Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

4. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 47

1904 - Trier : Lintz
Die Eifel und ihr nördliches Vorland, 47 3. pte Gifel und ihr nördliches Vorland. Nördlich von der Mosel breitet sich, im 0 bis an den Rhein § 47. reichend, im W mit den Ardennen zusammenhängend, das große Gebügs- platean der Eifel (von kelt. ap, lat. aqua = äöafser, also Wasserland; pag-ns Etiinsis, der Eifelgäu, lag i. Umkreise der Stadt und Abtei Prüm) aus. Der höchstgelegene und rauheste Teil ist die Schneifel (d. i. Schneeeisel). Die Wasserscheide, von der die Eiselgewüsser (welche sind die bedeutendsten?) nach allen Seiten rinnen, bildet aber eigen- tnmlicherweise der nördlicher und schon etwas tiefer gelegene Ziller Wald. Im Nw schließt sich das Hohe Venn (= Moor) an, ein hochgelegenes, regenreiches Plateau, das fast ganz von Moorsümpfen bedeckt ist. Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen- ablagernngen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden östlich von Aachen ausgefüllt. Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Rheine reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten liegt, aber die bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum Rheine hin, die vulkanische Bordereisel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf die frühere vulkauifche Tätigkeit hiu. Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von 80 nach Nw. In der östlichen war die Gegend des Laach er Sees der Hauptherd der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem Auswurfs- gestern, von Lava, Tuff und Bimsstein, überlagert (Abb. 13). Die andere Vulkanreihe läßt Abbildung 13. Durchschnitt durch einen Vulkanberg, sich 0011 der Mosel Über Dllun Ulid l) Aufgeschütteter Lavaschntt oder Tuff, . , 2) Lavastrom, 3) Aschenkegel. 4) Hohlraum oder Hillesheim bis M die Schneifel ausgesüllt mit er.al.e.er Lava, b> Kraterspalt. Sehr häufig sind In diesem zweiten Vulkangebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare ge- nannt. Von den Tälern der Eifel find namentlich das rebengefchmückte Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 49

1904 - Trier : Lintz
Das Sauerland, das Bergische Land und das Ruhrgebiet, 49 Bei Bonn, der schön gelegenen rheinischen Universitätsstadt, (auf welcher Rheinseite liegt die Stadt?) verläßt der Rhein sein enges Tal und tritt in die freie Ebene ein. Bald darauf nimmt er die Sieg auf, die gleich der Lahn anf dem Ederkopf entspringt. (Richtung?) Abbildung 14. Das Siebengebirge von Rolandseck aus. (Geradeaus der Drachenfels, rechts im Strom Insel Nonnenwerth.) 5. Jas Sauertand, das Wergische Land und das Muyrgeviet. Nördlich von der Sieg breitet sich ein Gebirgsland aus, das im 0 § 49. den Namen Sauerland (— Süderland, vom Münsterland aus betrachtet), im W nach dem Rhein hin aber im Volksmnnd nur das Bergische Land genannt wird. Am höchsten erhebt sich dasselbe im 0, wo sich in nordöstlicher Richtung das Rothaar-Gebirge hinzieht. In ihm gibt es zwei wichtige Ansstrahlnngspunkte von Flußläufen, nämlich den Ederkopf (640m), wo Lahn und Sieg, und den Kahlen Asten- berg, wo Ruhr und Lenne ihren Anfang nehmen. Die beiden letztern schlagen eine nordwestliche Richtung ein. Die Ruhr, der Hauptfluß, muß aber vor dem Höhenzug des Haar sträng nach W umbiegen; sie mündet bei Ruhrort. An der Lenne zieht sich das Ebbe-Gebirge vorbei. In einem kleinen Kalkgebirge liegt bei Iserlohn die berühmte Dechen- höhle, die mit schönen Tropfsteinbildungen geschmückt ist. Das Bergische Land liegt uicht so hoch wie das Sauerland. Die Wupper und ihre Zuflüsse, sowie die uach Sw fließenden Sieg- Kerp, Lehrbuch der Erdkund-', Ausgabe B. 190j. 4

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 19

1904 - Trier : Lintz
Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Vi. Das Weser - Bergland nebst dem Harz und das Münstersche Becken. Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Viii. Das Sudeten-Gebirge und die Schlesische Bucht. D. Ix. Das Norddeutsche Tiefland. A. Die nördlichen Alpen und ihr Vorland. i. Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Von den deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der in den Alpen und zwar in der Schweiz auf dein St. Gotthard ent- springt. In dem Schweizer Hügel- und Flachlande sammelt er seine Quellflüsse. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Die Schweizer Kauptalpen. *) Die Alpenketten und die Hauptgewässer der Schweiz strahlen von dem Gebirgsstocke des St. Gotthard (benannt nach einem Hospiz), der als Paß**) wichtig für den Verkehr von 8 nach N (Gotthardstraße und -bahn!) ist, aus. Seiu kahles Plateau liegt etwa 2000 m hoch. Die nördlich vom St. Gotthard zwischen Reuß und Aare gelegene Titlis-Gruppe hängt mit jenem im Fürka-Passe (Fnrka — Gabe- lung, 2440 m) zusammen. Sie ist benannt nach dem bekanntesten Berg- *) In dem mächtigen Hochgebirges er Alpen, das durch eine großartige Faltenbewegnng, eine Rnnzelung der Erdrinde entstanden ist, unter- scheidet man die Hauptalpen, welche die Mittelzone einnehmen, und die Voralpeu, welche diesen im N und im östlichen Teile der Alpen auch im 8 vorgelagert sind. Die Hauptalpen bestehen fast ausschließlich aus dem k ri st a l l i n i s ch en U r g e st ei n der Erde (Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. s. w.), die Voralpen meist aus Kalkgesteiu, das iu einem Meere abgelagert wurde, weshalb sie auch als Kalkalpen bezeichnet werden. Im Gegensatze zum kristallinischen Gestein, das kleine und größere Kristalle enthält, nennt man Gesteinsarten, die, wie Kalkstein, Sandstein und Schiefer- gestein, im Meere schichtenweise abgelagert wurden, geschichtete oder Sediment- g est eine. Zu den kristallinischen Gesteinsarten gehören auch die vulkanischen G e steine. **) Paß nennt man eine Einsenknng in der Kammlinie des Gebirges, die von den Bewohnern als Übergangsstelle benutzt wird. 2-1-

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 23

1904 - Trier : Lintz
Der Schweizer Jura. 23 Genfer Sees läuft, läßt sich eine 10—20 km breite, bis zum Jura reichende Tiefenzone abgrenzen, die sogar unter 500 m liegt. In dieser Tiefenzone, die sich an der Einmündung der Aare in den Rhein schließlich bis zu 310 m senkt, sammeln sich alle Gewässer, die ihren Lauf nach N und Nw nehmen. Der eigentliche Hauptfluß der Schweiz ist die Aare. (Welche Richtung schlägt diese nach Verlassen des Thuner Sees ein? Wie ändert sie dieselbe und warum?) Nachdem die Aare den Wasserabfluß vom Neuchateler und Biel er See aufgenommen hat, trifft sie mit der Reuß und Limmat, zusammen (wo?). Sie biegt nun nach N um und mündet bald darauf in den Rhein. Der Rhein verläßt, nachdem er noch den Unter-See durchflössen hat, sein Läuteruugsbecken und fließt bis Schasshausen nach W. Er wendet sich dort nach 8, bildet bei Laufen den berühmten Wasserfall und biegt bald darauf wieder nach W um. Bis Bafel, wo er die Schweiz verläßt, behält er diese Richtung bei. Der berühmte Rheinfall bei Schaffhausen ist, was die Wassermasse anbelangt, der bedeutendste in Europa. Der Strom stürzt sich über eine schräg gerichtete Felsenbank, aus der vier Felsen malerisch hervorragen. Von der bewaldeten Höhe des linken Ufers blickt das Schloß Laufen auf das prächtige Bild, das der Rheinfall besonders im Juni und Juli, zur Zeit der Schneeschmelze in den Alpen, darbietet, hernieder. Die Höhe des eigentlichen Falles beträgt am linken Ufer 19, am rechten sogar nur 15 m. 4. Der Schweizer Aura. Die nordwestliche Umwallung der grabenförmigen Einfenknng der § 17. Schweiz wird durch deu langen Gebirgszug des Jura gebildet, der sich gleich den Alpen nach No hinzieht und sich aus dem nach ihm benannten Jurakalk aufbaut. Der 900—1200 m hohe Gebirgszug besteht als ein echtes Faltengebirge aus zahlreichen langgestreckten Parallel ketten, zwischen denen muldenförmige, fchmale und einförmige Längstäler eingesenkt sind. Die Parallelketten werden nur vou wenigen Bergknppen überragt. Die südöstlichste Kette erhebt sich am höchsten, jede folgende nimmt an Höhe ab, weshalb der Jura von der Schweizer Seite aus als eine gewaltige, stark verwitterte Gebirgsmauer, von der französischen als ein sanft ansteigender Landrücken erscheint (Abb. 5). Nach No ver- breitert und verflacht sich der Jura immer mehr. Bedeutende Gipsel sind im S der Cret de la Neige (kräh dö la näj', spr. g wie in logieren, 1720 m) und im nördlichen Teile der Chasseral (1610 in). Aus dem bei Solothuru gelegenen Weißenstein
   bis 10 von 43 weiter»  »»
43 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 43 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 4
7 6
8 0
9 0
10 2
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 8
18 24
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 7
25 0
26 0
27 0
28 1
29 2
30 0
31 1
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 7
39 0
40 2
41 5
42 2
43 0
44 4
45 2
46 0
47 1
48 0
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 1
2 0
3 4
4 2
5 4
6 0
7 1
8 1
9 2
10 0
11 0
12 2
13 0
14 1
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 1
21 11
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 1
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 3
48 8
49 14
50 10
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 2
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 10
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 34
71 1
72 0
73 0
74 1
75 0
76 1
77 2
78 0
79 0
80 1
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 2
93 4
94 0
95 0
96 0
97 1
98 2
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 2
2 0
3 1
4 9
5 3
6 45
7 5
8 0
9 21
10 10
11 13
12 1
13 0
14 48
15 9
16 13
17 0
18 8
19 18
20 4
21 6
22 11
23 3
24 9
25 4
26 2
27 9
28 2
29 10
30 7
31 5
32 20
33 14
34 28
35 9
36 13
37 11
38 3
39 4
40 25
41 0
42 0
43 2
44 7
45 4
46 6
47 41
48 8
49 10
50 0
51 2
52 7
53 8
54 47
55 9
56 4
57 2
58 11
59 13
60 0
61 4
62 8
63 4
64 2
65 2
66 3
67 5
68 6
69 0
70 4
71 10
72 6
73 10
74 16
75 3
76 5
77 8
78 18
79 11
80 12
81 20
82 2
83 42
84 1
85 8
86 14
87 13
88 2
89 2
90 20
91 34
92 0
93 3
94 0
95 31
96 3
97 1
98 7
99 2
100 0
101 3
102 1
103 17
104 15
105 3
106 3
107 2
108 7
109 20
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 13
116 1
117 1
118 5
119 44
120 14
121 1
122 5
123 2
124 1
125 0
126 10
127 25
128 4
129 1
130 7
131 16
132 10
133 18
134 8
135 7
136 64
137 0
138 6
139 38
140 3
141 5
142 2
143 1
144 3
145 11
146 9
147 3
148 25
149 3
150 7
151 4
152 0
153 12
154 1
155 1
156 4
157 12
158 14
159 5
160 12
161 8
162 10
163 9
164 4
165 29
166 13
167 1
168 0
169 0
170 4
171 17
172 24
173 21
174 4
175 4
176 8
177 18
178 8
179 9
180 9
181 5
182 23
183 35
184 7
185 1
186 3
187 9
188 28
189 8
190 8
191 3
192 9
193 45
194 4
195 0
196 0
197 8
198 4
199 11