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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 20

1906 - München : Oldenbourg
20 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. in vereinzeltem Kampf dem römischen Schwert, die Noriker, wie es scheint, der römischen Politik ohne Kampf. Das Ende beider Volksstämme war ihr Untergehen im römischen Reichs- und Staatsbürgertnm mit seinem kosmopolitischen internationalen Gepräge, in dem die Besonderheiten jedes selbständigen Volkstums verschwinden mußten. Sprache, Kult, Staatseinrichtungen, Lebensführung, Tracht und Sitte waren schließlich die des Reiches. Nur soweit sich Kunst und Handwerk des La Tene in dem provinzial-römischen Stil erhalten haben, geben sie auch in dieser Zeit noch Kunde von dem einstigen selbständigen, künstlerischen Empfinden und technischen Geschick des Volkes. Meisterhaft verstand sich Rom auf. die Durchführung der politischen Ziele wie auf nivellierende Knlturbeeinslnsfung. Es kam in den eroberten Provinzen zu keiner nationalen Erhebung mehr während der römischen Weltherrschaft. Die politische Geschichte der Provinzen Norikum und Rätien (dem Vindelikien angegliedert war) bietet, soweit wir sie aus den Schriftstellern kennen, nichts von Belang. Die Kulturgeschichte aber weist viele interessante Einzelheiten des provinzial-römischen Lebeus während seiner säst 500 jährigen Dauer auf. Man richtete sich alsbald nach der Unterwerfung des Gebietes auf die Dauer darin ein. Die Grenze bildete erst die Donau, später der sogenannte Limes, eine markierte Zoll- und Reichsgrenze gegen die Germanen, die an strategisch wichtigen Punkten durch dahinter liegende Kastelle ihrem ganzen Laus entlang gesichert war. Im Binnenlande waren Befestigungen nicht nötig, wie hier auch ständige Garnisonen außer kleinen Wach- und Etappenposten nicht vorhanden waren. Das Militär lag in den Grenzkastellen. Ein Hauptaugenmerk war dem Straßennetz gewidmet, dessen Grundlagen die vorrömischen Verkehrswege bildeten, soweit nicht militärische und politische Gründe eine Änderung verlangten. Das gleiche war mit den bisherigen Städten der Fall, die fortbewohnt wurden; Neugründungen von Städten, die sich durch ihre römischen Namen sofort kennzeichnen, wie z. B. Augusta Vindelicorum, Castra Regina ii. s. w., waren aus politischen und strategischen Gründen veranlaßt. Man lebte unter den Jnliern und Flaviern bis in die Zeit Mart Aurels in tiefem Frieden; man fühlte sich vor den Germanen jenseits der Grenze so sicher; daß §■ B. hart am Limes ein reich ausgestattetes, mit Kunstwerken geschmücktes Wohnhaus sich befand (Westerhofen b. Ingolstadt). Überreste von Staatsgebäuden, Tempeln, Foren wurden in größeren Orten gefunden, wie in Augsburg, Regensburg, Kempten, Salzburg, Epfach re. Im ganzen römischen Teile unseres Landes wurden große Meierhöfe mit vielen Funden von landwirtschaftlichen Geräten und Gebrauchsgegenständen aufgedeckt. Von allen römischen Bauwerken aber hat sich über dem Boden außer der eingebauten Porta praetoria in Regeusburg und der (vielleicht römischen) Heidenmauer iu Lindau nichts im Lande erhalten. Was noch an römischem Mauerwerk vorhanden ist, steckt unter dem Boden und muß erst ausgegraben werden, wie z. B. die Grundmauern der Limeskastelle und ihrer Gebäulichkeiten.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

3. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 153

1897 - München : Oldenbourg
71. bersicht und Einteilung der rmischen Geschichte. 153 Dritter Abschnitt. Das Zeitalter der Brgerkriege und die Vollendung der Weltherrschaft 13330, in vier Hauptstufen gegliedert: A. Die Zeit der Gracchischen Unruhen 133121; B. Auswrtige Kriege und innere Parteikmpfe unter Marius und Sulla 11179; C. Weitere Kriege und erneute Parteikmpse unter Pompejus und Csar 7844; D. Kriege und Parteikmpfe in der Zeit des Antonius und Octavianus 4430. Vierter Abschnitt. Das Kaisertum des Jtischen Kaufes von 30 v. Ehr. Bis 68 n. Ehr. und die hchste Entfaltung des geistigen Lebens int Augustischen Zeitalter. Fnfter Abschnitt. Das Kaisertum der letzten vier Jahrhunderte von 68476 it. Ehr. in drei Hauptstufen: A. Das heidnische Csarentum und die Zeit der Verfolgung des Christentums bis auf Konstantin 68312; B. Das christliche Kaisertum in der Zeit von Konstantin bis auf Theodosius 312394; C. Die Teilung des Reiches in eine oft- und westrmische Hlste und deren Geschichte bis zum lintergang des West-rmischen Reiches 395476. Erster Abschnitt. 5ic Anfnge iioms bis tut' zlntmmlnng von Fatinin. (Vgl. Karte Iii b.) A. Vorgeschichte und zugehrige Sagen bis zur Grndung Horns (753). 72. Borgeschichte. 1. Latium und Hlom. Die Landschaft Latium war von dem ackerbautreibenden Volke der Latiner bewohnt, die in Alba Longa ihren ltesten Mittelpunkt hatten. Die jngere Hauptstadt Rom, an jener Stelle des Tibers erbaut, bis zu welcher der Flu die Zufuhr vom Meere

4. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 224

1897 - München : Oldenbourg
224 115. Konstantins Nachfolger 337394. Steuern sollten alle 15 Jahre neu veranlagt werden (die sogenannten Jndiktionen-cyklen seit 312). b) Hof- und Heeresordnung. Am kaiserlichen Hofe wurde ein streng geregeltes Zeremoniell eingefhrt und eine vielfach abgestufte Beamtenschaft mit prunkenden Titeln eingerichtet. Auch das Militrwesen erfuhr eine bedeutsame Umgestaltung durch Ausbildung des Sldnertums. Seitdem wurden Germanen und andere Fremdlinge in viel grerer Zahl als bisher in das Heer auf-genommen und unter ihren eigenen Fhrern zu selbstndigen Truppenteilen zusammengestellt, 115. Konstantins Nachfolger 337394. 1. Die Shne Konstantins 337361. Nach Konstantins Bestimmung teilten sich seine drei Shne (Constantinus, Constantius und Constans) in das Reich. In blutigen Bruderkriegen erkmpfte sich Constantius die Alleinherrschaft. Andere Gegner und Verwandte wurden durch Mord beseitigt. Seit 355 nahm der Kaiser seinen Vetter Julianus zum Csar an und ber-trug ihm die Verteidigung der Provinz Gallien, welche damals von den Ala-mannen und Franken verheert wurde (Sieg bei Straburg 357). 2. Inlianns 361363. Julianus, der Statthalter von Gallien, emprte sich gegen seinen kaiserlichen Vetter, als dieser in Asien gegen die Perser zu Felde lag. Durch den baldigen Tod des Constantius wurde Julian alleiniger Kaiser. Dem Christentum abhold und fr die klassische Vergangenheit be-geistert, wollte er den nationalen Gtterglauben wieder herstellen. Noch ehe der drohende Religionskampf zum Ausbruch kam, fand der Apostat" im Orient den Tod. Julian hatte die Fortsetzung des Krieges gegen die Perser bernommen. In einer Schlacht tdlich verwundet, soll er mit dem Ausrufe gestorben sein: Du hast gesiegt, Galiler!" 3. "gmcmfinian und Kakens 364378. Nach Julians Tod erhoben die Truppen wieder einen christlichen Kaiser in der Person des Feldherrn Jovianus, der indes schon nach achtmonatlicher Regierung starb. Auf ihn folgte (durch Wahl des Heeres) Valentinian, der feinem Bruder Valens die stliche Reichshlfte zuteilte. Beide hatten hauptschlich gegen die der die Grenzen dringenden Germanen zu kmpfen (Beginn der Vlkerwanderung). a) Einfall der Hunnen 375.') Die aus Asien einfallenden Hunnen brachten pltzlich die germanischen Stmme in eine allgemeine Wanderbewegung. Die nchstbedrohten Westgoten an der unteren Donau gingen der den Strom und rckten nach Msien und Thraeien ein. b) Tod des Kaisers Valens 378. Valens wollte dem weiteren Vor-dringen der Goten Einhalt gebieten. Aber in der Schlacht bei Adrianopel fand er mit dem grten Teil seines Heeres den Untergang. *) Nheres hierber im Ii. Bande dieses Buches S. 17.

5. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 226

1897 - München : Oldenbourg
226 116. Alleinherrschaft des Theodosius und seine Teilung des Reiches. 3. I)ie tehtgl'tige Weichsteilung 395. Im Januar 395 wurde Theodosius durch eine schwere Krankheit auf das Sterbelager geworfen. Zu Mailand, dem Bischofssitze des Heiligen Ambrosius, der auf den Kaiser einen groen Einflu bte, teilte dieser vor seinem Tode das Reich unter seine beiden Shne: der ltere Arcadius (dem der Gallier Rufinus zur Seite gestellt wurde) erhielt die griechische Hlste, der jngere Honorins (unter Vormundschaft des Vandalen Stilicho) erhielt, den lateinischen Westen. Von da an trennen sich die Schicksale beider Reiche sr immer. Das (Mrntifdje oder Griechische Veich, wozu auch Vorderasien und gypten gehrten, hatte unter allerlei Wandlungen einen tausendjhrigen Bestand. Seiner gotischen Bundesgenossen" entledigte sich Arcadius dadurch, da er die Unter-nehmnngslust ihres Knigs Alrich auf Italien ablenkte (seit 400). Von den weiteren Unruhen der Vlkerwanderung, denen das Westrmische Reich gnzlich erlag, wurde Ostrom wenig mehr berhrt. Unter Kaiser Jnstinian (527565) wurden wichtige Teile des westlichen Reiches zurckgewonnen, namentlich Afrika (534) und Italien (554), doch letzteres nur auf kurze Zeit. Im 7. Jahrhundert gingen die meisten Besitzungen in Asien und Afrika an die Araber verloren. Nach weiteren 800 Jahren fiel der Rest des Byzantinischen Reiches samt der Hauptstadt Konstantinopel an die Trken (1453). m. Die letzten Zeiten des Westrmischen Reiches 395 476. 1. Verlust der aueritakischeu Lnder 406450. Um die Angriffe des Gotenknigs Alarich und anderer Germanen erfolgreicher ab-zuwehren, rief der Reichsverweser Stilicho die am Rhein und in Bri-tonnten stehenden Legionen nach Italien zurck (406). Damit waren aber die ueren Reichsteile den Briten, Germanen und Hunnen preis-gegeben. a) Alarichs Zug nach Italien, Nach Stilichos Ermordung (408) gelang es Altrich, zweimal bis vor Rom zu ziehen. Im Jahre 410 eroberte er die Stadt. Nachdem er bald darauf den Tod in Unteritalien gefunden hatte, zog fein Volk nach Gallien ab. b) Die Angelsachsen in Britannien. Seit der Abberufung der rmi-sehen Besatzungen wurde die Insel zuerst von einheimischen keltischen Stmmen, seit 449 von den einwandernden Angeln und Sachsen in Besitz genommen. c) Die Germanen in Gallien. Um 406 waren der die entblte Rheingrenze deutsche Vlkerschaften in grerer Zahl nach Gallien eingedrungen: die Franken, schon seit lngerem am Niederrhein sehaft, breiteten sich als Bundesgenossen der Rmer" in ganz Nordgallien aus,- die Burgunder lieen sich am linken Rheinufer (bei Worms) nieder und rckten, als sie dort durch die Hunnen bedrngt wurden, (um 437) nach Burgund" vor; Sdgallien wurde seit.412 den Westgoten berlassen, welche aus Italien herbergekommen waren.

6. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 228

1897 - München : Oldenbourg
228 117. Die letzten Zeiten des Westrmischen Reiches 395476. in Ravenna zum Kaiser erheben lassen. Die germanischen Soldtruppen verlangten als Preis seiner Anerkennung die Zuweisung berreicher Lndereien. Die Ber-Weigerung der undurchfhrbaren Forderung beantwortete Odovakar mit der Ab-setzung des Kaisers Romulus. Orestes wurde in Pavia berwunden und ge-ttet, worauf Odovakar von seinen Truppen zum König ausgerufen wurde (23. August 476). Auf den Antrag der Hauptstadt verlieh ihm der ostrmische Kaiser Zeno die Wrde eines Rmischen Patricius". 5. I)ie beginnende Herrschaft des Germanentums. Durch uere Bedrngnisse seit langem auf das heftigste erschttert und durch inneren Zerfall entkrftet, hatte das Rmerreich zuletzt an eigenem Siechtum geendet. An seine Stelle trat das jugendstarke, noch halbbarbarische Germanentum, das zu dieser Zeit in allen lateinisch sprechenden Lndern neue Kriegerstaaten gegrndet hatte. Zur Trgerin der geistigen Kultur aber wurde fr das folgende Jahrtausend fast ausschlielich die christliche Kirche.

7. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 148

1897 - München : Oldenbourg
148 68. Borblick auf die sptere Geschichte Alexandrias und Griechenlands. 3. Geographen, wie Strabo (um 10 n. Chr.) und Pausanias (um 120 n- Chr.); 4. Mathematiker, wie Euklides (um 300 v. Chr.) und Archimedes aus Syrakus (um 240 v. Chr.): 5. Allronomen, wie Eratosthenes (um 130 v. Chr.) und Ptolemus, der Begrnder des nach ihm genannten Weltsystems (um 140 n. .Chr.); 6. Grammatiker, wiezendot (um 280 v. Chr.), Aristarch (um 140 v. Chr) und Atheuus (um 200 n. Chr.); 7. F'hitosophen, namentlich Platvniker und Neuplatoniker, darunter der Arzt Galenns (um 180 n. Chr.) und Plutarch aus Chronea, letzterer zugleich Verfasser von 46 Lebensbeschreibungen groer Griechen und Rmer (um 100 n. Chr.) 68. Vorblick auf die sptere Geschichte .lerandrias und Griechenlands. 1. Ate^andria. Die grte Bibliothek dieser Stadt, das Museum, war schon bei einer gegen Julius Csar entstandenen Emprung durch Brand zu Grunde gegangen (47). Antonius verlegte dafr die pergamenische Bibliothek hieher. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurden die heidnischen Wissenschaften und ihre letzten Vertreter in heftigen Kmpfen durch das Christentum verdrngt (Untergang des Serapenms und der dortigen Bibliothek 391). Seitdem fielen auch die griechischen und altgyptischen Tempel der Zerstrung oder Verwahrlosung anheim. Bei der Teilung des Rmischen Reiches (395) kam gypten an das Ostrmische oder Byzan-tinische Kaisertum. Der letzte Rest griechischer Bildung ging mit der Eroberung gyptens durch die Araber und ihren Feldherrn Antra dahin (641). Unter den Trken (feit 1517) sanken Alexandria und gypten in weitere Verdung. 2. Griechenland. In der rmischen Kaiserzeit hatte Athen als alte Muttersttte der Kunst und Bildung vorbergehend wieder grere Ehrung erfahren. Wie ehedem die pergatnenifchen Könige, so bekundeten einzelne Kaiser (namentlich Hadrian und Antoninus) ihre Vorliebe fr das Hellenentum, indem sie Athen mit Bauten und Kunstwerken schmckten. Seitdem aber das Christentum zur Staatsreligiou der beiden rmischen Reiche geworden war, wurden die heidnischen Tempel und Philosophenschulen auf Befehl der byzantinischen Kaiser geschloffen. Athen fiel in der Folge frmlicher Vergessenheit anheim. Auch hatte das Land durch verheerende Einflle bulgarischer Horden schwer zu leiden. Im 13. Jahrhundert setzten sich die L a t e i n i s ch e n K r e u z s a h r e r, welche das Byzantinische Reich erobert hatten, auch in Griechenland fest. Darauf folgte Vene-tianifche, feit 1460 osmanifche Oberhoheit. Im Jahre 1687 verwstete eine venetianifche Belagerung Athen und die Bauten auf der Akropolis. Seit 1822 begannen die Griechen ihren ruhmvollen Freiheitskampf gegen die Trken, welcher 1830 mit der Wiederbegrndung ihrer Unabhngigkeit endete.

8. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 221

1897 - München : Oldenbourg
113. Wiederherstellung der Ordnung durch Diokletian 284305. 221 sgliche Sittenverderbnis und durch ruhmlose Abwehr uerer Feinde geriet das Reich in allseitigen Verfall. Manche dieser Kaiser waren von beraus roher und gewaltthtiger Natur; andere wurden durch die Unsicherheit ihrer Stellung zur Anwendung tyrannischer Maregeln gefhrt. Die berchtigtsten unter allen sind Caracalla (um 215) und Heliogabal (um 220); als heftiger Christenverfolger ist namentlich Decius (um 250) aufgetreten. Ein besseres Andenken hinterlieen: Septimius Severus (um 200), Alexander Severus (um 230) und Aurelianus (270275), der das erweiterte Rom (mit Einschlu des Pincius und eines Teils des Janiculus) mit neuen Ringmauern umgab, die syrische Knigin Zenobia besiegte und ihre Hauptstadt Palmyra zerstrte, ferner Probus (um 280), welcher die der den Rhein vorgedrungenen Germanen zurcktrieb, am Rhein und an der Donau gute Kriegszucht bte und die Bodenkultur^jener Gegenden frderte. "J/ '*> 'S <%/ Iis. Wiederherstellung der Ordnung durch Diokletian 284305. 1. Unumschrnkte Kaiserherrschaft. Diokletian, ein Dalmatier von Geburt, war als Soldatenkaiser zur Herrschaft gekommen wie seine Vor-gnger. Aber er bertraf sie alle an Begabung und Herrscherkraft. Durch ihn wurde das Kaisertum^ur^ahsoluten Mo-narchie umgestaltet und der rmische Senat seines Mitregierungsrechtes gnzlich entkleidet. 2. Aufstellung von Mitregenten 293. Um das groe Reich krftiger zusammenzuhalten und leichter zu schtzen, teilte Diokletian aus freiem Entschlsse Amt und Herrschaft mit einem zweiten Augustus" (zu welcher Wrde er seinen Waffen-freund Maximianus erhob). Gleichzeitig fhrte er die weitere Neuerung ein, da jeder Augustus einen Csar" als Unterkaiser annahm. Die Teilung der Herrschaft war in der Weise geordnet, da Diokletian als Oberkaiser (zu Nikomedien in Bithynien) im Verein mit dem Csar Valerius (zu Sirmium an der Save) zusammen den Osten Maximianus (zu Mailand) und sein Csar Constantius (zu Eboracum oder York in Britannien) den Westen regierten. Die Familien der vier Herrscher wurden durch eheliche Bande noch enger aneinander geschlossen. Durch seiner-zeitiges Nachrcken der Csaren und durch erneute Adoptionen sollte eine ge-sicherte Thronfolge herbeigefhrt werden. In der That griff allenthalben wieder eme straffere Ordnung Platz. 3. Erneute Ehristenverfolgung seit 303. In dem Bestreben, mit dem altrmischen Wesen auch die Einheit der Religion wieder herzustellen, erlie Fig. 32. Mnze des Kaisers Diokletian.) *) Inschrift: Imperator Caesar Caius Valerius Diocletianus Pius Felix Augustus.

9. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 223

1897 - München : Oldenbourg
114. ' Konstantin der Groe 312337. 223 B. Das christliche Kaisertum in der Zeit von Konstantin bis auf Theodosius 3^2594. H4. Konstantin der Groe 312 337. 1. Anerkennung des Christentums 313. Durch das Mailnder (Sbift 313, das Konstantin im Verein mit Lieinius, dentdamaligen Kaiser des Ostens, erlassen hatte, war die Duldung und die brgerliche Gletchberechtigung der Christen zum Staatsgesetze erhoben worden. Damit wurde der christliche Kultus aus der Verborgenheit (der Katakomben) ans Licht der ffentlichkeit gefhrt. a) Weitere Begnstigung des Christentums. Auch nachdem er Alleinherrscher der beiden Reichshlften geworden war (324), fuhr Konstantin fort, die Verbreitung und Befestigung der christlichen Lehre durch seine kaiserliche Gunst im ganzen Umfange des Reiches zu frdern. Doch lie er sich selber erst kurz vor seinem Tode in die Kirche aufnehmen, nachdem er inzwischen seinen Thron noch mit mancher Blutthat befleckt hatte. b) Konzil zu Nica 325. Zu jener Zeit hatte Arms aus Alexandria durch die Streitfrage^ der die Vollgttlichkeit Christi eine erste groe Spaltung i)er Kirche veranlat. Daher berief Konstantin, nachdem er die Herrschaft des Ostens angetreten hatte, die gelehrtesten Bischfe und Kirchenschriftsteller zu'einem allgemeinen Konzil nach Nica in Bithynien. Die Lehre des Arius wurde ver-worfen und der Inbegriff der kirchlichen Rechtglubigkeit zum Nicnischen Glaubensbekenntnis zusammengefat. Doch hielt sich der Arianismus noch lngere Zeit und fand namentlich bei den neubekehrten Germanen, den Goten, Bandalen und Langobarden, eine zhe Anhngerschaft. 2. Verlegung der Mestdenz nach Konltantinopel 330. Konstantia hatte (seit 326) das alte Byzanz zur glnzenden Kaiserstadt um-bauen lassen und verlegte dorthin seine Residenz (330). Seitdem ist Konstantinopel" die eigentliche Hauptstadt des Reiches. Hingegen geriet Rom, welches unter einen kaiserlichen Prsekten gestellt wurde, in zu-nehmenden Verfall. 3. Mene Weichs- und Anordnung. Konstantin gliederte das Reich m vier Prsektureu, welche ungefhr der von Diokletian geschaffenen Vier-teiluug entsprachen. Steuerwesen und Verwaltung, Hofstaat-und Beantten-tum wurden vllig neu geordnet (Byzantinische Hoshaltung). a) Reichsverwaltung. Den vier Prfeklen" waren die Verweser" der 13 Vikanen und diesen die Leiter" der 116 Provinzen unterstellt. Die

10. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 225

1897 - München : Oldenbourg
116. Alleinherrschaft des Theodosius und seine Teilung des Reiches. 225 4. tzyeodostus als Kerr des Astens 379394. Nach Valens' Tode wurde durch Gratiauus, der inzwischen fernem Vater Valentinian als Kaiser des Westens gefolgt war, der Feldherr Theodosius zur Verteidigung des Ostens berufen. Seit 379 zum Augustus erhoben, brachte Theodosius mit den Goten einen friedlichen Ausgleich zu stnde. Um neben der ueren Ruhe den inneren Frieden zu begrnden, begann er auch die religisen Streitigkeiten mit grerer Schrfe niederzuhalten: er unterdrckte irrglubige Sekten und verbot innerhalb feines Reiches die Ausbung des heidnischen Gtterdienstes. Im Westen waren während der legten Jahre auf Gratianns noch drei andere Kaifer gefolgt. Die steten Thronstreitigkeiten ntigten Theodosius wieder-holt zu bewaffnetem Eingreifen. C. Endgltige Reichsteilung und Untergang des Ivestrmischen Reiches 595476. 116. Alleinherrschaft des Theodosius 894 und seine Teilung des Reiches 395. 1. Unterwerfung des Westens 394. Die Gewaltthtigkeiten eines auslndischen Truppenfhrers, des Franken Arbogastes, veranlaten Theodosius abermals, gegen Italien heranzuziehen. Er besiegte und verdrngte jenen Heerfhrer und nahm selber den Westen in Besitz. So wurden beide Reichshlsten ein letztes Mal zu einer Herrschaft vereinigt. 2. Erhebung des Christentums zur Staatsreligion 394. Seine eben gewonnene Macht als alleiniger Herrscher bentzte Theodosius, um auch in der westlichen Reichshlfte die berreste des Heidentums aus-zurotten. Die christliche Lehre wurde als allein geduldete Staatsreligion erklrt. Die heidnischen Tempel wurden geschlossen oder zerstrt, jede Art von Gtzen-dienst unter Strafe der Majesttsbeleidigung verboten. So war die rmische Welt von einem Ende bis zum anderen im neuen Glauben geeinigt. Aber die erzwungenen Massenbertritte haben der Kirche auch viele unwrdige Mit-giieber zugefhrt. Eine wirkliche Bessergcstaltung des staatlichen und Wirtschaft-lichen Lebens konnte auf dem morschen Untergrund des zerfallenden Rmerreiches nicht mehr aufgebaut werden. Winter. Lehrbuch der Alten Geschichte. 15
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