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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 140

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 140 — Fluß Deutsch-Ostafrikas, größer als der Rhein; er durchbricht die Mitte des Randgebirges. Der Rovuina bildet die Südgrenze. 3. Klima. Da Deutsch-Ostafrika ganz der heißen Zone angehört, so ist das Klima im allgemeinen natürlich sehr heiß. An der Küste be- trägt die mittlere Jahrestemperatur 25—26° C (Frankfurt a. M. 9,7°). Die heißeste Jahreszeit fällt in die Monate Januar bis April, die kühlste in die Monate Juni bis Oktober. — Die Niederschlags- mengen nehmen von der Küste nach dem Innern erheblich ab. An Abb. 85. Deutsch-Ostafrika. Entfernung Kawele^-Tanga — Cöln—königsberg — 1000 km. Sirecke Kawele-Tabora ist im Bau; Tabora-Muansa und Kilwa-Wiedhafen geplant. der Küste sind schon jährliche Regenmengen von 200 cm gemessen worden, während im Innern des Landes der Durchschnitt 30—40 cm beträgt (München 100 cm, Frankfurt ct. M. 59,8 cm). — Trotz des heißen Klimas ist Deutsch-Ostafrika gesundheitlich nicht ungünstig. Das Küstengebiet ist allerdings wegen der häufig auftretenden Fieber für einen dauernden Aufenthalt der Europäer nicht geeignet, wohl aber das hochgelegene Innere der Kolonie, namentlich die höher gelegenen Ab- hänge des Kilimandscharo. Hier kommen die gefürchteten Tropenkrank, heiten, Malaria, Schwarzwasserfieber und Dysenterie, fast nie vor. Seitens der deutschen Regierung wird alles getan, damit etwaige Krankheiten nicht verschleppt werden.

2. Europa ohne Deutschland - S. 211

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 211 — südlich vom Äquator). Dann fällt unsere Gegend nur kurze Zeit in den Beleuchtungskreis. Wir haben am 21. Dezember den kürzesten Tag (7 72 Std.) und die längste Nacht (16 V2 Std.). Von diesem Tag an bewegt sich die Erde wieder der Stellung zu, die sie im Frühling hatte. Die Tage werden wieder länger und die Nächte kürzer. Wenn dann am 21. März der Äquator wieder senkrecht beschienen wird, geht die Belenchtungsgrenze wieder gerade durch die beiden Pole. Wir haben dann wieder Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. In ähnlicher Weise, wie wir es am Globus gezeigt haben, wechseln auch die Beleuchtung und die Erwärmung der Erde in den verschiedenen Jahreszeiten miteinander ab. Die Verschiedenheit in der Länge von Tag und Nacht und der Wechsel der Jahreszeiten werden also dadurch hervorgerufen, daß sich die Erde im Verlaufe eines Jahres einmal um die Sonne bewegt. Die Erde vollendet diesen Kreislauf in 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 48 Sekunden. Auf ihrer Bahn beschreibt sie eine Ellipse, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Ihr mittlerer Abstand von der Sonne beträgt etwa 150 Millionen km, die Länge ihres jährlichen Laufes 934 Millionen km. 4. Die Zeiteinteilung. a) Das Kalenderjahr. Die Lichterscheinungen, die durch die §161. regelmäßigen Bewegungen der Gestirne aus der Erde hervorgerufen werden, sind für uns ein sicheres Mittel, die Zeit in größere und kleinere Abschnitte einzuteilen. Die Zeit, in der sich die Erde einmal um sich selbst bewegt, so daß Tag und Nacht miteinander wechseln, nennt man einen Tag, die Zeit, in der sich die Erde einmal um die Sonne bewegt, ein Jahr. Die Einteilung des Jahres in Monate und Wochen hängt von den Lichtgestalten des Mondes ab. Die Zeit von Neumond zu Neumond beträgt 291/2 Tage. Nach zwölfmaligem Umlauf des Mondes um die Erde sind 12 X 29 V2 = 354 Tage verflossen; es fehlen also noch über 11 Tage an einem Jahr. Würde man diese Zeit gleichmäßig auf die 12 Monate verteilen, so kämen auf jeden Monat fast 30^2 Tage. Da man aber nur mit vollen Tagen rechnen kann, hat man 7 Monate (Januar, März, Mai, Juli, August, Oktober, Dezember) zu 31 Tagen, 4 Monate (April, Juni, September, November) zu 30 Tagen und den Monat Februar zu 28 Tagen gerechnet. Nach dieser Fest- setznng des Jahres hätte jedes Jahr 365 Tage, also 1/i Tag zu wenig. 14*

3. Europa ohne Deutschland - S. 212

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 212 — Um diesen Ausfall wieder auszugleichen, schaltet mau in jedem 4. Jahre einen Tag eiu (deu 29. Februar), so daß dieses Jahr 366 Tage hat. Ein solches Jahr heißt Schaltjahr. Diese Einteilung des Jahres wurde im Jahre 45 v. Chr. Geb. von Julius Cäsar durch den sogenannten „ Iuliauischeu Kalen der " eingeführt. Spätere astronomische Berechnungen ergaben jedoch, daß 1 Jahr nicht 305 Tage und 6 Stunden, sondern 365 Tage, 5 Stunden, 48 Miuuteu und 48 Sekunden hat. Man hatte also jährlich 11 Minnteu und 12 Sekunden zu diel gerechnet. Nach 128 Jahren ergab dies schon einen Unterschied von 1 Tag. Im Jahre 1582 fiel die Frühjahrs-Tag- und Nachtgleiche schon auf den 11. März, also 10 Tage zu früh. Papst Gregor Xiii. führte deshalb eiue Verbesserung des „Julianischen Kaken- ders" durch. Um den Zeitunterschied zwischen dem „Julianischen Kalender" und der wirklichen Zeit zu beseitigen, verkürzte man das Jahr 1582 um 10 Tage, indem man nach dem 4. Oktober sofort den 15. Oktober zählte. Zugleich wurde bestimmt, daß künstig in jedem Hundertjahr, bei dem Tauseuder und Hunderter nicht durch 4 ohne Rest teilbar sind, der Schalttag ausfällt. So waren die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine Schaltjahre. Dagegen wird das Jahr 2000 wieder 366 Tage zählen. Dieser verbesserte Kalender heißt „Gregorianischer Kalender". b) Zeitzonen. Nur die Orte, die unter ein und demselben Meridian liegen, haben gleiche Tageszeiten und somit gleiche Uhrzeiten. Je weiter ein Ort nach Westen liegt, desto später beginnt für ihn der Tag. Da die 360 Meridiane im Verlauf von 24 Stunden nach- einander in die Lichtseite der Erde eintreten, so muß jedesmal nach 24/36o Stunden — 4 Minuten ein neuer Grad in die beleuchtete Erd- Hälfte vorrücken. Demnach hat ein Ort, der 1° westlich von uns liegt, 4 Minuten später Mittag als wir. Für die Städte Stargard sin Pommern) und Hamburg, die 5 Läugengrade voneinander entfernt sind, beträgt der Unterschied in der Ortszeit schon 5x4 Minuten — 20 Minuten. Wenn es also in Stargard gerade 12 Uhr mittags ist, hat Hamburg erst 11 Uhr 40 Minuten. Dieser Unterschied in der Ortszeit machte sich namentlich im Eisenbahnverkehr unangenehm be- merkbar. Man suchte deshalb für größere Ländergebiete gleiche Uhr- Zeiten einzuführen und kam schließlich dazu, daß man die ganze Erd- oberfläche in 24 Stundenzonen von je 15 Grad Länge einteilte. Die erste Zone, Westeuropa, umfaßt das Gebiet zu beiden Seiten des Nullmeridians, das bis zu 71/*0 w. und 7 1/2° ö. Länge reicht. Für die Länder dieser Zone (Belgien, Holland, Frankreich, Groß- britannien, Spanien und Portugal) gilt die Greenwicher Zeit als

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 41

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 41 — Das Lamboifest in Hanau. Die Hanauer sind ein freundlich heiteres Volk Wer die Stadt im frohesten Leben sehen will, der besuche das Lamboifest am 13. Juni. Da zieht alles hinaus in den Lamboiwald, in das Lager von Zelten, Hütten und Buden, in denen Tausende Tag und Nacht in Spiel und Tanz, in Sang und Klang und in fröhlichem Treiben Gebrüder Grimin. und Rauschen sich drängen. Es ist dies ein Volksfest von bleibender Bedeutung. Man feiert dasselbe seit dem 30 jährigen Kriege aus folgendem Grunde. 1635 erschien der kaiserliche General Lamboi vor Hanau und begann die Belagerung. Diese währte 9'/s Monate lang und drohte der Stadt mit Feuer und Schwert, Hunger und Seuchen den Untergang. Aber Besatzung und Bewohner harrten mutig aus, bis Landgraf Wilhelm V. am 13. Juni 1636 nach blutigem Kampfe unter dem Geläute aller Glocken als Retter in die bedrängte Stadt einzog. Die Schlacht bei Hanau (30. 31. Oktober 1813). Durch diese Schlacht, die 24000 Menschen das Leben kostete, wurde Hanau schwer heimgesucht. Die in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagene französische Armee nahm ihren Rückzug durch das Kinzigtal. Bei Hanau stellte sich der bayrische General v. Wrede mit dem 40000 Mann starken Heere der Verbündeten, das meist aus Bayern bestand, derselben entgegen, um ihr die Flucht abzuschneiden. Das Heer der Franzosen

5. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 32

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 32 — und dem Werratal durchfurcht. Die bedeutendsten Erhebungen sind die nördlichen Vorberge der Rhön (darunter der breite Landecker), der Tullings- wald und der östliche Teil des Knüllgebirgs. An der Vereinigung von Fulda und Haune liegt die Kreisstadt Hersfeld mit 8500 Einwohnern. Sie ist eine der gewerbtätigsten Städte nnsers Regierungsbezirks. Bon Bedeutung sind ihre Wollentuchfabriken. Hersfeld hat ein Gymnasium, eiue Kriegsschule und Garnison. Der Gründer der Stadt war der heilige Lullus, Erzbischos von Mainz, welcher hier 769 ein Kloster stiftete. Das Luttusfeft in Hersfeld. Das größte Fest der Hersfelder ist ihre Kirchweihe, das sogenannte Lullussest. Dasselbe füllt die ganze Woche aus, in welche der Gedächtnistag (Todestag) des hl. Lullus, der 16. Oktober fällt. Im achtzehnten Jahrhundert war das Lullusfest eines der heitersten Volksfeste. Da wurde am Lullusmontage unter dem ständigen Rufe „Bruder Lolls" auf dem Markte eine Bretterbude gebaut und ein großer Holzstoß ausgerichtete Mittags um 12 Uhr zündete man den Holzstoß an, die Glocken läuteten das Fest ein, und tausendstimmiges Lollsrufen erscholl. Nun erschienen die beiden Bürgermeister der Stadt, begleitet von dem in einem blauen Mantel gehüllten städti- schen Wagemeister und dem Stadtdiener. Letzterer warf aus einem großen Sacke fort- während Nüsse unter die Schuljugend, unter welcher sich nun eine gewaltige Balgerei erhob. Die Alten belustigten sich in der Bude mit Speise und Trank, Musik und Tanz. Das Lollsfeuer brannte unterdessen Tag und Nacht fort und wurde erst in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag gelöscht. Die Bude wurde nun wieder ab- gebrochen, die Lustbarkeiten aber setzte man noch bis zum Sonntage fort. Das heutige Volksfest ist mit dem früheren nicht mehr zu vergleichen. Doch noch immer begrüßt man sich mit dem lauten Zurufe „Broder Lolls!" und noch brennt das Feuer auf dem Markte. Die Stadt Hersfeld, welche neben dem Kloster des hl. Lullus eut- stand, wurde der Sitz eiues geistlichen Fürstentums, der Abtei Hersfeld. Diese wurde später in ein weltliches Fürstentum umgestaltet und stel nach dem 30jährigen Kriege an Hessen. Im 7 jährigen Kriege zerstörten die Franzosen die prächtige Stiftskirche, deren Ruinen noch stehen. Die Plünderung von Hersfeld 1807. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts eroberten die Franzosen Kurhessen. Badische Truppen, welche mit ihnen verbündet waren, besetzten die Stadt Hersfeld. Die Ein- wohner dieser Stadt waren aber mit der französischen Herrschaft unzufrieden und er- laubten sich Widersetzlichkeiten, wobei ein französischer Soldat das Leben verlor. Da verhängte der französische Kaiser Napoleon I. eine schwere Strafe über die Stadt. Hersfeld sollte geplündert und dann niedergebrannt werden. Die Strafe wurde nachher zwar gemildert, es sollte bei der Plünderung bleiben, aber das war noch hart genug. Als die schreckliche Stunde schlug, trat der Kommandant von Hersfeld vor die Reihen seiner badischen Jäger, stellte ihnen zuerst das traurige Schicksal der Einwohner leb- hast vor die Augen und sagte hierauf: „Soldaten, die Erlaubnis zu plündern fängt jetzt an. Wer dazu Lust hat, der trete aus dem Glied!" Aber kein Mann trat heraus. Nicht einer! Der Aufruf wurde wiederholt, aber kein Fuß bewegte sich. Niemand wollte sich an der Habe seines deutschen Mitbruders vergreifen. So wendete der

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 121

1887 - Leipzig : Kesselring
Grte Ausbildung der Hierarchie im 12. und 13. Jahrhundert. 121 Die schon seil Gregor I. (S. 105) geltende Lehre vom Fegfeuer Fegfeuer, als einem Mittelzustand, in welchem die Seelen der Glubigen ihre Snden durch Luterung abben mten, wurde die Grundlage fr das Ablawesen- Die Kirche behauptete, vermge des berschssigen Ver- Abla, dienstes Christi und der Heiligen die reinigenden Strafen des Fegfeuers in irdische Strafen verwandeln und von diesen wie von anderen Kirchen-strafen 1 gegen gewisse, dem Gemeindewesen ersprieliche Leistungen entbin-den (dispensieren) zu knnen. Wenn die Kirchenlehre dabei auch ausdrck-lich hervorhob, da Befreiung von den Qualen nur bei aufrichtiger Herzensbue mglich sei, so wurde doch diese Hauptsache von den Priestern meist bergangen. Der Gottesdienst, in welchem das Meopfer den Mittelpunkt bildete, Meopfer, wurde grtenteils in lateinischer Sprache abgehalten. Die Ver-ehrung der Heiligen, Reliquien und Bilder nahm immermehr zu, nament- Reliquien, lich seit die Kreuzfahrer zahllose Reliquien mitgebracht hatten und man jedem Stand und Alter einen besonderen Heiligen darbot. Am ausgebildetsten war der Marie ndien st, in welchem die altgermanische Verehrung Des Weibes ihr Ideal und volles Genge fand. Die Zahl der Sakramente war nach und nach auf sieben gesteigert Sieben worden (Taufe, Firmelung, Bue, Abendmahl, Ehe, Priesterweihe, Letzte Sakra-lung). Die Anschauung von der Verwandlung des Brotes und Weines mente-beim Abendmahl in den Leib und das Blut Christi (Transsubstantiation), Transsub-welche Paschasius Radbertus (f 865), Abt des Klosters Korvei (an der Weser), stantiation. aufgebracht hatte, sagte dem Volke zu, und die Befrchtung, da von dem Blut des Herrn etwas verschttet werden knnte, entzog den Laien seit dem Kelchent-12. Jahrhundert den Gebrauch des Kelches, welcher den Geistlichen ziehung. vorbehalten blieb. Im Jahre 1215 wurde durch Innocenz Iii. bestimmt, da die Ohren- Ohren-beichte unerlliche Bedingung der Sndenvergebung sei, indem der Beich- buchte, tende nur fr die Snden Absolution empfange, die er dem Priester bekannt habe. Man fhrte neuefeste ein, wie Maria Geburt (8. September), Aller- Neue Feste, heiligen (1. November), Allerseelen (2. November), das Fronleichnamsfest (Donnerstag nach Trinitatis), dazu auch solche, wo der bermut und die Spottlust des Volkes sich selbst an dem Heiligen vergriff, wie die Narren- und Eselsfeste.2 Durch dies alles sank das innere Leben der Christenheit in dem Mae, Werk-wie man sich von der reinen Lehre des Herrn und der Einfachheit des Heiligkeit. ^ Seit dem 9. Jahrhunderl hallen die Geistlichen genaue Verzeichnisse, in denen die Bungen (Pniienzen'! dem Wert nach neben einander gestellt waren, Pni-tenzbucher genannt. Wem auferlegt war, 7 Wochen lang zu fasten, der konnte sich dafr mit 20 Schillingen (etwa 2 Mark) lsen. Wer einen Tag fasten sollte, konnte dafr auch 56 Psalmen oder 15 Vaterunser und ebenso viele Miserere (Herr, erbaime dich') beten. Auch Geielhiebe konnten an die Slelle der Bungen irelen. Zur Zeit der Kreuzzge wurden alle Buen durch Teilnahme an einer Pilgerfahrt geshnt; wer nicht selbst mitziehen konnte, durfte einen Stellvertreter schicken. 2 Am Narr enfest traten Narrenppste, Narrenbischfe und Narrenbte auf und ahmten an heiliger Sttte die Amtsverrichiungen in possenhafter Weise nach. Am (5felasest, da man zum Andenken an Christi Einzug in Jerusalem hielt, wurde ein mit dem Chorhemde geschmckter Cfel in die Kirche gefhrt und mit lcherlichen Gebruchen verherrlicht.

7. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 225

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 225 folgung des Feindes die sterreicher auch in die Nhe von Rastadt. Allda Rastadt schleppte sich der Friedenskongre in einer fr Deutschland schmhlichen 1799-Weise noch immer hin ; die Stadt erhielt keine Neutralitt und der Kon-gre, von dem der kaiserliche Gesandte schon abberufen, lste sich unverzglich auf. Arn Abend des 28. April 1799 traten die franzsischen Gesandten Robertjot, Bonnier und Debry die Rckreise an. Aber kaum waren sie ins Freie gelangt, so wurden sie von Szekler Husaren berfallen und so mi-handelt, da zwei sofort starben und nur Debry schwer verwundet entkam. Diese Ermordung ward franzsischer seits dem sterreichischen Kabinet zugeschrieben. Zwar lie der Kaiser selbst auf dem Reichstage zu Regens-brg seine Entrstung uern und die strengste Untersuchung zusagen, doch ist nie ein amtliches Ergebnis derselben bekannt gemacht worden. Am wahrscheinlichsten ist, da die Husaren blo beauftragt waren, den Gesandten wichtige Papiere abzunehmen, aber von der Waffe Gebrauch machten, als man der Forderung Widerstand entgegensetzte. Die nachfolgenden Kriegsereignisse waren ebenfalls den Verbndeten gnstig. Erzherzog Karl berschritt den Rhein unterhalb des Bodensees und ntigte durch die Schlacht bei Zrich am 4. Juni 1799 die Franzosen Zrich, zum Rckzug nach dein Vierwaldstdtersee. Auch in Italien hatten die sterreicher dem Feinde wiederholte Niederlagen beigebracht, woraus (Anfang April 1799) Moreau (S. 228) den Oberbefehl der die franzsische Armee bekam. Um diese Zeit stie der Feldmarschall Snworow (S. 210) mit seinen Russen zu den Suworow. sterreichern. Suworow war ein bejahrter, aber jugendlich khner, rascher, nichts scheuender Mann. In seinem kleinen gedrungenen Krper wohnte eine ungeheuere Willenskraft; Furcht kannte er nicht. Von dem Entwerfen knstllicher Plne war er kein Freund, was den Wiener Hof-kriegsrat in nicht geringe Angst versetzte, während er selbst der die bedacht-samen Hoskriegsratpercken, wie er sie nannte, seinen Spott trieb. Bei ihm hie es: Vorwrts und geschlagen!" Als Suworow das Oberkommando bernommen hatte, schlug er die Franzosen am 27. April bei Casiano-, am 17. 18. und 19. Juli an der Trebia und am 15. August bei Novi1, eroberte Alessandria und warf binnen fnf Monaten den Feind aus ganz Oberitalien. Hierauf zog er nach der Schweiz, um sich mit Korsakow, der dort ein zweites russisches Heer befehligte, zu vereinigen. Sein Zug der den St. Gotthard war mit unbeschreiblichen Anstrengungen verknpft und kostete ihm den dritten Teil seines Heeres, den grten Teil der Pferde, alle Lasttiere nebst Geschtz und Gepck. Als er endlich hinab nach dem Vierwaldstdter See kam, traf er jedoch nicht auf Freunde, sondern auf Feinde. Eben (25. September 1799) waren die Russen und sterreicher bei Zrich geschlagen und nach dem Rhein zurckgeworfen worden. Unter solchen Verhltnissen mute Suworow einen sehr gefahrvollen Rckzug durch Graubnden nach Ober-schwaben antreten, wo er sich mit den Trmmern des Korsakowsche Heeres vereinigte (Oktober). Ehe indes Suworow einen neuen Feldzug unternehmen konnte, wurde er samt den Soldaten von seinem Kaiser heimge-gerufen. Pauli, war der die Unglcksflle seines Heeres in der Schweiz 1 a j jano, Stadt an der Adda, nordstlich von Mailand. Novi, Stadt zwischen Alessandria und Genua Spie u. Berlet. Weltgeschichte Iii. 5, Auflage. j 5

8. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 278

1887 - Leipzig : Kesselring
278 Neue Geschich te. schwrungen anzettelte, um dadurch Polens Freiheit und Selbstndigkeit zu erreichen. So bestimmte man im Anfang des Jahres 1846 von Paris aus Krakau Krakau (S. 240) zum Mittelpunkt einer Nationalerhebung; allein der deshalb von Paris entsendete Mieroslawski wurde bereits im Posen-schen verhaftet und darauf dem geplanten Aufstand ein schnelles Ende bereitet. Die freie Stadt Krakau, der letzte Rest eines unabhngigen Polens, wurde der Osterreichischen Monarchie einverleibt. 2. Die Ansprche, welche Rußland seit den Zeiten Peters des Groen auf die Lnder der Trkei und namentlich auf den Besitz Konstantinopels verfolgte, waren durch den Krimkrieg (S. 257) krftig zurckgewiesen worden, und im Pariser Frieden hatten sich die Trken verpflichtet, in ihrem Gebiet den Schutz der Christen selber ausreichend zu den. Nun stellte zwar der..Hatti-Humayum" (Erla des Sultans) vom 18. Februar et sa a Ehrsten rechtlich mit den Trken gleich; aber trotzdem hrten ffdrfen Bedrckungen und Verfolgungen der christlichen Bevlkerung nicht auf. 'In >schidda1 und anderen Orten wurden (1858) nicht nur die christ-lichen Unterthanen des Sultans, sondern alle Europer ausgeplndert und gettet. Am heftigsten wallte der trkische Fanatismus in Syrien auf: dort fielen (Mai 1860) die muhamedanifchen Drusen der ihre christlichen Nachbarn, die Maroniten, her und richteten ein Blutbad an, das mehrere Wochen dauerte. Die Pforte schritt gegen solche Barbarei nicht mit Nach-druck ein, und darum lie Kaiser Napoleon Iii. Syrien 10 Monate hindurch (bis Juni 1861) von einem franzsischen Korps besetzt halten2. Im verstrkten Mae wiederholten sich diese Greul 1876 auch in den europischen Provinzen der Trkei. Die Gromchte verlangten darauf Garantien fr die christlichen Unterthanen im Osmanenreich, und als diese verweigert wurden, entschlo sich Rußland, kriegerisch gegen die Trkei vorzugehen (April 1877). Die Trken leisteten tapfern Widerstand (Plewna1, Schipkapas ^ auf Trkenkrieg dem europischen, Kars auf dem asiatischen Kriegsschauplatz), muten aber 187778. endlich um Frieden bitten. Nuland gewhrte ihnen in der bereinkunft zu Adrianopel (Januar 1878) eine vorlufige Waffenruhe und am 3- Mrz wurde zu San Stefano^ ein endgltiger Frieden geschlossen. Die Trkei sah sich gentigt, auf Grund desselben Gebietsabtretungen an Rußland sowohl wie an Serbien, Montenegro und Rumnien zu machen, sowie die Unabhngigkeit dieser Staaten anzuerkennen. Bulgarien sollte tributpflichtig bleiben, aber einen christlichen Fürsten und eigene Verwaltung erhalten. Schlielich mute die Trkei noch eine groe Kriegsentschdigung (300 Millionen Rubel) zahlen. 1 Dschidda, Stadt in Arabien an der Ostkste des Roten Meeres. Plewna, Stadt in Bulgarien, sdwestlich von Sistowa an der Donau. Schipkapa, bergang der den Balkan an der Grenze zwischen Bulgarien und Thracien. San Stefano, Dorf, 10 Kilometer westlich von Konstanlinopel. 2 Sultan Abdul Meschid (S. 255) starb 1861, und e folgte dessen Bruder Abdul Aziz, welcher während der Wirren 1876 (28. Mai) entfernt wurde und sich dann selbst entleibte. Sein Nachfolger war der Sohn Abdul Meschids: Murab V., der aber nach 3 monatlicher Negierung erkrankte und (August 1876) seinem jngeren Bruder Abdul Hamid Ii., dem gegenwrtigen Sultan, den Platz rumte.

9. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 32

1883 - Leipzig : Kesselring
32 Alte Geschichte. Romulus 1. Nach dem Tode des Romulus 1 (753716) leitete der Senat 753716. ein Jahr hindurch die Staatsgeschfte, indem jeder Senator, wie ihn die Diethe traf, fnf Tage die Macht des Knigs ausbte. Das Volk aber murrte, da man ihm statt eines hundert Herrscher gegeben, und drang auf Abstellung der Vielherrschaft. Die Wahl fiel auf den durch Frmmig-fett und Weisheit hochberhmten Sabiner a Nu ma Pompilins, den Schwiegersohn des Titus Tatius. Nurna^ 2. Numa (715 672) war dem Krieg abhold und glaubte dem jungen 715672. Staat am meisten zu ntzen, wenn er die in Schlachten verwilderten Ge-mter des Volkes durch weise Einrichtungen zhme und an den Frieden ge-whne. Daher ordnete er den Gottesdienst, stellte sich selbst als Oberpriester (pontifex maximus) an die Spitze des Religionswesens und leitete als solcher Opfer- und Festaufzge. Die Zahl der vestalischen Jungfrauen, die das heilige Feuer in dem Tempel der Vesta (S. 16 Anm.) zu unterhalten hatten, ver-Jannstem- mehrte er von zwei auf vier. Dem Ianus3 zu Ehren baute er einen Tempel, der pkl. mir in Kriegszeiten offen stehen sollte, damit man darin um Frieden bitten knne. Daneben befrderte er den Ackerbau und sicherte die Felder eines jeden durch geheiligte Grenzsteine. Auch denkalend er verbesserte er, indem er das Jahr, das bis dahin nur 10 Monate hatte, in 12 Mondmonate 4 teilte. Weil Numa so weise Einrichtungen traf, verbreitete sich die Sage, da er von der Nymphe Egeria seine Weisheit lerne. Die 43 Jahre seiner Regierung flssen in stillem Glck dahin. Der Iannstempel blieb geschlossen, was während der Dauer des rmischen Reiches nur noch zweimal geschehen ist: zwischen dem 1. und 2. punifchen Kriege (235) und unter Augustus (29). 13. Tullus Hostilius 672640 vor Chr. 1. Tullns Hostilius 672640, kriegerisch: Albalonga. Kampf der Horatier und Kuriatier. Sieg der Rmer. Der Schwestermord. 2. Mettus' Verrat. Die Albaner auf dem clischen Hgel. Tod des Hostilius. Ankus Marcius 640616, friedlich: der aventinische Hgel mit Latinern besetzt: Ostia. 1. Die Wahl der Kurien 5 fiel nach Nnmas Tode auf den kriegerischen aus Rom mchtig ein. Sie waren gottesfrchtig und hielten viel auf Wahrsagungen durch Opfertiere, Anspicien und Bogelflug, Augurien). 2. Latium, das Stammland der Rmer. 3. Kampanien; an der Ostkste: 4. Umbrien. 5. Picenum. 6. S amnium. Unteritalien oder Grogriechenland enthielt an der Westkste: 1. Sit-kamen. 2. Brnttinm; an der Ostkste: 3. Apnlien. 4. Kalabrien. Westlich von Italien liegen die Inseln: 1. Sieilien. 2. Sardinien. 3. Korsika. 1 Das von Rom unter den Knigen und in der ersten Zeit der Republik Erzhlte ist nicht als Geschichte, sondern als Sage aufzufassen. 2 Die Sabiner wurden unter Romulus (Raub der Sabinerinnen) mit Rom vereinigt. Ihr König war Titus Tatius, der noch vor Romulus starb. 3 Der Gott Janus wurde mit einem zwiefachen Gesicht dargestellt; gleichsam als schaue er in die Zukunft und in die Vergangenheit. 4 Vor Numa hatte das Jahr nur zehn Monate; vom Mrz bis Dezember. Der erste Monat war der Mrz, dann folgten sie in der Reihe wie in unserem Kalender bis zum Dezember, der also damals der zehnte Monat war. Numa fgte den Januar und Februar hinzu und setzte den Januar an den Anfang und den Februar an das Ende des Jahres. Dem Februar, als dem letzten Monate, hngte man ein Jahr ums andere den Schaltmonat mit 2022 Tagen an; daher kommt es, da man auch noch jetzt dem Februar den Schalttag zuteilt. Spterhin setzten die Rmer den Februar an die zweite Stelle, zwischen Januar und Mrz. 5 Nach der Verfassung, des Romulus waren die Patricia in dreiig Kurien geteilt,
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