederholt bewaffnete Züge nach dem Morgenlande unternommen. Bei der Unbekanntschast der Christen mit Ort und Klima und wegen ihrer Uneinigkeit unter einander, blieben jedoch alle weiteren Unternehmungen ohne Erfolg. Die von den Chrfften eroberten Orte kamen nach und nach wieder sämmtlich in die Hände der Sarazenen. ^gleich die Kreuzzüge gegen sechs Millionen Menschen den Abend- ländern raubten, so blieben sie doch für Europa vou großem Nutzen. Durch sie wurde man erst mit dem Morgenlands und seinen reichen

6. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.

7. Theil 2 - S. 110

1880 - Stuttgart : Heitz
110 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. nichtsnutzigen Gesindels; denn dieses Volk halte keine großen Vorbereitungen zu machen gehabt und nur auf die ersten Strahlen der Frühlmgssonne gewartet, um fortzuziehen. Der edle Gottfried erschrak, als er den ungeschlachten Haufen sah. Mit solchen Leuten mochte er nicht ziehen. „Geht nur voran!" rief er ihnen zu, „ich bin noch nicht bereit. Bald komme ich nach. Vor den Thoren von Constantinopel treffen wir wieder zusammen!" — Peter ließ es sich gefallen; jubelnd zog die Schaar ab. Aber sie war so groß, daß Peter sie theilte. Zwanzigtausend der Ungeduldigsten zogen voran unter Anführung eines Ritters aus Burgund, den man seiner Armuth wegen Walther Habenichts nannte. Um nach Constantinopel zu gelangen, mußten die Kreuzfahrer durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien ziehen. Die Ungern, ein zwar nun schon christliches, aber doch noch sehr rohes Volk, ließen den Walther mit seiner Horde zwar ein, und ihr König Kolomann versprach auch, die nöthigen Lebensmittel gegen Bezahlung zu liefern. Aber um Ordnung zu halten, war das Gesindel nicht ausgezogen. Sie zerstreuten sich im Lande, plünderten — und wurden zum Theil todtgeschlagen. Noch schlimmer ging es ihnen im Lande der Bulgaren, so daß nur ein kleines Häufchen bei Constantinopel ankam, welches froh war, daß der griechische Kaiser Alexius Comueuus ihm die Erlaubniß gab, bis zur Ankunft Peters ein Lager vor den Thoren aufschlagen zu können. Nun kam Peter mit 40,000 nach, die nicht viel besser als des Walthers Leute waren. Doch ging anfangs alles gut. Die Ungern hielten Friede, weil Peter Ordnung hielt. Schon war dieser säst an die letzte Grenze gekommen, da hörte er, daß in einer vor ihm liegenden Stadt (Semlin) 16 Kreuzfahrer von Walthers Haufen, weil sie geplündert hatten, von den entrüsteten Einwohnern erschlagen worden wären. Dies hören und die Stadt stürmen lassen, war eins. Die armen Einwohner, die meist an jener That ganz unschuldig waren, wurden fast alle ermordet, die Stadt fünf Tage lang geplündert und ein entsetzliches Blutbad angerichtet. Das that der heilige Peter. Freilich mußte er nun eilen, daß er über die ungarische Grenze kam; denn schon war der König im Anzuge, die Greuelthat zu rächen. Auch in Bulgarien benahm sich Peter so unklug, daß er sich mit den Einwohnern ganz überwarf. Er erlitt eine ungeheuere Niederlage; der vierte Eheil seiner Leute lag blutend auf dem Wahlplatze, und sein ganzes Gepäck und eine Menge mitgezogener Weiber, Kinder, selbst Nonnen, fielen in die

8. Theil 2 - S. 167

1880 - Stuttgart : Heitz
Friedrich Ii. Gregor Ix. 167 zurück nach ihren Steppen. Auf der Stelle, wo Heinrich gefallen war, wurde Kloster Wahlstatt erbaut, noch heute ein weit zu sehendes Wahrzeichen für die Bewohner jener weiten Fläche. Zu dieser Zeit nun regierte in Deutschland, wie schon erwähnt, Kaiser Friedrich Ii. von 1212—50. Friedrich Ii. war ein schöner Jüugling, von mehr zartem als kräftigem Körperbau. Sein schönes, blondes Haar, das ihm in Locken die Schultern umwallte, erinnerte an seinen Großvater Friedrich den Rothbart, und das Feuer, das ihm aus den blauen Augen strahlte, an seine italienische Mutter. Er besaß außer der deutschen Kaiserkrone auch noch Neapel und Sicilien, ein paar herrliche Länder, die er vorzugsweise liebte, und in der That sind auch beide seit dieses Friedrichs Tode nie wieder so blühend gewesen und so gut regiert worden. Aber er hatte das Unglück, sich mit dem Papste zu veruneinigen, der ihn in den Bann that, und wir wissen schon aus der Geschichte Heinrichs Iv., wie übel es war, wenn man den Papst zum Fem^ß hatte. Zwar war Friedrich kein Heinrich, aber trotz aller Anstrengungen während der 38 Jahre, die er regierte, hat er endlich unterliegen müssen. Zuerst veruneinigte er sich mit dem Papste wegen eines Kreuzzuges. Friedrich hatte versprochen nach Palästina zu ziehen, schob aber die Sache von einem Jahre zum andern auf, weil er Wichtigeres zu thun habe.- Das nahm aber der Papst sehr übel; denn das heilige Grab war immer noch in den Händen der Ungläubigen, weil die bisher dahin geführten Haufen nicht geeignet waren, es mit den tapfern Muhamedanern aufzunehmen. Es waren ja sogar knrz vorher, angeregt durch die Reden eines französischen Hirtenknaben, welcher vorgab, himmlische Erscheinungen zu haben, 7000 Knaben nach dem Morgenlande aufgebrochen und bald darauf gar 30,000 Knaben und Mädchen eben deßhalb zu Schiffe gegangen; aber jene hatten sich schon in Italien zerstreut und diese waren durch einen Sturm nach der afrikanischen Küste geworfen worden, wo die Sarazenen sie theils niederhieben, theils zu Sklaven machten. Wenige kehrten in ihre Heimath zurück. Da nun der Papst Gregor Ix., ein mehr als achtzigjähriger, aber schöner, kräftiger Greis von unbezwingbarer Hartnäckigkeit, immer aufs neue auf den Kreuzzug drang, so ging der Kaiser endlich zu Schiffe; doch schon nach drei Tagen stieg er bei Otranto wieder ans Land, weil eine" Seuche auf der Flotte eingerissen war. Der Papst war darüber sehr entrüstet, schrie, das sei ein bloßer Vorwand, und that den Kaiser in den Bann. Dieser, um dem Gregor seinen guten

9. Theil 2 - S. 113

1880 - Stuttgart : Heitz
Erster Kreuzzug. Gottfried von Bouillon. Hz Unter diesem herrlichen Manne, der allein ein ganzes Heer werth war, brach nun das Kreuzheer auf. Das war ein anderer Haufe als die frühern! An schlechten Leuten fehlte es zwar auch nicht; wo wären auch diese nicht zu finden? Aber man sah hier die Blüthe des französischen und deutschen Adels, eine Menge der tapfersten Ritter, die vor Begierde brannten, große Thaten zu verrichten, und allein an 10,000 berittene Knechte (Reisige). Daß dies ganz andere Leute waren als die vorher geschilderten, sah man schon auf ihrem Marsche. Ueberall hielten sie die beste Mannszucht, und wurden daher auch von den Ungern sowohl als von den Bulgaren mit Lebensmitteln reichlich versehen. Aber in Griechenland ging es ihnen so gut nicht. Der Kaiser Alexius hatte Zwar die abendländischen Fürsten um Hülfe gebeten, aber er hatte Heere gewünscht, die seinen Befehlen willig folgen würden. Nun hörte er, daß die ausgesuchtesten Ritter und Fürsten des Abendlandes unterwegs wären und alle bei Constantinopel zusammentreffen würden. Mißtrauisch, wie er war, fing er an zu fürchten, die Eroberung des heiligen Grabes möchte nur ein Vorwand und es eigentlich auf sein Reich abgesehen sein. Sogleich gab er Befehl, den Kreuzfahrern alle Lebensmittel zu entziehen. Aber Gottfried ließ seine Leute wacker zugreifen und nach einigen Tagen schon erschienen Gesandte des Kaisers, die ums Himmels willen baten, aufzuhören: er wolle ja gern Lebensmittel im Ueberstuß herbeischaffen. Das that er denn auch und so kam der Zug, reichlich genährt, nach Constantinopel, wo auch nach und nach andere Große mit ihren Heerhaufen eintrafen, unter denen der alte Gras Raimond von Toulouse, Hugo von Vermandois (des Königs Philipp von Frankreich Bruder) und Bohemund, Fürst von Apulien (Sohn Robert Guiscards), mit seinem ritterlichen Neffen Tancred besonders hervorleuchteten. Die Meisten derselben waren über Italien und das adriatische Meer nach Constantinopel gekommen. Hier ruhten sie eine Weile und hatten indessen wieder manche Probe von der Tücke des Kaisers auszuhalten, der durchaus haben wollte, daß alle Fürsten der Kreuzheere ihm versprächen, ihn als ihren Herrn zu erkennen und alle Länder, die sie erobern würden, als seine Vasallen zu regieren. Anfangs empörte dieser Gedanke die hochherzigen Fürsten; endlich überlegten sie sich, daß es ja weiter nichts als eine Ceremonie sei und daß sie doch thun und lassen könnten, was sie wollten. Daher gaben sie lachend der Eitelkeit des Kaisers nach, dessen Charakter überhaupt ein Ge- Weltgeschichte für Töchter, ü. 16. Stuft. 8

10. Theil 1 - S. 240

1880 - Stuttgart : Heitz
240 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. Dennoch wandten sich die beiden Schwärme nicht nach Italien, sondern sieten in Gallien Frankreich) ein, hausten hier aus eine barbarische Weise, und so oft die Römer auch Heere hin-sandten, so wurden diese doch jederzeit geschlagen. So blieb es acht Jahre hindurch; da gelangte eine Schreckensnachricht nach Rom, die Allen das Blut starren machte. Ein großes römisches Heer war an der Rhone von den Cimbern überfallen und ganz vernichtet worden. 80,000 römische Soldaten, unter ihnen der Consnl, und 40,000 vom Troß waren erschlagen, nur 10,000 Mann über die Rhone entkommen. Solche Niederlage hatten die Römer noch nie erlitten; alle Familien hatten einen oder mehrere unter den Gefallenen zu bejammern, und zu dem Familienunglück kam noch die Angst vor dem baldigen Erscheinen der Unmenschen; man sah im Geiste schon die Zeiten des Brennus wiederkehren und mancher Römer sah sich schon nach einem Zufluchtsort um. In diesen Tagen der Angst wurden den Göttern große Gelübde gethan, wenn sie die wilden Männer abwehren würden. Zum Glück hatte Rom damals einen Mann, der solchen Zeiten gerade gewachsen war. Marius, von niederer Geburt, vom gemeinen Soldaten, durch Verdienste allein, bis zum Consnl emporgestiegen, von rohen Sitten, harter Gemüthart, unmäßigem Ehrgeiz, aber unbeugsamem Muthe und großer Kriegskenntniß, wurde eilends mit einem neuen Heere ihnen entgegengeschickt. Als er nach der heutigen Provence kam, fand er sie nicht mehr. Sie waren nach Spanien gezogen. Marius zog ihnen nicht nach, sondern errichtete ein festes Lager mit Wällen und Gräben. Nach zwei Jahren kamen sie zurück. Jetzt verlangten die Soldaten gleich gegen sie geführt zu werden, um die erlittene Schmach ihrer Brüder zu rächen. Aber der umsichtige Marius verweigerte es. Die Soldaten schalten ihn feige, er ließ sie reden; er wußte, was er that, und durfte Roms Erhaltung nicht aufs Spiel setzen. Ost kamen die Feinde in sein Lager, forderten ihn zum Kampfe heraus, zeigten den Römern ihre Waffen und suchten sie durch Schmähworte zu reizen. Wollten dann die Römer ausbrechen, so hielt er sie zurück und gewöhnte sie erst an den Anblick der herkulischen Gestalten. Dann und wann machte er auch wohl einen Ausfall auf kleine Parteien und lehrte sie so im Kleinen siegen. Endlich waren die Feinde des Wartens müde; die Cimbern zogen zuerst ab,^weil sie um Helvetien herum durch das südliche Deutschland und Tirol nach Italien ziehen wollten, später die Teutonen, die den nächsten
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TM Hauptwörter (200)200

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