360
Länderkunde. — Europa.
Klimas gefriert die Ostsee in den drei nördlichen Meerbusen regelmäßig;
weiter nach 8 vereisen wenigstens die Buchten und Küsten. Im deutschen
Anteil erhalten die Seebuchten uur für kurze Zeit eine Eisbedeckung;
länger verharrt sie in den weit ins Festland hineinreichenden Binnenhäfen.
Die Ostsee, wegen der Nähe ihrer Gegengestade, ihrer schwachen Flut, ihrer
reichen Gliederung und der großen Zahl einmündender Flüsse einst die Wiege
des deutschen Seehandels und der Seeschisfahrt (Hanfe), hat von ihrer früheren
Verkehrsbedentung verloren, seit das Weltmeer zur Hochstraße des Weltver-
kehrs wurde. Durch die Anlage des Kaiser-Wilhelm-Kanals (f. § 227), der
die Ostsee dem Ozean bedeutend näher gerückt hat, durch die Verbesserung
der Binnenschiffahrtsstraßen und die Entwicklung der Industrie im
deutschen Hinterlande (Brandenburg, Schlesien) ist der Ostseeverkehr jedoch
neuerdings wesentlich belebt worden. — Der Ertrag der deutschen See-
sischerei im Ostseegebiete (einschließlich der Haffe) bezifferte sich 1910 auf
rund 8 Mill. Mark (gegen 28 Mill. im Nordseegebiet).
§ 225. Ii. Natur und Verlauf der Küste. Die Ostseeküste ist meist eine Flachküste
(Buutbild S. 368); sie liegt jedoch höher als die der Nordsee. Weite Strecken
sind durch Dünen gegen das Meer geschützt. An verschiedenen Stellen der Küste
kommen die Reste des alten Grundgebirges, das hier aus Kreide und jüngeren Ge-
steinen besteht, zum Vorschein, so auf den Dänischen Inseln, auf Rügen (Bild 311),
im nördlichen Vorpommern und auf Samlaud. Mancherorts steigen die Kreide-
gesteine klippenartig steil empor (Stubbenkammer auf Rügen 125 m, Buntbild).
Im ganzen bildet die jütisch-deutsche Ostseeküste eine große Bogenlinie
von Skagens Horn bis zum Memeler Tief; im einzelnen lassen sich drei
Bogen erkennen^
1. die inselreiche Südwestbucht vom Ostpunkte Jütlands bis zur Insel Rügen,
2. die inselarme Pommersche Bucht von Rügen bis Rixhöft,
3. der insellose Doppelbogen der Preußischen Bucht von Rixhöft bis zur
russischen Grenze.
Iii. Küstenformen. Die deutsche Ostseeküste ist durch einen ausfallenden
Wechsel der Formen ausgezeichnet und besonders im W reich gegliedert.
Da stets eine Form auf weite Strecken vorherrscht und die Gliederung der
Küste bestimmt, so kann man eine Förden-, eine Bodden-, eine glatte
und eine Haffküste unterscheiden.
1. Der Fördenküste sind zahlreiche, lange und schmale Buchten (Förden)
eigentümlich. Sie erstreckt sich südwärts bis zur Lübecker Bucht. Die laud-
einwärts sich zuspitzenden Förden sind unter das Meer getauchte Flußtäler.
So stellt die Kieler Förde das Urstromtal der Eider dar, der durch Auf-
schüttung eiszeitlicher Moränen der jetzige Lauf nach W gewiesen wurde.
Vermöge ihrer Tiefe und ihres lockeren Ankergrundes bieten die Förden
meist prächtige Hafenbuchten (Kiel), denen die Moränenwälle auch Schutz
gegen westliche Winde gewähren. Der Lim-Fjord im nördlichen Teile der
Jütischen Halbinsel wurde durch Sturmfluten im 19. Jahrhundert zur Meeres-
straße mit seichtem, oft sich veränderndem Westeingang (vgl. § 155, Ii.)
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ostsee Weltver- Brandenburg Schlesien Buntbild Ostpunkte_Jütlands Kiel Jütischen_Halbinsel
362 Länderkunde. — Europa.
174. Panorama von Plön. (3m Hintergründe
Die mächtigen Schmelzwasser des zurückweichenden Gletschers durchbrachen ältere Endmoränen
2. Der Baltische Landrücken.
8 226. I. Bodengestaltung und Bewässerung. Wenn auch die langgestreckte
Bodenanschwellung des Baltischen Landrückens durch ein älteres Grund-
gebirge, dessen Köpse an verschiedenen Stellen zutage treten, vermutlich
vorgezeichnet ist, so hat sie ihre heutige Oberflächengestaltung doch in erster
Linie durch die Wirkungen der Eiszeit erhalten und wird in der Haupt-
sache auch durch eiszeitliche Ablagerungen gebildet. Der Geschiebelehm, dem
die ertragreichen Landstriche ihre Fruchtbarkeit verdanken, ist vielfach mit
bogenförmig verlaufenden, verschieden breiten und stellenweise stattlich hohen
Hügelreihen, den End- und Seitenmoränen einstiger Gletscher, bedeckt. Den
Endmoränen der zurückweichenden, hier jedoch lange im Stillstand ver-
harrenden Eisdecke entsprechen die drei großen Bogen des Baltischen Höhen-
Zuges:
1. der Preußische Höhenzug um die Danziger Bucht,
3. der Pommersche und Mecklenburgische Höhenzug um die Pommersche
Bucht,
3. der Schleswig-Holsteinische und Jütische Höhenzug um die Südwestbucht.
Der Baltische Landrücken oder, wie er wegen seines Reichtums an Seen auch
heißt, die Baltische Seenplatte nimmt im ganzen nach W hin an Höhe ab. Durch-
schnittlich am höchsten ist die Preußische Seenplatte, doch gehört die bedeutendste
Erhebung, die höchste Schuttaufhäufung in Norddeutschland, nämlich der Turm-
b erg (330 m, westlich vondanzig), dem Pommerschen Landrücken an. Die meisten
und größten Seen weist die Ostpreußische, danach die Mecklenburgische Seenplatte auf.
Die bedeutendsten Seen Ostpreußens sind der Spirding- und der Mauersee, jeder
über 100qkm groß. Der größte See Norddeutschlands überhaupt ist der Müritzsee
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Mecklenburgische_Höhenzug Pommersche
Bucht Norddeutschland Norddeutschlands
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 363
ein altes dänisches Schloß, jetzt Kadettenanstalt.)
und ebneten sie teilweise ein; so entstand der Zusammenhang zwischen den Seen.
in Mecklenburg (133 qkm). Die preußischen Seen eutwässern nach 8 zur Weichsel,
nach N zunl Pregel und ins Frische Haff. Da sie fast in gleicher Höhe liegen,
so ist eine Wasserverbindung zwischen ihnen teils vorhanden, teils leicht herzustellen.
Der Elbing-Oberländische Kanal überwindet die geringen Höhenunterschiede
dadurch, daß die Schiffe auf schiefer Ebene in Wasserkasten, die auf Schienen laufen,
auf- und abwärts bewegt werden. Den Seenplatten entströmen nach N kurze
Küstenflüsse, unter denen der Pregel der bedeutendste ist. Wichtiger sind die
den Höhenrücken in breiten Tälern durchsetzenden großen Wasserstraßen: 1. die
Memel (der Njemen), deren Delta entsumpft wurde und dadurch ertragreich ist,
2. die W eichsel, der oft unbändige „polnische Strom", der in seinem Durchbruchs-
tale fruchtbare, durch Dämme geschützte Niederungen (Bild 175), an den Mün-
düngen das „Weichselwerder" schuf, 3. die Oder, die den größten preußischen
Seehafen (Stettin) an das Meer knüpft.
Die Seenplatten sind nicht arm an Naturschönheiten. Durchweg belebt
ein anmutiger Wechsel der Bodenformen, von manchmal gebirgsähnlich grup-
pierten Wellenhügeln und zum Teil tief eingegrabenen Tälern mit flinken Bächen
das Landschaftsbild. Einen besondern Schmuck bilden die zahlreichen, in Mulden-
förmigen Vertiefungen ruhenden Seen (Bild 174, 307), die oft mitten in einem
Gebiete düsterer Nadelwälder von buchengeschmückten Hügeln umrahmt sind.
Ii. Wirtschaftsleben. Auf den Seenplatten wechselt, je nachdem die eis-
zeitlichen Ablagerungen lehmig oder sandig sind, fruchtbarer mit unfrucht-
barem Boden. Am Südende der einstigen Eismassen haben die Schmelz-
Wasser große Sandflächen angeschwemmt, die heute endlose Kiefernwälder
tragen. Die I o h a n ni s b nr g e r H ei d e im südlichen Ostpreußen (fast 1000 qkm)
ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Preußischen Staates. Die
Tucheler Heide in Westpreußen steht ihr an Größe nicht viel nach. In den
mit fruchtbarem Geschiebelehm bedeckten nördlichen Landschaften erscheinen
frische Buchenwälder und ertragreiche Ackerfluren.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Das Deutsche Reich. — E. Norddeutsches Tiefland.
367
178. Tilsit.
Die Brückenstadt an der Gabelung der Memelstraße nach Königsberg und nach Memel wurde auch
Knotenpunkt mehrerer Bahnlinien. Das durch Flößerei aus Rußland zugeführte Holz wird in großen
Lagerplätzen aufgestapelt.
179. Der Lauge Markt in Danzig.
Das Straßenbild zeigt das eigentümlich schlanke Rathaus, ein Bauwerk des 15. Jahrhunderts, und die
berühmte, festungsgleiche Marienkirche. Unter den älteren Häusern ist der „Artushof" hinter dem Neptuns-
brunnen wegen seiner Spitzbogenfenster bemerkenswert; seine unvergleichliche Halle dient jetzt als Getreide-
börse, aber auch als Festsaal.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
368
Länderkunde. — Europa.
hat der Handel Königsbergs ein zu kleines Hinterland und leidet auch durch das
Bestreben der Russen, ihre Ausfuhrgüter russischen Seeplätzen zuzuführen. Die
Industrie (Eisenindustrie, Bierbrauerei, Herstellung von Bernsteinwaren! arbeitet
meist nur für den Bedarf der Stadt und der Provinz. Königsberg ist die dritte
Residenz des Preußischen Staates und Festung ersten Ranges mit zahlreichen, weit
vorgeschobenen Forts. Jnsterburg (35) am Pregel hat Bedeutung als Eisenbahn-
knotenpuukt der Provinz. Im dünner besiedelten südlichen Seenlande Masuren
bildet Allenstein (35), jetzt Regierungsbezirkshauptstadt, den einzigen größeren Ort.
2. Die Provinz Westpreußen, seit 1772 preußisch, umfaßt das reich angebaute
untere Weichseltal und die angrenzenden, meist sandigen Gebiete.
T h o rn (50) auf dem rechten Ufer der bei Hochwasser fast 800 m breiten Weichsel
ist wichtig als Brückenstadt und Bahnknotenpunkt, darum Grenzsestung. Cnlm(12),
die älteste deutsche Stadt im frühereu Deutschordensgebiet, liegt der Überschwem-
mungen wegen ähnlich am hochragenden Weichfelufer wie das befestigte Grau-
de uz (40). Danzig (175), an einem zu einem Hafen umgestalteten toten Arme der
Weichsel gelegen, steht mit der neugeschaffenen Mündung des Stromes durch einen
Schiffahrtskanal in Verbindung. Zum Nachteil gereicht der Stadt die Nähe der
Grenze (vgl. oben) und die Lage abseits der Hauptlinie Berlin—st. Petersburg. Der
Handel (Getreide, Fische und Holz) ist noch beträchtlich, aber er steht hinter dem der
günstiger gelegenen Nebenbuhlerinnen Königsberg und Stettin, selbst hinter Rostock
zurück. Den Seeverkehr vermittelt Neufahrwasser. Die Industrie Danzigs hat
große Bedeutung (Gewehr-, Mnnitions- und Maschinenfabriken; Schiffswerften;
die Kaiserliche und die Schichau-Werft gehören zu den größten Werften der Welt).
Bodenständig ist die Verarbeitung von Zuckerrüben. Aus ihrer früheren Glanzzeit
hat die Stadt sich herrliche,-alte Bauwerke und malerische Straßenzüge (Bild 179)
bewahrt, wie sie Nürnberg und Lübeck nicht schöner haben. Dirschau (20) ist
Bahnknotenpunkt der Provinz und Brückenstadt an der Bahn Berlin—st. Peters-
burg wie Marienburg 15), dessen herrlich wiederhergestelltes Deutschordens-
schloß in die oft seichten, zuweilen aber gewaltig angeschwollenen Fluten der Nogat
hinabschaut. Mit dem Oberländischen Kanal und der neuen Weichselmündung in
Verbindung steht Elb in g (60), das infolge seiner Lage an der Hauptbahnlinie,
durch Schiff- und Maschinenbau (Maschinenfabrik und Schiffswerft von Schichan;
Torpedoboote) sich entwickelt. M a ri e n w erd e r (15) ist Regierungsbezirkshauptstadt.
3. Die Provinz Pommern besteht aus einem größeren hinterpommerschen
und einem kleineren vorpommerschen Flügel.
In dem meist sandigen und spärlich besiedelten Hinterpommern liegen alle
größeren Ortschaften zwischen der Seenplatte und dem der Großschiffahrt uugüu-
stigen Küstenstreifen. Kolberg (25) ist Fischerhafen, hat aber mehr Bedeutung
als Seebad. Östlich liegt Köslin (25). Wenig wichtig ist der Seeverkehr von
Stolp (35). Stargard i. P. (30) wurde Bahnknoten und Jndustrieplatz. Bon
allen deutschen Häsen liegt Stettin (240) am weitesten landeinwärts und Berlin am
nächsten; es wird von einem Strome durchflössen, der vier Provinzen angehört, und
dessen Oberlauf den wichtigen oberschlesischen Jndustriebezirk berührt; weiter bildet
es den Vereinigungspunkt der wichtigsten Provinzbahnen. So konnte sich die Stadt
zum ersten Handelsplatz an der Ostsee entwickeln; ihr Verkehr wird nach Vollendung
des im Bau befindlichen neuen Schiffahrtsweges nach Berlin noch steigen. Neben
hervorragendem Schiff- und Maschinenbau („Vulkan") widmet sich die Industrie
u. a. der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Dampfmühlen, Brauereien,
Brennereien, Zuckerfabriken) und der Herstellung von Zement, für den das rechte
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Masuren Allenstein Weichseltal Danzig Petersburg Nebenbuhlerinnen_Königsberg Stettin Rostock Danzigs Marienburg Deutschordens- Hinterpommern Kolberg Stargard Stettin Berlin Ostsee Berlin
Moorlanöschaft. Die Torfmoore entstehen aus absterbenden Wasserpflanzen und Moosen. Bei Uns sind die Moore besonders im W der unteren Weser vcr-
breitet. Man sticht den Torf, der, je weiter nach unten, desto älter, schwerer und schwärzer ist, und trocknet ihn zu Brennstoff. Grohe Moore werden durch
schnurgerade Kanäle erschlossen. Die Häuser der Moorbauern liegen am Kanal, in dessen Nachbarschaft das Moor-und der durch Torfstich freigelegte Untergrund
allmählich in Kulturland umgewandelt werden. Die öde, baumarme und düster wirkende, im Sommer drückend heiße Moorlandschaft gewährt einen weiten Blick.
Die Bewölkung wechselt schnell.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland.
361
2. Die Boddenküste ist gekennzeichnet durch überaus unregelmäßig gestaltete,
rundliche, förmlich zerlappte Buchten, die seltener durch einen Dünenstreifen,
meist durch Inseln oder Halbinseln des Festlandes vom Meere getrennt sind.
Sie reicht von Wismar bis zur Dieveuow.
Das schönste Beispiel einer Boddenküste liefert der W der Insel Rügen. -
Ganz Rügen, erst nach der Eiszeit vom Festlande abgegliedert, ist ein welliges,
an der Nordostküste steil abfallendes Flachland mit breiten Talmulden und
Moorniederungen. Die auseinandergerissenen alten, felsigen Kerne der Insel
wurden durch fruchtbare Ablagerungen der Eiszeit und durch Anspülung von
Meeressand aneinaudergekittet.
Den südlichsten Einschnitt der Ostseeküste bildet das flache Süßwasser-
becken des Stettiner Haffs; es stellt schon einen Misch- und Übergangs-
typns von Bodden- und Haffküste dar. Seine drei Meerespforten sind die
seichte Peeue im W, die künstlich verkürzte Swine in der Mitte und
die breite, fast versandete Dievenow im 0. Die zwischen ihnen liegenden
Inseln Usedom und Wollin besitzen wie Rügen ein Gerippe festen Grund-
gebirges, an das breite Streifen von Dünen angespült wurden.
3. Die glatte Küste Hinterpommerns ist die einförmigste Küstenstrecke
der deutschen Ostsee. Hinter dem flachen Ufer liegen zahlreiche Strandseen,
die durch klippenartige Bildungen des Geschiebelehms und durch Strandwälle
vom Meere abgeschlossen sind.
4. Eine ausgesprochene Haffküste mit Nehrungen bildet die preußische
Ostseeküste. Das Vorherrschen südwestlicher und westlicher Winde bewirkt —
wie an der hinterpommerschen, so auch an der preußischen Küste—, daß die Wellen
schräg zum Strande auflaufen. Dadurch werden die abgelagerten Sande und
Geschiebe nach 0 weitergetragen; es entstehen allmählich schmale Landzungen,
die sich von einem westlichen Ufervorsprung zu einem östlichen erstrecken. Der an
diese Nehrungen angespülte Sand wird vom Winde zu Dünen aufgehäuft (vgl.
Fig. 314 u. Bild 315—317). So nehmen die Nehrungen an Höhe und Festig-
keit zu und trennen allmählich seichte Strandseen, Haffe, vom Meer ab, wie
die Frische Nehrung das Frische Haff (Haff ^ Meer, Frisches Haff =
Süßes Meer), die Kurische Nehrung das Kurische Hass^. Zwischen
beiden Haffen liegt die mit manchen landschaftlichen Reizen ausgestattete Halb-
insel Samlaud. Da die Einlaßpforten des Meerwassers (das Pillauer Tief,
das Memeler Tief 2) schmal und sehr wenig zahlreich sind, so werden die
Haffe durch die Flüsse allmählich mit Süßwasser erfüllt. Die Halbinsel
Hela ist die Verlängerung des Strandwalles, den der Wellenschlag an der
hinterpommerschen Küste aufgeworfen hat, ein sogenanntes Küstenhorn
oder ein Haken, das Beispiel einer in der Entstehung begriffenen Nehrung.
Durch die zerstörende Arbeit des Meeres an den der Küstenströmung
entgegenstehenden Vorsprüngen und durch seine aufbauende Tätigkeit in den
Buchten wird die Küste immer mehr dem geradlinigen Verlauf genähert. Die
preußische Ostseeküste ist eine „Ausgleichsküste".
i Die Kurische Nehrung ist 100 km lang und meist nicht 2 km breit; das Kurische
Haff erreicht kaum 5 m Tiefe. — 2 Das Memeler Tief ist 0,5 km breit.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
366
Länderkunde, — Europa.
dürfen daher zu den ertragreichsten Teilen des Baltischen Landrückens
gezählt werden. Der Ackerbau erstreckt sich besonders auf Weizeu- und
Rübenbau; in der Viehzucht steht die Pferdezucht obeuau. Da aber der
größte Teil der Bodenfläche Großgrundbesitzern zugehört, so ist der
mittlere und kleine Bauernstand wenig vertreten und die Bevölkerungsdichte in
Mecklenburg geringer als in sämtlichen anderen Ackerbanstaaten Deutschlands.
In Schleswig-Holsteiu ist der östliche Landstreifen durch die reizvolle
Küste, durch anmutige Täler, hügelumsäumte Weiher und Seen sowie durch
fruchtbare Fluren bevorzugt. Hervorragende Zierden der Landschaft
sind die zahlreichen Obstbäume in der Blütezeit, die herrlichen Buchen- und
Eichenwälder, die frischgrünen Baumgruppen und „Knicks" (Erdwälle mit
lebenden Hecken; Bild 177). Die Mitte des Landes, wo die Schmelzwasser
eiszeitlicher Gletscher eintönige Kies- und Sandflächen entstehen ließen, ist
mit Heide und Mooren bedeckt. Diese Geestlandschaft streckt Halbinsel-
artige, fandige Arme nach W. Zwischen ihnen haben das Meer und die Flüsse
fruchtbares, waldloses Marschland abgelagert, das durch Deichbauteu ge-
schützt wird (Büd 176). Die Herrschaft westlicher Winde bedingt geringe
Temperatnrschwankuugeu und reichliche Niederschläge. Daher gedeihen die
Weiden, auf denen das Vieh auch zur Nachtzeit im Freien bleibt, ähnlich wie
in England. Als vielbesuchte Seebäder siud die Nordfriesischen Inseln be-
kannt. Haupterwerbsquellen bilden an der Küste Seehandel und Fischerei,
sonst Landwirtschaft und Viehzucht. Da dem Lande, abgesehen von
Salz, Ziegellehm und Zementmergel, Bodenschätze versagt blieben, so ver-
arbeitet die Industrie eingeführte Rohstoffe mannigfaltigster Art.
§ 227. Iii. Staaten und Siedlungen. Die Baltische Seenplatte nehmen fast
ohne Scheidung durch natürliche Grenzen die preußischen Küstenprovinzen Ost-
Preußen, Westpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein ein. Zwischen die
beiden letztgenannten Provinzen schieben sich vier kleinstaatliche Gebiete.
1. Die Provinz Ostpreußen wird aus der Preußischen Seenplatte und dem
nördlich vorgelagerten Tieflande gebildet. Die körperlich und geistig kraftvollen
Bewohner dieses alten Deutschordenslandes haben sich im Kampfe mit der Natur
und mit den Landesfeinden oft trefflich bewährt.
Die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches (55jf °), Memel(25), am schiffbaren
Ausfluß des Kurischen Haffs, ist ein Markt für Getreide und Holz; diese Handels-
guter werden zu Schiff oder in Flößen aus der Memel größtenteils aus Rußland zu-
geführt. Da aber die russischen Zölle das Hinterland absperren, so ist der Handel und
damit die Entwicklung der Stadt gehemmt. Als Flußübergang und als Holzmarkt
kam Tilsit (40, Bild 178) empor. G um binnen (15), die Hauptstadt des gleich-
namigen Regierungsbezirks, trägt das Gepräge einer Beamtenstadt. Königsberg
(250) verdankt seine Entwicklung zunächst seiner günstigen Lage nicht weit von der
Mündung des Pregels, der bis hierher größeren Seeschiffen den Zutritt gewährt
(„Seekanal": Königsberg—pillauer Tief—ostsee — 45 kmi und auch mit der
Memel verbunden ist, ferner seiner Stellung als Hauptstadt und als Mittelpunkt
der Bildung (Universität) sür den deutschen Nordosten. Die Stadt betreibt einen
lebhaften Zwischenhandel. Getreide und Holz, die größtenteils aus Rußland kom-
men, führt sie nach andern Ländern, besonders nach England, wieder aus; jedoch
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Baltischen_Landrückens Mecklenburg Deutschlands Schleswig-Holsteiu England Pommern Schleswig-Holstein Kurischen_Haffs England
6. Das norddeutsche Tiefland.
59
des deutschen Landes zwischen Weichsel und Memel. Denn dieses Vorland mit seinen
Hügelzügen und fruchtbaren Schwemmländern macht aus Preußen ein in dieser Weise
an der südlichen Ostsee einziges Gebiet, das ebendeshalb seine eigene Geschichte und
sein Übergewicht hatte. Dahinter erst zieht der wegen seines Seenreichtums als
Seenplatte bezeichnete Höhenrücken, die massigste Erhebung in dem ganzen Zug,
ein 100 Kilometer breiter und 120 Meter hoher Wall, über den sich im Westen wie
im Osten Hügel von mehr als 300 Metern erheben. Das Vorland bildet zwischen
den flachen Deltaländern an der Weichsel und Memel eine Kette von Hügelländern,
die, vom Meere gesehen, wie Inseln nebeneinander auftauchen. Im Südwesten
drängt sich das Land hinter der Drewenzlinie zu einer Wald- und Berginsel zusammen,
deren Eigentümlichkeit einst durch ausschließlich lettische Bevölkerung verstärkt war.
In derselben ostnordöstlichen Richtung wie der Preußische streicht auch der Pom-
mersche Rücken zwischen Oder und Weichsel nordwärts weiter. Die Hinterpommer-
sche Küste ist eine treue Wiederholung dieser Richtung. Aber der südwärts gekehrte
Rand des Landrückens zeigt dem Blicke von Köslin oder Stolp aus ein tal- und sor-
meureiches, waldiges Hügelland. Die höchsten Erhebungen liegen im Osten. Der
Turmberg (330 Meter) liegt südwestlich von Tanzig noch auf westpreußischem Boden.
Von da an sinkt nach Westen hin der Pommersche Höhenrücken, ohne tiefere Ein-
senkung auf der 300 Kilometer laugen Erstreckung bis zur Oder. Zwischen Ebers-
walde und Stettiu tritt er mit einem steilen Ufer genau so an die Oder wie der
Preußische zwischen Fordon und Marienburg an die Weichsel. Die Höhen betragen
an der Oder kaum noch 100 Meter.
Im Mecklenburgischen Höhenrücken tritt uns eiue ganz andre Richtung
der Erhebung, die südöstlich-nordwestliche entgegen. Auch dieser Rücken zieht sich
250 Kilometer weit ohne tiefere Einsenkungen als von 60 Metern von der Oder bis
zu der Senke, die südlich von Lübeck Trave und Elbe verbindet. Auch hier sind die
einzelnen Höhen im Osten beträchtlich, aber die Wellenhügel um den Schweriner
See bleiben unter 95 Metern. Jenseits der Trave-Elbe-Senke haben wir endlich in
Schleswig-Holstein gar keinen zusammenhängenden Höhenrücken mehr, sondern
eine Reihe von Erhebungen, die noch einmal im Bungsberg 164 Meter erreichen,
aber durch mehrere breite Lücken so ties getrennt sind, daß sie eher an die inselähn-
lichen Hügelgruppen des ostpreußischen Vorlandes erinnern. Die Lübeckische Senke
ist 19 Meter hoch, die des Kaiser-Wilhelm-Kancils 11 Meter; das sind die Tore vom
Ostsee- ins Nordseegebiet, die man das Kattegatt des Landes nennen könnte.
Diese preußischen, pvmmerschen, mecklenburgischen und holsteinischen Abschnitte
des Baltischen Landrückens üben auf die Küstengestalt und die Stromgliederung
Norddeutschlands einen bestimmenden Einfluß. Ihnen entspricht die Sonderstellung
der holsteinischen, der sast halbinselartige Vorsprung der mecklenburgischen und vor-
pommerschen, das Ansteigen der hinterpommerschen, das Zurücktreten der preu-
ßischeu Küste. Zwischen je zweien sließt ein Strom in tiefem Einschnitt dem Meere
zu, und die Elbe wird durch den lanenbnrgifchen Vorsprung westwärts gedrängt.
Nicht zusällig entsprechen diesen Abschnitten alte politische Gebiete.
In der Geschichte Deutschlands ist aber der Baltische Höhenzug im ganzen der
Wall, den der zum Meere strebende Verkehr und jede Macht durchbrechen mußte,
die die Ostsee vom Südnser her beherrschen wollte. Daher ist jede Unterbrechung
dieses Walles eiue geschichtliche Stelle von größter Wichtigkeit. Lübecks große Stel-
lung in der Geschichte der Ostseeländer ist mit durch die Lücke des Höhenrückens be-
gründet, der sich nach der Elbe in der Richtung auf Lauenburg zu zieht. Seinen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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B. Zur Länderkunde.
welligen Lausitzer Hügelland die waldbedeckten Kuppen der Lausche und des Rottmar,
die an den Ausspruch eines Lausitzer Historikers erinnern: Was die Edelsteine in
einem Ringe, sind die Berge auf der Erde.
Nach Westen zu ziehen die Höhenrücken nur in schwachen Ausläufern über die
Elbe hinüber. Besonders fehlt Norddentfchland jene dreifache Gliederung, die so
bezeichnend für den Osten des norddeutschen Tieflandes ist. Nur die südlichen Land-
höhen setzen über die Elbe, wo die Lüneburger Heide, die höchste und größte von
allen, eine bis 170 Meter ansteigende wellige Wölbung bildet, aus deren heidebedeckten
Gehängen der gelbweiße Sand gleichsam ausblüht, während an andern Stellen die
Geröllbildung und die erratischen Felsblöcke vorwiegen. Wie man vom ähnlich
gearteten Fläming in der Magdeburger Gegend sagt: nur Handwerksburschen und
Bettler gehu über den Fläming, so ist auch dieser saudige Heiderücken ein vom Ver-
kehr wenig aufgesuchtes, dünn bewohntes Gebiet. Er hat Stellen, wo wie große
flache Maulwurfshügel scheinbar regellos durcheinander gehäufte Sand- und Kies-
massen ein kleines Hügelland schassen. Tamit verdichten sich die lichten Föhren-
Haine zu Wäldchen. Von den Höhen schauten eiust zahlreiche „Dolmen", gedeckte
Steinkammern aus fünf oder sechs unbehauenen Blöcken oder Platten. Der Fuß
dieser Höhen aber taucht schon in die Moore ein, die im Ems- und Weserland eine
gewaltige Ausdehnung erreichen.
Der Baltische Höhenrücken. Die Ostsee wird überall, wo sie an deutsches
Land grenzt, von einem Höhenrücken umzogen, der sich aus Rußlaud heraus und bis
über die schleswigsche Grenze nach Iütland hineinzieht: eiue geschlossene, in Preußen
und Pommern 100 Kilometer breite Erhebung, die nur von den größten Strömen
durchbrochen wird, jedesmal mit starker Änderung ihres Laufes, an wenigen Stellen
größere Eiuseukuugeu zeigt und nur einem schmalen Küstenstreifen Raum läßt. Leicht
erkennt man die Abhängigkeit der Küstenumrisse von der Gliederung des Landrückens.
Dieser aber bleibt iu seiner ganzen Länge von 1200 Kilometern eine sanft gewölbte
Schwelle mit auf gefetzteu uiederu Rückeu und Bergen und verdient den gemein-
samen Namen Baltischer Höhenrücken auch wegen des übereinstimmenden geo-
logischen Baues, der aus dieselben Grundzüge der erdgeschichtlichen Entwicklung von
Preußen bis Iütland hindeutet. Nimmt er von Osten nach Westen an Höhe, Breite
und innerem Zusammenhang ab, so bleibt sich selbst sein landschaftlicher Charakter eines
dichtbewaldeten Hügellandes von den Fichtenwäldern Ostpreußens bis zu den Buchen-
Hainen Holsteins und eiuer „Seenplatte" vou dem Spirdiugsee bis zu dem Ugleisee
gleich; an manchen Stellen sind gerade die Seelandschaften Preußens und Holsteins
zum Verwechseln ähnlich. Der Schutt der Eiszeit bedeckt ihn überall, an manchen
Stellen wohl 100 Meter mächtig, und selbst die Fruchtbarkeit manches gerühmten
Weizenfeldes in Mecklenburg und Pommern hängt von der Masse nordischer Kalk-
steine ab, die hier das Eis hergewälzt und im sandigen Ton begraben hat.
Das eigentümlichste Gebiet des Baltischen Höhenrückens bildet der Preußische
Rücken, der in der Danziger Bucht und im Weichseldurchbruch eine sehr scharfe
natürliche Grenze gegen den pommerfchen hat und durch die Memel von dem litaui-
schen getrennt wird. Wo die Ostseeküste im Samland sich nach Norden wendet, zieht
der Preußische Rücken nach Ostnordosten, und dadurch sowie durch die im allgemeinen
südlichere Lage dieses Rückens entsteht jenes von der Alle und Passarge durchfloffene
hügelige Vorland, das so bezeichnend für Preußen ist; in seiner Zugänglichkeit und
Fruchtbarkeit liegt ein Hauptgrund des folgenreichen geschichtlichen Hervortretens
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]