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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
128 nehmen an einer einheitlichen Oberleitung und einer hinreichenden Kriegszucht. An dem oft rmischen Kaiser fanden sie nicht die Untersttzung, welche sie erwartet hatten; Krankheiten, Entb ehrungen aller Art und das Schwert der Feinde hatten die Scharen der Kreuzfahrer schon stark gelichtet, ehe sie an ihrem Ziele anlangten. ^Dazn kamen die durchweg unzulnglichen Mittel, sowie die Uneinigkeit, der Neid und das Mitrauen der morgenlndischen Christen. "Die im Morgenlande erworbenen Besitzungen bildeten keinen Einheits-, sondern einen Vasallenstaat, der die der König von Jerusalem in seiner Macht zu sehr beschrnkt war; die einzelnen Staaten waren zudem unter sich selber nicht enge genug verbunden und konnten deshalb den feindlichen Anstrengungen nicht erfolgreichen Widerstand leisten. /Das neue Knigreich Jerusalem lag vom Abendlande, auf dessen krftige Untersttzung es fortdauerud augewiesen war. zu weit entfernt. Dazu war der Transport zu kostspielig, die Begeisterung lie nach, und immer geringer wurde die Zahl derer, die Gut und Blut fr die heilige Sache zum Opfer zu bringen bereit waren. Wenn nun auch die nchste Aufgabe, das heilige Land den Trken zu entreien, nicht gelst wurde, fo haben die Kreuzzge doch fr die verschiedensten mittelalterlichen Verhltnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewutsein gestrkt, durch die Teilnahme an den Zgen der Ge-sichtskreis erweitert. 'Die Frmmigkeit vertiefte sich, religise Begeisternug, Unternehmungslust, Mut und Tapferkeit er-hielten eine mchtige Anregung. Das Lebeu und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft, an deren Frderung sich jetzt auch die Laien beteiligten, blhten krftig empor. 2. Die Ppste. Gewaltig hob sich das Ansehen der Ppste; von ihnen ging die Anregung zu sast allen Kreuzzgen aus, ppstliche Ge-sandte begleiteten und berwachten sie, die Ppste bertrugen Pflichten und verliehen Rechte. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben; der wachsende Reichtum wirkte aber nicht berall frdernd auf Zucht und Sitte. 3. Fürsten und Ritter. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, bedeutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Im Kampfe gegen

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 174

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 174 bte Ppste ihren Sitz in Avignon nahmen und von ihm abhngig wrben. Seinem Einflu ist es zuzuschreiben, ba der Orben der Tempelherren vom Papste aufgehoben wrbe. b. England. Die sieben angelschsischen Staaten wrben im Jahre 827 von Egbert von Wessex zu einem Reiche vereinigt. Fortwhrenb hatte das Land von den Dnen zu leiben. Der kraftvolle König Al-sreb der Groe (871901) brachte dem Lanbe banernb Ruhe, verbesserte die Gesetze, sorgte fr eine gute Verwaltung nnb frberte die geistige Bildung feines Volkes. Kannt der Groe unterwarf Eng-lanb der Herrschaft der Dnen. Nachdem die Angelsachsen fr kurze Zeit ihre Unabhngigkeit erlangt hatten, kamen sie infolge der unglcklichen Schlacht bei Hastings (1066), in der ihr König Harald von Wilhelm dem Eroberer, dem Könige von der Normandie, besiegt und gettet wurde, unter die Herr-schast der Normannen.1) Durch die Verschmelzung der alten keltischen und der fremden rmischen, angelschsischen und normannisch-sranzsischen Elemente entstand das englische Volk und die englische Sprache. Als im Jahre 1154 das normannische Herrscherhaus ausstarb, erbte das Geschlecht der Anjou-Plantageuet die englische Krone. Der erste König war Heinrich Ii. Er eroberte Irland und besa sast ganz Westfrankreich, wo er siegreich gegen feine aufstndischen Shne und ihren Verbndeten, den König von Frankreich, kmpfte.2) Sein Nachfolger Richard Lwenherz beteiligte sich am dritten Kreuzzuge, mute bei seiner Rckkehr aus Palstina zwei Jahre in deutscher Ge-sangenschast zubringen und die deutsche Lehnsherrlichkeit anerkennen. Er war Schwager Heinrichs des Lwen. Sein Bruder und Nachfolger Johann ohne Land verlor an den franzsischen König Philipp August fast alle englischen Besitzungen in Frankreich, geriet auch mit dem Papste Innozenz Iii. in Streit. Er mute England und Irland als Lehen aus seiner Hand nehmen und wurde von den geistlichen und weltlichen Groen seines Reiches gezwungen, den Groen Freiheitsbrief" (magna Charta libertatum) zu unterzeichnen, der die Grundlage der englischen Staatsverfassung bildet (1215). Eduard Iii. eroberte Wales, und da fein gleichnamiger Sohn dort geboren wurde, nannte man den englischen Thronfolger Prinz von Wales". Die Beteiligung der Be- '*) Vergleiche: Uhlands Taillefer". 2) Vergleiche: Uhlands Bertram de Born".

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 84

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
84 erregten sein Staunen. Er nahm tchtige Männer, vor allem er-fahrene Seeleute, in seinen Dienst und schickte sie nach Rußland. Mit ihrer Hilfe schuf er eine Flotte und lie er Fabriken errichten, Bergwerke anlegen, Schulen und Buchdruckereien ins Leben rufen. Den Trken entri er 1696 die Stadt Af 0 w an der Mn-bung des Don und erhielt so den Schlssel zum Schwarzen Meere. An Stelle Moskaus machte er das von ihm gegrndete S t. Petersburg zur Hauptstadt des Landes. Sein zweites Ziel war nmlich, festen Fu zu fassen am Baltischen Meere und sich nach Verdrngung der Schweden zum Herrn der Ostsee-l n d e r zu machen. Zu dem Zweck verbanb er sich mit Polen und Dnemark gegen den jugendlichen König Karl Xii. von Schweden. Der Gordische Krieg (17001721). Kaum hatte der junge Schwedenknig Karl Xii. von dem Plane seiner Feinde gehrt, als er auch schon mit seinem Heere nach Seeland aufbrach, den König von Dnemark noch im Jahre 1700 zum Frieden von Traven-d a l (bei Lbeck) zwang und dann nach Estland bersetzte, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa (1700) belagerten. In einem hitzigen Kampfe wurde die fnffache russische bermacht besiegt. Es mar die letzte Grotat schwedischer Waffen. Statt die errungenen Vorteile auszunutzen, wandte sich Karl gegen August Ii., den König der Polen, verjagte ihn und setzte den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszczynski, auf den polnischen Thron. So hatte der jugendliche Held zum Staunen der ganzen Welt in neun Monaten drei mchtige Könige besiegt. Karl brach darauf in das sdliche Rußland ein, wurde aber hier von Peter dem Groen, der inzwischen unermdlich an der Ausbildung seines Heeres gearbeitet hatte, bei Poltatva (1709) vollstndig geschlagen. Nur mit Mhe flchtete er auf trkisches Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen Ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter, der am Pruth ein festes Lager bezogen hatte, vollstndig ein. Dieser wre verloren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Groveziers freien Abzug erlangt htte; doch mute er Afow den Trken zurckgeben (1711). Whrend Karl hierauf feine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter feine Eroberungen an der Ostsee. Die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii.

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 81

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 81 — 6. Frankreich und England im 12. it. 13. Jahrhundert. a) Frankreich. Das Haus der Karolinger, das in Deutschland im Jahre 911 ausstarb, regierte in Frankreich bis zum Jahre 987. Nach dem Aussterben der westfränkischen Karolinger begann mit der Thronbesteigung Hugo Capets die Herrschaft der Capentinger, die über 300 Jahre ununterbrochen regierten. Die Entwicklung des französischen Königtums nahm einen entgegengesetzten Verlauf wie die des deutschen. Die Capentinger unterdrückten allmählich die Macht der großen Vasallen, setzten die Erblichkeit der Krone durch und gaben weder ihr Eigengnt noch das Krongut aus der Hand. Ludwig Vii. beteiligte sich mit Konrad Iii. an dem erfolglosen zweiten Kreuzzug, Philipp August mit Friedrich I. an dem dritten; im Kampfe mit Johann ohne Land von England gelang es Philipp August, fast alle englischen Besitzungen für Frankreich zurückzuerobern (Schlacht bei Bouvines 1214). Im Kampfe Friedrichs Ii. mit den Päpsten begann Frankreichs Ansehen und Einfluß auf Kosten Deutschlands zu wachsen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm zwei Kreuzzüge, regelte die Abgaben, die Zölle und das Münzwefen und förderte Handel und Gewerbe, wodurch die Entwicklung der Städte begünstigt wurde und das Königtum immer tiefere Wurzeln im Herzen des französischen Volkes schlug. Ein Parlament, ein oberster Gerichtshof, sorgte für eine geordnete Rechtspflege. Philipp Iv., der Schöne, bewirkte, daß die Päpste ihren Sitz in Avignon nahmen (1309—1377) und von ihm abhängig wurden. Seinem Einfluß ist es zuzuschreiben, daß der Orden der Tempelherren vom Papste aufgehoben wurde. (Vgl. S. 89.) b) England. Die sieben angelsächsischen Staaten wurden im Jahre 827 durch Egbert von Wesfex zu einem Reiche vereinigt. Fortwährend hatte das Land von den Dänen zu leiden. Der kraftvolle König Alfred der Große (871—901) brachte dem Lande dauernd Ruhe. Kanut der Große unterwarf England der Herrschaft der Dänen. Nachdem die Angelsachsen für kurze Zeit ihre Unabhängigkeit wiedererlangt hatten, kamen sie infolge der unglücklichen Schlacht bei Hastings (1066), in der ihr König Harald von Wilhelm dem Eroberer, dem Herzog von der Normandie, besiegt und getötet wurde, unter die Herrschaft der Normannen. Durch die Verschmelzung der alten keltischen und der fremden römischen, angelsächsischen und Vr. li. K., Leitfaden 6er Geschichte. Ii.

6. Das Altertum - S. 94

1895 - Paderborn : Schöningh
— 94 — 3. Der alexandrinische Krieg (48 — 47). In Ägypten ordnete Cäsar an, daß Kleopatra mit ihrem Bruder Ptolemaus die Regierung gemeinschaftlich führen solle. Als deshalb in Alexandrien ein von dem Könige insgeheim geschürter Ausstand ausbrach, ließ Cäsar die ägyptische Flotte im Hafen von Alexandria verbrennen, äscherte einen Teil der Stadt ein und schlug den Aufstand durch einen Sturm auf das feindliche Lager nieder. Der König Ptolemäus kam auf der Flucht um. 4. Der Krieg gegen Pharnaces, den Sohn des Mithridates, welcher sich des väterlichen politischen Reiches wieder bemächtigt hatte, rief ihn bald auf einen anderen Kriegsschauplatz. Pharnaces wurde in einem fünftägigen Feldzuge überwunden (47). Mit den kurzen Worten: „Ich kam, sah und siegte" meldete der Sieger einem Freunde seinen raschen Waffenerfolg. Nach Beendigung des pontischen Krieges kehrte er nach Rom zurück. Hier dämpfte er einen Ausstand eines Teiles seiner altgedienten Soldaten, welche stürmisch ihre Entlassung verlangten, mit den bloßen Worten: „Ich entlasse euch, ihr seid jetzt Bürger (Quirites).“ Beschämt durch die Anrede ,Bürger" baten sie ihn um die Erlaubnis, weiter unter ihm zu dienen. 5. Der Krieg in Afrika (46). Die Trümmer des Pompejauischen Heeres, welche fick nach der Schlacht bei Pharsalns in Afrika gesammelt hatten, vernichtete Cäsar auf der Strandebene von Thapsus. Nach dieser Schlacht ergab sich auch Ü t i c a. Der Befehlshaber der Stadt, der strenge Republikaner Marcus Porcius Cato, welcher den Sturz des Freistaates nicht überleben mochte, stürzte sich in das eigene Schwert. Nach seiner Rückkehr feierte der Sieger zu Rom einen glänzenden Triumph. Jedem Soldaten schenkte er 3000 Mark; allen altgedienten Soldaten wurde Land zur Ansiedelung angewiesen. Das ganze Volk wurde öffentlich bewirtet, und im Cirkus wurden Gladiatorenspiele und Tierhetzen veranstaltet. 6. Der spanische Krieg (4 5). In Spanien, wo der Krieg gegen die Pompejaner seinen Anfang genommen hatte, fand er auch fein Ende. Hier hatten sich die Überreste der Pompejauischen Partei um die beiden jugendlichen Söhne des Pompejus geschart. Bei Mündn (unw. des heutigen Malaga) schlug Cäsar in einer äußerst hartnäckigen Schlacht, in der er, wie er selbst sagte, nicht um den Sieg, sondern um das Leben kämpfen mußte, den letzten Widerstand der Gegner nieder. Jetzt war er unbestritten Herr der römischen Welt.

7. Lehrbuch der Geschichte der Griechen und Römer für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 76

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 76 — 120 Millionen. Ein stehendes Heer von 30 Legionen (ungefähr 300 000 Mann) schirmte die Grenzen gegen feindliche Angriffe. 3. Kriege unter Augustus. Als Friedens für st wollte Angustns seinem Volke erscheinen. In der That genoß das ganze Reich in den ersten Jahren seiner Regierung einen ungestörten Frieden, so daß der Janustempel zum ersten Male seit den Tagen des Numa Pompilius geschlossen wurde. Später freilich mußte der Kaiser trotz seiner Friedensliebe mehrere Kriege führen. Sie endeten alle mit dem Siege der römischen Waffen. Nur in Germanien erlitt Augustus einen schweren Mißerfolg. Seine Stiefsöhne Tiberius und Drusus hatten nämlich in langwierigen erbitterten Kämpfen viele Stämme der freiheitsliebenden Germanen unterworfen. Aber die entsetzliche Niederlage des Statthalters Quinctilius Varus im Teutoburger Walde im I. 9 n. Chr. machte der kaum begründeten römischen Herrschaft in Deutschland ein unerwartetes Ende. Seitdem begnügten sich die römischen Kaiser, den Rhein und die Donau als Grenzen ihres Reiches zu verteidigen. 4. Friedensthätigkeit des Augustus. Im Innern regierte Augustus gerecht und milde; wo es aber notwendig war, griff er auch mit unerbitt. licher Strenge ein. Er säuberte den Senat von unwürdigen Mitgliedern. Durch scharfe Gesetze suchte er den Luxus und die Üppigkeit einzudämmen. Im Heere hielt er strenge Kriegszucht aufrecht. Für die Verschönerung Roms, welches zu einer Riesenstadt mit wenigstens 1 x/a Millionen Einwohner angewachsen war, gab er ungeheuere Summen aus; er führte eine solche Menge herrlicher Tempel, Paläste, Theater, Bäder und sonstiger öffentlicher Bauten auf, daß er sich in seinem Testamente rühmen durfte, er habe Rom als Backsteinstadt vorgefunden und hinterlasse es als Marmorstadt. Blütezeit der römischen Litteratur. Den herrlichsten Ruhmeskranz flocht sich Augustus durch feinsinnige Pflege und Förderung der römischen Litteratur, welche unter seiner Regierung ihr „goldenes Zeitalter" erlebte. M ä c 6 n a s, der vertraute Freund und allmächtige Minister des Augustus, sammelte am kaiserlichen Hofe einen glänzenden Kreis von Dichtern und Gelehrten, wie ihn die Welt kaum je wieder gesehen hat. Die Prosa hatte den Höhepunkt ihrer Entwicklung bereits geraume Zeit vor Augustus erreicht. Als Muster der Beredsamkeit glänzte Cicero, von dem zahlreiche Reden, philosophische Schriften und Briese erhalten sind. Die Geschichtschreibung hatte hervorragende Vertreter in Cäsar, der feine Kriege beschrieb, und ^j^J^Mkrieg mit Jugurtha und Verschwörung des Catilina); das größte römischegewh ich ts werk aber schuf Livius^ der dem Freundeskreise des Augustus angehörte, in seiner „Geschichte des römischen Staates". Über die römischen Altertümer verfaßte der gelehrte Varro ein sehr umfangreiches Werk.

8. Geschichte des Altertums - S. 152

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
bekmpfte, und deren Vorrechte er zu Gunsten des Volkes zu beschrnken suchte haten und frchteten ihn zugleich. Nachdem er die bliche Beamtenlaufbahn durchgemacht hatte, wurde er Konsul und als solcher Oberfeldherr im afrikanischen Kriege. Er warb zum ersten Male ein Heer aus dem Volke, gab ihm eine andere Einteilung, zahlte den Kiiegeru Sold, hielt sie in straffer Zucht und traf manche andere vor-teilhafte Einrichtung. Durch Aussicht auf Beute und Gewinn wute er die Soldateu an sich zu fesseln. Mit dem selbst geschaffenen Heere zog er gegen den König Jugurtha und beendigte den afrikanischen Feldzug. Darauf hielt er in Rom einen glnzenden Triumphzug. Nach dem Kriege gegen die Cimbern und Teutonen war er der gefeiertste Mann in Rom; er wurde zum sechsten Male zum Konsul gewhlt. Aber sein Ehrgeiz und seine Herrschsucht haben bei seiner geringen politischen Befhigung spter der sein Volk ein entsetzliches Unglck gebracht. Cornelius Sulla teilte mit seinem Nebenbuhler Manns den Ehr-geiz und die Ruhmbegierde, war aber im brigen fast in jeder Beziehung sein Gegenteil. Sulla entstammte einer altadeligen Familie, war von schner estalt, gewinnend in seinem Wesen, und seine hohen, geistigen Gaben hatten eine vorzgliche Ausbildung erhalten; besonders war er ein Freund der grie-chischen Sprache und mit der Literatur der Griechen wohl vertraut. Ein namhaftes Vermgen, das er ererbt hatte, gestattete ihm ein ppiges Wohl-leben, sein leidenschaftliches Wesen steigerte sich spter zur Grausamkeit. Er war ein ebenso tchtiger Feldherr als Marius, bertraf ihn aber an staatsmnnischer Begabung. Im Kriege gegen Jugurtha, wo er Unterfeldherr des Marius war, ge-lang es ihm, durch Schlauheit und List den Jugurtha gefangen zu nehmen. Allzu sehr rhmte er sich dieses Erfolges und reizte daher den Marius zu Ha und Feindschaft und begrndete einen Streit, unter dem der ganze Staat schwer zu leiden hatte. Groe Verdienste erwarb er sich auch im Kriege gegen die italischen Bundesgenossen, d. h. alle Jtaliker, diezwar Kriegsdienste leisten und Abgaben zahlen muten, aber kein Brgerrecht besaen und von der Regierung ausgeschlossen waren. 2. Der erste Brgerkrieg. 8882. Mithridates, der König boit Pontus am Schwarzen Meere, hatte sich zu einer hohen Macht-stellung emporgearbeitet und beschlossen, die Herrschaft der Rmer im Osten zu strzen. Er eroberte Kleinasien, lie fast alle Rmer im Lande, 80 000 an der Zahl, tten und verband sich mit den Griechen, um auch sie von dem Joche der Rmer zu befreien (88). Die Adelspartei in Rom setzte es durch, da vom Senate gegen diesen gefhrlichen Feind nicht Marius, sondern ihr Gnstling Sulla zum Oberfeldherrn gewhlt wurde. Das erbitterte den ehrgeizigen Marius, und er setzte es bei der Volksversammlung durch, da Sulla abgesetzt und ihm der Oberbefehl bertragen wurde. Auf diese Weise entstand der erste Brgerkrieg.

9. Geschichte des Altertums - S. 183

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Fnftes Kapitel. Rmer und Germanen. Erster Abschnitt. Z)ie Kriege der Wmer und Germanen. 1. Die Cimbern und Teutonen. 113-101. Die ersten Deutschen, mit denen die Rmer zusammenstieen, waren die Cimbern und Teu-tonen, zwei germanische Volksstmme, die um das Jahr 113 von der Nord- und Ostsee fortzogen, um sich im Sden nene Wohnsitze zu suchen. Die Cimbern versuchten die Alpen zu berschreiten und nach Italien vorzudringen und schlugen beinorvja') ein rmisches Heer (113). Sie fielen jedoch nicht in Oberitalien ein, sondern wandten sich nach Westen, durchzogen Gallien und Spanien und kehrten dann nach Gallien zurck. Hier trafen sie mit dm Teutonen zusammen und vereinigten sich mit ihnen, um gemeinsam Italien anzugreisen. Doch bald trennten sich beide Völker wieder; die Teutonen zogen nach bilden, um der die Westalpeu nach Italien zu setzen; die Cimbern gingen nach Osten und whlten beu Weg der den Brennerpa. Mehrere rmische Heere, die zur Vernichtung der Feinde ans-geschickt waren, wurden geschlagen und die Ciuwohuer Roms von dem cimbrischen Schrecken" ergriffen. In diefer Not whlten die Rmer deu tapfereu und kriegserfahrenen Marius zum Feldherrn. Er bildete aus den unteren Volksschichten ein Heer, gab ihm eine einheitliche Bewaffnung, hielt es in Zucht und Orbuuug nnb bereitete es ans den nahen Kampf Dor\ Durch Solb nnb Hoffnung auf Beute augelockt, waren die Soldaten ' ihrem Feldherru rckhaltlos ergeben. Marius schlug die Teu tonen im Jahre 102 v. Chr. in der zweitgigen mrderischen Schlacht bei Aqu Sexti^) und brachte ihren Aushrer Tont ob od gefangen nach Rom. *) An der oberen Donan gelegen. 2) Dem heutigen Aix in der Provence.

10. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 63

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
sich darauf, die Herrschaft der Optimaten und den Einfluß des Leuats wiederherzustellen? Alsdann dankte er freiwillig ob, mitten heraus aus seiner unangefochtenen Größe, ein Rätsel der Weltgeschichte, das nur psychologisch zu lösen ist. um bald darauf sein müdes Haupt zur -Juche m legen und von ganz Italien, als wäre der glücklichste und gelobteste Herrscher, ein Vater des Vaterlandes, gestorben, im wahren Triumphzuge zur'grabstätte geleitet zu werden (78 v. Chr.), die ihm nicht an der Via Appia, wo die Grabstätten der Vornehmen Roms sich befanden, bereitet wurde, sondern auf dem Marsfelde, dort wo man ihm mich ein prächtiges Denkmal errichtete, dessen Inschrift er selbst verfaßt haben soll. Mit seinem Tode ging sein Werk wieder unter. Der Kampf der Parteien dauerte fort, mit dem Übergewichte schwankend von der einen zur anderen Seite. Den Ausschlag zwischen der Volkspartei und den Optimaten konnte nur der Hinzutritt einer dritten Macht geben, welche schon für Sulla den Sieg entschieden hatte, die Armee. Noch war das römische Heer kein stehendes geworden, aber es war auf dem Wege dahin; noch wurden die Legionen aus Bürgeru und Bundesgenossen ausgehoben und nach dem Kriege wieder entlassen. Aber die Kriege nahmen kein Ende mehr; Soldaten waren überall, im Innern selbst, wie rings an den Grenzen erforderlich. Auch in ihrem Charakter verwandelte sich die Legion. Früher war Soldat geworden nur, wer etwas hatte, um nach dem Feldzuge zu seinem Besitze wieder zurückzukehren; Marius aber hatte jeden aufgenommen, der sich freiwillig meldete und kräftig genng war. So war das Proletariat in die Armee eingedrungen, und aus dem Bürgersoldaten war der Berufssoldat geworden. Der Berufssoldat aber, mit Gegenwart und Zukunft von seinem Feldherrn abhängend, mußte deffen Stütze auch im politischen Streite werden. So mußte es kommen, da alles der Alleinherrschaft zudrängte. daß Rom dem glücklichsten und größten Feldherrn als Beute zufiel. Nach Sullas Tode war es lange Zeit Pompejus, der als Feldherr die erste Stelle einnahm. Schon in früher Jugend hatte ihm das Glück gelächelt, daß er, kaum in den Zwanzigern stehend, sich den Beinamen des Großen erworben hatte. Ein kühner und tapferer Soldat, aber überaus vorsichtiger Feldherr, hatte er unter* Sulla und allein stets mit Ersolg gekämpft. In Afrika hatte er die letzten Marianer vernichtet, in Spanien den langen Krieg mit Sertorins und seinen Nachfolgern beendet; mit außerordentlicher Vollmacht ausgestattet, hatte er binnen weniger Wochen die Plage des römischen Reiches, die übermächtigen, das ganze Mittelmeer beherrschenden Seeräuber, aus der Welt geschafft; in Asien hatte er den politischen und armenischen Krieg beendet, dem Reiche weite Provinzen hinzugefügt, Könige und Fürsten dem Gebote Roms unterworfen und statt der Verwirrung biefer Länber als kluger Organisator eine geordnete Verwaltung geschaffen. Er war der erste Mann in Rom und im römischen Reiche. Die Männer neben ihm, ein Cato, der starren und beschränkten Geistes sich an das brechenbe Wrack der Republik anklammerte, ein Cieero, der eitel und selbstgefällig von einer Partei zur andern schwankte, ein Craffus, der als Spekulant und
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