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1. Die deutsche Geschichte - S. 19

1855 - Essen : Bädeker
19 welche das Reich mit starkem Arme gegen die Angriffe der Griechen und Franken schirmten, Luitprand als weiser Gesetzgeber, und Grivald, der sich mit seinem Volke zum katholischen Glauben bekehrte (666). §. 26. Chlodwig, des Frankenreichs Gründer. Chlodwig (Ludwig), einer der Frankenfürsten, der Enkel Mero- weis, daher sein Geschlecht das m er ov in gische heißt, brannte vor Be- gierde nach Ruhm und Größe. Neben ihm, zwischen der Loire und Seine, waltete nach dem Untergange des Kaiserthums der vormalige römische Statthalter Syagrius als selbständiger Fürst. Unterstützt von zweien andern fränkischen Fürsten griff Chlodwig ihn an, warf ihn nieder in der Schlacht bei Soissons 486, und bemächtigte sich seines Gebiets. Von nun an bezeichnen Kühnheit und Klugheit, aber auch Arglist und Grausamkeit alle seine Schritte. Er, der rohe Heide, be- handelte seine neuen Unterthanen mit großer Schonung, und gewann die christliche Geistlichkeit durch Freigebigkeit wie durch seine Vermählung mit der burgundischen Prinzessin Chlotilde, einer strengen Christin. Und als 496 die Allemannen ihn mit Krieg überzogen, und in der Schlacht bei Zülpich unweit Bonn hart bedrängten, da gelobte er, Christ zu werden, wenn der Christengott ihm den Sieg verliehe; und siehe, in demselben Augenblicke fiel einer der feindlichen Führer, nicht lange, so flohen die Feinde. Noch am nächsten Weihnachtsfeste ließ er sich mit vielen seiner Großen zu Rheims taufen. Der Papst aber beehrte ihn und alle seine Nachfolger mit dem Titel des „allerchristlichsten Königs", weil er damals der einzige rechtgläubige (katholische) Christenkönig war. Leider war dies nur ein Titel, denn seine Handlungsweise war, wo möglich, noch heidnischer als vordem. Sein Eroberungszug gegen Burgund hatte nicht den gewünschten Erfolg, besseren der gegen die, wie er sagte, ketzerischen Westgothen, die ihm durch die Schlacht bei Poitiers oder Vouglö (507) zinsbar wurden. Durch heimtückische Ausrottung aller stammverwandten Fürsten machte er sich zum alleinigen Herrn der Franken. Er starb, erst 45 Jahre alt, 511 in Paris, seiner Residenz. §. 27. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwig hatte durch seinen letzten Willen sein Frankenreich, das sich vom Rhein bis an die Pyrenäen erstreckte, unter seine vier Söhne ge- theilt. Theodorich bekam den östlichen rein deutschen Theil unter dem Namen Austrasien, und residirte zu Metz; Childcbert bekam Neustrien mit der Residenz Paris; Chlodomirs Residenz ward Or- leans, Chlotars Soissons. Theodorich erweiterte sein Gebiet durch Thüringen, nachdem er dessen König Hermanfried meuchlings hatte um- bringen lassen (530); die andern Brüder eroberten Burgund (534). Chlotar überlebte seine Brüder, und vereinigte das ganze Reich wieder 558, das nun das ganze jetzige Frankreich, Belgien, und, nachdem auch die Erbherzoge in Bayern, die Agilolfin gen, sich für abhängig er- klärt hatten, ganz Deutschland mit Ausschluß des nördlichen und süd- östlichen Theils, umfaßte. Aber die Geschichte der Merovinger ist ins-

2. Die deutsche Geschichte - S. 28

1855 - Essen : Bädeker
Dieses Ereigniß, welches zunächst als eine feine Dankbezeugung von Seiten des Papstes erscheint, war doch nichts Geringeres als die Wie- derherstellung des vor 324 Jahren verlebten abendländisch-römischen Kaiserthums, und zwar in der Gestalt eines heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Die Folgen dieses Ereignisses sind so bedeutend, daß mit ihm eine neue Zeit für unser Vaterland beginnt, das Mittel- alter, in welchem sich Alles um das Verhältniß des Papstthums zum Kaiserthum bewegt. Dieses erst innig befreundete, dann feindselige, endlich untergeordnete Verhältniß des Kaiserthums zum Papstthum be- zeichnet die drei Abschnitte des Mittelalters. §. 36. Kaiser Karls Ende. Nachdem Karl sein Reich bis an die Elbe und Raab, über Italien und bis an den Ebro ausgebreitet, weite und wichtige Gebiete für die Kirche erobert, und allenthalben christliche Bildung gepflanzt und ge- pflegt hatte, erfuhr er den Schmerz, seine Leiden tüchtigsten Söhne Karl und Pipin durch den Tod zu verlieren, und er ahnte für sein Reich und Hans eine traurige Zukunft. Darum ließ er mit schwerem Herzen seinen nun einzigen Sohn Ludwig gleich zu Aachen krönen, und ermahnte ihn herzlich, vor Gott und Menschen jederzeit unsträflich zu wandeln. Drei Monate später, am 28. Jan. 814, verschied der edle Held, mit dem Seufzer: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" in seiner Geburts- und Lieblingsstadt Aachen, und wurde im Dome, den er selbst erbaut hatte, eingesenkt. Man setzte den Leich- nam auf einen vergoldeten Stuhl, hing ihm ein goldenes Kreuz und eine Pilgertasche um, schmückte sein Haupt mit der Krone und gab ihm das Scepter in die eine, ein Evangelienbuch in die andere Hand. Alles Volk wehklagte, als wäre ihm sein Vater gestorben, und hatte deß Ursache. 400 Jahre spätes hat der Papst ihn unter die Heiligen der Kirche erhoben. Ueber seiner Gruft schwebt sinnreich ein silberner Kronleuchter, den Friedrich Barbarossa gestiftet hat, und seinen schlichten Grabstein bezeichnen die Worte: Carole Magno. §. 37. Ludwig der Fromme. 814—840. Ludwig war allerdings ein frommer, gutmüthiger lind gelehrter Mann, aber als Nachfolger Karls traten seine Schwächen nur stärker hervor; er vermochte es nicht, ein so großes Reich zu regieren. Dafür daß der Papst aus eigenem Antriebe kam, und ihm zu Rheims eine kostbare Krone aufsetzte, warf der Kaiser sich dreimal vor ihm zur Erde nieder. Schon im 4. Jahre seiner Regierung theilte er sein Reich unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig. Später, als er noch einen Sohn bekam, Karl, und dieser nun auch mit theilen sollte, empörten sich jene wider den Vater. Vater und Söhne zogen gegen einander zu Felde; sie machten sein Heer auf dem „Lügenfelde" bei Kolmar abtrünnig, nahmen ihn gefangen und ließen ihn geloben, daß es bei der ersten Theilung bleiben solle. Als nun Lothar den Vater, noch ins Kloster stecken wollte, retteten ihn Pipin und Ludwig

3. Die deutsche Geschichte - S. 74

1855 - Essen : Bädeker
74 Alterthums und auch das Neue Testament, die man nur noch in schlechten lateinischen Uebersetzungen kannte, wieder in der Ursprache lesen. Auch aus Deutschland wanderten wißbegierige Männer hin, um sich von ihnen unterrichten lassen, und wenn auch die Einen über der Herrlichkeit der altgriechischen Geistesschätze das Christliche verachten lernten, so schöpften doch die Andern aus der reinen Urquelle des Christenthums Erkenntniß und Bewunderung der durch Menschensatzungen unkenntlich gewordenen apostolischen Kirche und Lehre. Vielen gingen die Augen auf, und die Wiederherstellung der Wissenschaften bahnte den Weg zu einer wahrhaften Reformation. Das Bedürfniß und die Kunst zu lesen und zu lernen wurde allgemeiner, und es entstanden christliche Schu- len jeden Ranges und für alle Stände. Die Morgenröthe des neuen Tages brach an. §. 95. Der Fall des burgundischen Hauses. Zwischen Frankreich und Deutschland hatte sich unter Fürsten vom französischen Königsgeschlechte aus Theilen des burgundischen Reiches, sowie aus französischen und deutschen Lehnsländern, die etwa die heutigen Königreiche Belgien und Holland begriffen, das Herzogthum Bur- gund gebildet. In diesem Lande blühten Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften, aber auch Bürgcrstnn und Freiheit, und seine Be- herrscher waren reiche und mächtige Herren. Herzog Karl der Kühne, ein Mann von gewaltiger Tapferkeit und ungemeßnem Stolze, trachtete darnach, ein Königreich zu gründen, vielleicht init den Grenzen des alten lotharingischen Reiches, von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Die Ausführung dieses Plans wäre sowohl für Frankreich als für Deutsch- land gefährlich gewesen, besonders für dieses, da der schlaue König Ludwig Xi. anders auf seiner Hut war, als der schläfrige Kaiser Friedrich Iii. Diesen hätte Karl beinahe bewogen, ihn zum Verweser der überrhcinischen Provinzen und zum König von Burgund zu machen; die Krönungskleinodien hatte er mit nach Trier gebracht; dafür sollte des Kaisers Sohn Max seiner Tochter Maria Gemahl werden; noch am Abend vor der beabsichtigten Krönung entwich der von Ludwig ge- warnte Kaiser aus der Stadt (1473). Sich für einen solchen Verdruß zu rächen, erschien er (1474) vor Neuß mit 60,000 Mann und vie- lem Geschütz; aber die tapfern Bürger schlugen 50 Stürme ab, bis endlich der Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg an der Spitze eines Reichsheeres der bedrängten Stadt zu Hülfe kam, und er mußte nach großem Verluste abziehen. Darauf wandte er sich gegen die Schweizer, die, im Bunde mit Oesterreich, ihn schwer beleidigt und, nachdem Frankreich Hülfsgelder zugesagt, ihm Fehde angekündigt hatten. Zwar eroberte er Lothringen; aber in den Schlachten bei Granson und Murten 1476 verlor er seinen Ruhm, und in der Schlacht bei Nancy 1477 Sieg und Leben. Er hinterließ nur jene 20jährige Maria, die sich, um der zu allem Bösen fähigen Arglist des Franzosenkönigs zu entrinnen, mit dem 19jährigen Erzherzoge Max vermählte. So brachte des burgundischen Hauses Fall dem Hause

4. Die deutsche Geschichte - S. 105

1855 - Essen : Bädeker
105 — Weil stets noch bei uns grünet Der freche, schnöde Sündendorn. Wir sind fürwahr geschlagen Mit harter, scharfer Ruth', Und dennoch muß man fragen: Wer ist, der Buße thut?" — Auf Ferdinand Iii. sollte sein Sohn Leopold folgen. Da trat abermals ein französischer König als Bewerber um die deutsche Krone auf. Ludwig Xiv., der nur der Ruhm- und Ländergier fröhnte, un- bekümmert um Gerechtigkeit und uni die Wohlfahrt seines Volkes, meinte, ihm gebühre alles Land, das einst Karl der Große besessen, denn er sei dessen Nachfolger; und als die deutschen Fürsten ihrem Kaisergeschlecht treu blieben, trachtete er dahin, seine Herrschaft überall bis an den Rhein auszudehnen. Im Vertrauen auf die Zersplitterung des Reiches, auf sein Geld, womit er manchen Fürsten und Minister auf seine Seite brachte, utib auf seine immer schlagfertigen Armeen, führte er durch seine Gesandten auf unsern Reichstagen eine Sprache, als hätte er es, mit Unterworfenen zu thun, und bestand darauf, daß mit ihnen nür französisch geredet würde. Dann siel er in die spanischen Niederlande ein, und als er im bald erfolgenden Frieden eine Reihe von Städten an sich gebracht, machte er sich, mit Hülfe des kriegerischen Bischofs von Münster, Bernhard von Gahlen, an Holland. Und ob er auch, ohne um Erlaubniß zu fragen, seinen Marsch durch deutsches Ge- biet nahm, die deutschen Stände sahen dem gleichgültig zu, bis aus einen, den großen Kurfürsten, der die Schmach zu rächen und die vaterländischen Grenzen zu schützen, selbst rüstete und auch den schwachen Kaiser Leopold I. zu kriegerischen Maßregeln bewog. §. 132. Der große Kurfürst als Held. Friedrich Wilhelm, der vortrefflichste Fürst seiner Zeit, ein Held im Kriege, ein energischer, weiser und frommer Vater seines Vol- kes, geb. 1620, hatte seine Bildung in den Niederlanden am Hofe und im Lager des großen Fürsten Friedrich Heinrich von Oranien empfangen, und war 1040 seinem Vater Georg Wilhelm in der Regierung ge- folgt. Er fand sein Land im elendesten Zustande (Berlin zählte nur noch 300 Bürger, lind die hatten kaum das nackte Leben), und an der Spitze der Regierung und des Heeres den Grafen von Schwarzenberg, den die Unterthanen als Landesverräther haßten, der sie an Oesterreich verkauft habe. Der junge Kurfürst trat sogleich auf schwedische Seite, und bewies in aller Weise seine Sorge, des Landes Noth zu lindern. Im westphälischen Frieden bekam er für den Theil von Pommern, welchen er an Schweden abtreten mußte, das Erzbisthum (Herzogthum) Magdeburg, die Bisthümer (Fürstenthümer) Halb erst« dt, Min- den und Kam min, und die Grafschaft Hohenstein; zugleich erwarb er seinen reformirten Glaubensgenossen gleiche Rechte mit den beiden andern Religionsparteien. Im Blinde mit den Schweden schlug er mit seinem Derfflin ger, der aus einem Schneiderburschen ein ausgezeichneter Feld- marschall geworden war, den König von Polen in der 3tägigen Schlacht

5. Die deutsche Geschichte - S. 106

1855 - Essen : Bädeker
— ' 106 bei Warschau (1656), und gewann im Frieden zu Oliva 1660 die Unabhängigkeit Preußens. Als die Franzosen auf ihrem holländischen Eroberungszuge das deutsche Gebiet verletzten, eilte er an den Rhein; aber die elende Hülfe, die er an seinem kaiserlichen Bundes- genossen fand, veranlaßte ihn, sich mit dem Reichsfeinde abzufinden, um seine eigenen Grenzen zu schützen. Doch schon im folgenden Jahre, als die Franzosen die Rhemgcgenden, und insbesondere die Pfalz, wie wilde Barbaren verheerten, und endlich der Rcichskrieg gegen sie beschlossen war, war er mit seinen Brandenburgern wieder zur Stelle, und hätte er nur freie Hand gehabt, wäre ihm Vollmacht über das Reichshcer anvertraut gewesen, der vaterländische Boden wäre bald vom Feinde gesäubert worden; nun aber wurde durch die Erbärmlichkeit der kaiserlichen Generale oder durch die sonderbare Einrichtung, daß die Kriegs- und Schlachtpläne in Wien entworfen wurden, Alles verdorben. Und um sich des einzigen Feindes, den er respektirte, zu entledigen, bewog der listige Franzose die Schweden unter Wrangel, ins Brandenburgische einzu- fallen. Da mußte der Kurfürst heimeilen, und er that es mit einer solchen Schnelligkeit, daß die Schweden, welche sich im sichern Besitz des Landes wähnten, das Gerücht von seiner Ankunft gar nicht glauben wollten. Bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 erfocht er mit 6000 Brandenburgern einen glanzenden Sieg über 11,000 Schweden; da brachte-^ein Stallmeister Froben für den theuern Herrn das treue Leben zum Opfer. „Ins Herz traf ihn die Kugel. Wie grausam und betrübt! Er sinkt, der seinen Fürsten mehr als sich selbst geliebt. Der treibt den Feind indessen im Sturm von Ort zu Ort, Und selbst den Wrangcl reißet der Schweden Flucht mit fort." Ganz Pommern nebst der Insel Rügen fiel in des Siegers Hände. Dann, als der Schwede Horn mit großer Macht in Preußen einfiel, flog er mit seinen Tapfern in strengster Winterkälte zu Schlitten über die gefrorenen Haffs, und vernichtete den Feind. Indeß hatte der Kaiser zu Nimwegen 1679 mit Frankreich einen schmählichen Frieden geschlossen, und dem edelsten deutschen Helden, welcher, von seinen un- dankbaren und mißgünstigen Bundesgenossen schändlich im Stiche gelassen, nun allein den Franzosen und Schweden gegenüber stand, blieb für alle Verdienste um das Vaterland nichts als unsterblicher Ruhm. „Daß doch dereinst aus unserm Gebein ein Rächer erstünde!" rief voll Unwillens der Kurfürst aus, als er den Frieden unterzeichnete, der ihm alle seine Eroberungen raubte. 8. 133. Der große Kurfürst als Landesvater. Auch noch auf einem andern Punkte sah sich der Kurfürst von seinem Kaiser bitter betrogen. 1675 starb der Herzog von Liegnitz, Vrieg und Wohlau, der Kurfürst war dessen rechtmäßiger Erbe, zufolge jener Erbver- verbrüderung, die Kurfürst Joachim Ii. geschlossen; der Kaiser aber zog diese Länder als erledigte Lehen ein, und er mußte sich mit dem schwiebuser Kreise als Entschädigung zufrieden geben. Die schlesischen Fürstenthümer

6. Die deutsche Geschichte - S. 108

1855 - Essen : Bädeker
108 und Soldaten standen bereit, es in Besitz zu nehmen. Das sind die berüchtigten Reunionen. Plötzlich mitten im Frieden überrumpelte er die freie Reichsstadt Straßburg 1681, den Hauptschlüssel zum Rhein und zum Reiche, und nannte sie sein. So sprach der Ehrgeizige aller Ehre und dem armen Reiche Hohn. Aber der Kaiser hatte mit den Ungarn zuthun, die sich durch die Tyrannei seiner Statthalter und der Jesuiten zur Empörung hatten reizen lassen, und der Reichstag zu Regensburg war vollauf mit der Entscheidung des Streites beschäftigt, ob die fürstlichen Gesandten auf denselben Stühlen sitzen und mit den- selben Gabeln und Messern essen sollten, wie die kurfürstlichen. Zudem veranlaßte Ludwig, während er aus tcmter römisch christlicher Frömmig- keit die Protestanten auszurotten begriffen war, die Türken, die Erb- feinde der Christenheit, den Kaiser mit Krieg zu überziehen. 1683 erschienen sie, 200,000 Mann, vor Wien; zwei Monate belagerten und bestürmten sie die Kaiserstadt, die der tapfere Graf Stahremberg vertheidigte, bis der große Feldherr Herzog Karl von Lothringen und der Polenkönig Johann Sobieski den Feind aufs Haupt schlü- ge». Den heimtückischen Franzosen verdroß dieser Sieg; doch bot er dem Reiche Frieden und Freundschaft an, wenn es ihn im Besitz seines Raubes lasse, und man schloß einen 20jährigen Waffenstillstand! Aber 1688 ließ er plötzlich, noch ehe der Krieg erklärt war, drei Heere in Deutschland einbrechen; ohne Schwertstreich drangen sie bis nach Bayern vor plündernd und brandschatzend. Nun endlich erklärte ihn der Reichs- tag für einen Neichsfeind, und da zur selben Zeit England, Spanien und die Niederlande sich wider ihn verbündet hatten, so schritt er, um die Deutschen abzuhalten, zu einer Barbarei, wie kaum Vandalen und Hunnen sie geübt. Er ließ alle Städte und Dörfer, so weit seine Hand reichte, mit Feuer verheeren und dem Erdboden gleich machen; die ganze Pfalz, Tausende von Ortschaften, darunter Worms, Speier, wo die Kaisergräber hohnlachend geschändet wurden, lagen in Asche, und die Einwohner irrten als Bettler umher. Racheschnaubend griffen die Deutschen zu den Waffen; aber ihre gewaltigen Heere vermochten nichts, da der Reichsfeldherr und der kaiserliche Befehlshaber einander nicht verstehen wollten. Im Ryswicker Frieden 1607 behielten die Fran- zosen Alles, was sie vor dein Kriege jenseit des Rheins reunirt und geraubt hatten, und zudem gewährte ihnen der Kaiser ohne Mühe das Verlangen, daß in 1022 deutschen Ortschaften, welche von ihnen besetzt gewesen, die protestantischen Kirchen der Katholiken Eigenthum sein sollten. §. 135. Preußen zum Königthum erhoben. Inmitten dieser Schmach und dieses Jammers, wohinein das Va- terland versunken war, schienen manche seiner Fürsten nur auf Standcs- erhöhung zu sinnen. Trotz dem Widerspruch der Kurfürsten von Trier, Köln und Pfalz war der Herzog Ernst August von Hannover zur neunten Kurwürde erhoben worden (1002), und der Kurfürst Friedrich August von Sachsen hatte sich (1606) sogar mit Ab- schwörung der Religion seiner Väter und seines Volkes die polnische

7. Die deutsche Geschichte - S. 109

1855 - Essen : Bädeker
109 Krone erkauft. Solches, und daß er einst im Haag, während sein Vetter, der Prinz Wilhelm von Oranien, der König von Groß- britannien geworden war, auf einem Armstuhl saß, auf einem Stuhl ohne Lehne sitzen sollte, reizte die Eitelkeit des Sohnes des großen Kurfürsten, Friedrichs Iii., sich auch einen Königsthron zu erwerben. Mit groß- ßen Opfern verschaffte er sich vom Kaiser die Erlaubniß, Friedrich I., König in Preußen, zu heißen, und setzte sich am 18. Jan. 1701 zu Königsberg mit ungeheuerm Pomp die Königskrone auf. Aber das preußische Königthum war nicht allein das Werk menschlicher Laune, sondern offenbar göttliche Fügung, und längst vorbereitet. Der Staat des großen Kurfürsten durfte schon seinem Umfange nach (2046 Qm. mit 11/2 Mill. E.) ein Königreich sein, und die Nachfolger hatten nur die Aufgabe, die von Rußland bis nach Belgien zerstreut liegenden Besitzungen in Verbindung zu bringen, so war die europäische Groß- macht da, die heute nach rechts und links das politische Gleichgewicht erhält. Den Zerfall des Reichs konnte Niemand aushalten, es war ein Spott und Spiel seiner Nachbarn geworden; aber aus den Trüm- mern sollte ein neues Deutschland hervorsprossen, voll gottgeordneter Mannigfaltigkeit. Neben dem katholischen Oesterreich mußte eine prote- stantische Macht walten, und da Kursachsen, welches bisher an der Spitze der evangelischen Stände (corpus Evangelicorum) gestanden, mit seinem Abfall vom evangelischen Glauben alle Vortheile seiner Stellung einbüßte, Hannover bald darauf englisch wurde, und Kurpfalz durch Erbschaft in die Hände des kathol. Hauses Zweibrücken gekom- men war, so sahen die evangel. Deutschen in Brandenburg- Preußen ihren Schirmherrn. Nie ist ein Königreich auf so fried- lichem Wege und in einer seiner Entwickelung so günstigen Zeit ent- standen; es kam als eine Nothwendigkeit, als die Zeit erfüllt war, und darum fand es auch bei allen Mächten Anerkennung, ausgenom- men bei dem Papste, welcher eifrigst dagegen protestirte. Sehr be- zeichnend wurde des deutschen Ritterordens Weiß-Schwarz die preu- ßische Landesfarbe, und des neuen schwarzen Adlerordens Devise: Suum cui(]uo (Jedem das Seine) Preußens Wahlspruch. §. 136. Der spanische Crbfolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos. Er hatte nur zwei Schwe- stern. Die eine war mit Ludwig Xiv. vermählt, hatte aber auf die Erbfolge förmlich Verzicht geleistet; die andere, Kaiser Leopolds Ge- mahlin, hatte das nicht gethan. Der Kaiserin Tochter war die Mutter des Kurprinzen von Bayern. Dieser, den Karl zu seinem Erben ein- gesetzt, starb vor ihm. In eine Theilung seines unermeßlichen Reiches hatte Karl nicht willigen wollen; Ludwig warb bei ihm für seinen Enkel Philipp, Leopold für seinen zweiten Sohn Karl. Die fran- zösische Ueberredungskuust siegte, und als Karl 1700 starb, fand sich in seinem Testamente Herzog Philipp von Anjou zum alleinigen Erben der gesammten spanischen Monarchie erklärt. Denkur- fürsten von Bayern und dessen Bruder, den Kurfürsten von Köln, brachte

8. Die deutsche Geschichte - S. 93

1855 - Essen : Bädeker
93 land ausbreitete, und seine Aufgabe, die protestantischen Gebiete dem Papste mit allen Mitteln wiederzuerobern, erfolgreich zu lösen begann. Die österreichischen Stände baten den Kaiser um Vertreibung der Je- suiten; er aber war zu sehr mit den Türken beschäftigt, von denen Ferdinand einen achtjährigen Waffenstillstand mit einem jährlichen Tribut hatte erkaufen müssen, und am Ende gewann er doch nur durch Soli- mans plötzlichen Tod einen Waffenstillstand ohne Tribut. Im Reiche herrschte übrigens äußere Ruhe, nachdem der Ritter Grumbach, des Markgrafen Albrecht Spießgeselle, der in den geistlichen Stiftern mör- derisch hauste, für seine Frevelthaten grausam gebüßt hatte (1567); leider zog er auch den Herzog von Gotha, des unglücklichen Kurfürsten Johann Friedrich ältesten Sohn, der ihn bei sich aufgenommen hatte, ins Ver- derben. Dies war die letzte Spur des Faustrechts unter dem deut- schen Adel. §. 119. Der Niederländer Freiheitskampf. Vereinigte Niederlande. Die Niederlande, bewohnt von einer dichtgedrängten, auf wohl- erworbene Freiheiten eifersüchtigen, durch die schwunghafteste Industrie und durch ein reges Kunstleben (Malerei und Baukunst) in reichen Städten blühenden Bevölkerung, die von altersher, soweit sie die Ebenen inne hat, flamändisch und niederdeutsch, also germanischen, und in den Gebirgen wallonisch, das heißt gallischen Ursprungs war, diese Nieder- lande waren zu damaliger Zeit der Schauplatz, auf welchem Freiheit und Despotismus bis aufs Blut um ihr Dasein rangen. Die Re- formation hatte bei diesem hochsinnigen Volke bald lauten Anklang ge- funden, insbesondre in seinem germanischen Theile, und Karl V. das Seine gethan, daß die Niederländer abgeschreckt würden, sich zu ihr zu bekennen. Er überließ die täglich mühsamere Arbeit, seine lieben Nieder- lande von der Ketzerei zu reinigen und vor derselben sicher zu stellen, seinem Nachfolger Philipp Ii. Dieser übergab die Verwaltung des Landes seiner Halbschwester Margaretha von Parma, einer Frau von mildem, doch starkem Geiste, setzte aber an die Spitze des Staats- raths den Cardinal Granvella, einen Mann seines finstern Charakters und Willens, nur von größerer Schlauheit, und schickte ein spanisches Heer, um dessen Befehle zu vollstrecken; zugleich vermehrte er die vier niederländischen Bisthümer auf einmal um vierzehn. Das erregte all- gemeinen Unwillen, und auf die Vorstellungen der drei vornehmsten Glieder des Adels, des Prinzen Wilhelm von Nassau-Oranten, der Statthalter von Holland, Seeland, Friesland und Utrecht war, des Grafen Egmont, der dieselbe Würde in Flandern und Artois beklei- dete, und des Großadmirals Grafen Hoorn wurde Granvella zwar entlassen, aber sein Geist blieb nebst den spanischen Truppen. ' Philipp befahl die gewaltsame Einführung der Beschlüsse des trtentiner Concils, utib erklärte, er wolle lieber tausendmal sterben als die geringste Aende- rung in der Religion gestatten; die Ketzerverbreniumgen nahmen täg- lich zu. Da verbanden sich mehrere hundert vom Adel, und schwuren, der Inquisition Widerstand zu leisten und der Verfolgung wegen der

9. Die deutsche Geschichte - S. 96

1855 - Essen : Bädeker
96 Laboratorium, wo er Alchymie, und auf der Sternwarte, wo er Astro- logie trieb, war sein liebster Aufenthalt. Sein Bruder Matthias zwang ihn, ihm Oesterreich und Ungarn abzutreten, und die Böhmen nöthigten ihm den Majestätsbrief ab, wodurch ihnen die freie Re- ligionsübung verbürgt wurde. Die besorgten protestantischen Fürsten schlossen ein bewaffnetes Bündnis; zu Schutz und Trutz, die Union, 1608, an dessen Spitze Kurpfalz und Würtemberg standen; nur Bran- denburg schwankte mit seinem Beitritt, und Sachsen, das mit Refor- mirten sich nicht verbünden mochte, lehnte ihn geradezu ab. Dagegen stiftete der kluge Herzog Maximilian von Bayern die katholische Liga, und eine zweite katholische Armee hatte Erzherzog Leopold zu- sammengebracht. Dazu kam der jülich- cleve- bergische-Erb- folgestreit unter den mächtigsten protestantischen Fürsten, die auf diese schönen Länder Anspruch hatten, was dem Kaiser Muth einflößte, die- selben als ein eröffnetes Reichslehn für Oesterreich in Besitz nehmen; doch erhob sich schnell die Union, und vertrieb die Kaiserlichen 1610. Und kaum hatte er die Eroberung am Rhein aufgeben müssen, so ver- lor er auch sein Königreich Böhmen, denn die Böhmen gaben ihre Krone dem Matthias. Vor dem Verluste der Kaiserkrone schützte ihn nur der Tod. 8. 121. Kaiser Matthias. 1612 — 1619. Geistige und sittliche Zustände. Auch er war von Jesuiten erzogen, von schwächlicher Gesundheit, schon bejahrt, und dennoch, ungeachtet der feindseligen Stellung der Parteien zu einander, wurde er einstimmig gewählt. Die Katholiken gaben ihm ihre Stimmen, weil sie zu ihren Gunsten viel von ihm hoffen durften, die Protestanten, weil sie seine Kränklichkeit benutzen zu können meinten. Seine Krönung zu Frankfurt war die glänzendste, reich an Lustbarkeiten, die gegen den schweren Ernst der Zeit scharf abstachen. Ueberhaupt wetteiferte damals Ueppigkeit lind Schwelgerei, Aufwand in Speisen und Kleidung mit Rohheit und Elend durch alle Klassen, und die dagegen erlassenen landesherrlichen Verordnungen hatten um so weniger Kraft, als die Großen meistens mit schlechtem Beispiel voran- gingen. Gewerbe und Handel, Kunst und Wissenschaft lagen darnieder; was darin noch Erfreuliches geleistet wurde, geschah von evangelischer Seite. Die berühmten Maler Albrecht Dürer, Lukas Kranach und Hans Holbein, Luthers besondere Freunde, hatten der Kunst eine neue, evangelische Richtung gegeben. Hans Sachs, der nürn- berger Schuster und Meistersänger, war Luthers begeisterter Ver- ehrer gewesen. Luther selbst ist der Vater des evangelischen Kirchenliedes, und mit und nach ihm sangen fromme Herzen die evangelischen Wahrheiten und Erfahrungen in so zarten, innigen Weisen, wie seit den Minnesängern nicht erklungen waren. Der deutsche evan- gelische Liederschatz hat weder an innerem Werthe noch an Umfang irgendwo seines Gleichen. Der mit der Reformation eingeführte Ge-

10. Die deutsche Geschichte - S. 101

1855 - Essen : Bädeker
101 cs mit Ketten an den Himmel gebunden, prallte sein Stolz ab. Der Kaiser aber, welcher jetzt glaubte, nach Belieben im Reiche schalten und walten zu können, erließ 1629 das Restitutionsedikt, wornach alle geistlichen Güter, die seit dem passauer Vertrage evangelisch geworden waren (2 Erzbisthümer, 12 Bisthümer und zahllose Stifterund Klöster), wieder katholisch und die Reformirten nicht geduldet werden sollten. Und die Liga beschloß keine ihrer Eroberungen zurückzugeben, bis ihre Kriegskosten ersetzt seien. Des Wallenstein glaubte Ferdinand nun nicht weiter zu bedürfen; er gab endlich den allgemeinen Klagen über die Schandthaten der Wallensteiner Gehör, und gebot dem furchtbaren Feld- herrn, seine Armee zu entlassen. Wallenstein gehorchte wider alles Erwarten. §. 127. Gustav Adolph, König von Schweden. Er war Gustav Wasa's Enkel, geb. 1594, vermählt mit einer Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, glücklich in seinen Kriegen- mit Dänemark, Rußland und Polen, der größte Feld- herr seiner Zeit und der edelste der Helden, ein wahrhaft evangelisch frommer Fürst. „Und sein Gang ist Sturm, Und sein Lauf ist Strom, Und sein Wollen Thurm, Und sein Herz ein Dom. Und Blitz seine That, Und Segen sein Pfad, Triumph sein Blick, Und seine Braut das Glück." Vom Kaiser vielfach gekränkt, von Wallenstetn feindselig behandelt und bedroht, geboten ihm Politik und Religion, sich seiner unterdrückten Glaubensgenossen in Deutschland anzunehmen. Am 4. Juli 1630 lan- dete er auf der pommerschen Insel Rügen mit nur 13,000 Kriegern, und begann sein großes Werk mit Gebet in Jesu Namen. Schnell vertrieb er die Kaiserlichen aus Pommern, dann ging's ins Vranden- burgische. Allein der schwache Kurfürst Georg Wilhelm, sein Schwager, der ganz unter der Leitung seines katholischen Ministers, des Grafen Adam von Schwarzenberg, stand, mußte zum Beitritt gezwungen werden, und dann, als er Magdeburg zu entsetzen eilte, wollte ihn der Kurfürst von Sachsen nicht durch sein Gebiet ziehen lassen. Magdeburg, von Tilly hart belagert, weil es sich geweigert hatte, eine ligistischc Besatzung aufzunehmen, schrie flehentlich um Hülfe, und als Sachsen endlich den Durchzug gestattete, war die reiche, mächtige Stadt untergegangen (20. Mai) 1631. Tillys Reitergeneral, der verwegene Graf von Pappen heim, hatte sie mit Sturm genommen, in Äsche verwandelt, und 30,000 ihrer Bewohner waren durch Schwert und Flam- men umgekommen. Des Königs Herz blutete; er schwur dem Mordbrenner Rache. Dieser war nach Leipzig gezogen; Gustav Adolph stand ihm bald gegenüber. Bei Breitenfeld 17. Sept. 1631 erlag Tilly, der bisher nur den Sieg gekannt hatte, seinem größern Gegner, und erst am Lech endigte seine Flucht. Der Sieger folgte ihm auf einem weiten Umwege nach
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