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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde Europas - S. 243

1913 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 4. Niederlande. 243 2. Die Marschen, im Hintergrunde der Dünenküste gelegen, bestehen aus einem ungemein ertragreichen, fetten Lehmboden. Er ist teils vom Meere, teils von den Flüssen abgelagert worden; danach unterscheidet man See- marschen und Flußmarschen. Zusammen bedecken sie eine Fläche von der Hälfte des ganzen Landes. In den Marschgebieten breiten sich nament- lich in Nordholland große Nieder- oder Grünlandsmoore aus, die durch Eut- Wässerung teilweise in Wiesen- und Weideland und in Gebiete blühender Vieh- zucht verwandelt wurden. Da die Marschen reichlich zur Hälfte unter Meeres- spiegelhöhe liegen, so müssen sie nicht allein durch kostspielige Deichbanten gegen das Eindringen des Meeres geschützt werden, es sind auch aus- gedehnte Entwässerungsanlagen notwendig. Daher wird das ganze Land von einem Netzwerk schnurgerade verlaufender Gräben und Kanäle durch- zogen. Zahlreiche von Windmühlen und Dampfmaschinen in Bewegung ge- setzte Pumpwerke führen das Wasser höher gelegenen Kanälen und den Flüssen zu. An der Mündung der Binnengewässer dienen großartige Schleusen- anlagen dazu, einerseits dem Wasser einen Abfluß zum Meere zu verschaffen, anderseits das Land vor der Flut zu schützen. Ein holländisches Marsch- gebiet mit seinen rechteckigen, von Kanälen geschnittenen und von Dämmen eingefaßten Landflächen (Polder), feinen Äckern, Gärten und üppigen, von Rinderherden belebten Grasfluren, mit seinen zahlreichen Windmühlen und auf den Wasserstraßen dahingleitenden Segeln, seinen freundlichen Dör- fern und sauberen Einzelhöfen bietet ein ganz eigenartiges Bild. 3. Die Geestlandschaft schließt sich landeinwärts an die Marschen an. Sie verteilt sich auf drei Gebiete: auf die von Belgien hineinragende Campine (das Kempenland), die Veluwe^ zwischen Rhein und Issel und das Binnen- land östlich der Südersee. Die Sand- und Kiesablageruugen der ersten Eiszeit, deren Gletscher jedenfalls bis zur Rheinmündung heranreichten, ent- behren hier der fruchtbaren Schwemmlanddecke und bilden einen magern Boden, der in den höheren Lagen Heideflächen trägt, in den Bodensenkungen von Hochmooren eingenommen wird. Durch Aufforstung der sandigen Strecken und durch Urbarmachung des Moorbodens sucht man die dürftigen Flächen für die Kultur zu gewinnen. Iii. Gewässer. Der größte Teil Hollands gehört dem Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde an. In vier, zu je zwei zusammen- gehörenden stromartigen Meeresbuchten dringt das Meer tief ins Land ein. Kurz nach seinem Übertritt auf holländischen Boden spaltet sich der Rhein in zwei Arme, von denen der südliche, die Waal, zwei Drittel des Rhein- Wassers erhält. Der nördliche, später Lek genannte Arm entsendet die Issel zur Südersee; oberhalb Rotterdam empfängt der Lek einen Zufluß aus der Waal und nimmt nun den Namen Neue Maas an. Die Waal, der bei Gorinchen die Maas zufließt, gabelt sich in verschiedene Arme, von denen der südlichste in die Vereinigung der beiden großen nördlichen Trichter- buchten mündet. 1 Betuwe — fruchtbar; Veluwe — unfruchtbar. 16*

2. Länderkunde Europas - S. 296

1913 - Breslau : Hirt
296 Länderkunde. — Europa. 300 km lang. Am Südrande des Taunus verzweigt sie sich in den ebenen Teil des Rheingaus im W und in die Wetterau (vgl. §203,1), die nach No weiterzieht und tief in das Mitteldeutsche Gebirgsland eindringt. Sie wird in ihrer ganzen Länge vom Rhein in süduördlicher Richtung durchströmt. Nachdem der Rhein den Bodensee verlassen hat, durchbricht er zunächst den Jura (Rheinfall bei Neuhausen, Bild 102) und dann in den Stromschnellen bei Lauffenburg einen Ausläufer des Schwarzwaldes. Bei Basel tritt er, die Westrichtung mit der Nordrichtung vertauschend, in die Oberrheinische Tiefebene ein. In dieser strömen ihmwasserreichenebenflüsse zu: die Kinzig und die Murg rechts, dielauter links; weiter abwärts münden die größeren Wasserläufe des Neckars und des Mains. An der Mainmündung wendet sich der Fluß in scharfem Knie uach W und fließt am Südabhang des Taunus entlang bis Bingen, dem Anfang seines Durchbruchs- tales im Rheinischen Schiefergebirge. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts war der Rhein, besonders auf der Strecke von Basel bis zur Lautermündung, ein ungebändigter Strom mit starker Neigung zu Stromteilungen, zur Bildung und immer neuen Umgestaltung von langen Inseln, daher rechts und links von einem breiten Überschwemmungsgebiet begleitet. Diesem Zustande wurde durch die auf Grund eines im Jahre 1840 zwischen Frankreich und Baden abgeschlossenen Vertrages ausgeführte Stromkorrektion ein Ende gemacht, und heute fließt der Rhein, durch mächtige Dämme zusammengehalten, in stark verkürztem Bette (bis Mannheim um 80 km seiner früheren Laufstrecke) dahin. Der Wasserspiegel des Flusses sinkt zwi- schen Basel und Bingen von 250 auf 80 m, zuerst rascher, dann langsamer. Darum wird der Rhein von Basel bis Kehl fast nur für Talfahrt benutzt (Flößerei)*; dann aber beginnt der Großverkehr durch Dampfschiffahrt, der bei Mannheim, von wo ab die Fahrtiefe mindestens 2 m beträgt, zu gewaltiger Größe an- wächst und auch in den Häfen an der Mainmündung, besonders in Mainz, sehr lebhaft ist. c) Wirtschaftsleben. Die Ablagerungen von Mergeln und Kalken bildeten im N ein hügeliges und meist sehr fruchtbares Land; es wird aber hin und wieder durch sandige, dürftige Inseln mit Kiefernbewaldung unterbrochen. Den mittleren Teil der Ebene überdeckten der Rhein und seine Nebenflüsse mit fruchtbarem Schwemmlande. Im 8 dagegen haben die Schotter der eis- zeitlichen Flüffe unfruchtbare Kies- und Flugsandflächen entstehen lasfen, die heute meist mit Laubwäldern bewachsen sind. Nur wo die Schotter von Schwemmland verhüllt oder, wie im Hügelland am Fuße der Gebirge, von feinem Lößstaub überzogen wurden, ist der Boden von großer Fruchtbarkeit. Zu der Gunst der Bodenverhältnisse tritt die Gunst des Klimas. Infolge ihrer geringen Meereshöhe, ihrer Gebirgsumwallung und ihrer offenen Lage nach Sw hat die Oberrheinische Tiefebene das wärmste Klima Deutsch- lands (Jahreswärme im Durchschnitt etwa 10°) mit hohen, das Wachstum der Pflanzen fördernden Frühjahrstemperatnren und milden Wintern. Da auch ausreichende, auf der Westseite sogar reichliche Niederschläge fallen, so ist die Landschaft ungemein ergiebig. Der Boden trägt Felder, Gärten und Wiesen; neben Getreide gedeihen, namentlich im Gebiete des lößbedeckten * Neuerdings gelangen bei günstigem Wasserstande kleine Dampfer aufwärts bis Basel.

3. Länderkunde Europas - S. 306

1913 - Breslau : Hirt
306 Länderkunde. — Europa. 2. Das Lothringische Stufenland. § 189. I. Bodenaufbau und Gewässer. An den Westen des Wasgenwaldes und des Pfälzer Berglandes lehnt sich das Lothringische Stufenland an. Es reicht im 8 bis zu den Sichelbergen, im W bis zum Plateau von Langres und bis an die Argonnen, während es im N an die Ardennen-Eifel und den Huusrück grenzt. Es stellt das linksrheinische Gegenstück zu dem Schwäbisch-Fräukischeu Stufenlande dar. Gleich diesem staffel- förmig nach der dem Rhein abgewandten Seite abgesunken, wird sein Boden auch von denselben Gesteinsarten gebildet, die das östliche Stufenland zu- sammeusetzeu. Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper treten in der Rich- tnng von 0 nach W nacheinander zutage; der W wird von Jurakalken eingenommen. Deu 8 bildet ein formenreiches, von tiefen Tälern durch- zogeues Bergland. Es geht nach N in ein welliges Hügelland über, das nur von den Talniederungen aus gesehen ein gebirgiges Gepräge zeigt. Zwischen Mosel und Saar ist das Hügelland von vielen meist buchen- umsäumten Weihern bedeckt, Wannen, die durch Einsturz unterirdischer Höh- lnngen entstanden sind. Während das Schwäbisch-Fränkische Stufenland durch das Tal der Kinzig, des Neckars und des Mains in enge Beziehung zur Oberrheinischen Tiefebene gesetzt ist, ermangelt die westliche Landschaft einer solchen Verbindung und wird durch ihre Bodengestalt mehr auf Frankreich hingewiesen, besonders im 8. Hier bildet der Wasgenwald einen natürlichen und politischen Grenzwall (vgl. § 187). Die Gewässer des Stufenlandes sammeln sich in der Mosel (mit Menrthe und Saar) und in der Maas. Die Laufrichtung der Flüsse läßt erkennen, daß die Landschaft von 8 nach N und, allerdings weniger deutlich, nach W geneigt ist. Das Maasgebiet ist auf eine schmale Zone im W beschränkt, während sich das Moselland von der etwa 300 m hohen Landstufe am linken Ufer der Mosel breit nach 0 bis zum westrheinischen Gebirgsrande erstreckt. Ii. Klima. Bei seiner südwestlichen Lage und geringen Bodenhöhe hat das Stufenland ein mildes Klima mit einerjahrestemperatur von 9 bis 10" im deutschen Anteil des Moseltals und im Saargebiet, von 8 bis 9° in den übrigen Gebieten. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 60 bis 70 cm. Sie nimmt vom Moseltale aus nach 0 mit der Höhe zu. Iii. Wirtschaftsverhältnisse. Im ganzen ist das Stufenland fruchtbar und trefflich angebaut, besonders in den geschützten Flußtälern. Am wenig- sten ergiebig zeigen sich die rauhen, stark bewaldeten Gebiete um Bitsch und Saarbnrg an der oberen Saar. In Deutsch-Lothringen sind vier Wirtschastszonen deutlich zu uuter- scheiden. Die Bewohner des 0 bis zum Saartale treiben lohnenden Landbau, Glas- und Porzellanfabrikation (Nähe der Saarkohlen!). Zwischen Saar und Mosel hat das Vorkommen von Steinsalz im Muschelkalk zahl- reiche Salzwerke (Chateau-Salins) ins Leben gerufen, während der an der

4. Länderkunde Europas - S. 389

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 389 Überreste alter Rheinläufe. Die weite Ebene wird von südnördlich streichenden, manchmal inselartig aufgelösten Hügelzügen unterbrochen. Zu ihnen gehört das Vorgebirge zwischen Rhein und Erst. (Vgl. §200.) Die Erhebungen des nördlichen Teiles gipfeln in dem Clever Berge (100 in). b) Wirtschaftsleben. Der durchweg fruchtbare Bodeu der Cöluer Bucht ist zum großen Teile in landwirtschaftliche Benutzung genommen; ver- schiedene Gebiete gehören zu den Kornkammern des Rheinlandes. Die Viehzucht erfreut sich infolge des Wiesenreichtums sorgfältigster Pflege. Dazu ist der Niederrhein mit wertvollen unterirdischen Schätzen ausgestattet. Das Vorgebirge enthält reiche Braunkohlenlager; deren Flöze weisen stellenweise die sonst nirgendwo erreichte Mächtigkeit von über 100 m auf und liefern jährlich 15 bis 16 Mill. t Kohlen. Daher ist die Herstellung von Briketts zu einem wichtigen Erwerbszweige geworden. Die Bohrungen der letzten Jahre haben auch Aufschluß über die ungefähre Verbreitung der Steinkohle auf der linken Rheinseite gegeben. Danach zieht sich das Stein- kohlengebirge in einer breiten Zone zwischen Wesel und Duisburg über den Rhein bis zur holländischen Grenze und bis zum Aachener Kohlengebiet. Die Menge der abbauwürdigen Kohle bis zu einer Tiefe von 1500 m wird (nach Eckert) auf der linken Rheinseite auf 10,4 Milliarden t geschätzt (= rund I1f des gesamten deutschen Kohlenvorrates). Der Lippemündung gegenüber wnr- den Salzlager von großer Mächtigkeit festgestellt; deren Reichtum an Kali- salzen soll imstande sein, den gesamten Bedarf Deutschlands auf 250 Jahre zu ° decken. — In dem linksrheinischen Teile dercölnerbucht entwickelte sich Crefeld zum Hauptsitz der deutschen Seiden- und Samtindustrie, München- Gladbach, Rheydt, Viersen wurden die Mittelpunkte bedeutender Baumwollfabrikation, und in neuester Zeit blühten überraschend schnell der Steinkohlenbergbau und der Eisenhüttenbetrieb in dem der Ruhrmündung gegenüberliegenden Gebiete der alten Grafschaft Mörs empor. In die Bewältigung des riesig angewachsenen Verkehrs teilen sich die großartige Verkehrsstraße des Rheinstroms und ein sehr engmaschiges Eisenbahnnetz; letzterem fällt besonders auch die Aufgabe zu, einen großen Teil des Verkehrs zwischen Holland und England einerseits, Süddeutschland, der Schweiz und Italien anderseits, zwischen dem 0 und der Mitte Deutschlands auf der einen, Frankreich und Belgien auf der auderu Seite zu vermitteln. 2. Die Münstersche Bucht, a) Die Landschaft. An der Müuduug der Lippe § 239. gewinnt die Cölnertieflandsbucht Anschluß an die Bucht von Münster. Diese ' füllt den Winkel zwischen dem Teutoburger Walde und dem nördlichen Sauerlande aus und wird durch die Ems und die Lippe entwässert. Auch die Westfälische Bucht ist ein Einbruchgebiet, desseu teils wellige, teils ebene Oberflächendecke aus jugendlichen Ablagerungen, eiszeitlichen Gebilden und Schwemmland besteht. Den Untergrund bilden wagerecht gelagerte, stellenweise ausstreichende und an den Rändern (Teutoburger Wald, Egge,Haar) aufgebogene Kreideschichten: sie verhüllen im 8 ergiebige Steiukohleufelder. An die benachbarte Nieder- sächsische Tiefebene erinnern die ernsten Moorgebiete und die dürftigen Heide- sandflächen des N (Senne); nach S nimmt die Fruchtbarkeit des Bodens zu.

5. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
9. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 71 Sümpfe und Seen des Berglandes mit guten und bösen Kobolden bevölkert, doch aufgeweckten Sinnes für die Geschäfte der Wirklichkeit und für ein tüchtiges prak- tisches Zugreifen — lauter Eigenschaften, die ihr markiger Körper noch verstärkt; denn sie erfreuen sich bei genügsamem Leben eines kräftigen Gliederbaues, gesunden Aussehens und ausdauernder Gesundheit. Das Gebirge hört jenseit der Murg auf, den Namen Schwarzwald zu führen, und seine Fortsetzuug nördlich von Durlach und Pforzheim hat nur vom Rheintal aus, nach dem sie ziemlich steil abfällt, ein gebirgsartiges Ansehen. Diese unter dem Namen des Kraichgaues bekannte Einsenkuug zieht sich auf 50 km als ein niedriges, flachwelliges und angebautes Hügelland von nur 400 m mittlerer Höhe bis zu dem Durchbruche des Neckar, zum größten Teil aus Muschelkalk bestehend. Jenseits des Neckar erhebt sich der Odenwald, der wieder größtenteils die Massen des Urgesteins zeigt und weithin seine schon von den Römern (im „Felsenmeer") ausgebeuteten Bausteine liefert. Über die mittlere Höhe von 450 m steigert mehrere im Verhältnis zur Niedrigkeit des Gebirges kühn geformte Gipfel empor, unter ihnen besonders der Melibocus oder Malchen (515 m) am Westrande und der Katzenbuckel (626 m). Den Osten des früher mit Eis bedeckten Gebirges bildet Buntsandstein, im Westen tritt Granit nebst anderen alten Gesteinen zutage und fällt ziemlich schroff ins Rhein- tal, zur vielbesuchten, von zahlreichen Ruinen überragten Bergstraße ab, an der jetzt die Main-Neckarbahn entlang führt. Auch die Hauptmasse des Wasgeuwaldes (Möns Vosegus der Römer, les Vosges der Franzosen) liegt im Süden. Sein Kamm beginnt auf französischem Gebiete bei der Burgunder Pforte (trouee de Beifort), die den Jura vom Wasgen- walde scheidet, mit dem Elsässer Belchen (1245 m) und zieht sich, von der deutsch- französischen Grenze begleitet, nordwärts bis zum Donon (1009 m) in einer Länge von 100 und einer Breite von 50 km. Während der Hochwasgenwald sich in seinem westlichen Abfall als ein wildes, seenreiches Waldgebirge darstellt, das sich längs der Mosel und Menrthe allmählich nach Lothringen abstust, kehrt er ebenso wie der Schwarzwald seinen steilen Abfall dem Rheintale zu, in dessen Einschnitten sich wiesen- und quellenreiche Talgründe bergaufwärts ziehen, von einer gewerbtätigen Ein- Wohnerschaft bevölkert. Waldlose Rücken des einst vergletscherten hohen Wasgen- Wäldes dienen als Viehweide. Stille Seen, wie der Schwarze See, ein altes, durch einen Moränenwall abgeschlossenes Gletscherbecken, liegen zwischen Felsentrümmern, Höhlen öffnen sich in weltentrückten Tälern, und der Kamm trägt mächtige abge- rundete, Kugelkappen ähnliche Kuppen, den Kratzen, Trumenkopf, Winterung, Hoheneck n. a., die mit dichten Nadelholzforsten bedeckt sind und zu den schönsten Bergwaldungen Deutschlands gehören. Die oberen Talanfänge sind bisweilen mit kleinen Bergseen oder Torfmooren gefüllt; prächtige Täler, wie das Münstertal und Steintal, ziehen sich zwischen steilen Bergen in die Ebene hinab, geschmückt mit kleinen Städten und überragt von Klöstern und Burgruinen. Erst in neuster Zeit, besonders seit dem Wiederaufbau der Hohkönigsburg, findet diese Gegend den ihr wegen ihrer Schönheit gebührenden Besuch. Am Ostrande erheben sich ebenfalls hohe Bergkuppen, von denen der Sulzer Belchen mit 1426 m der höchste ist. Auf das Urgestein legen sich ringsum devonische und karbonische Ablagerungen, die vom Breuschtale an vorherrschend werden, bis schließlich dem Kraichgau gegenüber eine Buntsandsteinmulde, die Pfalzburger Mulde, als natürliche Grenzlinie auftritt, über die bei Zaberu eine Straße, eine Eisenbahn und der Rhein-Marne-Kanal die Ver- bindung mit Lothringen herstellen.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 247

1850 - Berlin : Heymann
247 sind reißende, schnellströmende Alpengewässer, die ihre Fluthen im flachhüglichcn Hochlande der nördlichen Schweiz vereini- gen. Mit seinem Austritt aus dem Bodensee wendet sich der Rhein westwärts bis Basel, er durchbricht auf dieser Strecke in dem 60' hohen Fall von Schaffhaasen die Kalkmassen des Jura, und nimmt darauf als eigentlich deut- scher Strom wiederholt eine nördliche Direction. Bei Basel hat der Rheinspiegel, dessen erhabenste Quell- punkte in der Alpenlandschaft 9000' M. H. erreichen, nur noch 800' M. H. Hier beginnt der mittlere Lauf des Stroms. Die Gebirgsabfälle rechts und links sind steil aufstcigende Berghohen, zwischen denen sich die 36 Meilen lange, 6 Meilen breite oberrheinische Ebene ausdehnt; ein tiefer Erdriß von den Trümmern der zu beiden Seiten emporgehobenen Massen überdeckt, die Vogesen im Westen, der Schwarzwald, Spessart, Odenwald im Osten. Auf ihren breiten Rücken tragen diese aus Granit-, Gnciß- und Por- phyrmassen zusammengesetzten Bcrgzüge Sandsteinbildungcn, die über dem Scheitel der Granit- und Porphyrbildungen mit emporgehoben wurden. Ueber den mit Burgruinen bedeckten Bergabhängen breiten sich Waldungen aus, die bis an den Fuß der Gebirgsrücken reichen; hier ziehen Heerstraßen durch die überaus belebten Culturflächcn des Elsasses, der Pfalz, Badens an volkreichen Ortschaften vorüber. Viele, zum großen Theil schiffbare Zuströme sind cs, die die umschließenden Gebirgshöhen durchbrechen und ihre Wasser der Hauptader zuführen. Unter diesen nennen wir links: Die Jll, die auf dem Jura entspringt, Colmar, Schlettstadt berührt und bei Straßburg in den Rhein mündet: Die Schiffbarmachung der Jll durch einen Seiten- kanal, der unter dem Namen des Rh ein-El saß kan al zum Doubs führt, bewirkt in indirekter Weise eine Verbindung des Rheins mit den Wassersystemen der Rhone, Loire, Seine. Unter einer großen Zahl weniger bedeutsamer Zuflüsse sind noch zu nennen die pfälzischen Ströme: Lauter, Queich, Speyer.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 250

1850 - Berlin : Heymann
250 Felsufer, deren theilweise steiles Herantreten an den Spie- gel des Stroms erst durch Felösprengungen die Anbahnung von Fahrstraßen möglich machte, bestätigen diese Hypothese auf das Unzweideutigste. Unterhalb Koblenz wandelt sich die Natur der Ufer- seiten abermals. Schon bei Andernach tritt eine Menge abgestumpfter Vulkankegcl hervor; die Ausfüllung der Schluch- ten durch Seebecken mit lavaartigen Uferumsäumungen, na- mentlich Bimsteinbildungen, die in mächtigen Ablagerungen die Ebenen von Neuwied und Andernach bedecken, auf dem rechten Ufer das Siebengebirge mit seinen sieben Basalt- und Trachitkegeln, alle diese Erscheinungen sind als die unzweideutigen Spuren einer hier einst wirksamen, großar- tigen vulkanischen Thätigkeit zurückgeblieben. Aehnliche Ver- hältnisse sind es, die zum großen Theil auch den Flüssen angehören, die zu beiden Seiten des Schiefergebirges sich in den Rhein ergießen. — Wir nennen auf dem linken Ufer: Die Nahe. Sie fließt in einem durch steile, felsige Uferränder cingeschlossenen Thal, von den Plateaumassen des Donnersberges und des Hundsrück begrenzt, über Kreuznach dem Rheine zu, in den sie sich bei Bingen ergießt. — Ein größerer Zustrom, Die Mosel, entspringt von den Abfällen des Ballon de Sulz und des Grand Ventron. Ihre Quelle hat über 2000' M.h.; erst bei Epinal tritt sie aus den Vorhöhen des Vogesenzuges heraus, durchströmt To ul, Metz, Thion- ville berührend die Hochfläche Lothringens in einem durch begleitende Höhenzüge eingeengten Thal, dessen Sohle im Allgemeinen fruchtbar und bebaut, sich bei Metz zu einer breiten, cultivirten Fläche erweitert, und durchschneidet bei ihrem Eintritt in das rheinische Bergland oberhalb Trier, in einem tief eingefurchten, durch pittoreske Naturschönhcitcu ausgezeichneten Thal in einem mannigfach gewundenen Lauf die Massen des Hundörück und der Eifel. — Eine ähnliche Natur entwickeln die rechten Moselzuflüsse, deren ersterer, die Meurthe, Lüne ville und Nancy berührt, und die Saar, vie bei Saarlouiö und Saar brück vorüberzieht. — Aus der linken Uferseite strömt der Mosel oberhalb der Saarmündung die Sure zu. ,

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 192

1845 - Halle : Anton
192 Ausschuß in Paris, an welchen die Verhandlungen ka-- men, ward scheu so durch die Wünsche der holländischen sogenanten Patrioten, namentlich durch Daendels, bestimt, daß die niderländischen bevolmächtigten, Repelaar und Brantsen, nichts erreichten. Beide niderlandische Parteien steigerten sich in Paris durch Geldanerbieten. Die Be- volmachtigten boten 80 Millionen Gulden für den Fri- den; die Patrioten aber boten 10v Millionen, wenn ihnen die Franzosen nur zur Regirung helfen wollen. Warend dieser Unterhandlungen trat plözlich anhal- tender, heftiger Frost sin. Die Franzosen, die hierdurch die Niderlande ihrer stärksten Waffe, der Waßerverteidi- gung, beraubt sahen, kündigten nun einen kurz vorher gcschloßenen Waffeustilstand auf, sagten den Patrioten Hilfe zu, und drangen in die Territorien der Republik ein. Grave ergab sich am 30ten Dec. 1794. Anfangs Januar 1795 besczten die Franzosen die Betuwe; die englischen Truppen zogen unter argen Gewalttätigkeiten in der Richtung nach Emden ab, wärend die Franzosen vortreftiche Manszucht hielten. Pichegru gierig über den Leck nach Utrecht; liberal erhob sich die patriotische Par- tei. In Amsterdam zogen die Franzosen unter dem Ju- bel der Einwoner ein, und am längsten hielt sich noch Zeeland. Zum Uuglük und zur waren Strafe für die patriotische Partei in den Niderlanden, schloß in dieser Zeit auch Preuffen Friden mit Frankreich. Es war im Herbste und zu Anfänge Winters noch wegen der polni- schen Verhältnisse nicht ganz beruhigt; die Engländer und Niderländer hatten aufgehört, Subsidieu zu zalen; unter solchen Umständen gieng Preuffen eutschiden auf die von Frankreich gebotenen Fridensunterhandlungen ein. Schon im Herbste waren die preussischen Truppen auf das rechte Rheinuser zurükgegangen. Für die Unterhandlun- gen über den Friden aber bildete die französische Legation in der Schweiz das Mittelglid. Becher, einer der At- taches bei der französischen Gesandschaft, der mit diesen Unterhandlungen vom Wolfartsausschuße (d. h. dem neuen, dem unter anderen die diplomatischen Angelegenheiten über-

9. Lehrbuch der Geographie - S. 173

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Mitteleuropa. Das uiederrheinische Bergland. 173 §.409. Das nieder-rheinische Bergland. Am Nord- ende der Vogesen und der Ebene Lothringens erhebt sich ein Berglaud, das von der Quelle der Sambre No. bis zu der der Diemel zieht, etwa 50 M. lang und gegen 20 breit. Es ist ein Plateau mit hügliger Oberfläche, im Durchschnitt von 1500 F. Hohe, über dem sich die höchsten Spitzen nur um höchstens 1200 F. erheben; sein Abfall ist nach O., W. und N. allmählich, (auf der Nordseite dringt das Tiefland am Rhein in einem Busen tief hinein), nach S. steil. Zwei Queerspalten durchschneiden es in ganzer Breite, an der Westecke die von der Maas, in der Mitte die vom Rhein durchflossene, durch welche das Ganze in zwei Abtheilungen zerfällt; diese werden überdies noch beide von zwei Längenspalren (den Thälern der Mosel und Lahn) ganz durch- schnitten und jede in einen nördlichen größeren und plateauförmigen und einen südlichen kleineren Theil, in dem die Kettenbildung mehr hervortritt, getheilt. §. 410. Das west nied errh einische Bergland steigt am Rhein steil auf mit dem Plateau der Eifel von etwa 1600 F. Höhe, über welchem sich nur niedrige Höhen zerstreut erheben, (die hohe Acht 2200 F., die hohe Eifel u. s. w.); sonst sind es breite Flächen, nicht selten kahl und öde, an anderen Stellen bewaldet, im Ganzen wenig ergiebig. Besonders interessant ist es durch die zerstreuten Berge von Kegclform und rundlichen Vertie- fungen (der Laach er Sec), welche die deutlichsten Spuren vul- kanischer Thätigkeit beurkunden. Die Thäler (der Ahr, Roer und der Zuflüsse der Mosel) sind anfangs flach und breit, dann felsige, enge Schluchten, die nach dem Ausgange zu immer tiefer werden. Aehnlichen Charakter behält die westliche Fortsetzung dieses Plateaus, so in Nw. zwischen der Roer und Ourthe, wo die hohe Veen eine weite, offene, baumlose, mit Torfmooren bedeckte Fläche bildet, in der einzelne Puncte über 2000 F. auf- steigen, und in W. und Sw. am Westufer der Ourthe bis zur Maas und auf deren Westseite die Ardennen, deren im Ganzen 1500 F. hohe, meist wellige Fläche noch weniger Bergzüge trägt als die Eifel und nur von tiefen Thälern durchsetzt wird, übrigens theils mit dichtem Walde, theils mit Gebüsch bedeckt und nur schlecht angebaut ist; der Reichthum dieser Berge an Kohlen ist Die Basis der ausgedehnten Fabriken des südlichen Belgiens geworden. Der westlichste Theil um die Quellen der Sambre jenseits des tiefen, felsigen Spaltes, in welchem die Maas von Mezi^res bis Namur das Bergland durchschneidet, ist der niedrigste und sinkt allmählich mir bewaldeten Höhen zum Tieflandc herab, während ähnliche auf der Nordseite der Maas von Namur bis Lüttich den Uebergang zu demselben bilden. (Anm. Die historische Bedeutung dieser Gegenden. Luxemburg,

10. Physische Geographie - S. 559

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Die Mittelgebirge; — west-rheinisches Dcrgland. 559 Unter den Höhenzügen Lothringens sind besonders zwei hervorzuheben; der eine bildet den West-, der andere den Süd-Rand des Plateaus. Dieser letztere trägt die Wasser- scheide zwischen dem Mittelmeere einer-, der Nordsee und dem Kanal andrerseits; auf ihm entspringt die Maas. Der erstere bildet die Ränder des muldenförmigen, breiten Maas- Thales, welches ihn der Länge nach durchschneidet. — Es ist ein zerklüfteter, höhlcnreicher Felsboden, über welchen die Maas, anfangs zwischen 1200 —1500, nördlicher zwischen 1000 — 1300' hohen Rändern, hinfließt. Oberhalb Neuf- chateau verschwindet sie plötzlich in einer der unterirdischen Klüfte (porte de la Mense), und tritt erst è Meilen spä- ter wieder an die Oberfläche. Die flachen, breitscheitligen Höhen, welche ihr Thal umschließen, zeigen zum Theil eine ähnliche Zerspaltung und Zerklüftung und zwar in der Quer- richtnng ihres Streichens. Dies ist namentlich der Fall in der Gegend von Commercy, bei Grandpré, bei le Chene populeux. Unterhalb Commercy erscheinen sie, wegen der Niveau-Verminderung der anliegenden Flächen, relativ hö- her als zuvor, wenngleich nur in 1000—1300' absoluter Höhe; sie werden zugleich breiter und rauher als vorher, bil- den nun ein flach- und breitscheitliges, ödes, großentheils waldbcdecktes Plateau, dessen West-Fuß von der oberen Aisne bespült und welches durch das breitere Maas- und das engere Aire-Thal in drei Rücken zerlegt wird, von de- nen der östliche bis 1200, der mittlere bis 1000, der west- liche aber kaum bis 900' absoluter Höhe aufsteigt. Der westliche wird bei Grandpré vom Aire - Thal, der mittlere von dem zur Maas gehenden Bar-Flusse, der östliche vom Chiers durchbrochen; im Norden dieser Senkungen steigen die Ardennen auf. Nur der westliche, kleinere und niedri- gere dieser plateauartigen Höhenzüge führt eigentlich den Na- men des Argonnen - Waldes, eine Benennung, die in- deß auch auf die übrigen mit übertragen wird. Zur Würdigung der relativen Höhcnverhältnisse folgt hier das
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