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1. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. I

1908 - Leipzig : Wunderlich
xuht-ttr ax ,.v . 19 B 113 Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte Ein Beitrag zum Verständnis der Gegenwart Für den Lehrer an Volks- und Bürgerschulen, Mittelund Töchterschulen, sowie an Fortbildungs- und Fachschulen und höheren Lehranstalten bearbeitet von Th. Franke in Wurzen Preis: broschiert M. 2.—, gebunden M. 2.50 Verlag von Ernst Wunderlich, Leipzig 1908

2. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. III

1908 - Leipzig : Wunderlich
Vorwort. „Darum hinaus mit der Jugend — hinaus in das Getriebe der Staaten Europas, das Durcheinander der Welt! . . . Hinaus, du Jugend, mit frischem Mut und frischem Auge, sei es im Reifehut, fei es auf dem Wege der Lektüre und der wirtschaftlichen Forschung: Hinaus in die Welt, die wir ganz kennen müssen, um uns selber recht zu kennen und recht zu beherrschen." Das ist das Leitwort dieses Buches, dessen Beruf es ist, zum Verständnis der Gegenwart beizutragen. Dazu ist nötig, daß wir Rückschau halten. Freilich dürfen wir uns da nicht in Einzelheiten verlieren, wir müssen rasch bis an die Schwelle der Gegenwart vordringen und sogar großzügige Richtlinien für die nächste Zukunft zu gewinnen suchen. Allerdings dürfen wir keine weltpolitischen Prophezeiungen aufstellen, wir müssen uns begnügen, die Hauptfragen, die Entfcheiduugsaufgabeu der nächsten Zukunft zu entrollen, damit der Schüler mit Verständnis und Erwartung den Zeitereignissen zu folgen vermag', damit er auch ein Augenmaß erhält von den gewaltigen Widerständen, mit denen unsre Staatsleitung zu rechnen und zu kämpfen hat, damit er erkennt, wie notwendig die Einigkeit in nationalen Dingen ist. Für diese Zwecke galt es, aus der uferlosen Fülle von einzelnen Namen, Tatsachen, Ereignissen usw. eine lesbare entwicklungsgeschichtliche Darstellung zu gewinnen, der auch ein regsamer Schüler Verständnis und Geschmack abzugewinnen vermag. Daher habe ich die strenge Zeitabfolge verlassen und einzelne Bilder und Ausschnitte gezeichnet; die aber alles enthalten, was für uns, für deutsche Staatsbürger, zu wissen not tut und nützlich ist. Obgleich dem Deutschen

3. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. IV

1908 - Leipzig : Wunderlich
— Iv — Reiche nur ein kleiner Hauptabschnitt gewidmet ist, kommen die deutschen Belange durchaus nicht zu kurz. Sie werden in Unterabschnitten eingehend besprochen und auch sonst überall genügend hervorgehoben. Im übrigen betrachte ich dies Buch als eine notwendige Ergänzung meines Praktischen Lehrbuchs der Deutschen Geschichte. Ich setze die Kenntnis der Deutschen Geschichte mit ihren Einschnitten in die fremde voraus und benutze auch für die „Weltgeschichte der Weltmächte" stets allgemein bekannte Anknüpfungspunkte. Aus diesem Grunde befürworte ich auch, diese Geschichte erst am Schluß des deutschen Geschichtsunterrichts anzufügen. Die Deutsche Geschichte kann dadurch nur gewinnen. Doch muß ich dem Lehrer vollkommen anheimstellen, so viel oder so wenig von der Weltgeschichte der Weltmächte zu verwerten, als seine Schüler, seine Klassen vertragen. Ich bin gleichfalls der Ansicht, daß man getrost einiges aus den ältesten und älteren Zeiten auch unsrer Deutschen Geschichte übergehen oder sehr kurz abmachen soll, um Raum und Zeit zu gewinnen für die so unerläßliche Geschichte der Neuzeit. Bringt meine Weltgeschichte der Weltmächte auch nicht bloß „Neustoffe", so wird sie doch vieles Neue und vor allem auch neuzeitliche „Betrachtungen" bringen, die eben in erster Reihe berufen sind, das Verständnis der Gegenwart zu erschließen. Geschöpft habe ich aus den bekannten großen Weltgeschichten, ferner aus zahlreichen Sonderschriften, wie z. B. ans Stacke-Stein, Neueste Geschichte 1815—1900; Dr. Wirth, Weltgeschichte der Gegenwart; Dahn, Kommende Weltwirtschaft; Prof. Dr. Schäfer, Kolonialgeschichte; Dr. Raab, Russische Geschichte; Dr. Brandenburger, Polnische Geschichte; Dr. Rath, Geschichte des Byzantinischen Reiches, der Christlichen Balkanstaaten; Dr. Hötzsch, Die Vereinigten Staaten von Nordamerika; Prof. Dr. Hasse, Deutsche Politik und vielen andern.

4. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. V

1908 - Leipzig : Wunderlich
Was die wirtschaftliche Entwicklung des Deutschen Reiches anbetrifft, so verweise ich auf meine „Bilder aus der Wirtschaftskunde von Deutschland" (Dresden A. Huhle, 2. Aufl.). Möchte sich mein Versuch als gelungen erweisen und das Buch mit dafür sorgen helfen, daß unsre Jugend auch in dem unterrichtet wird, was gerade ihr am meisten not tut, denn sie braucht vor allem die Kenntnis und das Verständnis der Gegenwart, der Weltpoliük der Neuzeit vom deutschen Standpunkte aus! Wurzen, Erstmond 1908. Th. Franke.

5. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. VIII

1908 - Leipzig : Wunderlich
Im gleichen Verlag erschien vom gleichen Verfasser: Praktisches Lehrbuch der Deutschen Geschichte. Für die Volks- und Bürgerschule, Mittel- und Töchterschule in anschaulich-ausführlichen Zeit- und Lebensbildern. 1. Teil: Urzeit und Mittelalter. 4., verbesserte und vermehrte Auflage. 368 S. Brosch. 3,20 Mt, gut geb. 3,80 Mk. — 2. Teil: Neuzeit. 3., vermehrte und verbesserte Auflage. 512 S. Brosch. 4,80 Mt, gut geb. 5,40 Mt Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte. Für die Volks- und Bürgerschule bearbeitet. 2., verbesserte Auslage. 212 S. Brosch. 2 Mt, gut geb. 2,40 Mk. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte. Für die Volks- und Bürgerschule, Mittel- und Töchterschule in anschaulich-ausführlichen Zeit- und Lebensbildern bearbeitet. 114 S. Brosch. 1,60 Mt, gut geb. 2 Mk. Niederschriften im Anschluß an Lesestücke. Zur Übung der Rechtschreibung und Pflege des Ausdrucks. 203 S. Brosch. 2 Mt, gut geb. 2,50 Mk.

6. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 1

1908 - Leipzig : Wunderlich
I. Portugal und Spanien als Welt- und Kolonialmächte. 1. Die nationale Einigung Spaniens und Portngals. In der Schlacht von Jeres de la Frontera (711) erlag das Westgotenreich dem Ansturm der Mauren oder mohammedanischen Araber. Fast die ganze iberische Halbinsel geriet in die Gewalt des berühmten Kalifates Kordova. Dies blühte rasch empor und entwickelte sich zu einer Stätte hoher Kultur. Herrliche Bauwerke entstanden, wovon die Alhambra in Granada noch heute ruhmvolles Zeugnis ablegt. Zu den arabischen Universitäten pilgerten von 900—1100 selbst christliche Priester des Abendlandes; denn diese-besaßen die eingehendste Kenntnis des ganzen Altertums und pflegten vor allem die Naturwissenschaften samt der Chemie, die Sternkunde, die Länderkunde und die Rechenkunst, die sie durch die Einführung der „arabischen" Ziffern (1, 2, 3 . . .) und der Buchstabenrechnungsweise (Algebra) förderten. Sie trieben Seidenbau und hatten ein regsames Seidlngewerbe, sie bauten Zuckerrohr und fertigten die feinsten Lederwaren (Kordnan, Maroquin) und Waffen. Den Handel schätzten sie hoch und trafen gemeinsam mit Genua und Pisa Schutzmaßregeln gegen Seeraub und Strandrecht. So entwickelte sich hier im Südwesten Europas ein reich entfaltetes Wirtschaftsleben. Im gebirgigen Norden war es den Christen gelungen, sich gegen die Mauren zu behaupten. Im Nordwesten blieb das kleine Königreich Asturien erhalten, und im Nordosten bildete sich aus der spanischen Mark Karls des Großen das kleine Reich Katalonien (= Gotenland), dessen Hauptstadt Barzelona war. Die Bewohner Barzelonas widmeten sich frühzeitig dem Handel und der Schiffahrt. Als nun 1137 Katalonien sich mit Aragonien vereinigte, gewann Barzelonas Handel und Schiffahrt noch mehr an Bedeutung und Umfang. Eroberten doch die aragonischen Könige die Balearen, Sardinien und Sizilien. So entwickelte sich Barzelona zu einem Haupthandelsplatz des westlichen Mittelmeeres, wo die kostbarsten^Erzengnisse des Morgen- und des Abendlandes zusammenströmten. Selbst die deutschen Kaufleute waren hier um 1400 mit 15 Häusern vertreten, und Barzelona rang oft mit Genua um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeere. Franke, Geschichte der Weltmächte. 1

7. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 2

1908 - Leipzig : Wunderlich
Inzwischen hatten die christlichen Spanier die Mauren immer weiter nach Süden zurückgedrängt. Mit Asturien und Leon hatte sich Kastilien vereinigt, und der berühmte Feldherr Cid (f 1099, Zeitgenosse Gottfrieds von Bouillon) errang vor allem viele Siege. Seit dem 13. Jahrhundert beschränkte sich das Maurenreich nur noch auf die Herrschaft Granada. Aber auch diese ward 1492 von Jsabella von Kastilien erobert. Da sie sich mit Ferdinand von Aragonien vermählte, verschmolzen beide Hauptreiche in einen Staat, und ihr Enkel Karl V. nannte sich zuerst König von Spanien. Freilich umfaßte dieses nicht die ganze Halbinsel; denn der ursprünglich kastilische Lehnsstaat Portugal hatte sich 1109 unabhängig gemacht und in langen Kämpfen mit den Mauren sich bis zum Kap Viuzeut ausgedehnt. Zur Hauptstadt dieses westspanischen Reiches ward Lissabon an der Tajomündnng erkoren. 2. Die Eroberung des Weltmeeres und des Erdballes. Zwischen dem Mittelmeere und der Nord- und Ostsee bestand lauge Zeit kein Schiffs- und Handelsverkehr. Sie waren zu Wasser durchaus getrennte Verkehrsgebiete. Erst die Normannen aus Dänemark und Norwegen fuhren von ihrer rauhen nordischen Heimat an den Küsten Deutschlands, Frankreichs und Englands entlang, um sie mit Raub und Plünderung heimzusuchen. Allmählich verfolgten sie friedliche Zwecke und dehnten nun auch ihre Fahrten bis Spanien und Portugal aus und wagten sich sogar ins Mittelmeer, wo sie gar bald feste Stützpunkte gewannen. Insbesondere machten sie auch häufig Pilgerfahrten nach Rom und Jerusalem und brachten natürlich zu Schiffe viele süd- und morgenländische Waren mit nach dem Norden. Von 1200 an segelten nun auch genuesische, katatonische, spanische und portugiesische Schiffe, mit Gewürzen, Südfrüchten, Seidenstoffen, Baumwolle, Zucker, Papier usw. beladen, nach Brügge, dem allgemeinen Magazin von Nordwesteuropa. So entstand ein lebhafter wechselseitiger Seeverkehr zwischen dem nördlichen und südlichen Binnenmeere, und den Schiffern wurden die Küsten des Atlantischen Ozeans ebenso vertraut wie die des Mittelmeeres, der Nord- und Ostsee. Da nun auch der Kompaß erfunden und verbessert, die Segel und das Kreuzen gegen den Wind bekannt waren, so hatte die Schiffahrt ihre Kinderschuhe längst ausgezogen und sie konnte sich nun größere Ziele stecken. Die erfahrenen Seeleute ließen sich durch die alten Märchen vom kochenden Meere nsw. nicht mehr schrecken. Machtvoll strebten die seefahrenden Völker hinaus in das grenzenlose Weltmeer1). Die Portugiesen Wagten sich zuerst weiter nach Süden vor. 1) Die Phönizier, Karthager und Römer hatten solche Fahrten längst unternommen, doch waren sie wieder in Vergessenheit geraten. Die italienischen Seefahrer hatten auch schon vor den Portugiesen diese Südfahrten gewagt lund um 1350 auch die Azoren nebst Madera entdeckt. Doch scheinen sie dann wieder abgebrochen worden zu sein, so daß die Portugiesen diese Gebiete neu entdecken mußten.

8. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 3

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 3 — Ihre Hauptstadt Lissabon bildete einen vielbesuchten Zwischenhafen auf dem Seewege zwischen Genua—barzeloua uno dem Nordwesten Europas und blühte daher bald empor. Ihr Glaubenseifer und Eroberungsdrang trieb sie auch nach Afrika hinüber. Mit der Erstürmung Ceutas setzten sie sich im schwarzen Erdteile fest und begannen nun an der westafrikanischen Küste südwärts zu steuern. Die Seele dieser kühnen Unternehmungen war Prinz Heinrich der Seefahrer (Navigator). Als Großmeister des Christusordens gebot er über reiche Geldmittel und konnte daher Schiffe für diese Entdeckungsfahrten ausrüsten. Am Kap St. Vinzent widmete er sich ganz seinen schisfahrts- und sekundlichen Forschungen und sandte 1415 seinen ersten Entdeckungsfahrer aus. Nun entoeckte man in rascher Folge die Inselgruppen wieder, die die Alten und Italiener schon früher gekannt hatten, nämlich Madera, die Azoren und die Kanarischen Inseln. Die Urwälder Maderas brannte man nieder und pflanzte Wein und Zuckerrohr an, die in dem fruchtbaren Aschenboden herrlich gediehen. Nachdem durch diese Erfolge der Mut gestählt war, wagte man sich auch (1434) über das Kap Bojador, das als Ende der Welt galt, hinaus und steuerte mutig südwärts, ungeachtet der furchterregenden Märchen, die man über diese Fahrten nach Süden und dem Gleicher verbreitet hatte. Man entdeckte die Kapverdischen Inseln und gelangte (1471) nach den Küsten von Guinea, wo man die Schiffe mit Gold, Elfenbein und anderen Schätzen belud. Diese Ersolge trieben die portugiesischen Seefahrer immer weiter nach Süden. Aus allen Ländern strömten waghalsige Abenteurer und wißbegierige Forscher herzu, sowie gewinnsüchtige Kaufleute,.. um an den weiten Seefahrten teilzunehmen. Trotzdem sie den Äquator erreichten, gingen weder ihre Schiffe aus den Fugen, noch kochte das Meer, noch war es mit Schilf bewachsen oder dick wie Gallerte. Mit dem Tode Heinrichs (1460) erkaltete aber dieser Entdeckungseifer. Erst nach zwei Jahrzehnten nahm der neue König Johann Ii. die gewinnbringenden afrikanischen Seefahrten wieder auf. Nachdem in Guinea Siedlungen und Festungswerke angelegt worden waren, sandte er Bartolomäus Diaz aus und befahl ihm, so weit als nur möglich südwärts zu steuern. Denn ihm lag ungemein viel daran, den Seeweg nach Ostindien, dieser Heimat der größten Kostbarkeiten, aufzufinden. Wer zu Schiffe nach Indien gelangte, mußte in kurzer Zeit Schätze über Schätze gewinnen, und Gold brauchte Portugal dringend. So steuerte Diaz längs der westafrikanischen Küste südwärts. Stürme verschlugen deu kühnen Seemann 1486 über das Südende Afrikas hinaus, ohne daß er es wußte. Seine meuternde Mannschaft zwang ihn zur Umkehr, da nirgends Land zu erblicken war. Den äußersten Südpunkt nannte er das Sturmkap, doch sein hoffnungsfreudiger König taufte es ahnungsvoll in Kap der guten Hoffnung um. l*

9. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 4

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — Aber erst der nächste König erlebte die Erfüllung dieser Hoffnung^). Da inzwischen Amerika entdeckt worden war, wagten die Portugiesen 1497 neue Versuche, zumal ihnen 1496 vom Papste Alexander Vi alle Länder der östlichen Erdhälfte zugesprochen worden waren, die sie entdecken würden. Mit vier Schiffen trat Vasko da Gama die Ausreise an, umschiffte glücklich das Sturmkap, wandte dann den Kiel nach Norden und gelangte bis nach dem heutigen Deutschostaftika (Melinde-Lindi), wo er von dem schwarzen Fürsten freundlich aufgenommen ward und die heißersehnten indischen Waren traf. Von hieraus gelangte er mit Hilfe eines arabischen Lotsen unter Benutzung eines günstigen Windes (des Südwest-Monsuns) nach 23 tägiger Fahrt (am 20. Mai 1498) nach Kaliknt an der Malabarküste in Vorderindien. Zwar fand er freundliche Aufnahme, doch die arabischmohammedanischen Kaufleute erregten den Argwohn des indischen Herrschers gegen die angeblichen „Seeräuber", weshalb Vasko plötzlich heimwärts segelte. Der hochbeglückte König Emanuel der Große überhäufte den glücklichen Seefahrer mit Ehren und sandte bald daraus eine größere Flotte nach Indien. Aber bereits war der Handelsneid der Venezianer und Ägypter erwacht, denn diese fürchteten, die kühnen Portugiesen möchten den gesamten gewinnbringenden alexandri-insch-arabisch-indischen Handel mit Gewürzen, Elfenbein usw. ganz an sich reißen. Die ägyptischen Mameluckensultane suchten auch wirklich die Portugiesen aus Indien zu verdrängen, unterlagen aber dem tapfern Franz von Almeida. Dessen Nachfolger (Alfons von Albu-querque) gewann die Jnfelstadt Goa, die nun zum Mittelpunkte des ganzen indischen Kolonialreiches gemacht ward. Da über Indien zahlreiche kleine Fürsten herrschten, gelang es den Portugiesen, einzelne davon für sich zu gewinnen und von diesen das Recht zum Handelsbetrieb und zu Niederlassungen zu erwirken. So wurden die Araber allmählich vom indischen Handel ausgeschlossen. 1515 beherrschten die Portugiesen die ganze Küste Malabar und einen Teil der Küste Koro-mandel. Dazu hatten sie alle Häsen und Inseln von Bedeutung vom Persischen Meerbusen bis zur Malabarküste in Besitz genommen, ferner Zeylon, in Hinterindien Malakka größtenteils, die Srntdainseln nebst den Molukken und Ladronen. Selbst in China setzten sie sich in Makao fest. In Afrika erwarben sie Sofala, Mosambik, Mombas, Sansibar. In Aden hatten sie einen wichtigen Stützpunkt, und so beherrschten sie durch ihre Flotten das Indische und Arabische Meer und beschützten alle Portugiesen, die sich an den Küsten dieser Meere als Händler oder Pflanzungsbesitzer niedergelassen hatten. Mit Recht führte der König von Portugal den Titel „Herr des indischen Handels." 1) Es wurden zwei Männer über Ägypten nach Ostafrika und Indien gesandt, von denen der eine zurückkehrte und verkündete, daß zwischen Oftafrika und Indien ein freies Meer liege.

10. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 5

1908 - Leipzig : Wunderlich
Der portugiesische Seemann Kabral ward 1500 vom Sturme nach Südamerika verschlagen und entdeckte so Brasilien (b. H. Kohlenland, denn das Pernambukholz glich glühenber Kohle). Infolge der abgeänderten päpstlichen Abmachung konnte Portugal Brasilien behalten. So gebot es über ein gewaltiges Kolonialreich in Asien, Afrika und Amerika. ^ . , Den Spaniern fiel vor allem Amerika, die Neue Welt im Westen, zu, die Kolumbus1) bis an seinen Tod irrtümlich für Indien gehalten hat. Hätteu die Spanier vor allem Länder erwerben wollen, so wäre ihnen das leicht gefallen, wenn sie nach 1492 tatkräftig und planmäßig an die Erforschung des neuen Erdteils gegangen wären. Aber sie waren sehr enttäuscht, als die neuen Länder ihnen nicht gleich ihre Silber- und Goldschätze mühelos in den Schoß schütteten. Daher ließen sie über zwei Jahrzehnte verstreichen, ehe sie weiter vordrangen. Der erste war Balbao, ein Edelmann, der auf ein Schiff flüchtete, um sich seinen Gläubigern zu entziehen. Durch List und unredliche Mittel wußte er die Führerrolle für einen Unternehmungszug zu erwerben. 1513 überschritt er die Landenge von Panama, erblickte tue Südsee und erkannte so des Kolumbus Irrtum. Seine zahlreichen Kriegshunbe richteten unter den nur leicht bewaffneten Jnbianerhoroen entsetzliche Blutbäber an und verbreiteten noch viel größere Furcht als die Donner und Blitze, die nach der Ansicht der Milben die Weißen aus ihrem Munbe auf sie fchleuberten. In gleich grausamer Weise warb Mexiko eine Beute der Spanier. Als der Statthalter von Kuba von beffen Golb- und Silberreichtum gehört hatte, rüstete er eiligst eine flotte aus. Der junge, aber tollkühne, ja gerabezu verwegene Ferbmanb Kortez warb Befehlshaber des Eroberungsheeres. Das bilbete freilich nur ein Häuflein von 1) Die vier Reisen des Kolumbus hatten nachstehende Entdeckungserfolge: Erste Reise (3. August 1492 von Palos mit drei Schiffen, 12. Oktober auf Gnanahani): Sau Salvador, Kuba, Haiti (Hispaniola — Kleinspanien oder San Domingo); Rückkehr 3. Januar 1493. Zweite Reise (25. September 1493—März 1496): Jamaika, Portoriko, die Kleinen Antillen (Guadeloupe, Dominika, Antigua). Dritte Reise (1498—1500): Trinidad, Südamerika am Orinoko. Vierte Reise (1502—1504): Panama und Mittelamerika. Kolumbus hatte stets geglaubt, den westlichen Teil von dem gesuchten Ostindien gefunden zu haben. Daher erhielten die von ihm entdeckten Inseln und Gebiete den Namen Westindien, und sie behielten ihn auch, nachdem der Irrtum erkannt war. Die Urbewohner Amerikas nannte man deshalb Indianer, die Bewohner Indiens zum Unterschiede davon Inder (Indier). Genannt ward der neue Erdteil nach dem Italiener Amerigo Vespncci, der von 1499 an die Küste Mittelamerikas Venezuelas, Brasiliens und Patagoniens befuhr und zuerst die vollständigste und gelegenste Beschreibung der Neuen Welt gab, die man ihm zu Ehren Amerika taufte. So trägt dieser Erdteil den Namen seines ersten genauen Erkunders und Beschreibers.
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