147
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
Iv. Römisches Zeitalter. 167
Beaufort Disf. für l’incertitude des cinq premiers fiecles de
l’hiil. romaine. Utrecht 1738 5 1750. 8.
r) Italien ziro Quadratm. gr. zu Ackerbau, Viehzucht und Han,
del gleich geeignet und größeren Lheiles mit einem herrlichen
Klima ausgestattet, in O., W. u. S. vom Meere, im N. von
Alpen umgeben. — Ober,It.: Gallia cisalpina oder togata,
und Liguria. Mittel - It.: von den Fl. Rubicon und Maera
bis an die Fl. Silarus und Fronto: Etrurien oder Tuscia; Um,
bria (Urbino und Spoleto); Picenum (Ancona); Samnium;
Latium, mit Rom; Campania (Neapel). Unter, Italien,
Gr. Griechenland. Inseln: Sicilien, Sardinien, Corsika, Mal,
tau.s.w. — Ueberrom s. Oraevii ihel. 1.z; G. C. Adler
Beschreib, d. St. R. Altona i78r. 4. — Das röm. Stadtgebiet
anfänglich 2 M.; unter der lezten k. Reg. gehörte die volskische
Küste bis Terracina dazu.
S) Das röm. Volk in Z Tribus oder 30 Curken getheilt; auf Co,
mitten wurde nach Curien abgestimmt. Antheil an der Regie,
rung gebührte nach etrurischem Herkommen ausschließlich den
Patrieiern; diese bildeten frühzeitig einen Erbadel, der nicht
blos durch Patronat und Clientel, sondern auch durch Grundei,
genthum Lehnsherren, Vorrechte genoß. — Seroius Tullius
vereinte den Adel und das Volk in 193 (nach Dionysius) oder
wohl richtiger in 189 Centurien; und theilte die Bürger nach
Verhältniß ihres Vermögens in 6 Classen, so daß zur ersten
100,000, zur zweiten 75,000, zur dritten 50,000, zur vierten
25,000 und zur fünften 12,000 Asse erfoderlich waren; danach
wurde die Waffenrüstung bestimmt; in die 6te Elaste gehörten
die Clienten der Patvieier; es stand ihnen kein Waffenrecht zu
und sie zahlten keine Steuern; die Proletarier, welche der Staat
bewafnete, mögen auch Steuern bezahlt haben. Von den sammt,
lichen Centurien umfaßte die ungefähr aus 8000 Bürgern beste,
hende erste Claffe 98 oder hatte eben so viele Stimmen und folg,
lich ein entschiedenes Uebergewicht. Nach seiner Einrichtung be,
stand das Volk aus vier städtischen und 26 ländlichen Tribus,
jede mir einem Hauptmann an der Spitze; das Grundeigenthum
(welches bis dahin nur den Patrieiern zugekommen war) wurde
»ach Regionen bestimmt. Die aus Centurien bestehenden Volks,
Versammlungen oder Comitia centuriata waren Stellvertreter der
gesammlen Nation; von ihnen und dem Senate ging die Gesetz,
gedung aus; bis zur Gesetzgebung auf den ir Tafeln scheinen
von ihnen blos Blutrichter und Hauptleute ernannt worden und
die Curienversammlungen noch gültig geblieben t» seyn. Jedes
5te I. war Census; daher Lustrum.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
3°S
Geschichte des Mittelalters.
machten sich als unstete, räuberisch? Nachbaren furchtbar.
Die ss. t135h mächtige Horde der Müm-u (Müm-kos)
war mit den Njudschen verbündet; ihr Khan Desukai,
Besieger s i >163 ) der Su Mo g ölen, war der Vater Te-
mudschrn's, welcher anfänglich snach 1176j unter dem
Schutze L 0 grul' s, Khan's der Keraicen, dem K.dernjud-
scheu Schl 5 t 0 n q als Feldherr-mit Ruhm diente. Nach
glückiichem Kampfe gegen Togrul [1203] und gegen die
türk. Naimanen si2e>4) in der kl. Bucharei, vereinte er
[ s206] die mogolrschen Horden unter s. Oberbefehl, wurde
durch einen Schamanen zum D sch i n k i s k b a n ( d. h. Herrn
aller Herren) ausgerufen und> beschloß im barbarisch-from-
men Fanatismus die Erde zu unterjochen. Er besiegtesi209
— 1215) N.sina (Iguren; Tangut; Jen-ki'ng; Jlid-
schutsai milderte die Rohheit der Weltbezwmger) und
drängte die Njudschen südlich, worauf sie sich mit den Song
vereinigen. Vier Heere ließ er nun westwärts ziehen, stürzte
s 1218 J das Reich der Khowarezmier, überschwemmte Per-
sien und unterjochte die Reiche zwischen d. ^kasp. u. schw.
M. bis nach Rußland [ 1223] ; im Feldlager auf der Ebene
von Tonkat starb er £1227) mit Entwürfen auf Ostindien.
Unter s. S. dem Groskhan Oktaj £*227 — 1241], neben
welchem mehrere von ihm abhängige und ihm verwandte
Khane ansehnliche Länder beherrschten, wurde £1234) die
Eroberung N. Sina's vollendet und S. Sina angegriffen.
Sein Br. S. Batu machte £1236) Rußland zinsbar und
verwüstete ss. 1240) das östl. Europa; das ihm entgegen-
genellte rculsch- polnische Herr unter He in ri ch d. Fr. H. v.
Glogau, erlitt bey Liegnitz [ b. 9 April 1241] eine schreckliche
Niederlage; Entsetzen ergriff Europa; Friedrich Ii fe-
derte zu allgemeinem Vereine gegen die Barbaren auf; P.
Innocer, rius Iv und der franz. K. Ludwig Ix schick-
ten Bekehrer an den Groskhan. Auf die Nachricht von
O k t a ; s. Tode un d ermüdet durch tapfere Gegenwehr ( Land-
sturm mböhmen; Sclweidn-tz muthrge Verthcrdrgung; Ja-
ros !aw v. Sternberg Retter und Racher Mährcn's)
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Batu Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig Sternberg
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Groskhan_Oktaj Europa Glogau Liegnitz Europa
139
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Vollbürgergemeinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen.
Zweite Abtheilung.
Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe-
rungen 264 -133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.)
t. Der erste punische Krieg (264—241).
Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Carthago
Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Rom Sardinien Corsika
24
Länderkunde. — Asien.
und bedeutenden Männer; der Ahnenkultus bildet auch die „Grundlage des Familien-
lebens, in dem sich große Hochachtung vor den Eltern und vor dem Alter zu erkennen
gibt". Im allgemeinen sind die Chinesen religiös gleichgültig und in groben Aber-
glauben versunken. Jm^V wohnen viele Mohammedaner; die Zahl der Christen
wird auf 1,15 Mill. angegeben.
Bis vor kurzem wurde das chinesische Riesenreich, zwanzigmal so groß wie das
Deutsche Reich, von einem Kaiser, der sich „Sohn des Himmels" nannte, beherrscht.
Der jüngste Aufstand'des Volkes veranlaßte den Herrscher abzudanken und führte
zur Umwandlung der Monarchie in eine Republik.
12. Chinesische Gerichtsverhandlung.
Auch in ihren Gesetzen und in ihrer Rechtspflege zeigen die Chinesen viel Eigenart. Der höchste Gerichtshof
in Peking heißt Strafamt. Dieser hat auch die Entscheidung über Todesstrafen. Die verhängten Strafen
sind streng, oft grausam.
d) Besiedlung. China ist das Land der großen Städte. Namentlich Fluß-
straßen und Meeresbuchten erscheinen als Siedlungslagen bevorzugt.
Im N: Peking (1600), „Nordresidenz", bildet ohne die Vorstädte ein Rechteck von
32qkm Fläche mit 5 m dicker und 6 m hoher Umfassungsmauer, die durch 16 Tore
Einlaß gewährt. Die Mandschustadt, in der viele Tempel, Moscheen, der Kaiser-
palast und die Prachtstraße der europäischen Gesandtschaften liegen, ist von der
äußerst belebten, aber ungepflasterten und unsauberen Chinesenstadt durch eine
Mauer getrennt. Pekings Seehafen ist Tientfin (800), der Hauptstapelplatz für
den Handel Nordchinas und der Mongolei.
In der Mitte, in den tee- und seidenreichsten Provinzen: Schanghai (700),
Mittelpunkt des Tee-, Seiden- und Baumwollhandels, wurde der bedeutendste Ver-
lragshafen Chinas mit regelmäßigen Dampferverbindungen nach Europa und
Amerika; es ist der Sitz zahlreicher deutscher Handelshäuser. Hanköu-Wu-
tschang (1500) amjäntsekiäng, der hier 3|km breit ist, entwickelte sich zum Stapel-
platz für den europäischen, meist britischen Handel und zum Endpunkt der europäischen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Deutsche_Reich Peking China Peking Pekings Mongolei Schanghai Chinas Europa Amerika
16
Geschichte.
Auch der sagenhafte Held Noland fand hierbei seinen Tod. frolandsagel Später
gelang es Karl dennoch, den nördlichen Teil Spaniens zu erobern. Er gründete
dort die spanische Mark.
Als Karl die Sachsen unterworfen hatte, dehnte sich sein Reich bis an die
Gebiete der Wenden aus, die das Land östlich von der Elbe, der Saale und
dem Böhmerwalde bewohnten. Da die Wenden oft raubend in das fränkische
Gebiet vorstießen, zwang er sie durch einen Krieg zur Unterwerfung. Zur
Sicherheit gegen weitere Einfälle gründete er Marken und baute Burgen, ans
denen später Städte, wie Magdeburg und Halle, entstanden.
Im heutigen Ungarn wohnte ein wildes Reitervolk, die Avaren, die
oft in das benachbarte Frankenreich einfielen. Karl eroberte ihr Land und
gründete dort die avarische Mark. In ihr liegt der Anfang des öster-
reichischen Staates.
3. Tic Verwaltung des Landes. Die guten Einrichtungen, die Ehlod-
wig und seine Nachfolger getroffen hatten, ließ Karl bestehen. Er verbesserte
sie jedoch und schuf neue, soweit es nötig war. Das ganze Reich war in Gaue
geteilt. Au der Spitze jedes Gaues stand ein Gaugraf. Er führte im Kriege
den Heerbann des Gaues und hielt im Frieden im Namen des Königs die Ge-
richtstage ab. Bei denselben entschieden nicht mehr die Freien, sondern sieben
Schöffen, die von dem Gaugrafen aus den angesehensten Bewohnern des
Gaues auf Lebenszeit gewählt wurden. Die Landstriche an den Grenzen
oder Marken wurden durch Markgrafen verwaltet. Diese hatten noch größere
Vollmacht als die Gaugrafen. Sie hatten das Land vor Einfüllen der Nachbarn
zu schlitzen und dursten deshalb im Notfälle die wehrhaften Männer aus dem
benachbarten Gau zu den Waffen rufen. Zur Verwaltung der königlichen
Güter fdomäueiz wurden Amtmänner eingesetzt, die dort im Namen des
Königs Recht sprachen. Einen Hausmeier gab es nicht mehr. Für mehrere
anstoßende Gaue wurden in jedem Jahre zwei Königsboten fsendgrafensj
ernannt, ein weltlicher Großer und ein Bischof. Sie mußten im Laude umher-
reisen, die Beamten beaufsichtigen und den König in wichtigen Angelegenheiten
vertreten. Im Namen des Königs hielten sie Gericht an gewohnter Mahlstatt,
wobei ihnen der Gaugcaf und die Schöffen zur Seite standen. Ein Mönch saß
dabei und schrieb die Verhandlungen nieder. Die Königsboten nahmen bei dem
Gericht auch von allen denen den Eid der Treue ab, die seit dem letzten Gericht
das 12. Lebensjahr vollendet hatten; sie lasen dem versammelten Volke die
Gesetze des Königs fkapitularien, weil sie in Kapitel geteilt warensj laut und
öffentlich vor, schärften die Bestimmungen über den Heeresdienst ein und
forderten jedermann auf, Klagen vorzubringen, die etwa gegen den Gaugrafcn
zu erheben wären. Die Klüger traten vor. Jeder von ihnen legte die Hand
auf das Kruzifix, das ihm der geistliche Königsbote vorhielt, und bekräftigte
damit seine Aussage. Sechs Eideshelfer traten ihm zur Seite, um zu bekunden,
daß er keines falschen Eides fähig sei. Das Urteil wurde durch die Schöffen
gesprochen, die der weltliche Königsbote einzeln befragte. Nach ihrer Rückkehr
an den Königshof mußten die Köuigsboten über ihre Reise eingehend Bericht
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
I
A. Dlnitsckie (Mcfrhicfitc.
9
Jahre in Italien ein. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen
goldenen Sarg gelegt, der von einem silbernen und eisernen umschlossen war.
In stiller Nacht begrub man ihn mit seinem Pferde, seinen Waffen und Schaben.
Die Gefangenen aber, die das Grab gegraben hatten, wurden getötet, damit
niemand die Ruhestätte des Helden verraten könne. Nach Attilas Tode zer-
fiel sein großes Reich, uird die Hunnen zogen wieder nach den Steppen
Asiens zurück.
6. Untergang des weströmischen Reiches; Ende der Bölkcrwandcrnng. Wäh-
rend der großen Völkerbewegung hatten die deutschen Stämme den Römern weite
Landecteile entrissen. In Spanien herrschten die Westgoten, in Nordafrika hatten
sich die Vandalen niedergelassen, ein Teil der Sachsen war über die Nordsee nach Eng-
land gefahren und hatte dort ein Reich begründet. Das heutige Frankreich halten die
Burgunder und Franken in Besitz genommen. Ten Römern lvar wenig mehr als
Italien übriggeblieben. Zuletzt wurde ihnen auch dieses genommen. Odoakcr, der
Führer der kaiserlichen Leibwache, verlangte für sich und seine Krieger den dritten
Teil des Landes. Als ihm dies verweigert wurde, machte er sich zum Könige von
Italien. Doch sein Reich war nur von kurzer Dauer. Tie Ostgotcn zogen unter ihrem
tapfern Könige Theoderich aus Ungarn herbei und nahmen Italien in Besitz. Thcode-
rich brachte dem Lande Frieden. Sein Reich blühte, und seine Macht wuchs, so daß
er sich den Beinamen „der Große" erwarb. Nach seinem Tode wurde das Ostgotcu-
reich von Narscs, einem Feldherrn des oströmischcn Kaisers, erobert. Nicht lange
danach kamen jedoch die Longobarden aus dem mittleren Deutschland nach Italien,
eroberten das Land und gründeten ein Reich. Mit dem Zuge der Longobarden endete
die Völkerwanderung. Noch heute wird der nördliche Teil von Italien die Lom-
bardei genannt.
Iii. Mohammed.
1. Sein Leben. Während sich unter den deutschen Stämmen das Christen-
tum langsam ausbreitete, entstand im fernen Arabien eine neue Lehre, der
Islam. Ihr Stifter war Mohammed. Er wurde in Mekka, der Hauptstadt
von Arabien, geboren. In früher Jugend verlor er seine Eltern. Ein Oheim,
der ein reicher Kaufmann war, nahm ihn daher in sein Haus und erzog ihn
ebenfalls zum Kaufmmm. Als solcher machte er weite Reisen und lernte Land
und Leute kennen. Er fand, daß in seinem Vaterlande neben Jttden und
Christen auch viele Götzeudietter lebten. Deshalb beschloß er, dem Volke eine
neue Religion zu geben. Er zog sich in die Wüste zurück und lebte vier Wochen
lang in einer Höhle. Hier erschien ihm nach der Sage der Engel Gabriel und
verkündete ihm, er sei ein Prophet Gottes. Daraus stellte er aus deu Lehren
der Heiden, Juden und Christen alles zusammen, was ihm gefiel, und be-
gründete so den Islam. Als seine Lehre bekannt wurde, verschworen sich
40 Männer, ihn zu töten. Er aber floh im Jahre 622 von Mekka nach Medina
und rettete sein Leben. Mit diesem Jahre beginnen die Mohammedaner ihre
Zeitrechnung. Zehn Jahre später starb er.
2. Leine Lehre. Die Lehre des Islam ist im heiligen Buche seiner Anhänger,
dem Koran, ausgezeichnet. Ter oberste Glaubenssatz heißt: „Es ist nur ein Gott,
Allah, und Mohammed sein Prophet." Gebet, Fasten, Almoscngebcn und Kämpfen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Mohammed Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Italien Attilas Asiens Spanien Nordafrika Sachsen Frankreich Italien Italien Ungarn Italien Deutschland Italien Italien Mekka Gottes Mekka Medina
I
A. Deutsche Geschichte.
13
Vi. Das Reich der Franken bis auf Karl den Großen.
1. Die Franken. Während der Völkerwanderung waren die Franken nicht
ans ihren Wohnsitzen am Mittel- und Niederrhein gewichen. Von ihrer Heimat
aus drangen sie aber langsam und sicher nach Westen vor und waren als
Krieger gefürchtet. Ihre Waffen bestanden besonders in einer zweischneidigen
Axt, die geschickt zu Hieb und Wurf gebraucht wurde, urrd aus furchtbaren
Wurfspießen mit Widerhaken. Nicht mit Urrrecht wurden sie von ihren Feinden
als treulos und grausam bezeichnet. In den eroberten Gebieten ließen sie sich
als Ackerbauer rriedcr. Sie zerfielen in mehrere Stämme, die von Königen
regiert wurden.
2. Gründung des Frankcnrcichcs durch Chlodwig. Im Jahre 481 kam
ein 15jähriger Köuigssohn, mit Namen Chlodwig, zur Negierung. Er nahm
sich vor, ganz Gallien zu eroberrr und sich zum Könige aller Fraukenstämme
zu machen. Zunäckst wandte er sich gegen die Römer, die noch einen Teil von
Gallien besaßen. Er besiegte den römischen Statthalter in blutiger Schlacht
und nahm das römische Land in Besitz. Im Südosten seines Reiches wohnten
die Burgunder. Um ihre Freundschaft zu gewinnen, vermählte er sich mit
einer burgundischen Königstochter. Diese war eine fromme Christin urid ver-
suchte auch ihn zum Christentum zu bekehren, aber vergebens. Einst brach ein
Krieg gegen die Alemannen aus, und Chlodwig wurde in der blutigen Schlacht
bei Zülpich hart bedrängt. In scirrer Not hob er die Hände gen Himmel und
rief: „Jesus Christus, gewährst du mir jetzt den Sieg, so will ich an dich glauben
und nrich taufen lassen auf deinen Namen!" Bald darauf wurden die Ale-
mannen geschlagen und wandten sich zur Flucht. Chlodwig nahm euren großen
Teil ihres Landes in Besitz. Nicht lange danach ließ er sich taufen urrd erhielt
von dem Papste den Titel: „Allerchristlichstcr König". Trotzdem aber blieb
er treulos, hinterlistig urrd grausam rvie eirr Heide. Nachdem er auch die Bur-
gunder und Westgoten besiegt hatte, räumte er seine Verwarrdten durch List
oder Gewalt aus dem Wege und machte sich zum Herrscher über das ganze
Frankcnreich. Als er im Jahre 511 starb, wurde sein Reich unter seine vier
Söhne geteilt.
3. Das Lehnswcscn. Wenn Chlodwig ein Land erobert hatte, ließ er der
unterworfenen Bevölkerung ihren Grundbesitz. Die Güter vertriebener oder
gefallener Könige und Edlen aber waren herrenlos geworden. Einen Teil
davon verschenkte er an seine angesehensten und tapfersten Krieger, und die
übrigen behielt er als Krongüter oder Domänen für sich. Den größten Teil
gab er als Lehen an freie Männer. Diese wurden seine Lehnsmänner oder
Vasallen, mußten ihm Treue schwören und Heeresfolge leisten. Brachen sie
ihren Eid, so wurde ihnen das Lehen genommen. Nach ihrem Tode ging
es gewöhnlich auf ihre Söhne über. Die Nachfolger Chlodwigs machten es
ebenso.
■ f Viele freie Männer waren durch die Heeresfolge in Schulden geraten,
weil sie lange Zeit von Hause wegbleiben und sich selbst unterhalten mußten.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Chlodwig Chlodwig Chlodwig Christus Chlodwig Chlodwig Chlodwigs
zu Ende des fünfzehnten und zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Zgg
Gunsten seines Sohnes Ferdinand Ii. im Jahre 1495 die Regierung
nieder; auch dieser konnte sich nicht halten und Karl zog in die Haupt-
stadt ein. Das Gelingen weckte allenthalben Besorgniß vor den Fran-
zosen. Ludwig Moro hatte die Verwirklichung der Absichten Ludwigs
von Orleans zu fürchten; den Venetianern konnte es nur Bedenken
erregen, die französische Macht an die Stelle der mailändischen treten
zu sehen; den Papst schreckte der Gedanke an verdiente Strafe laster-
haften Lebenswandels, zu deren Vollziehung eine so bedeutende neue
Macht in Italien das Werkzeug werden konnte; der König Marimi-
lian hatte die gänzliche Mißachtung des Reiches zu beklagen; der spa-
nische Ferdinand mußte sich erinnern, daß die vertriebene Herrscher-
familie eine Nebenlinie seines Hauses sei und daß, die französischen
Ansprüche sich leicht auf das ihm gehörige Sicilicn ausdehnen konnten.
So brachte Alexander, ein Meister staatskünstlerischer Rechnung, noch im
Jahre 1495 ein Bündniß zwischen den fünf betheiligten Staaten gegen
die Franzosen zu Stande. Die Franzosen wurden im Süden durch
Mißhandlungen, Erpressungen und Ausschweifungen schnell verhaßt, und
Karl fand es gerathen, mit Zurücklassung eines Statthalters nach Frank-
reich zu eilen. Am Flusse Taro mußte er sich durch ein Heer der Mai-
länder und Venetianer durchschlagen, und in Asti schloß er einen Frieden
mit Ludwig Moro. Darauf vergaß er, der schon einem Sprößlinge der
Paläologen, dem Neffen des letzten oströmischen Kaisers, sein Erbrecht
auf das Kaiserthum abgekauft, sich in Italien aber durch Ausschweifungen
aufgerieben hatte, in Frankreich über Vergnügungen die beabsichtigte
Wiederholung des Unternehmens, und noch im Jahre 1496 war im
Süden unter Mitwirkung spanischer Truppen die aragonische Herrschaft
hergestellt, die nun statt des inzwischen gestorbenen Ferdinand sein Oheim
Friedrich führte. Italien wäre beruhigt gewesen, hätte nicht Pisa, das
durch Peters Vertrag mit Karl von der siorentinischen Herrschaft frei
geworden, mit Florenz gekämpft. Diesen Krieg zu beendigen kam Maxi-
milian mit geringer Macht über die Alpen, doch er kehrte, nachdem er
Florenz durch Eroberung Livorno's von der See getrennt, unzufrieden
mit der mangelhaften Unterstützung der Venetianer bald wieder heim,
ohne Pisa gegen Florenz sicher gestellt zu haben. In Florenz endete,
nicht lange nachdem in Frankreich Karl gestorben war, auch derjenige,
der ihn als Retter verkündet hatte. War schon durch den Ausgang der
französischen Unternehmung Savonarola's Ansehn erschüttert, so regte
sich in Florenz auch eine Partei gegen ihn, die das Joch einer strengen
Zucht fürchtete. Die Angriffe, die er in seinen Predigten gegen Papst
Alexander wegen seines ärgerlichen Lebens richtete, zogen ihm eine Vor-
ladung nach Rom zu, und da er, die Person und das Amt nicht unter-
scheidend, den Gehorsam verweigerte, traf ihn die Ausschließung aus der
37*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Ii Ferdinand Karl Karl Ludwig_Moro Ludwig Ludwigs Ferdinand Alexander Alexander Karl Karl Ludwig_Moro Ludwig Ferdinand Friedrich Friedrich Peters Karl Karl Karl Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frank- Asti Italien Frankreich Italien Florenz Frankreich Florenz Rom
572 Die Kriege in Italien und das deutsche Reich
brap ein Friede zwischen Maximilian und Ludwig geschlossen, nachdem
ein Abkömmling der Geldern'schen Herzoge, der sich Geldern und Züt-
Phen hatte erstreiten wollen, von Frankreich unterstützt worden war.
Maximilian hatte zum Kampfe mit den Venetianern besondern Antrieb
durch die Begegnung erhalten, die ihm widerfahren war, als er im
Jahre 1508 durch ihr Gebiet zum Empfange der Kaiserkrone nach Rom
ziehen wollte. Ihre Einsprache gegen seinen Durchzug hatte seine Kai-
serkrönung verhindert, und ihn veranlaßt, sich seitdem mit Genehmigung
des Papstes erwählten römischen Kaiser zu nennen. Ein Krieg, den er
auf der Grenze des östreichischen und des venetianischen Gebietes deshalb
führte, wurde schnell aufgegeben. Da gewann er zu Cambray an
Ludwig einen Bundesgenossen, der von der Bekämpfung Venedigs einen
Zuwachs für sein mailändisches Gebiet hoffte. Ferdinand aber erwartete
als Preis seiner Theilnahme mehrere von den Venetianern besetzte
Hafenstädte an der adriatischen Küste des Reiches Neapel. Den Kampf
eröffneten die Franzosen. Ihr Sieg bei Agnadello zwischen Lodi und
Bergamo im Jahre 1509 war so entscheidend, daß nur wenige vene-
tianische Plätze in Italien Widerstand leisteten. Der Papst, Ludwig
und Ferdinand kamen in Besitz dessen, was der Vertrag ihnen im Falle
des Gelingens zugesprochen. Maximilian allein war zu wenig gerüstet,
um- Vortheil aus dem Kriege zu ziehen. Selbst als er durch Franzosen
und Spanier verstärkt war, gelang ihm die Eroberung Padua's nicht,
weil die französischen Ritter nicht mit den deutschen Söldnern stürmen
wollten. Die Venetianer retteten sich vorzugsweise durch kluge Nach-
giebigkeit gegen den Papst, der jetzt die Uebermacht der Franzosen als
die größte Gefahr ansah und ihre Macht in Italien zu vernichten unter-
nahm. Kurz vor der Schlacht bei Agnadello war Pisa, von Ferdinand
und Ludwig preisgegeben und nur von der kleinen Republik Lucca noch
unterstützt, durch die Florentiner wieder unterworfen worden.
6. Der Papst zog selbst zu Felde, hielt seine Herrschaft in dem
unsichern Bologna aufrecht, bekriegte den Herzog Alphons von Este,
eroberte Mirandola, das der Sitz einer kleinen selbstständigen Herrschaft
war, schloß ein Bündniß zum Schutze der Kirche mit den Schweizern,
und suchte Genua zum Aufstande gegen Frankreich zu bewegen. Ludwig
ließ Bologna wegnehmen und der Familie Bentivoglio übergeben, und
suchte den Papst auch dadurch einzuschüchtern, daß er mit Maximilian
die Berufung eines allgemeinen Concils betrieb, welches im Jahre 1511
zu Pisa eröffnet werden sollte. Dagegen brachte'julius ein Bündniß
mit Ferdinand und den Venetianern zu Stande, welches im Jahre 1511
in Rom als die heilige Liga bekannt gemacht wurde, während das Con-
cil von Pisa zwar eröffnet wurde, aber zu gar keiner erheblichen Thätig-
keit gelangte. Dem Kaiser und dem Könige Heinrich Viü. von England
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian Ludwig Ludwig Ferdinand Ludwig Ludwig Ferdinand Ferdinand Maximilian Maximilian Agnadello Ferdinand Ferdinand Ludwig Ludwig Alphons_von_Este Ludwig Bentivoglio Maximilian Maximilian Ferdinand Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Rom Venedigs Bergamo Italien Italien Lucca Bologna Frankreich Bologna Rom