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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 180

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederholungs - Tabellen. 933 Sein Sieg über die Ungarn an der Unstrut. Sein Sieg über die Dänen; Markgrafschaft Schleswig. 936— 973 Otto I. d. Gr. Aufstände (Thankmar, Heinrich). Otto gibt die Herzogtümer an seine Verwandten. Wirre Zustände Italiens. Sittlicher Verfall des Papsttums. Berengar v. Ivrea. Ottos erster Zug nach Italien. Er wird König der Langobarden und heiratet Adelheid. Der Ludolfingische Aufstand. 955 Ottos Sieg über die Ungarn auf dem Lechfelde bei Augsburg. 2. Febr. 962 Ottos Kaiserkrönung auf seinem zweiten Romzuge. Das „römische Reich deutscher Nation“. Herrschaft des Kaisertums über das Papsttum bis Mitte des 11. Jh. Kolonisation des Ostens. Hermann Billung und Markgraf Gero. Erzbistum Magdeburg. Ottos dritter Romzug. Vermählung Ottos H. mit Theophano. 973— 983 Otto H. Sein Krieg mit Lothar von Frankreich; Zug nach Paris. Seine Niederlage bei Cotrone. Slawenaufstand. 983 —1002 Otto Hl., phantastisch. 1000 Seih Zug nach Aachen. — Erzbistum Gnesen. 1002 —1024 Heinrich H., Wiederhersteller des Reiches. Seine Kämpfe mit Boleslaw Chrobry von Polen. 1024—1125 Die fränkischen oder salischen Kaiser. 1024—1039 Konrad H. Machthöhe des Reiches. Tod Ernsts von Schwaben. 1033 Erwerbung des Königreichs Burgund oder Arelat. Konrads Lehengesetz. 1039 —1056 Heinrich Iii. Er wendet sich der hierarchischen Reformpartei zu. Synode zu Sutri.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 185

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Periode. Von 1056 — 1273. 185 Veränderte Stellung des staufischen Kaisertums. 1190—1197 Heinrich Vi. Sein Plan einer Weltherrschaft. 1198—1208| König Philipp von Schwaben, 1208 ermordet von Otto von Wittelsbach. 1198—1218) Otto Iv. 1215—1250 Friedrich Ii. Pontifikat Gregors Ix. Sein Streit mit Friedrich wegen des Kreuzzuges. 1227 Sieg norddeutscher Städte, Fürsten und Bauern über Waldemar H. von Dänemark bei Bornhöved. Friede Friedrichs mit Gregor Ix. Constitutio Mon-archiae Siculae (Petrus de Vinea). König Heinrich empört sich gegen seinen Vater Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainz; Verkündigung des Landfriedens; Braunschweig-Lüneburg Herzogtum. 1237 Sieg Friedrichs Ii. über die Lombarden bei Cor-tenuova. Vermählung Enzios mit der Erbin von Sardinien. Dritter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1241 Mongoleneinfall; Heinrich d. Fromme bei Liegnitz geschlagen. Innocenz Iv. (Graf Sinibald Fiesco von Lavagna). 1245 Konzil zu Lyon; Friedlich gebannt. Niederlage Friedrichs bei Vittoria. Enzio bei Fossalta von den Bolognesen gefangen (f 1272). 1250—-1254 König Konrad Iv. Gegenkönig Wilhelm von Holland. Stiftung des rheinischen Städtebundes. 1256 — 1273 sog. Interregnum (Richard von Cornwallis und Alfons von Kastilien). 1266 Manfred von Karl von Anjou bei Benevent geschlagen, fällt. 1268 Konradin bei Tagliacozzo geschlagen, gefangen und in Neapel hingerichtet. Sizilische Vesper: Sizilien an Aragonien.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 187

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. "Von 1273 — 1517. 187 1308—1313 Kaiser Heinrich "Vh. von Lützelburg. Br gewinnt als Hausmacht Böhmen und Mähren. Sein Zug nach Italien; er stirbt in Toskana. 1314 —1347) Kaiser Ludwig der Bayer. 1314—13301 König Friedrich der Schöne von Österreich. 1315 Sieg der Schweizer über Leopold von Österreich am Morgarten. Erneuerung des ewigen Bundes zu Brunnen. 1322 Sieg Ludwigs über Friedrich bei Mühldorf am Inn; Friedrich gefangen; dann Mitregent. 1323 Ludwig gibt Brandenburg seinem Sohne Ludwig; 1323 — 73 die Wittelsbacher in Brandenburg. 1338 Kurverein zu Bense. Vierter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1347—1437 Die Luxemburger. 1347 —1378 Kaiser Karl Iv., Heinrichs Vii. Enkel. Judenverfolgungen, Greißlerzüge, der Schwarze Tod. 1348 Gründung der ersten deutschen Universität zu Prag. Schlesien in die böhmische Krone einverleibt. 1356 Die Goldene Bulle (Reichstage zu Nürnberg und Metz). Entstehung der Landstände. Gründung des neuburgundischen Reiches. Siegreicher Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv. von Dänemark. Entstehung der Hansa im 13. Jh. aus kaufmännischen Vereinigungen und Städtebünden. Hauptort Lübeck. Machthöhe des Deutschordensstaates unter Winrich v. Kniprode. 1373 Vertrag Karls Iv. mit Otto von Brandenburg zu Fürstenwalde. Brandenburg an die Luxemburger (—1415). 1377 Der schwäbische Städtebund siegt bei Reut- lingen über Ulrich, den Sohn Eberhards von Württemberg. 1378 Ausbruch des großen Schismas.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Dritte Periode. Von 1056—1273. und schon mit dem Banne drohte. Heinrichs Antwort war, daß er durch eine deutsche Synode zu Worms (1076) den Papst absetzen ließ, worauf dieser den König in den Bann tat, ihm die Regierung untersagte und seine Untertanen ihres Eides entband. §49. c) Kämpfe zwischen Kaiser, Papst und Fürsten 1076—1106. Sofort wandten sich die Fürsten gegen den König. Auf einem Tage zu Trijyir (bei Darmstadt) erklärten sie (1076), der Papst möge nach Augsburg kommen und über Heinrich entscheiden; löse dieser sich nicht binnen Jahr und Tag vom Banne, solle er des Reiches verlustig gehen. Um den Bund zu sprengen und der deutschen Erhebung den Rechtsboden zu entziehen, tat Heinrich etwas Unerwartetes: er ging im Jam_ 1077 über die Alpen und zwang durch kirchliche Buße den Papst zu Canossa, einem der Gräfin Mathilde gehörigen Schlosse, wohin Gregor sich geflüchtet hatte, ihn vom Banne zu lösen: ein diplomatisches Meisterstück, wodurch er seine gefährdete politische Stellung mittels einer persönlichen Demütigung, der des sündigen Menschen vor dem Priester, sicherte. Trotzdem wählten die deutschen Fürsten Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig (März 1077); hierbei wurde der Charakter des Reiches als eines Wahlreiches besonders scharf betont. In dem nun folgenden Bürgerkriege war Heinrich, wiewohl er durch die Verleihung Schwabens und die Verheiratung r fcfor- seiner Tochter Agnes an Friedrich von Büren (bei Lorch), den ' ‘ ' "A>bauer der Burg Hohenstaufen, im Süden seine Stellung stärkte, wenig glücklich: er wurde (1080) von Rudolf zweimal geschlagen; aber in der zweiten Schlacht verlor dieser die meineidige Rechte und starb an der Verwundung, was man als Gottesurteil ansah. Glücklicher war Heinrich in Italien. Er gewann Rom, ließ Gregor, der ihn wieder gebannt hatte, absetzen und einen Gegenpapst erwählen, welcher ihn zum Kaiser krönte. In der Engels-Zci/t- <" - ^Jyirg (auf der rechten Tiberseite) belagert, von Robert Guiscard befreit, mußte Gregor doch nach Salerno (südöstl. von Neapel) fliehen; dort starb er 1085. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit -geliebt und das Ttnrenht, gehaßt; darum

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 62

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. mütig, sah, sich (1111) genötigt den von Heinrich nur in pfiffiger Berechnung eingegangenen Vertrag zu schließen: die Kirche ver-auf aues ^biehsgut und alle Regalien (d. h. königliche .*/< Zlli*Z Rechte) ,/ler Kön^g auf die Investitur. Und als nun die Bischöfe, v wie sich von Selbst verstand, heftig widersprachen, erklärte Hein- rieh den Papst für vertragbriichig, nahm ihn gefangen und entließ ihn erst, nachdem er auf die Investitur völlig verzichtet und ihn zum Kaiser gekrönt hatte. Darüber war die Gregorianische Partei entsetzt; sie zwang den Papst jenes Abkommen für nichtig zu erklären. Einer Erhebung der Fürsten, besonders der Sachsen, erlag Heinrich am Welfesholze bei Mansfeld (1115), wandte sich nun nach Mathildens Tode nach Italien, nahm ihre Güter, die sie, auch die Reichslehen, widerrechtlich der Kirche vermacht hatte, in Besitz, konnte jedoch zu keinem endgültigen Ergebnis kommen. Nach Deutschland zurückgekehrt, fand er die Fürsten als Herren der Lage; ihre Vermittelung führte schließlich 1122 zu dem. Abkommen zwischen Heinrich V. und Papst Calix-tus H., das man das Wormser Konkordat nennt: die Wahl des Bischofs erfolgt in kanonischer Weise durch die Geistlichen des Sprengels, aber in Gegenwart des Kaisers oder seines Stellvertreters ; der Gewählte wird alsdann vom Kaiser mit den Regalien und dem Reichsgut durch das Symbol des Szepters belehnt, erhält darauf vom Papst Ring und Stab als Zeichen seiner geistlichen Würde; so in Deutschland; in Burgund und Italien erfolgt die Belehnung mit Ring und Stab zuerst. Heinrich V. starb 1125: kalt, hart, ohne idealen Zug, voll Scharfblick, aber gewissenlos in der Wahl der Mittel, ist er eine wenig sympathische Erscheinung. Die deutsche Verfassung war aus dem Investiturkampf wesentlich verändert hervorgegangen: hatte die Ottonisch-salische Verfassung auf der engen Verbindung zwischen Königtum und Bistum beruht, so war diese jetzt gelockert und als neue bestimmende Macht das Fürstentum erschienen; besonders das Herzogtum Sachsen nahm, zumal unter dem energischen Lothar von Süpplingenburg, der nach dem Aussterben des Mannsstammes der Billunger ihr Nachfolger geworden war, eine überaus freie Stellung ein. /

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Gründung des deutschen Königtums und seine Machthöhe (919—1056). 45 ---------- Reiches beseitigt — ein Rückschritt und ein Fortschritt. Zugleich war nun der Schwerpunkt des Reiches nach Norden verlegt. Die kirchliche Salbung und Krönung wies Heinrich zurück. a) Es gelang ihm bei den Herzögen von Franken, Schwaben, Bayern, nach größeren Schwierigkeiten auch bei Giselbert von Lothringen, dem er seine Tochter vermählte, seine Anerkennung durchzusetzen, freilich nur so, daß die Herzoge tatsächlich fast unumschränkt blieben. Doch war wenigstensller völlige Zerfall Deutschlands in die fünf Stämme und der Anfall Loth-; ringens an das Westfrankenreich verhindert. Somit muß_hgjn-i'ich der Gründer des deutschen Nationalstaats genannt werden, wenn dieser vorläufig auch nur ein loser Staatenbund mit monarchischer Spitze war. b) Bei einem Einfall rlpr. (924) glückte es ihm durch die Gefangennahme eines vornehmen Itpgarn einen neunjährigen Waffenstillstand zu erlangen, wofür er indes Tribut zahlen mußte; auch galt der Vertrag nur für sein Herzogtum; die andern deutschen Länder wurden nach wie vor verheert. Diese Zeit benutzte Heinrich, um seine militärische Kraft zu stärken. Er baute eine A nzahl Burgen und befestigte, mehrere Bischof sitze, Pfalzen und Klöster. Es handelte sich also nicht um eine Städtegründung, wiewohl die spätere städtische Entwickelung an diese Befestigungen anknüpfte, auch bezog sich diese Maßregel nur auf Sachsen. Ferner übte er. das sächsische Heer, das bisher fast ausschließlich aus Fuß truppen bestand, im Reiferdienst. c) Seine erste Probe bestand das Heer in Kämpfen gegen die Slawen (Wenden). Diese lebten in Dörfern von Ackerbau und Viehzucht, verstanden auch manches Handwerk und trieben Handel mit dem Orient. Das Volk war zum großen Teil dem Adel hörig geworden und wurde von kleinen Gaufürsten beherrscht. Somit waren ihm die Sachsen nicht sowohl wirtschaftlich, als politisch-militärisch überlegen. 928 griff Heinrich die Heveller (an der Havel) an und eroberte ihre Hauptstadt Brennaburg, bekriegte die Dalemincier (um Jana), in deren Gebiet er Meißen gründete, und die Böhmen, schlug ein großes

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 73 wie das Rittertum selbst, während der nationale Geist in den Volksepen und der Lyrik zum Ausdruck kam. Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 1. Lothar und die Anfänge der Staufer. § Nach dem Tode Heinrichs Y. wären seine Kessen, die staufischen Brüder Friedrich von Schwaben und Konrad, die Nächsten zum Throne gewesen. Doch nicht einer von ihnen wurde gewählt, sondern auf Betreiben des Klerus der Herzog von Sachsen Lothar von Süpplingenburg; er regierte von 1125 — 37. Er ließ sich seine Wahl vom Papste bestätigen. Die Gegnerschaft der Staufer vermochte Lothar nach schweren Kämpfen erst gegen Ende seiner Regierung zu überwinden. Eine feste Stütze hatte er an dem Welfen Heinrich dem Stolzen, dem Herzog von Bayern, gefunden, dem er seine Tochter Gertrud vermählte und kurz vor seinem Tode das Herzogtum Sachsen übertrug. Im Osten erstarkte des Reiches Ansehen wie seit langem nicht. Von höchster Bedeutung war es, daß Lothar 1134 Albrecht dem Bären, Grafen von Ballenstädt (oder Anhalt oder Askanien, d. i. Aschersleben), für treu geleistete Dienste die sächsische Nordmark (die spätere Altmark, mit Stendal und Salzwedel) verlieh, der nach langer Unterbrechung die glanzvolle kolonisatorische Tätigkeit der Deutschen im Osten wieder aufnahm. Nachdem Lothar auf seinem ersten Romzuge den bedenklichen Schritt getan, vom Papst die Mathildischen Güter (§ 50) zu Lehen zu nehmen, trat er auf der zweiten Römerfahrt kraftvoll und glänzend auf. Nach seinem Tode vereitelte wieder kirchlicher Einfluß die Wahl des natürlichen Erben, Heinrichs des Stolzen; der Staufer Konrad Iii. wurde 1138 gewählt. Ein Zusammenstoß mit den Welfen war unvermeidlich. Nach wechselvollen Kämpfen — an die Schlacht bei Weinsberg (1140) knüpft sich die Sage von den treuen Weibern und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!“ (ital. Guelfi und Ghibellini) —, während deren Heinrich starb, kam (1142) ein Vergleich zustande, in dem der junge Heinrich der Löwe Sachsen zurückerhielt. Die Geringfügigkeit seiner Mittel, das Scheitern des zweiten Kreuzzuges, neue Wirren in

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Zweite Periode. Von 843 - 1056. c) Der Ludolfingische Aufstand und die Ungarnschlacht. Bald aber sah sich Otto einem Bunde gegenüber, der seine ganze Stellung zu vernichten drohte. An der Spitze des Aufstandes stand sein Sohn Ludolf, eifersüchtig auf den Einfluß, den Adelheid und Ottos Bruder Heinrich auf die deutsche Politik statt seiner gewonnen hatten. Gleichfalls aus persönlicher Verstimmung schloß sich ihm an Ottos Schwiegersohn Konrad von Lothringen. Mit dieser persönlichen Auflehnung verband sich der Sondergeist der Stämme. Nur mit größter Mühe wurde Otto der Empörung Herr, und eigentlich nur dadurch, daß, als die Ungarn wieder in Deutschland einfielen, die Nation zu der Überzeugung kam, daß ihr wirklichen Schutz nur das Königtum gewähren könne. Die Ungarn schlug Otto auf dem Lechfelde bei Augsburg entscheidend im Aug. 955. Durch seinen Sieg ermöglichte er die Neugründung der Ostmark. Seitdem hörten die Einfälle der Ungarn auf; bald wurden sie seßhaft und durch die Bemühungen der Bischöfe von Passau und Salzburg unter König Stephan d. Hl. (nach dem die ungarische Krone die „Stephanskrone“ heißt) dem Christentum gewonnen (um 1000). §39. d) Die Gründung des römischen Reiches deutscher Nation. Die Ereignisse hatten Otto über den schwachen Punkt seiner bisherigen Politik belehrt. Daß er nicht zum Ziele gelangt war, war kein Wunder. Die Naturalwirtschaft läßt eine feste Staatsordnung an sich nur für kleine Gebiete zu, es sei denn, daß auf erobertem Boden das Interesse der eigenen Sicherheit Volk und Herrscher zusammenzwingt. Zur Stützung der Reichseinheit bedurfte Otto einer Macht, die die zur Staatsbildung in großem Umfange nötigen Erfordernisse besaß. Das war allein die Kirche; denn sie hatte eine feste Organisation, eine durchgebildete Verwaltung und umfaßte das ganze Reich. Auf sie gründete er nun die Reichseinheit, stattete sie mit Besitz und wichtigen Rechten, wie dem Markt-, Zoll- und Münzrecht, aus, riß sie kraft der sittlichen Überlegenheit seiner Persönlichkeit aus dem Verfall und bewirkte, daß sie im Gegensatz zu den Bestrebungen des Laienadels sich der unteren Stände annehmen und die wirtschaftliche Entwickelung der Nation fördern konnte. Durchaus im Dienste des Staats stehend, nahmen

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Dritte Periode. Von 1056—1273. Hasse ihrer G-egner preisgebend, zerstören. Granz Oberitalien war unterworfen. Doch bald wurden neue Unternehmungen notwendig. Friedrich war überall siegreich, da vernichtete eine Seuche alle bisherigen Erfolge (1167). Nach seinem fluchtartigen Rückzüge flammte die Empörung allerorten wieder auf. Der große lombardische Städtebund wurde geschlossen, Mailand wiederhergestellt und die Bundesfestung Alessändria gebaut. 65. c) Friedrichs Niederlage gegen den Papst und die Lombarden und der Rückzug seiner Politik. Also trat Friedrich (1174) seine fünfte Romfahrt an, konnte jedoch Alessandria nicht brechen. Dem kaiserlichen Aufgebot, das nun nach Deutschland erging, entzog sich sein mächtigster Vasall Heinrich der Löwe1: das Slawentum zurückzudrängen und seine machtvolle Stellung in Norddeutschland aufrecht zu erhalten war ihm wichtiger. Er hatte den Abotritenfürsten Niklot und seine Söhne glücklich bekämpft, Mecklenburg germanisiert, Mklots Sohn Pribislaw, von dem das heute dort regierende Haus abstammt, unterworfen und mit der Germanisierung Pommerns begonnen; Lübeck, das Bardewik den Rang ablief, verdankt ihm seine Größe.2 So wurde Friedrich 1176 bei Legnano nw. von Mailand völlig geschlagen. Nun erkannte er die Unmöglichkeit seine Politik durchzuführen. Im Frieden von Venedig gab er 1177 den Anspruch über dem Papste zu stehen auf und erkannte Alexander Hi. an. Einem Waffenstillstände mit den lombardischen Städten folgte (1183) der endgültige Friede zu Konstanz, der ihnen freie Selbstverwaltung gegen die formelle Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit zusicherte. d) Friedrich auf der Höhe seiner Macht (1177—90). Dieser zeitgemäße Rückzug seiner Politik vor der nicht mehr zu bezwingenden päpstlichen Macht und dem freien Bürgergeist der italienischen Kommunen mit ihrer entwickelten Geldwirtschäft verschaffte dem Kaiser die Möglichkeit auf beschränkterem Raume 1) Ihre romantisch ausgeschmückte Zusammenkunft fand in Chiavenna oder Partenkirchen statt. 2) München verdankt Heinrich seine Gründung (an der Zollstätte an der Isar, wo die Salzstraße vom Salzkammergut nach Augsburg und Ulm den Fluß überschreitet).

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Gründung des deutschen Königtums und seine Machthöhe (919—1056). 51 war, und nach Aachen zur Gruft Karls d. Gr. i. J. 1000. Dieses Verlassen der Bahnen Ottos I. und der Tod des 22 jährigen Kaisers, der von 983—1002 regiert hatte, brachten die deutschen Verhältnisse in die größte Verwirrung. Ein verhängnisvolles Geschick ließ in dem Augenblick, wo es schien, als sollte es möglich werden die deutsche Krone erblich zu machen, das Wahlrecht der Stämme wieder aufleben. Aus der Wahl ging 1002 der nächste Thronberechtigte Heinrich Ii. hervor. Er wurde der Wiederhersteller des Ottonischen Staats. Zwar gelang es ihm nicht Polen, dessen Selbständigkeitsbestrebungen Otto Hi. durch die Gründung des Erzbistums Gnesen (1000) verkehrterweise gefördert hatte, dem Einfluß des Reiches zu erhalten und Boleslaw Chrobry (d. h. der Kühne) zu unterwerfen; aber in Deutschland wie in Italien stellte er das kaiserliche Ansehen im ganzen wieder her. Freilich mußte er den Sachsen die freie Wahl ihres Herzogs zugestehen, und damit begann die verhängnisvolle Entfremdung dieses Stammes vom Reiche. Von Wichtigkeit war es, daß er von dem kinderlosen Rudolf Iii. von Burgund, dessen Schwester Gisela seine Mutter war, die Zusicherung der Nachfolge erhielt. Aber er starb schon 1024 ohne Erben. Im Dom zu Bamberg, das er zum Bischofssitz erhoben hatte, wurde er bestattet. 4. Weiterbildung der Ottonischen Verfassung unter Konrad Ii. i 1024-39. a) Die auswärtigen Verhältnisse. Aus der in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz bei Oppenheim stattfindenden Wahl ging der durch seine Geburt zur Thronfolge am meisten berechtigte1 Konrad Ii., Konrads des Roten ältester Urenkel, hervor; mit ihm bestieg das salische oder fränkische Haus den deutschen Thron. So war der Schwerpunkt des Reiches wieder nach Südwesten gerückt, und die Loslösung Sachsens machte weitere Fortschritte. Als Nachfolger Heinrichs H. behauptete Konrad, auf ihn sei das Erbrecht auf Burgund übergegangen, zumal auch seine Gattin 1) Die Darstellung bei Uhland „Herzog Ernst“ Ii. Aufzug beruht auf unglaubwürdigen Quellen. 4*
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