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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 391

1888 - Habelschwerdt : Franke
391 denselben jedes Mittels sich beraubt sah, andere Staaten zu billigen Handelsverträgen zu zwingen. Der Reichskanzler ging daher an die Riesenausgabe heran, das Zoll- und Steuerwesen umzugestalten, und gab als Ziel derselben an, „durch Erhöhung der Verbrauchssteuern nicht nur die eigenen Bedürfnisse des Reiches zu decken, sondern auch die Einzelstaaten durch Überweisung eines Teils der Steuererträge in den Stand zu setzen, drückende Steuern zu beseitigen oder zu ermäßigen." Am 23. Mai 1879 nahm der Reichstag die Regierungsvorlage über die Getreidezölle an, worauf er auch die übrigen landwirtschaftlichen und indnstrieellen Schutzzölle bewilligte. — Au die Schutzzölle schlossen sich die Finanzzölle, welche zur Vermehrung der Finanzen einzelne vom Auslande eingehende Gegenstände allgemeinen Verbrauchs (Thee, Kaffee, Tabak u. a.) kräftig besteuerten. 6. Die Kolonialpolitik. Ein bisher ihm fremdes Gebiet betrat Deutschland im Jahre 1884 mit der Kolonialpolitik. Der Gedanke an deutsche Kolonieen war bei dem größten Teile des deutschen Volkes nicht unbeliebt; denn man bedauerte, daß so viele Auswanderer ihrer Nationalität verlustig gingen, daß Deutschland die Kolonialprodukte erst aus zweiter Hand kaufen mußte und daß dem deutschen Handel weite Absatzgebiete fehlten. Fürst Bismarck begann die kolonialen Bestrebungen damit, daß er berühmten Handelsfirmen, die in Afrika Faktoreien gegründet hatten, den Schutz des Deutschen Reiches in Aussicht stellte und gewährte. Deutsche Kanonenboote erschienen an der Küste der deutschen Niederlassungen, und zum Zeichen, daß das Deutsche Reich dieselben unter seinen Schutz nahm, wurde die deutsche Flagge aufgehißt. Auf diese Weise wurden Angra Pequena, Kamerun, Togoland, Kaiser-Wilhelmsland auf Neu-Guiuea, der Bismarck-Archipel und die Marschallinseln deutsche Schutzgebiete. Einen Beweis von der Energie, mit welcher der deutsche Reichskanzler auch die Kolouieenfrage behandelte und mit der er das Zurückweichen Englands bewirkte, das herrenlosen Gebieten gegenüber „legitime" Rechte geltend machen wollte, giebt die Kongokonferenz, die in der Hauptstadt des Deutschen Reiches 1884—1885 auf die Einladung Deutschlands und Frankreichs sich versammelt hatte und die Verhältnisse des neutralen Kongostaates regelte. 7. Die Sozialreform. Eine Ausgabe, für welche besonders der Kaiser persönlich eintrat und durch deren Übernahme Deutschland

2. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 136

1909 - Habelschwerdt : Franke
136 Dreikaiserbündnis. Als sich später Rußland Frankreich näherte, brachte Bismarck 1883 zwischen Deutschland, Österreich und Italien den „Dreibund" zustande. b. Keickskeer und jucicfisffotte. Da Frankreich nach 1871 seine Truppenzahl fortgesetzt vermehrte, war auch das Deutsche Reich wiederholt gezwungen, die Friedensstärke seines Heeres zu erhöhen. Einen Teil der französischen Kriegsentschädigung verwendete das Reich auf den Ausbau der Festungen. 120 Millionen Mark wurden als Reichskriegsschatz im Juliusturm zu Spandau niedergelegt. Infolge der politischen Machtstellung, des Deutschen Reiches und des Aufschwunges des deutschen Seehandels mußte die aus der preußischen Kriegsflotte hervorgegangene Reichsflotte vergrößert werden. c. Die deutsche Mot'oniaspotitiiv Da der sich mächtig entwickelnden deutschen Industrie ausreichende Absatzgebiete fehlten und Deutschland : U ^H0116 überseeischen Erzeugnisse aus zweiter Hand kaufen mußte, suchte tms Reich Kolonien zu erwerben Es stellte die außereuropäischen Niederlassungen einiger deutschen Handelshäuser unter seinen Schutz und erwarb auf diese Weise folgende Gebiete: 1. Deutsch-Südwest-Afrika, 2. Kamerun und Togoland am Golf von Guinea, 3. Deutsch-Ostafrika, 4. Kaiser-Wilhelmsland auf Neu-Guinea, den Bismarckarchipel, die Marschallinseln und die Salomoninseln im Stillen Ozean. d. Die deutsche Zollpolitik. Im Deutschen Reiche, das ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet bildet, herrschte anfänglich der Freihandel, d. h. es durften ausländische Waren ohne Zoll eingeführt werdeu. Als aber Frankreich uutz Österreich-Ungarn das Schutzzollsystem annahmen, das in Rußland und Nordamerika längst ,bestand, war den deutschen Erzeugnissen der ausländische Markt {gesperrt, während fremde Waren massenhaft in Deutschland eingeführt .wurden und die heimische Landwirtschaft und Industrie schwer schädigten. Deshalb führte das Reich 1879 Schutzzölle ein, die ihm große Erträge einbringen. 3. Kaiser Wilhelms des Großen Sorge für den Arbeiterstand, a. Die Entwicklung de* Fubrikarbeiterjtande». Das Fabrikwesen, dessen Aufschwung schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen hatte, machte in Deutschland unter dem Einflüsse der französischen Kriegsentschädigung riesige Fortschritte. Es wurden zahlreiche Aktiengesellschaften zum Bau von Fabriken und Eisenbahnen gegründet. Viele Leute ließen sich durch hohe Zinsen verlocken, ihr Geld den sog. „Gründern" anzuvertrauen. Bald wurden aber mehr Waren erzeugt, als verkauft werden konnten. Infolgedessen stellten im

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 464

1912 - Habelschwerdt : Franke
464 durch beutle oftamt und regelmige Dampferverbinbungen mirb der Verkehr mit der Heimat unterhalten? beutsche Gesellschaften haben groe Summen in Plantagen angelegt. Der Handel mit den Kolonien nimmt stetig zu. So hatte im Jahre 1907 die Anfuhr aus unseren Kolonien den Wert von 144 Millionen Jt erreicht unsere Ausfuhr den von 73,7 Millionen Jt. Doch hatte Deutschland m seinen Kolonien auch schwere Kmpfe zu bestehen. a. Der nffitand in 3)entfcfi~@|tafrifea. Bald nach dem Re-gterungeantritt Wilhelms Ii brach in, Kstengebiet von Deutsch-Ostafrika em gefhrlicher Aufstand ans Die arabischen Sklaven-handlet, die ihr Ichandliches Geschft nicht durch die dentfche Herrschaft beemtracht,gen lassen wollten, griffen unter ihrem Fhrer'buschiri oic Stationen an. Der Kaiser ernannte den bewhrten 1 Jri-5cr 8um Reichskommissar und sandte mehrere i Jon (?t^e na<^ Nach langen Kmpfen wurde Buschiri i Qqn 1889 9e^en genommen und 1890 der Aufstand vollstnbig unterdrckt < Tr rrmrrban9 ^kgokaack. Im Jahre 1890 tauschte Kaiser Wilhelm Ii. die seit 1807 den Englndern gehrende Insel Helqo-and gegen einige ostafrikanische Besitzungen ein. So kam ein altes deutsches Gebiet wieder an das Mutterland, und es wurde dadurch verhtet, da die Insel im Falle eines Krieges feindlichen Schiffen em Sttzpunkt werde. Helgoland wurde wegen seiner die Mundungen der Elbe und Weser beherrschenden Lage in eine uneinnehmbare Felsenfestung umgewandelt. C. Die Erweiterung de eutsckea Kokoaiakbefitzes. Von groer Be-1qn, Deutung fr unseren Handel in Ostasien und unsere Machtstellung 1897 zur See war es, da Deutschland 1897 in China festen Fu fate. Als in biesem Jahre zwei beutsche Missionre in Schantung ermordet worden waren, lie der Kaiser eine Anzahl Kriegsschiffe in die Kiantschoubucht skjaudsch-u) einlaufen, um die Shnung der Mordtat zu erzwingen. Nach verschiedenen Unterhandlungen verpachtete China diese Bucht mit dem Ufergelnbe. zusammen 920 qkm, auf 99 Jahre an das Deutsche Reich. Ein die Bucht umgebendes Gebiet von der 7000 qkm wurde als neutrale Zone abgegrenzt, innerhalb deren die Chinesen keine behrdlichen Ma-regeln ohne deutsche Zustimmung treffen drfen. Zur Strkung des deutschen Ansehens fanbte der Kaiser 1897 seinen Brnber Heinrich mit einem Geschwader nach Ostasien. Der Prinz kehrte zweijhriger Abwesenheit in die Heimat zurck. .Durch Kauf erwarb das Deutsche Reich 1899 von Spanien bte im Groen Ozean liegenden Marianen (auer Guam), die Karolinen und Palauinseln. Im Jahre 1899 kam auch der Samoavertrag zustande. Whrend frher Deutschland, England und Nordamerika alle

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 465

1912 - Habelschwerdt : Franke
465 Samoainseln gemeinsam verwalteten, wurde das Deutsche Reich jetzt alleiniger Besitzer von Uplu und Savaii, den beiden grten der Samoainseln. Die deutschen Kolonien umfassen jetzt ein Gebiet, das fast fnfmal so groß ist wie das Deutsche Reich und 12 Millionen Einwohner zhlt, so da Deutschland unter den acht Kolonial-lndern der Erde die dritte Stelle einnimmt. d. Die (Expedition nach fchina. Seit China dem Welthandel zugnglich geworden war, hatte der Ha der Bevlkerung gegen die Fremden von Jahr zu Jahr zugenommen. Eine fanatische Sekte, von den Englndern Boxer genannt, suchte im geheimen Einvernehmen mit der chinesischen Regierung alle Auslnder zu vertreiben. Im Juni 1900 brach ein Aufstand aus, in welchem 1900 viele christliche Missionre grausam umgebracht wurden. In Peking ermordeten die Boxer den deutschen Gesandten Freiherrn von Ketteler und griffen die auslndischen Gesandtschaften an. Auf die Kunde von diesen Vorgngen schickten Deutschland, England, Rußland, Frankreich, Japan und die Vereinigten Staaten von Nord-amerika Truppen nach China. Kaiser Wilhelm Ii. bildete aus den sich zahlreich meldenden Freiwilligen ein Expeditionskorps von rund 20 000 Mann, die in drei Abteilungen auf deutschen Schiffen nach China gebracht wurden. Die fremdlndischen Kriegsschiffe eroberten unter hervorragender Beteiligung des deutschen Kanonenbootes Iltis" die Takuforts an der Peihomndung. Nach der Erstrmung der Stadt Tientsin rckten die verbndeten Truppen nach Peking vor. Die Stadt, aus welcher der kaiserliche Hof geflohen war, wurde Mitte August 1900 eingenommen, und die auslndischen Gesandtschaften, die sich heldenmtig verteidigt hatten, waren jetzt gerettet. Um aber in China Ordnung zu schaffen und die chinesische Regierung zum Schadenersatz sowie zu Manahmen zum Schutze der Auslnder zu veranlassen, war das einheitliche Vorgehen der Mchte ntig. Auf Vorschlag des Zaren und mit Zustimmung aller beteiligten Staaten betraute Kaiser Wilhelm den Feldmarschall Grafen Waldersee mit der schwierigen Aufgabe, den Oberbefehl der die in der Provinz Tschili stehenden Truppen zu führen. Nach mehreren Strafexpeditionen, bei denen die Verbndeten bis an die groe Mauer vordrangen, und nach langwierigen Verhandlungen, die infolge der Uneinigkeit der Mchte nicht mit dem rechten Nachdruck gefhrt werden konnten, unterwarf sich China Ende Mai 1901 den von den Mchten gestellten Forderungen. Die Hauptschuldigen wurden von der kaiserlichen Regierung streng bestraft. Die Taku-forts und die den freien Verkehr zwischen Peking und der Kste hindernden Befestigungen wurden geschleift. China zahlte an die Atzler, Beschichte fr Lehrerseminare. 30
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