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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 4

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
4 gründe. Einige jedoch bilden, besonders auf der Südseite des Gebirges, wilde, fluß- durchrauschte Felsschluchten. Die meisten Berge und höheren Abhänge des Gebirges sind mit den herrlichsten Nadelwaldungen (besonders Not- und Weißtannen) bedeckt. Wo auf den höchsten Gipfeln der Wald fehlt, sind sie gewöhnlich nicht kahl, sondern noch mit Gestrüpp und Gras bewachsen. Die unteren Abhänge und niederen Berge tragen prächtige Buchen- und Eichenwälder. Die sonnigen Vorberge gegen die Rhein- ebene zu, sowie die untern Täler und die Talausgänge sind vielfach mit Reben be- pflanzt und liefern wegen ihrer milden und geschützten Lage einen guten Wein und vorzügliches Obst. Die höchsten Teile des Gebirges aber sind rauh und unwirtlich und haben einen langen, strengen Winter und sind daher nur sehr spärlich bewohnt. Schwarzwaldhaus. Ackerbau kann im höheren Schwarzwald nur spärlich betrieben werden. Weit wichtiger für die Bewohner ist hier die Viehzucht. Daher finden sich hier viele „Matten", die durch sorgfältige Bewässerung sehr ertragreich sind. Weite sonnige Äalden und viele Bergkuppen aber, darunter die höchsten des Gebirges, bilden ausgedehnte Weideplätze voll würziger Alpenkräuter. Vom Mai bis zum Äerbst werden hier Tag für Tag große Viehherden mit melodischem Geläute auf die Weide getrieben. — Auch die Schweinezucht ist sehr bedeutend, ebenso in manchen Gegenden die Branntweinbrennerei. Schwärzwälder Speck und Kirschenwasser werden weithin verschickt. Auch das Beerensammeln (besonders der Heidelbeeren) bildet vielerorts eine Einnahmequelle. Das Gebirge ist außerordentlich reich an Quellen; überall rauscht und sprudelt es von frischen Wassern, die von den Bergen und Wäldern herab dem Tale zueilen und sich zu forellenreichcn Bächen und Flüssen sammeln. Die Mehrzahl strömt dem Rheine zu. Wegen ihres raschen Laufes sind sie sehr geeignet, zahlreiche Mühlen, Sägmühlen und Fabriken zu treiben. — Auch mehrere kleinere Seen finden sich in diesem Gebirge; sie liegen meist in einsamen Waldgründen und machen einen düstern Eindruck. — Weit bekannt ist der Schwarzwald durch die vielen Mineralquellen und Bäder, an denen besonders das Renchtal reich ist, und durch die warmen Quellen zu Baden-Baden, Badenweiler und Wildbad.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 38

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
38 45. Die Provinz Westfalen. 20000 qkm — 1^3 Baden; 3,6 Mill. größtenteils kath. Einw. Nordöstlich von der Rheinprovinz, zwischen dem Rhein und der Weser, liegt die Provinz Westfalen, das Land der „roten Erde". Den südlichen Teil derselben nimmt das erz- und kohlenreiche Sauer-- land ein, das von der Ruhr und deren Nebenbächen durchströmt wird. Im Gebiet der Ruhr reiht sich Stadt an Stadt, Fabrik an Fabrik, Bergwerk an Bergwerk. Den Norden der Provinz durchzieht in langer Linie der Teutoburger Wald, der vorwiegend mit Buchen bewachsen ist. Der übrige Boden Westfalens ist größtenteils Tiefland und zeichnet sich durch Fruchtbarkeit und den Schmuck herrlicher Eichenwälder aus. Letztere hegünstigen insbesondere die Schweinezucht. — Westfälischer „Pumpernickel" (ein grobes Brot) und westfälischer Schinken sind in ganz Deutschland bekannt. Im Teutoburger Walde entspringt die Ems, ein schiffbarer Küsten-- stuß, der sich nach einem Laufe von 300 km in die Nordsee und zwar in den Dollartbusen ergießt. Rhein-Emskanal. Dortmund (176), im Ruhrgebiet, ist die größte Stadt des west- fälischen Industriebezirkes. Münster (81), die altertümliche Äauptstadt Westfalens, hat eine Hochschule für katholische Priester. Im großen Saale des Rathauses wurde 1648 der Westfälische Friede unterzeichnet. (Siehe Osnabrück Seite 39.) Bielefeld (72), im Teutoburger Walde, ist berühmt durch seine Leinwandindustrie. Minden, bei der Westfälischen Pforte, ist eine sehr alte Stadt. 46. Die Provinz Hannover. 38000 qkm — 2x/2 Baden; 2,8 Mill. evang. Einwohner. Das ehemalige Königreich Hannover liegt nördlich von Westfalen und reicht von der Ems bis zur Elbe. Es besteht aus drei Hauptteilen: Ost--, West- und Südhannover. Ost- und Westhannover sind durch das Großherzogtum Oldenburg von einander geschieden und hängen nur im Süden zusammen. Südhannover ist durch ein schmales braunschweigisches Gebiet vom Hauptlande getrennt. Der größte Teil Hannovers (etwa 4/ö) ist Tiefland mit ausgedehnten Moor-- und Heidestächen. Nur der Süden des Landes ist gebirgig und enthält Teile des Teutoburger Waldes, der Wesergebirge und des Harzes. Der mit Tannen bewachsene Larz erhebt sich aus einem Kranze von Bor- bergen zu einer Löhe von 1140 m und enthält in seinem Innern Silber, Kupser und Blei. Der höchste Berg des Larzes ist der durch viele Sagen bekannte Brocken oder Blocksberg. Berühmt ist die Larzer Vogelzucht. Die größte Heide ist die Lüneburger Heide, ein sandiger 100 —150 m hoher Landrücken. So weit das Auge reicht, ist der Boden mit Heidekraut, spärlichem Grase und mächtigen Granitblöcken bedeckt, hie und da unterbrochen von Kieferwaldungen oder Buchweizenfeldern. Liberall herrscht lautlose Stille. Nur das Summen der Bienen, der Gesang eines Vogels oder das Blöken einer Herde von Heideschnucken (kleiner schwarzer Schafe) verrät die Nähe lebender Wesen. In den oft

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 138

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
138 151. Die Cimbern und Teutonen. 3m Jahre 113 v. Chr. erschienen in den Alpen und in ^ Gallien deutsche (germanische) Volksstämme und verlangten von den Römern Land. Es waren die Cimbern und Teutonen. Mit Weib und Kind und großen Lerden waren sie von Norden her gekommen, hatten schon vier römische Leere, die sich ihnen entgegenstellten, vernichtet und im Römischen Reiche Angst und Schrecken verbreitet. Nachdem sie längere Zeit in Gallien gehaust hatten, wollten sie auch in Italien einfallen, und zwar die Teutonen von Westen und die Cimbern von Norden her. In dieser Not wurde der kluge und kriegserfahrene Marius der Retter Roms. Er stellte sich im Rhonetal zuerst den Teutonen entgegen, umgab seine Leerlager mit starken Verschanzungen, gewöhnte seine Soldaten in kleinen Gefechten an den Anblick, das Kriegsgeschrei und die Kampfweise der riesenhaften Feinde und besiegte sie endlich bei Aquä-Sextiä (jetzt Aix (äh88) bei Marseille) 102 v. Chr. Unterdessen waren die Cimbern über die Alpen gestiegen und bis in die Po-Ebene vorgedrungen, wo sie von den Römern angegriffen wurden. Die Cimbern bildeten ein großes Viereck und hatten die Kämpfer der vorderen Reihen durch Ketten verbunden. Trotz ihrer wilden Tapfer- keit wurden aber auch sie von Marius bei Vercelli (wertschelli, zwischen Turin und Mailand) besiegt und die meisten von ihnen erschlagen. Als die Weiber den Untergang ihrer Männer sahen, ließen sie ihre Kinder von den Lufen ihrer Tiere und den Rädern ihrer Wagen zermalmen und gaben sich dann selbst den Tod. 152. Julius Cäsar. 50 v. Chr. a. Zur Zeit der römischen Bürgerkriege lebte Julius Cäsar, der berühmteste römische Feldherr. Er stammte aus einer angesehenen Familie und wurde sorgfältig erzogen. Durch Laufen, Schwimmen, Fechten und andere Leibesübungen stärkte er seinen anfangs sehr schwächlichen Körper so, daß er später alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Schon als Jüngling zeigte er (wie Alexander der Große) hohen Mut. Auf einer Reise nach Kleinasien wurde er einst von Seeräubern gefangen, die ein hohes Lösegeld verlangten. Während seine Freunde die geforderte Summe bei- schafften, las Cäsar den Räubern seine Reden und Gedichte vor, und als sie dieselben nicht lobten, drohte er: „Dafür lasse ich euch alle ans Kreuz heften, sobald ssch frei bin." Kaum hatte er die Freiheit erlangt, so verfolgte er mit einigen Schissen die Seeräuber, besiegte sie und ließ sie kreuzigen. b. Cäsar wurde bald der Liebling des Volkes, dessen Gunst er sich durch Geschenke und glänzende Feste, durch seine Leutseligkeit und Bered- samkeit erworben hatte. Zum Statthalter von Gallien ernannt, unter- warf er nach und nach alle Völker dieses Landes und schuf sich ein aus- gezeichnetes Leer, das ihm treu ergeben war. Von hier aus setzte er zweimal über den Rhein, um den kriegerischen Germanen seine Macht zu zeigen; doch gelang es ihm nicht, auf dem rechten Rheinufer dauernde Eroberungen zu machen. (Rb. § 155.) c. Seine glänzenden Siege in Gallien und sein großes Ansehen beim Volke beunruhigten jedoch den römischen Senat (Staatsrat), und dieser setzte ihn ab. Da zog er mit seinem ganzen Leere gegen Rom. Als er

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 185

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
185 sehr ungleich. Auf der einen Seite stand der Kaiserstaat Österreich mit 36 Millionen Einwohnern; mit ihm verbündet waren Bayern, Württemberg, Baden, Lessen, Nassau, Hannover, Sachsen und einige Kleinstaaten, zu- sammen mehr als 14 Millionen Verbündete; auf der andern Seite hatte Preußen nur eine Bevölkerung von 19 Millionen, und die ihm befreundeten Staaten konnten ihm keine bedeutende Unterstützung bringen. Allein durch gute Bewaffnung und vortreffliche Führung war es seinem Gegner über- legen; dazu hatte es sich mit Italien geeinigt, das Österreich von Süden angreifen sollte. b. Gegen Italien blieben die kaiserlichen Leere siegreich; allein gegen Preußens vortreffliche Kriegsmacht konnten sie nichts ausrichten. Sie wurden in der Lauptschlacht bei Königgrätz oder Sadowa (a. d. Elbe) vollständig geschlagen. Schon rückten die Preußen gegen Wien vor, als es zum Waffenstillstand und bald darauf zum Frieden von Prag kam. In diesem überließ Österreich seinem siegreichen Gegner gegen eine Ent- schädigung die beiden Elbherzogtümer, verzichtete auf die Führerschaft in Deutschland und trat aus dem Deutschen Bunde aus. An Italien mußte Österreich Venetien abtreten. Auch sämtliche Verbündete Österreichs waren den preußischen Waffen unterlegen. Baden, Württemberg, Bayern und Lessen mußten bedeutende Kriegskosten an Preußen zahlen. Lan- nover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt, ebenso Schleswig-Lolstein wurden dem preußischen Staate einverleibt. Da- durch erhielt dieser einen Zuwuchs von etwa 70000 qkm Land mit über vier Millionen Einwohnern. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst. Preußen vereinigte unter seiner Führung die deutschen Staaten nördlich vom Main zum Norddeutschen Bunde. Mit diesem schlossen die Südstaaten (Baden, Württemberg und Bayern) ein Schutz- und Trutzbündnis ab und unterstellten für den Fall eines Krieges ihre Leere dem Oberbefehl des Bundesfeldherrn, dem König von Preußen, Wilhelm I. So war die Einigung Deutschlands wesentlich gefördert. 206. Der Deutsch-Französische Krieg. 1870/71. Ii, 167—172; Iii, 187—202. a. Kriegserklärung. Preußens Siege und die angebahnte deutsche Einheit beunruhigten die Franzosen und besonders ihren Kaiser Napoleon Iii. sehr. Dieser hoffte, durch die Besiegung Preußens und die Eroberung der Nheinlande den Ehrgeiz der „großen Nation" zu befriedigen und seinen wankenden Thron zu befestigen. Einen äußerst günstigen Vorwand boten ihm die Verhältnisse in Spanien dar. Die Spanier hatten nämlich 1868 ihre Königin vertrieben und boten ihren Thron dem Prinzen Leopold von Lohenzollern (einem weitläuflgen Verwandten des Königs von Preußen) an. Da Napoleon darin eine Störung des europäischen Gleichgewichtes erblickte, so schlug der Prinz freiwillig die Krone aus. Damit nicht zufrieden, ver- langte der französische Kaiser von dem Könige von Preußen, als dem Laupte der Lohenzollern, die Erklärung, daß niemals ein Prinz aus diesem Lause die spanische Krone annehmen dürfe. Diefe Erklärung konnte der König nicht abgeben, worauf am 19. Juli 1870 Frankreich an Preußen den Krieg erklärte.

5. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 33

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
33 Verbrechens, so wurde er zum Tode verurteilt und mit einem Dolche niedergestoßen oder an einem Baume aufgeknüpft. Wenn der Angeklagte nach dreimaliger Vorladung nicht erschien, so wurde er für verfemt erklärt. Wer von den Schöffen im Beisein von Zwei andern Schöffen ihn fand, vollzog an ihm das Urteil. Die blutige Waffe wurde neben dem Leichnam des Getöteten in die Erde gesteckt zum Zeichen, daß er als Opfer der heiligen Feme gefallen sei. Die Zahl der an Verfemten vollzogenen Todesurteile ist jedoch gering geblieben. Später ent- arteten die Femgerichte. Oft wurden Unschuldige aus Haß und Rachsucht angeklagt und zum Tode verurteilt. Mit der Einführung einer besseren Rechtspflege gingen die Femgerichte ihrem Verfalle entgegen. Am längsten hielten sie sich auf „roter Erde". Erfindungen irn Mittelalter. Schießpulver (1350). In Deutschland wurde bereits seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts das Schießpulver zur Herstellung von Feuerwerk benutzt. Seine Verwendung zu Kriegszwecken war jedoch noch unbekannt. Ein Mönch Berthold Schwarz soll durch Zufall die zerstörende Kraft des Pulvers kennen gelernt haben. Er stampfte in einem Mörser Schwefel, Salpeter und Kohle und legte einen Stein darüber. Durch Zufall entzündete sich die Mischung, und der Stein flog mit einem furchtbaren Knall gegen die Decke. Da kam Schwarz auf den Gedanken, die Kraft des Pulvers im Kriege zur Zerstörung von Mauern und Festungswerken zu verwenden. Man goß eiserne Rohre. Diese wurden mit Steinen geladen, die durch die Kraft des entzündeten Pulvers hinaus- gefchleudert wurden. So entstanden die Feldschlangen oder Kanonen. Die ersten Geschütze waren sehr schwer und unbeholfen. Die „faule Metze" von Straßburg wog 180 Zentner, jede Kugel hatte das ansehnliche Gewicht von 6 Zentner. Zu einer Ladung gehörten 52 Pfund Pulver. Mit den wunderlichsten Namen, wie „Weckauf", „Schnurrhindurch", „Purlepaus", wurden die Geschütze benannt. Bald fertigte man auch kleinere Schießwafsen an, die man Musketen nannte. Davon haben unsere Musketiere ihren Namen. Mittels einer Lunte wurde das Pulver am Zündloche entzündet. Später wurde durch ein am Zündloche angebrachtes Rad aus einem Steine Feuer geschlagen und so das.pulver zur Entzündung gebracht. Da der Feuerstein Flint genannt wurde, erhielt die Büchse den Namen Flinte. In: Laufe der Zeit sind die Flinten in mannigfacher Weise verbessert worden. Mit der Erfindung des Schießpulvers vollzog sich im Kriegs- wesen eine vollständige Umwandlung. Kraft, Gewandtheit und Panzerung allein vermochten jetzt nicht mehr den Sieg herbeizuführen. Das bewegliche Fußvolk kanr wieder zu Ehren. Burgen und befestigte Städte boten keinen rechten Schutz mehr. Landsknechte. Wohl bestand eine bunt zusammengewürfelte Reichsarmee, zu der alle Landesherren und freien Städte Berittene und Fußkäinpfer entsenden mußten, wenn^ein Krieg ausbrach. Daneben kamen gemietete Truppen auf. L>ie bekamen Sold und hießen deshalb Söldner (Soldat!). Brach Krieg aus, so ließen Hauptleute in Stadt und Land die Werbetrommel rühren Kriegs- lustige nahmen Handgeld und wurden zu Haufen (Fähnlein) von 400 Mann zusammengezogen. Kaiser Maximilian wollte nur Söldner aus deutschen Landen; daher bekamen sie den Namen Landsknechte. Jeder Landsknecht kleidete sich, wie er mochte und konnte. Spießknechte führten 5 m lange Spieße, Büchsen- knechte eine Muskete, die meist so schwer war, daß man sie beim Schießen auf einen Gabelstock stützen mußte. Das mächtige Schwert wurde mit beiden Händen geführt. Den trunk-, spiel- und putzsüchtigen Soldaten genügte der monatliche Sold von 20 24 Mark nicht, weshalb namentlich Landleute unter Plünderung, Raub und Mord arg zu. leiden hatten. Über Kriegsvergehen und Frevel richteten die Landsknechte selber; der Tod wurde durch Gassenlaufen herbeigeführt. Vor Kamp, Realieiibuch. 3

6. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 203

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
203 sind, finden sich zahlreiche 5 ü in pfe , Moore, 5 a rt b f I ä ch e n und Rie- se r n w a l d u il g e in Auf der ganzen Strecke bis Karlsruhe treffen wir unmittelbar am Flusse keine einzige Mittel- oder auch nur Rleinstadt. Die beiden größeren Mittelstädte des südlichen Teiles der Lbene, die lebhafte Fabrik- stadt Mülhausen i. T. und die freundliche Universitätsstadt F r e i b u r g , liegen weitab vom Rhein. Tbenfo weit ab hält steh Kotmar an der _jll; erst Straßburg, „die wunderschöne Stadt", rückt dem Rhein auf 5 km nahe. Auch Karlsruhe bleibt noch U/s Stunden von: Rheine entfernt. weiter nordwärts ändert sich das Bild. Die Gabelungen werden seltener, die Ufer vielfach höher. Don links her, vom Pfälzer Bergland, drängt sich höher gelegenes, anmutiges Land dicht ans Ufer, so daß hier die altehrwürdigen Städte Speyer und w o r m s und zwischen ihnen das neuere Ludwigs- Hafen aufblühen konnten. Letzterem Orte gegenüber, an der Mündung des Reckars, liegt M a n n h e i m, ein lebhafter Handelsplatz. Bier Stunden den Neckar aufwärts, da, wo der Fluß in die Tbene tritt, liegt das vielgepriesene Heidelberg, von den: der Dichter singt: „Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Thren reich, Am Neckar und am Rheine, Rein' andre kommt dir gleich." Don hier aus führt eine der schönsten Landstraßen Deutschlands, die Berg- straße, nach Darmstadt, der Hauptstadt des Großherzogtums Dessen. Da der Rhein von den Alpen kommt und von zahlreichen Gletscherbächen gespeist wird, so erfreut er sich einer großen wasserfülle. Don Basel bis Mainz durchfließt der Rhein die Tbene in fast nördlicher Richtung. Durch das vorge- lagerte Gebirge ist der Strom gezwungen, eine westliche Richtung bis Bingen einzuschlagen. Auf seinen: Laufe durch die Oberrheinische Tiefebene fließen ihm kleinere und größere Nebenflüsse zu, rechts? links? Für Handel und Verkehr ist der Rheinstrom von großer Bedeutung. Don Norden kommend, können die großen Rheindampfer bis Mannheim fahren; sie bringen Roherzeugnisse aller Art und versorgen die Tiefebene mit Stein- kohlen. Da der Rhein von Basel bis Straßburg ein „ungeberdiger Geselle" ist, so ist er für die Schiffahrt wenig geeignet. Deshalb hat man den Rhein- Rho n e - R a n a l angelegt. Tr verbindet zunächst Straßburg mit Mülhausen und durch einen Zweigkanal auch mit Basel. Die Zufuhr der Rohstoffe und die Abfuhr der fertigen waren wird durch den Kanal wesentlich erleichtert. Tine Verbindung von Straßburg mit Paris stellt der Rhein-Marne -Kanal her. Zwischen den einzelnen Städten wird außerdem der Verkehr durch Tisen- bahnen vermittelt, die in der Richtung des Stromes laufen. Fruchtbarkeit, Schönheit, Klima. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist in erster Linie durch das außerordentlich fruchtbare Trdreich begründet. Am Fuße der Verberge, die zu dem höheren Gebirgsland hinüberleiten, entfaltet die Tiefebene Reichtum in höchster Fülle: wogende Getreide felder in der Tbene, Mbst Haine und wein gärten an den Abhängen, hin und wieder Tabak- pflanzungen, dazwischen Bäume, die schon südlicheren Gegenden angehören, wie echte Kastanien, Mandel- und w a l n ü ß b ä u m e. Mit der Fruchtbar- keit vereint sich landschaftliche Schönheit. Aus den Gebirgstälern brechen murmelnde Bäche hervor, freundliche Städte und Dörfer reihen sich aneinander, belebte Wege schlängeln sich durchs Gefilde, Burgruinen, von Tfen umrankt, schauen von den pöhen ins Tal hinab. Das „Paradies Deutschlands" hat man die Oberrheinische Tiefebene benannt. Dazu hat sie das in i l d e st e K l i m a unter allen deutschen Landschaften. Besonders ist sie vor den rauhen Nord- und Nordostwinden bewahrt. Nirgends kehrt in Deutschland der liebliche Lenz mit seinem saftigen Grün und seinem Vogelfang so früh ein wie hier.

7. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 215

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
215 schichten bedeckt, welche vor Jahrtausenden, als die Niederrheinische Tiefebene noch ein großes Wasserbecken war — Tölner Bucht — abgesetzt wurden. Den Usern des Rheines fehlen der landschaftliche Schmuck, die rebenbekränzten pügel, die stolzen Burgen; dagegen entwickelten sich große Städte, (warum?) Var lueierbergland. (Das Gebiet der Werra, Fulda und Weser bis Minden.) Lage. Mit dem Namen „weserbergland" bezeichnen wir die ganze, die (Fulda, Werra) Weser von der (Quelle bis Minden begleitende Land- schaft. Sie wird begrenzt im Norden von der Norddeutschen Tiefebene, im Osten vom Thüringer Wald, von dem Lichsfeld und dem bfarz, im Süden von Nhön und Bogelsberg, im Westen vom Nothaargebirge. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Der Vogelsberg bildet die größte Basaltmasse in Mitteleuropa und ist ein kegelförmiger Berg von be- deutendem Umfange, vor Jahrtausenden ist das Gestein aus den: flüssigen Trdinnern hervorgequollen und hat sich in der Tbene aufgetürmt (ähnlich dem Raiserstuhl). Infolge des fruchtbaren Bodens ist der Bogelsberg zur Uälfte mit prachtvollen Waldungen geschmückt; die andere pälfte ist mit gras- reichen wiesen und mit Feldern bedeckt. Durch die reichen Niederschläge und die ausgedehnten Waldungen ist der Bogelsberg ein rechter Wassersammler geworden. (^0 Ouellen speisen die große Frankfurter Wasserleitung. Die Werra hat ihre Ouelle dort, wo Thüringer Wald und Frankenwald zusammenstoßen. Dem Inselberg gegenüber muß sie Bergmassen aus- weichen. Bei dem schön gelegenen Münden nimmt der Fluß die Fulda auf und heißt von jetzt ab Weser.*) Die Fulda (Ouelle?) durchfließt in nördlicher Richtung den Regierungsbezirk Raffel und nimmt links die Tder (woher?) auf. An ihr liegen die Städte Fulda (Bonifazius) und Rassel (Wilhelmshöhe). Bon Münden ab strömt die Weser in einem flachen, nach westen offenen Bogen bis R a r l s h a f e n, wo sie die D i e m e l aufnimmt, deren Tal ehe- mals einen bsauptweg vom Rheine her ins Sachsenland bildete. Am Rnie der Weser liegt das Dorf Herstelle, wo im Jahre 772 Rarl der Große nach der Zerstörung der Irminsäule sein Heerlager aufschlug. In anmutigem Wiesen- tale zieht der Fluß nun nach Norden, vorbei an dem lieblich gelegenen Höxter, in dessen Nähe das weltberühmte Rloster R o r v e i liegt, bis zu dem braun- schweigischen Städtchen Holzminden. Auf der rechten Seite fallen die wald- reichen Gehänge des Sollings allmählich zur Talsohle ab. Unterhalb Holz- minden durchfließt die Weser mit vielen Windungen ein enges, unwegsames Felsental. Mit dem Eintritte des Flusses in die Provinz Hannover weitet sich das Land, und die Weser durcheilt in einem Bogen eine lachende wiesen- und Feldflur. Hameln ist der Hauptort dieses Talbeckens (Rattenfängersage). Nach- dem die Weser wieder in die Provinz Westfalen eingetreten ist, wendet sie sich nach Norden, um sich der Porta westfalika zuzuwenden, durch welche sie oberhalb Minden in das Tiefland eintritt. Die Grenze des Weserberglandes gegen Thüringen und den Harz hin bildet das Tal der Leine. Dieser Fluß entspringt auf dem G i ch s f e l d e und nimmt seine Richtung erst gegen Westen, als wollte er der Weser zufließen. Dann wendet er sich nach Norden und fließt in einem weiten Talabschnitt an Göttin gen vorbei. Bei Hildesheim erreicht er die Tiefebene, wo er an Hannover (hon over == hohes Ufer) vorbei der Aller zuströmt. *) Weser ist die niederdeutsche Form für das oberdeutsche Werra; beide Formen bedeuten so viel als West ström.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 63

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
63 nach Norden und durchfließt sodann die oberrheinische Tiefebene. Diese ist im Osten vom Schwarzwalde und Odenwalde, im Westen vom Wasgau eingeschlossen. 3. Der Schwarzwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alb hinab. Die Bergabhänge tragen herrliche Eichen- und Buchenwaldungen. Weiter oben beginnen die finstern Tannenwälder, die dem Gebirge den Namen gegeben haben. Hier wollen kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau aus, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu niederm Krummholze zusammen. (Warum? S. 53.) Im Gebirge giebt es keine zusammenhängenden Dörfer, sondern nur vereinzelt liegende Häuser. Die Bewohner sind ein fleißiges und genügsames Volk; ihr Reichtum ist der Wald. Die mächtigen „Holländertannen" werden den Rhein hinab geflößt nach Holland, um später als Mastbäume das Weltmeer zu durchkreuzen. Aber auch Holzwaren aller Art werden im Schwarzwalde angefertigt, und die Schwarzwälder Kuckucks-Uhren sind nicht nur in ganz Deutschland, sondern selbst in Amerika und Indien sehr beliebt. — In einem Thale des Schwarz- waldes liegt der weltberühmte Badeort Baden-Baden. 4. Städte. Die Hauptstadt Badens ist Karlsruhe (85); am Neckar liegen Heidelberg (35) und Mannheim (90); am Bodensee Konstanz (Huß 1415). d. Das Großherzogtum Hessen. (Vs von Brandenburg — 1 M. E. — Vs kath.) Hessen besteht aus dem nördlich vom Main liegenden Oberhessen (mit den unergiebigen Höhen des Bogelsgebirges) und dem südlich vom Main liegenden Rheinhessen. Dieses wird durch den Rhein in 2 Teile geschieden und umfaßt das nördliche, sehr fruchtbare Stück der oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen Odenwald. Am Rhein selbst liegen die Städte Worms (Reichstag 1521) und Mainz (Gutenberg), weiter rechts davon Darmstadt, die Hauptstadt des Landes. 7. Dasneichsland Elsaß-Oothringen. (Vsv.brandend. — 1,6m.e.—^/gkath.) Elsaß-Lothringen war etwa 200 Jahre lang in den Händen der Franzosen. (Straßburg seit 1681.) Erst 1871 ist es wieder mit Deutschland vereinigt worden. Das Elsaß ist ein fruchtbarer Landstrich, der sich zwischen dem Rhein und dem Wasgau hinzieht. Es umfaßt ein Stück der oberrheinischen Tief- ebene mit dem Ostabhange des Wasgaus. Die Hauptstadt des Elsaß ist die Festung Straßburg an der Jll (135), mit einem Denkmale Gutenbergs und dem berühmten Münster. Straßburg ist auch der Sitz des kaiserlichen Statt- halters. An der Jll liegt auch das gewerbreiche Mülhausen mit vielen Baum- wollen- und Seidenfabriken. (Schlachtörter im Elsaß sind Weißenburg und Worth.) — Nach der Mosel zu breitet sich Deutsch-Lothringen aus. Die Haupt- stadt ist Metz. Sie war ehemals eine freie Reichsstadt. Durch die Franzosen ist sie zu einer gewaltigen Festung gemacht, die 1870 hart belagert wurde. (In der Nähe die Schlachtfelder St. Privat und Gravelotte.) Außerdeutsche Länder. 8. Die skandinavische Halbinsel. (1^/3 mal so groß wie Deutschland — aber nur 7 M.) 1. Den Norden und Westen der Halbinsel füllen die skandinavischen Alpen. Sie steigen an der Westküste oft bis zu 700 m hohen Felswänden steil aus dem Meere empor, senken sich aber nach der Oftküste allmählich zum Flachlande ab. Die meisten Flüsse schlagen daher die Richtung nach Osten hin ein.

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 55

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
55 eine übe, sandige Gegend. Meilenweit erblickt man nur Heidekraut mit einzelnen Wacholdersträuchen und verkrüppelten Kiefern dazwischen und hier und da un- heimliche Sümpfe und Moore. In dem Heidekraute summen zahlreiche Bienen und weiden kleine, schwärzliche Schafe, die sogenannten Heidschnucken. Wie kleine Oasen ziehen sich durch die Heide liebliche Thäler. Ein Bächlein durchrieselt sie. Mit ihren grünen Wiesen und schattigen Wäldern stechen sie recht wohlthuend gegen die braune Heide ab. In solchen Thälern findet man zumeist die kleinen Heidedörfer, deren strohbedeckte Häuser oft ganz im Grün alter Eichen versteckt liegen. — In neuster Zeit werden große Flächen der Heide aufgeforstet. 3. Ostfriesland. Der nordwestliche Teil der Provinz heißt Ostfriesland. Auf den fetten Marschwiesen weiden hier zahllose Kühe, von denen die weit und breit bekannte ostfriesische Butter stammt. Die Hauptstadt dieses Landstrichs ist Emden. In den Dollart mündet die Ems. 4. Die Torfmoore. Zu beiden Seiten der Ems dehnen sich gewaltige Torfmoore ans. Da sieht man viele Meilen weit weder Baum noch Strauch, oft auch weder Mensch noch Tier. Eine unheimliche Stille umgiebt uns. Im Frühlinge aber erscheinen die anwohnenden Bauern mit der Hacke, lockern den Torfboden auf und stecken ihn in Brand. Dichter Qualm verfinstert dann den Horizont. Das ist der Höhenrauch, dessen Dunst zuweilen vom Winde bis zu den Alpen getrieben wird. In die Asche sät der Bauer später Buchweizen. Aber nur in den ersten 3—4 Jahren ist der Boden ertragsfähig, dann sinkt er wieder in seinen Urzustand zurück. Stellenweise sucht man das Moor dadurch fruchtbar zu machen, daß man den Tors absticht, den darunterliegenden Boden aber düngt und mit fruchtbarer Erde vermischt. Hier entstehen dann nach und nach Gärten und Felder, ja, selbst Dörfer und Städte. 5. In der Nordsee liegen die ostfriesischeu Inseln, von denen Borkum und Norderney besuchte Seebäder sind. Zur Zeit der Ebbe ist das Land (Watt) zwischen Norderney und dem Festlande fast trocken, so daß der Postwagen nach der Insel hinüberfahren kann. (Zu Hannover gehört auch der Landstrich am Jadebusen, der von Oldenburg an Preußen abgetreten und seitdem in einen Kriegshafen umgewandelt ist.) 6. Gebirge. Den Süden der nördlichen Hälfte Hannovers durchziehen die Wescrbcrge und der Teutoburger Wald. — In der kleinern Südhälste liegt der Harz. (S. 53.) 7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber, Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben. Die bekanntesten Bergstüdte sind Goslar, Klausthal und Zellerfeld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet, in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!" in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken ver- zimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den Bohrer (Meißel) in das Gestein und klopft mit dem Fäustel (Hammer) die Erzstücke los. Ein andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Dynamit oder Pulver, und der „Hundejunge" fährt im „Hunde" (einem vierräderigen Karren) die Erze an den Eingang des Schachtes. Hier wird das Erz in große Tonnen gethan, die dann mittels eines Gewindes in die Höhe gehoben werden. 8. Die Hauptstüsse sind: Elbe, Weser (mit Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210) und Göttingen.

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 91

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
91 und ansehnliche Dörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer aus vereinzelt liegenden niedern Häusern mit weitüberspringendem Schindel- oder Strohdache. Der Reichtum des Schwarzwälders ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme werden zu Flößen vereinigt und aus dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Aber auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niedern Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte u. dgl. Ebenso werden die welt- berühmten „Schwarzwälder Uhren" hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Thäler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus. Am be- kanntesten sind Baden-Baden und Wildbad. 24. Die oberrheinische Tiefebene (S. 92) ist in ihrem südlichen Teile viel- fach mit Sand und Gerölle angefüllt und daher wenig fruchtbar. Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Grnppe von 40—50 Bergkuppen. Ihre Abhänge und Thäler sind mit üppigen Obstbäumen, Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt. Je weiter nach Norden, desto fruchtbarer wird die Ebene. Da sie auch durch Berge gegen die rauhen Winde geschützt ist, hat sie das mildeste Klima in ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen daher Kirschen, Pflaumen und Apri- kosen in voller Blüte, und im Juni hat man bereits reife Kirschen. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehört vor allem die „Bergstraße". Sie zieht sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis nach Darmstadt hin und verleiht der Gegend das Aussehen eines großen Obstgartens. 25. Die bayrische Hochebene liegt zwischen den Alpen und der Donau. Sie ist die höchstgelegene Ebene Deutschlands. Schon dieser Umstand läßt auf ein rauhes Klima schließen. (S. 89.) Verschärft aber wird dieses rauhe Klima be- sonders noch dadurch, daß die warmen Südwinde durch die Alpen zurückgehalten werden, während die kalten Nordwinde ungehindert in die Ebene eindringen können. Da das Landklima vorherrscht, so sind die Winter eisig kalt, die Sommer nicht selten drückend heiß. Im Süden, wo die Hochebene 8—1100 m über dem Meere liegt, wird das Getreide nicht reis, das Gras dagegen wächst sehr üppig und be- günstigt die Viehzucht ungemein. Weiter nach der Donau zu finden sich weit aus- gedehnte Sumpfniederungen, „Möser" oder „Riede" genannt, an der Donau selbst aber, besonders östlich von Regensburg an, zieht sich eine äußerst fruchtbare Gegend hin, die eigentliche „Kornkammer" Bayerns. c. Misse. 26. Die Hauptflüsse Deutschlands sind Weichsel, Oder, Elbe, Weser, Rhein und Donau. Die Zahl aller schiffbaren Flüsse aber beträgt etwa 60. 27. Die Weichsel entspringt aus den Karpaten, fließt dann in einem großen Bogen durch Polen (an Warschau vorbei) und tritt oberhalb der Festung Thorn in Westpreußen ein. Hier durchbricht sie den nördlichen Landrücken und fließt in einem 8 —15 km breiten, tief eingeschnittenen, aber äußerst fruchtbaren Thäte dem frischen Haff und der Ostsee zu. Die freundlichen Weichselstädte (Thorn, Kulm, Graudenz, Elbing u. s. w.) liegen, um vor Überschwemmungen gesichert zu sein, nicht im Thäte selbst, sondern auf den steilen Anhöhen zu beiden Seiten desselben. Oberhalb Marienburg teilt sich die Weichsel in die eigentliche Weichsel, die der Ostsee zufließt, und in die Nogat, die ins frische Haff mündet. Beide Flüsse teilen sich vor der Mündung in viele kleine Arme und bilden ein sogenanntes Delta (nach der Form des griechischen Buchstaben /X Delta — D). (Ein Delta entsteht vor der Mündung, wenn der Strom viele feine Schlammteilchen zu Bodeu sinken läßt.) — Die Weichsel dient hauptsächlich zum Transport des polnischen Getreides und Holzes nach Danzig. Während des Sommers ist daher der breite Strom von zahlreichen Dampfern, großen Kähnen mit blendend weißen Segeln und mächtig langen Holzflößen belebt.
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