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1. Erg-Heft - S. 113

1819 - Leipzig : Hinrichs
Preußen. 113 Bald, nach der Beendigung des Wiener Congresses, erlitten zwar die Preußen, welche unter Blüchers Befehlen in Belgien standen, bei Napoleons Angriffe auf sie an der Sambre (15. Juny 1815), und besonders in der Schlacht bei Ligny (16. Juny) einen bedeutenden Verlust, wor- auf sie sich bis Wavres zurückziehen mußten; allein der Tag bei Waterloo (18. Juny), an welchem Blücher und Bülow den Ausschlag gaben, entschied über diesen neube- gonnenen Krieg und über Napoleons Schicksal. Im zwei- ten Pariser Frieden (20. November 1815) gewann Preußen noch einen Zuwachs durch die Cantone Saarbrücken und A r n e v a l aus dem franzö- sischen Saar-, und durch Stadt und Festung Saarlouis aus dem französischen Moseldepartement, so wie (l.july 1816), in Hinsicht auf das Pariser Protocoll vom Z. No- vember 1815, denjenigen Theil des Saardepar te- uren ts, welcher bis dahin unter östreichisch-bayrischer Verwaltung gestanden hatte; doch mit der Verpflichtung, von demselben ein Gebiet mit 60,000 Einwohnern an die Hauser Coburg, Oldenburg, Mecklenburg - Strelitz, Hessen- Homburg und Pappenheim abzutreten. —- Durch ähnliche Tausch- und Abtretungsverträge, welche größtentheils schon in der Wiener Congreßacte naher bestimmt und bestätigt worden waren, ward noch vieles in dem preußischen Lan- derbestande verändert. Denn, außer Ostfriesland und Hil- desheim mit Goslar, überließ es noch an das Königreich Hannover einzelne Theile vom Eichsfelde, von der Graf- schaft Lingcn, vom Fürstenthume Münster, und einige von Churhessen eingetauschte Aemter; wogegen es von Hanno- ver den am rechten Elbufer gelegenen Theil des Hcrzog- thumö Lauenburg und einige Aemter (Klötze in der Alt- mark, und Reckeberg im Münsterschen eingeschlossen) erhielt. Dem Großherzoge van Weimar wurden von Preußen einige Aemter vom Fürstenthume Erfurt, der größte Theil des vormaligen königlich sächsischen Neusiadter Kreises, die Herrschaft Blankenhayn, die niedere Grafschaft Krannich- feld, einige thüringische und suldaische Parzellen, und die 8

2. Erg-Heft - S. 42

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg im Jahre 1813. 42 nuug eines der mächtigern Fürsten des Rheinbundes gab der König von Bayern wenige Tage vor der Völkerschlacht vor» Leipzig. Seinem Vorgänge folgten (2. November) der Kö- nig von Wirtemberg zu Fulda, (5. November) der Großherzog von Hessen - Darm stad t, (17. November) der Großherzog von Baden, und bald die übrigen Mit- glieder des Rheinbundes, doch mit großen Anstrengungen in Hinsicht der zu stellenden Truppenmassen, in Hinsicht der zu errichtenden Landwehr und des Landsturms, und in Hinsicht sehr bedeutender Geldbeiträge für die Fortsetzung des Krieges, welche bei den meisten die gesammten Staatseinkünfte eines Jahres umschlossen. Doch wurden von dem vertragsmäßigen Beitritte zur Sache der Verbündeten das für Rußland ver- waltete Königreich Sachsen und das, seit der Leipziger Schlacht aufgelösete, Königreich Westphalen, die Groß- herzogthümer F r a n k fu r t und Berg, und die Staaten der Fürsten von Isenburg und von der Leyen ausge- nommen, obgleich aus der Meuschenzahl derselben neue Truppenmassen von den in ihnen errichteten Gouvernements ansgehoben und die Einkünfte derselben für die Verbündeten verwaltet wurden, bis auf diejenigen Lander, welche unter ihre vormaligen Regenten zurückkehrten. So die ehemaligen preußischen Provinzen zwischen der Elbe, der Weser und dem Rheine; so die Churstaaten Hessen-Kassel und Hannover; so die H e r z 0 g t h ü m e r B r a u n- schweig-Wolfenbüttel und Oldenburg. Auch in Frankfurt, am Main und in den drei Hansestädten ward die frühere Verfassung hergestellt. Der bisherige Kö- nig von Westphalen, Jervme, hatte sich nach Frankreich geflüchtet, und der Großherzog von Frankfurt, Karl von Dalberg, seine weltliche Wurde, doch zu Gunsten des ihm im Jahre 1810 bestimmten Nachfolgers, des Vicekönigs Eugen, (30. October) niedergelegt, worauf er sich als Bi- schvff von Kostnitz in dieses Bisthum zurückzog. Allmählig capitulirteu die meisten noch von den Französen besetzten Festungen; so Stettin (29. October), Dresden (11. November), Danzig (30. November), Torgau (27,

3. Erg-Heft - S. 68

1819 - Leipzig : Hinrichs
63 Der Wiener Congreß. rode und Stackelberg; für Preußen der Fürst Hardenberg und der Freiherr von Humboldt; für Großbritannien Lord Castlereagh, dessen Bruder der Lord Stewart, und der Lord Clancarty, und, nach Castlcreaghs Abreise nach London bei Eröffnung des Parlaments, der Lord Wellington; für Frankreich der Fürst Talleyrand und der Herzog von Dal- berg; für Schweden der Graf Löwenhjelm; für Spanien der Ritter Labrador; für Portugal die Grafen Palmella und Saldanha; für den Papst der Cardinallegat Consalvi; für die Niederlande der Freiherr von Span; für Bayern der Fürst Wrede; für Wirtemberg der Graf Winzingerode und der Freiherr von Linden; für Hannover die Grafen Münster und Hardenberg. Für Ferdinand 4 von Sicilie» und für Joachim Murat von Neapel erschienen blos diplomatische Agenten. Der Gesandte des Königs von Sachsen trat erst spater nach seinem diplomatischen Charakter auf, und der König selbst reifete am 22. Februar 1815 von Friedrichsfelde nach Preßburg ab, nachdem bereits die Hauptmächte des Congrcsses die Theilung Sachsens beschlossen hatten. Schon bei den vorläufigen freien und vertraulichen diplomatischen Mittheilungen auf dem Congresse wurden die Verhandlungen der europäischen und der teutschen Angelegenheiten von einander geschieden. Die ersten leite- ten zunächst die Bevollmächtigten der fünf Hauptmächte: Oestreich, Rußland, Frankreich, Großbritannien und Preu- ßen; doch wurden die drei andern europäischen Mächte, welche ebenfalls den Pariser Frieden unterzeichnet hatten, Spanien, Portugal und Schweden, zur Berathung gezogen. Die teutschen Angelegenheiten hingegen wurden Anfangs nur von den Bevollmächtigten von Oestreich, Preußen, Bayern, Hannover und Wirtemberg verhandelt, welche aber über die künftigen Verhältnisse des teutschen Staatenbundes nach seiner innern Organisation sich uicht vereinigen konnten, weil Bayern und Wirtemberg gegen ein in diesem Bunde gemeinschaftlich von Oestreich und Preußen zu führendes Directorium sich nachdrücklich erklärten, und der Fürst Wrede ganz unverhohlen im Namen Bayerns aussprach.

4. Theil 4 - S. 100

1813 - Leipzig : Hinrichs
100 Achte Periode. 644. Fortsetzung. Am Rheine ruhten die Waffen bis zum Ende des Mais 1796. Am Oberrheine standen Wurmser und der Erzher- zog Karl, am Niederrheine der Prinz Ferdinand von Wirtemberg den Franzosen gegen über. Die reißenden Fortschritte der Franzosen in Italien bestimmten den Wiener Hof, den Waffenstillstand am Rheine aufzukündigen (21 Mai). Da drangen Kleber und Lese vre, welche unter Jour- dan standen, von Düsseldorf aus am rechten Rheinufer bis an die Lahn vor, und siegten über den Prinzen von W-rtem- berg bei Altenkirch en (4 Iuny). Als aber der Erzher- zog Karl von diesem Vordringen der Franzosen benachrich- tigt wurde, wandte er sich gegen den Niederrhein, bekämpfte den General Lefevre (15 Iuny) bei Wetzlar, den Genera! Kleber (19 Inny) bei Uckerod, und drückte die Franzosen bis Düsseldorf zurück. Doch wahrend dieser siegreichen Erfolge am Niederrheine, welche die Oestreicher genöthigt hatten, am Oberrheine das linke Nheinufer zu verlassen, ging Moreau bei Straßburg mit 90,000 Mann auf das rechte Rheinufer. Die Festung Kehl fiel bei dem ersten Angriffe. Die Siege Bonapartes bewirkten Wnrmsers Abberufung nach Italien, und der Erz- he zog Karl mußte vom Niederrheine über Mainz sich gegen Moreau wenden, wahrend Wartensleben zwischen der Sieg und der Lahn stehen blieb. Bevor aber der Erzher- zog den Oberrhern erreichte, hatte Desaix die schwäbischen Truppen und das mit ihnen verbundene östreichische Corps unter Sztarray (28 Iuny) bei Renchen, und Mo- reau (5 Iuly) den General Latomr bei Rastadt geschla- gen, worauf er den Erzherzog (9 Iuly) bei Ettlingen besiegte. Die Oesireicher zogen sich bis Ulm zurück. Der Herzog von Wirtemberg erkaufte den Waffenstillstand (17 Jul.) mit 4 Will. Livres, der Markgraf von Baden (25 Iuly) mit 2 Mill. Livres und ansehnlichen Lieferungen. Sie mußten ihre Truppen von den Oestreichern zurückziehen,

5. Theil 4 - S. 101

1813 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich. Mi und schlossen, Wirtemberg am 7 August, Baden am 22 August zu Paris einen Separatfrieden mit der Republik. Beide verstatteten den Franzosen freien Durchzug durch ihre Lander. Wirtemberg überließ, gegen eine zugesicherte Ent- schädigung beim allgemeinen Frieden, Mömpclgard an Frankreich, und -Baden ebenfalls seine nberrhcinischen Be- sitzungen. Schon vorher war auf dem hildcsheimischen Kreis« csnvente (24 Juny) eine Verbindung der nordteutfchcn Stän- de unter preußischem Einflüsse zur Erhaltung der Neutra- lität des nördlichen Teutschlands vermittelst eures Observationscorps von 42,000 Mann zu Stande gekommen, und zwischen Frankreich und Preußen am 5 August eine geheime Convention wegen der Entschädigung Preußens beim allgemeinen Frieden, und wegen der Entschädigung und der Churwürde der Häuser Hessen ^ Kassel und Oranien abgeschlos- sen worden, welches letztere Wurzburg und Bamberg bekom- men sollte. Zugleich hatte Frankreich diö Integrität von Ham- burg, Lübeck und Bremen versprochen. Moreaus siegreiches Vordringen in Schwaben bewirkte, daß auch Iourdan dieoestreicher wieder über drelahn zurück- brückte, in einzelnen Gefechten bei Montabaur (4iuly), und bei Friedberg (iviulyi siegte, und, nach dem Bom- bardement von Frankfurt, diese Stadt (i4iuly) zur Capi- tulatiou nöthigte. Die Oestreicher mußten sich auf Würzburg zurückziehen. Der Churfürst von Sachsen rief ebenfalls sein Conkingent, das zuletzt in der Gegend von Pforzheim mit den Oestreichern dem Generale Moreau gegenüber gestanden hatte, zurück, worauf der obersächsische Kreis (iz August) zu Erlan- gen einen Neutralitätsvertrag mit den Franzosen abschloß, und die sächsischen Truppen die südlichen Grenzen dieses Krei, ses deckten. Bei dem Rückzüge der Oestreicher in Italien, Schwaben und Franken schien in der That die baldige Vereinigung der drei französischen Armeen gcdenkbar zu seyn. Bona- parte konnte, nach Wurmsers Besiegung, durch Tyro! nach Bayern vordringen, und Moreau die Hand bieten, so wie dieser, welcher dem Erzherzoge Karl durch Schwaben nach-

6. Theil 4 - S. 102

1813 - Leipzig : Hinrichs
/ 102 Achte Periode. gefolgt war, Augsburg besetzt und den Lech (24 August) überschritten hatte, an den Ufern der Donau sich mit Iour- dan vereinigen sollte. Der letztere hatte auch bereits die Obstreicher unter Wartens leben durch Franken bis Schwarzenfeld in der Oberpfal; zurückgeworfen, und Arn- berg überwältigt. Allein der kühne Uebergang des Erzher- zogs über die Donau («7 Aug.) bei Ingolstadt entschied Zum Nachtheile der Franzofen. Er warf (22 Aug.) bei Ne »markt und De in in gen den rechten Flügel der Iour- danischen Armee unter Bernadotte, der bis dahin vorge- rückt war, um sich mit Moreau zu vereinigen, auf das Cen- trum zurück, und schlug, in Verbindung mit Gartensleben, den General Iourdan bei Amberg (24 August) mit einem großen Verluste. Die deforganisirte französische Armee reti- rirke über Forchheim und Bamberg; Defaix, von Moreau zu Iourdaus Unterstützung abgeschickt, rückte bis Eichstädt vor, kam aber zu spat; denn der Erzherzog folgte der Iour- dan ischen Armee in Eilmärschen, besiegte sie (3 Sept.) bei Würzburg, und nöthigte sie, bis zur Lahn zurück zu kehren. Die Franzosen verließen darauf Frankfurt und Aschaffenburg, und Hoden die Vlokaoe von Mainz und Ehrenbreitstein auf. Selbst an der Lahn konnten, sie sich nicht behaupten; denn überall waren in Franken, Hessen und in der Wettcran die Landleute gegen sie aufgestanden, und bei Limburg (16 Sept.) erlitten sie durch die Oestreichs einen Verlust von 6000 Mann und 4 Kanonen. Der Rest des Jourdanifchen Heeres ging größtcntheils über den Rhein zurück; nur die Drücken- schanze bei Neuwied und Düsseldorf behaupteten die Fran- zosen am rechten Ufer des Niederrhcins. Unmuthig über die- sen nachtheiligen E^olg des Krieges rcsignirte Iourdan den Oberbefehl über die Sarnbre- und Maas-Armee, welcher dem General Hoche übertragen wurde. Die Unfälle, welche Ionrdans Heer trafen, hinderten Anfangs den General Moreau nicht, seine siegreiche Bahn fortzusetzen. Nach der Besiegung der Oestreicher unter La- tour bei Friedberg (24 August) war er über den Lech gegangen und durch Bayern bis an die Iser vorgedrungen. Der Äbnrfürst Karl Theodor hatte sich nach Sachsen

7. Theil 4 - S. 124

1813 - Leipzig : Hinrichs
J24 Achte Periode. schon wollte er auf das linke Rheinufer übergehen, als ihn Masseuas Sieg an die Schweizer Grenze zurücknöthigte. Denn obgleich Massen« und Lecourbe, welche den Rus- sen unter Suworow entgegen gingen, von dem letztern in mehrern Kämpfen besiegt wurden; so hatte doch auch Suworow dadurch so viel gelitten, daß er durch Grau- bündten (5 Ocr.) sich nach Feldkirch und Lindau wandte, den Rest des Korsakowschcn Heeres an sich zog, und keinen fernern Antheil an dem Kriege nahm. Auf Pauls i Be- fehl, der entweder über das östreichische Kabinet mißver- gnügt war, weil es sich des von ihm begünstigten Königs von Sardinien nicht annehmen wollte, oder den der ganze Erfolg des Krieges sehr verstimmt hatte, kehrten die Rus- sen seit dem November 1799 in vier Kolonnen in ihre Hei- math zurück, und Suworow, der am Anfange des Feld- zuges in Italien hoch gefeiert worden war, starb am 18 Mai 1800, niedergedrückt von der Ungnade seines Kai- sers. Wahrend nun der Erzherzog Karl, nach den von den Franzosen in der Schweiz erfochtenen Vortheilen, sich auf die Deckung Schwabens beschränkte und die einzelnen Ko- lonnen der Franzosen, welche auf das rechte Nheinufer übersetzten, um Mannheim zu behaupten und Philippsburg zu belagern, über den Rhein zurückwarf, beendigten Me- las und Kray in Italien den Feldzug gegen Champio- net und Victor durch die Schlacht bei Savigliano und Genola (4 und 5 Nov.), und durch die Einnahme der piemontesischen Festung Coni (z Deci. Selbst Ancona hatte sich (15 Nov.) an Fröhlich ergeben müssen, so daß die Franzosen in Italien blos noch auf Genua und Nizza eingeschränkt waren. Doch nicht blos in Teutschland und Italien hatte man die Macht und den Einfluß Frankreichs brechen wollen; auch Batavien sollte von der Verbindung mit Frank- reich getrennt werden. Eine große englische Flotte führte 21.000 Britten unter dem Herzoge von Z)ork, und 15.000 Russen unter Herrmann an die holländische Küste;

8. Bd. 4 - S. 140

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
140 Achter Zeitraum. die Limmat, und besiegte Korsakow bei Zürich (25 und 26 Sept.), so wie Soult die Ocstreicher an der Linth unter Hotze, der selbst im Getümmel der Schlacht gefallen war. Zürich ward (26 Sept.) von den Franzosen eingenommen; der Heerestheil von Hotze ging ins Vorarlbergische, Kor- sakow zog sich nach Schafhauscn über den Rhein zurück. Schon hatte der Erzherzog (18 Sept.) bei Necke rau ge- siegt und Mannheim besetzt; schon wollte er auf das linke Rheinufer übergehen, als ihn Massena's Sieg an die Schweizer Grenze zurücknöthigte. Denn obgleich Mas- sena und Le co urbe, welche den Russen unter Suwa- row entgegen gingen, von dem letzten in mchrern Kämpfen besiegt wurden; so hatte doch auch Suwarow dadurch so viel gelitten, daß er durch Graubündten (5 Oct.) sich nach Feldkirch und Lindau wandte, den Rest des Korsakowschen Heeres au sich zog, und keinen fernern Antheil an dem Kriege nahm. Auf Pauls 1 Befehl, der eben so über das östreichische Kabinet mißvergnügt war, weil es sich des von ihm begünstigten Königs von Sardinien nicht annehmen wollte, wie ihn der ganze Erfolg des Krieges sehr ver- stimmt hatte, kehrten die Russen seit dem November 1799 in vier Kolonnen in ihre Heimath zurück, und Suwarow, der am Anfange des Feldzuges in Italien hoch gefeiert worden war, starb am 18 Mai 1800, niedergedrückt von der Ungnade seines Kaisers. Wahrend nun der Erzherzog Karl, nach den von den Franzosen in der Schweiz erfochtenen Vortheilen, sich auf die Deckung Schwabens beschränkte, und die einzelnen Ko- lonnen der Franzosen, welche auf das rechte Rheinufer über- setzten, um Mannheim zu behaupten und Philippsburg zu belagern, über den Rhein zurückwarf, beendigten Me las und Kra» in Italien den Feldzug gegen Champion et und Victor, durch die Schlacht bei Savigliano und Genola (4 und 5 Nov.), und durch die Einnahme der picmontesischen Festung-Coni (Z Dcc.). Selbst Ancona hatte sich (15 Nov.) an Fröhlich ergeben müssen, so daß die Franzosen in Italien blos noch auf Genua und Nizza i ingeschrankt waren.

9. Bd. 4 - S. 223

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa'ö. 22z Ausgleichung der Interessen beider Staaten. Wahrend die- ser Unterhandlungen ging der König von Preußen bereits (20 Sept.) in das Hauptquartier nach Naumburg; die fran- zösische Garde kam aber auch bereits am 28 Sept. in Frank- furt an. Der französische Gesandte in Dresden, Du rank, verließ (24 Sept.) diese Residenz, und La forest, franzö- sischer Gesandter am preußischen Hofe (5 Oct. ) Berlin. England hob (26 Sept.) die Blokade der teutschen Ha- fen und Küsten auf,, und schickte unter dem Lord Mor- peth eine außerordentliche Gesandtschaft ins preußische Hauptquartier. Der Churfürst von Hessen-Kassel aber reifete theils ins französische, theils in preußische Hauptquartier, um bri dem Ausbruche des Krieges Neu- tralität für seinen Staat zu erhalten. Wahrend dieser Unterhandlungen und gegenseitigen Rü- stungen wurden Zwei Schreiben des Kaisers Napoleon an den F ü r (tcii Pri m a s und an den König von Bayern (im Moniteur vom 25 und 27 Sept.) öffentlich mitgetheilt, worin er sich über sein Verhältniß zu den Fürsten des rhei- nischen Bundes und über das von der Couföderation in dem Kriege gegen Preußen zu stellende Bundeshcer erklärte, und bestimmt äußerte: „daß er sich in keiner Hinsicht über die teutschen Fürsten den Antheil an der Souverainetat anzu- maßen gedenke, welchen der teutsche Kaiser als Ober- lehusherr ausgeübt habe, daß er sich nie in die innern A n g e lge n h ci te n der Bundesstaaten mischen werde; daß er vielmehr die Fürsten deo Rheinbundes a l s S o u v e r a i n e ohne L a n d e s o b e r h e r r n anerkannt, und das Protectorat blos aus fr ied li ch e n A b si ch te n und zur Besch ü- tzung des Bundes übernommen habe, damit seine Ver- mittelung, indem sie fortwährend zwischen dem Stärksten und Schwächsten eintrete, jeder Art von Uneinigkeit und Unord- nung zuvorkomme. Uebrigens habe der Kaiser sein Ver- sprechen gehalten: die Grenzen Frankreichs nie über den Rhein auszudehnen." So spottete die französische Diplo- matie damals der Ohnmacht der Teutschen! Am 25 Sept. reifere Napoleon selbst zum Heere. Der General Knobelsdorf sandte dem Minister Talleyrand in einer ii

10. Bd. 4 - S. 191

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa'6. 191 im Laufe des Krieges Entschädigung *). Baden ließ eben- falls Hülfstruppcn für Frankreich aufbrechen, und Bata- ver zogen sich, in Verbindung mit den Franzosen, durch Franken nach der Donau. Am 3 Oct. erklärte Napo- leon den Krieg. Wahrend nun Mack und der Erzherzog Ferdinand in der Stellung von Ulm stehen blieben, ohne weiter gegen den Oberrhein vorzurücken, (vielleicht um mit dem italienischen Heere unter dem Erzherzog Karl leicht in Verbindung tre- ten zu können, wahrscheinlicher noch, um die Annäherung des erfreu russischen Corps unter Ku tu sow abzuwarten,) gingen die französischen Heere nordostwarts, zum Theile durch das neutrale anspachische Gebiet, um die Oestreicher zu umgehen, sie von den aus Osten her nach- eilenden Truppen abzuschneiden, und sie vom Lech her an- zugreifen. Am 6 Oer. sollten alle Kolonnen in der Gegend von Nördlingcn, nordostwarts von Ulm, zusammentreffen. Doch hatte der Durchzug der Franzosen und Bayern (70,000 Manu) unter Bern ad otte durch das Anspachi- sche die Folge, daß das bereits am 1 Oct. auf den Kriegs- fuß gesetzte preußische Heer aufbrach, und sich, in Verbin- dung mit Sachsen und Hessen, in einer weiten Ausdehnung von der schlesischen Grenze an durch Sachsen, Thüringen und Hessen bis an den Rhein hin vorwärts bewegte. Eine starke, von dem Minister Hardenberg (t4 Oct.) dem Marschalle D u roc und dem französischen Gesandten La fo- rest zu Berlin übergebene Note erklärte, daß der König von Preußen durch jene Neutralitatsverletzung sich bewogen sinde, als frei von jeder, dem gegenwärtigen Augen- blick e v o r a n g e g a n g e n e n V e r p f l i ch t u n g, aber auch ohne Garantie sich zu betrachten, und daß er auf den Stand der Dinge zurückgekommen sey, wo man keine andern *) Die wirtembergischen Truppen standen, vor ihrer Vereinigung mit den Franzosen, in einem Lager zwischen Ludwigöburg und Hohenasperg. Die wirtembergische Erklärung s. in der Allgemeinen Zeitung, igoz, No. 300 ff.
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