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1. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

2. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

3. Viertehalb Jahrhunderte - S. 569

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
zu Ende des fünfzehnten und zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Zgg Gunsten seines Sohnes Ferdinand Ii. im Jahre 1495 die Regierung nieder; auch dieser konnte sich nicht halten und Karl zog in die Haupt- stadt ein. Das Gelingen weckte allenthalben Besorgniß vor den Fran- zosen. Ludwig Moro hatte die Verwirklichung der Absichten Ludwigs von Orleans zu fürchten; den Venetianern konnte es nur Bedenken erregen, die französische Macht an die Stelle der mailändischen treten zu sehen; den Papst schreckte der Gedanke an verdiente Strafe laster- haften Lebenswandels, zu deren Vollziehung eine so bedeutende neue Macht in Italien das Werkzeug werden konnte; der König Marimi- lian hatte die gänzliche Mißachtung des Reiches zu beklagen; der spa- nische Ferdinand mußte sich erinnern, daß die vertriebene Herrscher- familie eine Nebenlinie seines Hauses sei und daß, die französischen Ansprüche sich leicht auf das ihm gehörige Sicilicn ausdehnen konnten. So brachte Alexander, ein Meister staatskünstlerischer Rechnung, noch im Jahre 1495 ein Bündniß zwischen den fünf betheiligten Staaten gegen die Franzosen zu Stande. Die Franzosen wurden im Süden durch Mißhandlungen, Erpressungen und Ausschweifungen schnell verhaßt, und Karl fand es gerathen, mit Zurücklassung eines Statthalters nach Frank- reich zu eilen. Am Flusse Taro mußte er sich durch ein Heer der Mai- länder und Venetianer durchschlagen, und in Asti schloß er einen Frieden mit Ludwig Moro. Darauf vergaß er, der schon einem Sprößlinge der Paläologen, dem Neffen des letzten oströmischen Kaisers, sein Erbrecht auf das Kaiserthum abgekauft, sich in Italien aber durch Ausschweifungen aufgerieben hatte, in Frankreich über Vergnügungen die beabsichtigte Wiederholung des Unternehmens, und noch im Jahre 1496 war im Süden unter Mitwirkung spanischer Truppen die aragonische Herrschaft hergestellt, die nun statt des inzwischen gestorbenen Ferdinand sein Oheim Friedrich führte. Italien wäre beruhigt gewesen, hätte nicht Pisa, das durch Peters Vertrag mit Karl von der siorentinischen Herrschaft frei geworden, mit Florenz gekämpft. Diesen Krieg zu beendigen kam Maxi- milian mit geringer Macht über die Alpen, doch er kehrte, nachdem er Florenz durch Eroberung Livorno's von der See getrennt, unzufrieden mit der mangelhaften Unterstützung der Venetianer bald wieder heim, ohne Pisa gegen Florenz sicher gestellt zu haben. In Florenz endete, nicht lange nachdem in Frankreich Karl gestorben war, auch derjenige, der ihn als Retter verkündet hatte. War schon durch den Ausgang der französischen Unternehmung Savonarola's Ansehn erschüttert, so regte sich in Florenz auch eine Partei gegen ihn, die das Joch einer strengen Zucht fürchtete. Die Angriffe, die er in seinen Predigten gegen Papst Alexander wegen seines ärgerlichen Lebens richtete, zogen ihm eine Vor- ladung nach Rom zu, und da er, die Person und das Amt nicht unter- scheidend, den Gehorsam verweigerte, traf ihn die Ausschließung aus der 37*

4. Viertehalb Jahrhunderte - S. 572

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
572 Die Kriege in Italien und das deutsche Reich brap ein Friede zwischen Maximilian und Ludwig geschlossen, nachdem ein Abkömmling der Geldern'schen Herzoge, der sich Geldern und Züt- Phen hatte erstreiten wollen, von Frankreich unterstützt worden war. Maximilian hatte zum Kampfe mit den Venetianern besondern Antrieb durch die Begegnung erhalten, die ihm widerfahren war, als er im Jahre 1508 durch ihr Gebiet zum Empfange der Kaiserkrone nach Rom ziehen wollte. Ihre Einsprache gegen seinen Durchzug hatte seine Kai- serkrönung verhindert, und ihn veranlaßt, sich seitdem mit Genehmigung des Papstes erwählten römischen Kaiser zu nennen. Ein Krieg, den er auf der Grenze des östreichischen und des venetianischen Gebietes deshalb führte, wurde schnell aufgegeben. Da gewann er zu Cambray an Ludwig einen Bundesgenossen, der von der Bekämpfung Venedigs einen Zuwachs für sein mailändisches Gebiet hoffte. Ferdinand aber erwartete als Preis seiner Theilnahme mehrere von den Venetianern besetzte Hafenstädte an der adriatischen Küste des Reiches Neapel. Den Kampf eröffneten die Franzosen. Ihr Sieg bei Agnadello zwischen Lodi und Bergamo im Jahre 1509 war so entscheidend, daß nur wenige vene- tianische Plätze in Italien Widerstand leisteten. Der Papst, Ludwig und Ferdinand kamen in Besitz dessen, was der Vertrag ihnen im Falle des Gelingens zugesprochen. Maximilian allein war zu wenig gerüstet, um- Vortheil aus dem Kriege zu ziehen. Selbst als er durch Franzosen und Spanier verstärkt war, gelang ihm die Eroberung Padua's nicht, weil die französischen Ritter nicht mit den deutschen Söldnern stürmen wollten. Die Venetianer retteten sich vorzugsweise durch kluge Nach- giebigkeit gegen den Papst, der jetzt die Uebermacht der Franzosen als die größte Gefahr ansah und ihre Macht in Italien zu vernichten unter- nahm. Kurz vor der Schlacht bei Agnadello war Pisa, von Ferdinand und Ludwig preisgegeben und nur von der kleinen Republik Lucca noch unterstützt, durch die Florentiner wieder unterworfen worden. 6. Der Papst zog selbst zu Felde, hielt seine Herrschaft in dem unsichern Bologna aufrecht, bekriegte den Herzog Alphons von Este, eroberte Mirandola, das der Sitz einer kleinen selbstständigen Herrschaft war, schloß ein Bündniß zum Schutze der Kirche mit den Schweizern, und suchte Genua zum Aufstande gegen Frankreich zu bewegen. Ludwig ließ Bologna wegnehmen und der Familie Bentivoglio übergeben, und suchte den Papst auch dadurch einzuschüchtern, daß er mit Maximilian die Berufung eines allgemeinen Concils betrieb, welches im Jahre 1511 zu Pisa eröffnet werden sollte. Dagegen brachte'julius ein Bündniß mit Ferdinand und den Venetianern zu Stande, welches im Jahre 1511 in Rom als die heilige Liga bekannt gemacht wurde, während das Con- cil von Pisa zwar eröffnet wurde, aber zu gar keiner erheblichen Thätig- keit gelangte. Dem Kaiser und dem Könige Heinrich Viü. von England

5. Mancherlei für Jung und Alt - S. 94

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 gestiftet, als der Fluch von der Erde und ihren Bewohnern genommen, und durch das vom Kreuze niederträufelnde Blut des Gottmenschen ihr die Fruchtbarkeit für Gottes Neich wiedergegeben, und in des Erlösers Wort und That, in der Gründung seiner Kirche der Keim einer neuen Welt in ihr niedergelegt war, da kam am Psingstfeste der verheißene Heilige Geist befruchtend auf diesen Keim hernieder, daß er Wurzeln schlug und Sprossen trieb, und der Zweig aus dem Stamme Jesse, von dem der Prophet geweissagt, wuchs zusehends zu einem heiligen Ölbaume heran, auf welchen, nach des Apostels Ausdruck, die übrigen Völker als wilde Zweige eingepfropft, und so veredelt, geheiligt, mit neuen, reinen, himmlischen Lebenssäften durchdrungen werden und heilige Früchte der Gerechtigkeit tragen sollten. Aller Widerstand der Hölle, die heftigste Bekämpfung von seiten irdischer, selbstsüchtiger Mächte, alles, was menschlichem Werke den sicher- sten Untergang bereitet hätte, mußte dazu dienen, das göttliche Werk zu fördern und den Samen dieses Baumes nach allen Winden auszustreuen. Selbst im Mittelpunkte der heidnischen Welt, in der üppigen Welt- stadt Rom, die für immer ein Vorbild des Weltsinnes und der falschen Toleranz, allen Götzen aller besiegten Völker Tempel und Altäre baute und nur die Bekenner des wahren Gottes mit Spott und Hohn, mit Feuer und Schwert verfolgte, selbst in ihr blühte bald eine heilige Christen- gemeinde, gegründet durch die Apostelfürsten Petrus und Paulus und von ihrem Zeugenblute begossen; und das Wort von dem welterlösenden Kreuze Christi, das Petrus von der zum päpstlichen Stuhle erwachsenden Kanzel seines Kreuzes mit demütig zur Erde gewendetem Haupte sterbend hier verkündete, es senkte sich mit seinem Kreuze tief in die römische Erde ein und faßte Wurzel in ihr, und die junge Kirche gewann hier ihren neuen welthistorischen Mittelpunkt und Lichtherd. Denn unter den Krieger- scharen, die wie Hornissenschwärme aus der Waffenesse der eisernen Roma in alle Weltgegenden erobernd auszogen, fand das Christentum in einzelnen Bekennern auch seine fortpflanzenden Bienenweisel, und die römischen Adler, überall sich versammelnd, wo ein Aas der Bente sie lockte, trugen so, wie Zugvögel Gesäme auf einsame Inseln, den gött- lichen Samen unbewußt und wider Willen den fernsten Weltgegenden zu. Auch in unsere Gegenden drangen auf diese Weise schon damals einzelne Samenkörner des göttlichen Wortes; noch waren die Tage des Heiles für unser Volk und Land nicht gekommen. Einzelne, örtlich vor- gerücktere Stämme zwar, wie die Ost- und Westgoten, die Vandalen, Burgunder, Langobarden und die Franken, nahmen wohl früher das Christentum aus. Allein es war (ausgenommen bei den letzteren) nicht das gesunde, reine, göttliche, sondern ein durch griechische Sophistik ver-

6. Mancherlei für Jung und Alt - S. 481

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
481 Cesano, ein dem Grasen von Anguillara gehörender Ort in öder Gegend an der Via Cassia, erreicht, wo das Mittagsmahl stattfand. Dann stiegen alle zu Pferde und ritten rasch ans Rom zu. Bei der Kirche der Maddalena, eine Miglie von der Stadt, erwarteten die Repräsentanten der römischen Bürgerschaft den König, aber dieser, der den feierlichen Einzug noch nicht halten wollte, hatte die Heerstraße verlassen. Während der Kardinal durch Porta Viridaria einzog, ritt Karl den Monte Mario hinan, wo ganz Rom vor seinen Blicken ausgebreitet lag, traf unbemerkt durch Porta Pertusa in der Leostadt ein, stieg in der Wohnung der Stifts- herren von St. Peter ab, wo einer derselben, Benedetto Orsini, ihn auf- nahm. Gegen Mitternacht stand er auf und trat in die nahe Kirche, wo der Kardinal ihm die Veronika zeigte. Auch die beiden nächsten Tage waren frommen Übungen gewidmet. Den 3. April, den Karfreitag, brachte der König fastend und betend in St. Paul zu. Er ging zu Fuße des heiligen Tages wegen. Am Abende besuchte er den Lateran und S. Maria Maggiore, in beiden Kirchen die Reliquien verehrend, ging dann nach S. Prassede, wo die Säule der Geißlung steht, und übernachtete in dem Kloster. Am nächsten Morgen begab er sich nach den übrigen heiligen Stätten, verehrte in S. Siloestro das Haupt des Täufers und kehrte endlich in die Leostadt zurück, wo er den päpstlichen Palast bezog und, nachdem er Speise zu sich genommen und geruht, alle empfing, die ihn zu sehen wünschten. Hier erschien die Gesandtschaft des römischen Volkes. An der Spitze standen die beiden Senatoren, Rieeolo Orsini und Giovanni di Sant' Eustachio, mit den Syndiken, dem aus 63 Mit- gliedern bestehenden Rat, den 13 Buonnomini und den Vorstehern der Zünfte. Lello de Coseei hielt die Anrede. In seiner Antwort bewil- ligte der König, was von ihm verlangt ward, sagte seine Unterstützung zu, dasjenige zu erlangen, was die Stadt von der Kurie wünschte. Ohne Zweifel bezog sich dies ans die stets in Antrag gestellte Rück- kehr des Papstes. So war Ostern, der 5. April, der Krönungstag, herangekommen. In erster Morgenfrühe ließ der König, früherer gewaltsamer Ausläufe eingedenk, die Engelsbrücke und verschiedene Punkte der Leostadt durch seine Reisigen besetzen, zog dann mit ansehnlichem Gefolge hinaus zur Kirche der Maddalena. Beim Sonnenaufgang bliesen die Trompeten, und Karl, in feurig rotem Gewände, ritt langsam aus die Stadt zu. Bei einer kleinen Brücke standen die Syndiken und der Kanzler der Stadt, Rieeolo di Montenero, vor denen der König aus das ihm vorgehaltene Evangelienbnch den Eid leistete, Rechte und Freiheiten, Frieden und Sicher- heit den Senatoren und dem Volke zu erhalteu. Schon drängte sich auf allen Seiten die Menge heran, als der Zug Porta di Castello erreichte. Lesebuch. Zi

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 108

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
108 Herz voll, geht der Mund über, — und ist's nur innen recht freudehell, — fließt auch dem Schlichten der Rede Quell. — „Ende gut, alles gut!" klaug es zum Schluß — mit jauchzendem Gruß: „Der uns gereicht den Labetrank, Ihm zollt die Liebe Ehr' und Dank; Der Brave, Gerechte, der Milde und Weise, Er lebe noch lange in unserem Kreise! Er sehe noch oft den Tag der Ähren Gesund und glücklich wiederkehren! Auf allen Wegen jahrein, jahraus Begleite Segen ihn und sein Haus." Julius Hamm e r. Lalignla4. Die ersten Monate der Regierung des Caligula waren eine Zeit des Glückes und der Freude für die ganze römische Welt. Das Volk atmete auf und jubelte, als es sich von dem Druck des mürrischen, miß- günstigen, böswilligen Tiberius befreit fühlte, und kam dem neuen Kaiser, dem Sohne seines Lieblings Germaniens, dem 25jährigen Jüngling, freudig und hoffnungsvoll entgegen. Caligula aber war in der ersten Zeit sichtlich bemüht, sich für dieses Entgegenkommen dankbar zu erweisen, er that alles, was er vermochte, um die freudige Stimmung des Volkes zu erhalten und zu steigern, und unterdrückte die bösen Neigungen seines Herzens, hauptsächlich aus dem Grunde, weil er sich noch nicht sicher genug in dem Besitze der Herrschaft fühlte. Sein Zug mit der Leiche des Tiberius von Misenum nach Rom war ein Triumphzug durch die überall an den Seiten der Straße ver- sammelte, opfernde und jauchzende Menge; noch lebhafter waren die Freuden und Gunstbezeigungen und die zärtlichen Zurufe bei seinem Empfange in Rom selbst. Nachdem er darauf die Leichenfeier für Tibe- rins vollzogen hatte, wobei er auch die Leichenrede für ihn hielt, nachdem ferner der Senat unter stürmischem Andränge des Volks ihm mit einem- male alle Rechte und Ehren übertragen hatte, welche Augnstns sich im Laufe seiner langen Regierung allmählich erworben hatte — die er auch mit Ausnahme des Titels Vater des Vaterlandes, den er zur Zeit noch ablehnte, sämtlich annahm —, so folgte nun eine Handlung der Popu- * * Der eigentliche Name des Kaisers ist Cajus Cäsar Germaniens oder, wie er nach seiner Thronbesteigung auf den Münzen lautet, Cajus Cäsar Augustus Ger- manicus. Caligula ist nur ein Spitz- oder Liebkosungsname, den er als Kind von den Soldaten empfing und den wir beibehalten, weil er einmal üblich geworden ist und sich durch seine Kürze empfiehlt.

8. Mancherlei für Jung und Alt - S. 378

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
378 Nacht hindurch bin ich mit der Post gefahren, kam schon vor Mittag hier an, lief sogleich, um noch für die heutige Oper einen guten Platz im Theater zu gewinnen; es ist alles vergebens. Bis hinauf zur Galerie ist jeder Raum schon besetzt; ich habe dem Wirte in meinem Gasthause schon das dreifache, das ein Logensitz kostet, nur für einen Platz auf der Galerie angeboten, er kann mir keinen verschaffen." „Ich aber, mein Herr, will Ihnen in schuldiger Dankbarkeit einen Sitz verschaffen, der noch besser ist als der in der ersten Loge; einen Platz gerade vor Sr. Majestät dem Kaiser." Waitz sah den Franzosen mit ungläubiger Verwunderung an; dieser aber sprach weiter: „Sie spielen die Klarinette, mein Herr?" — „Ich bitte sehr um Vergebung, ich kann mich kaum erinnern, dieses Instrument nur einmal in die Hand genommen zu haben; ich wüßte kaum, wie ich einen Ton darauf hervorbringen sollte." — „Verstehen Sie mich recht, mein Herr," fuhr der Franzose etwas ungeduldig fort, „Sie spielen die Klarinette, Sie müssen die Klarinette spielen. In Zeit von einer Stunde kommen Sie zu mir hierher in diesen Gasthof, eine Treppe hoch. Man giebt Ihnen die Uni- form des Orchesters, man giebt Ihnen die Klarinette in die Hand; Sie gehen mit mir." Mein Freund sing erst jetzt an, seinen dankbaren Franzosen zu ver- stehen, der hier in Erfurt die Stelle eines Musikdirektors bekleidete. Mit herzlich dankbarem Händedruck nahm er das freundliche Anerbieten an; doch nicht ohne einiges Bangen, wie sein stummes Spiel auf der Klarinette ablaufen werde, schloß er sich an den gleich ihm uniformierten Haufen an, der mit dem Direktor nach dem Theater zog. Der Weg zum Orchester ging durch das Parterre, und Waitz, der bei der Betrach- tung der schönen, prunkenden Bevölkerung der Logen — „welch hoher Himmel, Stern bei Stern" — etwas zurückgeblieben war, hatte Mühe, sich seinen einsamen Weg durch das Gedränge zu bahnen. Unmittelbar hinter den Schranken des Orchesters, nicht in den Logen, waren die Sitze für den Kaiser und die ihn begleitenden Majestäten, allerhöchsten und höchsten Herrschaften gestellt. Der Sitz meines Freundes war demnach wirklich vor diesen königlichen Sitzen, doch hatte der Direktor ihm, wie allen seinen Leuten, die Regel eingeschärft, daß keiner, sobald der Kaiser käme, sich umwenden dürfe, jeder nur unverrückt vor sich hin auf die Roten und, sobald das Stück beginne, nach der Bühne sehen müsse. Während der Wartezeit, ehe die Majestäten kamen, galt das Gebot des unverrück- ten Stillsitzens und Schweigens noch nicht. Waitz sah neben sich einen, mit der Violine in der Hand, der zwar dieselbe französische Uniform trug, wie er, dem man aber sogleich anmerkte, daß er ein Deutscher, und zwar ein vor- nehmer und gebildeter sei. Er schämte sich vor und neben diesem Manne

9. Dichtung der Neuzeit - S. 69

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Oden und Lieder von Klopstock. Der Pilot kennet ihn. Immer steigender hebst, Woge, du dich! Ach, die letzte, letzte bist du! Das Schiff geht unter. Und den Totengesang heult dumpf fort Auf dem großen, immer offenen Grabe der Sturm. 4. Die Frühlingsfeirr. (1759.) Nicht in den Ozean der Welten alle Will ich mich stürzen, schweben nicht. Wo die ersten Erschaffnen, die Jubelchöre der Söhne des Lichts, Anbeten, tief anbeten und in Entzückung vergehn! Nur um den Tropfen am Eimer, Um die Erde nur will ich schweben und anbeten! Halleluja! Halleluja! der Tropfen am Eimer Rann aus der Hand des Allmächtigen auch! Da der Hand des Allmächtigen Die größeren Erden entquollen. Die Ströme des Lichts rauschten und Siebengestirne wurden. Da entrannest du, Tropfen, der Hand des Allmächtigen! Da ein Strom des Lichts rauscht und unsre Sonne wurde, Ein Wogensturz sich stürzte, wie vom Felsen Der Wölk' herab, und den Orion gürtete, Da entrannest du, Tropfen, der Hand des Allmächtigen! Wer sind die Tausendmaltausend, wer die Myriaden alle. Welche den Tropfen bewohnen und bewohnten? Und wer bin ich Halleluja dem Schaffenden! Mehr wie die Erden, die quollen! Mehr wie die Siebengestirne, die aus Strahlen zusammenströmten Aber du, Frühlingswürmchen, Das grünlichgolden neben mir spielt. Du lebst und bist vielleicht Ach! nicht unsterblich! Ich bin herausgegangen, anzubeten. Und ich weine? Vergib, vergib Auch diese Träne dem Endlichen, O du, der sein wird! Du wirst die Zweifel alle mir enthüllen, O du, der mich durch das dunkle Tal Des Todes führen wird! Ich lerne dann, Ob eine Seele das goldene Würmchen hatte.

10. Dichtung der Neuzeit - S. 359

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 45. Die Sänger der Freiheitskriege. Rückert. 359 gingen wir uns wund auf Dornen. — Der Tod bleibt unsere Zuflucht vor Bedrängnis; — wir klagen an das säumende Verhängnis. — Oder ist hier ein Beirätiger, — Menschenfreundlicher, Guttätiger, — der einen Kraftlosen, Haft- losen stütze, — ein Tröpflein der Milde auf einen Saftlosen spritze? — Bei dem, der mich hat entsprossen lassen von Kaile!1 — der den Mangel mir gab zu teile! — ich habe nicht, wo ich die Nacht verweile?" Hareth Ben Hemmam spricht: „Um seine Notdurft zu letzen — und zugleich seinen Witz auf eine Probe zu setzen, — nahm ich ein Goldstück und wies es — und sagte: Dein ist dieses, — wenn du uns in Versen sein Lob lässest hören. — Und auf der Stelle ließ er sprudeln seine Brunnenröhren: ,Gesegnet sei der Gelbe mit dem lichten Rand, Der wie die Sonne wandelt über Meer und Land, In jeder Stadt daheim, zu Haus an jedem Strand, Gegrüßt mit Ehrfurcht, wo sein Name wird genannt. Er geht als wie ein edler Gast von Hand zu Hand, Empfangen überall mit Lust, mit Leid entsandt. Er schlichtet jedes menschliche Geschäft gewandt. In jeder Schwierigkeit ist ihm ein Rat bekannt. Er pocht umsonst nicht an die taube Felsenwand, Und etwas fühlt für ihn ein Herz, das nichts empfand. Er ist der Zaubrer, dem sich keine Schlang' entwand. Der Schöne, welchem keine Schönheit widerstand, Der Held, der ohne Schwertstreich Helden überwand, Der Schwachen Kräfte gibt und Törichten Verstand, Und Selbstvertraun einflößet, das mit Stolz ermannt. Wer ihn zum Freund hat, ist den Fürsten anverwandt, Wenngleich sein Stammbaum auf gemeinem Boden stand. Der trifft des Wunsches Ziel, dem er den Bogen spannt, Er ist des Königs Krön' und seiner Herrschaft Pfand, Er ist der Erde Kern, und alles sonst ist Tand? Und wie er war am Ende, — streckte er seine Hand nach der Spende — und ries: ,Wer verspricht, muß segnen; —die Wolke, die donnert, muß regnen? — Da gab ich ihm das Goldstück hin — und sprach: Sei es dir zum Gewinn! — Er schob es in seinen Mund — und sprach: ,Gott erhalte mir's gesund!‘ — Dann macht' er sich auf, von dannen zu wanken, — mit Grüßen und Danken. — Doch der Dust des Geistes, den er verstreute, — berauschte mich so, daß ich nicht Aufwand scheute. — Ein zweites Goldstück nahm ich aus der Tasche — und sprach: Da hasche! — Dieses ist dein, wenn du nach seinem Adel — uns nun auch hören lässest seinen Tadel. — Da ließ er auf der Stelle — noch einmal rauschen die Welle: 1 Name eines arabischen Stammes.
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