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1. Teil 2 - S. 38

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 § 20. Polynesien. 1. Überblick. Unter Polynesien (d. i. Vielinselwelt) versteht man die unzähligen kleinen Südseeinseln, die über den Großen Ozean, nament- lich zwischen den beiden Wendekreisen, zerstreut sind. Nach ihrer Be- schaffenheit unterscheidet man hohe, meist vulkanische Inseln, welche infolge reichlicher Benetzung üppigen Pflanzenwuchs zeigen, und niedere oder Koralleninseln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallen- tierchen entstanden, welche in Meeren, deren Wärme nicht unter 18° C. sinkt, ihre harten Kalkkrusten aufbauen. Diese Korallenbauten nennt man Strand- oder Küstenriffe, wenn sie sich an die Küste einer Insel anschließen, Damm- oder Wallriffe, wenn sie, für die Schiffahrt gefährlich, in einiger Entfernung von der Küste entstehen, und Atolle (Ringinseln), wenn sie um ein flaches Meeresbecken (Lagune), in welchem das Land versunken ist, angeordnet sind. Diese Atolle erhalten nach und nach durch Anschrvem- mungen eine Erdschicht, auf der Palmen und andere Pflanzen wachsen und Seevögel sich niederlassen. Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr gleichmäßig und gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaum und mehrere Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden angebaut. Die Bewohner, die malaiischen Polynesier, sind ein schöner und begabter Menschenschlag, der aber seit der Ankunft der Europäer dem Aussterben entgegengeht. Die größte Anzahl derselben ist zum Christentum übergetreten. Die meisten der polynesischen Inselgruppen sind im Besitze der europäischen Mächte, welche hauptsächlich mit der Kopra Handel treiben. Dazu sind einige der Inseln wichtige Häfen für den Verkehr zwischen Amerika und Asien und Australien. 2. Drei Gruppen lassen sich unterscheiden: a) Im N., ziemlich unter dem Wendekreis des Krebses, liegen die Hawaii-Jnseln, welche 1897 von den Amerikanern in Besitz ge- nommen sind. Die größte Insel der Gruppe, Hawaii, trägt mehrere Vulkane, deren höchster der Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) mit kahler Kuppe, ost mit Schnee bedeckt, sich 4200 m erhebt. Er ist jetzt erloschen; dagegen ist der fast ebenso hohe Mauna Loa (d. i. Großer Berg) noch fortdauernd tätig. An seiner Seite befindet sich der Kratersee Kilauea, im Durchmesser 4 km, gefüllt mit wogender, kochender Lava. Die in herrlicher Umgebung gelegene Hauptstadt Honolulu auf Oahu mit

2. Teil 2 - S. 118

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. und Handelshafen, bedeutende Handelsstadt. Universität. Berühmtes Museum mit den Bildhauerarbeiten Thorwaldsens; stark befestigt. — Korsör, Überfahrtshasen nach Kiel. — Aarhus, der einzige be- deutende Handelsplatz auf dem Festlande, 52000 Einw. Zu Dänemark gehören: s) Die zwischen Schweden und Pommern gelegene Insel Born- Holm mit ihren steilen Kreidefelsen. d) Die n. von Schottland gelegenen Färöer ( = Schafinseln), deren Bevölkerung unter Stürmen und viel Niederschlägen zu leiden hat. Außer Schafzucht wird Fische und Vögelfang (Eidergänse) ge- trieben. c) Die im Nw. des Atlantischen Ozeans gelegene Insel Island (= Eisland). Diese nächst Großbritannien größte Insel Europas ist ganz gebirgig, von gewaltigen Gletschern und Schneefeldern bedeckt, nur an der S.-Küste zugänglich. Die Hauptmasse der Gebirge ist vulkanisch; der größte Vulkan ist der Hekla. Merkwürdig sind die heißen Spring- quellen, Geysir genannt, welche zu Zeiten bis zu 70 m ihr Wasser in die Lüfte schleudern. Die Strenge des Klimas und die Rauheit des Landes überhaupt bewirkt, daß nur 80000 Menschen meist in zerstreuten Höfen oder nahe der Küste wohnen; sie nähren sich von Schafzucht und Fischfang. Das Isländische Moos kommt zur Ausfuhr aus dem einzigen Hafen Reikjavik, 4000 Einw, der im Sommer Dampferverbindung mit Kopenhagen hat. Mitteleuropa. 8 52. Die Alpen. jl. Lage und Ausdehnung. Die Alpen, das europäische Hauptgebirge, berühren mit ihrem Sw.-Ende den Golf von Genua, im O. erreichen sie einerseits die Donau bei Wien, andererseits nähern sie sich dem N.-Ende des Adriatischen Meeres. Sie ähneln in ihrer Flächen- ausdehnung einem Füllhorn, dessen Öffnung nach der Ungarischen Tief- ebene, dessen ausgebogene Seite nach Frankreich und Deutschland, dessen eingebogene Seite nach Italien gewendet ist. Im allgemeinen nimmt die Höhe der Alpen nach O. ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit zu. Die Länge des Gebirges beträgt über 1000 km, die von ihm bedeckte Fläche 220000 qkm; die Breite wechselt zwischen 120 und 220 km.

3. Teil 2 - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 57 2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch- Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen- land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar, dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor- gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland, so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu seiner Mündung beibehält. W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor- gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um- geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich. Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo. 3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge- langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts- temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter herrscht besonders Trockenheit. 4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder. Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal, Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger. Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.

4. Teil 2 - S. 145

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
1 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen. Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand- teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer- schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er- starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde. Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein, Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In- folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander- liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein- zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt. In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage. Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch- Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent- standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt. Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über- reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.) Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die je nach Jahrmillionen anzunehmen sind: I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga- nismen. Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne, Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10

5. Teil 2 - S. 149

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 68. Die Inseln. — § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. 149 Nach der Form unterscheidet man Massen- und Kettengebirge. Kamm oder Grat ist die über dem Rücken der Gebirge fortlaufende Linie. Einschnitte der Kammlinie ergeben Einsattelungen, Pässe, Erhebungen der Kammlinie führen zu Gipfeln. § 68. Die Inseln. Wir unterscheiden kontinentale und ozeanische Inseln. Kontinentale Inseln gehören sowohl nach ihrer geologischen Formation als auch nach dem auf ihnen vorhandenen Tier- und Pflanzen- leben zum benachbarten Festlande, oder sind wohl gar in älterer Zeit von diesem losgerissene Stücke (friesische Inseln, England, Tasmanien). Die ozeanischen Inseln können einen dreifachen Ursprung haben, a) Sie sind letzte Überreste versunkener Kontinente Madagaskar), b) sie sind durch vulkanische Tätigkeit über den Meeresspiegel emporgehoben, c) sie sind durch die Tätigkeit der Korallentiere entstanden und umsäumen dann entweder riffartig andere Küsten oder bilden ringförmige Inseln (Koralleninseln, Atolle). Da die Koralle nur in bestimmter Meerestiefe zu leben vermag, und die Korallenbauten oft in gewaltige Tiefen reichen, so finden sich diese Bauten nur in Gebieten säkularer Senkung (f. §67). § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. Von der ungeheuren Fläche der Ozeane erheben sich ununterbrochen Wasserdämpfe, die als Wolken über die Kontinente dahinziehen und hier als Regen, Schnee, Hagel, Tau, Reif, Nebel niederschlagen. Ein Drittel dieser Niederschläge verdunstet wieder, ein Drittel fließt an der Oberfläche ab, ein Drittel saugt die Erde auf. Die Aus- trittsstellen dieser Wassermassen aus der Erde sind die Quellen. Das die Erde in lausenden von Adern durchdringende Wasser löst mancherlei Bestandteile in sich auf, besonders kohlensauren Kalk, Kieselsäure und Salze. Häufig kommt es aus so großer Tiefe, daß es eine Temperaturerhöhung erfahren hat. So entstehen unsere Mineral- (besonders Sol-)quellen und unsere warmen und heißen Quellen. Wie schon hieraus ersichtlich, übt das Wasser eine zersetzende Tätigkeit aus, nicht nur in der Erde, sondern auch auf derselben. Die härtesten Gesteine werden unter dem teils mechanischen, teils chemischen (Sauerstoff) Einfluß von Luft und Wasser zerstört, sie verwittern.

6. Teil 2 - S. 151

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 70. Das Meer. 15t In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt, auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind, ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in Niederdeutschland (Bourtanger Moor). Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb, und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen. Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt. Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze (s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten- und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien, nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die Eismassen als Eisberge im Meere umher. § 70. Das Meer. Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m (§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest. Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch- salz (die Ostsee nur 1%, warum?). Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene

7. Teil 2 - S. 171

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften. 171 festungartigen Steinwänden (Prebischtor, Bastei, Königstein) sind eine Folge der großartigen Erosionstätigkeit der Elbe und ihrer Gewässer, die sich einst über das Sandsteinplateau in das Tiefland als gewaltiger Wasserfall hinabstürzten und allmählich dasselbe zernagt und zersägt haben. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs Schandau (Dampferverbin- dung mit Dresden). Die letzten Ausläufer des Gebirges begleiten die Elbe über Dresden hinaus bis Meißen, wo die Tiefebene beginnt. 5. Die Sudeten. Der sö. streichende Kamm der Sudeten nimmt bei dem Lausitzer Gebirge seinen Anfang. Ihm ist bei Görlitz die Landskrone vor- gelagert. Seine Hügel und Bergreihen schließen sich nach So. zum Jsergebirge zusammen. Hier begegnet uns zuerst die ausgesprochene Kammlinie, meist kahl, mit Mooren durchsetzt. Kammhöhe etwa 1000 m. Über die Einsenkung zwischen Jser- und Riesengebirge führt die Bahn Hirschberg—schreiberhau —Grünthal. S. davon schließt sich der Haupt- teil der Sudeten, das Riesengebirge, an. Seine im Mittel etwa 1200 m hohe Kammlinie wird von einzelnen Gipfeln von 1400 bis 1500 m Höhe überragt. Die höchste Höhe mit über 1600 Vi erreicht die Schneekoppe, der höchste Punkt im Deutschen Reiche außerhalb der Alpen. Der Kamm des Riesengebirges ist baumlos, mit niedrigem Knieholz, Felstrümmern und Mooren bedeckt. Nach No. fällt es steil ab. Die schroffen Felswände der Schneegruben, sowie die Gebirgsseen iteiche) erinnern an ehemalige Gletschertätigkeit. Nach Sw. senkt sich das Gebirge allmählich ab. Geologisch ist es als durch Faltung der Erd- rinde von Sw. nach No. hin entstanden zu betrachten. Sein Grundstock ist wie der des Jsergebirges Granit, der vielfach zutage tritt. Die Ge- wässer der Südseite gehen der Elbe, die der Nordseite der Oder zu. An das Riesengebirge schließt sich, durch den Landeshuter Paß (Bahn Landeshut—trautenau) getrennt, das Glatzer Kesselland, ein vier- eckiges, hügeliges Plateau, von Randgebirgen umgeben. Wichtige Pässe, zugleich Bahnlinien, führen von mehreren Seiten in den Gebirgskessel, so im Sw. der Paß von Mittelwalde, im Nw. der Paß von Nachod, nach O. folgen die Paßstraßen und Bahnlinien den Tälern der Neiße und der Weistritz. Der dem Riesengebirge zugekehrte Nw.-Rand ist niedrig und am meisten durchbrochen; er zeigt oft wunderliche Sandstein- bildungen (wie die Sächsische Schweiz), so bei Adersbach und Meckels- dorf. Den Sw.-Rand bildet das Heuscheuer Gebirge, den No.-Rand das Eulengebirge. Im S. endlich erhebt sich das Gebirge noch einmal im Schneeberg zu 1400 m, im Altvater sogar 1500 m Höhe, um

8. Teil 2 - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die australischen Inseln. 37 Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus. Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich. Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit noch etwa 42000) ständig sich verringernd. 2. Die einzelnen Inseln. A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff- baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884). B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig. C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch, die übrigen englisch. D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres ist eine französische Strafkolonie. E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist. Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri- fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab- sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und Dunedin.

9. Teil 2 - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 § 21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee. 2. Der Bismarck-Archipel besteht aus einer Anzahl durch vulkanische Ausbrüche aus dem Meere entstandener Inseln, welche von Korallenriffen umgeben sind. Die wichtigsten Inseln sind Neu-Pom- mern (so groß wie Brandenburg), an die durch eine ganz schmale Land- enge die Gazellen-Halbinsel angefügt ist, und Neu-Mecklen- bürg (fast so groß wie Mecklenburg-Schwerin). Die Bewohner des Bismarck-Archipels, etwa 190 000, sind wie die von Kaiser Wilhelmsland Papuas, jedoch von kräftigerem Körper- bau. Ihre Hautfarbe ist sehr dunkel, fast schwarzbraun. Die Hauptniederlassungen befinden sich auf der Gazellen-Halb- insel; hier reihen sich zahlreiche Dörfer, Missionsstationen und Pflanzungen aneinander. In der malerischen Blanche-Bai liegt die Insel Matupi, die fast ganz von Plantagen, Faktoreien, Missions- und Handels- Stationen eingenommen ist. Auch Herbertshöhe, der Sitz des Gouverneurs des ganzen Neu-Guinea-Gebietes und Dampferstation, liegt an der Blanche-Bai. 3. Von den Salomon-Jnseln sind die beiden n. großen Inseln und mehrere kleine Eilande deutsch. Den Namen haben sie von den spanischen Entdeckern erhalten, die in ihnen das Goldland Ophir des Königs Salomo gefunden zu haben wähnten. Die Bewohner (etwa 50000) sind schlank von Körperbau, doch sehr muskelkräftig; ihre Hautfarbe ist tief dunkelbraun, dem Schwarz sehr nahe kommend. Sie sind wegen ihrer Ungastlichkeit verrufen, aber anstellig und zuverlässig. Auch hier und auf dem Bismarck-Archipel sind Tabak-, Baum- woll- und Kaffee-Plantagen angelegt. Die Eingeborenen leben von Bananen, Kokosnüssen, Brotfrucht, tropischen Knollengewächsen und Fischfang. 4. Die Karolinen- und Marianen-Jnseln. Diese früher spanischen Inselgruppen sind mit Ausnahme der s. Marianen-Insel Guam, die kurz vorher an die Vereinigten Staaten von Amerika ge- kommen war, 1899 durch Kauf in den Besitz des Deutschen Reichs übergegangen; sie bieten demselben viele treffliche Naturhäfen und da- mit wertvolle Stützpunkte für dessen Verbindung mit Kiautschou in China. Die beiden wichtigsten Karolinen Jap (jap) und Ponape liegen nahe an den beiden Endpunkten der Kette. Das gleichmäßig warme und tropisch feuchte Klima dieser Inseln ist nicht ungesund und fördert einen üppigen Pflanzenwuchs; es gedeihen Orangen und Bananen, Z)ams und Ananas, vor allem aber der Brotfrucht-

10. Teil 2 - S. 119

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. 119 An diesem weiten Gebiete haben Anteil: Italien, Frankreich, hauptsächlich die Schweiz und Österreich, nur ein Mittelstück des Nord- saums (vergl. § 78) gehört zum Deutschen Reiche. 12. Entstehung. Die Alpen sind ein Faltengebirge, d.h. siebe- stehen aus Gesteinsschichten, die durch Gebirgsdruck gefaltet sind. Ehe- mals bildeten diese Gesteinsschichten den Boden eines großen und tiefen Meeres. Dieser alte Meeresboden wurde durch Seitendruck von S. her emporgedrängt und zu mächtigen Falten zusammengeschoben. Die Höhe derselben war im mittleren Teile am bedeutendsten. Indessen die obersten und höchstliegenden Schichten wurden durch das fließende Wasser fort- gewaschen. Daher treten hier die ältesten Gesteine, die ehedem am tiefsten lagen, zutage: kristallinische Schiefer. Angelagert sind ihnen im N. wie im S. jüngere Gesteine, hauptsächlich Kalke. Diese bilden die n. und s. Kalkalpen. Diese Entstehung des Alpengebirges erklärt die unregelmäßige Lage der Hochgipfel, die ungleichmäßige Massenverteilung im Gebirge, die Störung der Regelmäßigkeit in den Streichungslinien, aber auch die Wegsamkeit des Alpengebirges. Erst im ö. Drittel unterscheidet man deutlich eine Mittelkette mit den höchsten Gipfeln von einer n. und einer s. Kette. 13. Gestaltung. Nach der Höhe unterscheidet man: a) Voralpen bis 1500 m Meereshöhe; die Zone des Ackerbaues, der Obstzucht, des Laubwaldes und der ziemlich dichten Besudelung; Anlage von Städten. d) Mittelalpen bis 2500 m, die Zone der Nadelwälder, der Alpenwirtschaft. Ergiebige Viehzucht auf den Almen, die Senner und Sennerinnen im Sommer in den Sennhütten. c) Hochalpen über 2500 m, die Region der Schnee- und Eiswüsten, der Gletscher und Lawinen. 4. Gewässer. Bei dem Regenreichtum des Gebirges sind Ge- wässer in jeglicher Form und überall zu finden. Auf den Hochalpen liegt der ewige Schnee, der entweder, in großen Massen zusammengeballt, als Lawine zum Tale stürzt und unter sich alles begräbt, oder zwischen Fels- wände eingekeilt, zu Eis erstarrt, in großen Gletschern bis zur Schnee- grenze vordringt, um aus dem Gletschertor in bläulich trübem Wasser hervorzubrechen. In dunklen Schluchten, den sogenannten Klammen, zu deren Sohle kein Lichtstrahl dringt, rieselt das Wasser in kleinen Bächen, um dann plötzlich an einer Stelle zutage zu treten und jäh herabzustürzen. In weiten Becken hat es sich zu oft eng durch die Felsen eingeschnürten
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