Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

2. Alte Geschichte - S. 46

1870 - Mainz : Kunze
40 vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und der Ausstand der Meder (714). Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz, Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l. Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste. Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien, nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern, Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa- nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn- (Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten (Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon, Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil- dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion. Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen- satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen, babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be- rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht- tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 55

1874 - Mainz : Kunze
— 55 — Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp- ten und im arabischen Meerbusen gesichert. 3) In Asien: a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez- kanals von noch größerer Bedeutung für: b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich- tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm. große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal- historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück- wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ- ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver- kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde, durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt- städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal- cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus- gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore, Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges- gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul-- turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur- Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter- *) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro- päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand, daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 125

1874 - Mainz : Kunze
- 125 — Kolonialstaaten mit fester Regierung, daher in günstiger, wesent- lich durch deutsche Einwanderung geförderter Entwicklung. Anmerkung. Bei der auf S. 122 berührten Begleichung Süd- amerikas mit Afrika nimmt man besonders Rücksicht 1) auf die Lage: Continentaler Zusammenhang beider mit einem größern Ganzen: Straßen von Panama und von Suez; die beiden Mittelmeere; der Aequator und die Vertheilung des Landes nördlich und südlich desselben; 2) auf die Ge- stalt und Gliederung und auf die Configuranou der Küsten: Fast insulare, unförmliche Dreiecke, deren «verschieden gestaltete) Spitzen nach ©.; an den Nordseiten die Bucht von Maracaibo und die Syrien, an den ge- schlossenen Westseiten die unförmlichen Busen von Peru und Guinea (nördlich von ihnen die Galopagos und Cap Verdifchen Inseln), ihnen ge- genüber an den Ostseiten Ansätze zu Halbinseln mit dem Cap Roque und Guardafui; 3) auf die Einwirkung des Klimas: Die tropischen Regen nörd- lich und südlich des Aequators und die daraus folgende Vegetationskraft. Von den regenlosen Wüsten uuter den Wendekreisen hat Sa. nur die eine, der Kalahariwüste Safrikas entsprechend. — Im übrigen ähnelt Afrika mehr dem benachbarten asiatischen Hochlande, im Atlasgebiete den benach- barten europäischen Küstenländern (das Nähere Iii, §. 1—4). Es ist ein fast geschlossenes Hochland mit schmalem Tieflande an den Küsten und in Aegypten. Nach dem Innern zu in Nafrika zwei Senkungen, die Depres- sionen (Oasen) längs des Nordrandes der Sahara und die Senkung des- Tschadsees zwischen dem Südrande der Sahara und dem Eebirgslande von Sudan. — Das Hochland, selbst die Sahara (mit Ausnahme der liby- schen Wüste) nicht durchaus einförmige Ebene, sondern von Gebirgen durch- zogen, von denen wenige die Schneeregion erreichen; die höchsten Erhebnn- gen in der Nähe der Ränder (östlich der Qnellseen des Nil der Kilimand- scharo 18800', Abessiniens Gipfel 14000'). — Die großen Ströme nördlich des Aequators befahrene Eingangspforten zum Innern, die südlichen wegen der Stromschnellen nicht schiffbar, Die großen Wasserreservoirs im Innern, die baumlosen Prärieen im südlichen Dreieck und die Savannen im obern Nilgebiet erinnern an Namerika. Die tropische Pflanzenzone nicht minder reich (doch nicht so üppig), als in Samerika, besonders an den feuchtheißen Niedernngsküsten (dem wegen der ungesunden Luft größten Hindernisse beim Eingange zu den Terrassen). Die Länder der Mittelmeerküste klima- tisch wie in der Pflanzenwelt (einst auch in der Thierwelt: der Löwe) Süd- enropa ähnlich: das eigentliche Afrika beginnt mit dem Dattellande der Sahara. Nicht minder reich die Thierwelt (an höhern und größern, namentlich reißenden Thieren Amerika weit überragend), und besonders im Mittlern Afrika (dem Mutterlande der Negersklaven von der Sklavenküste bis Zanzibar) die menschliche Bevölkerung. Diese mehr als noch einmal so groß als in Amerika bei Va des Flächeninhalts), nach Herodot (4, 197) im N. Libyer (d. h. die Semiten in Abessinien, Sennaar und Nubien und die Hamitischen Aegypter und Numidier oder Berbern) und Aethio- Pier (d. h. die eigentlichen und uneigentlichen Negerstämme, letztere im S. und £).). Die jetzige Bevölkerung meist Mischung, theils (im Innern) der einzelnen Stämme unter sich, theils (in der nördlichen Hälfte) mit Ära- bern: damit Hand in Hand das Vordringen des Islam. Malayen wohl

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 98

1874 - Mainz : Kunze
- 93 — innerhalb der Palmenzone zwischen der allmählich ansteigenden arabischen Wüste und den Terrassen des Persischen Hochlandes*). — Am sichtbarsten ist das geistige und politische Uebergewicht Europas längs des arabischen Meerbusens und des Nil. — Der Suezkanal, das europäisch-indische Thor, von Aden bewacht, jetzt schon durch Kultivierung des Uebergaugslandes von der Sinaihalbinsel nach Aegypten von Einfluß**), wird auch das ab- geschlossene Arabien***) aus dem Dnnkel locken. Bis jetzt selbst die reiche türkische Westseite Hedschas und Dschemen (das unter der Regeuzone glückliche Arabien un Gegensatz gegen das regenlose wüste Innere), die Wiege des arabischen Han- dels und des Muhamedanismns, den Christen wenig zugänglich; Mekka noch immer der größte Wallfahrtsort der Welt. — Aegypten, das Geschenk des Nils) (des größten Stromes der alten Welt), durch Lage und Geschichte Asien zugehörig, und durch die fetten Marschen des Delta von je her zu ver- lockend für die Nachbarvölker und die Herren des Mittelmeeres, um auf lange isoliert zu bleiben. Wie in der ältesten Zeit schon, so dringt auch jetzt die Kultur stromauswärts. Das Vasallen- land des Sultan gänzlich unter dem Einfluß des Abendlandes. Die neueste Aera der Entwicklung (seit Bonapartes Expedition) ") Daher das schnelle Aufblühen großer Übergangsstellen, Stapelplätze und Residenzen, aber in Folge der Ueppigkeit auch schneller Verfall. — Noch alle Herren dieses Landes, von den alten Babyloniern an, hat dasselbe Schicksal erreicht. **) Selbst die Regen sind seit der Anlage des Kanals häufiger. ***) Die zugleich nach Indien und Afrika gerichtete, diesem Erdtheil ahn- liche Halbinsel Arabien, wenig kleiner als Vorderindien und unter gleicher Breite, hat ihre Schwerpunkte an den Küstenterrassen. Daher die Araber Her- ren der südlichen Meere, bis Europa den Seeweg nach Indien gefunden; daher auch als Gründer einer Weltreligion gewaltsame Eroberer der Welt. Auch Hindnstan die Wiege einer Weltreligion; aber die Hindu ein passives Binnenvolk. Der Nil der einzige Strom, der aus der heißen Zone in die nörd- lich-gemäßigte tritt. Ohne ihn wäre Aegypten die Fortsetzung der Sahara; diese findet ihr Ende in Arabien, sie ist aber durch das Nilthal und das rothe Meer durchbrochen. Bis 300 Meilen aufwärts fehlen dem Nil Zu- flüsse; sie kommen, wie er selbst, theils aus den Abessinischen Alpen, theils aus dem Hochlande und den Seen diesseits und jenseits des Aequators. Daher der Reichthum an Wasser, das das ägyptische Land bis zur immer fort wachsenden Küste mit seinem Schlamme düngt. Das regelmäßige Steigen und Fallen des Stromes und seine Folgen in Bezug aus materielle und geistige Entwicklung des Landes ohne Regen.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 99

1874 - Mainz : Kunze
— 99 — durch die Jahrtausende zählende Bodenkultur unterstützt. Die Eroberungsgelüste des Khedive und sein Verständnis der humanen und merkantilen Aufgaben Europas tragen noch mehr zur mate- rielleu Blüte des Landes bei, als zur Lösung der Räthsel, die das älteste Aegypten (in seinen Bauten und Schriftwerken) und die Natur selbst (im Quellgebiet des Nil) gestellt hat. Das wieder- erstandene Alexa ud ria Ausgangspunkt der Kultur, deren Mit- telpunkt an der Schwelle des Delta Kairo. Das Reich hat sich jetzt von Nnbien aus (Chartum) den weißen Nil aufwärts über Senn aar nndkordnfan ausgedehnt. Bei den Versuchen, weiter im Quellgebiet des Stromes die Herrschaft zu befestigen, größere Hindernisse durch die Sklavenhändler, als durch die Negerstämme und deren heiße Sumpfländer unter dem Aequator. Der jetzige Umfang der Herrschaft 32000 Qm. mit kaum 9 Millionen Ew.; das eigentliche Aegypten 10000 Qm. mit 5,200000 Ew*). V. Die Länder der Zlaven. §. 1. Das Karpathenland nebst dem Mittlern und untern Donangebiete. Dieses große Gebiet zwischen Dentschland und dem schwarzen Meere, der sarmatischen Tiefebene und den Abhängen des Scar- dus und Hämus, nordöstliche Grenze des römischen Reiches, Tummelplatz der gegen die europäische Kultur vorgedrungenen und zurückgeworfenen Barbarenhorden, wie der für dieselbe empfang- lichen Jugendvölker seit der Zeit der Völkerwanderung, eine bunte Völkertafel, auf der die Ueberzahl, die Slaven, den politisch bedeutendsten finnisch-ugrischen Stamm der Magyaren *) Der größte Theil Muhamedaner: 3,800000 meist landbauende Fel- lahs, Mischung der Alt-Aegypter mit Arabern, 400000 Araber, deren Sprach e jetzt die amtliche ist, 200000 Türken; die Zahl der eingebornen Christen (Kopten, Nachkommen der alten Aegypter) 350000, Franken und christliche Orientalen (Griechen, Armenier 250000). 7*

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 52

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 Der Himalaya. §. 19. so umfangreiches, entferntes und schwer zugängliches Gebirgsland zum Zwecke der Wissenschaft zu durchforschen. 0 Horizontale Ausdehnung des Himalaya. Die größte Massen er he bring der Erdrinde ist im Süden durch das erha- benste Gebirgssystem der Erde begrenzt. Dieses trennt das öde Hochland von dem fruchtbaren Tieflande, während die innern Ketten Hochasiens nur verwandte Gebiete trennen. In seiner Haupt- richtung von W. nach O. nimmt der Himalaya (im weitesten Sinne mit den östlichen Vorstufen) durch immer mehr divergirende Parallel- ketten so an Breite zu, daß diese von 5 Breitegradeil (am obern Indus) bis zu 15 Graden (vom obern Hoangho bis zum Golf von Tonking) anwächst. Demnach bildet er ein ähnliches Dreieck, wie der eigentliche Cou- tinent von Europa (ohne dessen Glieder), der ebenfalls mit einer Breite von 5 Graden (an der Westküste Frankreichs) beginnt und sich allmäh- lich zum Dreifachen der ursprünglichen Breite erweitert (zwischen deni finnischen Meerbusen und dem schwarzen Meere 45—60" n. Br.). Auch die Länge dieses Gebirgstriangels (600 geogr. M.) kommt der Aus- dehnung Europas vom atlantischen Ocean bis zum Ural gleich; der Flächeinhalt desselben beträgt V» von ganz Asien, 2/3 von Europa. Im engern Sinne dagegen hat der Himalaya (zwischen Indus und Brah- maputra) nur die Hälfte jener Länge (also 300 M.), die geringste der angegebenen Breiten (40—70 M.). In der vertikalen Erhebung übertrifft der Himalaya alle bis jetzt bekannten Höhen der Erde, selbst die Quito-Cordillereu mit ihrer Doppelreihe von Riesenkegelu. Daher wird diese höchste Alpenlandschaft mit Recht vorzugsweise die Wohnung des ewigen Schnees (— Himalaya) genannt. Die höchsten Massen liegen nicht in den von W. nach O. streichenden Hauptketten, sondern in den transversalen Ketten, welche vom Centralhimalaya nach S. aus- laufen. Die 5 höchsten Punkte sind nach den jüngsten Messungen 0: Der Mount Everest (27,212'), der höchste Gipfel in der Karakorum- kette (als Karakorum Nr. 2 bezeichnet, 26,533') 3), der Kintschind- junga (26,419'), der Kara-Korum (26,205'), der Dhaulagiri (25,1710. 0 Den Gebrüdern Schlagintweit wurde es aus politischen Rücksichten nicht gestattet, in die zum Staate Nipal gehörige Gruppe des Himalaya vor- zuvringen! 0 S. Petermann's Mittheilungen, 1856, S. 379 mit der Skizze des Cen- tralhimalaya, und 1857, S. 521. Vgl. 1858, S. 492. — Der einhei- mische Name des vom Colonel Waugh nach dem Namen seines Chefs (Everest) benannten höchsten Gipfels der Erde ist in Nipal: Gaurisankar, in Tibet: Tschingopamari. 0 S. Petermann's Mittheilungen, 1861 , S. 2, daselbst über den Kint- schindjunga, S. 3 nebst Tafel 2.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 120

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
120 Das Wafsersystcm des Niger (Jsa). §. 37. 2. Die Stufenländer und Wassersysteme von Nord- Afrika. a. Die Stufenländer Senegambieus oder des Rio Grande, Gambia und Senegal, dreier Parallelflüsse, die nicht blos in ihrer Hauptrichtung gegen W., sondern auch in allen we- sentlichen Verhältnissen eines Wassersystems viele Aehnlichkeit haben. Sie entspringen alle auf dem Hochlande von Sudan in einander sehr benachbarten*) Quellgebieten Cio 0 50'—11° 28' n. Br. und 1z O 40—13° 45 west!. L. von Paris), haben in ihrem Laufe einen gewissen Parallelismns, durchbrechen in bedeutenden, weithin rauschenden Wasserfällen das Randgebirge des westlichen Sudan, um den breiten Küstensaum Senegambiens am westlichen Fuße des Hochlandes zu durchströmen. Die beiden letzteren sind in ihrem untern Laufe durch das weite Anfsteigen der Flut (etwa 40 Meilen aufwärts) selbst für Seeschiffe fahrbar. Daher wurde ihre große Anziehungskraft für europäische Colonisation längst erkannt, zunächst von den Portugiesen, später von den Franzosen, welche jetzt den Senegal bis zu den Katarakten von Folu beherrschen und so- wohl vor der Mündung (auf der Insel St. Louis) als längs des Flusses Militär- und Handelsposten angelegt haben; eben so von den Engländern, welche sich am Gambia ansiedelten. Der Senegal, welcher (mit Ausnahme des untersten Laufes) nur während der Regenzeit (Juli — November) schiffbar ist, bildet sowohl eine physische Grenze zwischen der Wüste Sahara und den fruchtbaren, angebauten Küstenländern Westafrikas, als auch eine ethnographische zwischen der nomadischen Bevölkerung arabischer Abkunft (im N.) und der seßhaften, dunkelschwarzen Negerrasse (im S.). Bei der außeror- dentlichen Fruchtbarkeit des beißen und zugleich trefflich bewässerten Erd- striches ist der künstliche Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebor- nen sich theils mit Biehzucht, theils mit technischer Industrie beschäftigen. Der Ausfuhrhandel ist fast ausschließlich in den Händen der franzö- sischer! Colonisten arn Senegal (und auf der Senegalinsel St. Louis), der englischen am Gambia, und der Portugiesen, die im süd- lichsten Theile des Landes einige Handelsfaetoreien und verfallene Forts (theils auf dem Festlande, theils auf kleinen Inseln) besitzen, die sie portugiesisches Guinea nennen. d. Das Wassersystem des Niger (Jsa oder Majo Ballüo). Die beiden grüßten Flüsse Afrikas, der Niger und der Nil. haben Jahr- hunderte lang die Geduld der Geographen erschöpft, der eine durch die Schwie- rigkeit seine Mündung zu bestimmen, der andere durch die seine wahren Quellen aufzufinden. Der Niger (richtiger Jsa), welcher die größte schiffbare Was- 0 Vgl. Petermann's Mittheilungen, 1861, S. 75.

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 122

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
122 Das Stromsystem des Nils. §. 37. wohl bewässert und angesiedelt. Denn die vom Nordrande des Hoch- landes abfließenden Gewässer können durch die glühende Wüste nicht das Meer erreichen und bilden daher Seen und Sümpfe. Der Mittelpunkt dieses binnenländischen Wassersystcms scheint der Tsad- See (oder vielmehr Sumpf) zu sein, welcher auf den Karten ge- wöhnlich zu groß erscheint; denn sein Umfang beträgt nur 40 Mei- len, außer zur Regenzeit, wo er weit über seine flachen und sumpfigen Ränder austritt. Sowohl gegen das Nil- als gegen das Nigergebiet bildet eine schmale Bergkette die Wasserscheide, so daß die Quellen der Tsad-Zuflüsse in der unmittelbaren Nähe der östlichen Nebenflüsse des Niger und der westlichen des weißen Nils ‘) liegen. Die mohamedanischen Reiche in der Umgebung des Tsad-Sees sind im S.-W.: Bornu oder Borno (mit der Residenz Kukaua), dessen Bevölkerung auf 2 Mill. geschätzt wird, im N. Kanem, im O. Wa- dai, im S.-O. Vagirmi mit der Hauptstadt Ma seng ha.2) Das östlichste Reich in Sudan ist Dar-F6r. Weiter im S., jenseits des Binue, ist aus den Trümmern unabhängiger Heidenstaaten das Reich Ad am au a entstanden (mit der Hauptstadt Jola, bis zu welcher vr. Barth vordrang), reich an fruchtbaren Landschaften und bedeutsamen Naturerzeugnissen, zu denen dem Welthandel nun der Weg erschlossen ist durch die (1854) von der englischen Regierung ausgesandte Binue- (oder Tschadda-) Erpedition. d. Die Stufenländer des nordöstlichen Afrika oder das Stromsystem des Nils. Der Nil ist nicht nur unter den Stromsystemen Afrikas der Be- deutung nach das erste, sondern nimmt auch unter den größten Strömen der Erde eine der ersten Stellen ein (560 Meilen Stromcntwickelung), unterscheidet sich aber von den Riesenströmen Asiens und Amerikas da- durch, daß er kein oceanischer Strom ist, sondern, wie die größten euro- päischen, in ein Binnennieer mündet, und daß er zu beiden Seiten, von seinem obern Laufe an bis zur Mündung, mit zur Cultur unfähigen Wüsten umgeben ist. Dadurch fanden seine Anwohner sich weder ver- anlaßt, von der Flußschifffahrt zur Meerfahrt sortzuschreiten, noch sich west- oder ostwärts aus ihrem engen Thale hinauszuwagen, entwickelten aber auf dem durch die Natur so beschränkten Raume eine ganz eigen- thümliche Cultur. uu. Der obere Laus des Nils. Der Nil entsteht aus dem Zusammenflüsse zweier, durcb zahl- reiche Zuflüsse sich verstärkender Hauptquellströme, von denen der westliche, größere, der weiße Nil (Labar e! Abiad), der östliche, *) *) S. Petermann's Mittheilungen, 1855, S. 307. >) Daselbst, 1858, Tafel 19.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 123

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der weiße und der blaue Nil. Ter obere Nillauf. §. 37. 123 kürzere, der blaue Nil (Bahar el Azrek) genannt wird, lieber den Ursprung beider, namentlich aber des weißen Nils, sind die Forschungen noch nicht zu einem bestimmten Resultate gelangt. Ihre Vereinigung (bei Khartum) fällt fast mit der Nordgrenze des tro- pischen Regens zusammen. Deutsche Missionäre, die von der Ostküste (der Küste von Zanguebar) her ins Innere vordrangen, glaubten die Quellen des weißen Nils in den fast unter dem Aequator liegenden Schnecgebirgen (dein Kilimandjaro, vgl. S. 110) annehmen zu dürfen. — Auch über die Quellen des blauen Nils, der erst viel weiter gegen N. (12- nördl. Br.) aus dem Hochlande Abessiniens hervor- tritt, sind verschiedene Ansichten geltend gemacht worden. Der gewöhnlichen An- nahme, daß der blaue Nil den (mit grünen Inseln übersäeten) Tzana-See in dessen südlichem Theile durchströme und mit einem spiralförmigen Laufe sich gegen W., dann gegen N.-W. wende, ist die Meinung entgegengeftellt worden, daß der beschriebene Flußlauf bis zur Richtung gegen N.-W. ein Nebenfluß des blauen Nils sei, dieser aber von S. her, von der äthiopischen Hoch-Terrasse (7" nördl. Br.) komme. Diesen blauen Fluß wollen neuere Forscher nur als einen Neben- fluß des Bahar el Abiad oder „des wahren Nils" gelten lassen. Auf der Westseite des Zweiströmelandes liegt in der ungeheuren Savanne, die sich vom weißen Nil westlich bis Dar-F6r erstreckt, das Königreich Kord osan (mit der Hauptstadt Obeïo), welches zu Türkisch- Nubien gehört. Das obere Stufen! and des Nils ist durch die Vereinigung des tropischen Klimas mit der trefflichen Bewässerung, in Folge der (bis zuni 16." nördl. Br., also bis zur Vereinigung der beide,, Quell- ströme reichenden) tropischen Regengüsse, eine Savanne mit hohen Gras- wäldern oder tropischen Laubwäldern und an den Ufern der Flüsse mit undurchdringlichem Schilf oder Bambusdickicht bedeckt. Wälder und Flüsse wimmeln von colossale,, Thiergestalten (Krokodilen, Nilpferden, Rhinocéros, Elephanten, Giraffen), und zahlreiche Negerstämme, in viele kleinere, heidnische Gemeinden geschieden, leben hier theils von der Jagd auf die reiche Thierwelt, oder von Fischfang und Viehzucht, theils aber auch von Ackerbau, und diese haben feste Wohnsitze. Im Anfang des 16. Jahrhunderts wurde zu beiden Seiten des blauen Nils der Neger- staat Senaar gestiftet mit gleichnamiger Hauptstadt, welcher sich bis zu den Grenzen Abessiniens erstreckte. Davon wird jetzt das türkische Nubien „Paschalik Senaar" benannt. dd. Der mittlere Lauf des Nils reicht von der Vereinigung der beiden Hauptarme bis zu den Katarakten von Assuan (Syene) oder bis zum Eintritt in Aegypten. Auf diesem weiten Wege durchwandert er mit einer zweimaligen großen Biegung (einer gegen N.-O. und einer gegen S.-W.) ausgedehnte Wüsten und bildet zehn bedeutende Stromschnellen (die zwei letzten erst in Aegypten bei Assuan). Er erhält durch den Zufluß des Tacazze oder At- bara fast sämmtliche, jedoch nur zur Regenzeit reichhaltige Ge- wässer des südöstlichen Abessiniens, und kann so verstärkt die bren-
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 5
5 1
6 2
7 1
8 0
9 4
10 3
11 23
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 22
18 0
19 1
20 0
21 0
22 11
23 0
24 6
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 8
38 5
39 0
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 21
46 0
47 0
48 0
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 32
1 130
2 36
3 118
4 22
5 1
6 2
7 8
8 19
9 55
10 0
11 1
12 7
13 45
14 66
15 7
16 87
17 353
18 2
19 5
20 34
21 29
22 47
23 12
24 9
25 87
26 51
27 5
28 18
29 4
30 5
31 30
32 3
33 7
34 10
35 402
36 9
37 2
38 16
39 47
40 2
41 100
42 23
43 231
44 1
45 178
46 28
47 50
48 12
49 7
50 24
51 1
52 287
53 8
54 9
55 30
56 21
57 1
58 9
59 4
60 9
61 10
62 3
63 25
64 18
65 6
66 15
67 4
68 37
69 11
70 13
71 55
72 7
73 3
74 20
75 21
76 20
77 157
78 4
79 1
80 5
81 4
82 16
83 3
84 7
85 12
86 23
87 21
88 17
89 12
90 15
91 15
92 936
93 5
94 34
95 40
96 14
97 12
98 204
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 12
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 3
20 14
21 0
22 0
23 0
24 5
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 10
33 4
34 10
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 8
48 6
49 0
50 1
51 3
52 0
53 0
54 5
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 2
75 0
76 0
77 0
78 2
79 0
80 0
81 10
82 0
83 12
84 0
85 7
86 1
87 10
88 0
89 3
90 0
91 4
92 0
93 0
94 0
95 2
96 0
97 0
98 0
99 0
100 2
101 0
102 2
103 0
104 24
105 0
106 0
107 2
108 0
109 23
110 0
111 1
112 3
113 8
114 2
115 6
116 0
117 0
118 0
119 23
120 1
121 1
122 4
123 2
124 0
125 0
126 14
127 48
128 1
129 6
130 0
131 0
132 0
133 8
134 67
135 0
136 29
137 0
138 6
139 4
140 0
141 0
142 4
143 0
144 0
145 1
146 0
147 0
148 1
149 0
150 0
151 0
152 1
153 1
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 13
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 7
174 0
175 13
176 1
177 4
178 0
179 8
180 2
181 0
182 2
183 8
184 2
185 0
186 8
187 6
188 10
189 27
190 0
191 0
192 2
193 33
194 0
195 4
196 0
197 0
198 0
199 0