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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 352

1888 - Habelschwerdt : Franke
352 Preußen das Verdienst erworben, die Revolution niedergeworfen zu haben; es fand jedoch für seine Unionspläne nicht das gewünschte Entgegenkommen. Nachdem es von Österreich in Verbindung mit den süddeutschen Staaten zu der Niederlage von Olrnütz gedrängt worden war, wurde es von ersterem mit Übermut und Geringschätzung behandelt („man muß Preußen erst erniedrigen und dann vernichten"). Doch bildete sich in der preußischen Diplomatie eine Schule aus, die den Berus Preußens, an die Spitze Deutschlands zu treten, als unverrückbares Ziel im Auge behielt. Auf dem wieder eröffneten Bundestage in Frankfurt erwies sich bereits der preußische Gesandte, Herr von Bismarck, als ein entschlossener Vorkämpfer der Interessen seines Landes. c) Die auswärtige Lage. Das Mißgeschick Preußens in der deutschen Politik bot auch keine Gewähr, den außerdeutschen Ländern gegenüber eine achtunggebietende Stellung einzunehmen. Den Rücksichten auf die Großmächte mußte es mehrmals feine Forderungen unterordnen (siehe S. 348). Der Schwerpunkt der europäischen Politik lag damals in Frankreich. Hier hatte der 1848 auf 4 Jahre gewählte Präsident Louis Wapokeon allmählich das Heer auf feine Seite gezogen und durch Aufrechthaltung von Ordnung und Ruhe auch die Sympathieen der Bürgerschaft gewonnen. Um seine Wiederwahl zu sichern, ließ er in der Nacht zum 2. Dezember 1851 die hervorragendsten Mitglieder der Opposition verhaften, warf den infolgedessen in Paris ausbrechenden Aufstand nieder und ertrotzte so eine 10jährige Präsidentschaft. Hierauf erstrebte er die Krone. Nach einer künstlich hervorgebrachten Bewegung des Volkes zu Gunsten des Empire wurde er durch Volksabstimmung zum Kaiser gewählt und nannte sich Napoleon Iii. (1852). Durch die Heirat mit der Spanierin Eugenie von Montijo wollte er offen vor ganz Europa die Stelle eines Emporkömmlings einnehmen. Verschiedene Umstände trafen zusammen, um ihm die erste Stellung in Europa zu geben. I. Der Krimkrieg, 1854—1856. L Veranlassung. Im Jahre 1853 glaubte der russische Kaiser Nikolaus die Gelegenheit ergreifen zu können, der türkischen Herrschaft in Europa, „dem kranken Manne," ein Ende machen zu können. Zwei Umstände bewogen ihn, die Ausführung seiner Pläne zu beschleunigen: a) Napoleon Iii. hatte den Katholiken bei der Psorte den Besuch des heiligen Grabes ausgewirkt; 1)) Österreich hatte mit Erfolg für Montenegro Partei genommen, das sich im Kampfe mit der Türkei befand. Um jeden Augenblick Gelegenheit zu haben, in die türkischen Angelegenheiten sich zu mischen, forderte der Zar die Anerkennung des Protektorats über alle griechischen Christen. Die Pforte aber versicherte sich des Beistandes der Westmächte, lehnte die russischen Forderungen ab und bestätigte den christlichen Unterthanen aufs feierlichste ihre Rechte. Österreich und Preußen wollten in dem voraussichtlichen Kriege

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 250

1888 - Habelschwerdt : Franke
250 ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie- rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren. 3. Kriege. a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482. b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479. c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben. Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf. Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit." Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 201

1888 - Habelschwerdt : Franke
201 Zweite Periode, 1648 — 1789. Das Zeitalter der unumschränkten Selbstherrschaft. Erster Abschnitt. Die Zeit des französischen Übergewichts, 1648—1740. Zweiter Abschnitt. Die Zeit Friedrichs des Großen, 1740 bis 1786. Dritte Periode, 1789—1871. Das Zeitalter der Revolution. Erster Abschnitt, 1789—1815. Die französische Revolution bis zum Sturze Napoleons. Zweiter Abschnitt, 1815—71. Deutschlands Entwickelung zur Einheit. Anhang. Deutschlands Hegemonische Stellung, 1871 bis jetzt. Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation, 1517—1648. Erster Abschnitt. Die Zeit imrls Y., 1519-1556. I. Die Reformation bis zur Leipziger Disputation, 1517—1519. 1. Zustände in Staat und Kirche. Die gewaltige Bewegung auf kirchlichem Gebiete fiel in eine Zeit, wo auch ein geringer Anstoß eine mächtige Veränderung zur Folge haben mußte. A. Das Reich. Der bisher unerfüllte Wunsch einer Verbesserung der Reichsverfassung war aus einer allgemeinen Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen hervorgegangen. a) Die Reichsritter waren über die Macht der Fürsten erbittert und verfolgten den Plan, die Verfassung zu ihren und des Kaisers Gunsten rückgängig zu machen. b) Die Reichsstädte hatten die Niederlagen, die sie von den Fürsten erlitten, noch nicht verschmerzt und erregten andererseits durch ihren Reichtum den Neid der Fürsten, welche wiederum Klagen über die hohen Preise der Waren führten und die Städte besteuern wollten. c) Sehr bedenklich war der Zustand des Bauernstandes, der unter dem Drucke der gesteigerten Abgaben litt. Da aber aus

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 294

1888 - Habelschwerdt : Franke
294 Mark wieder von den Feinden, und der Sieg bei Torgau setzte ihn auch wieder in den Besitz Sachsens. 1761 — Lager bei Buuzelwitz. Eine neue Ver- einigung der Österreicher und Russen zwang den König, sich in Schlesien auf die bloße Verteidigung zu beschränken. Er bezog daher bei Bnnzelwitz in Schlesien ein festes Lager. Als er dasselbe verließ, verlor er die Festung Schweidnitz. Seine Lage wurde noch bedenklicher, als in England mit dem Tode Georgs Ii. ein Ministerwechsel eintrat, wodurch Friedrich die englischen Hilssgelder verlor. Vergeblich suchte er in dieser verzweifelten Lage sogar mit den Türken und Tataren Verbindungen anzuknüpfen. (1) Die Wendung, 1762. Burkersdorf — Freiberg. Einen Umschwung der Verhältnisse brachte der Tod der russischen Kaiserin Elisabeth hervor, deren Nachfolger Peter Iii., ein Bewunderer-Friedrichs, Frieden schloß und mit Preußen in ein Bündnis trat. Auch Schweden folgte seinem Beispiele. Zwar wurde nach der baldigen Ermordung Peters das russische Hilfsheer wieder abgerufen, aber seine bloße Anwesenheit bewirkte noch den für Friedrich glücklichen Ausgang der Schlacht bei Burkersdorf, wodurch Schweidnitz wiedergewonnen wurde. Da auch Sachsen durch den Sieg bei Freiberg gesichert war und die Westarmee glückliche Fortschritte gegen die Franzosen machte, so neigten Österreich und Sachsen zum Frieden, e) 5cr Friede, 1763. Derselbe wurde auf dem Schlosse Hubertsburg in Sachsen abgeschlossen. Friedrich erhielt gegen die Räumung Sachsens den ungeschmälerten Besitz Schlesiens bestätigt. Folgen des Krieges. Preußen hatte zwar große Verluste an Soldaten und Geld erlitten, und seine Länder waren furchtbar vcr-üerwlistet; aber es trat nun in die Reihe der Großmächte Europas ein. Friedrich hatte sich ein hervorragendes Ansehen erworben und wurde der Schiedsrichter in Europa. 5. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Schon während des siebenjährigen Krieges war Friedrich unablässig bemüht, den Wohlstand des Landes zu heben; großartiger und wahrhaft unerschöpflich war die Fürsorge des Königs für das Land in der nun folgenden Zeit des

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 340

1888 - Habelschwerdt : Franke
340 Nach der Rückkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Don Pedro, dein Sohne Johanns Vi., selbständig, 1821. 4. Der griechische Befreiungskampf, 1821—1829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfassungskämpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Türkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetäria, arbeitete schon längst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Süden zugleich vorbereitet. a) Im Norden rückte Alexander Upsilanti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar an die Donauländer vor und ries die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Türken auf. Aber er fand wenig Anklang; von den Türken besiegt, flüchtete er nach Österreich, wo er auf Munkatfch gefangen gehalten wurde. b) Im Süden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstürmten Tripolitza. Der Nationalkongreß zu Piada verkündigte die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes und wählte einen Präsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Türken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. Überall bildeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. c) Die Griechen in Not. Die Lage der Griechen wurde aber eine verzweifelte, als Mehemed Ali von Ägypten, der mächtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte. Die Festung Missolungi mußte sich ergeben, und schon schickte sich das ägyptische Heer an, Messenien, das Bollwerk der griechischen Macht, zu erobern. d) Die Rettung. Da traten England, Rußland und Frankreich für die Griechen ein und zwangen durch den Sieg von Navarin den Sultan, die Feindseligkeiten einzustellen. Griechenland wurde unabhängig und erhielt in Otto, dem Sohne des kunstsinnigen Königs Ludwig von Bayern, einen König. Ende der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. 7. I)ie Zeit des Ariedens, 1815—1840. a) Die heilige Allianz, 1815. Um für die Folge ähnliche Zustände zu verhüten, wie sie die Zeiten der Revolution herbeigeführt, beschlossen die Monarchen, noch als sie in Paris anwesend waren, in der sogenannten heiligen Allianz, fortan durch Gerechtigkeit und Liebe den Frieden der Völker aufrecht zu erhalten.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 278

1888 - Habelschwerdt : Franke
278 Hof, dessen Pracht eine außerordentliche war, erforderten große Summen, die nur durch hart empfundene Stenern aufgebracht werden konnten (erste allgemeine Kopfsteuer), d) Kunst und Wissenschaft. Nicht minder groß waren aber die Summen, die der freigebige König für die Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgab, wodurch der Glanz des jungen Königtums erhöht wurde. Schon 1694 hatte er in Halle eine Universität gegründet, an der Christian Thomasins, Samuel Pusendorf, August Hermann Francke und der Philosoph Wolff wirkten. In Berlin schuf der Architekt Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus und die Reiterstatue des Großen Kurfürsten. Ferner wurde hier die Akademie der Künste und die Akademie der Wissenschaften gegründet. Trotz der hohen Abgaben war selten ein Monarch so beliebt wie Friedrich I. Sein Lebensabend wurde durch eine in Preußen ausgebrochene Pest getrübt. Er starb 1713. ' Ii. Friedrich Wilhelm I., 1713—1740. Noch ehe er seine Regierungsthätigkeit, in der sich Herrschaft und Arbeit vereinigen sollten, recht entsalten konnte, nahmen ihn die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch. 1 Auswärtige Politik. Beim Antritte seiner Regierung waren noch zwei Kriege im vollen Gange, die ihm schließlich ansehnliche Erwerbungen einbrachten. a) Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils zur Entschädigung für das zur oranischen Erbschaft gehörige Orange, teils auf Grund alter, von Kleve aus bestehender Ansprüche. d) Beteiligung am nordischen Kriege. Die Nachbarschaft der kriegsbedürftigen Schweden, die sinkende Macht derselben, welche die Besetzung der wichtigen Odermündungen durch eine andere Großmacht möglich machte, sowie die kriegerische Unruhe des jetzt flüchtigen Königs Karl Xii. bewogen Friedrich Wilhelm, auf das Anerbieten der schwedischen Regierung einzugehen, Stettin zu besetzen. Als aber der plötzlich zurückkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht billigte, beteiligte sich der König an der

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 291

1888 - Habelschwerdt : Franke
291 aufblühte, nicht verschmerzen. Ihr Minister Kaunitz strebte darum, da das englische Bündnis Österreichs Absichten wenig entsprach, nach neuen Verbindungen: a) Elisabeth vou Rußland, von persönlichem Hasse gegen Friedrich erfüllt, war schon seit 1746 auf Österreichs Seite; b) ferner versprach Sachsen, dem Bündnisse beizutreten; c) auch Frankreich verließ die seit Jahrhunderten gegen Habsburg verfolgte Politik und schloß sich Österreich an. Später traten noch Schweden, das Reich und Spanien gegen Friedrich auf. Demgegenüber sah Friedrich seinen natürlichen Verbündeten in England, das in Amerika in Grenzstreitigkeiten mit Frankreich verwickelt und um sein Kurfürstentum Hannover besorgt war. B. Charakter des siebenjährigen Krieges. Bei dieser Verwickelung so vieler Mächte tu den Kampf mußte der Krieg ein europäischer werden. Es handelte sich in demselben für Preußen auch nicht mehr um den Besitz Schlesiens, sondern um seine Existenz. Die Waffenerfolge Englands in dem zu gleicher Zeit zwischen Frankreich und England stattsindenden Seekriege blieben nicht ohne Rückwirkung auf Preußeus Lage. C. D er Krieg. a) Der sächsisch-böhmische Jdbjuö, 1756. — Pirna, Lowofitz. — Friedrich war über die gegen ihn gefaßten Angriffspläne durch einen Dresdener Kanzlisten unterrichte: und beschloß, durch einen raschen Schlag die Verbündeten zum Aufgeben ihrer Absichten zu nötigen. Da ihm der Besitz Sachsens zu einem Kriege gegen Österreich notwendig erschien, fiel er unvermutet dort ein, schloß das sächsische Heer bei Pirna ein und schlug das zum Entsätze heranziehende Heer der Österreicher bei Lowofitz zurück. Die sächsische Armee mußte hierauf die Waffeu strecken. Die Folge dieses Einfalles war, daß Friedrich vom Regensburger Reichstage mit der Reichsacht belegt wurde und Maria Theresia Veranlassung erhielt, die Franzosen und Russen zur Hilfe zu bewegen. Friedrich hingegen ließ zu seiner Rechtfertigung die im Dresdener Archive gefundenen Beweise der feindlichen Anschläge gegen ihn veröffentlichen. b) Glückliche Verteidigung Friedrichs nach drei Seiten in den Fetd-jugkn 1757 und 1758. 19*

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 313

1888 - Habelschwerdt : Franke
313 bis 1792), in welchem die Türkei unglücklich kämpfte, hatte Preußen gegen die Vorherrschaft Rußlands ein Bündnis mit Polen geschlossen, welches von Rußland ebenfalls bedroht war. Unter dem Beifalle Preußens machten die Polen Anstalten, innere Mißbrauche zu beseitigen. Die Verfassung vom 5. Mai 1791 änberte das Wahlreich in ein konstitutionelles Erbkönig-tutn um, hob das liberum veto auf, milderte das Los der Bauern und gestattete Religionsfreiheit. Katharina aber erkannte die neue Konstitution nicht an und bewog eine Anzahl polnischer Großen zur Konföberation von Targowicz, 1792, um das Wahlreich wiederherzustellen. Zugleich rückte eine russische Armee in Polen ein, und die polnischen Patrioten, mit Thaddäus Kosziusko an der Spitze, mußten der Übermacht weichen. Preußen, dessen Grenzgebiete durch die polnischen Unruhen gefährdet waren, einigte sich nun mit Rußland über eine weitere Teilung Polens. Rußland erhielt die östliche Hälfte von Litauen, Preußen außer den Städten Danzig und Thoru ungefähr das heutige Großherzogtum Posen als „Südpreußen." d) Dritte Teilung Polens, 1795. Polen war seit 1793 ganz in der Abhängigkeit von Rußland und mußte sein Heer vermindern. Die Auflösung desselben veranlaßte aber einen neuen Aufstand, an dessen Spitze wiederum Kosziusko trat. Die Russen mußten Krakau und Warschau räumen; die Verfassung von 1791 wurde wiederhergestellt. Zuerst rückte Friedrich Wilhelm Ii. mit einem Heere in Polen ein, nahm Krakau und belagerte Warschau. Dann zogen russische Truppen unter dem furchtbaren General Suwarow heran. Kosziusko wurde bei Macziejowice geschlagen, Suwarow nahm Warschau nach einem furchtbaren Blutbade ein. Bei der nun folgenden vollständigen Auslösung Polens suchte Rußland Preußen ganz zurückzudrängen. Erst als letzteres sich aus dem Kriege, den die vereinigten Mächte gegen Frankreich begonnen (1. Koalitionskrieg), durch den Separatfrieden zu Basel (1795) zurückgezogen hatte, konnte es seinen Einfluß so weit geltend machen, daß es an der Teilung teilnahm. Es erhielt das Land zwischen Weichsel, Bug und Njemen unter dem Namen „Neuostpreußen." Österreich bekam Westgalizien, Rußland den übrigen Teil von Litauen.

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 321

1888 - Habelschwerdt : Franke
berg und Baden abtreten. Es verlor seine Bedeutung in Deutschland. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Baden wurde ein Großherzogtum. (1) Weitere Folgen des Krieges. Napoleon benutzte nun das gewonnene Übergewicht, um seine Verwandten mit reichen Besitzungen auszustatten und seine Verbündeten immer mehr an das französische Interesse zu ketten. In Neapel stürzte er die bourbonische Dynastie und übertrug die Regierung seinem Bruder Joseph. Die Republik Holland wurde in eine Monarchie umgewandelt und erhielt Napoleons Bruder Ludwig zum Könige. Seinem Schwager Mnrat gab er das Großherzogtum Berg. Auch die Marschülle Napoleons erhielten glänzende Kronlehen. F. Auflösung des römischen Reiches deutscher Nation, 1806. Hieraus arbeitete Napoleon an der Zersetzung des Reiches, in welchem Sinne auch der Kurerzkanzler Fürst Dalberg thätig war. Die süddeutschen Fürsten betrieben um ihrer Sicherheit willen den Anschluß an Frankreich; mit ihnen allein wurde auch eine Art Unterhandlung gepflogen. Im übrigen wurde die Akte, welche das deutsche Reich auflöste, in Paris fertig gestellt und dort am 17. Juli unterzeichnet. Vier Kurfürsten und 12 Fürsten sagten sich durch dieselbe vom deutschen Reiche los und vereinigten sich als „Rheinische Bundesstaaten" (Rheinbund); alle Reichsgesetze wurden für sie als ungültig erklärt. Protektor des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Franz Ii. ließ nun durch seinen Gesandten in Regensburg erklären, daß er die Kaiserkrone niederlege und die Unterthanen von ihren Pflichten entbinde. Seit 1804 führte er schon den Titel Kaiser von Österreich (Franz I.). 2. Preußens Erniedrigung im Kriege mit Wapoteon 1806-1807. ' (4.' Koatitiünskrieg.) A. Preußens Lage. Obgleich Preußen entschlossen war, während des 3. Koalitionskrieges strenge Neutralität zu bewahren, wurde es doch zu einer kriegerischen Haltung herausgefordert, als Napoleon rücksichtslos durch Auspach marschierte. Friedrich Wilhelm Iii. und Alexander I. von Rußland schlossen daher zu Potsdam einen Vertrag, demzufolge Preußen den Frieden zwischen den streitenden Parteien vermitteln oder im Dezember 1805 der Koalition bei-

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 367

1888 - Habelschwerdt : Franke
367 B. Rüstungen. a) Stimmung in Deutschland. Die würdige Abwehr gallischen Übermutes durch König Wilhelm hatte eine freudige Aufregung in ganz Deutschland zur Folge. Die bitteren Gefühle, die vor unferner Zeit die deutschen Stämme gegen einander aufgeregt hatten, wurden von der Macht patriotischer Begeisterung erstickt. Süddeutschland, auf dessen Abfall von Preußen Napoleon gebaut hatte, trat nach dem Vorgänge des hochherzigen Königs von Bayern auf die Seite des Norddeutschen Bundes und hielt mit den militärischen Vorbereitungen in Preußen gleichen Schritt. Der vom Könige erneuerte Orden des Eisernen Kreuzes erinnerte an den gleich freudigen Aufschwung der Nation in den Befreiungskriegen. b) Die Mobilmachung ging auf deutscher Seite-nach einem von dem Chef des Generalstabes, General von Moltke, höchst sorgfältig ausgearbeiteten Plane vor sich, demzufolge die ersten Abteilungen binnen zehn Tagen an der französischen Grenze stehen mußten. Levensgang des Grafen Moltke. Hellmuth Graf Moltke, preußischer Generalseldmarschall (seit 1871), ist am 26. Oktober 1800 in Parchim (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Er verlebte eine Jugend unter Entbehrungen, trat 1819 ins dänische Militär ein, 1822 in preußische Dienste. Nach einem 3 jährigen Kursus in der allgemeinen Kriegsschule zu Berlin wurde er auf Grund seiner Leistungen zum topographischen Bureau des großen Generalstabes kommandiert. Von 1835—1839 war er, von der preußischen Regierung beurlaubt, in der Türkei. Im Jahre 1857 übernahm er die Geschäfte als Chef des großen Generalstabes. Die Pläne der siegreichen Feldzüge in den Jahren 1864, 1866 und 1870—1871 sind wesentlich sein Werk. Seit der Einigung Deutschlands ist Gras Moltke ein pflichttreues Mitglied des deutschen Reichstages. e) Die Ausstellung der deutschen Heeresmassen erfolgte in drei Armeen: Die 1. Armee unter dem Befehle des Generals von Steinmetz versammelte sich als rechter Flügel längs der Saar bis Saarlouis; die 2. Armee, das Centrum, unter dem Prinzen Friedrich Karl, hatte mit' der Hauptmacht die Eisenbahnlinie Homburg bis Neustadt a. d. H. besetzt; die . 3. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der linke Flügel, hatte für den Schutz Süddeutschlands zu sorgen und
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