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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 50

1907 - Leipzig : Dürr
50 Europa. werden von einer Menge kleinerer Flüsse bewässert. Das Kantabrische Gebirge sendet nach Südosten zur Aragonischen Ebene den Ebro, der auf weite Strecken vom Kaiserkanal begleitet wird. Alle Flüsse des Hochlandes leiden im Sommer an Wassermangel; da sie in tiefen, engen Tälern fließen, befeuchten sie das umliegende Land auch nicht; zudem haben sie alle Stromschnellen zu überwinden, sind daher erst an den Rändern schiffbar. So sind auch hinsichtlich der Bewässerung die Ränder gegen das Innere bevorzugt. Das Klima ist verschieden. Wegen der südlichen Lage ist das Land warm. Aber das Innere besitzt, weil von Randgebirgen eingeschlossen, echt binnenländisches Klima mit heißen, sehr trockenen Sommern, kalten Wintern, wo starke Fröste und Schnee- stürme nicht selten sind. Die meisten Regen fallen im Frühjahr und Herbst. Das Ebrobecken ist ebenso trocken, wegen der tieferen Lage nur etwas wärmer. Der Norden und der Nordwesten besitzen während des ganzen Jahres ozeanische Temperatur und reichliche Niederschläge. In den östlichen und südlichen Randgebieten herrscht echtes Mittelmeerklima mit heißen Sommern und wärmeren Wintern als im Innern. Im Osten fallen die Niederschläge im Frühling und Herbst; sie betragen hier nur 40 cm, weil das Gebiet im Regenschatten liegt. Der Süden empfängt sehr reichlich Niederschläge während des Winters. So besteht auch hin- sichtlich des Klimas ein großer Gegensatz zwischen dem Innern und den Randgebieten. — Die Pyrenäenhalbinsel ist demnach ein ein- förmiges, wenig bewässertes Tafelland mit binnenländischem Klima, das von fruchtbaren, mineralreichen, gut bewässerten Rändern mit Seeklima umgeben wird. 2. Die Bevölkerung. [Der Abstammung nach sind die Bewohner ein romanisches Mischvolk, das fast durchgängig römisch-katholisch ist. Den Grundstock der Bewohner bilden die Iberer, die sich teilweise mit Kelten untermischt haben. Nachkommen derselben sind die Basken. Noch vor Christi Geburt erfolgte eine Mischung mit Karthagern und Römern. Während der Völkerwanderung kamen Westgoten, seit 711 Araber. Im Süden wohnen gegen 50000 Zigeuner. Lange war die Insel ein Araber- staat, bis die Mauren allmählich verdrängt wurden; im Westen erstand dabei um 1250 das Königreich Portugal, im Osten nach Vertreibung der letzten Mauren um 1500 das Königreich Spaniens Die Halbinsel gliedert sich politisch in zwei Monarchien, das Königreich Portugal und das Königreich Spanien. Dazu kommen die noch nicht 500 qkm

2. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 26

1907 - Leipzig : Dürr
26 Europa. gehalten und verursacht manchmal verheerende Überschwemmungen. Wegen des geringen Gefälles breiten sich an den Ufern der ungarischen Flüsse große Sümpfe aus. — Bei der östlichen Lage und der Einschließung durch Gebirge besitzt die Ebene echt binnenländisches Klima mit sehr heißen Sommern und kalten Wintern, die aber nicht so streng sind wie in Galizien. Die Feuchtigkeit wird der Luft größtenteils durch die Ge- birge entzogen; doch hat das Land zwischen Donau und Theiß noch so viel Niederschläge wie das östliche Deutschland, der Rest mehr. Aber sie fallen während des Sommers in heftigen, seltenen Güssen. Starke Winde wehen über die weite Ebene, fegen Dünen zusammen, nehmen im Winter den Schnee fort und rauben dem Boden so die Feuchtigkeit. Das Tief- land ist mithin seiner Natur nach eine fruchtbare, reich be- wässerte Ebene mit heißen Sommern. 2. Die Bevölkerung. Der Abstammung nach ist die Bevölkerung sehr gemischt. Die Mitte nehmen vornehmlich die Magyaren ein; dazu gesellen sich an den Rändern Slowaken, Rumänen, Serben, Kroaten, zerstreut Zigeuner. Verbreitet über das Land sind deutsche Kolonien. Deshalb findet sich neben der herrschenden katholischen Kirche auch das evangelische und das orthodoxe Bekenntnis. Die wirtschaftlichen Quellen weisen die Bevölkerung auf die Landwirtschaft hin. Der Wald ist aus der Ebene verschwunden. Die Jnselgebirge ernähren mit ihren Eichen- und Buchenwaldungen große Schweineherden. Die südlichen Abhänge der Hügel und Randgebirge tragen neben Obst sehr viel guten Wein. Überall in der Ebene breiten sich Felder aus, die Weizen, daneben auch Roggen und Kartoffeln, Zuckerrüben liefern. Äußerst fruchtbar sind die südlichen Teile der Ebene, die Bacska (Batschka) zwischen unterer Donau und Theiß mit dem Hauptort Maria-Theresiopel und das Banat zwischen der unteren Theiß und dem Gebirge mit dem Hauptort Temesvar (Temeschwar). Die ganze Gegend ist ein Ackerfeld, vorwiegend mit Weizen, Mais und Tabak bestanden. Nördlich dieser fruchtbaren Gebiete dehnen sich in größerer Entfernung von den Flüssen, besonders östlich von der Theiß, inmitten fruchtbarer Felder, die Pußten als weite, große Steppen aus, in denen fast kein Baum zu sehen ist. Sie sind weithin nur Gras- und Kräuterflächen, in denen zahlreiche Pferde-, Schaf- und Schweineherden, auch Mastochsen gezüchtet werden, wie auch in den sumpfigen, mit Weiden, Erlen und Schilf bestandenen Wiesen an den Flußufern. Dazu gesellt sich noch eine bedeutende Geflügelzucht mit Eierhandel. So ist die lohnende

3. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 30

1907 - Leipzig : Dürr
30 Europa. § 10. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie ist ohne Bosnien und Herze- gowina 625000, mit letzteren beiden 675000 qkm, also ungefähr l1/4 mal so groß wie Deutschland. Aber das Land bildet dem Umriß nach keine einheitliche Figur, vielmehr verläuft die Grenze ganz uuregel- mäßig. Während die Hauptmasse des Landes sich zwischen dem 45. und 50. Breitengrade ausdehnt, erstrecken sich einzelne Teile weiter nach Norden und im Dalmatischen Küstenlande bis ziemlich 42° nach Süden. Sodann gehört die Doppelmonarchie verschiedenen Naturgebieten an. Neben dem großartigen Hochgebirge der Alpen mit hohen Kämmen und schönen Längstälern steht das einförmigere Hochgebirge der Karpathen, neben dem von Mittelgebirgen eingeschlossenen Kessellande die Galizische Platte als Teil des osteuropäischen Tieflandes, das Ungarische Tiefland und der Karst. Vielgestaltig ist auch die Bewässerung, indem mit gutbewässerten Landschaften solche wechseln, die wasserarm sind oder unter Wasserüberfluß leiden, indem ferner die Gewässer nach allen Seiten aus dem Reiche heraus den verschiedenen Meeren zueilen. Das Klima bildet den Über- gang von dem ozeanischen Westeuropas zu dem kontinentalen Osteuropas. Neben dem warmen italienischen steht das eiskalte der Hochalpen, das mitteleuropäische Böhmens, das sommerheiße Ungarns; neben dem gleich- mäßigen des Küstenlandes dasjenige Galiziens mit seinen schroffen Gegen- sätzen. Vielgestaltig ist ferner das wirtschaftliche Leben. Bergbau- gegeuden wechseln mit Ackerbau und Viehzucht treibenden, industriereiche mit gewerbearmen, vom Verkehr begünstigte mit abgeschlossenen; daher herrschen auch in dem erreichten Kulturstande die größten Gegensätze. Das Reich bildet den Übergang von der westeuropäischen Vollkultur zur orieu- talischen Halbkultur. Die Bevölkerungsdichte ist sehr verschieden; in der ganzen Monarchie leben gegen 50 Mill. Einw., im Durchschnitt über 70 aufs qkm. Mannigfach ist die Bevölkerung sodann der Nationalität nach. Ungefähr 12 Millionen Deutschen, die noch nicht einmal geschlossen wohnen, stehen über 32 Millionen Slawen gegenüber, die sich in Ruthenen, Polen, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Kroaten und Serben gliedern. In der Mitte Ungarns wohnen über 9 Millionen Magyaren (dem Mon- golenstamme angehörig), dazu kommen noch über 3 Millionen Romanen, ferner Bulgaren, Armenier, zerstreut Zigeuner und 2 Mill. Juden. Be- sonders schädlich wird diese Buntheit dadurch, daß kein Volksstamm eine

4. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 37

1907 - Leipzig : Dürr
Die Balkanhalbinsel. 37 fieberreichen Delta an. Auf Griechenland ist nur der kleine Salambria, der die Thessalische Ebene bewässert, bemerkenswert. Die griechischen Flüsse versiegen im Sommer bei der Dürre größtenteils. Von den ins Adriatische Meer mündenden ist der Drin, der aus dem Ochridasee kommt und ein breites Tal durchfließt, bemerkenswert. So ist die Bewässerung nur mäßig. Hinsichtlich des Klimas lassen sich drei Gürtel unterscheiden. Weil die Halbinsel größtenteils Gebirgsland ist, so ist das Klima rauher als im übrigen Südeuropa. Dazu kommt, daß die kalten Nordostwinde vom Schwarzen Meere ungehindert in einzelne Gegenden wie Bulgarien hineinkönnen. Darum besitzt der Rumpf ein binnenländisches Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die Niederschläge sind mäßig, erreichen die größte Menge im Sommer. Geschützter sind die nach Süden gerichteten Täler in Makedonien und im Maritzabecken sowie in Nord- griechenland; daher sind hier die Winter milder, die Gegensätze geringer. Subtropisches Klima mit trockenen, heißen Sommern, milden, nieder- schlagsreichen Wintern findet man nur an der Westküste von Dalmatien bis zur Südspitze Griechenlands, dann auf Euböa an den niedrigen Stellen und auf den Inseln. So ist die Balkanhalbinsel der Natur nach ein reich ge- gliedertes, mäßig bewässertes Gebirgsland mit verschiedenem Klima. 2. Die Bevölkerung beträgt ungefähr 18 Millionen, also durch- schnittlich 35 aufs qkm, und ist infolge der Vielgestaltigkeit sehr ver- schieden. ^Jm Altertum wohnten im Osten die Thraker, im Westen die Jllyrier und im Süden die Hellenen. Nach der Völkerwanderung kamen von Nordosten die südslawischen Serben und Montenegriner; ihnen folgten die Bulgaren, ein mongolischer Stamm, der sich mit Slawen vermischt und deren Sprache angenommen hat. Die Thraker gingen in der neuen Bevölkerung auf; die Jllyrier bewahrten ihr Volkstum und haben sich in den Albanesen erhalten. Endlich kam als letztes Volk der mongolische Stamm der Türken oder Osmanen seit dem 14. Jahrhunderts Heute bilden die Hauptmasse der Bevölkerung im ganzen Osten die Bulgaren, die bis auf einen kleinen mohammedanischen Teil meist griechisch-orthodox sind. Die Serben haben den Nordwesten inne und sind teils römisch- katholisch, teils orthodox, teils mohammedanisch. Südlich von ihnen sitzen die kriegerischen Albanesen, die sich auch in die drei Religionen scheiden. Die Griechen bewohnen außer ihrem Stammlande und den Inseln einen

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 89

1907 - Leipzig : Dürr
Rußland. verschiedener Breite) Steinkohlenformation (abbauwürdig aber nur um Tula, Donez und Vorketten des Ural), dann Dyas (Zechstein, reich an Kupfer, Gips und Salzstöcken) und endlich Jura ansetzt. Spätere Über- flutungen breiteten im südlichen Rußland noch Kreide- und Tertiärschichten aus. Der Südosten bis zum Obtschei Ssyrt ist Meeresboden, der erst in der Quartärzeit trocken gelegt worden ist, daher noch sehr salzhaltig. Während der Eiszeit wurde auf dem nördlichen 2/3 des Bodens der Untergrund mit Gletscherschutt verhüllt, in dem südlichen Drittel aber mit einer 20 m dicken Lößschicht durch den Wind überzogen. Die Schwarz- erde ist wahrscheinlich infolge Zersetzung der Steppengräser entstanden.] Das Klima ist trotz der gewaltigen Ausdehnung von Norden nach Süden echt binnenländisch mit heißen Sommern und strengen Wintern. Die Sommerwärme steigt im Norden noch bis fast 30°; die Winter unter- scheiden sich meist nur durch die Dauer des Frostes, der im Nordosten 8—9 Monate anhält, nach Südwesten sich allmählich bis auf wenige Wochen verringert; in der Breite von Moskau währt der Winter 6 Monate, und das Thermometer fällt noch bis —40°. Der Südrand des Jaila- gebirges weist Mittelmeerklima auf. Binnenländisch ist das Klima auch in bezug auf die Niederschläge, die überall nur mäßig und besonders im Sommer fallen, von 50 cm im Nordwesten bis auf 20 cm im Südosten abnehmen. Das Jailagebirge hat Winterregen. So ist das Klima wegen der Sommerwärme, verbunden mit Niederschlägen, für die Landwirtschaft nicht ungünstig. Rußland ist mithin seiner Natur nach ein riesiges, reich bewässertes Tiefland mit sommerwarmem Klima. 2. Die Bevölkerung. Der Abstammung nach besteht der größte Teil (750/0) der 106 Mill. betragenden Bevölkerung aus Ruffen, die zu den Slawen gehören. Die Slawen bilden wie die Germanen und Romanen einen Zweig der indogermanischen Völkergruppe. Die Russen gliedern sich in Groß-, Weiß- und Kleinrussen. Diese Bezeichnung hat mit der Körperbeschaffenheit nichts zu tun; im Gegenteil sind die Kleinrussen größer als die Großrussen. Andere slawische Bewohner sind die Letten und die Litauer in den Ostseeländern, die Polen. Mongolenähnliche, also den Chinesen verwandte Völker sind die Finnen, die Esten, die Lappen und die Samojeden, die Kirgisen und die Tataren. Deutsche sind be- sonders in Polen, den Ostseeprovinzen und um Ssarätow verbreitet. In Polen gibt es auch viele Juden. Der Religion nach sind die Russen griechisch-orthodox, die Polen und Litauer römisch-katholisch, die Finnen

6. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 130

1906 - Leipzig : Dürr
130 Deutschland. aller Deutschen leben noch in kleinen ländlichen Wohnplätzen unter 2000 Einwohnern (Dörfern und einzelnen Gehöften), andere wohnen in Landstädten, Klein-, Mittel- oder Großstädten. Darauf daß Deutschland ein wichtiger Landwirtschasts-, Industrie- und Handelsstaat ist, beruht auch der Wohlstand der Bevölkerung. Dieser äußert sich zunächst im Verbrauch (Konsum). Es kommen jährlich auf einen Einwohner durch- schnittlich 100 kg Weizen, 158 kg Roggen, 74,5 kg Gerste, 636 kg Kartoffeln, 18,4 kg Salz, 12,5 kg Zucker, 3 kg Kaffee, 1,6 kg Tabak, 116 Liter Bier, 17,4 kg Petroleum, Als Gradmesser für den Wohl- stand ist auch die amtliche Statistik über das Sparkasseuwesen anzusehen. Danach haben sich in den letzten zehn Jahren (bis 1904) die Sparein- lagen von rund vier auf nicht ganz acht Milliarden Mark vermehrt im Königreich Preußen. Es kamen mithin auf den Kopf 210 Mark Einlagen. Da die Sparkassen gerade von den mittleren und unteren (ärmeren) Volksschichten benutzt werden, geben diese Feststellungen ein recht erfreuliches Bild von der wirtschaftlichen Lage dieser Klassen. Sodann ist in den Jahren 1892 —1902 die Zahl der Steuer- Pflichtigen von 21,8 % auf 29,3 %, also um ein Drittel gestiegen. Ferner haben im Jahre 1905 sechs englische Arbeiter auf Kosten ihrer Arbeitgeber das Westdeutsche Industriegebiet bereist, um die Lebenshaltung der deutschen Arbeiter zu studieren. Sie stellten fest, daß die Beköstigung besser als in England ist, der deutsche Arbeiter sorgfältiger gekleidet geht, die Wohnungsverhältnisse der Arbeiter nicht schlecht sind. Erstaunt waren sie über die Wohlfahrtspflege, die Staat und Arbeiter in gemeinsamem Schaffen betätigen und wovon man in England keine Ahnung hat (Krankenkassen, Unfallversicherung, Alters- und Invalidenversicherung, sanitäre Vorrichtungen, die in den Fabriken zugunsten der Arbeiter vor- handen sind). — In bezug auf die Abstammung unterscheidet man Deutsche, Polen, Tschechen, Wenden, Litauer, Dänen, Wallonen, Franzosen und Juden (von letzteren 1 %) im Reiche, deren Muttersprache deutsch, polnisch, masurisch, wendisch, litauisch, dänisch, wallonisch und französisch ist. (Siehe die Verteilung im Atlas von Diercke!) Die deutsche Sprache gliedert sich in verschiedene Mundarten. Der Religion nach sind die Untertanen Evangelische 63 % (linierte, Lutheraner, Reformierte), Katholiken 36 %, Sekten 0,3 %, Israeliten 1 %. Der Staatsverfassung nach besteht Deutschland aus 26 Bundesstaaten, die selbständig verwaltet werden, teils konstitutionelle Monarchien, teils Republiken (Stadtstaaten) sind neben

7. Die fremden Erdteile - S. 79

1903 - Leipzig : Dürr
Ozeanien oder Polynesien, eine Vielinselwelt, 79 3. Das Klima. Da alle Inseln mit Ausnahme Neuseelands in der Heißen Zone liegen, haben sie tropische Hitze. Neuseeland, in der Subtropischen Zone gelegen, besitzt italienisches Klima. Dabei ist das Klima aus den gebirgigen Inseln, wo die Seeluft den Feuchtigkeitsgehalt absetzt, sehr feucht zu allen Jahreszeiten. Über die niedrigen Inseln geht der Wind dagegen hinweg, so daß hier oft große Trockenheit herrscht und manchmal das Trinkwasser ausgeht. Diese Inseln erhalten Nieder- schlage nur durch die Zenitalregen. Die Höhen Neuseelands tragen Gletscher. 4. Der landschaftliche Charakter. Die gebirgigen Inseln sind reich bewaldet, tragen Palmen, darunter Sago- und Kokos- palme, ferner den Brotfruchtbaum. Auf Neuseeland kommt die Kauri- sichte mit einem sehr festen Holze vor. Hier findet sich ferner der neu- seeländifche Flachs, wird Weizen angebaut, Schafzucht und Bergbau auf Gold getrieben. Überall auf den gebirgigen Inseln sind Plantagen von Zuckerrohr, Bananen, Baumwolle, Tabak, Reis, Kaffee, teilweise auch von Orangen, Zitronen und Ananas angelegt worden. Auf den niedrigen Koralleninseln sind der Brotfruchtbaum und die Kokospalme, die Nahrung, Kleidung, Wohnung liefert, die Hauptprodukte. 5. Die Bevölkerung ist sehr gering; sie beträgt ungefähr zwei aufs qkm. Die Bewohner des innern Jnselgürtels mit Ausnahme Neu- seelands sind die Papua, ein Zweig der malayischen Raffe. Sie sind dunkelbraun; ihr dichtes Haar ist stark gekräuselt, die Kleidung dürftig. Als Wohnungen dienen ihnen Pfahlbauten oder Baumdörfer; sie treiben Ackerbau, Fischfang und Schiffahrt auf kleinen Booten. Der Religion nach sind sie Heiden. Die Polynesier, Bewohner des äußeren Jnselgürtels und Neuseelands, sind gleichfalls ein Zweig der malayischen Rasse; ihre Hautfarbe ist aber heller, gelblich. Sie treiben Ackerbau, Fischfang und Schiffahrt und besaßen, als sie mit den Europäern in Berührung kamen, schon Hühner, Schweine und Hunde als Haustiere. 6. Politische Zugehörigkeit. Nur wenige Inseln sind noch unabhängig, darunter die Neuen Hebriden. Englisch sind der Süd^- osten der 785 000 qkm großen Insel Neuguinea, die Fidschiinseln, ein Teil der Solomon-, die Freundschaftsinseln, die Doppelinsel Neuseeland, fast so groß wie Italien, die Weizen, Wolle, Holz, Gold liefert. Auk- l a n d (äkländ) auf der Nordinsel ist eine Mittelstadt. Am Südende der Insel liegt die Haupt- und Mittelstadt Wellington (Mlingtn). Auf

8. Die fremden Erdteile - S. 106

1903 - Leipzig : Dürr
106 Afrika, der Erdteil eines tropischen, ungegliederten Tafellandes. als erhöhte Ränder, die in Terrasfen zum Meere abfallen. Durch Einstürze sind Senken entstanden, die mit den vulkanischen Massen, welche an diesen Senkungsfeldern emporgestiegen sind, dem Tafellande etwas Abwechslung verleihen. So erscheint Afrika als ein ungegliedertes Tafelland. 3. Das Klima ist der Lage wegen sehr heiß, und da der Erdteil ein ungegliedertes Tafelland ist, ziemlich gleichmäßig. Die Jahresisotherme von -f- 20° geht weit über die Wendekreise hinaus, so daß weit über 80°/0 echt tropische Hitze aufweisen und die klimatische Heiße Zone bedeutend größer ist als die astronomische. Die übrigen wenigen Teile mit Aus- nähme der höchsten Erhebungen besitzen subtropische Wärme. Die Ver- teilung der Niederschläge ist verschieden. Um den Äquator fallen Zenital- regen zu allen Zeiten; weiter ab gibt es 2 Regen- und 2 Trockenzeiten, nach den Wendekreisen zu je eine Regen- und eine Trockenzeit. An die Gegenden mit Zeuitalregeu schließen sich um die Wendekreise je ein regen- armes Gebiet mit Steppen und Wüsten. Den Schluß bilden im Norden und Süden je eine Gegend mit subtropischen Wiuterregen. 4. Die Bewässerung ist reichlich, aber ungleich verteilt; sie sammelt sich in einzelnen Beckenlandschaften zu Seen oder in Riesen- strömen, die aber, da sie im Tafellande fließen, reich an Stromschnellen, sogar noch kurz vor der Mündung sind. Dadurch wird der Verkehr nach dem Innern und die Aufschließung desselben sehr erschwert. 5. D i e Produkte. Da Afrika ein Tafelland aus Gneis und Schiefer ist, so kommen überall große mineralische Schätze vor. Wegen der tropischen Lage und der Bodenform ist die Pflanzen- und Tierwelt ziemlich gleichmäßig. Je nach der Niederschlagsmenge herrschen Urwald, Steppe oder Wüste vor. Aber die einzelnen Produkte (Palmen, Zucker- rohr, Tabak, Kaffee), die Tiere (Löwe, Strauß) kommen sowohl im Süden als auch im Norden vor. 6. Die Bevölkerung, 6 aufs qkm, also 180 Mill. Einwohner, besteht größtenteils aus Negern, die die große Mitte einnehmen und die Hottentotten und Buschmännrr nach Süden verdrängten, während den Norden eingewanderte Semiten und Hamiten besetzt haben. Auf Mada- gaskar kommen neben Negern auch Malayeu vor. Da die scheidenden Hochgebirge fehlen, haben sich die einzelnen Völkerschaften stark berührt und vermischt. Der Religion nach herrschen Islam und Heidentum vor. Die Haupterwerbsquelleu sind Ackerbau, Viehzucht und Handel, die aber sehr verschieden ergiebig in den einzelnen Gegenden sind. Wegen dieser

9. Die fremden Erdteile - S. 15

1903 - Leipzig : Dürr
Mittelamerika, eine doppelte fruchtbare Gebirgsbrücke. 15 gewanderten Spanier und Portugiesen (Kreolen), aus Negern, Mischlingen von Weißen und Indianern (Mestizen), von Weißen und Negern (Mulatten), von Indianer und Negern (Zambos) zusammen. Mestizen und Indianer überwiegen. Die Kultur ist sehr gering; eine etwas höhere findet sich nur an den schmalen Rändern. Der tiefe Stand der Kultur wird ver- anlaßt teils durch die isolierte Lage und Unzugänglichkeit (Mangel an Gliedern), durch die Gebirge, Urwälder und Steppen, das heißfeuchte Klima, das die Ansiedlung des kulturbringenden Europäers erschwert und nur im Süden möglich macht, durch den Mangel an Verkehrswegen, durch die geringe Dichte der Bevölkerung, die zur Anspannung der Kräfte nicht zwingt. Die Staatsverwaltung steht in keiner besonderen Ordnung. So ist Südamerika trotz des Reichtums an Produkten eine ungegliederte Mulde mit geringer Kultur. — § 6. Mittelamerika, eine doppelte fruchtbare Gebirgsbrücke. Mittelamerika setzt sich aus der Land- und der Insel- brücke zusammen. Erstere beginnt bei dem Golf von Panamä, wo sich das Gebirge bis auf 80 m senkt, und endigt beim Isthmus von Tehu- antepec, wo es gleichfalls bis zu 300 in abfällt. An der Nordostseite erstrecken sich die kleinere Halbinsel von Honduras und die größere Aukatan ins Meer. Die Landbrücke ist ungefähr so groß als Deutschland. — Sie wird der ganzen Länge nach von hohen Gebirgen mit einer mittleren Kammhöhe von 2000 m durchzogen. Dieselben verlaufen zuerst in der Mitte des südlichen schmalen Teiles, halten sich dann aber an den Südwestrand. Von der Fonsecabai aus zieht nach Südosten eine tiefe Querspalte, in der auch der Nicaraguasee liegt und der S. Juan fließt. Nördlich dieser Senke fällt das Gebirge nach Nordosten zu Plateauland- schasten ab, die allmählich in sumpfige, ungesunde Niederungen übergehen. Das Gebirge besteht zum großen Teile aus Urgestein, ist aber durch zahlreiche noch tätige Vulkane unterbrochen, weshalb hier sehr viel Erd- beben vorkommen. — Die Bewässerung geschieht auf der Pacificfeite durch kleine, reißende Flüsse. Auf der Nordostseite sind die Gewässer größer und für kleine Fahrzeuge schiffbar. Wichtig ist der 200 km lange S. Juan. der das Karibische Meer mit dem Nicaraguasee verbindet und für eine Kanalanlage nach dem Großen Ozean benutzt werden soll, nachdem der Plan, die Landenge von Panama zu durchstechen, gescheitert ist. — Das Klima ist bei der Höhenlage verschieden, im ganzen aber tropisch

10. Die fremden Erdteile - S. 102

1903 - Leipzig : Dürr
102 Südafrika, ein Steppenhochland mit bevorzugtem Südostrande. und die Lüderitzbucht im Süden. Hinter der Küste liegt ein 50 km breites ödes Sandgebiet, auf weite Strecken mit breiten und hohen Dünen-- zügen bedeckt, die den Zugang zum Innern sehr erschweren und reinen Wüstencharakter tragen. Dahinter steigt das Land allmählich (200 km weit) nach Osten bis zu 1500 m hohen Gebirgen (über die sich nur wenige Berge bis über 2000 m erheben) an, um zur Kalahäri sanft abzufallen. Das K l i m a ist an der Küste trocken, ziemlich gleichmäßig warm und sehr gesund. Das Innere ist noch heißer, dabei auch trocken und ebenfalls sehr gesund für Europäer. Die Bewässerung ist sehr spärlich; immer fließendes Wasser weisen nur der Kunene, der Kubängo und der Orange auf. Die andern Flußläufe führen nur zur Regenzeit und nach Gewittern etwas Wasser, das aber meist die Küste nicht erreicht, sondern in den Sand einsickert. Hier unter diesen Wasserläufen trifft man daher bei Bohrungen auf Grundwasser, das durch Brunnen an die Oberfläche geführt werden kann, wie auch sonst durch Stauwerke Sammelbecken für das Regenwasser zur Berieselung der Flächen geschaffen werden könnten. Im Norden kommen einige flache Becken vor, in denen sich salziges Wasser sammelt. Natür- liche Quellen finden sich im Gebirge, ferner bei Windhoek (hük), Rehoboth und Warmbad sogar warme. So ist das ganze Gebiet fast ausnahmslos wasserarm. Der landschaftliche Charakter. Daran schließt sich Steppen- land, das besonders um die Brunnen und Seen schöne Weiden auf- kommen läßt. Auch die Kalahäri ist im nördlichen Teile Steppe, während der südliche Teil wüste liegt. Um den Kunene ist das Land mit Tropen- wald und Äckern bedeckt. Auf den Terrassen im Innern gibt es aus- gedehnte Weidegründe um Quellen und Brunnen herum. Die B e - völkerung ist sehr gering; auf 4 qkm kommt 1 Mensch. Im Norden wohnen die Bantnneger (Ovambo, Herero), im Süden die Hottentotten, in der Kalahari einige Tausend Buschmänner. Außerdem leben hier zahlreiche Bastards, Nachkommen von holländischen Bauern und Hotten- tottinnen, sodann die Bergdämara, ein zwischen Hottentotten und Negern stehender unterdrückter Stamm. und endlich 2—3 Tausend Europäer. Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht von Rindern, Schafen, Straußen. Der Bergbau auf Kupfer ist noch gering. Die Siedlungen sind meist kleine, zerstreut liegende Stationen. Der Sitz des Gouverneurs ist
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