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Wacht am Rhein" und Hoffmann von Fallersleben das Lied Deutschland der alles". Die von Frankreich drohende Gefahr lie die Mngel der Verfassung des Deutschen Bundes (S. 378) von neuem zutage treten. Darum wuchs in Deutschland die Sehn-sucht nach nationaler Einigung und grerer politischer Freiheit von Jahr zu Jahr. Die groe Erregung, die das deutsche Volk erfllte, fand in den Gedichten und Schriften Heines, Herweghs, Freiligraths, Dingelstedts, Hoffmanns von Fallersleben (das Junge Deutschland") lebhaften Ausdruck. Die Wirtschaft-liche Not, die in den vierziger Jahren herrschte (Elend der schleichen Weber, das Hungerjahr 184647), fhrte hier und da zu blutigen Auftritten (Weberunruhen in Schlesien 1844) und trug zur Verbreitung der aus Frankreich kommenden sozialistischen Ideen bei.
4. Der Vereinigte Landtag in Preußen. Friedrich Wilhelm Iii. hatte seinem Volke eine Verfassung versprochen. Friedrich Wilhelm Iv. konnte sich aber nicht dazu entschlieen, dieses Versprechen zu erfllen. Durchdrungen vom Gefhl seiner hohen Wrde, wollte er nicht, da sich ein geschriebenes Blatt Papier zwischen ihn und sein Volk drnge". Um aber das Verlangen der Untertanen nach Teil-nhme an der Regierung zu befriedigen, berief er am 3. Februar 1847 die einzelnen Provinziallandtage nach Berlin und verlieh diesem Vereinigten Landtage" das Recht, bei der Einfhrung neuer und der Erhhung alter Steuern die Zustimmung zu erteilen oder zu verweigern. der die ihr vorgelegten Gesetzentwrfe durfte sich diese Versammlung aber nur gutachtlich uern. Die Ab-geordneten verlangten jedoch, 1. da der Landtag eine stndige Einrichtung werde und jhrlich zusammentrete, 2. da seine Sitzungen ffentlich seien, und 3. da er nicht nur das Recht der Steuer-bewilligung, sondern auch die Aufsicht der die Verwendung der Staatsgelder erhalte.
Der König erklrte aber bei der Erffnung des Vereinigten Landtages, da keine Macht der Erde ihn veranlassen knne, das natrliche Verhltnis zwischen Fürst und Volk in ein konstitutionelles zu verwandeln". Darum blieb das Verlangen des Volkes unbefriedigt.
Die Revolution im Jahre 1848 und der Kamps um die Einigung Deutschlands.
1. Die Februarrevolution in Frankreich, 1848. König Louis Philipp (S. 385) begnstigte besonders den wohlhabenden Brger-
Biedermann. Dreiig Jahre deutscher Geschichte: Der deutsch-nationale Gedanke tn den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Einfhrung des Vereinigten Landtages. Atzler. Qu. u. L. Iii. Nr. 6 u. 9.
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein" Deutschland Frankreich Deutschland Heines Schlesien Frankreich Berlin Deutschlands Frankreich
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a. Mit den deutschen Staaten, die gegen Preußen gekmpft hatten, wnrden die Friedensvertrge in Berlin einzeln abgeschlossen Sie muten Kriegskosten bezahlen; Hessen-Darmstadt und Bayern traten auerdem einige kleine Landstriche zur Abrunduna der preuischen Grenze ab.
Hannover. Kurhessen. Nassau und Frankfurt a. M verloren ihre Souvernitt und wurden Preußen einverleibt
Bayern. Wrttemberg und Baden, deren Minister von Bismarck der die Absichten Napoleons aufgeklrt worden waren, schlssen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbndnis.
b. Der Friedensvertrag mit sterreich wurde am 23. August in Prag unterzeichnet. Osterreich schied aus dem Deutschen Bunde aus und erkannte den Bund an. den Preußen mit den Staaten nrdlich vom Main zu schlieen beabsichtigte: es verzichtete auf Schleswig-Holstein, das eine preuische Provinz wurde, und zahlte 20 Millionen Taler Kriegskosten. Auf Bismarcks Vorstellungen nahm König Wilhelm davon Abstand. Preußen durch sterreichisches oder schsisches Gebiet zu vergrern, und schuf so die Mglichkeit einer spteren Aus-s h n u n g.
Preußen erhielt einen Gebietszuwachs von 74 000 qkm mit 41/* Millionen Einwohnern; es umfat seitdem 348 500 qkm (6328 Quadratmeilen) und bildet ein zusammenhngendes Reich.
c. Mit Italien schlo sterreich den Frieden zu Wien (1. Oktober). Obgleich Italien besiegt worden war, erhielt es doch V e n e t i e n. Kaiser Franz Joseph hatte dieses Gebiet nach der Schlacht bei Kniggrtz Napoleon in der Hoffnung berlassen, da er den Frieden mit Italien vermitteln und sich mit sterreich gegen Preußen wenden werde.
7. Die Folgen des Krieges, a. Die Beendigung de tierfaffng-streite in Preußen. Die glnzenden Siege des neilgestalteten preuischen Heeres begeisterten das Volk und fhrten zur Beendigung des Verfassungsstreites Um ihre Achtung vor der Verfassung aus-zudrcken, bat die Regierung den neuen Landtag um nachtrgliche Bewilligung aller Ausgaben der budgetlosen Zeit.
b. Die Grndung de Norddeutschen Bunde. Preußen schlo mit den Staaten nrdlich vom Main den Norddeutschen Bund. Die Wehrkraft der 2 t Bundesstaaten wurde nach der preuischen
Der Friede zu Prag. Bndnis zwischen Preußen und den sddeutschen Staaten. Beendigung des Verfassungskonflikts in Preußen. Bndnis-
des Norddeutschen Bundes. - Eine Aufzeichnung Wilhelms I. am Jahresschlsse 1866. Atzler, Qu. u. L. Iii. Nr. 37, 38, 39, 36 u. 40.
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Extrahierte Personennamen: Wrttemberg Napoleons August Osterreich Bismarcks Wilhelm Franz_Joseph Franz Kniggrtz Napoleon Wilhelms_I.
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