Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide.
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Iv.
Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas
und Scheide.
Ad das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Land- § 138.
schaft an, die als das Mündungsland des Rheins, der Maas Gliederung,
und der Scheide manche eigenartige Züge besitzt. In ihren
Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die Niederlande,
Belgien und Luxemburg. Naturgebiete: 1) Das Bergland
des südlichen Belgien oder Hochbelgien, 2) das Belgische
Hügel- und Flachland, 3) das Geestland, 4) die Marsch-
gebiete und die Küste.
A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft
1. Das Bergland des südlichen Belgien oder
Hochbelgien,
a) Das Landschaftsbild.
Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich § 139.
in zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Ardennen.
Plateau der Ardennen. Die höchsten, über 500 m gelegenen
Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die
tiefer gelegenen, die ein etwas günstigeres Klima haben, sind mit
großen, zum Teil noch urwaldartigen Wäldern bedeckt.
Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen Schönheit
Täler ihrer Nebenflüßchen sind reich an landschaftlichen Schönheiten, insbesondere
Die Zerklüftung der Talwände wird besonders dort, wo an Stelle von Grau- des Maastales,
wacke und Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine
auftreten, malerisch. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahl-
reiche Höhlen von oft wunderlichem Bâu. Auf der nordöstlich gerichteten
Strecke von Namur (namiir) bis Lüttich (vlâm. Luik, franz. Liège, spr. g wie
in logieren), wo das Maastal etwas breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr
Schönheiten. Zu wilden Formen steigen die Felswände empor, tippige Fluren,
Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen schmücken den fruchtbaren Talboden,
und die freundlichen Dörfer bilden eine fast ununterbrochene Kette.
b) Das Kulturbild.
Auf den Hochflächen der Ardennen konnte sich der Acker- § 140.
bau neben der Forstwirtschaft nur wenig entwickeln, oder er Anbau,
mußte vor Heide und Moor ganz zurückweichen! In den Tälern
hat sich ein umso reicheres Kulturbild entfaltet.
Namentlich die nördlichen Täler sind dicht bevölkert. Ein un¿ 7ngj{?sltvie
ausgedehnter Steinkohlenbergbau, dessen Mittelpunkt die Städte ""
Lüttich (170000 E.), Charleroi (scharlrua) und Möns (mongs)
sind, hat dort eine rege und vielseitige Gewerbtätigkeit ins
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Holland Niederlande Belgien Luxemburg Belgien Belgische
Hügel- Belgien Sedan Namur Charleroi
Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide. 233
höchste Entwicklungsstufe stellt die berühmte Spitzenfabri-
kation von Brüssel (mit Vororten über 600000 E.), Brügge
(50000 E) und Mecheln (60000 E.) dar. Zur Leinenindustrie
gesellte sich fast überall das Baumwollgewerbe. Sein Hauptsitz
ist ebenfalls Gent. Auch Antwerpen (300000 E.) ist sehr
gewerbtätig. Seine Entwicklung zur Industriestadt war eine Folge-
seiner hohen Bedeutung als Schiffahrts- und Handelsplatz. Nächst
Hamburg ist Antwerpen der verkehrsreichste Hafen des Fest-
landes Europa. Die wichtigsten Erwerbszweige der Küsten-
bewohner sind Fischerei und das Badeleben, das sich an
zahlreichen Künstenorten während des Sommers entwickelt.
3. Das Geestland,
a) Das Landschaftsbild.
Unter Geest versteht man sandige, gewohnlich etwas erhöhte § 143.
Bodenstrecken, die nur ein dürftiges Pflanzenkleid tragen und meist Geestgebiete.
Heiden oder an tiefen Stellen Moore bilden. Zwischen der un-
tern Scheide und der Maas liegt das öde Heidegebiet der Campine,
zwischen dem Rhein und der Ijssel (eissei) breitet sich die Sand-
scholle der Veluwe (bis über 100 m hoch) aus, und den Raum
zwischen Ijssel und Ems nehmen die Geestgebiete Overijssel und
Drenthe (d. h. drei Landschaften) ein.
Die Bodendecke derselben ist nicht überall gleich. Nördlich vom Rhein
besteht sie aus Sand- und Geröllmassen, die von nordischen Gletschern
zusammengetragen worden sind, während die Sandmassen der Campine von den
Gewässern, die längs des Eisrandes nach W zogen, aufgeschüttet wurden, also
sog. Decksande sind.
b) Das Kulturbild.
Ein sehr großer Teil des Geestlandes ist ohne Kultur. Im
Bezirk Drenthe sind nur 13 % des Landes bebaut, 25 % dienen
als Weiden und Wiesen und 54 % sind nutzlos.
Es ist zu unterscheiden zwischen Heide und Moor. Dieh^a¿*^r
Heide dient vor allem der Schafzucht. In jüngster Zeit hat auch Fdinkoion^n.
ihre Verwendung als Ackerland Fortschritte gemacht. Noch mehr
Erfolg hatte die Anlage von Moor- oder Fehnkolonien. Es wer-
den Entwässerungskanäle angelegt, die zugleich der Schiff-
fahrt dienen, die oberste Moorschicht wird abgestochen und dann
der Untergrund durch Mischung mit andern Bodenarten und mit
Düngstoffen fruchtbar gemacht. Die erste Moorkolonie wurde
im Jahre 1650 angelegt. Seitdem sind über 1300 qkm Moorboden
in Acker- und Gartenland verwandelt worden.
Boden-
schichten
§ 144.
Anbau-
fähigkeit.
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Die Oberrheinische Tiefebene und das Lothringische Stufenland. 331
Mannheim wurde Umschlagsplatz für den Warenverkehr nach
Süddeutschland und Österreich und deshalb mit großartigen Hafen-
anlagen versehen. Darmstadt (90000 E.) und Karlsruhe
(130000 E.) blühten als Residenzstädte auf.
In der Lage der Rheinstädte fällt auf, daß alle größeren, deresrhde-iuun{fr
wie Speyer, Mannheim, Ludwigshafen, Worms (45000 E.)
und Mainz, auf der nördlichen Stromstrecke liegen. Auf der
südlichen waren die Rheinufer vor den Regulierungsarbeiten, die
seit 1840 ausgeführt worden sind, nicht besiedelungsfähig. Auch
ist dort der Strom, weil er in breiterem und flacherem Bette fließt, •
wenig schiffbar. Erst in jüngster Zeit wurde die Rheinschiffahrt
bis Straßburg und Basel hin ausgedehnt.
Die meisten Städte der Oberrheinischen Tiefebene sind auch Qewerbtatig-
Sitz einer regen und vielseitigen Gewerbtätigkeit geworden.
4. Das Lothringische Stufenland,
a) Das Landschaftsbild.
Wasgenwald und Hardt gehen nach W in das Lothringische § 258.
Stufenland über. Dieses bildet im S ein formenreiches Berg- Abdachung,
land, während es sich nach N hin senkt und verflacht und
allmählich in ein wellenförmiges Hügelland übergeht. Dieses
letztere Gebiet ist besonders zwischen Mosel und Saar reich an
kleinen Seen, die den Namen Weiher führen.
An der Bodenbildung haben verschiedenartige Gesteinsschichten Anteil, Gesteinszonen.
Der Buntsandstein, der die höchste Erhebungsstufe im S bildet, wird im W
bandartig von jüngeren Schichten des Muschelkalks, Keupers und Jura-
kalks überlagert, die nach ihrem Alter aufeinanderfolgen. Der Jurakalk bildet
im ganzen W die Oberfläche. Im N schiebt sich zwischen Hardt und Hunsrück
ein Steinkohlengebirge ein.
Den südlichen Abschluß des Lothringischen Stufenlandes ^sgubiwe
bilden die Sichelberge oder Les Monts Faucilles und das
Plateau von Langres, den westlichen die Argonnen (v. kelt.
arguna = Wald), ein langgestreckter, schmaler Höhenzug (Rich-
tung ?), der trotz seiner mäßigen Erhebung (von 300—500 m)
wegen seiner undurchdringlichen Waldungen dem Verkehr große
Hindernisse darbot. Im N gliedern sich an ilm die Ardennen
(Arduenna = Hochland, v. kelt. arda — hoch, lat. arduus) an.
Die stufenförmige Abdachung des Gebietes ist deutlich Flüsse,
an dem Wasserabfluß zu erkennen. Dieser sammelt sich in drei,
fast parallel nach N gerichteten Flußrinnen, in der Mosel, Saar
und Maas. Die Mosel entspringt am Südende, die Saar, ihr
Nebenfluß, im mittlem Teil des Wasgenwaldes. Beide durch-
fließen auf ihrem Oberlaufe waldreiche Landschaften. Die Maas
kommt von dem Plateau von Langres und begleitet den
Argonnen wald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
110 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide.
An der Spitze der französischen Republik stebt ein Präsident, der von der
Nationalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit auf 7 Jahre gewäblt
wird. Die Nationalversammlung besteht aus zwei Kammern, aus dem Senat
und der Deputiertenkammer. Das Land ist in 86 Departements ein-
geteilt, an deren Spitze je ein Präfekt steht, dem wieder ein Generalrat zur
Seite gestellt ist.
Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur r ö m i s ch - k a t h o l i s ch e n K i r ch e,
nämlich 98°/o, gegenüber nur 1,6°/o (= > Miß.) Protestanten.
Iv.
Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas
und scheide.
An das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Landschaft an,
die als das Mündungsland von drei bedeutenden Strömen, des
Rheins, der Maas und der Schelde, manche eigenartige Züge be-
sitzt. In ihrem Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die
Niederlande, Belgien und Luxemburg.
A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft.
1. Jas Aergland des südlichen Wetzten oder Kochvetgien.
§ 119. Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich in
zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Plateau
der Ardennen. Die höchsten, über 500 m hoch gelegenen Gebiete
bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen,
die ein günstigeres Klima haben, sind mit großen, zum Teil noch
urwaldartigen Wäldern bedeckt.
Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen
Täler ihrer Nebenslüßcheu sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Tie
Zerklüftung der Talwände wirkt besonders dort, wo an Stelle von Granwacke und
Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine auftreten, malerisch.
Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahlreiche Höhlen von oft wunder-
lichem Bau. Auf der nordöstlich gerichteten Strecke von Namnr (namür) bis
Lüttich (vlam. Luit, franz. Liege, spr. g wie in logieren), wo das Maastal etwas
breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr Schönheiten. Zu wilden Formen
steigen die Felswände empor, üppige Fluren, Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen
schmücken den fruchtbareu Talbodeu, und die freundlichen Dörfer bilden eine fast
ununterbrochene Kette.
2. Jas Melgische Kugel- und Itachtand.
§ 120. Au die Ardennen setzt sich nach Nw ein Hügelland an, das
allmählich zum Flach lande übergeht und sich dann zur Meeres-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]