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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 59

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 59 — Inseln? Die befestigte Insel Malta (bibl. Melite) gehört den Engländern und ist eine wichtige Flottenstation. Umwandere die Halbinsel und gieb bxe wich- tigsten Häfen und Flußmündungen an! Wo entspringen, wie laufen, wohin und wo münden die einzelnen Flüsse? 33. Die Kalkan - Halbinsel (Türkei mtfr Griechenland). Europ. Türkei: 176000 qkm, 5,7 Mill. Einw.; mit den asiatis ch en Besitzungen 2 Mill. qkir und 21 Mill. Einw. — Griechenland: 65000 qkm, 21/2 Mill. Einw.) 1. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas und bildet durch den griechischen Archipel (Jnselflur) den Übergang nach Asien. 2. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch nicht die Hälfte seiner Bewohner. 3. Umschiffe die sehr gegliederte Halbinsel von der Donaumündung bis zur dalmatischen Küste am Adriatischen Meere; gieb dabei die wechselnde Richtung an, in der du fährst, die Meeresteile, die du durchschiffst, und be- stimme die Lage von Konstantinopel, Saloniki, Athen, Patras, Korinth und Korfu! Die Gliederung der Küste ist ungewöhnlich reich. 4. Die Halbinsel ist gebirgig. Das Hauptgebirge, der Balkan, steht westlich in loser Verbindung mit den Alpen und zieht nach O. Viele Ge- birgsketten durchkreuzen und teilen das Land schachbrettartig in viele Hoch- länder mit vielen Einsenkungen. 5. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiff- bar. Die Maritza empfängt ihr Wasser vom Balkan, läuft erst östlich, dann südlich und mündet in das Ägäifche Meer; an ihr liegt Adrianopel, die zweite Stadt der Türkei. 6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, korn- und weidereich. Weiter südlich herrscht Regenarmut, Dürre und Waldlosigkeit; die Thäler zeigen aber hin- reichende Fruchtbarkeit. Das Mittelmeerklima der südlichen Küstenländer endlich zeitigt allerlei Südfrüchte und die herrlichen griechischen Weine. Unter der langen Herrschaft der Türken ist die Kultur sehr zurückgegangen, wird aber jetzt in oen selbständigen Kleinstaaten, namentlich auch unter dem einst so hoch- gebildeten und mächtigen, durch die Türkenknechtschaft und listigen Schachergeist aber sehr heruntergekommenen Griechenvolk sehr gefördert. Die Türken sind Mohammedaner, die Mehrzahl der übrigen Bewohner griechisch-katholisch. 7. Der südliche Teil der Halbinsel mit den Kykladen- (kreisförmigen) im Osten und den Jonischen Inseln im Westen bilden jetzt das christliche Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (Iii). Die südliche kleinere Halbinsel Peloponnes hing früher durch die Landenge von Korinth, welche jetzt von einem Kanal durchbrochen ist, mit Mittelgriechenland zu- sammen. — Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (875) besitzt den nördlichen großen Teil der Halbinsel. C Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei ein großes Reich fast von der Volkszahl Preußens, aber ein todkranker Mann, dem ein Glied nach dem andern abfällt. Die Königreiche Rumänien, nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, und Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, sowie das Fürstentum Montenegro mitzettinje haben sich die Unabhängigkeit erkämpft; das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia und Ostrumelien, sowie die Insel Kreta hängen nur noch lose mit ihr zusammen; Herzegowina und Bosnien stehen unter österreichischer Ver- waltung. Es ist keine Kraft, kein Zusammenhalt, kein Leben in diesem Reiche der Despotenwillkür. „Der Hauch des Islam ist Grabesmoder!" Wie werden in der Bibel Athen, Korinth, Thessalonich und Philippi erwähnt?

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 60

1901 - Gera : Hofmann
— 60 — Ii 34. Das Kaiserreich Rußland. (Europäisches Rußland: 5,4 Mill. qkm, 107sjliu. Einw.; mit den asiatischen Besitzungen 23 Mill. qkm und 132 Mill. Einw.) 1—3. Dieses Riesenreich umfaßt den O. Europas und den N. Asiens. Die Volkszahl ist über 2 mal so groß wie diejenige Deutschlands. Gieb die Grenzen des europäischen Rußland nach der Karte an! Nenne die Meere, nach denen es sich öffnet, und bestimme die Lage von dem Walfischhafen Archangel, der aus einem Sumpf entstandenen Residenz St. Petersburg (11;2 Mill.), dem Getreidehafen Riga (283), der Polenhauptstadt Warschau (638), von den Hafenstädten Odessa (705) und Sebastopol am Schwarzen Meere und Astrachan (Kaviar) am Kaspischen Meere! 4. Rußland umfaßt das große Gebiet der osteuropäischen Tief- ebene, welche sich in eine Anzahl großer Flußgebiete gliedert, die durch niedrige Landrücken und Wasserscheiden von einander getrennt sind. Von der obern Düna erstreckt sich zwischen Dnjepr, Wolga und Don nach S.-O. ver- laufend eine über 200 m hohe Platte, welche im S. weidereiche Steppen- gebiete aufweist. Das Hügelland der Waldaihöhe im waldreichen nörd- lichen Teile der Ebene ist die höchste Erhebung (350 m) des Flachlandes und das Quellgebiet vieler Ströme. 5. Wo entspringen, wie laufen und wohin münden: Newa, Düna, Njemen, Weichsel, Dnjestr, Dnjepr mit Beresina, Don, Wolga und Ural? Rußland hat viele Seen und Kanäle. Die Anlegung der letzteren ist nicht schwer, weil die Wasserscheiden niedrig liegen und nicht selten bei Über- schwemmungen das Wasser den Weg zu einem Kanal zeigt. Der Schiffahrt nachteilig ist, daß das Eis zu lange die Flüsse bedeckt, daß diese beim Durchbruch der Landrücken Stromschnellen bilden, day sie im unteren Laufe häufig versanden, und daß sie in Binnenmeere münden, die nicht am Weltmarkte liegen. 6. Rußland hat bei seiner weiten Erstreckung von N. nach S. alle Arten des Klimas und des Pflanzenwuchses. Die Winter sind meist grimmig kalt, die Sommer sehr heiß. Von Erzeugnissen werden besonders Hol^ Getreide, Alachs unk-Lein, Wolle und Tierhäute ausgeführt. Gold, Platina unfiketfjbiet wird in Bergwerken gewonnen. In den'steppen weiden ungeheure Herden von Schafen, Pferden und Rindern. An Wölfen und Bären ist kein Mangel. Im Sommer ziehen Hirtenvölker mit ihren Kamel-, Pferde- und Schafherden umher und schlagen bald hier, bald dort ihre Zelte auf. Im Winter fegen eisige Nordstürme über die offenen Ebenen und begraben oft ganze Herden unter dem Schnee. Rußland vereinigt sehr viele Völker, Sprachen und Religionen; herrschend ist aber der Russe vom slavischen Stamme und die griechische Kirche. Die Ostseeprovinzen und viele Kolonien sind deutsch und evangelisch, Polen katholisch. Die Russen sind gutmütig aber roh, tapfer aber abergläubisch, arbeit« sam aber trunksüchtig. Ihr Zar oder Kaiser ist unbeschränkter Herrscher. Erst Alexander Ii., den die Nihilisten (eine Umsturzpartei) am 13. März 1881 er« mordeten, hat die Leibeigenschaft aufgehoben. Die alte Hauptstadt des Reiches ist das weitausgedehnte Moskau (über 1 Mill. Einw.) mit vielen vergoldeten Kuppeln und dem altehrwürdigen Kaiserpalaste Kreml. 35. Asien. (Flächeninhalt: 44 Mill. qkm. — Bevölkerung: 837 Mill. Einw.) Wiederhole, was Seite 15—18 über Lage, Größe, Grenzen, Bodengestaltung, Bewässerung, Klima, Erzeugnisse und Bevölkerung Asiens gesagt ist! Um- schiffe den Erdteil und gieb die Lage an: a) der Meerbusen und Meerstraßen, b) der Halbinseln, c) der Inseln, d) der Seestädte Ochotsk, Tokio, Kanton, Singapur, Kalkutta, Madras, Bombay, Aden, Suez, Smyrna! Die wichtigsten Staaten Asiens sind im N. und N.-W. das asiatische

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 62

1901 - Gera : Hofmann
— 62 — Ii Durch lange, schwere Kämpfe hat Rußland die freiheitliebenden und kriegerischen Tscherkessen in^dem unwegsamen Kaukasus unterworfen, viele Festungen und eine Kunststraße im Thale des Terek aufwärts bis Tislis ge- baut. — Turan ist die ausgedehnteste Bodensenkung der Erde, der Boden Fels oder Flugsand oder fruchtbare Oase. Die Nomadenvölker Turans sind häufig verheerend in Europa eingefallen. Karawanen vermitteln den Verkeyr, — Sibirien ist im S. gebirgig und erzreich; dann folgt ein Gürtel mit spärlichen Getreidefeldern, dann einförmige Steppe, und zuletzt Sumpf-, Fels- und Eis- fläche. Nach Sibirien verbannt Rußland seine Verbrecher und seine „ver- dächtigen" Unterthanen. Sie müssen in Bergwerken arbeiten oder Jagd auf Pelztiere machen. Ihre Behandlung ist oft schlecht, ihr Leben traurig. Die eingeborenen Völkerstämme sind heidnische, umherschweifende Nomaden, Jäger und Fischer. Immer weiter dehnt Rußland seine Herrschaft in Asien aus. B. China (22 Mill. qkm, 400 Mill. Einw.), das „Reich der Mitte" unter dem „Sohne des Himmels", nimmt den O. Asiens ein, ist größer als Europa und enthält etwa 1k der gesamten Menschheit. Fast ganz Hinter- Hochasien und das östlich davon am Großen Ozean gelegene Tiefland gehört dazu. Das vierseitige riesige Hochland wird begrenzt im N. vom Altai, im O. von den chinesischen Alpen, im S. vom Himalaja, der im Gaurisankar fast die doppelte Höhe des Montblanc erreicht, im W. von der Pamir-Platte. Die Gebirgsketten des Kwenlun (Künlün) und Tianschan teilen das Hochland in die Stufenländer Tibet, Türke st an, und Dsungarei. Als Völkerthor, durch das auch die Hunnen zogen, führt das Thal des in den Balkasch-See mündenden Jli nach Turan und das Thal des Hoang-ho in das chinesische Tiefland. Um sich vor den Einfällen der Nomaden zu sichern, bauten die Chinesen vor 2000 Jahren das Riesenbollwerk der großen Mauer an dieser Stelle. Sie ist 2000 km lang, 5—10 m hoch und breit, ist über Berge und Flüsse, oft 2- und 3-fach, geführt und durch viele Wachttürme verstärkt. Sie zerfällt jetzt wie der große Kaiserkanal, der alle Flüsse verband und die Schlffe mit den Abgaben aus dem Reiche nach Peking brachte. Das eigentliche China ist sehr fruchtbar und sorgsam wie ein Garten angebaut. In wasserreichen Gegenden leben ganze Dörfer auf Fahrzeugen im Wasser, um nur nicht fußbreit Boden zu verlieren. Besonders Reis, Thee und Baumwolle werden gebaut Die Be- völkerung ist überaus dicht, fleißig, klug und gewerbthätig (Porzellan, Seide und Tusche). Stolz und selbstgenügsam halten die Chinesen alle anderen Völker für Barbaren. Erst in der neuesten Zeit ist ihr abgeschlossenes Land mit Ge- walt dem Weltverkehr geöffnet worden. Jetzt wandern viele Arbeiter (Kulis) nach den jenseitigen Küstenländern des Großen Ozeans und Australien aus. Als genügsame und fleißige Arbeiter wie als schlaue Handelsleute erwerben sie sich Geld und kehren dann gern in ihr Heimatland zurück. Unter Amerikanern wie Australiern ist das „gelbe Gesindel^ verhaßt. Auf dem Hochlande sind weite Wüsten und Steppen (Gobi oder Schamo), die von Nomaden und Karawanen durchzogen werden. Wo liegen: die Residenz Peking (5 Meilen Umfang und 1,6 Mill. Einw.), Nanking (500) mit dem 9stöckigen Porzellan- turm, Kanton (2 Mill) und Lhassa, Sitz des Dalai-Lama, welcher Ober- Haupt der Buddhisten, der zahlreichsten Religionsgenossenschaft, ist? Deutsch- land hat den Hasen Kiautschou erworben. C. Japan (417000 qkm, 45 Mill. Einw.) ist ein Jnselreich im O. Asiens, England vergleichbar. Es übertrifft Preußen an Größe und besteht aus 3 großen und vielen kleinen Inseln. Klippenreiche Küsten und Sand- bänke machen die Annäherung schwierig. Die Inseln sind gebirgig und vulkanisch, die Flüsse zahlreich aber klein, das Klima mild, so daß Thee, Baumwolle und Reis trefflich gedeihen; nur richten Erdbeben und feuer- speiende Berge oft viel Unheil an. Der Boden ist sehr fruchtbar und sorg-

4. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 63

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 63 - sam angebaut. Nach langer Abgeschlossenheit ist Japan jetzt mit Europa in lebhaften Verkehr getreten und hat europäische Kultur angenommen. Die Japaner sind ein fleißiges, geschicktes Volk. Ihr Papier, ihre wasserdichten Zeuge, ihre feinen Seidenwaren und ihre lackierten Holzwaren zeugen von großer Kunstfertigkeit. Fleisch von Tieren zu essen, verbietet ihre Religion. Auch Milch verschmähen sie als „weißes Blut". Das Christentum breitet sich immer mehr unter ihnen aus. Die Residenz des Mikado oder Kaisers ist Tokio (1,2 Mill. Einw.) auf Nipon, der besuchteste Hafen Doko- hama (173). D. Der Indische Archipel im S.-O. besteht aus den meist hollän- dischen großen Sundainseln: Sumatra, Java (mit der Hauptstadt Batavia), Borneo, der größten Insel der Erde (nächst Grönland), mit den kopfabschneidenden Dajakken, und Celebes; den kleinen Sunda-Jnseln, den Molukken und den Philippinen. Der fruchtbare Boden erzeugt köstliche Gewürze, Hölzer, Reis, Kaffee und saftige Früchte in Fülle. Von hier erhalten wir Kaffee, Pfeffer, Muskatnüsse u. a. Gewürze. Die Be- wohner sind Malayen, Heiden oder Mohammedaner, doch suchen überall christliche Missionare sie zum Christentum zu bekehren. E. Das britische Kaiserreich Indien (4,8 Mill. qkm, 296 Mill. Einw.) umfaßt Vorder-Indien bis an den Himalaja, die Zimt- und Pfaueninsel Ceylon und einen Teil Hinter-Indiens. Es ist mehr als 5 mal so groß wie Deutschland, von seltener Schönheit und Fruchtbarkeit und seit alten Zeiten der Zankapfel der Eroberer. Es hat 30 Arten Palmen, Gewürze, Reis, Zuckerrohr, Opium, Perlen, Edelsteine; Krokodile in den Flüssen, Tiger in den Sümpfen, Pfauen auf den Bäumen und Elefanten als Haustiere. Kaiser ist der König von England. (Gieb Grenzen, Bodengestaltung und Flüsse an!) Die heidnischen Hindus sind mit den Europäern stammverwandt. Die Herren im Lande sind die christ- lichen Engländer, welche ungeheure Reichtümer aus dem Lande ziehen. (Wo liegen: das ungesunde Kalkutta, Madras, Bombay, Benares, Delhi („Neid der Welt"), Kaschmir („das Meisterstück der Natur")? F. Persien (1,7 Mill. qkm, 9 Mill. Einw.), von Vorderindien durch die Länder Afghanistan und Belutfchistan getrennt, nimmt den W. von Vorderhochasien oder Iran ein, ist 3 mal größer als Deutschland, hat aber nicht 1ls seiner Bevölkerung. Es ist ein wasserarmes Hochland mit wald- armen Randgebirgen und nur streckenweise bewässert und fruchtbar. Dürre, Kriege, schlechte Verwaltung unter dem despotischen Schah und Mangel an Wegen verursachen häufig Hungersnot. Teheran, Jspahan und tue Rosenstadt Schiras liegen in einer Linie von N- nach S., Tabris am Karawanenwege nach dem Schwarzen Meere. Die Perser sind Mohammedaner. G. Die asiatische Türkei umfaßt Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Palästina und Arabien, weite Länderstrecken mit dünner, vorwiegend mo- hammedanischer Bevölkerung. (Grenzen, Bodengestalt und Flüsse!) Wenig Wasser, viele Wüsten und vernachlässigter Anbau! Wo liegen: die fandelsstadt Smyrna lrosinen, Feigen, Seide), der Hafen Trapezunt, die eppichweberstadt Brussa, die „Karawanenhäfen" Aleppo und Bagdad, Damaskus, das „Auge der Erde", die heiligen Städte Mekka und Medina, der Kaffeehafen Mocha und der Pilgerhafen Dschidda? H. Palästina oder Kanaan, das heilige oder gelobte Land, das Land, da Milch und Honig fließt, liegt im W. Asiens an der Küste des Mittel- meeres, hat als größte Länge 240 km, als größte Breite 170 km und ist

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 19

1899 - Gera : Hofmann
19 (9- Felsentempel von Lllora. (Nach Lübke, Grundriß der Kunstgeschichte.) Reinheit wurden gegeben und ihre Übertretung mit zeitlichen und ewigen Strafen bedroht, z. B. mit Einschließung der Seele in einen Tierkörper. Es entstanden die Lehren von der Seelen-Wanderung, der Witwen-Ver- brennung rc. d) Der Religionsstister Buddha. Mehr und mehr versank das hochbegabte Volk in Trägheit und Knechtssinn. Die brahmanischen Satzungen wurden zu Fesseln des Geistes und vernichteten Lebensfreude und Thatendrang. Die weltfeindliche Meinung herrschte: „Das Leben ist Leiden, ihm zu entsagen das Beste". Da trat um das Jahr 600 v. Ehr. 600 in Nordindien ein Königssohn als Buddha, d. h. Erleuchteter, auf. Er predigte „das Gesetz der Gnade für alle Menschen". „Nicht durch äußere Übungen, sondern durch Ertötung des Verlangens, durch die Herrschaft des Geistes über die Sinne, durch Armut und Keuschheit gelangt die Seele zum Nirwana, d. h. zur seligen Ruhe und zum Aufgehen des Ich in die große Weltseele. Alle Menschen sind Brüder. Die Selbstsucht ist der schlimmste Feind des Friedens, Barmherzigkeit gegen alle Menschen das erste Gebot." Die einfache Lehre wurde von dem gedrückten Volke mit Begeisterung ausgenommen. Buddhas Jünger schmückten seine Lehre aus, erhoben ihn zum Gott, bauten seinen Reliquien herrliche Tempel, richteten zahllose Klöster mit Mönchsschwärmen und eine wohlgegliederte Priester- herrschast ein. Unter den Tempeln erregen die in Felsen gehauenen Grotten- tempel, z. B. auf der Insel Elefante bei Bombay und im Gebirge bei Ellora, Staunen und Bewunderung. 4. Land und Religion der Meder und Perser. Medien lag östlich von Assyrien, Persien östlich von Babylonien: beide bildeten den westlichen Teil des Hochlandes von Iran und waren von arischen Stämmen bevölkert. Die medische Hauptstadt Ekbatana lag in einer 2*

6. Kleines Realienbuch - S. 86

1898 - Gera : Hofmann
86 j 41. Das Kaiserreich Rußland. , 1—3. Dieses Riesenreich umfaßt den O. Europas und den N. Asiens. Die Volkszahl ist fast doppelt so groß wie diejenige Deutschlands. (Grenzen?) 4. Rußland umfaßt das große Gebiet der osteuropäischem Tief- ebene, welche vom Weißen bis ans Schwarze Meer reicht und von niedrigen Landrücken durchzogen wird. Das Hügelland der Wald ai höhe im wald- reichen nördlichen Teile der Ebene ist die höchste Erhebung (350 m) des Flachlandes und das Quellgebiet vieler Ströme. 5. Wo entspringen, wie laufen und wohin münden: Newa, Düna, Weichsel, Dnjestr, Dnjepr mit Beresina, Don, Wolga und Ural? 6. Rußland hat alle Arten des Klimas und des Pflanzenwuchses. Die Winter sind meist grimmig kalt, die Sommer sehr heiß. Höh, Getreide, Flachs und Lein, Wolle und Tierhäute werden ausgeführt. In den Steppen weiden un- geheure Herden von Schafen, Pferden und Rindern. An Wölfen und Bären ist kein Mangel. Rußland vereinigt sehr viele Völker, Sprachen und Religionen. 7. Die alte Hauptstadt des Reiches ist Moskau (753). Die Residenz St. Petersburg (954) an der Newa hat Peter der Große aus einem Sumpfe erstehen lassen. Riga ist der wichtigste Hafen an der Ostsee, Odessa am Schwarzen, Astrachan am Kaspischen, Archangel am Weißen Meere. 42. Asten. Wiederhole, was Seite 61—62 über Lage, Größe, Grenzen, Bodengestaltung und Bewässerung Asiens gesagt ist! Die wichtigsten Staaten Asiens sind im N. und N.-W. das asiatische Rußland, im O. Japan und China, im S. Indien, im W. Persien und die asiatische Türkei. A. Das russische Asien ist größer als Europa und umfaßt die Kau- kasusländer, Turan und Sibirien. (Grenzen?) Ausgenommen den Kaukasus, den Anteil am Hochlande von Armenien mit dem Ararat und den Altai, ist es Tiefland. Durch lange, schwere Kämpfe hat Rußland die freiheitliebenden und kriegerischen Tscherkessen in dem unwegsamen Kaukasus unterworfen. — Turan ist die ausgedehnteste Bodensenkung der Erde. Seine Hirtenvölker sind häufig verheerend in Europa eingefallen. — Sibirien ist im S. gebirgig und erzreich, in der Mitte spärlich angebaut, im N. einförmige Steppe und zuletzt Sumpf-, Fels- und Eisfläche. Nach Sibirien verbannt Rußland seine Verbrecher. B. Japan ist ein Jnselreich im O. Asiens. Es ist größer als Preußen, besteht aus vielen Inseln und führt europäische Kultur ein. 6. China, das „Reich der Mitte" unter dem „Sohne des Himmels", nimmt den O. Asiens ein, ist größer als Europa und enthält über 1k der gesamten Menschheit. Um sich vor den Einfällen der Nomadenhorden zu sichern, bauten die Chinesen in alter Zett an der Nordgrenze die große Mauer. Sie ist 2000 km lang, 5—10 m hoch und breit, durch viele Wachttürme verstärkt, zerfällt aber jetzt. Das eigentliche China ist sehr fruchtbar und sorgsam wie ein Garten angebaut. In wasserreichen Gegenden leben ganze Dörfer auf Fahrzeugen im Wasser, um nur nicht fußbreit Boden zu verlieren. Besonders Reis, Thee und Baumwolle werden gebaut, Porzellan, Seide und Tusche verfertigt. Die Chinesen sind stolz und halten alle anderen Völker für Barbaren. Die Residenz Peking hat 5 Meilen Umfang und 1,6 Mill. Einwohner. v. Der Indische Archipel im S.-O. gehört meist den Holländern. Die Hauptstadt ist Batavia auf der Insel Java. Borneo ist die größte Insel

7. Kleines Realienbuch - S. 87

1898 - Gera : Hofmann
87 der Erde (nächst Grönland). — Der fruchtbare Boden dieser Inseln erzeugt köstliche Gewürze und Hölzer, Reis, Kaffee und saftige Früchte in Fülle. E. Das britische Kaiserreich Indien umfaßt einen Teil Hinter- indiens, die Insel Ceylon und ganz Vorderindien bis an den Himalaja. Es ist mehr als 8 mal so groß wie Deutschland und von seltener Schönheit und Fruchtbarkeit. Die heidnischen Hindus sind von den Engländern unterworfen, die ungeheure Reichtümer aus dem Lande ziehen. Wo liegt die Hauptstadt Kalkutta? E. Persien auf dem Hochlande von Iran ist 3 mal größer als Deutsch- land, hat aber nur Ve seiner Bevölkerung. Es ist ein wasserarmes Hochland mit waldarmen Nandgebirgen und wird von dem Schah beherrscht. 0. Die asiatische Türkei umfaßt Kleinasien, Mesopotamien, Syrien, Palästina und Arabien. Es sind weite Länderstrecken mit dünner, vor- wiegend mohammedanischer Bevölkerung. Wenig Wasser, viele Wüsten und vernachlässigter Anbau! Wo liegen: die tandelsstadt Smyrna (Rosinen, Feigen, Seide), Damaskus, das „Äuge der rde", und die heiligen Städte Mekka und Medina? H. Palästina oder Kanaan, das heilige oder ge- lobte Land, da Milch und Honig fließt, liegt im W. Asiens an der Küste des Mittelmeeres, ist etwa 40 Meilen lang und 14 Meilen breit und vom Libanon im N., von der Wüste im D. und S., vom Mittelmeer im W. begrenzt. Am Meere liegt eine fruchtbare Ebene, die das Vorgebirge Karmel in zwei Teile teilt. Nördlich lag Phönizier: mit Tyrus u. Sidon und dem cedern- reichen Libanon, im S. das Philisterland. Derjor- dan teilt das Land in ein Ost- u. Westjordanland. Der Jordan entspringt auf dem Libanon, durcheilt den fischreichen, m einem Bergkranze gelegenen See Genezareth und mündet endlich in das Tote Meer, n den Jordan fließen Ja- ok und Krith, in das Tote Meer von O. Arnon und von W. Kidron, in das Mittelmeer die Flüsse Kison und Kana. Das Westjordanland zerfiel in die Landschaften a) im Norden Galiläa (Gebirge Karmel und Gilboa, Berg Tabor, Ebene Jesreel, Städte Nazareth, Nain, Kapernaum, Liberias, Bethsaida), b) in der Mitte Samaria (Berge Ebal und Garizim, Städte Sichern und Samaria), o) im Süden Judäa (Ge- birge Ephraim und Juda,..Hauptstadt Jerusalem mit der Burg Zion, dem Tenipelberge Moriah, dem Ölberg und Golgatha, — Bethlehem, Jericho, Joppe, Hebron und Bersaba). Im Ostjordanlande (Peräa) lagen die Gebirge Pisga

8. Kleines Realienbuch - S. 85

1898 - Gera : Hofmann
85 39. Das Königreich Italien. 1. Das Königreich Italien umfaßt die Apenninen-Halbinsel, Sizilien, Sardinien und eine Anzahl kleiner Inseln. Lange ist seine Hauptstadt Rom das Haupt der Erde gewesen. Noch heute hat die katholische Kirche in dem Papste zu Rom ihr Oberhaupt. 2. An Fläche wie Bevölkerung kommt Italien Preußen annähernd gleich. 3. Umspült sind Inseln und Halbinseln von dem Mittelländischen und Adriatischen Meere. Von Frankreich, der Schweiz und Österreich ist Italien durch die Alpen geschieden. Wichtige See- und Handelsstäote sind: Genua, Neapel (531) mit dem feuerspeienden Vesuv in der Nähe, Palermo (267), die Hauptstadt Siziliens, Messina (142), die Wächterin der Meerenge, Venedig, die Lagunenstadt (158). Das Nordende des Adriatischen Meeres zeigt eine fort- gesetzte Veränderung. Die Lagunen sind seichte Meeresarme und Wasserbecken, die durch Inseln, Halbinseln und riesige Mauern gegen die Sturmfluten des Meeres geschützt sind. 4. Die ganze Halbinsel wird von den Apenninen durchzogen. Zwischen dem nördlichen Apennin und den Alpen liegt die fruchtbare, dicht bevölkerte lombardische oder Po-Tiefebene, das „Paradies Italiens". Zwei Ernten von Weizen und Mais gedeihen in einem Jahre. An der Ostküste Siziliens ist der feuerspeiende Ätna. 5. Oberitalien wird von dem schiffbaren Po und vielen Nebenflüssen, z. B. Tessin, und von der Etsch und vielen Kanälen bewässert. Am Fuße der Alpen liegen Langen-, Comer- und Garda-See. In Mittelitalicn fließt der Tiber. 6. Das Klima ist schön und gleichmäßig; der Pflanzenwnchs herrlich. 7. Hauptstädte sind nach einander gewesen: Turin, Florenz am Arno, Rom (430). Rom und Florenz sind durch ihre Kunstschätze weltberühmt. Die größte Stadt Oberitaliens ist Mailand (415) mit einem herrlichen Dome von weißem Marmor. Wichtige Festungen sind Verona und Mantua. 40. Die Kalkarr-Halbinsel (Türkei und Griechenland). 1—3. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch kaum die Hälfte seiner Be- wohner. — Umschiffe die sehr gegliederte Küste und bestimme die Lage von Konstantinopel, Athen und Korinth! 4. u. 5. Die Halbinsel ist durchweg gebirgig; das Hauptgebirge ist der Balkan. Der bedeutendste Fluß ist die Maritza, welche in das Ägäische Meer mündet. 6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, körn- und weidereich. Unter der langen Herrschaft der Türken ist die Kultur der Halbinsel sehr zurückgegangen. 7. Der südliche Teil der Halbinsel und viele Inseln bilden das christ- liche Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (108). Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (874) hat bisher den nördlichen großen Teil der Halbinsel besessen. Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei größer als Deutschland. Rumänien nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest. Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, Montenegro mit Zettinje haben sich die Unabhängigkeit erkämpft; Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia, Ostrnmelien, Herzegowina und Bosnien sind so gut wie losgelöst. J
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