94
Sachsen.
Königreich
Sachsen.
Wie Deutsch-
land das Herz
Europa's bildet,
so Sachsen das
Herz Deutsch-
lands, welches
in der That „alle
Hauptrichtungen
des deutschen
Culturlebens in
sich vereint."
272 s^Mln.
und
Uber 2v- Mill. Einw.
ä nskie. 9400.
Sachsen hat dem-
nach die größte
Volksdichtigkeit
unter sämmtlichen Län-
dern Deutschlands, ja
unter allen Ländern
Europa's, denn es hat
in letzter Zeit sogar
Belgien um Weniges
überholt.
Die Bevölkerung
ist um so dünner,
je mehr sie sich nur
mit Ackerbau, um
so dichter, je mehr
sie sich außerdem
noch mit anderen
Erwerbszweigen
beschäftigt.
Am schwächsten
ist die Einwohnerzahl
in den Gerichtsämtern
Königsbrück und
Königswartha, die
den ärmsten Boden,
großen Waldbestand
und keine Industrie
haben. Am dichte-
sten sind die Schön-
burg'schen Receß-
Herrschaften bevöl-
kert.
Wie in Europa und
Deutschland, so nimmt
also auch in Sachsen
die Bevölkerung von
Nordost nach Süd-
west zu.
Sachsen
wird vom
291/2° und
32-/2°
östl. Länge
begrenzt
und vom
51° nördl.
Breite
durchschnitten.
Die größte
Länge des
Landes beträgt
von Ost nach
West 30 Mln.,
die größte
Breite von
Süd nach
Nord 20mln.
Der Umfang
seiner Gren-
zen hat eine
Ausdehnung
von
1631/2 Mln.
Grenzen und Gestalt.
Physikalisch hat Sachsen
nur auf der südlichen Seite,
und auch hier nur zum Theil,
eine natürliche Grenzmauer:
das Erzgebirge mit
dem Elslergebirge,
das Elbsandstein-
und lausitzer Gebirge.
Nach Osten, Norden und
Westen ist es offen.
Politisch grenzt Sachsen
im Norden
an die preußischen Provinzen
Schlesien und Sachsen;
im Westen
an die Provinz Sachsen,
- das Herzogthum Alten-
burg,
- - Großherzogthum
Weimar,
- - Fürstenthum Neust-
Grei),
- - Fürstenthum Reich-
Schlei;,
- - Königreich Daiern,
und
- - Königreich Böhmen;
im Süden
an das Königreich Böhmen;
im Osten
an das Königreich Böhmen
und
- die preußische Provinz
Schlesien.
Was seine Gestalt betrifft,
so gleicht Sachsen im Ganzen
einem rechtwinkligen
D r e i e ck, dessen rechter Winkel
bei Leipzig ist.
Gebirge, Hoch-
In vertikaler Hinsicht nimmt
Sachsen an den hauptsächlichsten Bo-
denformationen Deutschlands Theil,
dem deutschen Mittelgebirge und dem
norddeutschen Tiefland, und zwar so,
daß 3/io der Oberfläche Gebirgs-
land, 4/io Hüg elland und 3/i0
Ebene bilden.
Auch ist eine gewisse Ähnlichkeit
in der ganzen plastischen Construction
Deutschlands und Sachsens wahrzn-
nehmen. Denn wie dort die Alpen,
so hier das Erzgebirge als bestimmend
für den plastischen Bau des Landes
erscheinen.
1. Das Bergland der südwestlichen
Hälfte Sachsens,
a) Das Erzgebirge,
welches sich in südwestlicher Richtung
vom Elbsandsteingebirge bis in die
Quellgegend der Zwickauer Mulde
in einer durchschnittlichen Breite von
5 Mln. und einer Länge von 15 Mln.
erstreckt, besteht vorzüglich aus Gneis,
dacht sich allmählich nach Sachsen ab
und zeigt einen steilen Abfall nach
Böhmen.
Seine Erhebung ist durchschnittlich
2500'.
Die höchsten Gipfel (mit ab-
geplatteter, rundlicher Form, sehr
flachen Kugelsegmenten ähnlich), sind
der Keuberg in Böhmen (3800'),
der Fichtelberg bei Oberwiesenthal
(3700').
Eine Linie von Schneeberg nach
Zwönitz, Thum, Wolkenstein, Frauen-
stein und Schmiedeberg bezeichnet die
Grenze des oberen Erzgebirges,
und eine Linie von Zwickau nach
Mittweida, Hainichen, Siebenlehn und
Tharandt bezeichnet die Grenze des
niederen Erzgebirges.
Das Gebirge ist das bewohnteste
Deutschlands und hat durch die außer-
ordentlich reiche Industrie noch höhere
Bedeutung als durch seinen Erzreich-
thum, welcher dem Gebirge den Na-
men verliehen.
I)) Das Elstergebirge
bildet die südwestliche Fortsetzung des
Erzgebirges mit einer durchschnittlichen
Erhebung von 1600' ohne eigentliche
Kammbilduug, daher auch hier bedeu-
tende Eisenbahnanlagen ohne zu erheb-
liche Schwierigkeiten möglich waren.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
98
Sachsen.
Verfassung und Regierung.
Das Land ist mit dem 4. September 1831 in die Reihe
der konstitutionellen Staaten getreten und wird seit 1854 vom
König Johann aus dem Hause Wettin regiert.
Die höchste Staatsbehörde bildet das
Hesammtmmi sterium.
Dazu gehören:
1. Das Justizministerium, welchem
1 Oberappellationsgericht,
4 Appellationsgerichte,
17 Bezirksgerichte,
122 Gerichtsämter
untergeordnet sind;
2. das Finanzministerium, unter welches
4 Steuerkreise und ( zur Erhebung der direkten
23 Steuerbezirke > Steuern,
19 Hauptzoll- und Hauptsteueramtsbezirke zur Er-
Hebung der indirekten Steuern (mit Ausnahme
der Stempelsteuer)
gehören;
3. das Ministerium des Innern, dessen Ressort
4 Kreisdirektionen und
14 Amtshauptmannschaften
bilden.
Anm. Dieselben umfassen nicht mit die 5 Receß-
Herrschaften des Hauses Schönburg.
4. das Ministerium des Kriegs.
Unsere Soldaten bilden das 12. Armeecorps des
deutschen Heeres mit 1% der Bevölkerung im Frieden.
— Commandant ist der Generalfeldmarschall Kronprinz
Albert von Sachsen.
Das sächsische Heer besteht aus
3 Divisionen (2 Infanterie, 1 Cavallerie),
7 Brigaden (4 Infanterie, 2 Cavallerie, 1 Artillerie),
17 Regimenter (9 Infanterie, 6 Cavallerie, 2 Artillerie).
5. Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts,
welches Uber
1 Landesconsistorium,
4 Kreisdirektionen,
37 Superintendenten,
11—1200 Geistliche (886 Kirchspiele),
ca. 6000 Lehrer
gesetzt ist.
Die höchste Kirchengewalt in der lutherischen Kirche
Sachsens haben die in Evangelicis beauftragten Staats-
minister.
6. Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten.
Dazu kommt noch, aber nicht als Staatsbehörde,
das Ministerium des königlichen Hauses.
Provinzen, Städte
Das Land wird in 4 Kreisdirektionsbezirke getheilt,
und zwar in den
Dresdner
Leipziger ( Kreisdirektionsbezirk.
Znnckauer 1
und Mutzner
Im Südwesten der Zwickauer Kreisdirektion findet sich
das Voigtland, welches durch eine Linie vom Rammelsberg
aus in nordwestlicher Richtung zwischen Göltzsch und Zwickauer
Mulde vom übrigen Gebiete abgeschnitten wird.
Der Bautzner Kreisdirektionsbezirk ist fast gleich der sächsi-
schen Oberlausitz, ausgenommen die Gegend von Bischosswerda.
Das ganze Land hat
142 Städte,
die 2/s (1 Mill.) der Bevölkerung enthalten, und
3294 Landgemeinden.
Im Vergleich zu anderen Ländern besitzt Sachsen sehr
viel Städte. Aus noch nicht ganz 2 s^Meilen kommt eine
Stadt. Die meisten Städte liegen auf dem flachen Nord-
abhange des Erzgebirges. Auf 1 ^Meile kommen 12 Ort-
schasten.
Unter den 142 Städten sind
7 über 20,000 Einw.:
Dresden, 177,000 Einw. Aus der durch die Anlegung einer
Fähre, wendisch Trasi, entstandenen sorbischen Ansiedelung
ist die schöne Residenz hervorgegangen, die volkreichste
Stadt, die wichtigste Kunststadt Sachsens. Zugleich ist
Dresden in neuerer Zeit außerordentlich reich an indu-
striellen Anlagen, wodurch freilich die herrliche Natur
in gewisser Hinsicht beeinträchtigt wird.
Leipzig, ziemlich 107,000 Einw. Diese Stadt ist, wie der
Name besagt (Lipzk von Lipa — Linde, also Lindenau),
sorbischen Ursprungs. Durch deutsche Fürsorge ist sie
gewachsen (Oster- und Michaelismesse unter Otto dem
Reichen, 1156—90) und bildet jetzt die zweite Handels-
stadt des deutschen Reiches, einen Hauptsitz deutscher
Wissenschaft und einen der wichtigsten Gedenksteine deut-
scher Tapferkeit.
Chemnitz, 68,000 Einw. Gab die bei den Sorben heimische
Leinweberei zur Gründung des Ortes Veranlassung, in-
dem sich die Gegend zur Anlage großer Bleichen eignete,
so verdankt die Stadt auch ihre Blüthe lediglich der ge-
werblichen Thätigkeit.
Zwickau, 27,000 Einw. Schon frühe blühte die Stadt auf,
da sie an der großen Handelsstraße von Nürnberg nach
Leipzig gelegen war. Ihre jetzige Bedeutung verdankt sie
jedoch vor Allem dem neueren Aufschwung deskohlenbaues.
Plauen, 23,000 Entw., ist der Hauptort iu Deutschland für
die Weberei weißer Baumwolleuwaareu, sowie für Weiß-
stickerei; überhaupt aber ist sie eine der gewerblichsten
Städte Sachsens.
Glauchau, 22,000 Einw. Die größte Stadt der Schönburg-
schen Receßherrschasten und Sitz der Gesammtbehörden
dieses Hauses. Zugleich ist Glauchau infolge der Fabri-
kation von wollenen und halbwollenen Stoffen eine außer-
ordentlich bedeutende Fabrikstadt Sachsens, ja in dieser Be-
ziehung einer der wichtigsten Plätze von ganz Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Personennamen: Johann Kronprinz
Albert Bischosswerda Otto
Sachsen.
99
und Dörfer.
emerkungen.
Freiberg, ziemlich 22,000 Einw. Wie die Stadt ihren Ursprung
der Entdeckung der Silbererzgänge im 12. Jahrhundert
verdankt und infolge dessen das sächsische Bergwesen
begründet hat, so ist sie auch noch heute der Mittelpunkt
desselben. Zugleich bildet sie die Wiege der Reformation
im ^beninischen Sachsen, wie eine der Grabstätten
unserer Fürsten (von Heinrich dem Frommen, f 1451,
bis mit Georg Iv., f 1694). Auch in künstlerischer Hin-
sicht (goldne Pforte) ist sie nicht ohne Bedeutung.
10 Städte zwischen 20,999 und 19,999 Einw.:
Meerane, 19,000 Einw.
Zittau, ziemlich 18,000 Einw.
Crimmitzschau, 15,000 Einw.
Bautzen, 13,000 Einw.
Neichenbach, ziemlich 13,000 Einw.
Annaberg , ziemlich 12,000 Einw.
Meißen, 11,000 Einw.
Werdau, 11,000 Einw.
Großenhain, 10,000 Einw.
Döbeln, 10,000 Einw.
29 Städte zwischen 10,000 und 5000 Einw.
Die größten Dörfer sind um Leipzig, Zittau, Zwickau
und Chemnitz.
Das bevölkertste Dorf ist
Reudnitz, über 9400 Einw.
Das größte selbständig entwickelte Fabrikdorf ist
Seishennersdorf, über 6300 Einw.
Sehr verschieden sind die Dörfer um Leipzig und Dres-
den, und die auf dem oberen Erzgebirge und im Voigtlande.
Finden sich dort vielfach schöne Villen, so hier noch schindel-
bedachte Holzhütten.
Zu den Schönburg'schcn Receßherrschaften gehören
in der Zwickauer Kreisdirection 9 Städte:
Hartenstein, Hohenstein,
Lößnitz, Ernstthal,
Cattnberg, Meerane
Lichten stein, und
Glauchau, Waldenburg;
in der Leipziger Kreisdirection 3 Städte:
, Penig,
Burgstädt und
Lunzenau (zum Theil).
Im Ganzen bilden die Schönburg'schcn Besitzungen ein
Gebiet von 6% Hwln. mit mehr als 131,000 Einw.
Sachsen, in seinem einstigen Bestände die Wiege der
deutschen Reformation, das Land, welches in jenen Tagen eine
so hohe, bedeutungsvolle Stelle innerhalb des deutschen Reiches
einnahm, sank doch nach Beendigung des 30jährigen Krieges
je mehr und mehr, bis es endlich im Jahre 1815 über
3/t Million seiner Bewohner und über die Hälfte seines Be-
sitzthums (367*/2 □Meilen)*verlor. Seitdem ist es durch die
Trefflichkeit seiner Fürsten, wie durch die Rührigkeit seiner
Bewohner stetig gewachsen, so daß es ist, wie Grube treffend
bemerkt, „als ob es feine Kraft in dem Maße concentrirt hätte,
als unglückliche politische Verhältnisse ein Stück nach dem an-
dern von diesem Lande abgerissen haben. Die glückliche Ein-
heit von Lust an gelehrter Forschung und der Praxis eines
regen Fabriklebens, von kaufmännischem Handelsgeist und
musikalischem Sinn, von bürgerlicher Einfachheit und Sinn
für äußere Eleganz und Schönheit hat sich das Meißnische
Sachsenland nicht zerreißen lassen." Für dieses innere Wachs-
thum spricht schon die eine Thatsache, daß das so verkleinerte
Sachsen jetzt über y2 Million Bewohner mehr hat, als das
ungetheilte Königreich von 1815. Freilich liegen in einer so
dichten Bevölkerung auch Gefahren sehr ernster Art. Um so
nöthiger ist's uuserm Volke, die wahre Quelle aller Kraft und
Größe aufzusuchen, sich von Neuem zu besinnen auf die große
That seiner Väter und abermals einen Bund zu schließen mit
dem ewigen Quell aller Stärke, mit dem Evangelium von
Jesu Christo.
Berichtigungen.
Seite 23 Spalte 3 unter „weißer Nil." Nach Livingstone'« neuesten Forschungen ist seine Quelle vielleicht auf einem Plateau
(Mondberge, 4-5000') zwischen 10° und 12° südlicher Breite zu suchen.
- 36 - 1 unter „3. Vereinigte Staaten von Nordamerika" ist einzuschalten: 170,000 Ihmeilen und über 38^ Mill. Einw.
'48 - 2 unter „Raphael" ist noch beizufügen: „Die Sixtinifche Madonna" in Dresden.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Freiberg Heinrich Heinrich Georg_Iv. Jesu_Christo
Frankreich.
75
und Städte.
Bemerkungen.
Lille, 154,000 Einw.; eine der ersten
Festungen, Vauban's Meisterwerk; ge-
werbreich.
Toulouse, 126,000 Einw. Durch das
scharfe Knie der Garonne zur Städte-
anlage geeignet, bildete es einst die Resi-
denz der westgothischen Könige. Jetzt leb-
hafte Industriestadt.
Nantes, 121,000 Einw. Mit reichem
Handel und blühender Industrie. Die
überall herrschende Nettigkeit und Rein-
lichkeit erinnern an Amsterdam und Rot-
terdam.
Rouett, 100,000 Einw. Ein Brenn-
punkt des Handels, zumal bis hierher die
Seeschiffe mit der Fluth gelangen; die
bedeutendste Fabrikstadt Frankreichs in
Wollenwaaren. Dabei eine ehrwürdige
alte Stadt mit prächtigen Baudenkmälern
und historischen Erinnerungen.
St. Ctienne, 96,000 Einw. Im Mittel-
punkt eines großen Kohlenbergwerks, „das
französische Birmingham."
Brest, 79,000 Einw. Bedeutender
Kriegshafen.
Toulan, 77,000 Einw. Der Haupt-
kriegshafeu des Mittelmeeres,
Le Hkvre de Grace, 75,000 £inw.,
modern, regelmäßig gebaut. Infolge der
günstigen Lage an der Mündung der
großen Wasserstraße von und nach Paris,
sowie infolge der Vortrefflichkeit des Hafens
(außer Cherbourg der einzige an der gan-
zen Nordkllste, welcher für große Schiffe
vollkommen zugänglich), ist sie nächst Mar-
feille der bedeutendste Handelshafen
Frankreichs. Zugleich ist Hkvre in
neuester Zeit ein Haupteiufchiffungshafen
für Auswanderer geworden. ^
Noubaix, 65,000 Einw. Rasch aufge-
blühter Fabrikort für Wollen-, Baum-
wollen- und Leinenstoffe.
Amicns, 65,000 Einw. Bedeutende
Fabrik- und Handelsstadt. Mit einem der
schönsten gothischen Dome Europa's.
Reims, 61,000 Einw. Die ehrwür-
dige frühere Krönungsstadt mit Pracht-
voller Kathedrale. Jetzt das Centrum einer
sehr bedeutenden Textilindustrie. Wichtige
Handelsstadt (Champagner:c.).
Nismes, 60,000 Einw. Das herrlichste
Römermonument in Frankreich. Ein Haupt-
sitz der Reformirten des Landes.
Montpellier, 56,000 Einw., verdankt
feine Bedeutung der von arabischen Aerz-
ten im 9. Jahrhundert gegründeten medi-
cinischen Facultät. Zur Zeit der Refor-
mation ein Hauptsitz der Hugenotten.
Ni;;n, 50,000 Einw. Inmitten von
Citronen- und Orangengärten gelegen,
durch Gebirge vor den Nordwinden ge-
schützt, verdankt sie ihren Aufschwung dem
vielgepriesenen Klima, das besonders im
Winter Brustleidende und andere Kranke
aus ganz Europa herbeizieht. Für solche
jedoch, bei welchen die Lunge wesentlich
leidet, erweist sich das Klima nachtheilig.
Die 4 wichtigsten Seehandelsplätze
sind:
Marseille, Bordeaux, Nantes und Havre.
Die 2 wichtigsten Brennpunkte des
Binnenhandels sind:
Paris und Lyon.
Festungen, resp. Kriegshäfen 1. Ranges:
Lille, Gravelines, Besan^on, Belfort,
Paris, Lyon, Toulon, Brest,
Cherbourg.
Der Schaden Frankreichs rührt
im letzten Grunde aus seiner Stellung
zum Evangelium, zur Reformation (Pa-
rifer Bluthochzeit, Ludwig Xiv.). Da-
rum müssen jetzt die Rollen vertauscht wer-
den: anstatt andere mit seiner Form zu
berücken, muß es sich erneuern lassen
durch den Geist des Evangeliums aus der
Hand evangelischer Völker.
10*
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lille Toulouse Nantes Amsterdam Frankreichs Brest Paris Cherbourg Frankreichs Reims Frankreich Montpellier Europa Marseille Nantes Paris Lyon Lille Belfort Paris Lyon Toulon Brest Cherbourg Frankreichs
Sachsen.
95
und Tiefland.
Flüsse und Seen.
Am höchsten steigt der Kapellenberg in der
südwestlichsten Spitze Sachsens (Uber 2309').
Der Hauptbestandteil des Gebirges ist
Glimmer- und Thonschiefer.
2. Das Bergland der nordöstlichen Hälfte
Sachsens.
Dasselbe steigt nur im äußersten Südosten
höher als 1800'; auch hat es keinen Haupt-
gebirgskamm, wie das Erzgebirge, sondern zer-
fällt in eine Menge vereinzelter Berggruppen.
Namentlich unterscheiden sich die zerklüfteten
Felshöhen des Elbsandsteingebirges wesentlich
von den mehr rundlichen Kuppen des Erzgebirges.
a) Das Elösandsteingebirge
zu beiden Seiten der Elbe, gegen 5 Mln. lang
und 6 Mln. breit.
Treten auf dem rechten Elbufer Dittersbach
und das Prebifchthor (beide in Böhmen), der
große Winterberg, der Kuhstall, Brand und die
Bastei (ein 600' tief abstürzendes Felshoru) als
die besuchtesten Punkte der sogenannten sächsisch-
böhmischen Schweiz hervor, so auf dem linken
Elbufer der Schneeberg (in Böhmen), der
Papststein und der Königstein.
Was dem Gebirge so viel Reiz verleiht und
es zu einem der besuchtesten Deutschlands macht,
ist neben dem lieblichen und phantastischen Cha-
rakter der Höhen selbst der herrliche Elbstrom
und die Nähe Dresdens.
Der höchste Berg der sächsischen Schweiz ist
der große Winterberg (über 1700').
Der höchste Berg der böhmischen Schweiz ist
der Schneeberg (2300').
b) Das lausitzer Zelnrge.
Es besteht meist aus Granit.
Der höchste Berg im sächsischen Theile ist
die Lausche (2440'),
in Böhmen (in der Nähe von Reichenberg)
der Jeschkenberg (über 3000').
Als besonders schön ist der Bybin, ein iso-
lirter Sandsteinfelsen von ziemlich 1600'Höhe,
zu erwähnen, welcher die großartige Ruine einer
Cölestinerkirche trägt, die 1577 durch Blitz-
schlag zerstört worden ist.
3. Das Tiefland Sachsens
hängt mit der norddeutschen Tiefebene znsam-
men, welche nur im Norden, am weitesten in
der Leipziger Gegend, weniger weit im Mulden-
thale, eindringt. Die tiefste Stelle ist unter-
halb Strehla (267' über der Nordsee).
Sand- und Lehmboden sind hier vor-
herrschend.
Einzelne Hügelgruppen des Tieflandes sind
die Hohburger Berge (nördlich von Würzen),
die Lübschützer Höhen bei Strehla,
das kleine Bschatzer Gebirge mit dem
Collmberg (1000').
Die Bewässerung Sachsens ist eine gute, sie bedingt die Fruchtbarkeit
des Bodens, unterstützt den Gewerbfleiß, ermöglicht den Bergbau.
Infolge der Abdachung der Gebirge haben wir nur eine Hauptrichtung,
und zwar nach Norden.
Fast sämmtliche Flüsse gehören dem Stromgebiet der Elbe an, nur im
Südosten tritt das der Oder hinzu.
Sachsens Flußgebiete, d. h. die Gebiete der in Sachsen selbständigen Flüsse
ordnen sich der Größe nach also:
1. Das der Znusde, 100 slmln.
a) Zwickauer Mulde, entspringt im Schönecker Wald;
rechts: Schwarzwasser,
Chemnitz, bestehend aus Würschnitz und Zwönitz.
b) Freiberger Mulde, entspringt in Böhmen;
links: Große Striegis, rechts: Kobritzsch.
Zschopau mit Sehma und Flöha.
Die beiden Hauptadern schließen die meisten Nebenflüsse ein und vereinigen
sich unterhalb Colditz.
2. Das der Elke, 61 sumln.
Da die Elbe von keinem Hochgebirge mit Gletschern entspringt, so nimmt
ihr Wasser im Sommer ab. Ueberhaupt aber hat dasselbe infolge von Ab-
Holzungen sich vermindert.
Die Höhe des Eintritts 359', des Austritts 267', der Fall also 92'.
Ihr Lauf ist in Sachsen fast 16 Mln. lang; die mittlere Strombreite 400';
ihre größte Schnelle und geringste Breite findet sich unterhalb Königstein.
Die größten Elbfluthen dieses Jahrhunderts waren 1821 und 1845.
Nebenflüsse
ans der linken und rechten Seite:
Biela, Kirnitzsch,
Gottleuba, Lachsbach, bestehend aus
Muglitz, Polenz und
Lockwitz, Sebnitz,
Weiseritz, Wesenitz,
Triebisch, Priesnitz.
Jahna,
Döllnitz;
3. Das der weißen Elster, über 50 □Mln.
Sie entspringt auf dem Elstergebirge;
rechts: Göltzsch,
Pleiße mit Wihra,
Parthe.
4. Das der schwarzen Elster, 32 □Mln.
Sie entspringt in der Gegend von Elstra und fließt nur 3 Mln. in Sachsen;
links: Pulsnitz, rechts: Klosterwafler,
Röder, Schwarzwajser.
5. Das der 8pree, 14 □Mln.
Sie entspringt in der Gegend von Ebersbach;
rechts: Löbauer Wasser.
6. Das der Neiße, 11 sumln.
Sie entspringt auf dem Jsergebirge;
links: Mandau.
7. Das der Eger, 1,5 □Mln.
Sie kommt vom Fichtelgebirge und gehört durch den Nebenfluß der Zwota,
deren Lauf merkwürdiger Weise ein südlicher ist, nach Sachsen.
8. Das der Saale, vom Fichtelgebirge, 3/4 □Mln., durch die Wiesenthal.
Wirkliche Seen finden sich in Sachsen nicht; große Teiche dagegen bei
Mutzschen und Moritzburg.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
96
Sachsen.
l i m a.
Produkte und
Das Klima eines Landes hängt theils von
seiner geographischen Breite, theils von seiner
Entfernung vom Ocean und endlich von seiner
Höhe Uber dem Meeresspiegel ab.
In erster Hinsicht ist Sachsens Klima ein
gemäßigtes; rücksichtlich des zweiten Punktes
zeigt es den Uebergang vom See- zum
Continentalklima. Was endlich die Höhe
anlangt, so liegt Sachsen durchschnittlich mehr
als 1200' über dem Spiegel der Ostsee, und so
ist die Temperatur in Sachsen kälter als in
selbst nördlicher gelegenen Ländern. Sie ist
niedriger als die von Brandenburg, Pommern,
Hannover, Mecklenburg, Holstein:c. und kommt
am nächsten der von Thüringen und Schlesien,
während Ost- und Westpreußen kälter, Böhmen
beträchtlich wärmer ist.
Bei der außerordentlich verschiedenen Höhen-
läge der einzelnen Orte
(im untern Elbthal 287',
Oberwiesenthal 2824')
ist natürlich im Einzelnen das Klima sehr
verschieden, und es ergiebt sich hier das merk-
würdige Gesetz: Je weiter nach Süden,
desto kälter; je weiter nach Norden,
desto wärmer.
Das wärmste Klima hat das Elbthal
(Dresden [360'], der wärmste Ort, 7,5° R.)
und die Tiefebene um Leipzig.
Das kälteste Klima hat das sogenannte
sächsische Sibirien, der Gebirgskamm von
Jöhstadt bis Klingenthal (Jöhstadt, Ober- und
Unterwiesenthal, Iohanngeorgenstadt und Eiben-
stock).
Die Regenmenge nimmt mit der höhern
Lage des Ortes zu. Ueber die Hälfte der Tage
eines Jahres haben Niederschläge. Der meiste
Regen fällt im Sommer.
Die herrschende Windrichtung ist in Sach-
sen Südwest.
Die Zahl der ganz wolkenfreien Tage ist
sehr gering.
Der längste Tag währt von 3^ Uhr bis
8'/4 Uhr, also 16^ Stunden; der kürzeste
Tag von kurz nach 8 Uhr bis kurz vor 4 Uhr,
also ziemlich 8 Stunden.
Im Allgemeinen gehört Sachsen zu den verhältnißmäßig fruchtreichsten
Theilen Deutschlands (3/5 des Ganzen ist Acker-, Wiesen- und Gartenland).
Den besten Boden findet man am nördlichen Abhange des Erzgebirges,
ungefähr in dem Dreieck von Mutzschen, Crimmitzschau, Hainichen, Pirna
und Lommatzsch, sowie um Pegau, Bautzen und Zittau.
Der ärmste Boden ist auf den höchsten Höhen des Erz- und Elster-
gebirges, sowie in den niedrigsten Gegenden der nördlichen Oberlausitz, wo
auch der meiste Waldboden sich findet. Im Ganzen ist in Sachsen fast noch
V3 seiner Oberfläche (83 □2j?ln.) mit Wald bedeckt (zumeist Nadelwald).
Unter den sogenannten Kulturpflanzen (im Gegensatz zu den wildwachsen-
den) steht obenan die Kartossel. Unter den Getrcidenrten herrscht vor: Roggen
und Hafer. Dazu kommt: Bbst, Wein, Gemüse.
Der Viehstand ist stärker als der der meisten anderen deutschen Länder.
Besonders sind zu nennen: Rindvieh, Schafe und Pferde.
In Bezug auf die Mineralien besitzt Sachsen fast die Hälfte aller Fossilien
der Erde.
Wichtige Znetasse sind:
Silber (Freiberg),
Blei (Freiberg),
Zinn (Altenberg),
Eisen (Schwarzenberg).
Unter den Stemm und Csrficii sind folgende nennenswerth:
Sandstein (sächsische Schweiz, östliche Lausitz),
Granit (Erzgebirge, südliche Lausitz),
Serpentin bei Zöblitz,
Schiefer bei Lößnitz, Geringswalde, Nossen,
Kalkstein fast überall,
Marmor bei Grünhain, Crottendorf und Wildenfels,
Porzellanthon in Sornzig, südwestlich von Mügeln.
Unter den brennkaren Zllmeralien stehen
die Steinkohlen oben an.
Wir haben 2 Hauptkohlengebiete:
1. Das erzgebirgische Kohlenbassin, welches sich von Werdau, Zwickau
und Glauchau in nordöstlicher Richtung nach Hainichen zu mit abnehmen-
der Breite erstreckt, 6 s^Mln. groß;
2. das Potschappeler Bassin zwischen Dresden und Tharandt, vom Weiseritz-
thale durchschnitten, 1 s^Mle. groß.
Sachsen nimmt in dieser Hinsicht die dritte Stelle in Deutschland ein.
Außerdem finden sich
Braunkohlen, vorzüglich in den Einbuchtungen des norddeutschen Tieslandes.
Torf, im Erzgebirge, 2 □Min.
Dlluiprargueffen hat Sachsen über 30. Die meisten sind kalt, die wärmste
ist in Wolkenstein, 23»/,°; die wichtigste in Bad Elster. Fast alle werden
zum Baden benutzt.
Die Beschäftigungen der Bewohner sind:
1. Lnndwirlhschast, besonders im Norden, vorzüglich Nordwesten, (Fast der
Bewohner treibt Ackerbau.)
2. 35er<]6au:
aus Metalle in Freiberg, Altenberg, Marienberg und Schwarzenberg;
auf Kohlen in den Kohlenbecken.
(Es giebt im Ganzen 33,000 Berg- und Hüttenleute oder mit ihren
Familiengliedern über 4°/0 sämmtlicher Bewohner.)
3. Industrie, im Süden, vorherrschend Südwesten, oder im Gebiet der beiden
Mulden, der obern Elster und der südlichen Lausitz. Fast die Hälfte der
Erwachsenen ist mit ihr beschäftigt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Sachs e it.
97
eschästigungen.
Stämme und Religion.
Vor Allem ist zu nennen:
1. Die Trxtil-, d. h. Gewebe-Industrie (nach früheren Angaben gegen
2000 Etablissements und der Werth der Maschinen ca. 16 Mill.thlr.).
Sie zerfällt nach den Rohstoffen in
a) Baumwollenindustrie:
«) Spinnerei (Hauptsitz Chemnitz),
ß) Weberei (Hauptsitz das Voigtland),
y) Wirkerei (Hauptsitz Limbach, zwischen Chemnitz und Waldenburg);
b) Wollenindustrie:
a) Kammgarnspinnerei (sie fertigt glatte Stoffe und hat ihren Sitz in
Leipzig und Dresden, sowie in und um Werdau und Glauchau);
ß) Streichgarnweberei — Tuchfabrikation. (Die Stoffe werden, wenn
sie gewoben sind, noch durch Walken mit einer dünnen Filz-
decke versehen und so zu Tuch und Anderem verarbeitet. Sie
findet sich vornehmlich in der nördl. Lausitz, in dem Winkel zwi-
schen Zschopau und Freiberger Mulde und im nördl. Boigtland);
c) Leinen Industrie:
«) Leinenweberei (Hauptsitz südliche Lausitz),
ß) Spitzenklöppelei (Hauptsitz das obere Erzgebirge, zwischen Voigt-
land und Flöha).
2. Die Eisenindustrie, deren wichtigster Zweig
der Maschinenbau, besonders im Zwickauer (Chemnitz) und
Leipziger Regierungsbezirk.
Dazu kommt noch
Porzellanfabrikation (Meißen),
Cigarrenfabrikation (nach einer früheren Angabe ca. 11,000 Arbeiter:
Leipzig, Dresden?c.),
Holzindustrie (im Gebirge),
Uhrenfabrikatian (Glashütte, Carlsfeld),
Pianofortefabrikation (Leipzig, Dresden),
Bierbrauerei,
Branntweinbrennerei, zc.
Unter den Handwerkern ist in Sachsen die Zahl der Maurer und
Zimmerlcute bedeutend. '
4. Handel. Derselbe wird durch
Chausseen (gegen 490 Meilen),
Eisenbahnen (ziemlich 150 Mln.; täglich fahren durchschnittlich 25,000
Personen),
Telegraph (über 190 Mln.), und
Elbschiffahrt
vermittelt und hat sein Herz in Leipzig (Messen).
Daneben gedeihen Jkunft und Wissenschaft.
Die bildenden Künste und die Musik haben ihren Hauptsitz in Dresden und
Leipzig,
die Schauspielkunst besonders in Dresden.
Der Wissenschaft und höheren Bildung des Volkes überhaupt dienen:
1 Universität zu Leipzig (jetzt die besuchteste Universität Deutschlands
mit 2418 Studirenden),
1 Bergakademie zu Freiberg,
1 Forstakademie zu Tharandt,
1 polytechnische Schule zu Dresden,
12 Gymnasien (die zu Plauen und Zittau sind zugleich verbunden mit
Realschulen erster Ordnung),
9 Realschulen erster Ordnung (darunter 2 mit Gymnasien verbunden),
2 Reattchulen zweiter Ordnung (Reichenbach und Glauchau),
14 Seminarien (darunter 1 Lehrerinnenseminar zu Callnberg und 1 katho-
lisches Seminar zu Bautzen).
Die Masse der Bevölkerung gehört der
germanischen Nationalität an. Nur in der
Lausitz, und zwar in dem Gebiet, welches von
den Städten Löbau, Bischosswerda und Wei-
ßenberg begrenzt wird und bis Uber Kamenz
im Norden hinausragt, finden sich noch Nach-
kommen der alten Sorben, nämlich über
52,000 Wenden.
In Sachsen ist das lutherische Bekenntniß
herrschend.
Daneben finden sich
über 53,000 römisch - katholische Christen
(in Dresden und der Ober-
lausitz),
- 9300 Reformirte,
- 3300 Juden (fast alle in den Städten),
- 3000 Deutsch-Katholiken,
500 griechisch-katholische Christen,
:c.
Der sächsische Dialekt steht der Hochdeut-
schen Sprache am nächsten. Die Aussprache
ist jedoch breit, unbestimmt und singend.
Als Charaktereigenschaften sind Höflich-
keit, Gefälligkeit, Genügsamkeit, Rechtlichkeit
und Fleiß, Sinn für Kunst und Wissenschaft,
Achtung vor Fürst und Gesetz zu nennen.
Doch treten auch hier immer mehr die Schatten-
seiten starker Industrieländer, die Fol«
gen socialistischer Umtriebe und reli-
giöser Indifferenz zu Tage.
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TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]