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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 81

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Ix. Die Zeit des Ringens nach Freiheit und Einheit. 81 Staaten hielten es mit sterreich, während Preußen fast ganz allein stand. 2. Anfang und Heeresaufmarsch. Preußen hatte gegen einen dreifachen Feind zu kmpfen: in Norddeutschland gegen Hannover und Hessen; in Sddeutschland gegen Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen-Darmstadt; in Bhmen gegen sterreich. Hier war der schwerste Kamps zu bestehen. Das preuische Heer bestand aus drei gesonderten Armeen, die fast gleichzeitig in Bhmen einrckten und sogleich in den Tagen vom 26. bis zum 29. Juni von Sieg zu Sieg gingen. 3. Entscheidungskampf bei Kniggrtz. Am 3. Juli kam es zur Entfcheidungs-schlacht bei Kniggrtz. Die sterreicher standen hinter einem kleinen Nebenflusse der Elbe, der Bistritz, die hier sumpfige User hat. Die Vortruppen waren in einem groen Halbkreise aufgestellt; hinter ihnen an den aufsteigenden Hhen stand die Artillerie und hinter dieser in einer Senkung die Infanterie und Kavallerie. Die Bume an den Waldrndern waren umgehauen, um der Infanterie als Brustwehren zu dienen. Morgens 8 Uhr beginnt Prinz Friedrich Karl mit seinem Heere die Schlacht. Unter dem Schutze der Kanonen rckt die preuische Infanterie vor und erzwingt bei Sadowa den bergang der die Bistritz, kommt aber in das vernichtende Granatfeuer der sterreicher. Nur der grte Heldenmut vermag hier auszuharren. Schritt fr Schritt erneuert sich der Kampf um die Drfer und Waldstrecken des Bistritzthales; von Stunde zu Stunde wchst die Gefahr; aber die Anwesenheit des Knigs, der die Gefahren und Anstrengungen seines Heeres teilt, begeistert die Truppen stets aufs neue. Mit Ungeduld wird der Kronprinz erwartet, der mit seinem Heere weiter zurck steht und deshalb nicht von Anfang her am Kampfe teil-nehmen konnte. Strmender Regen und durchweichter Boden erschweren ihm das Vorrcken; dazu steigt die Strae von Hhe zu Hhe steiler auf. Endlich, um 2 Uhr nachmittags, trift er ein, nimmt sogleich am Kampfe teil, und die sterreicher erkennen, da die Schlacht fr sie verloren ist. Fliehend gehen sie auf die Festung Kniggrtz zu. 4. Friede zu Prag und Erweiterung Preuens. Nun der-folgten die Sieger die immer weiter zurckweichende sterreichische Armee in der Richtung gegen Wien. In Nikolsburg, 12 Meilen von Wien, nahm der König sein Hauptquartier und erwartete das Ende der Friedensverhandlungen. Diese wurden zu Prag gepflogen. sterreich mute danach ganz, aus dem Deutschen Bunde austreten, auf jede Ein-Mischung in deutsche Angelegenheit verzichten und 60 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen. Seitdem ist sterreich ein Kaiserreich fr sich und Wien seine Hauptstadt: Berlin aber ist Deutschlands Hauptstadt geworden. Hannover. Kurhessen mit Nassau und Frankfurt a. M., die zu sterreich gehalten hatten, sowie Schleswig-Holstein wurden dem preuischen Staate einverleibt und galten fortan als preuische Provinzen. 5. Der Norddeutsche Bund. An Stelle des Deutschen Bundes trat nmieermorddentsche Bund, zu dem sich zweiundzwanzig nord-deutschehwm^ unter Preuens Fhrung vereinigten. Der Prsident des Bundechmklasnig Wilhelm von Preußen. Gras Bismarck ward Bundes-kanzler.. -jjfe Angelegenheiten des Bundes wurden auf dem Reichstage desfelbmhwdtztlin beraten. Der Bund hatte ein gemeinsames Bundes-Heer, gleichvmhnzen und Gewichte u.a. Auch die alte Reichspost der Familie Tviurnz und Taxis wurde abgelst und mit den Posten der norddeutsch^ Staaten verschmolzen. So ward ganz Norddeutschland ein Tecklenburg, Deutsche Geschichte. 6

2. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 67

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
F. Das Schlesische Gebirgsland. 67 desto spärlicher wird der Holzwuchs. Hoch oben wächst nur noch knorriges Knieholz und kräuterreiches Gras. Die höchsten Gipfel bekleiden Moose und Flech- ten. Der Ackerbau ist im eigentlichen Gebirge nur dürftig; um so lohnender ist die Viehwirtschast. Auf den hochgelegenen Bergwiesen weiden wüh- rend des kurzen Sommers Scharen von Rindern, Schafen und Ziegen. 3. Leben der Gebirgs- bewohner. Die Hirten wohnen iu den zahlreichen, zer- streut umherliegeudeu Holz- häusern, Baudeu genannt, und betreiben die Vieh- zucht ähnlich wie dieschwei- zer Hirten in den Senn- Hütten auf den Alpen. Im Juni ziehen sie mit ihren Herden zu Berg. Dann hallt das Gebirge bis Ende September vom Schall der Herdenglocken Wider. Im Oktober, wo es bereits zu schneien ansängt, kehrt die Herde in die Banden zu- rück und wohut dort im acht Mouate laugen Wiuter mit den Menschen znsam- men. Oft sind diese Banden im Winter so tief ein- geschneit, daß die Bewohner nur durch den Schornstein einen Ansgang ins Freie gewinnen können. Den Weg znm Tale, der durch hohe Stangeu bezeichnet ist, legen, sie pfeilschnell auf ihren Schneeschuhen zurück. 5*

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

4. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

6. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

7. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 257

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
106. Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiserreichs. 257 der Belagerer nicht befreien. Um den zähen Widerstand zu brechen, begannen die Deutschen endlich die Beschießung. Bald war eins der Forts erobert, und nun flogen die deutschen Granaten bis in die Vorstädte von Paris. Das hatte man sich, da die Entfernung fast eine Meile betrug, nicht träumen lassen. Die Franzosen waren außer sich, daß die „Barbaren" einen solchen Frevel gegen „die heilige Stadt" — so nannten sie Paris — zu verüben wagten. Als nun aber nach viermonatlicher Belagerung alle Hoffnung auf Hilfe von außen schwand; als der Hunger, zu dessen Stillung auch das Fleisch von Hunden, Katzen und Ratten nicht verschmäht wurde, quälte; als mitten im Winter die Feuerung und das Gas ausgingen; als auch ein letzter großer Ausfall scheiterte: da endlich baten sie um Waffenstillstand, dem dann die Übergabe von Paris folgte. Hiermit war der Krieg entschieden. Zum Zeichen der völligen Besiegung hielt einen Monat später eine Abteilung der deutschen Armee ihren Einzug in die französische Hauptstadt. 17. Friede zu Frankfurt (10. Mai 1871). Am 10. Mai 1871 wurde zu Frankfurt am Main der Friede unterzeichnet. Bedingungen: 1. Frankreich tritt das Elsaß außer Belfort und Deutsch-Lothringen einschließlich Metz an Deutschland ab. 2. Frankreich zahlt fünf Milliarden Frank (— 4000 Millionen Mark) Kriegskosten und behält bis zur Abzahlung deutsche Truppen im Lande. So endete der Krieg von 1870 und 1871. Nie sind in einem Kriege so viele Gefangene gemacht. 370000 Gefangene wurden nach Deutschland geführt; die als kriegsgefangen erklärte Besatzung von Paris zählte 240000, die nach der Schweiz gedrängte Bonrbakische Armee 88000 Mann. An Adlern und Fahnen wurden 107, an Geschützen 7 400 erbeutet. 20 Festungen wurden erobert und ebensoviel Schlachten geschlagen, ungerechnet die zahllosen kleineren Gefechte. Den Deutschen kostete der Krieg, welcher im ganzen 7 Monate dauerte, 130 000 Mann. — Am 16. Juui 1871 fand der Einzug der siegreich heimkehrenden Truppen in Berlin statt. 106. Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiserreichs. 1. Die Vorbereitung. Der Gewinn an Land und Leuten, an Ruhm und Geld war nicht der einzige, ja nicht der größte. Das wichtigste Ergebnis des Krieges war die Wiederherstellung des Deutschen Reichs. Schon nach den ersten glänzenden Ruhmestaten, an denen alle deutschen Stämme beteiligt waren, wurde der Gedanke nach einer Einigung Deutschlands wieder lebendig. Zunächst erfolgte nun nach dem Vorgänge Badens der Eintritt der süddeutschen Staaten in den norddeutschen .Bund. Dann forderte König Ludwig Ii. von f?er.n bin Schreiben, das sein Oheim, Prinz Luitpold, in Versailles persönlich überreichte, den siegreichen König von Preußen auf, die deutsche Kaiserwürde zu Übernehmen. Die übrigen deutschen Fürsten und freien Kaiser-Heine, Weltgeschichte. 6,|7. Auflage. 17

8. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 523

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
523 vielerlei Kunstwerk und Andenken, das von den großen Tagen im Leben des Kanzlers Zeugnis gibt, als z. B. der Tisch, auf dem zu Ver- sailles einst der Vorfriede mit Frankreich unterschrieben ward, oder das bronzene Abbild des Denkmals vom Niederwald, das Kaiser Wil- helm seinem treuen Diener 1883 schenkte. 3. Als der Fürst 1892 zu Kissingen Brunnen trank, nachdem er zu Wien .seinem ältesten Sohn in den Ehestand verhelfen, kamen schon dorthin aus Thüringen und Würtemberg, aus Franken und Baden, aus Hessen und der Pfalz die Männer gewandert, um ihn als den Einiger Deutschlands zu grüßen, und er gab ihnen allen ernste und herrliche Worte mit auf den Weg von der Einigkeit, die wir gewonnen und festhalten wollten. Im anderen Frühjahr aber machten sich ganze Scharen aus dem nördlichen Deutschland zu ihm nach Friedrichsruh auf, Scharen aus Schleswig-Holstein, Lübeck, Hamburg, Oldenburg, Mecklenburg, Lippe und Braunschweig, die ihm ihre dank- bare Huldigung brachten. Da hat er auch sie gemahnt, das Deutsche Keich in Treue zu hüten und zu pflegen, indem ein jeglicher Stamm seine Eigenart hüte und pflege. Im Frühling 1894 kamen sogar die Frauen und Jungfrauen aus dem Südwesten des Deiches und dem bergischen Lande gepilgert und hörten von ihm, wie hoch ihm für die Zukunft des Vaterlandes an den Frauen und Müttern gelegen sei. Alle diese Wallfahrten waren aber doch nur ein Kinderspiel gegen die nächsten, die vom März bis zum Mai 1895 nach Friedrichsruh von allen vier Enden sich aufmachten. Denn am 1. April kam der Tag, an dem er vor achtzig Jahren einst dem deutschen Volke geschenkt war, und welcher gute Deutsche hätte sich nicht dessen freuen sollen? Allen voran traf am 26. März der Kaiser selbst mit dem Kronprin- zen ein. Der führte ihm eine Schwadron der Magdeburger Kürassiere, deren Chef der Fürst Bismarck war, mit einigen anderen Truppen vor und bat ihn, „hinter dieser Schar den kampfgerüsteten Heerbann alter germanischer Stämme zu sehen, die den heutigen Tag mitfeier- ten.“ Von denen aber, die am Geburtstag selbst ihre Glückwünsche darbrachten, will ich keinen weiter nennen als nur die Herren Lek- toren und die Herren Studenten von allen deutschen Universitäten. Uber 5000 von diesen zogen mit fliegenden Bannern und festlichem Wichs heran und gelobten, unermüdlich das Lebens werk des Fürsten weiterzubauen. Da wurde sein Herz froh, und er meinte, nun sähe er die Zukunft Deutschlands sicher voraus, und er hoffe, sie würden auch im Jahre 1915, so viele von ihnen noch lebten, dem Kaiser und Reich ihre treuen Hochrufe bringen. 4. Am 30. Juli 1898, als der Zeiger auf 11 Uhr am Abend stand schied Bismarck zu Friedrichsruh friedlich von hinnen. Da stand
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