50
Europa.
werden von einer Menge kleinerer Flüsse bewässert. Das Kantabrische
Gebirge sendet nach Südosten zur Aragonischen Ebene den Ebro, der
auf weite Strecken vom Kaiserkanal begleitet wird. Alle Flüsse des
Hochlandes leiden im Sommer an Wassermangel; da sie in tiefen, engen
Tälern fließen, befeuchten sie das umliegende Land auch nicht; zudem
haben sie alle Stromschnellen zu überwinden, sind daher erst an den
Rändern schiffbar. So sind auch hinsichtlich der Bewässerung die
Ränder gegen das Innere bevorzugt. Das Klima ist verschieden. Wegen
der südlichen Lage ist das Land warm. Aber das Innere besitzt, weil
von Randgebirgen eingeschlossen, echt binnenländisches Klima mit heißen,
sehr trockenen Sommern, kalten Wintern, wo starke Fröste und Schnee-
stürme nicht selten sind. Die meisten Regen fallen im Frühjahr und
Herbst. Das Ebrobecken ist ebenso trocken, wegen der tieferen Lage nur
etwas wärmer. Der Norden und der Nordwesten besitzen während des
ganzen Jahres ozeanische Temperatur und reichliche Niederschläge. In
den östlichen und südlichen Randgebieten herrscht echtes Mittelmeerklima
mit heißen Sommern und wärmeren Wintern als im Innern. Im Osten
fallen die Niederschläge im Frühling und Herbst; sie betragen hier nur
40 cm, weil das Gebiet im Regenschatten liegt. Der Süden empfängt
sehr reichlich Niederschläge während des Winters. So besteht auch hin-
sichtlich des Klimas ein großer Gegensatz zwischen dem Innern und den
Randgebieten. — Die Pyrenäenhalbinsel ist demnach ein ein-
förmiges, wenig bewässertes Tafelland mit binnenländischem
Klima, das von fruchtbaren, mineralreichen, gut bewässerten
Rändern mit Seeklima umgeben wird.
2. Die Bevölkerung. [Der Abstammung nach sind die Bewohner
ein romanisches Mischvolk, das fast durchgängig römisch-katholisch ist. Den
Grundstock der Bewohner bilden die Iberer, die sich teilweise mit Kelten
untermischt haben. Nachkommen derselben sind die Basken. Noch vor
Christi Geburt erfolgte eine Mischung mit Karthagern und Römern.
Während der Völkerwanderung kamen Westgoten, seit 711 Araber. Im
Süden wohnen gegen 50000 Zigeuner. Lange war die Insel ein Araber-
staat, bis die Mauren allmählich verdrängt wurden; im Westen erstand
dabei um 1250 das Königreich Portugal, im Osten nach Vertreibung
der letzten Mauren um 1500 das Königreich Spaniens Die Halbinsel
gliedert sich politisch in zwei Monarchien, das Königreich Portugal
und das Königreich Spanien. Dazu kommen die noch nicht 500 qkm
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Europa Portugal Spaniens Portugal Spanien
26
Europa.
gehalten und verursacht manchmal verheerende Überschwemmungen. Wegen
des geringen Gefälles breiten sich an den Ufern der ungarischen Flüsse
große Sümpfe aus. — Bei der östlichen Lage und der Einschließung
durch Gebirge besitzt die Ebene echt binnenländisches Klima mit sehr
heißen Sommern und kalten Wintern, die aber nicht so streng sind wie
in Galizien. Die Feuchtigkeit wird der Luft größtenteils durch die Ge-
birge entzogen; doch hat das Land zwischen Donau und Theiß noch so
viel Niederschläge wie das östliche Deutschland, der Rest mehr. Aber sie
fallen während des Sommers in heftigen, seltenen Güssen. Starke Winde
wehen über die weite Ebene, fegen Dünen zusammen, nehmen im Winter
den Schnee fort und rauben dem Boden so die Feuchtigkeit. Das Tief-
land ist mithin seiner Natur nach eine fruchtbare, reich be-
wässerte Ebene mit heißen Sommern.
2. Die Bevölkerung. Der Abstammung nach ist die Bevölkerung
sehr gemischt. Die Mitte nehmen vornehmlich die Magyaren ein; dazu
gesellen sich an den Rändern Slowaken, Rumänen, Serben, Kroaten,
zerstreut Zigeuner. Verbreitet über das Land sind deutsche Kolonien.
Deshalb findet sich neben der herrschenden katholischen Kirche auch das
evangelische und das orthodoxe Bekenntnis. Die wirtschaftlichen Quellen
weisen die Bevölkerung auf die Landwirtschaft hin. Der Wald ist aus
der Ebene verschwunden. Die Jnselgebirge ernähren mit ihren Eichen-
und Buchenwaldungen große Schweineherden. Die südlichen Abhänge der
Hügel und Randgebirge tragen neben Obst sehr viel guten Wein. Überall
in der Ebene breiten sich Felder aus, die Weizen, daneben auch Roggen
und Kartoffeln, Zuckerrüben liefern. Äußerst fruchtbar sind die südlichen
Teile der Ebene, die Bacska (Batschka) zwischen unterer Donau und
Theiß mit dem Hauptort Maria-Theresiopel und das Banat zwischen der
unteren Theiß und dem Gebirge mit dem Hauptort Temesvar (Temeschwar).
Die ganze Gegend ist ein Ackerfeld, vorwiegend mit Weizen, Mais und
Tabak bestanden. Nördlich dieser fruchtbaren Gebiete dehnen sich in
größerer Entfernung von den Flüssen, besonders östlich von der Theiß,
inmitten fruchtbarer Felder, die Pußten als weite, große Steppen aus,
in denen fast kein Baum zu sehen ist. Sie sind weithin nur Gras- und
Kräuterflächen, in denen zahlreiche Pferde-, Schaf- und Schweineherden,
auch Mastochsen gezüchtet werden, wie auch in den sumpfigen, mit Weiden,
Erlen und Schilf bestandenen Wiesen an den Flußufern. Dazu gesellt
sich noch eine bedeutende Geflügelzucht mit Eierhandel. So ist die lohnende
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Galizien Donau Deutschland Donau
30
Europa.
§ 10. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie ist ohne Bosnien und Herze-
gowina 625000, mit letzteren beiden 675000 qkm, also ungefähr
l1/4 mal so groß wie Deutschland. Aber das Land bildet dem Umriß
nach keine einheitliche Figur, vielmehr verläuft die Grenze ganz uuregel-
mäßig. Während die Hauptmasse des Landes sich zwischen dem 45. und
50. Breitengrade ausdehnt, erstrecken sich einzelne Teile weiter nach Norden
und im Dalmatischen Küstenlande bis ziemlich 42° nach Süden. Sodann
gehört die Doppelmonarchie verschiedenen Naturgebieten an. Neben
dem großartigen Hochgebirge der Alpen mit hohen Kämmen und schönen
Längstälern steht das einförmigere Hochgebirge der Karpathen, neben dem
von Mittelgebirgen eingeschlossenen Kessellande die Galizische Platte als
Teil des osteuropäischen Tieflandes, das Ungarische Tiefland und der
Karst. Vielgestaltig ist auch die Bewässerung, indem mit gutbewässerten
Landschaften solche wechseln, die wasserarm sind oder unter Wasserüberfluß
leiden, indem ferner die Gewässer nach allen Seiten aus dem Reiche
heraus den verschiedenen Meeren zueilen. Das Klima bildet den Über-
gang von dem ozeanischen Westeuropas zu dem kontinentalen Osteuropas.
Neben dem warmen italienischen steht das eiskalte der Hochalpen, das
mitteleuropäische Böhmens, das sommerheiße Ungarns; neben dem gleich-
mäßigen des Küstenlandes dasjenige Galiziens mit seinen schroffen Gegen-
sätzen. Vielgestaltig ist ferner das wirtschaftliche Leben. Bergbau-
gegeuden wechseln mit Ackerbau und Viehzucht treibenden, industriereiche
mit gewerbearmen, vom Verkehr begünstigte mit abgeschlossenen; daher
herrschen auch in dem erreichten Kulturstande die größten Gegensätze. Das
Reich bildet den Übergang von der westeuropäischen Vollkultur zur orieu-
talischen Halbkultur. Die Bevölkerungsdichte ist sehr verschieden; in
der ganzen Monarchie leben gegen 50 Mill. Einw., im Durchschnitt über
70 aufs qkm. Mannigfach ist die Bevölkerung sodann der Nationalität
nach. Ungefähr 12 Millionen Deutschen, die noch nicht einmal geschlossen
wohnen, stehen über 32 Millionen Slawen gegenüber, die sich in Ruthenen,
Polen, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Kroaten und Serben gliedern.
In der Mitte Ungarns wohnen über 9 Millionen Magyaren (dem Mon-
golenstamme angehörig), dazu kommen noch über 3 Millionen Romanen,
ferner Bulgaren, Armenier, zerstreut Zigeuner und 2 Mill. Juden. Be-
sonders schädlich wird diese Buntheit dadurch, daß kein Volksstamm eine
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Bosnien Deutschland Dalmatischen_Küstenlande Karst Westeuropas Osteuropas Ungarns Galiziens Polen
Die Balkanhalbinsel.
37
fieberreichen Delta an. Auf Griechenland ist nur der kleine Salambria,
der die Thessalische Ebene bewässert, bemerkenswert. Die griechischen
Flüsse versiegen im Sommer bei der Dürre größtenteils. Von den ins
Adriatische Meer mündenden ist der Drin, der aus dem Ochridasee kommt
und ein breites Tal durchfließt, bemerkenswert. So ist die Bewässerung
nur mäßig. Hinsichtlich des Klimas lassen sich drei Gürtel unterscheiden.
Weil die Halbinsel größtenteils Gebirgsland ist, so ist das Klima rauher
als im übrigen Südeuropa. Dazu kommt, daß die kalten Nordostwinde
vom Schwarzen Meere ungehindert in einzelne Gegenden wie Bulgarien
hineinkönnen. Darum besitzt der Rumpf ein binnenländisches Klima mit
heißen Sommern und kalten Wintern. Die Niederschläge sind mäßig,
erreichen die größte Menge im Sommer. Geschützter sind die nach Süden
gerichteten Täler in Makedonien und im Maritzabecken sowie in Nord-
griechenland; daher sind hier die Winter milder, die Gegensätze geringer.
Subtropisches Klima mit trockenen, heißen Sommern, milden, nieder-
schlagsreichen Wintern findet man nur an der Westküste von Dalmatien
bis zur Südspitze Griechenlands, dann auf Euböa an den niedrigen
Stellen und auf den Inseln.
So ist die Balkanhalbinsel der Natur nach ein reich ge-
gliedertes, mäßig bewässertes Gebirgsland mit verschiedenem
Klima.
2. Die Bevölkerung beträgt ungefähr 18 Millionen, also durch-
schnittlich 35 aufs qkm, und ist infolge der Vielgestaltigkeit sehr ver-
schieden. ^Jm Altertum wohnten im Osten die Thraker, im Westen die
Jllyrier und im Süden die Hellenen. Nach der Völkerwanderung kamen
von Nordosten die südslawischen Serben und Montenegriner; ihnen folgten
die Bulgaren, ein mongolischer Stamm, der sich mit Slawen vermischt
und deren Sprache angenommen hat. Die Thraker gingen in der neuen
Bevölkerung auf; die Jllyrier bewahrten ihr Volkstum und haben sich in
den Albanesen erhalten. Endlich kam als letztes Volk der mongolische
Stamm der Türken oder Osmanen seit dem 14. Jahrhunderts Heute
bilden die Hauptmasse der Bevölkerung im ganzen Osten die Bulgaren,
die bis auf einen kleinen mohammedanischen Teil meist griechisch-orthodox
sind. Die Serben haben den Nordwesten inne und sind teils römisch-
katholisch, teils orthodox, teils mohammedanisch. Südlich von ihnen sitzen
die kriegerischen Albanesen, die sich auch in die drei Religionen scheiden.
Die Griechen bewohnen außer ihrem Stammlande und den Inseln einen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Rußland.
verschiedener Breite) Steinkohlenformation (abbauwürdig aber nur um
Tula, Donez und Vorketten des Ural), dann Dyas (Zechstein, reich an
Kupfer, Gips und Salzstöcken) und endlich Jura ansetzt. Spätere Über-
flutungen breiteten im südlichen Rußland noch Kreide- und Tertiärschichten
aus. Der Südosten bis zum Obtschei Ssyrt ist Meeresboden, der erst in
der Quartärzeit trocken gelegt worden ist, daher noch sehr salzhaltig.
Während der Eiszeit wurde auf dem nördlichen 2/3 des Bodens der
Untergrund mit Gletscherschutt verhüllt, in dem südlichen Drittel aber mit
einer 20 m dicken Lößschicht durch den Wind überzogen. Die Schwarz-
erde ist wahrscheinlich infolge Zersetzung der Steppengräser entstanden.]
Das Klima ist trotz der gewaltigen Ausdehnung von Norden nach Süden
echt binnenländisch mit heißen Sommern und strengen Wintern. Die
Sommerwärme steigt im Norden noch bis fast 30°; die Winter unter-
scheiden sich meist nur durch die Dauer des Frostes, der im Nordosten
8—9 Monate anhält, nach Südwesten sich allmählich bis auf wenige
Wochen verringert; in der Breite von Moskau währt der Winter 6 Monate,
und das Thermometer fällt noch bis —40°. Der Südrand des Jaila-
gebirges weist Mittelmeerklima auf. Binnenländisch ist das Klima auch
in bezug auf die Niederschläge, die überall nur mäßig und besonders im
Sommer fallen, von 50 cm im Nordwesten bis auf 20 cm im Südosten
abnehmen. Das Jailagebirge hat Winterregen. So ist das Klima wegen
der Sommerwärme, verbunden mit Niederschlägen, für die Landwirtschaft
nicht ungünstig. Rußland ist mithin seiner Natur nach ein riesiges,
reich bewässertes Tiefland mit sommerwarmem Klima.
2. Die Bevölkerung. Der Abstammung nach besteht der größte
Teil (750/0) der 106 Mill. betragenden Bevölkerung aus Ruffen, die zu
den Slawen gehören. Die Slawen bilden wie die Germanen und Romanen
einen Zweig der indogermanischen Völkergruppe. Die Russen gliedern
sich in Groß-, Weiß- und Kleinrussen. Diese Bezeichnung hat mit der
Körperbeschaffenheit nichts zu tun; im Gegenteil sind die Kleinrussen
größer als die Großrussen. Andere slawische Bewohner sind die Letten
und die Litauer in den Ostseeländern, die Polen. Mongolenähnliche, also
den Chinesen verwandte Völker sind die Finnen, die Esten, die Lappen
und die Samojeden, die Kirgisen und die Tataren. Deutsche sind be-
sonders in Polen, den Ostseeprovinzen und um Ssarätow verbreitet. In
Polen gibt es auch viele Juden. Der Religion nach sind die Russen
griechisch-orthodox, die Polen und Litauer römisch-katholisch, die Finnen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
130
Deutschland.
aller Deutschen leben noch in kleinen ländlichen Wohnplätzen unter
2000 Einwohnern (Dörfern und einzelnen Gehöften), andere wohnen in
Landstädten, Klein-, Mittel- oder Großstädten. Darauf daß Deutschland
ein wichtiger Landwirtschasts-, Industrie- und Handelsstaat ist, beruht
auch der Wohlstand der Bevölkerung. Dieser äußert sich zunächst
im Verbrauch (Konsum). Es kommen jährlich auf einen Einwohner durch-
schnittlich 100 kg Weizen, 158 kg Roggen, 74,5 kg Gerste, 636 kg
Kartoffeln, 18,4 kg Salz, 12,5 kg Zucker, 3 kg Kaffee, 1,6 kg Tabak,
116 Liter Bier, 17,4 kg Petroleum, Als Gradmesser für den Wohl-
stand ist auch die amtliche Statistik über das Sparkasseuwesen anzusehen.
Danach haben sich in den letzten zehn Jahren (bis 1904) die Sparein-
lagen von rund vier auf nicht ganz acht Milliarden Mark vermehrt
im Königreich Preußen. Es kamen mithin auf den Kopf 210 Mark
Einlagen. Da die Sparkassen gerade von den mittleren und unteren
(ärmeren) Volksschichten benutzt werden, geben diese Feststellungen ein
recht erfreuliches Bild von der wirtschaftlichen Lage dieser Klassen.
Sodann ist in den Jahren 1892 —1902 die Zahl der Steuer-
Pflichtigen von 21,8 % auf 29,3 %, also um ein Drittel gestiegen.
Ferner haben im Jahre 1905 sechs englische Arbeiter auf Kosten ihrer
Arbeitgeber das Westdeutsche Industriegebiet bereist, um die Lebenshaltung
der deutschen Arbeiter zu studieren. Sie stellten fest, daß die Beköstigung
besser als in England ist, der deutsche Arbeiter sorgfältiger gekleidet geht,
die Wohnungsverhältnisse der Arbeiter nicht schlecht sind. Erstaunt waren
sie über die Wohlfahrtspflege, die Staat und Arbeiter in gemeinsamem
Schaffen betätigen und wovon man in England keine Ahnung hat
(Krankenkassen, Unfallversicherung, Alters- und Invalidenversicherung,
sanitäre Vorrichtungen, die in den Fabriken zugunsten der Arbeiter vor-
handen sind). — In bezug auf die Abstammung unterscheidet man Deutsche,
Polen, Tschechen, Wenden, Litauer, Dänen, Wallonen, Franzosen und
Juden (von letzteren 1 %) im Reiche, deren Muttersprache deutsch, polnisch,
masurisch, wendisch, litauisch, dänisch, wallonisch und französisch ist. (Siehe
die Verteilung im Atlas von Diercke!) Die deutsche Sprache gliedert sich
in verschiedene Mundarten. Der Religion nach sind die Untertanen
Evangelische 63 % (linierte, Lutheraner, Reformierte), Katholiken 36 %,
Sekten 0,3 %, Israeliten 1 %. Der Staatsverfassung nach besteht
Deutschland aus 26 Bundesstaaten, die selbständig verwaltet werden,
teils konstitutionelle Monarchien, teils Republiken (Stadtstaaten) sind neben
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Diercke
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland England England Polen Evangelische Deutschland
Ozeanien oder Polynesien, eine Vielinselwelt,
79
3. Das Klima. Da alle Inseln mit Ausnahme Neuseelands in
der Heißen Zone liegen, haben sie tropische Hitze. Neuseeland, in der
Subtropischen Zone gelegen, besitzt italienisches Klima. Dabei ist das
Klima aus den gebirgigen Inseln, wo die Seeluft den Feuchtigkeitsgehalt
absetzt, sehr feucht zu allen Jahreszeiten. Über die niedrigen Inseln geht
der Wind dagegen hinweg, so daß hier oft große Trockenheit herrscht
und manchmal das Trinkwasser ausgeht. Diese Inseln erhalten Nieder-
schlage nur durch die Zenitalregen. Die Höhen Neuseelands tragen
Gletscher.
4. Der landschaftliche Charakter. Die gebirgigen
Inseln sind reich bewaldet, tragen Palmen, darunter Sago- und Kokos-
palme, ferner den Brotfruchtbaum. Auf Neuseeland kommt die Kauri-
sichte mit einem sehr festen Holze vor. Hier findet sich ferner der neu-
seeländifche Flachs, wird Weizen angebaut, Schafzucht und Bergbau auf
Gold getrieben. Überall auf den gebirgigen Inseln sind Plantagen von
Zuckerrohr, Bananen, Baumwolle, Tabak, Reis, Kaffee, teilweise auch von
Orangen, Zitronen und Ananas angelegt worden. Auf den niedrigen
Koralleninseln sind der Brotfruchtbaum und die Kokospalme, die Nahrung,
Kleidung, Wohnung liefert, die Hauptprodukte.
5. Die Bevölkerung ist sehr gering; sie beträgt ungefähr zwei
aufs qkm. Die Bewohner des innern Jnselgürtels mit Ausnahme Neu-
seelands sind die Papua, ein Zweig der malayischen Raffe. Sie sind
dunkelbraun; ihr dichtes Haar ist stark gekräuselt, die Kleidung dürftig.
Als Wohnungen dienen ihnen Pfahlbauten oder Baumdörfer; sie treiben
Ackerbau, Fischfang und Schiffahrt auf kleinen Booten. Der Religion
nach sind sie Heiden. Die Polynesier, Bewohner des äußeren Jnselgürtels
und Neuseelands, sind gleichfalls ein Zweig der malayischen Rasse; ihre
Hautfarbe ist aber heller, gelblich. Sie treiben Ackerbau, Fischfang und
Schiffahrt und besaßen, als sie mit den Europäern in Berührung kamen,
schon Hühner, Schweine und Hunde als Haustiere.
6. Politische Zugehörigkeit. Nur wenige Inseln sind noch
unabhängig, darunter die Neuen Hebriden. Englisch sind der Süd^-
osten der 785 000 qkm großen Insel Neuguinea, die Fidschiinseln, ein
Teil der Solomon-, die Freundschaftsinseln, die Doppelinsel Neuseeland,
fast so groß wie Italien, die Weizen, Wolle, Holz, Gold liefert. Auk-
l a n d (äkländ) auf der Nordinsel ist eine Mittelstadt. Am Südende der
Insel liegt die Haupt- und Mittelstadt Wellington (Mlingtn). Auf
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
106 Afrika, der Erdteil eines tropischen, ungegliederten Tafellandes.
als erhöhte Ränder, die in Terrasfen zum Meere abfallen. Durch Einstürze
sind Senken entstanden, die mit den vulkanischen Massen, welche an diesen
Senkungsfeldern emporgestiegen sind, dem Tafellande etwas Abwechslung
verleihen. So erscheint Afrika als ein ungegliedertes Tafelland.
3. Das Klima ist der Lage wegen sehr heiß, und da der Erdteil
ein ungegliedertes Tafelland ist, ziemlich gleichmäßig. Die Jahresisotherme
von -f- 20° geht weit über die Wendekreise hinaus, so daß weit über 80°/0
echt tropische Hitze aufweisen und die klimatische Heiße Zone bedeutend
größer ist als die astronomische. Die übrigen wenigen Teile mit Aus-
nähme der höchsten Erhebungen besitzen subtropische Wärme. Die Ver-
teilung der Niederschläge ist verschieden. Um den Äquator fallen Zenital-
regen zu allen Zeiten; weiter ab gibt es 2 Regen- und 2 Trockenzeiten,
nach den Wendekreisen zu je eine Regen- und eine Trockenzeit. An die
Gegenden mit Zeuitalregeu schließen sich um die Wendekreise je ein regen-
armes Gebiet mit Steppen und Wüsten. Den Schluß bilden im Norden
und Süden je eine Gegend mit subtropischen Wiuterregen.
4. Die Bewässerung ist reichlich, aber ungleich verteilt; sie
sammelt sich in einzelnen Beckenlandschaften zu Seen oder in Riesen-
strömen, die aber, da sie im Tafellande fließen, reich an Stromschnellen,
sogar noch kurz vor der Mündung sind. Dadurch wird der Verkehr nach
dem Innern und die Aufschließung desselben sehr erschwert.
5. D i e Produkte. Da Afrika ein Tafelland aus Gneis und
Schiefer ist, so kommen überall große mineralische Schätze vor. Wegen
der tropischen Lage und der Bodenform ist die Pflanzen- und Tierwelt
ziemlich gleichmäßig. Je nach der Niederschlagsmenge herrschen Urwald,
Steppe oder Wüste vor. Aber die einzelnen Produkte (Palmen, Zucker-
rohr, Tabak, Kaffee), die Tiere (Löwe, Strauß) kommen sowohl im Süden
als auch im Norden vor.
6. Die Bevölkerung, 6 aufs qkm, also 180 Mill. Einwohner,
besteht größtenteils aus Negern, die die große Mitte einnehmen und die
Hottentotten und Buschmännrr nach Süden verdrängten, während den
Norden eingewanderte Semiten und Hamiten besetzt haben. Auf Mada-
gaskar kommen neben Negern auch Malayeu vor. Da die scheidenden
Hochgebirge fehlen, haben sich die einzelnen Völkerschaften stark berührt
und vermischt. Der Religion nach herrschen Islam und Heidentum vor.
Die Haupterwerbsquelleu sind Ackerbau, Viehzucht und Handel, die aber
sehr verschieden ergiebig in den einzelnen Gegenden sind. Wegen dieser
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Niederschläge Afrika
Mittelamerika, eine doppelte fruchtbare Gebirgsbrücke.
15
gewanderten Spanier und Portugiesen (Kreolen), aus Negern, Mischlingen
von Weißen und Indianern (Mestizen), von Weißen und Negern (Mulatten),
von Indianer und Negern (Zambos) zusammen. Mestizen und Indianer
überwiegen. Die Kultur ist sehr gering; eine etwas höhere findet sich
nur an den schmalen Rändern. Der tiefe Stand der Kultur wird ver-
anlaßt teils durch die isolierte Lage und Unzugänglichkeit (Mangel an
Gliedern), durch die Gebirge, Urwälder und Steppen, das heißfeuchte
Klima, das die Ansiedlung des kulturbringenden Europäers erschwert und
nur im Süden möglich macht, durch den Mangel an Verkehrswegen, durch
die geringe Dichte der Bevölkerung, die zur Anspannung der Kräfte nicht
zwingt. Die Staatsverwaltung steht in keiner besonderen Ordnung. So
ist Südamerika trotz des Reichtums an Produkten eine ungegliederte Mulde
mit geringer Kultur. —
§ 6. Mittelamerika, eine doppelte fruchtbare Gebirgsbrücke.
Mittelamerika setzt sich aus der Land- und der Insel-
brücke zusammen. Erstere beginnt bei dem Golf von Panamä, wo sich
das Gebirge bis auf 80 m senkt, und endigt beim Isthmus von Tehu-
antepec, wo es gleichfalls bis zu 300 in abfällt. An der Nordostseite
erstrecken sich die kleinere Halbinsel von Honduras und die größere Aukatan
ins Meer. Die Landbrücke ist ungefähr so groß als Deutschland. —
Sie wird der ganzen Länge nach von hohen Gebirgen mit einer mittleren
Kammhöhe von 2000 m durchzogen. Dieselben verlaufen zuerst in der
Mitte des südlichen schmalen Teiles, halten sich dann aber an den
Südwestrand. Von der Fonsecabai aus zieht nach Südosten eine tiefe
Querspalte, in der auch der Nicaraguasee liegt und der S. Juan fließt.
Nördlich dieser Senke fällt das Gebirge nach Nordosten zu Plateauland-
schasten ab, die allmählich in sumpfige, ungesunde Niederungen übergehen.
Das Gebirge besteht zum großen Teile aus Urgestein, ist aber durch
zahlreiche noch tätige Vulkane unterbrochen, weshalb hier sehr viel Erd-
beben vorkommen. — Die Bewässerung geschieht auf der Pacificfeite durch
kleine, reißende Flüsse. Auf der Nordostseite sind die Gewässer größer
und für kleine Fahrzeuge schiffbar. Wichtig ist der 200 km lange
S. Juan. der das Karibische Meer mit dem Nicaraguasee verbindet und
für eine Kanalanlage nach dem Großen Ozean benutzt werden soll, nachdem
der Plan, die Landenge von Panama zu durchstechen, gescheitert ist. —
Das Klima ist bei der Höhenlage verschieden, im ganzen aber tropisch
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Extrahierte Ortsnamen: Mittelamerika Mittelamerika Mittelamerika Honduras Deutschland Karibische Panama
102 Südafrika, ein Steppenhochland mit bevorzugtem Südostrande.
und die Lüderitzbucht im Süden. Hinter der Küste liegt ein 50 km
breites ödes Sandgebiet, auf weite Strecken mit breiten und hohen Dünen--
zügen bedeckt, die den Zugang zum Innern sehr erschweren und reinen
Wüstencharakter tragen. Dahinter steigt das Land allmählich (200 km
weit) nach Osten bis zu 1500 m hohen Gebirgen (über die sich nur
wenige Berge bis über 2000 m erheben) an, um zur Kalahäri sanft
abzufallen.
Das K l i m a ist an der Küste trocken, ziemlich gleichmäßig warm
und sehr gesund. Das Innere ist noch heißer, dabei auch trocken und
ebenfalls sehr gesund für Europäer.
Die Bewässerung ist sehr spärlich; immer fließendes Wasser
weisen nur der Kunene, der Kubängo und der Orange auf. Die andern
Flußläufe führen nur zur Regenzeit und nach Gewittern etwas Wasser,
das aber meist die Küste nicht erreicht, sondern in den Sand einsickert.
Hier unter diesen Wasserläufen trifft man daher bei Bohrungen auf
Grundwasser, das durch Brunnen an die Oberfläche geführt werden kann,
wie auch sonst durch Stauwerke Sammelbecken für das Regenwasser zur
Berieselung der Flächen geschaffen werden könnten. Im Norden kommen
einige flache Becken vor, in denen sich salziges Wasser sammelt. Natür-
liche Quellen finden sich im Gebirge, ferner bei Windhoek (hük), Rehoboth
und Warmbad sogar warme. So ist das ganze Gebiet fast ausnahmslos
wasserarm.
Der landschaftliche Charakter. Daran schließt sich Steppen-
land, das besonders um die Brunnen und Seen schöne Weiden auf-
kommen läßt. Auch die Kalahäri ist im nördlichen Teile Steppe, während
der südliche Teil wüste liegt. Um den Kunene ist das Land mit Tropen-
wald und Äckern bedeckt. Auf den Terrassen im Innern gibt es aus-
gedehnte Weidegründe um Quellen und Brunnen herum. Die B e -
völkerung ist sehr gering; auf 4 qkm kommt 1 Mensch. Im Norden
wohnen die Bantnneger (Ovambo, Herero), im Süden die Hottentotten,
in der Kalahari einige Tausend Buschmänner. Außerdem leben hier
zahlreiche Bastards, Nachkommen von holländischen Bauern und Hotten-
tottinnen, sodann die Bergdämara, ein zwischen Hottentotten und Negern
stehender unterdrückter Stamm. und endlich 2—3 Tausend Europäer.
Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht von Rindern, Schafen, Straußen.
Der Bergbau auf Kupfer ist noch gering. Die Siedlungen sind meist
kleine, zerstreut liegende Stationen. Der Sitz des Gouverneurs ist
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