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geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268.
Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden
a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten,
b) durch den Partikularismus der Fürsten,
c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten.
Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds.
Aas Interregnum, 1256—1273.
Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe.
Die letzten Kreuzzüge.
Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten.
Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft.
Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Neapel Sizilien Ostermontage Sizilien Aragonien Holland Kastilien Deutschland Frankreich Palästina
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eines Tempels des kapitolinischen Jupiters an der Stelle, wo ehedem der Tempel Jahwes gestanden.
Hadrian hatte unmittelbar nach seiner Thronbesteigung auf die Eroberungen, die sein Vorgnger Trajan (98117) in mhevollen Feldzgen den Parthern abgerungen hatte, verzichtet, so weit dieselben stlich der den Enphrat hinaus lagen. Damit hatte er an der Euphratlinie eine feste Grenze gewonnen und den stlichen Reichsteilen den seit Jahrzehnten entbehrten Frieden wieder geschenkt. Um etwaigen Vergeltungsgelsten der stlichen Grenznachbarn mit besserem Erfolge begegnen zu knnen, sicherte er seitdem die stlichen Grenzstriche durch Anlage von Festungen. Jerusalem war bis zu seiner Zerstrung durch Titus die strkste und die wichtigste Festung Syriens gewesen. Die natrliche Festigkeit des Ortes, die beherr-scheude Lage an dem Kreuzungspunkte der groen Straen von Kleinasien nach gypten und vom Persischen Meerbusen nach dem Mittelmeere hatten ihm diesen Vorrang gebracht. Als Schutzfeste des Judenlandes war Jerusalem der geeignetste Platz. Wenn Hadrian von einer Wiederbefestigung Jerusalems Abstand genommen htte, so wrde er sich eines schweren Fehlers schuldig gemacht haben, der sich an dem Geschick des Landes selbst rchen mute. Hadrian handelte also lediglich im Sinne der Staatsidee, die er vertrat, als er die Anlage einer rmischen Kolonie zu Jerusalem anordnete. Eine beabsichtigte Krnkung der Juden, oder gar eine Aufstachelung derselben zur Emprung lag ihm fern. Er hat wie ein Zeit-gensse ihm nachrhmt fr das Glck aller seiner Unterthanen am meisten gesorgt und niemals aus Willkr einen Krieg gefhrt".
Die Juden indes fhlten sich durch Hadrians Anordnung in ihrem Heiligsten aufs schwerste verletzt. Da ihre heilige Stadt als wster Trmmerhaufen da lag, htten sie noch ertragen. Nun sollten daselbst Heiden dauernd ihren Wohnsitz nehmen; nun sollte ein heidnischer Tempel an Stelle des Volksheiligtums und selbst ans den Marmorquadern des ehemaligen Tempels aufgefhrt werden; nun sollte den Juden fr immer die Hoffnung auf Wiedererrichtung ihres Tempels genommen werden; nun sollte selbst der Namen ihrer heiligen Stadt getilgt werden und der neue Namen Aelia Capitolina" mute sie immerwhrend an den Gtzendienst, wie er hinfort an heiliger Sttte dem Jupiter Capitolinus zur Schmach und Schande des Judenvolkes dargebracht wurde, und an den Kaiser lins Hadrianus, der all diesen Frevel verschuldet, erinnern; nun wurden die jdischen Bewohner des flachen Landes aufgeboten, um als Frohnarbeiter den rmischen Kriegsknechten bei dem Aufbau der neuen Stadt Hilfe zu leisten und so an der Schndung der heiligen
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Extrahierte Personennamen: Hadrian Titus Hadrian Jerusalems Hadrian Capitolinus
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sichtlich der berfahrtskosten gedeckt sind, zur Verteilung noch 500000 Mark Silber klnischen Gewichtes (nach dem Geldwerte unserer Zeit etwa 70 Millionen Mark). Diese Beute, welche dem siebenfachen Jahreseinkommen des Knigs von England zur dama-ligen Zeit gleichkam, schien den Siegern auch mit der Hlfte ihres Heeres nicht zu teuer erkauft.
Ehedem hatte man den Kreuzfahrern Konstantinopel geschildert, wie es wetteifere mit Rom an Wrde, mit Jerusalem an Heilig-tmern, mit Babylon an Pracht und Glanz; jetzt lag es da aus-geraubt und zur Hlfte zerstrt durch Feuer und Schwert, kaum noch ein Schatten ehemaliger Herrlichkeit.
Als dann die Kaiserwahl vorgenommen wurde, vereinigten sich die Stimmen der Whler, da Dandolo ablehnte, auf Balduin von Flandern. Ein Reich sollte er regieren, von welchem er zunchst nur die Hauptstadt sein nannte, ein Reich zerfahren im Innern, bedroht von auen. Die geringfgigen Machtmittel, welche sich dem neuen Herrscher zu Gebote stellten, muten sich bei der wachsenden Eifersucht der einzelnen Fhrer zersplittern und in sich selbst ver-zehren. Die Unterthanenschaft und der neue Herrenstand waren und blieben einander fremd in Sprache und Sitte, in Glauben und Volks-tum, im ganzen Denken und Fhlen. Es fehlte der neuen Herr-schast an Einsicht, Wille und Kraft, auf den Trmmern des Reiches einen Dauer versprechenden Staat aufzubauen.
Dandolo erfreute sich nicht lange seines Triumphes. Er war in Konstantinopel zurckgeblieben, um die Ordnung der heillos ver-wirrten Zustnde anzubahnen, um die weitreichenden Ansprche seiner Vaterstadt zu wahren. In dem Palaste, woselbst er Wohnung ge-nommen, starb er am 1. Juni 1205.
Viii.
us der Jett der Reformation.
a. Ein Deutsches Bauernparlament.
Das Wort Bauernkrieg" ruft bei dem Hrer zumeist die Vorstellung von Rechtsverletzung und Emprung hervor; es lt vor seinem Blicke auftauchen Bilder der Plnderung und Zerstrung;
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Extrahierte Personennamen: Dandolo Dandolo
Extrahierte Ortsnamen: England Konstantinopel Jerusalem Flandern Konstantinopel
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zu fassen, falls sie sich nur im brigen ... der Gunst der Umstnbe zu erfreuen hatten. Dies ist nun keineswegs nach allen Seiten der Fall gewesen, und mit schwerster Ungunst hat vornehmlich das Verhltnis zu den Griechen auf den Franken gelastet. Wir haben genugsam gesehen, welche Hinbernisse die imperialistische Tenbenz der 5lomnenen* den Fortschritten der Kreuzesfahne bereitet hat nnb wie verhngnisvoll bieselbe fr Jerusalem wie fr Konstantinopel geworben ist. Es liegt daher nahe, die griechische Politik im Zeitalter der Kreuzzge als die zweite Hauptursache fr den Zusammen-bruch der christlichen Herrschaft im Morgenlande geltenb zu machen.
Fast vom Anfange des ersten Kreuzzuges an besehbeten sich aber zu eigenem, grten Nachteile auch die Franken untereinanber. Hier haben die Normannen und die Provenzalen den Reigen erffnet. Gefolgt sinb ihnen bic Könige Jerusalems, die Fürsten von Antiochien, die Grafen von Ebessa und Tripolis, die Meister der Templer und Hospitaliter, fast alle Groen der Kreuzfahrerstaaten. Vom Abenblanbe her haben die Eifersucht der Geuueser und Venetianer, der Haber der Deutschen, Franzosen und Englnder, vor allem aber bte theoretische Richtung der rmischen Kurie verberblich in das Geschick der syrischen Kolonien eingegriffen. Die Ppste des breizehnten Jahrhunderts haben sich an ihrem eigenen Geschpfe, dem Reiche Jerusalem, durch ihre ungebnbigte Herrschsucht in schlimmster Weise versnbigt. Die vielgestaltige Zwietracht mithin, die Papsttum und Kaisertum, Fürsten und Völker des frn-tischen Erbkreises whrenb des Kreuzzugszeitalters gegeneinanber in Waffen brachte, mu als dritte Ursache fr den traurigen Ausgang des heiligen Krieges bezeichnet werden.
An die Politik reiht sich die Moral. Denn schon jene Zwietracht unter den Franken ruhte wenigstens in vielen Fllen ans moralischer Verkehrtheit. Auerdem haben sich die Pilger oft genug zu schlechten Streichen jeder Art hinreien lassen, und den Bewohnern der Kreuzfahrerstaaten ist keine Schurkerei, Wollust und Gotteslsterung fremd geblieben. Indessen darf dieser Sittenlosigkeit, ein so groes bel sie auch war, doch kein bertriebenes Ge-wicht beigelegt werden, und man darf nicht, tote wohl manchmal geschieht, behaupten, da die Verberbtheit der syrischen Franken fr sich allein schon hinreiche, um das Scheitern des Kampfes gegen den Islam zu erklären. Denn wir wissen zwar von einer Menge schmhlicher Handlungen, bereit sich viele einzelne in Jerusalem, Tripolis und Antiochien schuldig gemacht haben, wir besitzen aber beshalb noch kein Recht, ein allgemeines Verbammungsurteil der das ganze Volk schlechthin zu fllen, nnb wir mssen uns um so mehr vor einem solchen Urteile hten, weil unsere Quellenschriften nach mittelalterlich morali-fterenber Anschauung jebeu Unfall, von dem bte Christen betroffen werden, als eine Strafe fr die Snden berselben ansehen. Peccatis exigentibus" erleiben bte Franken Nieberlagen, und somit erscheinen sie snbhaster, als sie in Wahrheit gewesen sinb. der jeben Zweifel erhaben ist die Tatsache, da bis zum Falle Akkons in den syrischen Stdten trotz aller Ruchlosigkeit ein-zelner sowohl in brgerlicher Friebeusarbeit wie in tapferer Fhrung der Waffen Hervorragenbes geleistet werben ist, imb es ist beshalb unstatthaft, der morgenlnbischen Christenheit wegen ihrer Verberbtheit gleichsam bte Daseinsberechtigung von vornherein abzusprechen. Den sittlichen Verfehlungen, bereit sich die Franken zu ihrem Unheile schulbig gemacht haben, ist ohne Zweifel Genge geschehen, wenn sie hier erst in vierter und letzter Stelle,immerhin aber als eine der Hauptursachen fr das Milingen der Kreuzzge angefhrt werden.
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Fassen wir das Gesagte kurz zusammen und beachten wir dabei die chrono-logische Folge, in der diese Hauptursachen" im groen Trauerspiel der Kreuz-zge vornehmlich zur Geltung gekommen sind, so zeigt sich folgendes Ergebnis. Gewaltige Menschenmassen ziehen gen Osten, allenfalls stark genug, um weite Lnder sich dauernd anzueignen. Aber die Verkehrtheiten des asketischen Dranges, die Beschwerden der Mrsche, die Schwerter der Feinde veranlassen ungeheure Verluste. Trotzdem bleiben noch einige Hoffnungen des Gelingens brig, und erst nachdem die Kraft der Franken im schlimmsten Gedrnge zwischen Seldschnken und Griechen fast aufgerieben ist, wird die Aussicht in die Zukunft vollends trostlos. Erst von nun an, da gleichsam keine groe Lebens-ansgabe mehr zu lsen ist, schdigt die sittliche Ungebundenheit der Kreuz-sahrer, an der es auch vorher nicht fehlte, das gemeine Wesen in hherem Grade, und zugleich wirken die Parteiungen im Abendlande, vor allem der Kampf zwischen Kirche und Kaisertum verhngnisvoll auf die syrischen Kolonien hinber. Danach erliegen auf der syrischen Kste in verzweifeltem Ringen die letzten Verteidiger des Kreuzes. Das Abendland schickt ihnen keine Unter-Sttzung mehr, denn der asketische Drang ist erloschen, groenteils aus denselben Ursachen, die den Sturz der Kreuzfahrerstaaten herbeigefhrt haben. Man ist in Europa emprt der die Zuchtlosigkeit, der sich die Streiter Christi im Morgenlande schuldig machen, und man verlangt nach Befreiung von den Fesseln, in welche die Kirche den Geist der Völker geschlagen hat. Unter allen Mitteln, welche die Kirche verwendete, um ihre Theokratie zu vollenden, hat vielleicht nichts anderes ihr selber schlielich so empfindlich geschadet, als der Mibrauch der Kreuzpredigt, durch den sie die Gemter vom heiligen Grabe so gut wie vom rmischen Stuhle abgelenkt hat.
Wie anders htte die Kreuzzugsvlkerwanderung sich entwickeln knnen, wenn die Ursachen des Mierfolges nicht allzu zahlreich gewesen wren! Denkt man sich nur die eine oder die andere derselben hinweg, so erscheint nahe-liegend, da Syrien ein mchtiges Frankenland, und Kleinasien das feste Boll-werk des Griechenreiches geworden wren. Der Nordrand Afrikas, abgeschnitten von dem muselmnnischen Asien, htte alsdann der erstarkten Christenheit gegen-ber sich schwerlich in feindlicher Selbstndigkeit erhalten knnen; fast das ganze Gebiet der hellenistischen, wir drfen sagen, der abendlndischen Kultur wre fr diese wieder gewonnen worden. Statt dessen erfolgte die Vernichtung der syrischen Kolonien. Seitdem haben Mongolen, Mamluken und Osmanen mit steigendem Erfolge daran gearbeitet, die herrlichen Lande Vorderasiens und Nordafrikas in Elend und Barbarei zu versenken. Der Anbau des Landes zieht sich Schritt um Schritt in engere Grenzen zurck, die Hochflchen ver-dorren, die Ortschaften zerfallen und das Volk verkommt. Von Asien aus-gehend haben die Osmanen den europischen Provinzen des griechischen Reiches und den Lndern an der unteren Donau dasselbe jammervolle Schicksal bereitet: mit Mhe ist ihrem Vordringen an den Grenzen Deutschlands endlich ein Ziel gesetzt worden.
Danach erscheinen un) die Kreuzzge als ein ebenso gewaltiger wie durchaus milingender Angriffssto des Abendlandes gegen die seit vielen Jahr-Hunderten im ganzen und groen siegreich sich erweiternde Welt des Morgen-landes. Der Niederlage der Christen reihen sich die triumphierendsten Erfolge des Islams an. Mit Ausnahme der pyrenifchen Halbinsel dehnt sich aller-^aus. Gegen Ende des Mittelalters ist nur noch die westliche vaer0^' un^ au$ ist schon schwer bedroht, die Freisttte christ-
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