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1. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

2. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

3. Alte Geschichte - S. uncounted

1870 - Mainz : Kunze
_< • froc.t. Hü'ndre-ult bcni Peñ/air "A ¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl • ' / . Pl / i Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll- ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder '!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und :: X r?' " z:. ■ 7/} ' , c Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von .3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim ; • '—7i &?:: £ lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er» abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden. In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage, mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o- - ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na- mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des- selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal- tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::. Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft, erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr. arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le. So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , .. Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main). K Mch * ? ' V\ ■ „yht ;

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 134

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
134 Die ostafrikanischen Inseln. §. 40. 7. Die Inselgruppe Tristan da Cunha im südatlantischen Océan, beinahe auf einer geraden Linie zwischen Cap Horn und dem Cap der guten Hoffnung, benannt nach dem portugiesischen Entdecker (im I. 1506), ein, freilich schwer zugänglicher, Punkt zum Wassereinnehmen und Einkäufen von Lebensmitteln (gegen Kleider und eiserne Geräthschaften), dessen Besuch die Fahrt nach Indien oder Australien weniger verlängert, als das Anlaufen beim Vorgebirge der guten Hoffnung. Nur die Hauptinsel, ein etwa 8300' hoher vulkanischer Kegel, ist von einigen vom Cap ausgewanderten englischen Familien augesiedelt und steht unter dem Schutz des Capgouvernements. Sie bildet vermöge ihrer Lage einen wich- tigen Punkt für hydrographische und meteorologische Untersuchungen. *) B. Im indisch en Océan oder die ostafrikanischen Inseln: 1. Madagascar, von der parallel laufenden Ostküste Afrikas durch den breiten Canal von Mozambique getrennt, eine der größten Inseln der Erde (10,500 □ M.). Die Bildung ihrer Oberfläche ist sehr verschieden von der der vulkanischen westafrikanischen Inseln und ähnlich der des gegenüberliegenden Continents (im Innern weite Hochebenen, aus denen sich ein Gebirge erhebt; terrassenförmiger Abfall des Plateaus nach der Westküste, deren nördlicher Theil viele treffliche Häfen hat), wogegen in Folge einer außerordentlich reichen Bewässerung die Pflanzen- und Thierwelt wesentlich von der des benachbarten Continents abweicht, natürlich zu ihrem Vortheile. Ein Kriegerstamm (die Howas) beherrscht jetzt die (4vr Mill. E.? der) Insel. — Die Insel St. M arie am Ostrande besitzen die Franzosen^ 2. Die (18) Comoren, im nördlichen Eingänge des Canals von Mozambique, sind meistens von arabischen Sultanen beherrscht; Mayotta haben die Franzosen besetzt. 3. Zu den (3) Mascarenischen Inseln (nach dem Ent- decker, dem Portugiesen Mascarenhas, benannt) gehört: das eng- lische Mauritius (170,000 E.), früher (als französische Besitzung) Ile äs Branes, mit der Hauptstadt Port Louis (28,000 E.), und die französische Insel La Réunion (bis 1848 Bourbon). 4. Die beiden benachbarten englischen Inselgruppen der (17) Am iranien (Admiralitätsinseln) und der (29) Seychellen oder Mahe-Jnseln. 5. Sokotra, 2) am Eingang des arabischen Busens, unter der Herrschaft eines Sultans an der Südküste von Arabien (in Geschen). 0 Näheres in Petermann's Mittheilungen, 1855, S. 79 ff. l) Daselbst, 1861, S. 149 ff.

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66. 345 4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na- mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er- reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind- vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.) ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert) zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft- liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen, haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O. und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen; ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork- shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd- lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri- kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent- behren. Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß- artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro- dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet, sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Die Tiefländer Asiens. §. 15. d. Zwei contineutale Ströme der westlichen Richtung: Gi- hon oder Amu (Orus) und Syr (Jarartes), welche aus gleichem Q-uellgebiete dem Aralsee zufließen. 4. Das Tiefland, welches mehr als ein Drittheil des Erd- theils (284,000 □ M.) ausfüllt und den untern Lauf der großen Wassersysteme enthält, zerfällt, wie das Hochland, in zwei an Aus- dehnung noch ungleichartigere, an absoluter Höhe natürlich weit gleichartigere Theile: a. Das innere, der continentalen Seite des Planeten zuge- wandte Tiefland (240,000 lum.) umfaßt Sibirien und Turan, beide von sehr ungleichem Umfang, denn Sibirien erstreckt sich in der ganzen Breite des Erdtheiles, wovon es Vs ausmacht. Das Tiefland von Turan (mit dem Aralsee) bildet den Ucbergang von Asien nach Europa. d. Das äußere, der oceanischen Seite zugekehrte oder pela- gische Tiefland (54,000 lum.) zerfällt wieder in mehrere einzelne Tiefländer, die alle von anderen Meeren bespült, anderen Erd- theilen zugekdhrt sind und in ihrer natürlichen Beschaffenheit eine außerordentliche Verschiedenheit aufzuweisen haben, auch unter ein- ander in fast gar keiner Verbindung stehen und daher sehr mannich- faltig zwischen den andern Bodenformen gruppirt sind. aa. Das chinesische, am stillen Ocean, Amerika zugewendet, reichlich bewässert und trefflich angebaut. bb. Das indo-chinesische, der südlichen Inselwelt zugekehrt, ebenfalls wasserreich, aber sumpfig und daher bei der Lage in der heißen Zone ungesund, größtentheis noch unbekannt. ee.' Das indische (Hindostan) zwischen zwei Meeren oder viel- mehr Meerbusen, wird von drei Stromsystemen reichlich bewässert und von drei Plateaulandschaften begrenzt. Durch seine Lage aus der Grenze der heißen Zone hat es deren Vortheile ohne ihre Nachthetle, ist daher trefflich angebaut (außer im äußersten W., wo zuerst der Steppencha- rakter erscheint) und dicht bevölkert. 66. Das syrisch-arabische, nicht vom Ocean, sondern nur vom persischen Meerbusen bespült, daher nur mittelbar eine oceanische oder pelagische Niederung. Während es in seiner nordöstlichen Hälfte bewäs- sert ist, bildet das klebrige größtentheils eine Sandwüste und daher den Uebergang zu Afrika.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 340

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
340 Vertikale Gliederung Großbritanniens. §. 66. gemeinen eine bedeutende Küstenentwickelung, eine Menge von sichern Buchten und guten Häfen, eine reiche Jnselbil- dung, ins Besondere aber eine mehrmalige isthmische Ver- engung durch von beiden Seiten tief einschneidende Meerbusen und zwar eine zweimalige in England und eine zweimalige, weit stärkere, in Schottland. Die Einschnitte des Meeres sind am bedeutendsten an der dem Ocean zugekehrten Westseite, wo die Gebirge keine so gleichmäßige Aus- spülung gestatteten, wie an der flachen Ostküste. Durch solche eindrin- gende Meerbusen und vorspringende Halbinseln ist die Westseite Eng- lands in drei Gebiete gesondert. Dieselbe Gliederung wiederholt sich auf der Ostküste durch erweiterte Flußmündungen und zwei, jedoch kleinere und weniger schroff vorspringende Halbinseln (Kent, Ostangeln), welche in starken Bogen abgerundet sind. Im nördlichen Schottland, wo die Gebirge von Meer zu Meer reichen, finden sich auch an der Oftseite gleich tiefe Einschnitte des Meeres. Durch ein zweimaliges Eindringen desselben von beiden Seiten (durch welche Busen?) hat Schott- land ebenfalls eine natürliche Gliederung in drei peninsulare Abschnitte erhalten, die hier, wie in Griechenland die ähnliche zweimalige isthmische Verengung, die Grundlage der politischen Eintheilung in Süd-, Mittel- und Nordschottland geworden ist. Auch Irland hat an der dem Ocean zugekehrten Westseite die Fjordenbildung, nicht aber an der einem Binnen- meere (der irischen See) zugewendeten Ostseite. Inseln finden sich hier, wie an den Küsten Griechenlands, in Menge und zum Theil in Gruppen, jedoch — mit Ausnahme der Insel Wight an der Südküste — nur auf der Nord- und Westseite Schottlands und zwischen England und Irland (Benen- nung der wichtigsten nach der Karte!); dagegen hat die Ostseite Großbritanniens und die Ostseite Irlands keine Insel von Be- deutung. Die normannischen Inseln, die Ueberreste der ehemaligen englischen Besitzungen in Frankreich, sind durch England von dem Continente, dem sie natürlich angehören, in politischer Beziehung abgelöst worden. Vertikale Gliederung. Während die horizontale Gliederung vielfach an Griechenland erinnert, ist der vertikale Bau in beiden Ländern ein ganz verschie- dener. Hier ist es nicht ein Gebirgsknoten in dem Innern des Landes, von welchem Parallelketten ausgehen, um hochgelegene Thalkessel und kleine Tafelländer einzuschließen, wie in Griechen- land, sondern die Gebirge liegen vorzugsweise im W. und nehmen in der Richtung gegen N.-O. an Breite zu, weshalb in England die Ebene, in Schottland das Gebirge die überwiegende Boden- form ist.

9. Die vorchristliche Zeit - S. 214

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 Die Griechen vom Ausbruche des Kampfes mit den Persern 10. Seitdem sich in Athen der unaufhörlich weiter strebenden De- mokratie eine Partei, deren Haupt Cimon war, mit Erfolg entgegenge- stemmt hatte, war im Laufe von Cimons Feldzügen die demokratische Partei wieder zu neuer Macht gelangt. Das Wiederaufleben des Par- teistreites hatte auch einen Zwiespalt der Ansichten in Bezug auf das Verhältniß zu Sparta hervorgerufen. Je nachdem der athenische Bür- ger der demokratischen Bewegung folgte oder sich den Bestrebungen zu deren Zügelung anschloß, mußte er gegen Sparta feindlich oder freund- lich gesinnt sein, da dieses als das Musterbild einer auf Stetigkeit und Unwandelbarkeit der Verfassung beruhenden Stärke dastand. Wie schon zum Sturze des Themistokleö Sparta mitgewirkt hatte, bestand auch jetzt ein näheres Verhältniß der von Cimon geleiteten Partei zu Sparta und daraus schöpften die Gegner Stoff zu den schärfsten Vorwürfen, indem sie die Hinweisung auf die Vorzüge des spartanischen Staats- wesens und die Bemühungen, freundliche Beziehungen zu Sparta zu erhalten, als Beweise einer dem eignen Gemeinwesen untreuen Gesin- nung darstellten. So hatte Cimon, ungeachtet der Freigebigkeit, womit er seinen durch Antheil an der geiuachten Kriegsbeute hoch gestiegenen Neichthum zur Verschönerung der Stadt und zur Unterstützung armer Mitbürger anwandte, den gehässigen Namen eines Lakonenfreundes er- halten und die großen Dienste, die er als Feldherr leistete, konnten den Ausbruch des Sturmes gegen ihn nur verzögern. Wie nun aber eine demokratische Partei eines Mannes von demagogischem Talente bedarf, der ihre Wünsche sowohl weckt als ausspricht, der, vom steigenden Bei- fall seiner Anhänger getragen, in der Hingebung an ihre Bestrebungen ebensowohl den eignen Vortheil findet als ihrer Gunst zur Verwirk- lichung eigener Absichten bedarf, so bildet sich zur Zeit demokratischer Bewegung eines Staates gewöhnlich in dem Kampfe gegen die Partei der Mäßigung Einer in der Kunst aus, Führer und Werkzeug, Herrscher und Diener der Menge zugleich zu sein. Dieser Mann war für die Zeit, da während der Ausbildung der athenischen Hegemonie das durch Aristides Verfassungsänderung einstweilen befriedigte Volk sich zu neuen Fortschritten rüstete, Perikles, der Sohn von Xanthippus und Klisthenes' Bruderstochter Agariste, der durch eine reiche Jugendbildung große Be- weglichkeit und Gewandtheit des Geistes und große Geschicklichkeit und Gefälligkeit der Rede besaß. Ihn hatte schon, als Cimon von der Er- oberung von Thasus zurückkehrte, seine Partei zum Kampfe mit der Klage vorgeschoben, daß der Feldherr die Gelegenheit, auf dem gegen- über liegenden Festlande die athenische Herrschaft auszubreiten, versäumt habe. In seinem Beginn wurde der Kampf der Parteien mit Mäßi- gung geführt, Perikles lieh der Sache, der er diente, nicht die ganze Macht seiner Beredsamkeit und Cimon löste sich von der Anklage durch

10. Die vorchristliche Zeit - S. 380

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
380 Die Römer während der Ausbildung ihrer Staatsverfassung den Patriciern ging der Senat als die dem Könige.zur Seite stehende höchste Behörde hervor, der zur Zeit, als die drei Bestandtheile des Staa- tes zu gleichmäßiger Geltung gelangt waren, aus jedem der drei Stämme hundert Mitglieder zählte. Die zu den Luceres gehörigen Senatoren, die erst durch Tarquinius Priscus hinzugefügt waren, standen in niede- rem Range. Die Befugnisse des Senates ergaben sich aus der Stellung, die er nach dem Herkommen der älteren italischen Staaten einnahm und er zeigte sich im Vollbesitze der Regierungsgewalt dadurch, daß er nach dein Tode eines Königs die Wahl eines neuen veranlaßte und, wenn diese nicht alsbald erfolgte, eine Zwischenregierung oder ein Znter- regnum anordnete. Die Vollziehung der Wahl war Sache der in den Curien versammelten Patricier, welche den von dem Senate Vorge- schlagenen anzunehmen oder zu verwerfen hatten und dem Angenomme- nen in einer neuen Versammlung das Imperium, die gesummte bürger- liche und militärische Gewalt, übertrugen. Es bedurfte gewiß für den König bei wichtigen Regierungshandlungen der Zustimmung und Mit- wirkung des Senates, da aber die Richtschnur hierfür mehr in der Sitte als in gesetzlichen Bestimmungen lag, hing es von der Eigenthümlichkeit des Königs und der Gunst der Verhältnisse ab, ob dem Senate ein größerer oder geringerer Spielraum gelassen wurde. Da die Könige den Senat zu berufen und seine Berathungen zu leiten hatten, war ihnen, auch wenn sie sich von Maßregeln der Willkühr fern hielten, ein großer Einfluß gesichert. Neben den Patriciern bestand zu Rom von Anfang an noch eine Bevölkerung von minderer Berechtigung. Da die Staaten, welche dein römischen seine ersten Bestandtheile lieferten, sich durch Eroberung gebildet hatten und daher neben den herrschenden Stämmen auch die unterworfenen in ihr Gebiet einschlossen, waren mit den Geschlechtern auch Angehörige dieses Standes nach Nom gekom- men. Diese führten den Namen von Clienten, der sich deutsch durch den Ausdruck Hörige wiedergeben läßt. Das Verhältniß dieser Leute war eine durch Religiosität veredelte Unterthänigkeit, in welcher sie nicht allein zu leisteu, sondern auch zu fordern hatten. Da sie nämlich außerhalb des Kreises der den Staat bildenden Geschlechter standen, war die Sicherheit ihres Bestehens an ein persönliches Abhängigkeits- verhältniß geknüpft, in welches sie zu Einzelnen aus dem herrschenden Stande zu treten hatten und welches ihnen ebensosehr Anspruch auf deren Schutz gewährte, als es sie zu mancherlei Aufmerksamkeiten und Diensten gegen dieselben verband. Glichen sie den griechischen Penesten und Heloten durch die Art, wie sich ihr Stand gebildet hatte, so unter-, schieden sie sich von ihnen durch die milde Form, welche die Unfreiheit für sie angenommen hatte und durch den damit zusammenhängenden An- schluß an die einzelnen Personen, die ihre Patrone hießen. Ihre Lage
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TM Hauptwörter (200)200

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