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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

2. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

3. Teil 2 - S. 21

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Balkan - Kalbinsel. 21 4. Inseln. Sizilien hat einen höheren Gebirgszug nur längs der N.-Küste; es ist das waldarme Land der Weizenfelder und Südfruchthaine, dessen Volk unter denselben Königen herabkam, wie das festländische Neapel; größte Hafenstädte ^ Palermo (gegen 3 Ht. E.) im W. der N.-Küste und ^Messina an der von Kalabrien trennenden Meerenge gl. N.; in Herr- lichster Lage an der Küste und am S.-Fuß des Etna ^Catania [fatdnia]; im So. die Stätte der großen altgrichischen Hafenstadt Syrakus [fürafüs], wo jetzt am inzwischen versandeten Hafen nur das bedeutungslose Städtchen Siraeufa liegt; nahe der Sw.-Küste Girgenti ^dschirdschenti^ mit den ausgiebigsten Schwefelgruben. -— Die Inselgruppe von Malta im S. ist wegen ihrer beherrschenden Lage zwischen dein ö. und w. Mittelmeerbecken von den Engländern in Besitz genommen (ebenso wie Gibraltar). — Sardinien und Korsika sind von hohen Gebirgen erfüllt und schon darum geringzählig bewohnt: abgeschieden vom Weltverkehr bewahren sie noch manches Altertümliche in Sprache und Sitte (das dortige Italienisch gleicht noch vielfach dem Lateinischen; in Korsika galt noch bis vor kurzem die Blutrache). § 4. Valkan-Balbnisel. sn.-Ende des Golfs von Trieft 453/<l/13*/S!, So.-Ende Apuliens 4o/18^/z.^ S.-Spitze (Kap Matapan ^matapanl) 36v„/22vz. Olymp io/22ll. Konstantinopel 41/29. Mittlere Donaumündung 45/30. Die Balkan-Halbinsel, durch die untere Donau und ihren r. Nebenfluß, die Save sfäwe^ vom Rumpf Europas abgegrenzt, ähnelt einen: gleichseitigen Dreieck mit Kap Matapan alss.-Spitze. Zwischen ihr und Italien die Halbinsel Jstrien, einem gleichschenkligen Dreieck ähnlich, umschlossen vom Triester Golf im W., dem Quarnero [faniero] * Golf im O. Die Linie vom letzteren bis zur Donanmün- dung durchsetzt 15 Längengrade, mißt alfo1 1185 oder rund 1200 km; die Senkrechte, welche wir vom Kap Matapan nach dieser Linie ziehen, durchsetzt 9 Breitengrade, mißt also 999 oder rund 1000 km. Dem- nach beträgt der Flächeninhalt unseres gleichseitigen Dreiecks -^600 T. qkm. Die Balkan-Halbinsel erreicht indessen diese Größe der pprenäischen nicht ganz, weil sie jenen Dreiecksrahmen nicht überall ausfüllt. Die Oberflächengestaltung der Halbinsel ist dadurch ausgezeichnet, daß Gebirgskämme in den beiden vorwiegenden Richtungen der Küsten (Nw. zu So. und W. zu O.) aufeinander treffen, wodurch ein Gitter- werk von Gebirgen entsteht, Ebenen fast nur kammerartig von Ge- 1 Auf dem 45. Parallelkreis gemessen, wo (genau zwischen Pol und Äquator) die Breite der Längengrade wenig über 2/3 derjenigen unter dem Äquator beträgt, nämlich 79 km.

4. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.

5. Teil 2 - S. 285

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Gesamtbeschaffenheit der Crde. 285 genau kugelgleichen Erdgestalt). Deshalb schlägt ein Sekundenpendel \ das für eine höhere Breite bemessen ist, in niederen Breiten zu lang- * sam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekunden- pendel muß an beiden Polen 996, in Deutschland 994, am Äquator 991 mm lang sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekundenpendel zu langsam, wenn man es auf höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes Zu verändern. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als alle anderen uns be- kannten Weltkörper. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erdmittelpunkt hat man gefun- den, um wie viel derselbe in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete inan das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.z. Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezifisches Gewicht meist nur 2.5— 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren (eigenartig schweren) Stoffen zusammengesetzt sein. * -i- Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die Schwere eines Körpers, d. h. der Druck, den er auf seine Unterlage ausübt, oder der Wider- stand, den er dem Versuch ihn zu heben entgegensetzt, gar nicht von der Erde abhinge, sondern eine von ihm allein geäußerte Kraft dar- stelle. Vielmehr ist die Schwere eines Körpers stets doppelt bedingt: 1. von seiner Größe und der Dichte (dem spezifischen Gewicht) seiner Masse, 2. von der Größe und Dichte des Weltkörpers, in dessen An- ziehungsbereich der Gegenstand sich befindet. Bei uns würden alle Körper schwerer sein als sie wirklich sind, wenn die Erde, die auf sie ununterbrochen anziehend wirkt, aus noch dichteren: Stoff bestände oder wenn sie größer wäre. Auf der Sonnenoberfläche würde jeder Körper sogar 28 mal schwerer sein als auf der Erde, weil die Sonne, obwohl ihr spezifisches Gewicht nur 1.4 ausmacht (soviel wie das von Lehm oder Eoaks), eine so ungeheure Größe besitzt. ^ Dagegen z.b. auf den Mond versetzt, würde jeder irdische Körper nur noch 1/6 des Gewichtes besitzen, das er auf Erden wahrnehmen ließ. Eine Zentnerlast (100 kg) der Erde würde auf der Oberfläche des Mondes von einem schwachen Kind gehoben werden können, denn sie übte dort nur einen Widerstand wie auf Erden 17 kg. .d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es in einer bestimmten geographischen Breite genau in je einer Sekunde eine Schwingung macht. * S. 272 (oben).

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

7. Schulgeographie - S. 14

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Ii. Globuslehre. Zonen. Zonen (Erdgürtel) unterscheidet man fünf: Zwischen den Wendekreisen 41 die heiße oder tropische, zwischen dem Wendekreis und Polarkreis jeder Erdhälfte eine gemäßigte, also eine nördliche und eine südliche, inner- halb des Polarkreises jeder Erdhälfte eine kalte, also eine nördliche und eine südliche. Die mittlere, d. h. durchschnittliche, Jahreswärme beträgt in der heißen Zone 20° oder mehr/ in den gemüßigten Zonen gegen oder . über 10°, in den kalten fast überall unter 0°. In der heißen Zone ist die Wärme das Jahr über sehr gleichmäßig, weil die Sonne nie weit vom höchsten Bogen, dem Zenitbogen, absteht, den sie innerhalb der Wendekreise für jeden Ort jährlich zweimal beschreibt, und weil sie alle Tage nahezu 12 Stunden scheint; in den beiden gemäßigten und den beiden kalten Zonen ist die Wärme dagegen jahreszeitlich sehr ungleich, weil im Sommer der Bestrahlungswinkel und zugleich die Tageslänge viel größer ist als im Wintert An Areal [areal], d. h. Flächengröße, übertrifft die heiße Zone alle anderen bedeutend; die kalten Zonen haben die geringste Flächengröße. Schwerkraft. Vom Innern der Erde wissen wir nichts, als daß dasselbe aus 42 viel schwerereu Massen besteht und viel heißer ist als die uns zugänglichen Außenteile der Erde. Der Erdkörper übt auf alle Gegenstände eine solche Anziehung aus, daß sie nach der Tiefe, genauer nach dem Erdmittelpunkt streben; diese Anziehungskraft nennt man Schwerkraft. Das Wasser ruht ihretwegen nicht eher, als bis es die tiefste ihm zu- gängliche Stelle erreicht hat; jeder fallende Körper bewegt sich in der Richtung auf den Erdmittelpunkt hin; der Menfch hält sich allein dann ausrecht, wenn er seinen Körper in die Richtung bringt, die von seinem Fuße aus als Erddurchmesser durch den Mittelpunkt der Erde geht; die Menschen, die am anderen Ende des nämlichen Durchmessers wohnen, kehren ihm dann natürlich auch ihre Füße zu und heißen darum seine Antipoden oder Gegensüßler.^ Luft. Die Lufthülle umgibt die Erdkugel nur gegen 60 km hoch (wie 43 die feinste Apfelschale den Apfel); sie wird in der Höhe weniger Kilo- Meter überall eiskalt und so dünn, daß kein Mensch in ihr atmen kann. Mond. Der Mond der Erde ist der ihr nächste Weltkörper; er umkreist sie, 44 indem er sie stets auf ihrer Bahn um die Sonne begleitet; fein Durch- 1 Gemeint sind immer Celsius grade (f. oben Nr. 8). — 2 Vergleiche in den beiden Figuren auf S. 10 und 11 die Gegend bei a in der Sommer- und in der Winter- stellnng der Erde, außerdem die Figur auf S. 4 unten. — 3 Die Richtung von Türmen, Häusern, Bänmen, aufrecht stehenden Menschen erhält man also in den beiden Figuren auf S. 10 und 11, indem man ihren Standort auf der Erdoberfläche mit dem Erd- Mittelpunkt durch eine gerade Linie verbindet.

8. Schulgeographie - S. 317

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Gesamtbeschaffcnheit der (Erbe. 317 Die Punkte der einzelnen Parallelkreise haben eine sehr verschiedene Geschwindigkeit zufolge der Rotation. Die den Polen nahen Oberflächen- punkte der Erde durchwandeln ihre Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in der die Punkte des Gleichers 40070 Km zurücklegen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsausen.^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich von der Drehungsachse zu entfernen (Versuch mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittelpunkt ziehende Kraft der Schwere zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Mittelpunkt der Erde, wegen der nur sphäroidalen, nicht genau kugelgleichen Erdgestalt, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, nicht nur der Erdmittelpunkt; aber die Resultante der An- ziehungskräfte sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirknng des Anziehens sast genau uach dem Erdmittelpunkt hin. Ein Sekundenpendel, d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es an einem bestimmten Ort genau iu je eiuer Sekunde eine Schwingung macht, schlägt also, wenn es für eine höhere Breite bemefsen ist, in niederen Breiten zu langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekundenpendel muß an beiden Polen 996, in Deutschlaud 994, am Äquator 991 mm laug sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekunden- pendel zu langsam, wenn man es ans höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes zu verändern. Die Erde besteht aus dichterein Stoff als die anderen uns be- kannten Weltkörper, abgesehen von den Eisenmeteoriten. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erd- Mittelpunkt bei unverändertem Abstände der Gewichtsstücke hat man ge- funden, um wie viel er in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete man das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.56.2 Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezisisches Gewicht meist 1 Diese Stundengeschwindigkeit von 465 in erhält man, indem man die Äquator- länge durch 84164, d. h. durch die Sekuudeuzahl des Sterntages (S. 311.), dividiert. — * Das mittlere spezif. Gew. des Merkur ist 5.66, der Venus 5.41, das der übrigen Planeten weit kleiner.

9. Schulgeographie - S. 326

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
326 I. Die Crde als Himmelskörper. Unerkennbarst zusammenschrumpfen läßt, sich aber gut eignet zu natur- getreuer Abbildung des Polarraums. In der ersteren Figur bedeutet Aca den Äquatordurchmesser, Ana den über ihm stehenden meridionalen Halbkreis der Erdoberfläche, gebildet aus den beiden Quadranten Meridian- Hälften) An und Na. Die auf dem Bogen Ana einander gleichen Abstände der Parallelkreisdurchschnitte 20, 40, 60, 80 projizieren sich durch ihre Lote in ungleichen Größen auf der Linie Aca in der Bild- ebene, am schlimmsten verkürzt nach den beiden Endpunkten der Linie hin. Deshalb rücken eben bei diesem Entwurf die äqnatornäheren Parallelkreise zu nahe an den Gleicher.

10. Schulgeographie - S. 142

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
142 Vi. Europa. bis zur Donaumündung dnrchsetzt 15 Längengrade, mißt atfo1 1185 oder rund 1200 km; die Senkrechte, die wir vom Kap Matapan nach dieser Linie ziehen, durchsetzt 9 Breiteugrade (vom 36. bis 45. Parallelkreis), mißt also 999 oder rund 1000 km. Demnach beträgt das Areal unseres gleichseitigen Dreiecks = 600 T. qkm. Die Balkan-Halbinsel er- reicht indessen diese ungefähre Größe der Pyrenäischen darum nicht ganz, weil ihre Grenzen nicht überall jeueu Dreiecksrahmen berühren; der tiefste Meeresausschnitt, der des Ägäischen Meeres, wird allerdings dnrch den breiten Landvorspruug zwischen dem Ägäischen und Schwarzen Meere mehr als ersetzt. Oberflächen- Die Oberflächengestaltuug der Halbinsel ist dadurch ausgezeichnet, 9e'tait- daß Gebirgskämme in den beiden vorwiegenden Richtungen der Küsten (Nw. zu So. und W. zu O.) aufeinander treffen. Dadurch entsteht ein Gitterwerk vou Gebirgeu, zwischen denen Ebenen fast nur kammerartig eingegliedert vorkommen, dabei auch nur solche von geringem Umfang, mithin ohne größeren Flußsystemen Raum zu geben. Nach dem Balkan, nur einer der zahlreichen Gebirgsmassen, wird die ganze Halbinsel etwas einseitig die Balkauhalbinsel genannt. 1. Der Norden. 1. Der breite Norden (bis in die Breite des Saloniki-Golfs), a) Falten- ^om Adriatischen bis zum Schwarzen Meer. In seiner W.-Hälfte ziehen gdmge im W. ^ Nichtnng der adriatischen Küste von Nw. nach So. die Parallel- ketten der Dinarischen Alpen, die ans den So.-Alpen hervortreten wie die Apenninen aus dcu W.-Alpen; ihre westlichsten Ketten tauchen teil- weise in das Meer und bilden die schmalen Halbinseln und Inseln Dal- matiens. Nachdem sie u. von dem langen Skutari [jfütari] = ©ee2 in den Schwarzen Bergen^ 2500 m Gipfelhöhe erreicht haben, enden sie vor dem quer sich vorlegeuden, ebenso hoch gipfelnden Schar-Dagh* (altgriech. Skardos), auf deu eine Reihe von Gebirgskämmen in der Richtung der hier s. gewendeten adriatischen Küste folgt. Am Nw.-Fuß des Schar entsteht der Drin durch Zusammenfluß seiner beiden Quellarme, deren südlicher aus dem blauen O<Kxida-See kommt, und durchbricht dann die Gebirge des W, um vereint mit dem Ausfluß des Skutari-Sees zu münden. Dnrch das östlichere Binnenland zieht eine Wasserscheide; denn nordwärts 1 Auf dem 45. Parallelkreis gemessen, wo (genau zwischen Pol und Äquator) die Breite der Längengrade wenig über 2/3 derjenigen unter dem Äquator beträgt, nämlich 79 km. — 2 Durch die seit der italienischen Großhandelsepoche vielfach in So.-Europa eingebürgerte italienische Bezeichnungsweise ist der ursprüngliche Name Skodra in Skutari verdreht worden. — 3 Italienisch monte negro. — 4 Dagli [dach] im Türkischen — Berg.
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