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1. Teil 2 - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den ganzen O. erobert hat. Word- und Uordmestasien. § 2. Sibirien. 1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um- faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral- asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee, dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu, deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin. Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief- landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen, Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel, Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo- nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz- tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die

2. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

3. Teil 2 - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 § 48. Das Königreich Rumänien. — Z 49. Rußland. Korfu (Kerkyra) mit der Hauptstadt des gleichen Namens; die größte ist Kephallonia; die bevölkertste Zante (Zakynthos), das kleine Jthaka ist die Heimat des Helden Odysseus. Osteuropa. § 48. Das Königreich Rumänien. 1. Lage und Bodengestaltung. Rumänien stößt im O. an das Schwarze Meer und den russischen Grenzfluß Pruth, im S. an die Donau, im W. und N. an die Karpaten und an Galizien. Es ist überwiegend Tief- und Hügelland, der Hauptfluß ist die Donau mit ihrem größtenteils sumpfigen Delta, dessen einzig schiffbarer Arm die Sulina ist. Es umfaßt drei Teile, das fruchtbare Tiefland der Walachei, die hüglige Moldau und die sumpfige Dobrudscha. 2. Klima und Kultur. Wegen seiner nach O. offenen Lage hat es kontinentales Klima, d. h. eisigkalte Winter und regenreiche, heiße Sommer. Ackerbau und Viehzucht blühen, seitdem sich das Land 1878 von der Türkenherrschaft befreit und unter einem Könige aus dem Hause Hohenzollern geeint hat. Die Hauptausfuhr, begünstigt durch den Ver- kehr auf der Donau und ihren Nebenflüssen, ist Weizen und Mais; der Handel liegt meist in den Händen der Juden. Die Bewohner sind, wie schon der Name sagt, Romanen, aber griechisch-katholischer Konfession. Im Mittelpunkt der Walachei liegt die Hauptstadt Bukarest, 280000 Einw., in ihrem Aufbau ein Gemisch asiatischer Verkommen- heit und europäischer Zivilisation. Universität. In der Moldau Jassp, 78000 Einw., wichtig durch den Handel mit Rußland; am Schwarzen Meere der Hafen Köstendsche. § 49. Nutzland. 1. Lage. Das ungeheure, mehr als die Hälfte Europas ein- nehmende Tiefland Rußland, auch das Sarmatische genannt, wird im W. von Rumänien, Österreich-Ungarn und Deutschland, gegen das eine natürliche Grenze fehlt, der Ostsee (wiederhole die Meerbusen!) und Skandinavien begrenzt, im N., O. und S. hat es dieselben Grenzen wie der gesamie Erdteil.

4. Teil 2 - S. 117

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 51. Das Königreich Dänemark. 117 B. Norwegen. Die Hauptstadt Kristiania, 230000 Einw. (wo gelegen?), Universität. — Bergen (Bedeutung?) 72 000 Einw., einst ein wichtiges Quartier der alten Hansen. Wiederhole die übrigen schon genannten Städte! § 51. Das Königreich Dänemark. 1. Lage und Teile. Von der S.-Spitze Schwedens nach W. bis zur Halbinsel Jütland zieht sich eine Gruppe größerer und kleinerer Inseln hin. Diese und der n. der Königsau gelegene Teil Jütlands bilden das Königreich Dänemark. Die bedeutendsten dieser Inseln sind Seeland, Fünen, Falster. Von den Meeresarmen, die sie einfassen, ist für den Handelsverkehr am wichtigsten der Sund, dessen Fahrrinne an Seeland entlang geht. Der Kleine Belt an der Küste Jütlands ist wegen seiner flachen Stellen am gefährlichsten. 2. Bodengestaltung. Die Inseln sind alle fruchtbares Tief- land; Jütland dagegen, dessen N.- Spitze mit dem sür die Schiffahrt so gefährlichen Kap Skagen (Skagens Horn) durch den Limfjord ab- gerissen ist, zeigt nur am Ostrande Wälder, während das Innere und die W.-Küste, wegen ihrer Sandbänke die „eiserne" genannt, meist sandig und unfruchtbar ist. Der letzte Ausläufer des öden Baltischen Landrückens durchzieht sie. 3. Klima und Kultur. Bei dem milden, an Niederschlügen reichen Seeklima sind die Inseln für den Ackerbau wohl geeignet; saftige Wiesen haben Rinder- und Pferdezucht hervorgerufen. Ausgedehnte Buchenwaldungen sind ein Schmuck vieler Gegenden. Infolge seiner Lage nimmt das Land regen Anteil an dem Handel der ganzen Ostsee. Die eigene Ausfuhr setzt sich aus den Erzeugnissen des Bodens und der Viehzucht zusammen, während Industriewaren eingeführt werden müssen. 4. Bevölkerung, Staat und Städte. Dänemarks Macht- stellung war im Mittelalter weit größer als jetzt. Es herrschte eine Zeitlang über England, ihm waren Schweden und Norwegen (vergl. § 50) Untertan. 1864 verlor es als letztes Gebiet die jetzt preußische Provinz Schleswig-Holstein. Die Dänen sind Germanen, ihre Sprache der norwegischen und schwedischen nahe verwandt. Die lutherische Kon- fession ist fast allein herrschend. Die allgemeine Volksbildung steht auf einer hohen Stufe. Die Hauptstadt des Königreichs ist Kopenhagen (= Kaufmanns- Hajen) 480 000 Einw., auf der O.-Küste Seelands mit trefflichem Kriegs-

5. Teil 2 - S. 124

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 § 53. Die Schweiz. § 53. Die Schweiz. 1. Lage und Bodengestaltung. Die Schweiz wird von Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich eingeschlossen und umfaßt das Gebiet der Mittelalpen und Rhätischen Alpen, der Schweizer Hoch- fläche und des Schweizer Jura. (Wiederhole das darüber Gesagte!) 2. Klima und Kultur. Die Schweizer Hochfläche hat eine durchschnittliche Jahrestemperatur von + 6—7° C, die Gebirgsgegenden sind der Höhenlage entsprechend kälter. Die Ufer des Boden- und Genfersees, die Täler des Rhone und Tessin sind milder. Die Haupt- beschäftigung der Bewohner ist Rindviehzncht, doch kann der Fleischbedarf nicht ganz gedeckt werden. Dagegen wird der berühmte Schweizer Käse in großen Mengen ausgeführt. Von Industriezweigen sind bedeutend: die Uhrenfabrikation (Genf) und Seiden- und Baumwollenbearbeitung (Zürich). Der Handel konnte sich auch gut entwickeln, weil die Schweiz ein Durchgangsland nach allen Richtungen ist; daher ist das Eisenbahnnetz sehr ausgedehnt. Nicht wenige erwerben sich ihren Lebensunterhalt durch den alljährlich in den Sommermonaten starken Fremdenverkehr. 3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung, die Kelten, sind, bis auf geringe Reste in Graubünden, in der Völkerwanderung vernichtet. Germanen (Alemannen und Burgunden) besetzten das Land. Als im 14. Jahrhundert die auf ihrer Stammburg an der Aare ansässigen Habsburger (Albrecht I.) das Gebiet zu ihrer Hausmacht zu schlagen versuchten, griffen die Schweizer Urkantone, welche um den Vierwaldstätter See liegen, zu den Waffen. 1291 wurde ein Bund geschlossen, dem bald andere Landschaften beitraten. In blutigen Kämpfen gegen die Habsburger und burgundischen Valois (Karl der Kühne) behaupteten sie ihre Freiheit. 1648 wurde die Schweiz vom Deutschen Reiche getrennt und als selbständiger Staat anerkannt. Der größte Teil der jetzigen Bevölkerung sind Germanen, im Sw. wohnen Franzosen, im S. (Tal des Tessin) Italiener. Das evangelisch- reformierte Bekenntnis, dessen Stifter, Zwingli und Kalvin, in der Schweiz gelehrt haben, herrscht vor, ein Drittel etwa ist katholisch. 4. Staatliche Verhältnisse. Die Schweiz ist ein Bundes- staat, der aus 22 Einzelkantonen besteht, von welchen jeder seine eigne Verfassung hat. Der Präsident und Bundesrat tagen in Bern, der Landeshauptstadt an der Aare. Die größeren Städte, die sich nur auf der Hochebene oder in den breiteren Flußtälern befinden, sind durch den Verkehr allein zu Bedeutung gelangt. Solche sind: (wiederhole das

6. Teil 2 - S. 126

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 §54. Das Kaiserreich Österreich - Ungarn. die Donau. (Siehe § 79.) Bei Passau tritt sie aus Deutschland in Öfterreich ein; anfangs von waldbedeckten, an Naturschönheiten reichen Anhöhen, welche zum Böhmisch-Mährischen Gebirgsland und zu den Alpen gehören, eingeengt, kommt sie unterhalb von Linz und Wien, welche daher seit alters her wichtige Übergangsorte vom Alpengebiet nach dem N. sind, in die sich ständig erweiternde Ebene, in der sie von l. aus Mähren die March erhält; die Ufer dieses Nebenflusses sind häufig der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen (Aspern, Auster- litz). Unterhalb von Preßburg, das am Eingang nach Ungarn liegt, umschließt sie mit drei Armen zwei Inseln, welche sehr fruchtbar sind, und empfängt von l. und r. je zwei wasserreiche Nebenflüsse, Waag und Gran von den Karpaten, Leitha und Raab von den Alpen. Bei Waitzen wird sie durch die Karpaten nach S. gedrängt, diese Richtung behält sie bis zum Einfluß der Drau, biegt nach So. bis zur Mündung der Save und muß die Karpaten bei Orsowa durchbrechen. Diese für die Schiffahrt hinderliche Stelle, „das Eiserne Tor", ist seit kurzem durch einen Kanal umgangen. Von l. erhält sie in Ungarn die fischreiche Theiß, in deren oberem Flußgebiet die feurigen Ungarmeine gebaut werden, während ihr Unterlauf häufig unter furcht- baren Überschwemmungen leidet (bei Szegedin). Die weiten Ebenen Ungarns sind Steppen, deren fruchtbarer Boden gewaltig ausgedehnte Felder mit Weizen und Mais trägt, während auf den grasreichen Weiden, den Pußten, unermeßliche Herden halbwilder Rinder, Pferde, Schafe und Schweine von berittenen Hirten gehütet werden. Braune Zigeuner durchziehen auf ihren Wagen das Land. C. Das Böhmisch-Mährische Stufenland senkt sich all- mählich von N. nach S. und umsaßt die beiden Flußgebiete der oberen Elbe mit ihrem größten l. Nebenflusse, der Moldau, und der Eger (woher?), sowie der March (wohin?). Nenne die Grenzen im W., N. und O.! Am O.-Rande bricht die Oder zwischen Sudeten und Beskiden in der Mährischen Pforte durch, so daß die beiden Fluß- täler der Oder und Elbe wichtige Verkehrsstraßen nach Deutschland bilden. Infolge der geschützten Lage und der darum warmen Sommer, auch durch die Fruchtbarkeit des Ackerbodens besonders in den Flußtälern, ist Acker- und Obstbau sehr rege. Der Mittelpunkt ist der Talkessel der Moldau mit der Hauptstadt Prag. In den Bergen sind mächtige Kohlenlager (Stein- und Braunkohlen), sowie viele Erze vorhanden. Im Egertale findet sich Porzellanerde, im Böhmer Wald Gesteine zur Glasbereitung. Zahlreiche Mineralquellen haben den Weltruf von Heilbädern, wie Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad begründet.

7. Teil 2 - S. 59

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 59 Meer 1600 m Höhe hat, dann aber sanft sich nach O. wieder senkt. Der Dünengürtel ist öde und wüst, und die dahinter liegenden, meist von N. nach S. streichenden Höhenzüge sind in Sand und Geröll ost vergraben. Die Flußbetten auf der Hochfläche des Innern sind den größten Teil des Jahres hindurch trocken. Nur wenn in dem gebirgigen Hinterlande die Regenzeit anhebt, füllt sich der Oberlauf, und die Wassermasse ergießt sich plötzlich das trockene Flußbett hinab; der durstige Boden aber nimmt davon so viel in sich auf, daß der Fluß nur in sehr nassen Jahren wirklich bis zum Meere gelangt. 3. Klima und Kultur. Das ganze Gebiet leidet unter großer Trockenheit, eine Folge der polaren Meeresströmung; besonders an der Küste regnet es nie, ist aber auch wegen der Kühle jener Strömung nicht heiß, daher für die Europäer sehr gesund. Im Innern finden sich gute Weiden für Rinder und Schafe und brauchbarer Ackerboden, zur An- siedelung sehr geeignet. Auch Straußenzucht wird getrieben und in den Randgebirgen Bergbau auf Gold, Silber und Kupfer. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Guano, Häute und Straußenfedern. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner des deutschen Gebietes wird auf 200 000 geschätzt. Im s. Drittel sind es Nama, reine Hottentotten von fahl gelbbrauner Hautfarbe. N., die ganze breite Mitte einnehmend, wohnen die Hirerö, Bantu- Neger, von kräftiger Gestalt und schwarzbrauner Hautfarbe; sie treiben ausschließlich Viehzucht. In diesem Gebiete ist der durch warme Quellen berieselte, von üppigem Baumwuchs (Feigen und Apfelsinen) umgebene Ort Windhuk Windspitze), in 1600 m Seehöhe, zur militärischen Hauptstation wie zum Sitze des Gouverneurs gemacht worden. Die Ambo endlich haben das n. kleinste, aber beste Drittel inne, kräftige, untersetzt gebaute Bantu-Neger. In den Gebirgen und Einöden der Kalahari wohnen die Buschmänner, die ebenso wie die Damara-Neger von den eingewanderten Herero unterworfen und versprengt sind. Un- gefähr 4000 Weiße wohnen in der Kolonie, davon etwa 2000 Deutsche. An der Küste des Nama-Landes liegt die älteste deutsche Nieder- lassung, von dem Bremer Kaufmann Lüderitz erworben, mit dem guten Hafen Angra Pequena; doch es fehlt an Trinkwasser, und der da- hinter liegende 90 km breite Dünengürtel erschwert allzusehr den Ver- kehr mit dem Binnenlande. Weiter nordwärts fast unter dem Wendekreise liegt Sandwich-Hafen und unweit der Mündung des Swakop der Ort Swakopmund, der den deutschen Verkehr ganz an sich gezogen hat, da die Reede zwar flach, aber Trinkwasser und Viehweide nicht sehr weit entfernt ist. Eine Eisenbahn verbindet den Ort mit Windhuk.

8. Teil 2 - S. 61

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 61 Das niedrige Vorland nehmen die Duala ein, von brauner, bald hellerer, bald dunklerer Hautfarbe und muskelstarkem Körperbau, ein Handelsvolk, schwerer Arbeit ganz abgeneigt. In ihrem Gebiete liegt auf dem hohen Ufer zur Linken der Wuri-Mündung die Stadt Duala, in der etwa 2 km am Flusse entlang Negerdorf an Negerdorf sich reiht. Das westliche Viertel bildet die Europäerstadt, in welcher der deutsche Gouverneur wohnt. Im Garten desselben hat der berühmte Afrika- forscher Gustav Nachtigal seine letzte Ruhestatt gebunden. Am Flußufer zahlreiche Faktoreien. S. vom Kamerun-Berge an der Meeresküste liegt das anmutige Städtchen Viktoria mit einer englischen Missionsstation. Iv. Deutsch-Togo. 1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. Nur 60 km nimmt an der Küste von Ober-Guinea das deutsche Schutzgebiet Togo ein, im O. durch französisches, im W. am Volta entlang durch englisches Gebiet begrenzt, während die Binnenlandsgrenze nach dem Reich der Felatah der 11° n. Br. bildet. In dieser Umgrenzung umfaßt das Ge- biet 87 000 qkm, etwas größer als das Königreich Bayern, also die kleinste deutsche Kolonie. Der Strand ist ganz niedrig und kahl, durch die in den Guinea- Busen hineindrängende, für die Landung der Schiffe so gefährliche Dünung des Ozeans aufgebaut. Dadurch aufgestaut, haben die aus dem Binnenlande herabfließenden Flüsse hinter dem Strande zu weiten Lagunen sich ausgebreitet, denen lange Nehrungen vorgelagert sind. Von diesen Lagunen steigt das Land landeinwärts sanft an, sehr fruchtbar durch seinen roten Lehmboden, sorgfältig bebaut und dichtbewohnt. Das sudanische Hinterland ist eine von mäßigen Höhenzügen unter- brochene Hochebene, welche Savannen mit niedrigem, starrem Grase und zerstreuten Baumgruppen zeigt. Es senkt sich sanft zu dem Volta, der, nachdem er eine bedeutende Wasserstraße geworden ist, in das englische Gebiet abbiegt. 2. Klima und Kultur. In dem tropischen Klima der Küste, das durchschnittlich 4- 25° zeigt, gedeihen vorzugsweise Öl* und Kokos- palme, während Ackerbau wegen des Malariafiebers unmöglich ist. Das Innere dagegen, von fortwährenden Sw.-Winden stark befeuchtet, hat milderes Klima und üppige Pflanzenvegetation. Kaffee, Tabak und Baumwolle werden überall angebaut, Rinder und Pferde gezüchtet. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl und Gummi. 3. Bevölkerung und Ortschaften. Die Bevölkerung wird auf 2 Millionen geschätzt. Sie besteht im sudanischen Hinterlande aus

9. Teil 2 - S. 151

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§ 70. Das Meer. 15t In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt, auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind, ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in Niederdeutschland (Bourtanger Moor). Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb, und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen. Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt. Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze (s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten- und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien, nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die Eismassen als Eisberge im Meere umher. § 70. Das Meer. Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m (§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest. Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch- salz (die Ostsee nur 1%, warum?). Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene

10. Teil 2 - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Britisch - Nordamerika. Chinesen, der wichtige Ausgangspunkt des Handels nach Japan, China und Australien. Utah, am großen, herrlich blauen Salzsee, bewohnt von der schwärmerischen Sekte der Mormonen, welche durch künstliche Be- Wässerung fruchtbares Ackerland inmitten der Wüste geschaffen haben. Ihre Stadt Saltlake City gilt ihnen als das neue Jerusalem. Von den Territorien ist das zur Zeit bedeutendste Alaska, der Beringstraße gegenüber, wo im Tal des Klondike reiche Goldlager ge- sunden sind. §38. Britisch-Nordamerika. Das ungeheure Gebiet im N. der Vereinigten Staaten vom 49" n. Br. und den Kanadischen Seen bis an das Polarmeer ist außer Alaska und Grönland englisches Besitztum. Eigentlich wertvoll sind nur die s., namentlich die sö. Striche; die n. Gegenden umfassen un- geheure Einöden, nur einzelne Forts und Handelsfaktoreien liegen hier zerstreut. Im nö. Labrador und auf dem Archipel wohnen Eskimos. Am dichtesten ist die Bevölkerung in dem gemäßigteren So., wo sie fast durchweg aus eingewanderten Europäern, Engländern, Franzosen und Jrländern, besteht. (Wiederhole das bisher über dies Gebiet Gesagte!) Das Land besteht aus dem kanadischen Staatenbund, der eigne Verwaltung hat und nur einen, von England ernannten General-Gouverneur duldet, und der Insel Neufundland. A. Die Herrschaft Kanada. Von den Provinzen liegt am St. Lorenzstrom Kanada (Ober- und Nieder-Kanada, oder Ontario und Quebeck genannt), zuerst von den Franzosen kolonisiert, deren Sprache und (katholische) Kirche sich als vorherrschend erhalten hat. Hauptstadt ist Ottawa, bedeutender als Handelsstädte Quebeck, Montreal, 270000 Einw., und Toronto, 210000 Einw. (Pelzmarkt). Auf der Halbinsel Neu-Schottland Halifax, befestigter Hafen, der nie zu- friert. — Am großen Ozean Britisch-Columbia, reich an Gold, Silber, Kohlen, Holz und Fischen, wichtig für den Handel; davor die dichtbewaldete Vancouver-Jnsel. B. Die Insel Neufundland ist die größte unter den ö. vor- gelagerten Inseln, reich an Pelzwild und wichtig durch den Reichtum an Seehunden und noch viel mehr an Fischen, welche aus der Großen (Sand-) Bank von Neufundland gefangen werden (Stockfische). Neu-
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