Hünmelskunde.
309
A
B
C
Die Sonnenfinsternis beginnt stets am Westrande der Sonne und schreitet
nach 0. fort; bei der Mondfinsternis ist es umgekehrt. Warum? Totale
Verfinsterungen dauern etwa 5 Stunden; doch wahrt die Zeit der Totalität
für einen bestimmten Ort bei der Sonnenfinsternis nur 8 Minuten.^ Sonnen-
finsternisse sind in bezug aus die ganze Erde häufiger als Mondfinsternisse.
In 19 Jahren kommen durchschnittlich 41 Sonnen- und 29 Mondfinsternisse
vor. Für einen einzelnen Ort aber sind die sichtbaren Sonnenfinsternisse 3
mal so selten als die Mondfinsternisse. Er hat durchschnittlich alle 2 Jahre
eine Sonnenfinsternis, aber nur etwa alle 200 Jahre eine totale. Die nächste
totale Sonnenfinsternis kommt in Deutschland im Jahre 2135 vor. ^ Da bei
totalen Sonnenfinsternissen Erscheinungen auftreten, die für die Wissenschaft
von besonderer Bedeutung sind, so werden Gelehrte nach solchen Orten entsendet,
die für die Beobachtung günstig liegen.
6. Ebbe und Flut (Gezeiten, Tiden. — Niedrigwasser — Hoch-
wasser). Man versteht darunter das regelmäßige, innerhalb 24 Std. 50'
zweimal eintretende Anschwellen und Zurückweichen des Meeres. Die tägliche
Verspätung der Gezeiten um 50' weist auf den Mond hin, der ja täglich
durchschnittlich 50' später den Höhepunkt über einem Orte erreicht. In der
Tat ist die Erscheinung dieser regelmäßigen Bewegung des Meeres haupt-
sächlich auf die Anziehung zurückzuführen, die der Mond auf die flüssigen
Teile der Erdoberfläche ausübt. In zweiter Linie wirkt dabei auch die Sonne
mit, aber in viel schwächerem Grade, da bei der ungeheuren Entfernung der
Sonne alle Teile der Erde ziemlich gleichmäßig stark von ihr angezogen
werden, so daß sich bei dem ihr zugekehrten Teile der Erdoberfläche nur ein
geringer Mehrbetrag ergibt.
Die Meeresgebiete, die der Mond senkrecht bestrahlt, werden von ihm
am stärksten angezogen und haben Flut. Ebenso findet auf der gegenüber-
liegenden Seite der Erde eine Ansammlung der Wasser statt, da diese Seite
vom Monde weniger angezogen wird als der Erdmittelpunkt. Die dazwischen
liegenden Punkte a und b (S. 310), von denen sich das Wasser nach den
Flutgegenden hinzieht, haben Ebbe. Nach etwa 6 Stunden steht infolge der
Erdumdrehung Punkt a dem Monde gegenüber und hat Flut, desgleichen
Punkt b, der ihm gegenüber liegt. Wo dagegen früher Flut war (in 6
und (1), ist jetzt Ebbe. So wandern die Flutwellen in 24 Std. 50' einmal
um die Erde herum und zwar in der Richtung von O. nach W.
Stehen Sonne, Mond und Erde mehr oder weniger in gerader Richtung
zueinander, also zur Zeit des Neu- und Vollmondes, so kommt zur An-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Physische Erdkunde.
315
Meeres" (ohne Plankton). Das Leuchten des Meeres, das sich be-
sonders prachtvoll in den Meeren der Tropen zeigt, wird durch Millionen
kleiner Meerestierchen verursacht. — Die Temperatur des Meerwassers
schwankt in der Tiefsee einige Grad um 0 ° herum, auf der Oberfläche des
offenen Ozeans zwischen —1— 32 0 in den Tropen und bis — 30 in den
Polarmeeren. Mehr als die Hälfte des Oberflächenwassers ist
über 20 0 warm. Das ist eine Tatsache, die für den Wärmehaushalt der
ganzen Erde von großer Bedeutung ist. Die große Masse des ozeanischen
Tiefseewassers ist eiskalt, auch unter dem Äquator; nur eine verhältnismäßig
flache Schicht an der Oberfläche zeigt größere Erwärmung.
Meerwasser ist schwerer als Flußwasser, hat daher eine größere Trag-
kraft und gefriert nicht so leicht. Aus den Polarmeeren dringen große
Mengen Treibeis und schwimmende Eisberge, ein Erzeugnis der riesigen
nordischen Gletscher, in die niedrigen Breiten. Man hat Eisberge bis über
100 m Höhe beobachtet, in seltenen Fällen allerdings, und da sich durch-
schnittlich —x/7 ihrer Masse über die Meeresfläche erhebt, ist ihre Ge-
samthöhe viel bedeutender. Im Südlichen Eismeer treten Eisberge von
eigentümlicher Mauerform auf, die senkrechte Abstürze von 40—50 m auf-
weisen und häufig mehrere Kilometer lang sind.
Die Bewegung des Meeres. Man unterscheidet Wellen-
bewegung, Gezeiten und Meeresströmungen.
a) Die Wellenbewegung entsteht durch den Druck des Windes auf
die Oberfläche des Wassers. Die Bewegungsform pflanzt sich fort, vergl.
die Wellen eines wogenden Getreidefeldes. Der große, breite Wogengang
auf offener See, der oft einem entfernten Sturmgebiet entstammt, heißt
Dünung. Sturmwellen erreichen sehr selten eine Höhe von 10—15 m;
8—9 m hohe Wellen sind bereits ungewöhnlich. In der Nordsee sind die
höchsten Wellen 6, in der Ostsee 4^ m hoch. Wellen schreiten bis 24 ui
in der Sekunde fort, also nicht so schnell wie ein starker Wind.
d) Die Gezeiten oder Ebbe und Flut s. S. 309fg.
c) Bei Meeresströmungen bewegt sich das Wasser dauernd nach
einer Richtung hin fort. Man unterscheidet warme und kalte Strömungen.
Jene führen aus den Aquatorgegenden warme Wassermassen mit sich nach
kälteren Breiten, wie z. B. der Golfstrom (S. 316) und im Großen Ozean
der Kuro-Schio, d. i. Schwarzer Strom, der an der Küste von Japan
entlang läuft (S. 116 u. 118). Die kalten Meeresströmungen führen kaltes,
grünliches Wasser, oft auch Eiswasser aus den Polargegeudeu nach den niederen
Breiten. Zeige die beiden Stromkreise des Atlantischen und Stillen Ozeans!
Die Ursachen der Oberflächenströme erblickt man in den regelmäßigen
Winden, Passaten und Westwinden der gemäßigten Zonen. — Die Meeres-
ströme beeinflussen das Klima und haben Bedeutung für den Verkehr und
Fischfang (Neufundland), sowie für die Verbreitung von Pflanzen
und Tieren.
5. Das organische Leben im Meere. Die Tierwelt des Meeres
ist sehr reich und mannigfaltig. Nicht nur Fische, sondern Tiere aller Klassen
kommen darin vor. Auch hat das Tierleben keine Tiefengrenze, sondern zeigt
sich in allen Meerestiefen. Zähle Seetiere auf! — Die Pflan zenwelt
des Meeres besteht aus Tangarten und niederen Pflanzen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: —1— — Nordsee Ostsee Kuro-Schio Japan Neufundland
318
Allgemeine Erdkunde.
Das Südliche oder Antarktische Eismeer liegt ringförmig um den Ant-
arktischen Kontinent und bildet die südpolare Fortsetzung der drei Ozeane. —
Vom Antarktischen Kontinent her (Antarktika) schieben sich mächtige, mauer-
förmige Eisberge ins Meer.
3. Das Land.
I. Die Formen des Festlandes.
1. Wagerechte Gliederung. Man unterscheidet den Rumpf und
die Glieder eines Festlandes und drückt die Gliederung aus, indem man
die Größenzahlen beider vergleicht
Europa = 1:2
Asien =--1:3
Nordamerika —1:3
(mit den nördl. Inseln)
Glieder und Rumpf verhalten sich in
Australien (nur mit
den nächsten Inseln) = 1 : 36
Afrika = 1 : 47
Südamerika = 1 : 88
Daraus ergibt sich der Unterschied der gegliederten Nordfestländer von
den ungegliederten südlichen Kontinenten. Reiche Gliederung macht
einen Erdteil zugänglich, fördert Handel und Verkehr und
begünstigt die Kulturentwickelung des betreffenden Landes.
Die größten Halbinseln sind Arabien, Vorder- und Hinterindien. Halb-
inseln sind entstanden durch Abgliederung oder Angliederung. Ab-
gegliederte Halbinseln gehören der ganzen Bodennatur nach zu dem
Festlande und sind erst durch positive Stran'dverschiebung Halbinseln geworden,
wie z. B. Hinterindien, die Bretagne, Jütland, Istrien. Angegliederte
Halbinseln waren ursprünglich Inseln, die landfest wurden, z. B. Krim,
Vorderindien, Morea, Malakka, Skandinavien mit Finnland und Kola, die
Spanische Halbinsel.
Die größten Inseln sind außer Grönland Neu-Guinea, Borneo und
Madagaskar. Man unterscheidet festländische und o z e an is ch e Inseln.
Jene begleiten in der Regel die benachbarten Küsten des Festlandes in lang-
gestreckten Reihen, wie die Friesischen Inseln, die Australischen Inseln des
innern Ringes, und kennzeichnen sich durch Bodenform, Pflanzen und Tiere
als zugehörig zum benachbarten Festlande. — Die ozeanischen Inseln
sind vielfach vulkanische Inseln, die durch die Wirkungen unterseeischer
Vulkane entstanden sind. Vulkaninseln treten einzeln oder in Reihen auf wie
die Kurilen und die Kleinen Antillen (antiljen). Zu den ozeanischen Inseln ge-
hören auch die Koralleninseln. Sie kommen nur in den tropischen und sub-
tropischen Meeren vor und verdanken ihre Entstehung der Tätigkeit der
Korallentierchen, die nur in Wasser von mindestens 20° leben können. Die
Korallentierchen bauen ihre Riffe in seichten Gewässern, an und vor den
Küsten oder als Krönung unterseeischer Erhebungen. Durch die Tätigkeit der
Wellen erheben sich diese Bauten zum Teil über den Meeresspiegel und bilden
kleinere und größere Ringinseln, Atolle genannt, die eine flache Lagune ein-
schließen.
Atoll.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Nordamerika Australien Afrika Hinterindien Hinterindien Istrien Morea Skandinavien Finnland Borneo Madagaskar
Physische Erdkunde.
325
bezeichnet man als unfertige. Nenne Beispiele! Viele Tieflandsflüsse
zeigen nur die Merkmale des Mittel- und Unterlaufs.
e) Mündungsformeri. Man unterscheidet 1. einfache Mün-
dungen, bei denen der Fluß ungeteilt und ohne Erweiterung des Flußbettes
mündet, 2. Schlauch- und Trichtermündnngen (Elbe, Themse, Loire,
Amazonenstrom), die durch den Wechsel der Flut und Ebbe entstehen.
3. Deltas*), Mündungsschwemmländer, die an den Küsten der Meere oder
Seen durch ungestörte Ablagerung der Sinkstoffe entstanden sind (Weichsel,
Po, Nil, Ganges, Mississippi) und von einigen oder zahlreichen Mündungs-
armen durchfurcht werden. Die Form des Deltas kann verschieden sein. Beim
Nil ähnelt sie einem Dreieck, beim
Mississippi einer Gabel. Das größte
Delta der Erde ist das des Ganges,
größer alsdieprovinzbrandenburg.
4. Stößt eine Flußmündung auf
ein lebhaft bewegtes Meer, so läßt
der Strom die Sinkstoffe an der
Staulinie fallen, und es entsteht
eine Barrenmündung (Murray,
Oranje). Meereswogen und Küsten-
ströme vermögen die Flußmündung
aus ihrer rechtwinkligen Lage zur
Stloui
Delta des Mississippi.
Mündungsgebiet
des Senegal.
Küstenlinie zu verschieben, wohl gar zu einer wandernden zu machen (Senegal).
Wird diese Barre vor der Mündung als Strandwall (Nehrung, Lido) sichtbar,
so entsteht die Haffmündung, z. B. an der Memel, am Pregel, Po.
ä) Wirkung des fließenden Wassers. Jeder Fluß schafft eine
Menge Sinkstoffe zu Tal. Durch ihre Ablagerung ist das Schwemmland
(Alluvialboden) entstanden. Werder und Deltas sind auf diese aufbauende
Tätigkeit der Flüsse zurückzuführen. Von größter Bedeutung ist die zer-
störende (erodierende) Tätigkeit der Flüsse. Die meisten Täler sind auf diese
Weise entstanden. Oft werden ganze Gebirge gleichsam durch die Flüsse zer-
sägt, z. B. die Sächsische Schweiz durch die Elbe, das Rheinische Schiefer-
gebirge durch den Rhein. Großartige Beispiele zerstörender Tätigkeit sind
die Canons (kanjon = Kanone, Schlund) des Colorado in Nordamerika,
wo es Talschluchten bis 1500 in senkrechter Tiefe gibt. An Wasserfällen ist
die nagende Tätigkeit des Flußwassers ganz besonders tätig. So ist der
Niagara 1842 — 1879 um 30 m zurückgewichen. Auch die Ter raffen-
bilduug und die Bildung von Erdpyramiden sind auf Erosion zurück-
zuführen.
Auf die chemische Wirkung des Wassers (auflösende und neubildende)
ist die Bildung von unterirdischen Höhlen mit ihren Tropfsteinzapfen
und -kegeln zurückzuführen. Sie kommen in Kalkgebirgen vor. Zu den be-
rühmtesten Tropfsteinhöhlen gehören die Adelsberger Grotte im Karst, die
Hermannshöhle im Harz und die Mammuthöhle in Kentucky.
6) Stromlängeu in km:
Missouri-Mississippi 7000 Donau............. 2900
Amazonas.... 5500 Rhein.............1200
Nil............... 5400 Elbe...............1100
Wolga............. 3300 |
*) Delta wurde von den Griechen das Mündungsgebiet des Nils genannt,
das in seiner dreieckigen Gestalt dem griechischen Buchstaben J (® eit et — D) ähnelt'
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Osteuropa.
39
ostsüdostwärts über den „Baltischen Schild" geschoben, dessen flach-
gelagerte, alte Eruptivgesteine auch noch Finnland bis zu einer Linie vom
Weißen Meer nach dem Finnischen Meerbusen einnehmen. Südschweden
(Schonen), an einer interessanten Seenzone vom übrigen Skandinavien ge-
trennt wie das dänische Bornholm, bildet ein Glied des deutschen
Schollenlandes. Die Eiszeit hat an einer erheblichen Abtragung von
Skandinavien gearbeitet, den Verwitterungsschutt älterer Zeiten nach 8. ge-
schafft (Schonen, Deutschland), die Oberflächenformen gerundet und geglättet,
die , Täler erweitert, in Südschweden aber mächtige Endmoränenzüge, sowie
die Äsar aufgebaut, die als Hunderte von km lange, schmale, bis 60 m
hohe Wälle aus Geröll und Sand wahrscheinlich Aufschüttungen von Schmelz-
wasserbächen unter Eis darstellen. Eine wesentliche Wirkung für die heutige
Gestalt der skandinavischen Landschaft besonders an den Küsten ist den
„ Strand v erschieb un g en " vor, während und nach der Eiszeit zuzu-
schreiben.
Die Bewässerung ist sehr reich. Die zahlreichen Flüsse, Elf, d. i.
Fluß, genannt, haben einen kurzen, reißenden Lauf, sind reich an Wasser-
fällen, durchfließen viele Seen und sind zur Schiffahrt ungeeignet. Die
bedeutendsten Flüsse sind der Glomm, der Klar-Elf, der sich in den
Wenersee ergießt, als Göta-Elf aus demselben heraustritt, die berühmten
Trollhätta-Fälle bildet und bei Göteborg ins Kattegat mündet, ferner
die D a l - E l f e (d. i. Talfluß) und der Tornea.*) Wie heißen die drei
größten Seen?
Das Klima ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen
Niederschlägen und wird durch den Einfluß des Golfstromes bedeutend ge-
mildert, so daß bis über den Polarkreis hinaus noch anbaufähiges Land zu
finden ist, die norwegische Küste auch im Winter ohne Eis ist, und die Fischerei
keine Unterbrechung findet.**) Auf der seefernen schwedischen Seite herrscht
dagegen Landklima mit wärmeren Sommern und kälteren Wintern als in
Norwegen. Allwinterlich überbrückt sich der Bottnische Meerbusen mit Eis.
Der felsige Boden und der rauhe Gebirgscharakter des Landes schränken
den Anbau sehr ein. Von dem Nutzlande ist zudem der weitaus größte
Teil bewaldet, insonderheit die Gebirgsabhänge. Eigenartige Tiere der
nordischen Gebirgswelt sind die Lemminge und der Fjeldfraß, eine Bärenart
von Dachsgröße.
Das Skandinavische Hochland ist besonders im 8. reich an Mineralien,
insbesondere an Erzen. Der „Eisenberg" bei Kiruna, der mehr als
1 Milliarde t Eisenerz enthält, und die Eisenlager bei Gellivara haben
die großartige Uberlandsbahn non Luleä nach Narvik veranlaßt; sie wird
als „Ofotenbahn" bezeichnet und ist die nördlichste der ganzen Erde
(Länge = Dresden—wien).
2. Die Bewohner. Die Hauptmasse der evangelischen Bevölkerung
besteht aus den norvgermanischen Norwegern, den Nachkommen der
*) a, ein dumpfes a, halb a, halb o, bedeutet Wasser, wie unser a in
Fuld—a.
**) In Norwegen kommt die größte „positive Wärmeabweichung der
Erde" vor, 24°; in der Gegend der Lofoten ist der Januar 24° warmer
als der Durchschnitts-Januar in dieser Breite.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Finnland Skandinavien Bornholm Skandinavien Deutschland Göteborg Norwegen Kiruna Narvik Fuld—a Norwegen
10
Frankreich.
Concarneau.
W. Titzenthaler, Berlin.
Wenig ö. vom 4. w. Meridiane schneidet in die Südseite der Bretagne die
Bucht von La Forest ein. An ihr liegt die Stadt Concarneau. Unser Bild
zeigt die alte Stadt, „La Billa close", die von einer Mauer umwallte Insel-
stadt. Die neue Stadt liegt auf dem Festlande. Wie überall an der Küste
der Bretagne sind auch hier die Flutwellen außerordentlich hoch. Die Billa
close ist zur Ebbezeit zu Fuß erreichbar, während sie bei der Flut vollständig
von Wasser umgeben ist; sie ist also eine natürliche Festung. Ähnliche
Städteanlagen sind typisch für das Mittelalter. Auch in Deutschland gab es
solche, bei welchen Festungsmauern nur den natürlichen Schutz verstärkten,
den die Beschaffenheit der Umgebung bot. Nenne solche Städte!
mit einem regnerischen Sommer wechselt, haben die Ebenen in der Provence,
Languedoc und Gascogne Mittelmeerklima mit kurzen, beinahe frost-
freien Wintern, heißen, durch Seewinde gekühlten Sommern und langen,
milden Herbsten. Oliven- und Feigenkultur wird in ausgedehntem Maß
getrieben. Im übrigen Frankreich kommt — mit Ausnahme einzelner
Striche im N. und auf den rauheren Höhen — allerorten der Wein gut
fort. Die Weingrenze zieht sich von der Loiremündung zur Oise, einem
Nebenfluß der Seine hin. Die wichtigsten Weinländer sind Burgund,
die Champagne und die Gegend von Bordeaux. Die Obstkultur und der
Anbau von Weizen sind hochentwickelt.
2. Die Bewohner sind, abgesehen von einigen größeren Volksresten, den
rein erhaltenen Kelten in der Bretagne und den Basken in den Pyrenäen,
romanischer Abstammung, Abkömmlinge der alten Gallier, vermischt
mit römischen und germanischen Elementen. Die französische Nation hat von
den Galliern das Wesen, von den Römern die Sprache geerbt. Der
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
144
Außereuropäische Erdteile.
groß wie der auf dem deutschen Niederrhein. Durch den Verkehr blühten
die Städte an den Seen, insbesondere Chicago, Cleveland Buffalo
und Milwaukee empor. Im Hafen von Chicago werden ebensoviel Waren
verfrachtet wie in dem Hamburger Hasen. Ein dichtes Netz von Eisen-
bahnen spannt sich über das Land; in Chicago münden 35 Eisenbahnen! Die
Landstraßen sind durchweg in schlechtem Zustande. Das westappalachische
Mississippiland entwickelt sich zum „eigentlichen Herz- und Kernstück
der Union". Die Bevölkerung beträgt fast 1/3 von der des Gesamtstaates.
Ein andres Aussehen zeigen die großen Niederungen am Golf
von Mexiko, in den der gewaltige Mississippi sein verzweigtes Delta schiebt.
Der Missouri-Mississippi ist mit nahezu 7000 km (= 6^ X
Elbe) der längste Strom der Erde. Wodurch wird die Schiffahrtsbedcutung
des Stromes eingeschränkt?
Die Golfniederung wird von Baumwolle und Reis beherrscht; hier
spricht man überall von dem „König Baumwolle". Bis zu^/z derbaum-
wollernte der ganzen Erde wird hier gewonnen. New-Orleans
und Galveston (galwsstn) sind die ersten Baumwollhäfen der Welt.
b) Das Kordillerenland des Westens ist Hochland, das von alpen-
hohen, jungen Gevirgen umrahmt wird, nämlich von dem Felsengebirge
{Rocky Mountains) im 0., der Sierra Nevada und dem Kaskaden-
gebirge im W. Das Große Becken mitten inne ist abflußlos und
daher reich an Salzseen (der Große Salzsee).
Hier im W. war in der Tertiärzeit ein Schauplatz lebhaftester Gebirgs-
bildung. An zahlreichen Brüchen sanken Schollen in die Tiefe; hohe Gebirge
blieben als Horste stehen oder wurden emporgefaltet. Aus den Spalten
drang an vielen Stellen die Lava, die im Flußgebiet des Kolumbia eine
Flüche größer als Deutschland zusammenhängend bedeckt. Eine Folge dieser
Gebirgsbildung, der Verwerfungen und vulkanischen Ausbrüche ist der
außerordentliche Reichtum an Erzen. — An vielen Stellen wirken
die gebirgsbildenden Kräfte noch heute fort. Davon zeugen die tätigen
Vulkane, die Erdbeben (Zerstörung von San Francisco), sowie die berühmten,
bis 100 w hoch steigenden, herrlichen Springguellen und heißen Quellen (an
3600!) des Nationalparks.
Auf dem Felsengebirge entspringen zahlreiche Flüsse wie Colorado,
Kolumbia, Missouri und Rio grande del Norte. Gib Richtung
und Mündung an! Diese Nordillerenströme sind die unbändigsten Strom-
wildlinge der Erde, die zur Schiffahrt trotz ihrer Länge völlig untauglich sind.
.Infolge der Bodenverschiebungen entstanden Wasserfälle und zahllose Strom-
schnellen („Kaskadengebirge"); oft schießt das Wasser Hunderte von km dahin,
in weißen Gischt aufgelöst; das lebhafte Gefälle läßt das Wasser schnell ab-
fließen, und so verändert sich andauernd der Lauf durch Auswaschung und
Versandung. 1905 hat der Colorado seine Mündung z. B. in die Colorado-
wüste verlegt; erst 1907 gelang es, ihn in seine alte Mündung zu zwingen.
Bei den seltenen, aber äußerst heftigen Regengüssen füllen sich diese Hochland-
ströme mit rötlich gefärbten Schmutzflecken «Colorado, d. i. gefärbt, Red River
— roter Fluß), die schnell ablaufen, so daß der Fluß dem Versiegen nahe ist
oder ganz austrocknet. Ohnegleichen sind die 1800 m tiefen schluchtenartigen
Täler des Colorado, des Kolumbia u. a., die Canons, (d. i. Kanone,
Schlund), die in der wasserreichen Eiszeit durch rückwärtsschreitende Erosion
entstanden sind.
Niederschläge sind in dem Hochlande sehr gering, weil die hohen
Gebirge im W. die von der See hereinströmende Luft trocknen. Daher
hat diese Landschaft überall einen wüstenhaften Anstrich; selbst die Gebirge
sind Pflanzenärmer als die Alpen, sie sehen sonnenverbrannt aus; auch fehlen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Colorado
Extrahierte Ortsnamen: Niederrhein Chicago Cleveland_Buffalo Chicago Chicago Mexiko New-Orleans Nevada Kolumbia Deutschland Kolumbia Missouri
Asien.
105
Hochlande steht, liegen der Ural und das Hochland von Dekhan (Süd-
land) gänzlich getrennt von dem Hochlandsgürtel. Kleinere Gebirgssysteme
finden sich auf den sö. und ö. Halbinseln und Inseln.
Die Tieflandschaften nehmen gegenüber den Hochländern einen
verhältnismäßig geringen Raum ein, aber immerhin eine Fläche, welche fast
doppelt so groß ist wie Europa. Davon gehören allein 15 Mill. qkm dem
großen Sibirisch-Turanischen Tieflande an. Die übrigen Tieflands-
gebiete umfassen zusammen nur 3,4 Mill. qkm. Die größten derselben sind
im O. das Chinesische Tiefland, s. vom Himalaja das Indische und
in Westasien das Tiefland von Mesopotamien, kleinere liegen an den
Unterläufen der Flüsse, sowie im Innern von China (Zentralbecken von
China und Hankou), und der Mandschurei (Mittellauf des Sungari).
Eigentümlich sind die tiefen Depressionen wie das Tote Meer (— 394 m),
die Umgebung des Kaspischen Meeres und die zentrale Depression von Turfan
s. des Tienschan (— 130 m).
Die zentralen Hochebenen und Gebirge bringen nicht nur eine scharfe
Scheidung zwischen dem S. und N. des Erdteils hervor, sondern es werden
dadurch auch die ostasiatischen Küstenländer von den westlichen Kulturländern
vollständig abgeschlossen. Der Gegensatz zwischen den zentralen Gebieten und
den Randländern wird zudem verschärft durch die vollständig verschieden-
artige Natur beider Erdräume. Die asiatischen Hochländer sind nicht wie
die afrikanischen ungefaltete Schichttafeln, sondern sie waren ursprünglich
große, zwischen die umliegenden Gebirge eingesenkte Hohlformen, die erst
nachträglich in quartärer Zeit allmählich durch Ablagerungen von Sand und
Gebirgsschutt, Löß und Salzrückständen ausgefüllt wurden. So herrscht noch
heute in den zentralen Teilen das Bestreben vor, durch Ausfüllen von Ver-
tiefungen die Bodenunebenheiten anszugleichen. Der Steppencharakter der
weiten Hochflächen verursacht eine überaus große Einförmigkeit der Pflanzen-
welt, und ebenso einförmig sind die Bedingungen für die Existenz des
Menschen, der in den weiten, regenarmen Hochlandsgebieten nur da über
die Stufe des unsteten Nomadenlebens hinauskam, wo günstige Naturoer-
hältnisse ihn zur Ansiedelung lockten.
Anders ist dies in den Randgebieten. Infolge des großen Höhen-
unterschiedes zwischen Ursprung und Mündung der Flüsse werden bei
dem starken Gefälle der Ströme die Gebirge ausgewaschen, durchfurcht,
zerklüftet und die Sinkstoffe in der Nähe des Meeres oder auf dem
Meeresboden selbst abgesetzt. So bildet sich in diesen Ecdräumen der reiche
Wechsel der Lebensbedingungen von dem zerklüfteten, moosbedeckten Fels bis
zum üppigsten Kulturboden. „Die Welt der Pflanzen und Tiere entwickelt
sich zu ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit; tausend Formen bieten dem
Menschen ebensoviele und eigenartige Bedingungen zum Schutz und zur festen
Ansiedelung; er gründet sich Wohnsitze, wird der Herr des Bodens, erlangt
die Herrschaft über die feindlichen Elemente, schafft gesellschaftliche und staat-
liche Einrichtungen, gedeiht heran zu höherer Kultur und Geistesbildung
und findet in den Mündungsebenen der Flüsse, welche deren vollkommenster
und geeignetster Sitz sind, den Ausgangspunkt zum Verkehr mit andern
Kulturvölkern."
«1) Bewässerung. Die regenreichen Randgebirge des zentralen Hoch-
landsgevietes bilden das wichtigste Quellgebiet der ostasiatischen Ströme,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Hochlandsgürtel Europa Westasien Mesopotamien China China Kaspischen_Meeres
162
Das Deutsche Tiefland.
zunächst auf der rechten, dann auf der linken Oderseite, setzt sich weiter
nordwestlich im Fläming fort und endigt in der Lüneburger Heide.
Er ist sehr reich an sandigen Strecken, dagegen arm an Seen. Zwischen
beiden Landrücken liegt die Mittelzone des Tieflandes, die durch
drei große, nach W. zusammenlaufende Haupttäler gegliedert wird.
Der kleinere, westliche Teil des Tieflandes dacht sich in breiten Ebenen
zur Nordsee ab.
Die großen Ströme des Tieflandes neigen zur ^Vv.-Nichtung, der
sudetischen, die durch den Bodenbau vorbereitet wurde. Zeige die Elbe—
Aller—unterweserlinie, die Oder - Spree—unterelbelinie!
Man unterscheidet das ostdeutsche Tiefland, das Hinterland der
Ostsee, von dem westdeutschen Tieflande an der Nordsee. Aller und untere
Weser bilden die Grenze.
Das ostdeutsche Tiefland,
a) Die Wassergrenze: Die Ostsee.
Die Ostsee oder das Baltische Meer (über 400 Tsd. qkm) erstreckt
sich von der deutschen Küste aus nach N. und ist ein ausgeprägtes Binnen-
meer. Welche Länder umschließen es? Wodurch wird die Verbindung mit
der Nordsee hergestellt? Nenne die wichtigsten Meerbusen und Inseln! Wie
heißen die vier größten Einschnitte an der deutschen Ostseeküste? Die Ostsee
ist ein flaches Meer, sie erscheint als der wasserbedeckte, tiefste Teil des
osteuropäischen Flachlandes, als ein Überspülungsmeer, und hat zahlreiche,
mit Steinblöcken bestreute Untiefen, „Gründe", die durch Leuchtschiffe dem
Schiffer kenntlich gemacht werden müssen.
Flut und Ebbe (die Tiden) der Ostsee sind gering, die Flutwelle
läuft von der Nordsee durch die Beltsee nach der Ostsee und verflacht sich
hier. Der Flutwechsel beträgt in Kiel 7 ern, Swine münde 2 ern,
Memel 1/2 cm. Der Seespiegel unterliegt aber durch Winde bedeutenden
Schwankungen, die mehr als 2 m betragen können und bei heftigen, auf-
stauenden Stürmen sogar zu Sturmfluten ausarten, die das ganze flache
User verheeren.
Reichlich wird das Baltische Meer durch Flüsse gespeist. Nenne die
größten! Die Wafferzufuhr, die größer als die Verdunstung ist, erhöht den
Seespiegel, daher strömt das Oberflächenwasser der Ostsee durch Sund und
Belt an der skandinavischen Küste entlang in die Nordsee. Der geringe
Salzgehalt erklärt sich aus der Mischung mit dem vielen Flußwasser; mit der
Tiefe nimmt er indessen zu, da von der Nordsee her eine salzhaltigere Unter-
strömung (das salzhaltigere Wasser ist schwerer als salzärmeres!) in die Ostsee
tritt und ihre völlige Aussüßung verhindert.
Im kalten, kontinentalen Winter gefriert das salzarme Wasser der Ostsee
leicht, so daß die Bottensee und der Finnische Busen regelmäßig
monatelang mit Eis bedeckt sind und die Schiffahrt sperren. Beim Auftauen
des Eises wird viel Wärme verbraucht und dadurch der Eintritt des Früh-
lings verzögert
Das ausströmende salzarme Wasser, das weniger Plankton hat und
ärmer an Tieren ist als z. B. das der Nordsee, läßt sich unter günstigen
Windverhältnissen an der skandinavischen Küste entlang bis fast zum Hardanger
Fjord nachweisen. Es vertreibt die Heringe von den Bänken dieser
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Asien.
119
Text zum vorstehenden Bilde:
Schlange reitet, dem Sinnbilde der Fruchtbarkeit. Warum ist die Göttin eine
Lieblingsgöttin der japanischen Fischer? Die Sagamibucht ist von den
schönsten Landschaften Japans umschlossen: „Die Felsen, der Wald, die
Buchten und Hügel zeigen jenen Reichtum kleiner Formen, jene Unruhe der
Umrißlinien, welche für japanische Landschaften charakteristisch sind. Nur das
weite Meer und der hoch über den Wolken jenseits der Sagamibucht thronende
Gipfel des Fuji wirkt groß und mächtig." — Suche nach der gemachten Be-
schreibung die Sagamibucht, sowie die Stelle in ihr aus deinem Atlas aus,
wo Enoshima eingezeichnet sein müßte! Bestimme von hier aus die Lage
des Fuji und orientiere nunmehr das Bild nach den Himmelsgegenden! Aus
welcher Himmelsgegend wälzt sich auf dem Bilde die Brandung an die Küste?
In welcher Jahreszeit ist also wohl das Bild ausgenommen (vergl. dazu die
klimatischen Bemerkungen auf S. 106sg.)? Wie erklärt sich die weiße Farbe
des Fuji, die sonst nur die höchste Spitze ziert? Inwiefern ist in der charak-
teristischen Gestalt des Fuji die Bedingung gegeben für das klimatische Gesetz,
welches der aus dem Bilde sichtbaren landschaftlichen Farbenwirkung zu
Grunde liegt (Harz!)? Wo sind auf der Erde durch das Aufeinandertreffen
warmer und kalter Meeresströmungen ähnliche Bedingungen für ein reiches
Tierleben und damit für ähnlich ergiebige Fischereigründe gegeben wie in der
Sagamibucht?
Frauen und Mädchen — die europäische Kleidung an, sich immer mehr ein-
zubürgern.
In Bezug auf Gewerbe und Wissenschaft waren die Japaner bis in die
neueste Zeit noch Schüler der Chinesen und lebten in ähnlicher Abgeschlossen-
heit wie diese. Seitdem es aber den Nordamerikanern gelungen ist (1854),
Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, hat das ge-
weckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur in
Bezug auf Gewerbe, Eisenbahn-, Telegraphen-, Heer- und Unterrichtswesen
angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mon-
golische Volk sind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen
Universitäten und werden dann in ihrer Heimat Förderer abendländischer
Kultur. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und eine Staatsverfassung
mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das weltliche und geistliche
Oberhaupt.
Unter den Hauptnahrungsquellen steht die Bodenkultur immer
noch an erster Stelle. Die Hälfte der gesamten Bevölkerung widmet ihr ihre
Tätigkeit. Und sie wendet die rationellen Mittel der Technik: künstliche Be-
wässerung und ausgiebige Düngung, in steigendem Maße an. Selbst steile
Bergabhänge werden durch mühsame Terrassenanlagen zu Erträgen gezwungen,
und die künstlichen Düngemittel (Phosphat, Knochenmehl, Guano) weisen in
jedem Jahre erhöhte Zahlen in der japanischen Einfuhr auf.
Von der landwirtschaftlich ausgenutzten Fläche dient mehr als die Hälfte
dem Reisbau, dann folgen Tee- und für die Seidengewinnung Maulbeer-
pflanzungen; in weitem Abstande kommen dann erst Gerste, Hirse, Buchweizen,
Weizen, Bataten, Mais und Baumwolle. Von großer Wichtigkeit für die
Volksernährung ist der Anbau der Sojabohne, und für die Bedürfnisse
der Industrie geben Talgbaum im 8. und Lackbaum im N. weiten
Flächen ihr landschaftliches Gepräge.
Eine untergeordnete Rolle spielt die Viehzucht. Pferde und Rinder
werden noch am meisten gehalten, Schweine nur in der Nähe der großen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Japans Japan Europa Nordamerika Heer-