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Nero, 5468, zum Kaiser ausgerufen worden war. Von seinem Erzieher, dem Philosophen Seneka, und dem ernsten Gardeobersten Burrus beraten, fhrte auch Nero anfangs eine segensreiche Regierung. Die Eitelkeit, ein Grundzug seines Wesens, mag ihn allerdings zu manchen guten Handlungen veranlat haben. Aber auch bei ihm kam der Csarenwahnsinn zum Ausbruch. Die lasterhafte Poppa Sabina, mit der er sich vermhlte, nachdem er auf ihr Anstiften seine Gattin und seine Mutter hatte ermorden lassen, verdarb vollends seinen Charakter. Ein besonderes Vergngen fand er daran, als Snger, Zitherspieler und Gladiator sich bewundern zu lassen. Als eine Feuersbrunst den grten Teil Roms vernichtet hatte, bezeichnete Nero die Christen als Urheber und lie sie unter grausamen Martern hinmorden. Die Stadt wurde wieder schner aufgebaut; aber die dadurch notwendigen hohen Steuern erregten eine Verschwrung, in die auch Seneka ver-wickelt wurde, der sich selbst den Tod gab. Als Nero von einer Knstlerreise aus Griechenland zurckkehrte, brach der Aufruhr aufs neue aus, und er lie sich durch einen Sklaven tten. Er starb mit den Worten: Welch ein Knstler geht in mir zu grnde!"
Pte Kaiser aus dem Kaufe der Atavier, 6996.
Nach dem Aussterben des claudischen Hauses brach ein Brger-krieg ans, in dem die Feldherren Galba, Otho und Vitmius nach einander zu Kaisern erhoben wurden. Im Jahre 69 ernannten die in gypten stehenden Legionen ihren Feldherrn Flavius Vespasiauus (6979) zum Kaiser. Vespasian war ein hochherziger, arbeitsamer und praktischer Regent. Er stellte die Disziplin im Heere wieder her, brachte Ordnung in den Staatshaushalt und bewies auch in der eigenen Lebensfhrung die grte Einfachheit und Anspruchslosigkeit. So bewirkte er durch die Macht des Beispiels, da der Wahnsinn der Verschwendung nie mehr zu solcher Hhe stieg, wie in den Zeiten Caligulas und Neros. Vespasian wandte die Gelder ntzlich an zu groen Bauten (Kolosseum, s. S. 99), zum Bau von Straen, zur Anlegung einer groen Bibliothek. Auch lateinische und griechische Lehrer der Beredsamkeit wurden aus der Staatskasse besoldet. Unter seiner Regierung wurde der Ausstand der Juden niedergeworfen, die, von dem Statthalter Gessius Florus hart bedrckt, sich gegen die rmische Herrschaft erhoben hatten (6770.) Sein Sohn Titus eroberte im Jahre 70 die Stadt Jerusalem nach verzweifeltem Widerstande und zerstrte sie.
Titus, 7981, wurde wegen seiner Menschenfreundlichkeit und unbegrenzten Wohlttigkeit die Liebe und die Wonne des Menschen-geschlechts" genannt. Whrend seiner kurzen Regierung ereigneten sich mehrere bedeutende Unglcksflle, so besonders der groe Ausbruch
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Extrahierte Personennamen: Sabina Galba Gessius_Florus Titus
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aufgelst und die meisten Städte mit Steuern belegt. Die Verwaltung des Landes, das nun mit dem Namen Achaja bezeichnet wurde, erhielt der mazedonische Statthalter, 146 Spter wurde es eine selbstndige rmische Provinz.
4. Die Erwerbnn g des Pergaments chen Reiches, 133.Jm Jahre 133 brachte ein Diener des verstorbenen Knigs Attalus von Pergamum dessen Testament nach Rom, worin die Rmer als Erben des Reiches eingesetzt waren. So wurde Pergamum unter dem Namen A s i a eine rmische Provinz.
Die vllige Unterwerfung des Westens. Die Kriege in Spanien, 203133.
Seit dem zweiten Punischen Kriege galt Spanien als rmische Provinz. Es waren aber nur die stlichen und sdlichen fruchtbaren Kstenlandschaften, die im Besitz der Rmer waren. Die iberischen Stmme wurden bald der Befreier von der panischen Herrschast berdrssig, die Habsucht und Hrte der rmischen Feldherren reizte sie zum Aufstande, und es begann ein Krieg, der die Rmer 70 Jahre lang in ernster Weise beschftigte. Marcus Porcius Cato (spter maior, d. h. der ltere, benannt), einer der ersten, die mit der Fhrung des spanischen Krieges beauftragt waren, hat noch auf strenge Zucht im Heere gehalten und bedeutende Erfolge errungen. Seine Nachfolger aber haben geschlossene Vertrge treulos verletzt und die Bewohner von Stdten, die sich freiwillig unterworfen hatten, verrterischer Weise niedermetzeln lassen. Da fand sich ein Rcher solchen Treubruchs in V iriathus, einem ehemaligen Hirten und Jger, der die aufrhrerischen Stmme vereinigte und in einem Guerillakriege den Rmern mehrere Niederlagen beibrachte, bis auch er auf Anstiften der Rmer durch Meuchelmord fiel.
Der Krieg zog sich endlich um die feste Stadt Numantia am oberen Ebro zusammen, die 8 Jahre lang allen Angriffen widerstand, bis Scipio, der Adoptivenkel des Siegers bei Zama, die heldenmtigen Verteidiger zur bergabe zwang, 133.
Jetzt reichte das Gebiet der Rmer im Westen bis an den Atlantischen Ozean.
Per dritte Hunnische Krieg, 149146.
Nach dem zweiten Punischen Kriege hatte Hannibal den Wohlstand Karthagos wieder zu heben gesucht. Die mitrauischen Rmer ver-langten aber seine Auslieferung, der er sich durch die Flucht entzog.
Die Eifersucht Roms gegen die wieder aufblhende Stadt blieb rege, und der greise Cato schlo jede Senatsrede mit den Worten:
Kolbe u. Atzler, Geschichte. I. 6
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Dem Aufschwung der Literatur und Kunst war neben dem verfeinernden griechischen Einflu auch der seit der Eroberung der Provinzen wachsende Reichtum des Volkes gnstig.
B. Soziale und politische Verhltnisse. Die glckliche berseeische Politik Roms und die Eroberung und Angliederung reicher Provinzen hatte fr die Republik hnliche Folgen wie die Perserkriege fr die Griechen. Ein groartiger wirtschaftlicher Aufschwung trat ein. Der Handel dehnte sich auf die Provinzen aus; die Geld-geschfte blhten, ungeheure Vermgen huften sich in einzelnen Hnden an. Neben der alten Beamtenaristokratie gewann damals ein neuer bevorzugter Stand durch seinen Reichtum Ansehen. Es war der Stand der Ritter. So nannte man diejenigen Brger, die auer den senatorischen, d. h. adligen Familien das Recht zum Reiterdienst im Heere hatten. (Mit den Rittern der servianischen Verfassung sind sie daher nicht zu verwechseln.) Sie gehrten meist plebejischen Familien an und fanden, da die alte Aristokratie von Handel und Industrie sich fernhielt, jetzt Gelegenheit, ihr Geld in berseeischen Unternehmungen anzulegen, namentlich groe Getreidemassen einzufhren und einhei-mische Erzeugnisse in die Provinzen zu schaffen. Den unterworfenen Provinzialstdten, die schwere Kriegssteuern zu entrichten hatten, liehen sie Geld zu hohen Zinsen. Eine andere Quelle ihres Reichtums war die Pachtung der Steuern. Der rmische Staat befate sich nicht selbst mit der Einziehung der Provinzialabgaben, sondern schrieb sie an die Meistbietenden aus. Da ein einzelner Bieter oft nicht imstande war, fr so umfassende Pachtungen Brgschaft zu leisten, taten sich reiche Ritter zu Handels- (Aktien-) Gesellschaften zusammen, die nun ihrerseits bei der Einziehung der Steuern mit groer Hrte verfuhren.
Auch die alte Beamten'aristokratie wute den Reichtum zu steigern. Die Kapitalien, die sich die hheren Beamten bei der Verwaltung der Provinzen erworben hatten, benutzten sie zur Ver-greruug des Grundbesitzes durch Zurckdrngung der kleinen Pchter und durch Einschnrung und Aufkauf von Bauernstellen (Bauern-legen). Diese groen Latifundien wurden vorwiegend durch Sklaven bewirtschaftet, die in den siegreichen Kriegen in Massen nach Italien kamen; der freie landwirtschaftliche Arbeiter ward mehr und mehr zurckgedrngt.
Mit dem wachsenden Reichtum schwand aber die alte Einfachheit der Lebenshaltung; ppigkeit und Genusucht machten sich bereit. Insbesondere hat die Unterwerfung so vieler Lnder unter den unbe-dingten Herrscherwillen der Beamten und Feldherrn auf die alte Nobilitt verderblich gewirkt. Bestechlichkeit, Unredlichkeit, Hrte und Ausbeutung der steuerpflichtigen Bewohner nahmen berhand. Indes auch das niedere Volk war begehrlich und anspruchsvoll geworden.
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eine Neihe von Majesttsbeleidigungsprozessen veranlat wurde, in denen sich die Richter in gleicher Weise wie die Angeber beim Kaiser einzuschmeicheln suchten. Die innere Verwaltung fhrte Tiberius mit Kraft und staatsmnnischer Einsicht. Erpressungen in den Provinzen bestrafte er hart. Gute Statthalter lie er lange in ihren Stellungen, weshalb die Aristokratie dem Kaiser nicht gnstig gesinnt war. Wie im Hauswesen, war er im Staatshanshalt sparsam. Bei Unglcksfllen war er aber mit staatlicher Hilfe rasch zur Hand. Allmhlich gewannen indes Argwohn und Mitrauen in seinem Gemt die Herrschast. In der Jugend durch Zurcksetzungen gekrnkt, hatte er die Offenherzigkeit der Rede und Gesinnung verlernt und wurde schlielich menschenscheu. Er berlie dem Sejan, dem Befehlshaber der Leibwache, die Re-gierung, zog sich auf die Insel Capri zurck und fhrte von hier ans eine despotische Herrschaft. Nach der Ermordung Sejans trat Makro an dessen Stelle, der den kranken Kaiser tten lie.
Caligula, 3741. Sein eigentlicher Name war Cajus Csar. Er war der Sohn des Germanikus (eines Neffen des Tiberius), der als siegreicher Feldherr und leutseliger Truppenfhrer der Liebling der Legionen gewesen war. Die Anhnglichkeit an den Vater hatten die Soldaten auf den Sohn bertragen und ihn Caligula, d. h. Soldaten-stiefelchen, genannt. Mit Jubel wurde er als Herrscher begrt und rechtfertigte das Vertrauen durch wohlttige Verordnungen der die Rechtspflege und die brgerliche Freiheit. Aber schon nach 7 Monaten brach der Wahnsinn bei ihm aus. Er hielt sich fr einen Gott, verschwendete in unsinnigen Ausgaben den Staatsschatz und lie in ungezgelter Laune ermorden, wen er als seinen Widersacher hielt. Schlielich fiel auch er durch Mrderhand. Es folgte fein Oheim
Claudius, 4154, der mit denselben redlichen Absichten, wie sein Vorgnger die Regierung begann. Er schtzte das Recht und verwendete groe Summe zu ntzlichen Bauten. Eine neue groartige Wasserleitung, die alle Gebude der Stadt versorgte, wurde gebaut und der Hafen Ostia fr die Erleichterung der Getreidezufuhr angelegt. Auch in auswrtigen Unternehmungen hatte er Glck; Mauretanien wurde eine rmische Provinz und mit der Eroberung Britanniens der Anfang gemacht. Der gelehrte Kaiser war auch schriftstellerisch ttig und hat mehrere geschichtliche Werke verfat. Es rchten sich aber in ihm die Fehler feiner Erziehung. Als schwchliches, unansehnliches Kind war er Bedienten berlassen gewesen und ermangelte im Alter der wrdevollen Haltung und Selbstndigkeit. Es lie sich von seinen Weibern und der Trunksucht vllig beherrschen, verbte Grausamkeiten und verlor alle Achtung. Seine zweite Gemahlin lie ihn vergiften und verheimlichte feinen Tod, bis ihr Sohn erster Ehe
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Sejans Caligula Cajus_Csar Tiberius Caligula Claudius
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Das Streben Trajans, die Grundlagen des alten Staates zu sttzen, fhrte ihn allerdings auch zu einer harten Behandlung der Christen, die er fr Feinde des Staates hielt. (Tod des Bischofs Ignatius.)
Sein Nachfolger Hadrian, 117132, verzichtete auf die Er-oberungm jenseit des Euphrat und sicherte die Grenzen durch neue Wlle gegen die Germanen und Pikten. Rom schmckte er mit Bau-werken (Mausoleum des Hadrian, jetzt Engelsburg), gelehrte Schulen untersttzte er, und in dem Edictum perpetuum lie er die Rechts-grnndstze sammeln. Gegen Ende seiner Regierung brach ein Aufstand der Juden aus, die nun in alle Lnder zerstreut wurden.
Antoninus Pius, 132161, fhrte eine milde Regierung und adoptierte
Markus Aurelius, 161180, den Philosophen." Derselbe fhrte einen langwierigen Krieg gegen die Markomannen und Quaden, vor dessen Beendigung er starb.
Die Kaiser unter der Kerrschaft der Wrtorianer, 180284.
Trotz der segensreichen Regierung der Flavier und deren Nach-folger war der Verfall des Staates nicht mehr aufzuhalten. Armut und Sittenverderbnis des Volkes, die Grausamkeit mancher Kaiser, das Anstrmen germanischer Vlkerschaften arbeiteten unaufhaltsam darauf hin. Die Verfassung war eine zgellose Soldatenherrschaft, der Kaiser-thron wurde von den Prtorianern (t>. i. der aus 10 Kohorten bestehenden und in einem Lager vereinigten kaiserlichen Leibwache) ffentlich dem Meistbietenden feilgeboten. Aus der Reihe dieser schlechten Soldaten-kaiser, die von 180284 regierten, sind zu nennen: Kmmodus, Septimius Severus, Decius, unter welchem die erste allge-meine Christenverfolgung stattfand, Aurelinus und Probus.
piofetin. Konstantin der Groe. Intiiwus Apostata.
Katentiniunns I. und Valens. Meodmns der Groe.
Unter den Kaisern der folgenden Zeit ragt besonders Diokletian, 284305, durch seine kraftvolle Persnlichkeit hervor. Er brach die Macht der Prtorianer, schuf ein absolutes Kaisertum mit orientalischen Formen und teilte das Reich in 4 Bezirke, indem er einen Mitaugnstus, Maxirniu, und 2 Csaren, Galerius und Konstntius Chlrus, annahm.
Diokletian, der in der heidnischen Religion die beste Sttze des Staates sah, erffnete die zweite allgemeine Christen-Ver-folgung. Im Jahre 305 zog er sich als Privatmann nach Dal-matten zurck.
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Schuibuohbfbtiothek
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Mann. In seinem tief religisen Sinne stand er der kirchlichen Reform-Partei nahe. Als Heinrich Iii. die Regierung bernahm, hatte er als der erste unter den deutscheu Knigen keinen inneren Aufstand zu Bekmpfen; die Herzogtmer Bayern, Schwaben und Fraukeu wareu mit der Kroue vereinigt, und die Machtstellung des Knigs war gesichert.
2. Kmpfe im Osten. Im Osten des Reiches verfolgte der Herzog von Bhmen den Plan, die Slawen in einem groen Reiche zu vereinigen. Er eroberte Polen und lie die Reliquien des hl. Adalbert nach Prag schaffen, das er zur Hauptstadt seines Reiches zu machen gedachte. Heinrich erkannte die Gefahr, die dadurch dem deutschen Reiche erwuchs, und demtigte den Bhmenherzog, der dann sein treuer Bundesgenosse wurde. Nach Polen kehrte Kasimir ans dem Stamme der Piasten zurck, und in Ungarn setzte Heinrich den König Peter, der von einer heidnischen Partei Vertrieben worden war, wieder auf den Thron.
3. Heinrichs Friedensttigkeit. Nachdem die Ostgrenze des Reiches gesichert war, wandte sich Heinrich den Werken des Friedens zu. In den Streitigkeiten der Groen galt nur das Recht der Fehde, d. h. es entschieden die Waffen. Namentlich herrschte unter dem franzsischen Adel damals die rohe Gewalt. Da ging von dem Kloster Cluny iu Frankreich ein Streben nach Besserung der Zustnde aus. Unter dem Eindruck der Bpredigten jener Mnche tauchte der Gedanke eines allgemeinen Gottesfriedens (treuga Dei) auf; es wurde bestimmt, da von Mittwoch abend bis Montag frh in jeder Woche die Waffen unter Strafe des Bannes ruhen sollten. Unter Heinrichs Re-gierung breitete sich der Gottesfriede in Burgund aus. In Deutschland suchte der fromme König den ffentlichen Frieden dadurch herzustellen, da er wiederholt feinen Feinden feierlich verzieh und die streitschtigen Groen aufforderte, seinem Beispiel zu folgen. Doch faud fein Vor-bild wenig Nachahmung, und auch der Gottesfriede hatte keinen Bestand.
4. Kirchenreform und Kaiserkrnung. Damals herrschten in der Kirche traurige Zustnde. Es standen sich drei Ppste gegenber, die auf unrechtmige Weise zu ihrer Stellung gelangt waren. König Heinrich, der bei feinem Rmerzuge auch eine Reform der Kirche im Sinne der strengeren Richtung beabsichtigte, sah ein, da nur durch die Entfernung aller drei Ppste die Gemter zu beruhigen seien. Auf den Synoden zu Sutri und Rom wurde das Schisma beigelegt. Hierauf wurde auf Heinrichs Vorschlag der fromme Bischof von Bamberg zum Papst gewhlt, der als Klemens Ii. Heinrich in der Peterskirche krnte. Die Rmer boten dem Kaiser jetzt freiwillig das Recht an, der den ppstlichen Stuhl zu verfgen, und noch dreimal
Die greren Jahrbcher von Altaich. Gefchichtfchreiber d. d. Vorzeit. 46. Bd.
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Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Polen Ungarn Frankreich Burgund Deutschland Rom Bamberg
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und Verwaltung seines unteritalienischen Knigreichs zu vollenden. Die Grundlage desselben war nicht mehr das Lehnswesen und die Natural-Wirtschaft, sondern die Geld Wirtschaft. Die Beamten erhielten Gehlter. Neben das Vasallenaufgebot trat eiu Sldnerheer, in das der Kaiser viele Sarazenen ausnahm. Die Staatseinnahmen setzten sich aus den Ertrgen der Krongter und aus direkten und indirekten Steuern zusammen. Vor dem Gesetze sollten alle Untertanen gleich sein. Auf die Reichstage schickten auch die Städte Vertreter. Die Rechte der Städte, des Adels und die Selbstndigkeit der Kirche suchte Friedrich zu beschrnken, um eine absolute Herrschaft aufzurichten. Dnrch ein Gesetzbuch schuf er ein einheitliches Recht.
Friedrich war nicht nur ein geschickter Staatsmann, sondern auch ein eifriger Frderer der Wissenschaften und Knste. Sein Hof zu Palermo war der Sammelplatz von Dichtern und Gelehrteu. Schon im Jahre 1224 hatte Friedrich zu Neapel eine glnzend ans-gestattete Universitt gegrndet. Er sammelte Klassiker, legte Tiergrten an und lie Nachgrabungen nach alten Kunstwerken anstellen.
5. Der Kaiser in Deutschland, 12331236. Whrend Friedrich fern vom Reiche seine Hansmacht im bilden befestigte, setzten die Fürsten und aufblhenden Städte Hamburg und Lbeck ihre Kolonial-Politik im Nordosten Deutschlands fort. Sie schlugen 1227 den Dnenknig, dem der Kaiser die Gebiete im Norden und Osten der Elbe preisgegeben hatte, um ihn von der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Als um diese Zeit der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von einem persnlichen Feinde ermordet worden war, trachtete König Heinrich danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Städte.
Der Kaiser zog nach Deutschland, lie Heinrich gefangen nach Apulien führen und erlie auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das in dentfcher Sprache geschriebene groe Landfriedensgesetz. Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate angebahnt. Nachdem Friedrich Ii. die Wahl seines zweiten Sohnes Konrad zum Nachfolger durchgesetzt hatte, wandte er sich wieder den italienischen Angelegenheiten zu.
6. Streit mit den Lombarden und dein Papste, 12361250.
Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Oberitalien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren alten Bund erneuert hatten, bei Cortennvo am Oglio und fhrte eine der sizilifchen hnliche Verwaltung ein. Als
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Extrahierte Ortsnamen: Palermo Neapel Deutschland Hamburg Deutschlands Bornhved Deutschland Apulien Mainz Sizilien Oberitalien
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1378-1400
Wenzel, 13781400.
Der Gegensatz zwischen den sddeutschen Stdten und Fürsten dauerte unter Karls Iv. Sohn Wenzel fort und fhrte zum Aus-bruch des groen Stdtekrieges. Da Wenzels Versuche deu Landfrieden herzustellen, wenig Erfolg hatten, kmmerte er sich nicht mehr um das Reich. Je lter er wurde, desto mehr traten die hlichen Seiten seines Wesens hervor. Er war jhzornig und ergab sich dem Truuke. Als er die Rechte des Adels und der Geistlichkeit verletzte und den Prager Generalvikar Johann von Nepomuk 1393 in der Moldau ertrnken lie, entstand in Bhmen eine Verschwrung gegen ihn, an der auch sein Bruder Sigismund und Jobst von Mhren beteiligt waren. Wenzel mute Zugestndnisse machen, aber Bhmen blieb seit dieser Zeit ein Herd der Unruhen.
In die Reichsangelegenheiten griff König Wenzel, der wegen des ppstlichen Schismas die Kaiserkrone nicht erwarb, nur noch aus finanziellen Interessen ein. So besttigte er gegen eine hohe Geld-summe dem mchtigen Galeazzo Visconti die Herrschaft der das Reichslehen Mailand und verlieh ihm die Herzogswrde. Im Jahre 1400 setzten die Kurfrsten den König, den sie mit Unrecht fr die traurigen Zustnde im Reich allein verantwortlich machten, zu Ober-lahnstein ab und whlten Ruprecht von der Pfalz zum König. Wenzel schwor den Kurfrsten blutige Rache, unternahm aber nichts, um seine Stellung wiederzugewinnen. Er starb 1419 während der hussitischeu Wirren.
Obgleich Ruprecht ein tapferer und gerechter Fürst voll redlicher Absichten war, gelang es ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch seine Versuche, Mailand dem Reiche wiederzugewinnen, waren erfolglos. Er gab sich groe Mhe, Ruhe und Orduuug im Reiche zu schaffen, wurde aber von den Fürsten nicht untersttzt. Infolge der geringen Einknfte, der die der deutsche König verfgte, war Ruprecht so arm, da er auf dem Sterbebette den Verkauf seiner Kostbarkeiten anordnete, damit seine Schulden bei dem Apotheker und den Handwerkern bezahlt werden konnten.
1. Wahl und Persnlichkeit. Nach Ruprechts Tode whlte ein Teil der Kurfrsten auf Betreiben des Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg Sigismund, den zweiten Sohn Kaiser Karls Iv., der andere Teil aber Jobst von Mhren zum deutschen König. Da Wenzel seine Ansprche auf die Krone nicht aufgegeben hatte, so besa das Reich
1400-1410
Ruprecht von der Psalz. 14001410.
1410-1437
Sigismund, 14101437.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Wenzels Moldau Bhmen Mailand Mailand
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auf jeden! dieser Felder einen langen schmalen Streifen und war bei der Bestellung des Ackers und bei der Ernte von den anderen abhngig. Dadurch wurde der Aufschwung der Landwirtschaft gehemmt. Der König wollte, da die einzelnen Ackerstcke jedes Besitzers zusammen-gelegt wrden. Dieses schwierige Unternehmen konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert zu Ende gefhrt werden.
Der besonderen Frsorge des Knigs erfreute sich der Adel, der w den Feldzgen groe Opfer gebracht hatte und vielfach sehr'ver-schuldet war. Friedrich grndete Kreditanstalten, b^e Landschaften (zuerst die Schleiche Landschaft"), durch die viele Adelsfamilien vom Untergange gerettet wurden. Smtliche Rittergutsbesitzer vereinigten sich zu einer Leihkasse und leisteten mit ihren Gtern fr dieselbe Brgschaft. Die Gter wurden abgeschtzt und bis zur Hlfte ihres Wertes von der Landschaft beliehen. Diese gab Schuldverschreibungen aus. die Pfandbriefe" genannt und im Verkehr wie Wertpapiere behandelt wurden. Die Pfandbriefe wurden gern gekauft: denn sie boten dem Glubiger eine groe Sicherheit und die Gewhr pnktlicher Zinsenzahlung. Die Gutsbesitzer aber erhielten von der Landschaft gegen mige Zinsen Geld und brauchten nicht mehr Wucherern in tie Hnde zu fallen. Friedrich berlie der neuen Kreditanstalt in Schlesien 200 000 Taler zu 2% als ein ewiges Darlehn.
c. Gewerbe und Handel. Friedrich Ii. ist einer der hervorragendsten Vertreter des Merkantilsystems (vgl. S. 232). Whrend seiner ganzen Regierungszeit war Friedrich bemht, die Gewerb-ttigfeit seines Landes durch Natgrudung von Fabriken, durch Ausfuhrverbote fr die Rohstoffe und hohe Eingangszlle fr' fertige Waren zu heben. Auf seinen Reisen bezeichnete der König die Orte, in denen neue Erwerbszweige einzufhren feien. In Berlin wurde eine Porzellanfabrik gegrndet; in den schleichen Gebirgen fhrte er die Lein Wandindustrie ein. Industrielle Unternehmungen, wie Spinnereien, Kattnndruckereien und Tuchfabriken, wurden gefrdert und staatlich untersttzt. Infolge dieser unablssigen Bemhungen erlebte es der König noch, da die junge preuische Industrie in die vierte Stelle in Europa einrckte.
Fr den Bergbau richtete der König eine neue Abteilung in der obersten Verwaltungsbehrde ein. Um das oberschlesische Berg-und Httenwesen erwarb sich besonders der Graf von Reden groe Verdienste. Er schlo die groen Steinkohlenlager auf und fhrte aus England die ersten Dampfmaschinen ein. Steinkohlen und Eisenerze wurden bald in Menge gefrdert. Bei Tarnowitz wurde die Friedrichsgrube erffnet, die silberhaltiges Bleierz liefert.
Grnhagen, Schlesien unter Friedrich dem Groen: Die Griindunq der Schleichen Landschaft. Atzler, Qu. u. L. Il Nr. 61.
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Berlin Europa England
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half besonders den Sieg bei Hchstdt (1704) erringen und mit Prinz Engen (1706) Turin erobern (S. 237).
5. Preuens Verhalten im Nordischen Kriege, 17001721. Zn
gleicher Zeit tobte an den Ostgrenzen des Staates der Nordische Krieg, in welchem sich Rußland, Polen und Dnemark gegen Schweden verbunden hatten. Der König hatte aber durch seine Teilnahme am Kriege gegen Frankreich die Mglichkeit aus der Haud gegeben, im Osten, wo seine Besitzungen mehr gefhrdet waren und sich Aussicht auf Erwerbungen bot, entscheidend auftreten zu knnen (S. 268).
6. Innere Verhltnisse. Friedrich entlie feinen treuen Minister Dankelmann, der bei Hofe miliebig.geworden war, und schenkte sein ganzes Vertrauen einem unwrdigen Gnstlinge, dem Reichsgrafen Kolb boit Warteuberg. Dieser leitete nun die Negiernngs-geschfte und wute sein Amt zur eigeueu Bereicherung auszuntzen. Mit seinen Vertrauten vou Wittgenstein und Wartensleben brachte er viel Elend der Preußen, so da man damals von dem dreifachen W (Weh!) Preuens" sprach. Die Not des Laudes wurde dem Könige verheimlicht, bis der Kronprinz die Entlassung Wartenbergs durchsetzte.
Die vielen Kriege, die Ausgaben fr die auerordentlich prchtige Hofhaltung und die kostspieligen Bauten erforderten ungeheure Summen, die das Laud kaum aufzubringen imstande war. Es wurden darum auf die verschiedensten Gegenstnde Steueru gelegt, und mehrmals muten allgemeine Kopfsteuern ausgeschrieben werden.
Nachdem Friedrich fr alle Teile seines Knigreiches das Recht erhalten hatte, da sich in Rechtssachen niemand mehr an den Kaiser wenden drfe, errichtete er in Berlin als oberste Instanz das Ober-appellationsgericht.
7. Friedrichs Erwerbungen und seine Verdienste, a. Im Jahre 1702 starb der englische König Wilhelm Iii. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Oranier. Friedrich I. erhob als Sohn der Luise Henriette von Oranien Erbansprche, doch konnte er sich nur in den Besitz von Mrs am Niederrhein, Lingenau der Ems, Neuchatel (Neuenbrg) und Valengin (walangshng) in der Schweiz setzen. Das Frstentum Orange (orngsh) im unteren Rhonetal wurde mit Frankreich vereinigt.
b. Auerdem erwarb der König durch Kauf 1707 die Grafschaft Tecklenburg in Westfalen und die Stadt Quedlinburg.
Trotz der hohen Abgaben, die unter Friedrichs I. Regierung geleistet werden muten, war selten ein Fürst beim Volke so beliebt wie er. Er hatte eine hohe Auffassung von seinem frstlichen Beruf und war bemht, seinem Wahlspruch: Jedem das Seine" gerecht zu werden.
Das Heer hatte sich unter ihm auf fast allen europischen Kriegs-schaupltzen groen Ruhm erworben. Beim Tode Friedrichs war
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Dankelmann Kolb Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrich_I. Luise_Henriette_von_Oranien_Erbansprche Mrs_am Friedrichs_I. Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Nordische_Krieg Polen Frankreich Warteuberg Wittgenstein Wartenbergs Berlin Niederrhein Neuchatel Frankreich Westfalen Quedlinburg Friedrichs